bento, tu mir das nicht an…
Themen: Film, TV & Presse |Es ist die Zeit zwischen den Jahren, ich will meine Ruhe. Darum habe ich auch aufgehört, selbst halbwegs interessant anteaserte Artikel anzuklicken, die auf SPIEGEL online zu dir verlinkt werden. Dabei ist es gar nicht so, als gäbe es bei euch nur die journalistische Version von Styroporchips zu lesen – wenn ihr die Texte z.B. von Leuten schreiben lasst, die selber im Thema drin stecken, kommen mitunter gute Lesestücke dabei raus.
Aber bento, ehrlich jetzt – diese laue Nummer von Birte Kohring habt ihr doch nur online geschaltet, um mich zu provozieren, oder? Ihr wollt mich zur Replik nötigen, damit ich wirklich gar keine Freizeit zwischen den Jahren habe, oder?
Das bettelt schon ungelesen um Prügel, gerade weil ich drolligerweise just in diesen Tagen ein deckungsgleiches Thema bedient habe und als Autor von Serienbüchern eine gewisse Kompetenz mitbringe.
Nun würde ich der Kollegin wegen ein paar kleinerer Formfehler sicher nicht die Hammelbeine lang ziehen, aber in diesem Text tummeln sich derart viele verschiedene Sorten von Fehlern, dass es nicht undokumentiert bleiben darf.
Once more unto the breach!
Wer wöchentlich mit einer neuen Serie startet, dem fehlt es immer an neuem Stoff.
Diese Aussage ist so vage und banal wie quatsch. Wenn ich montags z.B. mit “Doctor Who” anfange, bin ich sonntags garantiert nicht fertig. Das DVD Box Set von “MASH” müsste man schon als Arbeitsloser auf haufenweise Crystal durchziehen. Ein “Game of Thrones”-Marathon? Mittlerweile eine echte Herausforderung. Alle Folgen von “Daredevil” hingegen wären kein Problem.
Kürzer ausgedrückt: Niemand startet “wöchentlich mit einer neuen Serie”.
In besinnungsloser Vorfreude haben wir uns deshalb schon mal angesehen, was in der ersten Jahreshälfte 2016 auf uns wartet.
Wo? In Deutschland? Auf DVD? In den USA? Bei Netflix? Und “warten” die Serien wirklich auf uns? Kommen die nicht eher auf uns zu?
1. Fuller House
Start: 26. Februar 2016
Journalisten würden an dieser Stelle vielleicht schreiben, dass Netflix erst mal 13 Episoden geordert hat. Und dann würden Journalisten vielleicht bei Netflix nachfragen, ob die auch in Deutschland ab dem 26.2. gestreamt werden und ob sie untertitelt oder synchronisiert bereit stehen. Aber wir sehen schon – in die Details gehen mag Frau Kohring nicht. Recherche macht Arbeit.
Für Fans von: Full House, Eine himmlische Familie, Die Bill Cosby Show
Darum sollte man es gucken: Es ist ein Revival von Full House. Das sagt es eigentlich schon.
Das sagt leider rein gar nichts. Weil “Full House” in Deutschland absolut kein Kult ist. In den USA hat die Serie einen ganz anderen Status als hierzulande. Das verhält sich ähnlich wie bei der Neuauflage von “Boy meets world”, die als “Girls meets world” gestartet ist.
Wie kult die Serie drüben ist, kann man schon daran sehen, dass Tom Hanks sich über sie mit einer Poetry Slam-Nummer lustig gemacht hat:
Als Serie, auf die WIR uns ganz toll freuen dürfen, taugt “Fuller House” in meinen Augen überhaupt nicht. Aber das ist subjektiv.
2. Cooper Barrett’s Guide to Surviving Life
Start: 3. Januar 2016
Nicht ganz. Die erste Folge war letzte Woche auf diversen Streaming-Portalen zu sehen. Man muss kein Serienjunkie sein, um das zu wissen. Wikipedia reicht.
