Was vom Tage übrig bleibt
Themen: Neues |Ich hatte es ja schon angedeutet – seit ein paar Tagen stehen immer zwei Plastikkisten neben unserer Haustür in der Speyerer Innenstadt. Vor dem Umzug nächsten Monat wird radikal entrümpelt, dabei werden große Mengen Bücher, CDs und anderer Plunder unters Volk gebracht. Mit spannenden Erkenntnissen.
Es geht SCHNELL. Vier, fünf Stunden dauert es gewöhnlich, bis beide Boxen mit zusammen ca. 25 Büchern leer sind. Ich habe in drei Tagen für vier Umzugskisten Bücher neue Besitzer gefunden – ohne auch nur mit einem davon sprechen zu müssen. CDs gehen genau so gut weg wie Schreibtischlampen und Bierhumpen.
Die Leute nehmen praktisch ALLES mit – auch die Box, wenn sie leer ist.
Englische Bücher brauchen länger als deutsche Bücher, gehen letztlich aber auch weg. Größere Nachschlagewerke liegen oft bis zum Schluss, da mag auch das Schleppgewicht eine Rolle spielen.
Es gibt einige wenige Bücher, die gehen nicht. Das Buch zum Oktoberfest-Attentat, auf dem auch der letztjährige Film mit Benno Fürmann basiert, ist seit zwei Tagen unangefochtener Ladenhüter.
Manchmal will mir das Schicksal etwas sagen. Schweren Herzens hatte ich drei Taschenbücher mit Reportagen von Hoimar von Ditfurth in die Boxen gelegt – als sie gestern zum Einbruch der Dunkelheit übrig waren, habe ich sie wieder reingeholt. Sind sowieso zu schade zum verschenken.
Und schließlich: Es gibt Sachen, die gehören nicht verschenkt, für die werde ich hier noch neue Besitzer suchen. Darunter: Ein Panasonic DVD-Rekorder mit 80GB Festplatte, der mal über 1000 Euro gekostet hat, und ein Gameboy Advance SP in silber, der auch nach 10 Jahren Stilllegung noch perfekt funktioniert und mit Brenner und Leermodul geliefert wird (echte Fans wissen, was gemeint ist).
Alte Elektronik geht auch immer gut. Auf die Art und Weise sind wir schon viele Röhren-Monitore losgeworden – da lohnt sich der Verkauf übers Netz einfach nicht mehr – aber irgendwer nimmt es eigentlich immer mit. Auch aufm Dorf 🙂
Interessant zu hören, dass das so gut funktioniert.
Hier in der Stadt hatte ich immer den Eindruck, dass die Kisten von gewissen Zeitgenossen zur weiteren Vermüllung der Innenstadt missbraucht werden.
Hinzu kommt noch, dass es mittlerweile eine ordentlich hohe Dichte von Bücherschränken gibt.
Leider werden aber auch immer wieder unsere Foodsharing Verzeiler dazu missbraucht.
CDs und DVDs wurden von mir an die Stadtteilbibliothek verschenkt. Die haben sich echt gefreut.
" ein Gameboy Advance SP in silber, der auch nach 10 Jahren Stilllegung noch perfekt funktioniert und mit Brenner und Leermodul geliefert wird (echte Fans wissen, was gemeint ist)"
Du schlimmer Finger 😀
Aus vorsichtiger Neugierde heraus – die Verlinkung des DVD-Rekorders, das ist das entsprechende Modell?
Und was würdest du da haben wollen?
@ Caliel: Jau, das sollte er sein. Der ist noch da, läuft wie eine 1, aber natürlich ohne Verpackung oder Anleitung (das Gerät erklärt sich aber weitgehend selbst). Diverse Kabel lege ich bei. Ich habe damals damit meine gesamte Videosammlung digitalisiert. Von drei Billy-Regalen runter auf einen DJ-Koffer mit Silberscheiben. Jetzt habe ich schlicht für das Gerät keinen Bedarf mehr. Gekauft habe ich den damals bei Netonnet, den Laden gibt es nicht mehr. Hat ziemlich exakt 1000 Euro abgegeben. Für 100 würde ich ihn raushauen, Versand und Verpackung gehen auf mich.
Ich bin Anfang des Monats auch umgezogen und in Vorbereitung habe ich auch ganz viele Sachen vor die Tür auf die Straße gestellt.
Lief super und ich war teilweise auch verwundert was mitgenommen wurde, Sachen die ich schon fast der Mülltonne anvertraut hätte.
Tolle Sache!
Alternative zu FreeYourStuff-FacebookShit und Flohmarkt rumhängen, einfach die Eigene Verschenkezone vor der Haustür.
Torsten, Du dauerst mich. So ein „Zu verschenken!“-Krakelfetzen ist unter Deiner Würde. Hab Dir mal was Anständiges gemacht.
Von welcher Firma ist der DVD-Player denn nun – Panasonic oder Pioneer? 😉
Was übrigens auch immer eine gute Möglichkeit ist, altes, aber gut erhaltenes Zeug, das man verschenken möchte, loszuwerden: Ich arbeite derzeit in einem Kontaktladen für Drogensüchtige, da gibt es einen Tisch für kostenlose Sachen. Die Klienten solcher Einrichtungen freuen sich immer über sowas. Auch Kleiderspenden sind dort (wenn es sich um gut erhaltene Kleidung und nicht um die letzten Lumpen handelt) willkommen.