20
Apr 2016

Kino Kritik: Captain America – Civil War

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

null USA 2016. Regie: Anthony Russo, Joe Russo. Darsteller: Chris Evans, Robert Downey Jr., Scarlett Johansson, Anthony Mackie, Daniel Brühl, Chadwick Boseman, Sebastian Stan, Paul Rudd, Frank Grillo, Jeremy Renner, Willam Hurt, Don Cheadle, Elizbeth Olsen, Paul Bettany, Emily VanCamp, Martin Freeman, Marisa Tomei, Tom Holland u.a.

Offizielle Synopsis: Unter Führung von Captain Steve Rogers ist das neue Team der Avengers weiterhin für den Erhalt des Friedens im Einsatz, als sie in einen internationalen Vorfall verwickelt werden, der erhebliche Kollateralschäden verursacht. Daraufhin werden Forderungen nach einem neuen Führungsgremium lauter, das bestimmt, wann die Dienste der Avengers wirklich angefordert werden. Das aus dem politischen Druck entstehende Kräfteringen treibt das Team langsam auseinander – gerade als ein neuer, ruchloser Feind sich erhebt.

Kritik: Manche Filme machen es einem einfach, z.B. “Batman vs. Superman”. Die sind so schwankend, so brüchig, so widersprüchlich, dass man haufenweise Material für ein Review zusammen bekommt, solange man in der Lage ist, die Gedanken zu ordnen.

Manche Filme machen es einem schwer, z.B. “Captain America: Civil War”, aka “Avenger 2 1/2: Hasenjagd”. Die sind so perfekt, so stimmig, so mitreißend, so auf den Punkt, dass jede Analyse in Allgemeinplätze abrutscht.

Das hier ist das ganz große Brett. Als Film, als Teil der Franchise, als Höhepunkt des Genres. Er macht nicht nur alles so richtig, wie ich gehofft hatte – er macht es richtiger, als ich mir erhoffen konnte. Die bekannten Darsteller schlüpfen in ihre Rollen wie in gut eingetragene Schuhe, haben uns von der ersten Minute an auf ihrer Seite – und dann sehen wir zu, wie “unser” Team zerbricht, wie sich unter Cap bzw. Iron Man zwei Fraktionen bilden, die beide legitimiert sind und doch nicht koexistieren können. Und diese Fraktionen brauchen keinen Antagonisten – sie brauchen lediglich einen Katalysator, der zur Katastrophe führt.

Das ist perfektes Kino, weil es unerwartet ist, aber komplett folgerichtig. Die Konflikte in “Civil War” sind nicht herbei geredet, sondern in den Figuren und den Plots der letzen 10 Filme gesät. Auch wenn ich mit Superlativen vorsichtig bin: Es hat in der Filmgeschichte noch keine Franchise gegeben, die so sorgsam durchgeplant und damit in der Summe gehaltvoller als ihre Einzelteile ist. Weder Star Wars, noch Star Trek, noch James Bond.

Es wird dauern, bis man genau erkennt, wie enorm die Leistung des MCU ist, wie qualitativ hochwertig das Gesamtkonzept aus Einzelfilmen, Teamups, TV-Serien, etc. Wir sind noch zu nahe dran, um das gesamte Bild zu sehen. Aber hier wächst Großes.

Wie schon in anderen Marvel-Filmen trennt “Civil War” das Herz von anderen strunzdummen Sommer-Blockbustern. Es geht um etwas, der Film hat ein Thema. Jede Figur setzt sich mit ihrer Verantwortung auseinander – sei es für ihr Volk, für die kleinen Leute, für die eigenen Taten oder die der besten Freunde. Manchmal – wie im Fall von Bucky – geht es um mehr: Wenn er nicht unter Kontrolle hat, was er tut, ist er dann nicht trotzdem schuldig, WEIL er es tut? Es ist eine Frage, an der die Avenger zerbrechen und noch mehr – die Freundschaft von Tony und Steve.

Die Fortentwicklung der Figuren, die Weiterführung der übergreifenden Plots – all das ist eingebettet in spektakuläre Actionsequenzen, die den Zuschauer in fünfzehnminütigem Abstand mit immer neuen Highlights torpedieren. Hart dran, schnell geschnitten, aber selten chaotisch oder unübersichtlich, profitiert “Civil War” auch hier von der Erfahrung der Regisseure wie der Effektleute: Weil alles geht und nichts unmöglich ist, kann man sich voll darauf konzentrieren, die Verfolgungsjagden und Fights nicht nur technisch überzeugend, sondern vor allem einfallsreich und überraschend zu gestalten.

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Weil “Civil War” auf einen übermächtigen Antagonisten verzichtet, ist der Schlusskampf auch eher ein intimer, persönlicher – die Treffer gehen ins Herz, nicht in den Bauch. Das große Showpiece hingegen ist die groß propagierte Schlacht “Avengers vs. Avengers” im zweiten Drittel des Film – auf einem deutschen Flughafen! Und hier wird wirklich alles rausgeholt, man ist mittendrin und voll dabei, weil die Fights nicht nur technisch perfekt umgesetzt sind, sondern tonnenweise großartige Charaktermomente erleben:

“We are still friends, right?”

“Depends on how hard you’re gonna hit me.”

Mag der Kampf um New York in “Avengers” auch an Epik nicht zu toppen sein, hier spielt sich der beste “superhero vs. superhero”-Fight aller Zeiten ab. One for the ages. The one to beat.

