24
Jun 2016

Brexit: Going, going, gone.

Themen: Neues |

Meine Frau hat mich mit der Nachricht geweckt: “Die Briten sind draußen”.

Unfassbar. Brexit.

Streit mit der Türkei, neuer kalter Krieg mit Russland, Nordafrika instabil, die Chance einer Trump-Präsidentschaft – was passiert mit der Welt?! Wir waren doch schon so viel weiter…

Treten die Schotten aus dem United Kingdom aus? Soll man Pfund horten? Premierminister Boris Johnson? Was denkt die Queen? Keep calm and carry on?

Das ist nicht mein Europa. Ich habe keine Antworten, nicht mal Ideen. Heute ist hier Pause.



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Klaus N. Frick
24. Juni, 2016 07:33

Sehr nachvollziehbar. Ich wüsste auch nicht, was ich heute zu diesem Thema an schlauen Dingen sagen könnte.

invincible warrior
invincible warrior
24. Juni, 2016 08:48

Habs waehrend der Arbeit verfolgt und bin echt geschockt. Naja, hoffen wir mal, dass die EU sich erholt und England schnell ein gutes Beispiel wird, dass das ein schlechter Schritt fuer sie war. Finds besonders traurig fuer die Schotten, die ja wahrscheinlich nicht erwartet hatten, dass der Brexit kommt und deswegen in der UK blieben.

Michael
24. Juni, 2016 09:26

Ich versuche auch schon den ganzen Morgen, der Nachricht nicht mit zu viel Sarkasmus zu begegnen – auch wenn viele der Befürworter ein gerüttelt Maß davon sicherlich verdient hätten.

Ich bin auch gespannt, was die Schotten jetzt machen. Und selbst bei den Nordiren melden sich ja die ersten, die auf eine “Wiedervereinigung” mit Irland drängen.

HERDIR
HERDIR
24. Juni, 2016 10:39

Da haben die Alten (“Früher war alles besser!”) gegen die Jungen gewonnen …

Mal sehen welche Folgen das noch haben wird … der Austritt wird ja einige Zeit in Anspruch nehmen …

Andy
Andy
24. Juni, 2016 10:53

Die größte angst hat die EU doch das es vielleicht jetzt besser läuft bei den Briten und es dann viele Nachahmer gibt!
Ansonsten bin ich der Meinung das die Situation mit England nichts mit der EU zu tun hat,ständig wurde für die extra Würste gebacken etc.
Deutschland bezahlt 15 Milliarden an die EU, England 5 Milliarden, nur einmal so als kleines Beispiel.
Also jammern auf hohem Niveau.
Das andere Beispiel was macht die EU wenn es mit England rapide bergab gehen sollte und man will zurück?
In meinen Augen ist das Modell EU schon lange gescheitert oder sagen wir einmal es bewegt sich in eine falsche Richtung!
Ob es Außenpolitik ist, Flüchtlingskrise, Arbeitslosigkeit etc.!
Die frage die ich mir stelle :ist das der Anfang vom Ende der EU?

lordrawdon
lordrawdon
24. Juni, 2016 11:20

Die Bürger haben mE nicht gegen die Idee Europa gestimmt, aber gegen die arrogante bürokratische Kaste der sogenannten Eurokraten, und gegen eine Union, die nicht vom Wahlvolk entschieden wurde, sondern durch Parteien und Apparatschiks. Sie haben sich gegen das Sanieren korrupter Länder entschieden, die keine Regeln einhalten wollen, gegen eine Kanzlerin, die eigenmächtig Europas Grenzen öffnen ließ, und gegen npch viel mehr

Hoffen wir, dass man in Brüssel den Schuss gehört hat, und sich jetzt massiv ändert.

Den ich fürchte, sonst passiert noch viel mehr, und bedaure, dass der Brexit vielleicht der Anfang vom Ende der Idee einer echten europäischen Gemeinschaft.

invincible warrior
invincible warrior
24. Juni, 2016 12:04

@lordrawdon: Ahja, korrupte Staaten… Google sagt mir, die UK Banken haben ein fettes Rettungspaket von 500 Milliarden Pfund bekommen. Griechenland war nur grob halb so teuer.
Und natuerlich haben die gegen die Idee Europa gestimmt, lasst uns alle hoffen, dass dies der Anfang der echten EU ist, UK kann sich ja von Old Europe verabschieden.