Worum geht’s? Cooper Barretts Leben beginnt endlich. Das Leben nach der Schule ist aber gar nicht so unkompliziert, wie er dachte (eine Lektion, die wir alle lernen mussten). Während er lernt, mit der Welt klarzukommen, dürfen wir ihm dabei zusehen und uns darüber freuen, dass wir seine Fehler schon hinter uns haben.
Lauter fahrlässige Verallgemeinerungen im typisch-jovialen bento-Stil. Haben wir die Lektion alle gelernt? Haben wir die Fehler alle schon hinter uns? Wohl kaum. Zumal viele der bento-Leser die Schule ja angeblich noch nicht hinter sich haben.
Darum sollte man es gucken: Die Serie hat alles, was eine Comedyserie braucht – Nacktheit, Völlerei, sinnlose Running Gags und die obligatorische Romanze.
Lassen wir das mal nicht als Behauptung stehen, sondern drehen es zu Fragen um. Braucht eine Comedyserie Nacktheit? Braucht sie Völlerei? Sinnlose Running Gags? Eine obligatorische Romanze?
Meine Antwort wäre nein, nein, nein, nein und nochmals nein. So etwas KANN einer Comedy-Serie gut tun, aber für jedes dieser Attribute kann ich haufenweise Gegenbeispiele bringen.
Vor allem sollte man aufhorchen, wenn die Wörter “Fox” und “Nacktheit” in einem Satz auftauchen. Sofern die FCC ihre Spielregeln nicht massiv gelockert hat, schließt sich das aus. Und siehe da – im Gegensatz zur Autorin des bento-Beitrages habe ich die Serie angeguckt und genau 0 Prozent “Nacktheit” gefunden. Große Überraschung.
3. Shadowhunters
Start: 12. Januar 2016Worum geht’s? Hexen, Werwölfe, Elfen, Elben, Vampire, Nymphen und Satyre. Zugegeben, es klingt ein bisschen trashig. Und es sieht ein bisschen trashig aus. Aber immerhin handelt es sich bei Shadowhunters um eine Adaption der Romanreihe “Chroniken der Unterwelt”, die es in die Top Ten der “New York Times” Bestseller Liste geschafft hat.
Tjahaaa… da hätte ich schon ein bisschen mehr zu recherchiert. Z.B., dass “Chroniken der Unterwelt: City of Bones” vor zwei Jahren ein teurer, von der deutschen Constantin produzierter Kinofilm war, der aber weltweit nicht genug einspielte, um Fortsetzungen zu rechtfertigen – weswegen man die Buchreihe nun als TV-Serie fortsetzt. Aber bei so vielen Infos könnte den Lesern von bento ja der Kopf platzen.
Für Fans von: Buffy, True Blood, Charmed
Die drei Serien in einen Satz zu packen empfinde ich persönlich als frech.
Darum sollte man es gucken: Weil man auf Vampire, Werwölfe und das alles steht.
Nun stehen echte Fantasy-Fans ja leider nicht generell “auf Vampire, Werwölfe und das alles”. Die haben ihre Vorlieben, ihre Franchises. “Weil man die Bücher schon verschlungen hat” wäre als Antwort keine Option gewesen?
“Shadowhunters” startet übrigens auf ABC Family, dass bald in FreeForm umbenannt wird. Der deutsche Zuschauer wird vermutlich noch eine Weile warten müssen. Aber das ist vernachlässigbar.
4. Bordertown
Start: 3. Januar 2016
Worum geht’s? Willkommen in Mexifornien! Hier leben die Familien Buckwald und Gonzales. Vielleicht habt ihr es schon erraten: In Bordertown geht es um kulturelle Unterschiede und amerikanische Ignoranz. Und das schön politisch inkorrekt, mit typischem Family-Guy-Humor.