Ach ja: Mit erschütternder Leichtigkeit führt “Civil War” dann noch ein paar neue Helden ein – tonal perfekt und augenblicklich überzeugend. Spider-Man, Black Panther und Ant Man fallen so perfekt in die Dramaturgie, als hätten man ihnen schon immer einen Platz im Avengers-Universum frei gehalten – was ja wohl auch der Fall ist.

Und wer hätte gedacht, dass Tante May jemals ein so bezaubernder Feger sein könnte? Marisa Tomei FTW!

Müsste ich Fehler finden – ich würde sie bestenfalls Schwächen nennen. Mittlerweile wird gar nicht mehr thematisiert, wie die Avengers teilweise von einer Seite der Erdkugel zur anderen kommen, ohne Jetlag oder Zeitverlust. Obwohl die Action hart und hämmernd ist, drückt man sich wieder um hässlichen Konsequenzen – so hätte zumindest ein minderer Avengers hier einen sehr augenscheinlich angedachten Tod sterben dürfen und auch die Folgen des Main Event “Captain America vs. Iron Man” sind letztlich enttäuschend beschränkt. Das Ende ist dadurch so bar jeglicher emotionaler Spitzen, dass man überrascht ist, wenn der Nachspann kommt – das war’s schon? Mit etwas mehr Traute hätte man die Zuschauer emotional erschütterter aus dem Kino schicken können.

Aber das sind Schwächen, die in der Totalität des Entertainments, das “Civil War” bietet, untergehen. Der Film ist pure Unterhaltung, trifft Herz, Kopf und Bauch gleichermaßen. Es lässt sich sogar splitten – wer “nur” eine Comic-Saga sehen will, wird ebenso zufrieden sein wie jemand, der “nur” Kracher-Action sucht oder die Freundin, die “nur” Humor und tolle Typen braucht. “Civil War” ist “all in one”, ohne dabei Kompromisse zu machen. Kino “all you can eat” ohne Reue und Völlegefühl.

Kommen wir nun zu dem Teil des Reviews, der im besten Fall für Diskussionen und im schlechtesten Fall für Ärger sorgen wird: Wie schon “Star Wars: Force Awakens” im Vergleich zu den Episoden I-III macht “Civil War” den DC-Konkurrenten “Batman vs. Superman” nachträglich schlechter – und dabei platt wie eine Flunder. Weil er zeigt, wie wenig potentes Drama permanente Dunkelheit braucht, wie mühelos man große Charaktermomente mit krachender Action verbinden kann. Rackert sich “Batman vs. Superman” schon an drei Superhelden ab, ohne ihnen wirklich gerecht zu werden, schafft “Civil War” eine Party mit einem Dutzend Kostümträger, die alle ihre passenden Sprüche und szenischen Highlights bekommen. Vieles, was man bei DC vor vier Wochen noch als notwendig für die Entwicklung der Franchise oder eigenwillige stilistische Entscheidung rechtfertigen wollte, entlarvt sich im direkten Vergleich als schiere Hilflosigkeit. Bei den Darstellern, der Inszenierung, den Effekten und dem emotionalen Ergebnis – “Civil War” ist in jeder Beziehung der bessere Film. Mit Abstand. Weitem.

Klar, es werden die Kommentare kommen “MUSS man das denn unbedingt vergleichen – kann man nicht BEIDES gut finden?”. Nein, man MUSS nicht. Aber es fällt schwer, hinterher BEIDES gut zu finden. Weil es zwei Filme aus dem gleichen Genre sind, die die größten Champions ihrer jeweiligen Comic-Universen mit vergleichbaren Vorgaben in den Kampf schicken. Und weil einer dabei spektakulär scheitert und der andere nicht mal ins Schwitzen kommt.

Für deutsche Zuschauer gibt es (besonders in der Originalfassung) ein paar drollige Lacher, da diverse Szenen in Berlin spielen (angeblich auch in Leipzig, was aber nicht zu erkennen war). Da räumen deutsche Polizisten in Bukarest auf, eine Airline heißt Blauflug, amerikanische Darsteller radebrechen sich das Teutonische ab, etc. Authentizität in den Details war mal wieder nicht vorrangig.

Thema Post Credits Sequenz: Ich dachte, es gäbe nur eine, aber das war wohl nur bei den Pressescreenings so. Aus sicherer Quelle weiß ich mittlerweile, dass es ganz hintendran NOCH EINE gibt. Also sitzen bleiben, so schwer es der Blase fällt!

Als Bonus hier noch Fun Facts, ein knappes Vorab-Presseheft, und eine Übersicht der Figuren.

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Fazit: Ein perfekter Sommer-Action-Blockbuster, eine geniale Zusammenführung verschiedenster Plots der bisherigen Filme und der Beweis, dass man auch einem ganzen Dutzend Superhelden gerecht werden kann, wenn man die Laufzeit fettfrei nutzt. Die erste wirklich hohe
Messlatte für den Sommer 2016.

P.S.: Als echter Rebell bin ich gestern übrigens so ins Kino gegangen:

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Dietmar
20. April, 2016 12:46

Super…äh…

Marvellous!

(So ist’s richtig)

Der_Hanseat
Der_Hanseat
20. April, 2016 12:56

Danke. Genau das wollte ich lesen 🙂

Goran
Goran
20. April, 2016 13:08

Ich seh da kein nennenswertes Rebellentum. Nach BvS gab’s sicher nur mitleidige Blicke und Beistandsbekundungen.

