FFF 2015: Momentum
Themen: Fantasy Filmf. 15, Film, TV & Presse, Neues |Momentum
REGIE
Stephen S. Campanelli
DARSTELLER
Olga Kurylenko, James Purefoy, Morgan Freeman, Jenna Saras, Karl Thaning, Aidan Whytock
Offizielle Synopsis: Im Idealfall funktioniert ein Bankraub nach dem Prinzip rein – raus – abhauen. Im schlimmsten Fall ist die Beute aber bedeutender, als man ursprünglich angenommen hatte, und der Bankraub der Beginn einer tödlichen Verfolgungsjagd. Für Alex ist unglücklicherweise Letzteres eingetroffen. Sie kauert lautlos unter dem Bett eines riesigen Hotelzimmers und muss mitanhören, wie ihr Partner über ihr seine letzten Atemzüge röchelt. Nur wenige Stunden vorher hatten die beiden ihren letzten gemeinsamen Raub abgewickelt. Nun muss die plötzlich auf sich allein gestellte Meisterdiebin schauen, wie sie dem Team skrupelloser Verfolger entkommt, die sie mit vollem Körper- und Waffeneinsatz durch Kapstadt jagen.
Kritik: Wieder mal so ein Film, den ich nicht habe kommen sehen. Ich entschuldige das damit, dass B-Action nicht mein Metier ist, auch wenn ich mich von einer soliden Mischung aus Verfolgungsjagden und Schießereien immer wieder gerne unterhalten lassen.
“Momentum” existiert in dieser seltsamen Zwischenwelt von DVD- und Kinoauswertung, ist für Erstere eigentlich zu aufwändig und für Letztere dann doch nicht substantiell genug. Man sieht, das hier mehr Geld als üblich investiert wurde – ohne einen Haudraufstar wie Lundgren oder Adkins zu haben, der die entsprechende Zielgruppe ködert.
Das ist in diesem Fall aber nicht mal schlecht, weil “Momentum” für die Inspiration tatsächlich mehr auf die größeren Hollywood-Actionfilme als auf Nu Image schielt und damit eher in der Liga der aktuellen Statham-Streifen spielen möchte. Die Dialoge sind nicht ganz so strunzdumm wie bei Seagal und Konsorten, die Fights mit mehr Sorgfalt inszeniert und den Figuren werden tatsächlich Emotionen gegönnt, die wir halbwegs glauben können.
Klar ist der Plot letztlich ein einziger MacGuffin – es geht mal wieder um ein Laufwerk, auf dem sich Informationen befinden, die eine hochrangige Person als Verbrecher entlarven könnten. Die Person schickt ihre Killerkommandos und unsere Heldin verbringt des Rest des Films auf der Flucht – und schließlich damit, den Spieß umzudrehen.
Angesichts der hier abgespulten Klischees wäre jede überhitzte Interpretation unangebracht. “Momentum” ist in der Action hart, handgemacht und weitgehend solide, Olga Kurylenko kann zumindest einen Film diesen Formats durchaus tragen, Purefoy hat sichtlich Spaß am Arschloch und Morgan Freeman am Scheck für maximal zwei Tage Dreh.
Es ist eher eine Ironie als ein Problem, dass ein Film mit dem Titel “Momentum” ausgerechnet in der zweiten Hälfte genau dieses etwas verliert, bei der Action auskuppelt und im Versuch, ein Katz & Maus-Spiel zu inszenieren, beim Vorwärtsdrang etwas leer läuft.
Letztlich ist “Momentum” weder “November Man” (in dem Kurylenko ebenfalls mitspielte) noch “iNumber Number” (der auch in Südafrika gedreht wurde), aber für sich genommen bietet er den Fans des Genres allemal den Gegenwert des Eintrittspreises. Wer auf frauengesteuerte Thriller wie “Lucy” oder “Salt” oder “Everly” steht, hat ihn eh auf dem Zettel.
Fazit: Ein solider B-Actioner mit erfreulicher Besetzung und viel handgemachtem Remmidemmi, der in der zweiten Hälfte ein wenig den Schwung verliert, auf Scheibe aber allemal sein Geld wert ist. 7 von 10.
Sehr gut. Scheint genau mein Ding zu sein. Und ich liebe Olga! 🙂
“Die Person schickt ihre Killerkommandos und unsere Heldin verbringt des Rest des Films auf der Flucht – und schließlich damit, den Spieß umzubringen.”
Freud’scher Versprecher oder Absicht?
Klingt nach einem Film für mich :-).
Joah, der war nett. Nichts besonderes, nicht originell, aber gut gemacht und Kurylenko und Purefoy haben sichtlich Spaß. Mich zumindest hat er recht ordentlich unterhalten. 7/10