Für Fans von: Family Guy, American Dad, South Park
Ich wiederhole mich, aber DAS sind die relevanten Infos zur Serie? Nicht die Tatsache, dass die Serie tatsächlich von den Machern von “Family Guy” stammt und auf Fox den Sendeplatz von “American Dad” einnimmt, weil diese Serie zu TBS gewechselt ist? Oder die Tatsache, dass die Serie in Deutschland angesichts des Themas kaum schnell im Pro7-Vorabendprogramm auftauchen wird?
Darum sollte man es gucken: Das lässt sich am Besten anhand eines Beispieldialogs beantworten. “We’ve got a native american, an asian couple, and I even managed to find a white guy.” – “Is that some kind of insult? We’re still in charge. We still have the vice-precidency.”
Und dieser Gag ist der Grund, warum ich die Serie gucken soll? Eher nicht.
5. Angie Tribeca
Start: 17. Januar 2016
Worum geht’s? Angie Tribeca arbeitet beim Los Angeles Police Departement. Der Plot ist aber völlig nebensächlich, weil die Serie aus den Köpfen von Steve und Nancy Carell stammt: den Machern von The Office (Vorlage von Stromberg).
Seufz… Steve und Nancy Carell sind NICHT die “Macher von The Office”. Das wäre zuerst mal Ricky Gervais, der das britische “The Office” erfunden hat. Und auch hier ist Wikipedia schlauer als die Serienexpertin von bento, denn da steht zur US-Version von “The Office” korrekterweise “developed by Greg Daniels”.
Darum sollte man es gucken: Rashida Jones, Lisa Kudrow, Gary Cole und Nancy Carell geben sich im Trailer die Klinke in die Hand.
Darum sollte man es gucken: Da sind Schauspieler dabei.
Deutscher Abnehmer? Streaming-Portal? Fehlanzeige.
6. 11.22.63
Start: 15. Februar 2016 (Presidents Day in den USA)
Worum geht’s? James Franco spielt einen Highschoollehrer, der in die Vergangenheit reist, um die Ermordung John F. Kennedys am 22. November 1963 zu verhindern. Eine achtteilige Eventserie, die auf Stephen Kings gleichnamigen Roman (deutscher Titel: “Der Anschlag”) basiert.
Für Fans von: Under the Dome, Mad Men, Boardwalk Empire
Wie wäre es mit dem Hinweis, dass die Serie auf Hulu läuft? Dass es auch für deutsche User Möglichkeiten gibt, die regionalen Sperren zu umgehen? Oder ist das zu cyber für bento?
Darum sollte man es gucken: Großartige Kostüme, großartige Bilder, großartige Story, James Franco und Stephen King.
Weswegen man offensichtlich nicht gucken braucht und weshalb man das unter den Tisch fallen lassen kann: Die Serie ist von J.J. Abrams, der gerade auf dem besten Weg ist, Autor und Regisseur des erfolgreichsten Films aller Zeiten zu werden.
7. Madoff
Start: 3. Februar 2016
Worum geht’s? “You know the name. You know the scandal. But you don’t know the whole story”, verspricht der Sender ABC. Die Miniserie Madoff handelt von Bernard Lawrence „Bernie“ Madoff – einem ehemaligen amerikanischen Finanzbetrüger, der einen Schaden von (geschätzt) mehr als 50 Milliarden Euro verursachte.
Für Fans von: Fargo, Breaking Bad, Wolf of Wallstreet
Nun ist die Story von Bernie Madoff hierzulande eher unbekannt und betrifft den deutschen Markt auch nicht. Es ist anzunehmen, dass eine Miniserie über einen Finanzschwindler wohl kaum zum heiß erwarteten TV-Event im deutschen Frühling werden wird.
Darum sollte man es gucken: Richard Dreyfuss spielt (höchstwahrscheinlich brillant) die Hauptrolle in einer Serie, die auf einer wahren (und fast unglaublichen) Begebenheit beruht.