Mencken
Mencken
20. April, 2016 13:48

Sehr erfreulich, hatte hier schon Overkill befürchtet, aber scheint ja alles zu passen. Spannend ist noch die Frage, was denn danach kommen könnte oder wird der “Civil War” Handlungsbogen noch nicht vollständig abgeschlossen?

Exverlobter
Exverlobter
20. April, 2016 14:20

Langsam wird die Erfolgswelle unheimlich. Allein schon nach den Gesetzen der mathematischen Wahrscheinlichkeit MUSS doch langsam mal ein MCU-Film kommen, der von den Fans wie jüngst bei Batman v Superman universell gehasst wird.

invincible warrior
invincible warrior
20. April, 2016 15:31

@Wortvogel: Den Spoiler, dass WM doch überlebt hättest dir aber sparen können. Das war ja die große Spekulation nachdem die Szene so präsent war in den Trailern. Nicht das jemand ernsthaft dran geglaubt hat. Erwähne es auch nur, weil du sonst Spoiler erwähnst.
Gabs eigentlich einen neuen Uncle Ben? :p
Ach, sollte der Titel nicht eigentlich korrekt The first Avenger: Civil War heißen? (selbst das Dschungelbuch ist denen nicht heilig, aber hier kneifen sie, Marketingzecken…)

@Dietmar: Im MU muesste es eigentlich Excelsior! heißen, ganz nach Stan Lee.

@Exverlobter: Bin ja mal auf Doctor Strange gespannt! Der Trailer sieht ja wirklich mal anders aus – so anders, dass dort eigentlich die Leichtfüßigkeit, die bisher die MU Formel ausgemacht hat, nicht wirklich passt. Guardians und Ant-Man waren sicherlich auch Risiken, aber die liefen halt auch nach der normalen Formel ab. Am ehesten kann man da noch die Stimmung von Thor mit vergleichen, aber der hatte ja Loki und die (nervigen) Praktis.
Kann natürlich sein, dass ich mich durch das geringe Wissen über Doctor Strange und den Trailer täuschen lasse, aber auch grade wegen Cumberbatch glaube ich da eher an einen ernsteren Film. Und das birgt dann doch ein größeres Risiko, dass die Leute enttäuscht werden.
BvS wird übrigens nicht universell gehasst, man sollte eher enttäuscht sagen. Man kann nur hoffen, dassw Warner die Reißleine bei Zack Snyder zieht, wenn Cap mit dem hoffentlich den Boden aufwischt.

jimmy1138
jimmy1138
20. April, 2016 15:35

Daniel Brühl in den Credits an fünfter Stelle? Ist der so wichtig im Film oder nur in Deutschland so weit vorne?

@invincible warrior:
Tatsächlich, in Deutschland heißt der The First Avenger: Civil War

HERDIR
HERDIR
20. April, 2016 15:44

OMG … Jetzt muss ich mir merken Deinen Artikel nicht zu lesen bevor ich im Kino war O.o …

invincible warrior
invincible warrior
20. April, 2016 16:19

@Jimmy1138: Die Eier fehlten Disney schon bei Captain America 2, der lief hierzulande schon als The Return of the First Avenger, somit ist das nur konsequent. ABER Disney zeigte bisher, dass die sich nen feuchten Kehrricht drum scheren, wenns um Konsequenz bei Titelgebungen gibt. Der schlimmste Auswuchs davon war dabei mit Sicherheit Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2. Den englischen Titel beim Dschungelbuch (Original immerhin Allzeit-Nummer 1 in Deutschland) haben die damit gerechtfertigt, dass die eine einheitliche Werbestrategie fahren, weswegen es auch nur aus rechtlichen Problemen bisher zu Umbenennungen von amerikanischen Titeln kam (Zootopia, Tomorrowland).

Bei IMDB (laut Seite geordnet nach Erscheinen in den Credits) steht Daniel Brühl übrigens an 14. Stelle, als erster nicht Marvelheld, aber hinter Peggy Carter und Spidy Jr.

Wortvogel
Wortvogel
20. April, 2016 16:39

jimmy 1138: Brühl hat eine wichtige Rolle – glaubt man zumindest. Ordentliche Laufzeit, ein paar gute Szenen. Aber nichts, was nicht jeder andere auch hätte spielen können.

Howie Munson
Howie Munson
20. April, 2016 18:04

Es hat in der Filmgeschichte noch keine Franchise gegeben, die so sorgsam durchgeplant und damit in der Summe gehaltvoller als ihre Einzelteile ist. Weder Star Wars, noch Star Trek, noch James Bond.

Also StarWars fällt sowieso flach, da George Lucas sich alle paar Jahre selbst in Interviews wiederspricht…. Da ist bislang EP-5+6 und Ep.2+3 mit Glück “am Stück geplant worden”; Ep.7 reißt alles bisherige “externe” komplett ein und muss mit Ep.8 und 9 erst noch liefern.

Und StarTrek wurde doch auch immer nur von Film zu Film geplant…

Bleibt also nur James Bond, der als Buchuniversum auch schon länger existiert aber nie konsequent als “Gesamtwerkverfilmung” angegangen wurde… war ja auch nicht nötig, haben ja auch so genug eingespielt…… Und “buchgetreu” ist da auch nichts…

Aber was ist mit den X-Men? (Da sie mir egal sind, kann ich nicht beurteilen wie gut die Filme zueinander passen…)

Wortvogel
Wortvogel
20. April, 2016 18:18

@ Howie: Genau das ist ja mein Argument – Wars, Trek und Bond waren nie gut durchgeplant. Was die X-Men angeht: Die erste Trilogie passt nirgendwo an die aktuelle Trilogie, die Wolverine-Filme knarzen in der Chronologie auch ziemlich.

