16 for ’16: Wortvogels Serienguide (3)
Themen: Film, TV & Presse, Neues |The Magicians
7 Episoden, Syfy Channel. Basiert auf einer Reihe von Young Adult-Büchern. Harry Potter als dröges Hipster-Drama mit unsympathischen, fehlbesetzten Darstellern, teilweise erschreckend schwachen Effekten und einem konfusen Skript, das den Zuschauer völlig außen vor lässt und null Spannung generiert. Versagt genau da, wo Magie anfängt: Bei Kreativität und Phantasie. Kanadisch produzierte Billigware wie “Dark Matter” und “Killjoys”, die primär Sendeplätze zwischen den Prestige-Produktionen füllen soll.
Neon Joe, Werewolf Hunter
5 Episoden, Adult Swim. Dem Sender Adult Swim haben wir ein paar echte Kultklassiker zu verdanken – nur leider merkt man Neon Joe an, dass die Serie zu penetrant in Richtung Kult schielt. Klar ist es amüsant, Werwolf-Splatter im Rahmen einer Kleinstadt-Comedy wie “Parks and Recreation” zu sehen und viele der üblichen LA-Comedians sind mit Gusto dabei. Aber Jon Glaser ist hier so unsympathisch wie in “Parks and Recreation” – dabei soll er der (Anti-)Held sein. Launig, aber mir persönlich im Zentrum zu dünn. “Death Valley” war besser.
The Lizzie Borden Chronicles
1 TV-Film und 8 Episoden, Lifetime. Eine Fortführung des TV-Films “Lizzie Borden Took an Ax” über die vermeintliche Elternmörderin aus dem 19. Jahrhundert. Das ist thematisch schon fragwürdig und dürfte gerade auf dem Truschen-Sender Lifetime allemal eine Garantie für langweiliges kanadisches Kostüm-Melodram sein, aber die Kombination aus historischem Setting, Rockmusik, Hyper-Editing, brutaler Gewalt und einer genüsslich intrigierenden Christina Ricci lässt tatsächlich vergessen, dass es sich hierbei lediglich um eine Crime-Soap handelt.
Second Chance
Unbekannte Episodenzahl, Fox. Ein knarziger Ex-Sheriff und Vater eines FBI-Agenten wird nach seinem gewaltsamen Tod experimentell verjüngt wieder erweckt – und kann doch von seinem alten Leben nicht lassen. Vor 15 Jahren hieß ein deckungsgleiches Konzept “Now and again” (bei uns “Future Man”). Gelackte Dutzendware, besetzt mit austauschbar attraktiven Darstellern, bei der es letztlich egal ist, ob der Protagonist unsterblich, teilweise Roboter oder halb Alien ist – die Mechanismen sind Schema F. Wer seine Actionserien oldschool mag, sollte reinschauen. Bonus: Nicky Whelan, immer eine Augenweide.
https://www.youtube.com/watch?v=0XfujuzhmCs
Bisher eine sehr schöne Auswahl mir unbekannter Serien. Da hat man wieder genug Stoff zum Reinschauen.
Wirst du eigentlich noch einige etwas bekanntere Serien aufgreifen? Mir fällt das zum Beispiel “Penny Dreadful”, “Reign” oder “Once upon a time” ein, wobei die natürlich schon seit letztem Jahr oder sogar noch davor etabliert wurden. Erstere halte ich aber für einen echten Geheimtipp, denn aus werbetechnischer Sicht ist mir da bisher wenig untergekommen.
“Second Chance” sieht ja recht interessant aus und Tim DeKay fand ich in White Collar super, aber der Umstand, daß die Serie nicht schon im Herbst gestartet ist und seit Bekanntgabe ca. fünf Mal umbenannt wurde, stimmt mich nicht gerade optimistisch, daß da mehr als die eine Staffel rausschauen wird.
Kleine Anmerkungen: Im Bento-Artikel aufgeschnappt, dass gerne die Wikipedia als Recherchetool verwendet wird. Bei Episodenzahlen würde ich auf das ausgezeichnet gepflegte http://www.thefutoncritic.com/guide.aspx?id=whendoes verweisen. Die Seite ist allerdings so voll, dass man sich da mit der Seitensuche (Strg+f) durcharbeiten muss. -> ” Magicians, The” kommt in der ersten Staffel auf 13 Folgen, nicht die derzeit in der Wikipedia aufgeführten sieben. Von “Second Chance” wurden 11 bestellt. Da mir alle Hauptdarsteller auch schon aus früheren Rollen bekannt und als sympathisch in Erinnerung geblieben sind sehe ich die Serie persönlich etwas positiver, habe aber auch keine Hoffnung auf einen Erfolg.
@ Bernd: Der Futon Critic ist ein absoluter Klassiker, richtig, aber als privat betriebene Seite auch nicht notwendigerweise sicherer als die Wikipedia. Und dass 11 Folgen bestellt wurden, heißt leider nichts – wenn nach zwei Folgen die Quoten im Keller sind, machen die trotzdem nach sechs im Studio das Licht aus.
Na, aber “7 Episoden” ist nun definitiv unnütz bis falsch, weil es in der Regel eher wiederspiegelt, wieviele Airdates dem Wiki-Autoren vorlagen – oder an welchen anderen Kriterien auch immer der sich gerade orientiert hat, ist in meinen Augen sehr zufällig. Dein Argument mit der frühzeitigen Absetzung zieht hier nicht, da das im Cable TV quasi nicht passiert (ist meist schon alles abgedreht bei Start). Was Syfy bestellt, das strahlen die auch aus – auch wenns niemand guckt.
Bzgl. Second Chance hast du natürlich völlig Recht – zumal FOX da ohnehin schon an der Order geschnippelt hat, kann das durchaus nochmal passieren.
@ AlphaOrange: Sieben Episoden stellt den aktuell gesicherten Stand dar.
..dann warte ich mal auf Lizzy 🙂