FFF 2015: Tales of Halloween
Themen: Fantasy Filmf. 15, Film, TV & Presse, Neues |Tales of Halloween
REGIE & DREHBUCH
Darren Lynn Bousman, Axelle Carolyn, Adam Gierasch, Andrew Kasch, Neil Marshall, Lucky McKee, Mike Mendez, Dave Parker, Ryan Schifrin, John Skipp, Paul Solet
DARSTELLER
Barbara Crampton, Joe Dante, John Landis, Stuart Gordon, Adam Green, Pollyanna McIntosh, u.v.m.
Story: Zehn Kurzgeschichten, die alle in der selben Stadt in der selben Nacht spielen. Ein Junge wird unversehens zum Gefährten des Teufels. Eine alte Legende braucht Schokolade. Eine Hexe will ein Kind – um jeden Preis. Zwei Nachbarn streiten sich um die angemessene Halloween-Dekoration. Eine Entführung geht gründlich schief. Eine Gang sieht sich mit einem Rachegeist konfrontiert. Dreh dich nicht um, wenn dir deine Augen lieb sind. Kleine Kinder zeigen perversen Erwachsenen, was eine Harke ist. Auch Aliens wollen Süßkram. Ein mutierter Kürbis macht die Straßen unsicher.
Kritik: Ich könnte es mir an dieser Stelle einfach machen – lest einfach meinen fast sechs Jahre alten Review zu letzten Sammlung an Halloween-Horrorgeschichten, “Trick’r’Treat”. Die Stärken wie die Schwächen sind derart analog, dass man meinen alten Text einfach übernehmen könnte.
Weil ich aber kein Content-Recycler bin, formuliere ich es noch mal frisch aus. “Tales of Halloween” erzählt im EC Comics-Stil zehn mehr oder weniger gruselige, mehr oder weniger brutale, mehr oder weniger ironische Geschichten. Da werden viele Köpfe mit Äxten gespalten, viel rumgeschrien, und zerstückelte Leichen starren aus toten Augen zur Decke. Nicht immer sind es die Bösen, die ihr Fett weg bekommen – und ein ums andere Mal endet eine Geschichte mit genau der “Pointe”, die wir von der ersten Sekunde haben kommen sehen.
Wie viele Anthologien hat “Tales of Halloween” seine High- und Lowlights, setzt hübsche Miniaturen neben Wegwerf-Plots, die man schon vergessen hat, wenn der Nachspann läuft. Die Schauspieler üben sich primär im angemessenen Grimassenschneiden, die Kamera besäuft sich an Primärfarben und spielbergschem Vorstadt-Idyll. Ein Film, dessen Vorstellung von Suspense BUH!!! lautet.
Zumindest als Altnerd hat man die Möglichkeit, sich mit Cameo-Spotting über die Zeit zu retten, denn wahrlich: Hier wurde im Seniorenheim des Horrorgenres gecastet. Es wäre Spielverderberei, zu viele der Namen zu nennen, es lohnt womöglich sogar ein “drinking game” nach dem Motto “Den kennen wir aus…!”…
Das ist alles launig auf pubertäre Art, nimmt sich nicht ausreichend ernst, um peinlich zu sein – aber eben auch nicht ausreichend ernst, um jemals wirklichen Zug zu entwickeln. Ein McDonalds-Menü an Gruselsnacks, über die man sich nicht mehr Gedanken machen sollte, als es die Beteiligten getan haben.
Letztlich nicht der neue “Creepshow”, aber wenn man sich den noch mal ansieht – nicht mal der alte “Creepshow” taugt mehr zum neuen “Creepshow”…
Fazit: Ein qualitativ sehr variierendes Zehnerpack an Halloween-Geschichten, das sich mit ein paar gelungenen Einfällen immer wieder über Durststrecken hinweg rettet. Für sich genommen 5/10, an Halloween mit Freunden 6/10, mit Cameo-Spotter-Bonus sogar 7/10.
Ich möchte anmerken, dass “Trick ‘r Treat” für mich keine Schwächen hatte…
Keine Schwächen ist vielleicht etwas zu positiv, aber besser als 5/10 ist “Trick´r´Treat” allemal (was ja die Wertung sein müsste, wenn Stärken und Schwächen derartig analog sind).
Gute Geschichten, gute Effekte, und aus jedem einzelnen Frame trieft der Spirit des gruseligsten aller Feiertage.