Peroy
Peroy
20. April, 2016 20:11

Ist Ant-Man mit dabei…?

Wortvogel
Wortvogel
20. April, 2016 20:36

@ Peroy: Jau. Und hat so ziemlich die geilsten Szenen im Film.

Peroy
Peroy
20. April, 2016 20:50

Ja teil… 😀

Peroy
Peroy
20. April, 2016 22:14

Geil…

invincible warrior
invincible warrior
21. April, 2016 08:55

Star Trek wurde ja immer von den Produzenten zerpflueckt, erst Roddenberry, dann Berman, es gab ja immer wieder Plaene, das besser zu planen. zB wurde ja ein Jahr Hoelle recht frueh angeteast, leider wurde das dann aber ja nur in nen fuer die Serie unwichtigen Zweiteiler geschrumpft wurde.
Babylon 5 war bis zum MU noch das am besten durchgeplante Universum, litt aber an Budgetproblemen. Aber vor dem MU haette auch kein Hollywoodproduzent so eine Vision wie das MU mitgemacht, nicht fuer eine Serie und noch weniger fuer Filme. Erst Herr der Ringe ermoeglichte ueberhaupt die Idee eines Filmfranchises wie das MU.

Wortvogel
Wortvogel
21. April, 2016 09:42

@ Invincible Warrior: Das ist ein krummer Vergleich, denn Herr der Ringe ist nicht als potenziell endlose Kino-Franchise konzipiert worden, sondern als Adaption einer Buchreihe. Ds gilt auch für Twilight, Hunger Games, Harry Potter, etc.

Mencken
Mencken
21. April, 2016 10:03

“Der Pate” wäre vielleicht noch eine passende Filmreihe, basiert zwar auch auf einem (oder mehreren?) Büchern, hat mit der Vorlage aber wohl kaum noch was zu tun.

Earonn
Earonn
21. April, 2016 11:03

@Wortvogel
Ich stimme dir zu, dass es beim HdR oder HP nicht anders ging. Vielleicht wurde durch diese Serien ja auch
a) erstmalig bewusst, dass man überhaupt so monumentale Serien durchplanen *kann*, anstatt sich jeweils auf einen großen Film zu konzentrieren
und
b) womöglich wurden auch erst durch/ für HdR bzw. HP die Tools geschaffen, die eine solche Planung ermöglichen? Software, Prozesse etc.

Egal wie, eins rauf mit Mappe an die Produzenten und Story-Entwickler, und diese Kritik macht doch Appetit.

Oh, und eh ich es vergesse: Du verwegener Rebell, Du! :p

Wortvogel
Wortvogel
21. April, 2016 14:33

@ Earonn: Das meinte ich nicht – es ging mir darum, dass die mehrteilige Verfilmung eines oder mehrerer Bücher kein geplantes Kino-Universum “from scratch” darstellt, wie bei Marvel. Da hat man sich zwar auf Comic-Vorlagen bezogen, letztlich aber das gesamte Gerüst kinogerecht neu aufgebaut.

Earonn
Earonn
22. April, 2016 12:51

Ah, okay.

Rudi Ratlos
Rudi Ratlos
26. April, 2016 14:51

“(angeblich auch in Leipzig, was aber nicht zu erkennen war)” Dachte, die ganzen Flughafenszenen (also das Finale?) wurden in Leipzig gedreht?! Oder ist das dann für Nicht-Leipziger schwer zu erkennen ;)?

Mison
Mison
28. April, 2016 09:29

Nach der Preview kann ich mich des Wortvogels Wertung nur anschließen. Auch gegenüber Avengers 2 hat man noch mal deutlich aufgedreht und dass es in diesem Film keinen wirklichen externen Bösewicht gibt (also außer dem Scharfschützenhelden aus dem zweiten Weltkrieg), tut ihm auf jeden Fall gut. Hydra war in den Filmen meiner Meinung nach eher eine Schwachstelle (warum gibts die? was wollen die? warum kennt die – je nach Szene – kein Geheimdienst, aber jeder Straßenkriminelle?).

Ein paar Gedanken:
– Die GSG9 in Bukarest fand ich eine interessante Abwechslung zum üblichen Konzept, global die Navy Seals aufmarschieren zu lassen. Klügere Köpfe als ich mögen jetzt entscheiden, was das über die Wahrnehmung Deutschlands als Hegemon in Europa aussagt (Interessant unter dem Aspekt, dass ja im militärischen Bereich eher Frankreich und Großbritannien Europa dominieren).

– Bei der Gelegenheit müsste man mal über die feine Unterscheidung zwischen “Polizisten/Zivilisten zu Tode prügeln” (Bucky unter Gehirnwäsche, böse) und “Polizisten/Zivilisten bewusstlos/zum Krüppel prügeln” (Bucky ohne Gehirnwäsche, Captain America, gut) reden. Letztlich ist diese Absurdität aber dem gesamten Genre inne (siehe Batman)

– Gibt es mittlerweile eigentlich noch einen Avenger, der durch Kugeln verletzt werden kann oder nicht von Gebäuden springen kann, ohne Schaden zu nehmen?