Schön, dass wir erfahren, dass Dreyfuss “höchstwahrscheinlich” brillant spielt. Ich hätte es viel interessanter gefunden zu erfahren, dass “Madoff” nur einer von zwei Filmen zum gleichen Thema ist und 2016 noch “The Wizard of Lies” mit Robert De Niro als Madoff ansteht.
Ob die Miniserie überhaupt jemals in Deutschland laufen wird, bleibt abzuwarten. Aber laut bento können wir uns ja schon mal drauf freuen.
8. Snowpiercer
Start: N.N.
Worum geht’s? Im Jahr 2031 herrscht auf der Erde eine Eiszeit. Nur ein paar hundert Überlebende fahren in einem Zug durch die Schneelandschaften. Dieser stellt eine Klassengesellschaft dar: vorn die Betuchten, im letzten Waggon die Armen. Eine Revolution ist programmiert.
Nun sind wir also bei Serien angelangt, die noch gar keinen Starttermin haben, die uns aber laut Kohring in der ersten Jahreshälfte 2016 erwarten (ich würde in diesem Fall sogar Geld dagegen wetten).
Darum sollte man es gucken: Die Serie basiert auf einem gleichnamigen koreanischen Film aus dem Jahr 2013. Die Dystopie mit Chris Evans und Tilda Swinton in den Hauptrollen bekam unzählige Auszeichnungen.
“Unzählig” im Sinne von – sie wollte sich nicht die Mühe machen, die Auszeichnungen zu zählen. So viele waren es laut Wikipedia dann auch nicht. Kein Oscar, kein Golden Globe – und ob ich deswegen die Serie gucken muss, weiß ich schon gar nicht, weil die vermutlich die wirklich interessanten Sachen des Films gar nicht nachmachen darf. Ich muss ja auch wegen des großartigen Films “Twelve Monkeys” nicht die verunglückte Serie dazu gut finden.
9. New York Mythological
(Auch hierfür ist noch kein Trailer vorhanden, daher hier der Abschied von How I Met Your Mother:)
Okay, hier nimmt die Absicht, zu allen neuen Serien einen Trailer zu zeigen, absurde Formen an. “How I met your Mother” ist nicht “New York Mythological”. Ich zeige statt eines Trailers der “Snowpiercer”-Serie auch keinen Trailer von “Mord im Orient-Express”, weil da auch ein Zug vorkommt. Es ist völlig in Ordnung, dass es zu einer Serie ohne Startdatum (aber sicher Frühjahr 2016, ganz sicher) noch keinen Trailer gibt.
Darum sollte man es gucken: Allein um zu sehen, ob Bays und Thomas an ihren Erfolg anschließen können – nach neun Staffeln HIMYM wird es auf jeden Fall Zeit für etwas Neues.
Produzenten heiß geliebter Serien können ihre Erfolge oft nicht wiederholen. Chris Carter hat nach “Akte X” dann “Harsh Realm” gemacht, JMS hat uns nach “Babylon 5” mit “Jeremiah” gelangweilt und den Machern von “Lost” haben wir u.a. “Miami Medical” zu verdanken.
Ich warte lieber auf den Trailer, um zu sehen, ob ich mich freue.
Diese Serien laufen jetzt schon:
Wo?
You’re the Worst
Angenehm unerwachsene Comedy aus Los Angeles.
Gedreht in Los Angeles oder spielt in Los Angeles?
Peaky Blinders
Eine Gang auf dem Weg nach oben im Birmingham von 1920.
Die Erwähnung dieser Serie scheint mir sehr willkürlich, läuft sie doch schon seit mehr als zwei Jahren. Das komplette auf deutsch synchronisierte Box Set gibt es auch schon seit einem halben Jahr.
The Last Man on Earth
Jede Menge Zeit für jede Menge Unsinn.
Was zur Hölle soll diese Inhaltsangabe jemandem sagen, der die Serie noch nie gesehen hat? Oder wird unterstellt, dass hier schon längst keiner mehr liest?
