Fantasy Filmfest 2014 (49): Cat Run 2
Themen: Fantasy Filmf. 14, Film, TV & Presse, Neues |Ich schummle jetzt einfach ein bisschen, um auf die 50 zu kommen. "Cat Run 2" lief gar nicht auf dem FFF 2014. Hätte er aber sollen. Weil der Vorgänger beim FFF 2011 eine echte Überraschung war und das Sequel somit Priorität haben sollte. Zusammen mit dem zweiten, falschen "Beneath" bin ich damit auf 50. Weil ich "Cannibal" echt nicht mehr schaffe – der ist furchtbar lang und soll furchtbar langweilig sein. Nehmt’s gnädig hin und lasst mich ausschlafen.
USA 2014. Regie: John Stockwell. Darsteller: Scott Mechlowicz, Alphonso McAuley, Winter Ave Zoli, Kamille Leai, Vanessa Branch u.a.
Die Detektei von Anthony und Julian läuft nicht gut, Anthony möchte sowieso lieber Chefkoch werden – da trifft es sich gut, dass sein Kumpel ihn bei einem TV-Wettkochen in New Orleans angemeldet hat. Im Big Easy erwartet die beiden Freunde ein bizarrer Fall: Nackte osteuropäische Nutten haben versucht, in einem Armeestützpunkt wichtige Pläne für einen Supersoldaten-Anzug zu klauen, der dann an einen internationalen Waffenhändler verhökert werden soll. Anthony kommt bei seinen Ermittlungen der schönen Tatiana näher, als ihm lieb sein kann…
Kritik: Ich mache es kurz – so ziemlich alles, was "Cat Run" richtig machte, vergeigt der Nachfolger. Es ist mir ein Rätsel, wieso man des Sequel von Erstlingsautoren hat schreiben lassen, die augenscheinlich des Appeal des Originals nicht verstanden haben.
New Orleans ist deutlich unspannender als das südosteuropäische Setting des Erstlings, weil es für unsere Helden nur sehr bedingt ein unbekanntes Feld ist. Die "fish out of water"-Elemente fehlen, zumal die angedeuteten kulturellen Unterschiede letztlich nicht bedient werden.
Die amüsanten Nebenfiguren fehlen. D.L. Hughley, Paz Vega und vor allem die großartige Janet McTeer glänzen durch Abwesenheit – der Film gibt sich praktisch keine Mühe, an das Ende des Originals anzuschließen, auch wenn es zumindest im Dialog mal aufgegriffen wird. Tatiana und der "Wolf" sind kein Ersatz, bleiben so blass, dass ich die Darstellerinnen von Szene zu Szene immer mal wieder verwechselt habe.
Die Action ist zwar wieder viel und schnell, aber auch hirnrissig und überzogen. Wo der Erstling stark auf hausgemachte Ballereien und gute Choreographie setzte, sind die Fights in "Cat Run 2" künstlich beschleunigt und bei der Hardware regiert die CGI.
Die Chemie zwischen Anthony und Julian ist diesmal nur behauptet, die meisten Gags zünden nicht und die Subplots ergänzen nicht die Handlung, sondern stören nur.
Was das Finale angeht, bin ich mir unsicher: Dass Anthony und Julian gar nichts mit dem "boss fight" zu tun haben, ist ein absolutes no go. Und die Inszenierung ist so erbärmlich wie die Computergrafik zweitklassig ist. Andererseits: Es ist ein weiblicher "Iron Man vs. Universal Soldier"-Fight. Scheiße hin oder her, es fasziniert.
Fazit: Ein völlig unausgegorener Mischmasch aus Genreelementen ohne Zusammenhalt, der die hyperaktive Action des Vorgängers nachäfft, aber nie erreicht. Cast und Regie können nicht retten, was das Drehbuch vergeigt. Einzig das hohe Tempo und der Comic-Stil retten "Cat Run 2" ins Mittelmaß.
P.S.: Ähnlich wie bei "Nurse 3D" bin ich gespannt, ob für die internationalen Märkte verschiedene Fassungen erstellt wurden, denn in der ersten Viertelstunde fährt "Cat Run 2" so massiv "full female frontal nudity" auf, dass es kracht.
"Weil der Vorgänger beim FFF 2011 eine echte Überraschung war"
FUCK… YOU…!
Da Peroy bekanntlich im Gegenteilbewertungsuniversum lebt, muss er den hier ja großartig finden. 😀
Hm, CAT RUN hab ich mir ob der Lobeshymnen des Docs auch zuglegt, aber nein; der war nicht gut oder lustig, damit reiht er sich bei pseudo-coolen Reißern ala Smoking Aces oder Lucky # Slevin ein…
Was kann ich dafür, wenn ihr alles Geschmackspansen seid? 😛
Ich nicht. *schmoll*
Schade drum, der erste war überraschend unterhaltsam