– Damit verbunden: Es ist beeindruckend, wie der Film die unterschiedlichen Stärken der Helden unter einen Hut bringt. Eigentlich könnten Vision und Scarlet Witch jeweils alleine den Rest in die Tasche stecken, während Hawkeye und Black Widow die letzten normalen Menschen ohne Doping oder Eisenrüstung sind. Trotzdem findet jeder in diesem Film seine Rolle.
Hier wird es aber spannend, wie Marvel das künftig hinbekommt, speziell, wenn mit Thor, Hulk und Dr. Strange noch mehr unverletzliche Halbgötter dabei sind.

– Noch eine Sollbruchstelle im künftigen MCU: Dieser Film war schon mutig, insofern als man kaum reingekommen wäre, ohne schon ein paar der vrherigen MCU-Filme gesehen zu haben. Die Handlung und die Konflikte sind aber immer noch an die normale Welt gekoppelt. Interessant wird es, wie man das mit den geplanten “Infinity”-Filmen hinbekommen will. Der Story Arc ist ja schon eher etwas für eine spezielle Zielgruppe.

Wortvogel
Wortvogel
28. April, 2016 10:15

@ Mison: Du sprichst einen guten Punkt an:

“Gibt es mittlerweile eigentlich noch einen Avenger, der durch Kugeln verletzt werden kann oder nicht von Gebäuden springen kann, ohne Schaden zu nehmen?”

Ich hatte das bei Deadpool auch schon kritisiert:

“Ich möchte noch einen Punkt ansprechen, der mich etwas stört, aber nicht nur “Deadpool”, sondern das gesamte Marvel-Universum (Marvel und Fox) betrifft: Die Varianz der Superhelden und ihrer Kräfte geht immer mehr verloren. Thor, Hulk, Captain America, Deadpool, Ajax, Colossus, Angel, Wolverine – sie alle fallen letztlich in die Kategorie “super stark und praktisch unverwundbar”. Die können stundenlang folgenlos aufeinander einprügeln, mehr aber auch nicht. Ich würde mir wieder mehr Abwechslung wünschen, mehr Figuren mit originellen Kräften und einzigartigem Auftreten. Sonst unterscheidet sich das Helden-Aufgebot bald nicht mehr von einem sehr bunten Wrestling-Cast.”

invincible warrior
invincible warrior
3. Mai, 2016 09:31

Gestern den Film geguckt und ich muss Marvel echt respekt zollen, die haben so viel richtig gemacht, wie Batman v Superman falsch. Ich war besonders positiv ueberrascht wie der Film den maessigen Avengers 2 Film aufarbeitet. Wirklich sehr schoen gemacht und der End-Twist war echt gut gemacht. Besonders im Kontext BvS muss man zugeben, das der hier aufgebaute “Martha” Effekt VIEL besser funktioniert und auch sinnvoll ist.
Trotzdem kann ich nur hoffen, dass das Marvel Universum nach Avengers 2 erstmal ne Pause einlegt. Egal wie gut gemacht der Film war, ich bin echt uebersaettigt. Und es waere eben auch mutig von Disney, das MCU zu beenden BEVOR eine allgemeine Uebersaettigung kommt. Trotzdem hoffe ich, dass der Cap mit BvS den Boden aufwischt, denn ansonsten wuerde Warner noch glauben, die haben alles richtig gemacht mit Zack Snyder.

Btw: Die werden ja immer mutiger bei Disney, weiss jetzt nicht, ob ich zuvor jemals einen Film gesehen habe, der ohne jegliches (Firmen)Intro anfing.

Wortvogel
Wortvogel
3. Mai, 2016 10:01

“Und es waere eben auch mutig von Disney, das MCU zu beenden BEVOR eine allgemeine Uebersaettigung kommt.” – das wäre das Dümmste, was sie machen könnten. Welche Firma, die ihre Murmeln beisammen hat, würde eine Franchise beenden, deren Filme zuverlässig Milliarden einspielen? Die Eigner UND die Fans würden korrekterweise Sturm laufen. WENN eine Übersättigung eintritt, wird man das an den Zahlen sehen. DANN ist es vernünftig, an der Franchise zu schrauben, nicht sie einzustellen.

Rudi Ratlos
Rudi Ratlos
4. Mai, 2016 11:06

Mh, kann die Euphorie leider nicht teilen. Gestern gesehen und gerade der Anfang in Wakawakawhatthefuck ist ja mal komplett versemmelt. Tw. schlechte CGI-Effekte, komisch geschnitten (manchmal fehlen Übergangsszenen), exzessiver Stuntdouble-Einsatz für ScaJos Actionszenen (aber leider halt mega-auffällig) bildeten schon mal keinen sonderlich guten Einstieg. Dann ist der Aufhänger für die ganze Streiterei ja auch ein wenig weit hergeholt – “oh nein, 11 Tote”… als wenn in New York und dem Fantasystaat aus Avengers 2 nicht schon genug Unschuldige umgekommen wären und ausgerechnet jetzt diese weiteren Opfer das Fass zum Überlaufen gebracht hätten…
Und was macht die dt. Polizei eigentlich in Bukarest?
Und wie man den Leipziger Flughafen nicht erkennen konnte, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel 😉 Die charakteristischen Hallen mag man vielleicht nur als Ortsansäßiger erkennen, so penetrant wie aber in jeder zweiten Kamerafahrt “Flughafen Leipzig-Halle” ins Bild gebracht wurde, kann man das doch schwer übersehen haben 😉
Spidey war ok und besser als der olle Garfield, BP war auch ganz gut, aber mir graut es schon jetzt vor dem Film mit 100 Minuten Klischee-Afrika-Synchro oO* Insgesamt ein klarer Rückschritt zum zweiten Teil (als Solofilm von Cap kann man CW eh vergessen, die Screentime von ihm war ja geringer als von Tony Stark) und selbst der vielgescholtene Avengers 2 wirkte runder 🙁 Schade, ich wollte den Film echt mögen.