2016 – Das Jahr der Adaptionen
Da hätte ich gerne irgendeinen Beleg für – nach meiner Erfahrung ist jedes Jahr das Jahr der Adaptionen.
Natürlich gibt es noch unzählige weitere Serien, die 2016 starten und auf die wir uns freuen. Zum Beispiel The Deuce, das neue Porjekt von The Wire-Macher David Simon. Oder Jericho UK, die neue Serie von Steve Thompson, der uns schon Sherlock und Doctor Who geschenkt hat.
Ja, da steht wirklich “Porjekt”…
Steve Thompson hat ein paar Folgen von “Sherlock” und “Doctor Who” geschrieben – er hat uns die Serien nicht geschenkt (diese Ehrung gebührt Russell T. Davies, Mark Gatiss und Steven Moffat).
Leider können wir nicht alle diese Serien hier abbilden.
Das Papier ist alle!
Außerdem scheint es so, als wäre 2016 das Jahr der Adaptionen, Remakes und Spin Offs – uns erwarten als Neuauflagen oder Weiterdrehs von Serien und Filmen unter anderem: Degrassi Next Class; The IT-Crowd; Halo; The X-Files; Marvel’s The Defenders; The Notebook; Roots; DC’s Legends of Tomorrow (Spin Off zu The Flash und Arrow); American Horror Story: Hotel; Brave New World; Prison Break Revival; War and Peace; Westworld und White Rabbit.
Oh wow, nun bricht Chaos aus, Adaptionen, Remakes und Spin Off werden durcheinander geworfen, und das nicht mal besonders gut:
- “Degrassi Next Class” ist nichts von alledem, es gibt regelmäßig neue Degrassi-Serien, wenn die alte Klasse ausgemustert wurde
- Meines Wissens nach gibt es KEINE neue “IT-Crowd”
- Zu “Halo” gibt es praktisch keinerlei Informationen und ich halte es für EXTREM unwahrscheinlich, dass die Serie noch 2016 startet
- “American Horror Story: Hotel” ist schlicht die neue Staffel der Serie “American Horror Story”
- Über eine Serie namens White Rabbit konnte ich online rein gar nichts finden (mein Fehler – siehe Kommentare)
Und damit haben wir es endlich geschafft. So viel vage Zeilenschinderei ohne echte Kompetenz oder Recherche war schon lange nicht mehr. Das übliche bento-Problem: Man schreibt, was einem gerade so in den Kopf kommt, ohne die notwendige Vor- und Nacharbeit zu leisten. Welche Serien TATSÄCHLICH in der ersten Hälfte 2016 starten? Welche Serien TATSÄCHLICH für das typische bento-Publikum interessant sein könnten? Fehlanzeige.
Vor allem aber: Birte Kohring hat offensichtlich keine der Serien gesehen, das sind allesamt Empfehlungen basierend auf News-Schnipseln und Youtube-Clips. Auch als Kaffeesatzleserei und reine Spekulation bekannt.
Dass es haufenweise Serien gibt, deren Screener vorab verfügbar waren/sind? Dass man bei vielen Serien tatsächlich schon absehen kann, wann und wo sie für das deutsche Publikum verfügbar sind? Geschenkt.
Das ist so halbgar, so lieblos und so hingeschludert, dass ich es nicht mal einem Artikel der “prisma” oder “rtv” durchgehen lassen würde. Selbst bei meinem Serien-Report für die “Funk Uhr” hätte man mir so etwas Faktenfreies um die Ohren gehauen.
Aber bento ist ja nicht “prisma”, “rtv” oder “Funk Uhr” – es ist ja bloß das journalistische Portal für künftige SPIEGEL-Schreiber und Leser…
> Ich zeige statt eines Trailers der “Snowpiercer”-Serie auch keinen Trailer von “Mord im Orient-Express”, weil da auch ein Zug vorkommt.
klar, da gehört auch eindeutig “Der Polarexpress” – spielt ja schließlich im schnee!
