Kann Glück eine Zahl sein? Was ist eure?
Themen: Neues |Im Autoradio habe ich heute vom Glücksatlas gehört, einer Studie der Post zum Lebensgefühl der Deutschen. 24.000 Mitbürger wurden befragt, sollten ihr allgemeines Glücksempfinden auf einer Skala von 1 bis 10 (zehn als höchstes Glück) bewerten. Noch bevor der Moderator das Ergebnis sagte, kalkulierte ich im Kopf schnell meinen eigenen Glücksindex. Guter Job, gesund, schöne Wohnung, Katzen, die LvA – da kommt was zusammen. Andererseits: Sanierungsprobleme, Ärger mit unleidigen Zeitgenossen, viel stressige Administration, kaum Urlaub.
Fazit: 7.
Der offizielle deutsche Durchschnitt zu meiner Überraschung: 7,02.
Ich lebe ja in Baden-Baden. Und siehe da, wo sind die Deutschen in Süddeutschland am glücklichsten? Hier in der Region.
Nun ist das natürlich eine so subjektive wie nicht repräsentative Umfrage, deren tatsächlicher Erkenntniswert eher gering ist. Aber sie hat mich neugierig gemacht: wie ist das bei euch? Wenn ihr eure Gesamtsituation betrachtet, nicht nur tagesaktuell, sondern auch als "big picture" – was wäre euer Glücksindex?
Ich möcht’s gerne wissen. In den Kommentaren. Keine Erklärungen nötig. Nur die Zahl.
7,5
5.
Durchschnitt ist hier 7,17, ich wäre so bei 2,8
8 – 9.
Je nach aktuellem Tageszustand 🙂
2
In HH im Moment nur 5….
wenn ich 10 Jahre jünger wäre, dann 8,5 – aber da ich das Gefühl habe, das Beste im Leben liegt hinter mir. 7,5.
8
7
Gibt noch so ein paar Sachen, bei denen ich mir vorstellen könnte, dass das Glücksempfinden noch steigt.
2
Positiv: Kein Krebs (noch).
Negativ: Alles andere.
8
7
7
6
9
6 – 7
8,5
aber ich lebe ja auch in Schleswig-Holstein.
Viel spannender finde ich, dass meine Kriterien von denen meiner Mitmenschen doch z. T. erheblich abweichen.
9
4,5
lange nachgedacht. Auf 6 gekommen.
auch 7.
Ich seh mich bei 8, das ist für meine Region Nordrhein/Düsseldorf überdurchschnittlich.
Klar ist das was rein subjektives, aber ich tue mich sehr schwer, eine Zahl ohne Maßstab zu setzen. Andererseits: Kann man es nicht schon allein als sehr großes Glück ansehen, in unserer Gegend heimisch zu sein? Eine 7 erscheint mir als Schnitt sehr wenig gemessen daran, was wir haben und viele andere Menschen nicht. Kein Krieg (in unmittelbarer geographischer Nähe), keine Hungersnot, wenig Krankheit, keine gefährlichen Tiere, eine doch meist gut funktionierende Demokratie, meist gesicherte Lebensstandards, medizinische Versorgung, funktionierende Infrastrukturen und halbwegs sinnvolle Sozialsysteme… Das gilt nur für die allerwenigsten Menschen der Welt. Insofern müssten wir allein schon vor Glück selig sein.
Klar hat jeder von uns seine Probleme. Der eine mehr, der andere weniger. Der eine ist vielleicht todkrank oder sein Lebensgefährte. Der zieht den Schnitt natürlich runter. Aber verhältnismäßig trifft das, glaube ich, nur auf eine Minderheit zu. Deswegen glaube ich, dass viele ihre kleinen Ärgernisse, wie Streit mit dem Nachbarn, zu sehr in die Wagschale werfen und die Verhältnisse aus dem Blick verlieren.
Und wäre ein Leben ohne solche Ärgernisse (oder anders genannt: Herausforderungen) nicht auch langweilig? Wächst man an solchen Sachen nicht auch? Ich glaube, die totale Perfektion ist bestimmt sehr unbefriedigend, weil man an Nichtstun sicherlich kaputt geht (geht mir jedenfalls so und kann ich im Bekanntenkreis auch beobachten). Insofern würde ich nur die wenigsten täglichen Ärgernisse in die Glücksschale werfen, da sie real den Lebensstandard nur gering beeinflussen, mit Blick auf das Große und Ganze.
Ich weiß natürlich, dass diese Umfrage absolut keine reale Aussage hat, aber mich hat wirklich das Ergebnis erschreckt: Wie viele Menschen doch gefühlt unglücklich sind, bei allem, was wir so haben. Verlieren wir das Gefühl für unseren Standard? Bin ich zu unemotional für solch eine Frage oder vielleicht zu naiv?