Wortvogel
Wortvogel
4. Mai, 2016 13:15

@ Rudi Ratlos: Jeder, der diese oder eine ähnliche Meinung hier vertritt, ist ein Spalter.

heino
heino
4. Mai, 2016 16:45

Ich fand den gut und wesentlich runder als Avengers:AoU, aber ein paar Kleinigkeiten haben mich doch gestört:

– Daniel Brühls Figur hätte wirklich jeden anderen Namen tragen können, den verwendeten Namen hätte es echt nicht gebraucht
– lag vielleicht an mir, aber ich habe vom 3D und der Shaky Cam üble Kopfschmerzen bekommen
– der Humor war stellenweise etwas zu platt
– die beiden Nachspann-Szenen waren nett, aber vollkommen unnötig
– einige der Avengers töten inzwischen mit deutlich übertriebener Nonchalance und Beiläufigkeit, besonders am Anfang

Dafür teile ich einige hier geäußerte Kritikpunkte nicht:

– es waren nicht nur die 11 Toten in Lagos, sondern (wie Ross den Avengers ja vorführt) die GESAMTEN zivilen Opfer ihrer Einsätze, die das Fass zum Überlaufen bringen
– ich finde nicht, dass die Marvel-Figuren bei den Kräften an Varianz verlieren. Immerhin musste Quicksilver direkt dran glauben und es ist mehr als eindeutig, dass Vision z.B. wesentlich mächtiger ist als An-Man oder Hawkeye. Die Scarlet Witch hätte ohne ihre Kräfte gar keine Schnitte und wirklich jeder ist diesmal mit mehr oder weniger starken Verletzungen aus den Kämpfen getaumelt

sergej
sergej
4. Mai, 2016 16:45
Wortvogel
Wortvogel
5. Mai, 2016 12:10

@ heino:

“- Daniel Brühls Figur hätte wirklich jeden anderen Namen tragen können, den verwendeten Namen hätte es echt nicht gebraucht”

Korrekt.

“- lag vielleicht an mir, aber ich habe vom 3D und der Shaky Cam üble Kopfschmerzen bekommen”

Ich habe den in 2D gesehen – und war froh drüber.

“- der Humor war stellenweise etwas zu platt”

Mir nicht.

“- die beiden Nachspann-Szenen waren nett, aber vollkommen unnötig”

Korrekt.

“- einige der Avengers töten inzwischen mit deutlich übertriebener Nonchalance und Beiläufigkeit, besonders am Anfang”

Was sicher auch den Kern der Story stützen sollte – who watches the watchmen?

heino
heino
6. Mai, 2016 11:34

@Torsten:

“Was sicher auch den Kern der Story stützen sollte – who watches the watchmen?”

Mag sein, aber die, auf die ich mich dabei bezog, werden im Film nicht dafür kritisiert. Auslöser ist ja, dass Scarlet Witch die 11 Wakander tötet, was aber ganz offensichtlich ein Unfall ist. Weder Hawkeye noch BlackWidow und schon gar nicht Falcon – der am Anfang des Films mal eben süffisant lächelnd mehrere Gegner völlig unnötig tötet – werden offen kritisiert und schon gar nicht Tony Stark, der das als Iron Man in schöner Regelmäßigkeit macht. Ron Bricken von iO9 hat für BvS den schönen Begriff “DC Murderverse” geprägt, den kann man meiner Meinung nach inzwischen auch problemlos auf die Marvel-Filme anwenden.

heino
heino
6. Mai, 2016 11:35

ROB Bricken natürlich……

Wortvogel
Wortvogel
6. Mai, 2016 14:08

@ heino: Na ja, aber das Argument kannst du bei Bond, bei Rambo und bei praktischen jedem Actionfilm bringen. In Stathams “Wild Card” wird er zum mehrfachen Mörder, um eine Vergewaltigung zu rächen – der Film scheint damit kein moralisches Problem zu haben.

“Mag sein, aber die, auf die ich mich dabei bezog, werden im Film nicht dafür kritisiert.” – es werden ALLE kritisiert und es sollen ja auch alle an die Kette gelegt werden.

Dass Superheldenfilme im Großformat massive zivile Schäden beinhalten (wenn sie auch nicht immer explizit die Toten zeigen), ist eine Binsenweisheit. Wenigstens thematisiert der neue Streifen das mal – und etwas glaubwürdiger als Batman v. Superman.

heino
heino
7. Mai, 2016 10:44

“Dass Superheldenfilme im Großformat massive zivile Schäden beinhalten (wenn sie auch nicht immer explizit die Toten zeigen), ist eine Binsenweisheit. Wenigstens thematisiert der neue Streifen das mal – und etwas glaubwürdiger als Batman v. Superman.”

In der Tat, BvS und MoS haben sich da sehr vor gedrückt. Bei BvS ist das sogar noch schlimmer, weil die ganze Story an den Fallout aus MoS gehängt ist, dann aber doch nix draus macht.