Zu White Rabbit: http://tvseriesfinale.com/tv-show/white-rabbit-channel-4-and-amc-reteaming-for-sci-fi-series-3922/
Ansonsten: ACK und selbst schuld das du den Artikel gelesen hast 😉
@ Zak: Oh goody – es gibt eine vage Meldung dazu und die Zeile:
“No official news on any premiere dates.”
Stattdessen: Kein Expanse, kein Shades of Blue, kein Beowulf, nichts über die neue Trek-Serie – und natürlich auch kein Sterbenswörtchen über möglicherweise sehenswerte deutsche Serien…
Also Full House hat hier schon einen gewissen Kultstatus – wenn auch weit entfernt von dem in den USA. Die Serie lief in den 90ern auf RTL rauf und runter – aber das mag auch eine Frage des Alters sein – aus der Zielgruppe warst du zu der Zeit wohl schon raus 😉
Und Jeremiah ist eine großartige Serie – weit entfernt davon zu langweilen.
Beim Rest hast du allerdings meine vollste Zustimmung.
@ Oibert: Ein beliebter Fehler der Internet-Generation: Nur weil etwas oft ausgestrahlt wurde oder hohe Quoten hatte, ist es noch lange kein andauernder Kult.
Meine Güte, das ist wirklich mal wieder ein beschissener Artikel. Ich lehne mich weit aus dem Fenster und behaupte, dass ich das ja besser hinkriegen würde. Die Auswahlkriterien für Autoren bei bento scheint quasi nicht vorhanden zu sein. Es reicht wohl, einen Satz geradeaus schreiben zu können.
@ Kastanie: Nein, das was zählt ist diese Zeile in der Bio wie im Fall von Frau Kohring: “Hat Kommunikation und Journalistik in Münster und Hamburg studiert.”
Nun gut, dann braucht es natürlich keine Arbeitsproben.
Auch abgeschlossen …?
Full House hat in Old Germany auf keinen Fall den Impact gehabt wie in seinem Heimatland USA. Oder auf gut Deutsch: Full House hat hier wenig bis sehr wenig interessiert.
Und Danke an den Wortvogel, der mir das Argument gleich aus der Hand nimmt: nur weil etwas uffzig mal wiederholt wird, weil man es nunmal eingekauft hat, wird es nicht zum Quotenschlager. Full House (und viele andere haha Comedy-Serien dieser Zeit) zählen dazu.
@ Dietmar: Gemeiner, aber guter Punkt 😉
“Oder auf gut Deutsch: Full House hat hier wenig bis sehr wenig interessiert.”
Das würde ich so nicht sagen. Die Serie hatte natürlich nie eine Kultstatus wie “Eine schrecklich nette Familie” oder “Alf”, aber als jemand aus dem Jahrgang 79, der mit “Full House” aufgewachsen ist, würde ich sagen, dass diese Serie durchaus ihr Publikum (auf ihrem Sendeplatz auf RTL am Samstag, wenn ich mich recht erinnere) hatte, auch wenn es eine der Serien war, über die man auf dem Schulhof lieber nicht gesprochen hat, wenn man nicht verkloppt werden wollte. 😉
@ Pogopuschel: Seufz… und genau das habe ich doch gerade erklärt: “dass diese Serie durchaus ihr Publikum hatte” hat absolut NULL damit zu tun, ob sie Kult ist. Ist “Rock’n’Roll Daddy” Kult? Ist “Trapper John M.D.” Kult? Ist “Loveboat” (hierzulande) Kult? Alles in den 90ern bis zum Erbrechen abgenudelt worden. Aber würde irgendwer davon ein mit Extras vollgepacktes Box Set kaufen oder zu einer Konvention fahren?