Moss the TeXie
Moss the TeXie
24. Juni, 2016 12:42

Um mein heutiges T-Shirt zu zitieren: Keep calm and turn it off and on again. Vielleicht kommen sie ja nach einem heilsamen Reset irgendwann wieder. Zumindest bei Schottland und Nordirland scheint das ja nicht ausgeschlossen.

Goran
Goran
24. Juni, 2016 13:07

Gibraltar 96% für die EU.

Spanien hat da jetzt mal schnell ein “Kommet her!” rübergerufen.

Goran
Goran
24. Juni, 2016 13:08

@invincible warrior

Nordirland, die komplette Forschung, die Landwirtschaft, alle bekamen Geld aus der EU zurück.

Jetzt wird’s lustig.

Die Frankfurter Börse hat übrigens schon mal neuen Büroraum angemietet.

AlphaOrange
AlphaOrange
24. Juni, 2016 13:12

Das bitterste an der ganzen Geschichte finde ich ist, dass es vor allem das konservative ältere Volk ist, vielfach noch in der Prä-EU-Ära aufgewachsen, man möchte “angry old white men” in den Raum werfen, hier einer sehr weltoffenen, toleranten und (vielen Umfragen im Vorfeld nach) überwältigend EU-freundlichen Generation, der die Zukunft der Nation gehört, genau diese verbaut. Was da geschieht, geschieht auf die Kosten der nachfolgenden Generationen – und zwar gegen deren eindeutigen Willen.

Goran
Goran
24. Juni, 2016 13:17

@Alphaorange

Und jetzt bitte alle im Kopf behalten, dass das ganze Referendum nur von Cameron ins Leben gerufen wurde, um seiner Partei einen Schreck zu versetzen.

Oder wie ein Kommentar so schön zusammenfasste:

I guess that’s one way to cover up the whole “David Cameron fucked a pig” thing. Fucking a whole country’s definitely a showstealer.

Jo, so geht’s auch.

DJ Doena
24. Juni, 2016 13:29

Ich find Brexit gut.

Zum einen weil ich eh ein wenig eine Joke-Natur bin und Chaos für mich eine faszinierende Anziehungskraft hat.

Zum anderen weil wir jetzt wirklich mal sehen, was es mit dieser EU wirklich auf sich hat. Wird es sie in 10 Jahren überhaupt noch geben? Wird sie ihre Strukturen jetzt mal reformieren, dass das EU-Parlament nicht wie ein Bittsteller zur EU-Kommission gehen muss, um bitte bitte ein Gesetz erlassen zu dürfen?

Ich würde auch überleben, bei meinem Portugal-Urlaub wieder in Fremdwährung zu bezahlen.

Marcus
Marcus
24. Juni, 2016 17:21

“Ich würde auch überleben, bei meinem Portugal-Urlaub wieder in Fremdwährung zu bezahlen.”

Vorausgesetzt, du hättest nach der massiven Wirtschaftskrise, die Deutschland im Falle eines EU-Aus heimsuchen würde, noch einen Job, der genug für einen Portugal-Urlaub abwirft.

Earonn
Earonn
27. Juni, 2016 14:09

lordrawdon
Sorry, aber d.E. liegt ziemlich daneben. Ja, alle diese Gründe kamen vor – und zwar vor allem dort, wo nicht auf Fakten geachtet wurde.

Merkel war kein besonders großes Thema.
Und ja, ich habe die Debatten mitbekommen und auch selbst geführt.

Die häufigsten Kommentare am Freitag Morgen waren “Freedom!” und “Now Britain will be great again!”
Nix mit Freiheit von “Apparatschiks” (wie süß, aus welchem Pamphlet ist der Kampfbegriff denn abgeschrieben), denn dann hätten sie eher unsere eigenen Parteien, insbesondere Cameron und ihren geliebten Boris angreifen sollen.
Kein einziger Kommentar handelte von der harten Arbeit, die es kosten wird, Britain wieder Great zu machen. Das soll irgendwie automatisch geschehen.

Und ich hab im Pub die Leute wirklich noch nie so viel fluchen hören, und ich hab sowohl den Ausgang des schottischen Referendums als auch diverse Terrorakte dort “live” mitbekommen.
Das war ein Wahlkampf der Angst und der Stimmungsmache, leider von beiden Seiten.

Man merkt schon, dass Du den Engländern (sic!) deine eigenen pet-hates unterschieben willst.
Lass das. Mach deinen Kram selber.