Ich sage auch gar nicht, dass die Darstellung ziviler Schäden falsch ist (Marvel will ja sogar Damage Inc. zur TV-Serie machen, wo sich nur mit solchen Schäden beschäftigt wird). Mich stört nur, dass Leute wie Falcon bei Civil War quasi als kaltschnäuzige Killer gezeigt werden.

Wortvogel
Wortvogel
7. Mai, 2016 12:27

@ heino: Aber da können wir doch zum Stummfilm-Western zurück gehen – in Amerika ist nur der ein Killer, der Unschuldige ermordet. Henchmen, Thugs, Gangster – alles Freiwild. Die sehen das eben anders. Und Falcon bringt ja nicht absichtlich Zivilisten um.

invincible warrior
invincible warrior
8. Mai, 2016 10:43

Vielleicht habe ichs mir nur eingebildet (aus dem Kontext), aber sagte Bucky nicht, dass er keine Leute mehr tötet, nur um dann darauf ein halbes Dutzend Polizisten umbringt (oder mindestens querschnittslähmt). Cap geht in der Szene ja auch nicht so glimpflich mit denen um, aber er bemüht sich in Filmlogik, diese nicht zu verletzen.
In BvS bemühen sie sich ja immerhin, diesmal in einem total verwaisten Stadtviertel rumzukämpfen.

Was das DC Murderverse angeht: Soweit ich mich entsinne, hatte Marvel nie einen echten hehl draus gemacht, dass da halt die Gegner getötet werden. Besonders das DC Triumvirat dagegen hat eine strikte ‘wir töten nicht’ Devise. Das wird in den Filmen nun ad absurdum geführt, und da ticken die eben aus. Das scheint für die Amis sowieso ein viel größeres kulturelles Problem zu sein, haben sonst ja keine Sorgen (wie ein real life Lex Luthor als Präsidentschaftskandidat).

Nils
Nils
9. Mai, 2016 23:53

Ne, in BvS bemühen sie sich nicht in einem total verwaisten Stadtviertel zu kämpfen, sondern Doomsday wütet “zufällig” dort oder auf einer unbewohnten Insel. Totaler Cop-Out des Films, regelrecht ärgerlich angesichts des Aufhängers.

Hab das mit Bucky und dem Cap so verstanden, dass sie die (immerhin mit Körperpanzern und Helmen ausgerüsteten) Spezialkräfte “nur” ordentlich verprügeln, nach Tod oder Querschnittslähmung sah mir das trotz einiger harter Treffer nicht aus. Im Actionkino allgemein und im Superheldenfilm speziell stecken menschliche Körper ja auch gerne mal mehr weg als in der Realität, damit Kampfszenen mehr Kinetik/Dynamik bieten und von längerer Dauer sind.

HERDIR
HERDIR
10. Mai, 2016 07:06

So … jetzt hab ich ihn mir gleich zweimal angeschaut und ich tendiere auch in meiner Einschätzung eher zu einem Avengers 2 1/2 als zu einem Capt. America 3 …

Nach dem ersten Mal schauen hab ich mir hier die Kommentare angeschaut und mit dem Wissen dann den Film ein zweites Mal …

Ich fand die beiden Nachspanne nicht unnötig … ist im Black Panther Film wieder der Winter Soldier ein Thema (vielleicht dann auch mal abschließend?) und wird es einen 3 Spiderman Film geben (und eventuelle Nachfolger) der dann endlich in die Konzeption eingebaut wird? …

Ich fand den Film rund und sehr unterhaltsam (bin aber auch seit den 1990 Fan von Marvel) … die zunehmende Brutalität und vor allem die Kaltschnäuzigkeit bei der Anwendung von den Avengers ihren Gegnern gegenüber fällt mir auch zunehmend auf (auch bei den anderen Superheldenfilmen) … Eigentlich war doch im Marveluniversum dieses “Privileg” nur Ghostrider, Dem Bestrafer (bzw. Dem Vollstrecker aka Punisher) und Deadpool vorbehalten … (und natürlich so jedem Superschurken :)) …

Ach ja .. ist das eigentlich der Auftakt für die Spaltung der Avenger in Ost- und Westküstenrächer? 🙂 …

Ach ja und ich glaube schon, dass es wichtig ist Zemo so deutlich zu benennen .. ich kann mir lebhaft vorstellen, dass wir von dem noch hören werden 🙂 … immerhin ist er ein altgedienter Superschurke …

heino
heino
10. Mai, 2016 07:40

“die zunehmende Brutalität und vor allem die Kaltschnäuzigkeit bei der Anwendung von den Avengers ihren Gegnern gegenüber fällt mir auch zunehmend auf (auch bei den anderen Superheldenfilmen) … Eigentlich war doch im Marveluniversum dieses “Privileg” nur Ghostrider, Dem Bestrafer (bzw. Dem Vollstrecker aka Punisher) und Deadpool vorbehalten … (und natürlich so jedem Superschurken :)) …”

Naja, und Wolverine in Grenzen. Aber genau das meine ich. In den Comics wird strikt darauf geachtet, dass die Helden sich in ihren Methoden von den Villains unterscheiden, in den Filmen geht das aber immer mehr verloren. Dazu passt auch dieser Artikel ganz gut:

http://sploid.gizmodo.com/how-many-people-has-iron-man-killed-in-his-movies-1775542511

Eine Aufspaltung in Ost- und Westküstenteams wäre sehr lustig, wird aber wohl eher nicht passieren.