Ich habe mich auch nicht auf den Kult bezogen, sondern auf Andreas’ Aussage: “Oder auf gut Deutsch: Full House hat hier wenig bis sehr wenig interessiert.” Die ich extra am Anfang meines Posts zitiert habe. Dass ich die Serie nicht für Kult halte, wird doch in dem Satz “auch wenn es eine der Serien war, über die man auf dem Schulhof lieber nicht gesprochen hat, wenn man nicht verkloppt werden wollte”, klar werden.
Lern doch erstma richtich Deutsch, du Wortvogel, du!
Ditt heeßt “angeteaserte”, nich “anteaserte”.
@ Pogopuschel: Ja, aber es ist klar, dass damit jeder Wert für die heutige Generation verlustig geht. Ob es damals jemand geguckt hat, macht keinen Unterschied.
Ich frage mich nach solchen Artikeln ja immer, ob das auch bei anderen Themen, wo ich mich nicht auskenne, ähnlich läuft. Werden in einem Artikel zum Syrienkonflikt Rebellengruppen verwechselt oder unseriöse Zeitabschätzungen gewagt? Oder leistet man sich das nur bei bestimmten Themen wo es vermeintlich wurscht ist?
@ Uli: Das habe ich mir schon in den 80ern beim SPIEGEL gedacht – wenn die schon Perry Rhodan für einen SF-Autor halten und Donald für den Bewohner des Geldspeichers, wie zuverlässig sind dann die Aussagen zu Sachen, bei denen ich es nicht besser weiß?!
@Uli
@Wortvogel
Das mit den Fakten und dem eigenen Fachgebiet ist wirklich schlimm.
Sobald ich etwas lese was mein Fachgebiet berührt, wird es meistens gruselig.
Daher bin ich auch immer vorsichtiger, wenn ich etwas lese, was nicht mein Fachgebiet ist, bzw. ich es nicht besser weiß.
Ansonsten wieder sehr schön den bento Artikel seziert. Vielen Dank dafür.
eine schöne wenn auch für mich nicht mehr notwendige Begründung, warum ich klassische Medien meide und lieber Blogs lese und ehrlich gesagt auch bezahlen würde
Ich kann jedenfalls beitragen, dass selbst in der angeblich besseren “Wirtschaftspresse” Artikel zu Steuerthemen oft unterirdisch schlecht, und Artikel zu Unternehmen oftmals nicht besser sind. Ich denke immer noch mit Grausen an einen Beitrag, der die Einführung einer Mindeststeuer für Unternehmen forderte – etwa ein Jahr, nachdem das entsprechende Gesetz in Kraft getreten war. Ähnlich erinnere ich mich an jemand, der den DAX-Konzern Fresenius als “Mittelständler” bezeichnete, und davon den “Weltkonzern” Voith – zwar groß, aber von Familienmitgliedern gehalten – abgrenzen wollte.
Mein Eindruck ist, dass vielen Artikelschreibern eine einfache google-Suche schon zu viel Arbeit bedeutet. Man weiß doch genau, was man schreiben wollte…
Rant off.
@ LordRawdon: So ist das leider – dabei wäre es in diesem Fall sogaar mit einer einfachen Google-Suche schon getan gewesen. Wikipedia ist dein Freund!
naja, wenn man JJAs Stil nicht mag, ist das wohl durchaus ein Argument… *duck*
http://www.spiegel.de/kultur/tv/big-bang-theory-cbs-wird-wegen-katzenlied-verklagt-a-1069953.html
Noch so ein Highlight…
@Ulli Da mir jeder, der sich in einem Gebiet auskennt, immer haar genau darlegen kann, wie ungenau und falsch die jeweiligen Spiegel Artikel sind: ja.
Dazu hilft oft auch einfach mal ein Blick in die Kommentare. Dort finde ich regelmäßig Korrekturen der Massen an Fehlern des Spiegels.
Aus eigene Erfahrung bekomme ich bei grob der Hälfte der Video- und Computerspielartikel erstaunte Maulsperre, wie wenig sich da irgendjemand um die Materie schert.
