27
Feb 2015

Die “Funk Uhr” gibt den Serienexperten

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

FU 1 Die “Funk Uhr” ist ein echtes Urviech auf dem Marke der vollpreisigen TV-Zeitschriften, die gibt es schon seit mehr als 60 Jahren – wie auch “Gong” und “Bild & Funk” weist der Name darauf hin, dass dieses Blatt kein Kind von Farbfernsehen und Internet ist.

In der neuen Ausgabe wirbt die Zeitschrift mit einem großen und noch dazu exklusiven “Serien-Report” auf satten fünf Seiten. Kaum zu erwarten, dass man damit einen exklusiven Set-Report von “Sherlock” meint oder ein Interview mit den Machern der “12 Monkeys”-Serie. Schauen wir uns die Sache doch mal an.

Das mit den fünf Seiten ist schon mal nicht gelogen:

fu

Auffällig ist, dass es sich hierbei genau genommen nicht um EINEN Report handelt – die Hauptgeschichte ist relativ knapp, das Thema wird in verschiedene Bereiche aufgeteilt, teils in Kästen, teils auf eigenen Seiten. Da werden die TV-Trends aus den USA ebenso abgehandelt wie neue deutsche Serien und der Hang der öffentlich-rechtlichen Sender zu spielfilmlangen Reihen. Besonderes Interesse der TV-Junkies dürfte eine Seite über deutsche Kopien von englischen und amerikanischen Serien erregen, bei denen der Autor korrekt zwischen offiziellen Adaptionen und dreisten Abklatschen unterscheidet.

Nicht minder lesenswert: Ein eigener Text zu der Lieblosigkeit, mit der deutsche Sender selbst Erfolgsserien behandeln – hier geht der Griff in die Geschichte bis “Raumpatrouille” und “Sesamstraße” zurück.

Mit Kritik an den Sendern wird zwar nicht gespart, aber dank einer flotten Schreibe artet dieses faktendichte “Special” auch nicht in infantiles “deutsches Fernsehen ist sowieso scheiße”-Bashing aus.

Erstaunlich – ich finde an dem großen Serien-Report eigentlich nichts zu kritisieren. Der ist gut geschrieben, informativ und von erfreulicher Bandbreite. Woran könnte das bloß liegen?! Ach so, klar, da steht’s ja:

FU 3



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14 Kommentare
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comicfreak
comicfreak
27. Februar, 2015 13:29

^^

Sir Aceman
Sir Aceman
27. Februar, 2015 13:35

Du solltest den Typen vielleicht mal zu dir einladen, um ein bisschen mit ihm Fach zu simpeln.

heino
heino
27. Februar, 2015 13:36

Eigenlob stinkt:-)

DJ Doena
27. Februar, 2015 13:37

OK, dann werde ich den 1,20€ einfach mal spaßeshalber investieren – so es diese Zeitschrift bei uns im Handel gibt

Wortvogel
Wortvogel
27. Februar, 2015 13:37

@ Das Eigenlob nennt man in der Branche Selbstpromotion. Wie es in der “Karrierebibel” so schön heißt: “Es gibt einen schmalen Grat zwischen arrogantem Eigenlob ohne Substanz und sublimer Selbstpromotion.”

Jojo
Jojo
27. Februar, 2015 14:08

“Es gibt einen schmalen Grad…”

Ich kaufe ein “D” und spente ein “T” 😉
(Entschuldigung, meine Klugscheißdrüse hat so gepocht)

Wortvogel
Wortvogel
27. Februar, 2015 14:09

@ Jojo: In der Tat, das geht gar nicht! Wird korrigiert! Ist allerdings nicht mein Fehler – steht 1:1 in der Karrierebibel so drin!

Jake
Jake
27. Februar, 2015 14:41

Ich habe mir letzte Woche die aktuelle Ausgabe der “Liebes Land” gekauft. Deine sublime Selbstpromotion scheint also Früchte zu tragen. Aber vielleicht waren’s auch nur die flauschigen Lämmer auf dem Cover, die mein Herz erweicht und mich zum Zücken des Geldbeutels bewogen haben. 😉

Wortvogel
Wortvogel
27. Februar, 2015 14:46

@ Jake: In dem Heft sind tatsächlich recht viele Texte von mir.

Nico
Nico
27. Februar, 2015 14:57

Ein Twist wie bei M Night Shyamalan

Wortvogel
Wortvogel
27. Februar, 2015 14:59

@ Nico: Bamm bamm BAAAAAMMMMM!!!

Paddy
Paddy
27. Februar, 2015 15:06

Na dann schau ich das nächste Mal bei meiner Oma wohl genauer hin, wenn ich durch diese als LifeStyle-Heft getarnte TV-Zeitschrift blättere! 😉

Mencken
Mencken
27. Februar, 2015 17:25

“Gong”, “Funkuhr”, “Hörzu” usw. waren auch so interessant, weil man den relativen sozialen Status von Leuten immer wunderbar daran erkennen konnte, welche Fernsehzeitschrift auf dem Couchtisch lag.

Dietmar
Dietmar
27. Februar, 2015 21:22

Wir haben gerade sehr gelacht.