HERDIR
HERDIR
10. Mai, 2016 10:11

@Heino
Ich bin mir halt nicht sicher ob die Brutalität eher dem Medium Kino geschuldet ist … um sich dort durchzusetzen gegen Genrefilmen mit der entsprechenden Brutalität …

Beim zweiten Mal bewusst schauen (vor allem bei den Kämpfen von Capt. America und den Polizisten) fällt schon auf das er da voll durchgezogen wird (mit dem Schildschlag) … der Gegenspieler (z.B. Iron Man) zeigt deutliche Reaktionen (abknien) und beim Polizisten ist das “egal” (der müsste der Logik folgend ja mehr als nur ne Gehirnerschütterung haben, selbst mit Helm und Schusssicheren Weste) …

aber gut .. im Endeffekt ist es eine Comicverfilmung 🙂

Peroy
Peroy
16. Mai, 2016 21:16

Hat mich nicht überzeugt. “It is a tale told by an idiot, full of sound and fury, signifying nothing”. Der schwächste oder zweitschwächste MCU-Film bislang.

dermax
dermax
17. Mai, 2016 15:18

Toller Film, pures Entertainment, natürlich etwas sehr überladen, aber jeder Avenger kriegt seine 15 Sekunden Ruhm. Und ein Bösewicht, der mal ein bißchen von den sonstigen Weltenzerstörern abweicht.
Aber selber Kritikpunkt: die Stärken und ihr Einsatz sind inzwischen völlig zufällig, Witch kann fliegen, Black Panther auch irgendwie alles, Vision müsste eigentlich sowieso alle alleine bekämpfen können, usw.
Und Stark agiert völlig unsinnig am Ende, ein Amoklauf 25 Jahre nach dem Tod der Eltern und mit seinem Hintergrundwissen über den Winter Soldier?

Earonn
Earonn
20. Mai, 2016 12:31

Goddamn. Ich wollte den Film mögen, saß praktisch händereibend im Kinosessel.

(Spoileralarm)

Warum er *mir* nicht gefiel:

– Law of Diminishing Returns: ach, zum 5. mal ballert einer seine Faust durch die Wand? Ich bin sooo…gääähnn…beieindruschnrchchch.
Selbiges für “Auto fliegt rum” etc.
Das ist Popcornkino, I get it. Trotzdem wird es bestenfalls langweilig und reißt einen schlimmstenfalls aus der Handlung, was mir und anderen mehrfach passierte. Pures copy-and-paste-Screenwriting.

– nein, eine Shaky Cam im Übermaß erzeugt keine Action. Ist nach ner Weile nur nervig.

– Deutsche Polizei in Bukarest? WTF?

– Riesien-Budget aber das lumpige bisschen Geld für ein deutsches Dubbing und Korrekturlesen sind nicht drin? (“Diese Seite oben”)
Gleiches gilt übrigens wohl auch für das Russische.
Das ist schlichtweg Gleichgültigkeit und Schlamperei – und wenn die Produzenten meinen, mich als zahlenden Kunden schlampig und gleichgültig behandeln zu können, verlieren sie mich halt.

– das Motiv “gute Freunde müssen sich gegeneinander stellen” ist so neu nicht und wurde schon besser umgesetzt. Herrjeh, Cap & Capper haben das besser gemacht! Sowas braucht eine emotional überzeugende Begründung, gerade weil Freunde normalerweise nicht einfach aufeinander einprügeln. “Weil es im Drehbuch steht” ist keine Begründung.

– kurz vor Schluss sagt (paraphrasiert) Cap zu Bucky “Du konntest nichts dafür. Du warst nicht du selbst.” Antwort Bucky: “Aber trotzdem war ich es, der es getan hat”.
Dann der Kampf mit Iron Man. Geil, dachte ich, gleich hält Bucky Cap zurück, sagt “Nein, ich stehe für meine Taten ein”, bietet sich Iron Mans Rache dar, der dann– äh, was? Prügelei? Das ist alles? *Das* ist der emotionale Höhepunkt? Lahm.
Schlägereien – gerade am Ende eines Films der voll davon ist – bringen keine Spannung. Ich fand, da wurde viel verschenkt.

Und “gelernt” hat zumindest Cap, das sprechende Klischee amerikanischer Selbstgefälligkeit, ja nichts. Wenn er Leute aus Gefängnissen befreien will, darf er immer noch die Wächter killen, null problemo, obwohl diese keine Evil Henchmen sondern selbst Vertreter des Gesetzes sind. Und das, obwohl der Tod Unschuldiger ja Auslöser des Plots und Grundthema des Films war.

So, natürlich gilt für alles: das ist das nach-dem-Spiel-Gerede.
Der Film wurde nicht für mich persönlich gemacht, mit weiblich und 45 bin ich vermutlich nicht mal Zielgruppe (was mich aber nicht hinderte, die bisherigen Marvel-Filme zu genießen).
Jeder hat so seine eigenen Vorstellungen, und vielen anderen hier hat er gefallen.
Und ja, ich habe mich nicht eine Minute gelangweilt.

Spiderman und Ant-Man wurden toll eingeführt, schön auch, mal etwas weniger “abgeklärte” Helden zu haben.

Die Charakterentwicklung von Tony Stark ist toll angelegt. Der Bub wird erwachsen. 🙂

So, falls mich jemand sucht – ich sitze da vorn bei der Populären Front. 🙂