Was mir bei dem Artikel auffiel: oft soll ich mich auf die Serie freuen weil A mitgespielt hat, C am Drehbuch beteiligt war, sie auf X basiert…aber nix zum Plot. Nichts was mich aufhorchen laesst. “Ist so aehnlich wie Serie sowieso” oder “Gruppenpuscheln in Stadt Z” hilft nicht viel. Wo ist der Pitch?
Nee, so wird das nichts mit mir und den neuen Serien.
Sorry, war etwas OT, weil es ja eigentlich um die fehlende Qualitaet des Artikels ging.
@ Earonn: Für deine Bedürfnisse hast du ja meinen Artikel.
@Micha:
Wenn man Deine Haltung durchzieht, setzt man sich am Ende einen Aluhut auf und krakeelt “Lügenpresse!”.
Meidest Du auch “klassische Medizin” und “klassische Bildung”?
Zu Full House gebe ich dem Wortvogel übrigens recht: Wurde damals häufig geguckt (wir hatten ja nichts anderes in den 30 Programmen seinerzeit), aber als Kult würde ich es definitiv nicht einstufen. Die Serie ist darüberhinaus auch noch sehr schlecht gealtert. Ich hatte mir vor ein paar Jahren mal die erste Staffel auf DVD geholt und habe nur zwei Folgen durchgehalten – manchmal sollte man solche Kindheitserinnerungen in der Erinnerung behalten 🙂
@Earonn: Bei einigen Autoren gibt es bei mir aber nur aufgrund ihrer Beteiligung eine gewisse Erwartungshaltung. Eine neue Serie von Aaron Sorkin (The West Wing, Studio 60, The Newsroom) würde ich zum Beispiel immer sofort auf meine Watchliste setzen.
Und wenn man wissen möchte, wie so ein Artikel bei Den Fachleuten aussieht: Serienjunkies hat einen Überblick über 20 neue Serien, die 2016 starten sollen: http://mysj.de/72754.html
@Lars: Auch wenn bei den “Fachleuten” von Klickjunkies mitunter viel Geschwurbel steht, gegenüber bento sollte man die Jungs & Mädels auf jeden Fall vorziehen…
Gerade entdeckt. Ich bin entsetzt. Die Autorin hat eine seltsame Definition eines Trolls und mag es nicht, wenn jemand nicht ihrer Meinung ist. Das schreit doch nach einer Analyse:
http://www.bento.de/politik/troll-im-chat-wie-steht-es-um-die-diskussionskultur-im-netz-431887/#reffbbento
@ Kastanie: Das ist kein Troll. Und er hat Recht: Es nervt besonders, wenn Frauen primär über sich (über die Bande ihrer eigenen Themenkomplexe) schreiben: Feminismus, queer, Web, Soziologie. Das ist ein elender journalistischer Inzest und bei bento anscheinend Konzept. Und über den lässt sich nicht nur leicht, sondern vollkommen zu Recht herziehen. Aber analysieren werde ich den Beitrag nicht, der zerlegt sich selber als eitle Nabelschau.
Das tut er gewiss. Aber das Zerlegen wäre sehr unterhaltsam gewesen.
Kurze Zwischeninfo: bento scheint jetzt die Nase voll von kritischen und mitdenkenden Lesern zu haben. Ich wurde gerade (wohl von dieser Xenia) vollständig geblockt für die Seite – weil ich zwei, drei kritische Kommentare zu Artikeln verfasst habe. Die waren ganz vernünftig geschrieben und nicht beleidigend. Aber sie hält mich wohl für einen Troll, weil ich bisher nix positives geschrieben habe und es meist ihre Artikel betraf (Zufall). Die bento-guys wissen wirklich, wie man mit Kritik umgehen muss, Chapeau!
Noch jemand betroffen?
20-minütiger bento-Rant vom Herrn Böhmermann. Kann man sich ins Regal stellen.
https://youtu.be/mTmGkiltFTc