Also lange Rede, kurzer Sinn: Auch ich habe meine Probleme, aber die meisten davon sind irgendwie lösbar. Insofern: >9,5
9
9
8,5
@ S-Man: Natürlich ist das extrem subjektiv, das hatte ich ja auch geschrieben. Es geht gerade nicht um "mir geht’s besser als 90 Prozent der Welt", sondern um dein persönliches Glücksempfinden.
9
Ich würde auf 8 gehen.
Job, Haus, Frau, Kinder, die meiste Zeit gut gelaunt, relativ gesund, die meisten direkten Verwandten noch am Leben. Gut, ich könnte jetzt sagen, dass mich der Job nicht richtig ausfüllt, aber dafür gibt’s ja die eigene Firma. Geld? Joah, könnte mehr sein. Geht aber auch so. Von daher: Sieht doch gut aus :).
Interessant auch auf dem Atlas, dass in dieser Ecke (NDS, Hannover) zwar viele Sachen unter dem Schnitt sind (z. B. höherer Anteil an alten Menschen), aber hier die meisten Menschen Deutschlands in einer Partnerschaft leben. Ist doch auch schön :).
Status Quo tendiert eher Richtung 8, das "big picture" ehrlicherweise eher gegen 6. Wie so viele kreise ich also alternierend um die 7.
8
6
ohne religiöse Fanatiker in Deutschland: 7
ohne religiöse Fanatiker auf der Welt: 9
Glück oder Glücksempfinden ist halt etwas sehr individuelles. Das definiert vermutlich jeder anders und von einem eigenen Bezugsrahmen ausgehend, der meist kaum globale Dimensionen annimmt, sondern lokal relativ begrenzt auf das eigene Umfeld und den eigenen Alltag ist, auf das, was man persönlich kennt und erlebt hat.
Die glücklichsten Menschen sollen ja in Bhutan leben, wo sie nach unseren Maßstäben (und auch nach dem GINI-Koeffizienten) sich nicht in Saus und Braus leben. Was zeigt, dass materieller Wohlstand allein auch nicht glücklich macht. Was er gibt, ist sicher eine gewisse Sicherheit, die man vermutlich nur begrenzt zu schätzen weiß, wenn man selbst nie Krieg und Ähnliches erlebt hat. Ich habe auch schon glückliche Menschen in einer brasilianischen Favela erlebt, die dort in Umständen leben, die für uns eher schockierend sind.
Sicher gibt es immer Menschen, denen es schlechter geht, aber ich finde, das sollte kein Maßstab sein. Jeder muss für sich selbst definieren, ob er mit seinem Leben zufrieden oder glücklich ist. Ich würde es mir nicht anmaßen, jemanden zu verurteilen, weil er an "Erste-Welt-Problemen" leidet.
Wobei es mir allerdings oft schwerfällt, zu verstehen, warum sich so viele Menschen ihrem Schicksal hingeben und die Schuld immer bei anderen suchen, statt etwas an ihrer Situation zu ändern. Da nehme ich jetzt Krankheit, Todesfälle und andere Schicksalsschläge explizit von aus. Ich habe lange genug in einer Suchtklinik und der Jugendhilfe gearbeitet, um zu wissen, in welche schlimme Umstände Menschen geraten können, aber auch, um zu wissen, dass es darauf ankommt, wie man damit umgeht.
Ich bin z. B. jetzt in dem Sinne glücklich, dass ich seit einem Jahr freiberuflich arbeite, mein eigener Chef bin und dabei eine Arbeit ausüben kann, die mir richtig Spaß macht. Zuvor war ich mit meinen Festanstellungen eher unzufrieden (wobei ich mich natürlich glücklich schätzen konnte, überhaupt eine Stelle zu haben), also habe ich es geändert, statt mich weiter zu beklagen und seufzend durch die Gegend zu trotten. Aber dieser Absatz gilt jetzt nur für mich. Ich will nicht von mir auf andere schließen.
Ich fahre auch ganz gut damit, die Dinge in meinem Leben gelassen zu sehen und Ärgernisse und Probleme als Herausforderungen zu verstehen.
8,5
..unter glücklich verstehe ich richtiges ständiges sich-freuen, das kann stressig werden 😉
Als erstrebenswert ist für mich 8, was tiefer Zufriedenheit entspricht.
Dass es aktuell nur 7,5 sind liegt am Weihnachtsgeschäft 😉
7
4
7
8,75
42.
8
7
9
Irgendwo zwischen 7 und 8.
10 wäre kaum auszuhalten, aber im Prinzip ist ist dauerhaft alles im grünen Bereich – mit etwas Luft nach oben 🙂
4