Bilder, aufblitzend, verblassend
Themen: Neues |Ich war mal wieder on the road – nach drei Reportagen in vier Tagen bin ich derart "durch", dass ich die letzte Tour heute kurzfristig abgesagt habe. Damit ist meine Woche allerdings noch nicht zu Ende, morgen geht es weiter ins Rheinland. No rest for the wicked.
Während mein Fotograf sich müht, Land und Leute in Szene zu setzen, ihnen Schönheit und Sympathie zu lassen, greife ich eher zu meinem Smartphone, wenn ich auf die Brüche in der Realität aufmerksam werde, auf die Schnittstellen von Wahn und Spießigkeit.
Fährt man tagelang durchs Land ist es genau so wahrscheinlich, einen Getränkemarkt mit einem grandios-direkten Namen zu entdecken
wie einen Wehrmachtshelm im Lagerraum einer Dorfkirche:
Wenn bei über 1100 Grad Bronze geschmolzen wird
fragt man sich nicht, aus was für einem Kühlschrank das Mineralwasser kommt:
Das war jetzt zugegebenermaßen ein kleiner Fake – dieses Gerät ist nicht mehr in Betrieb. Ich hoffe, das gilt auch für den Wehrmachtshelm.
In einem Technikmuseum kann man gewöhnlich auf tolle Fahrzeuge treffen. Sollte dieses Schätzchen mal restauriert sein, drehe ich gerne eine Runde:
Der Bauwagen im Hintergrund ist übrigens nicht irgendein Bauwagen – es ist der Bauwagen von Peter Lustig!
Mein absoluter Favorit ist allerdings dieser Hingucker, mit dem man jede Ische aus dem Porsche des Nebenbuhlers bekommt:
Aber man muss gar nichts ins Technikmuseum fahren, um so etwas zu entdecken – auch mittelständische Betriebe in der Eifel haben mitunter zugestaubte Preziosen in ihren Hallen lagern:
Ein Opel Commodore. Ich meine, mein Papa hätte Ende der 60er so einen gefahren.
Wann immer man in Betrieben wie diesen fotografiert, gilt – wachsam sein! Niemand hat etwas von einem Arbeitsunfall, auch wenn dabei ein noch so tolles Bild heraus kommt. Oder um es einfacher zu sagen:
Beschwert euch nicht über die maue Qualität der Bilder – ich bin kein Fotograf. Fotograf ist der hier – und ich nutze an dieser Stelle die Gelegenheit, mich mal wieder für die sensationelle Zusammenarbeit zu bedanken:
Vom Design könnte das "Glasauge oder Schutzbrille" Plakat aus der selben Zeit wie der Helm stammen.
Dursty kenne ich, die gibt es auch in unserer Kante
Für das Kettenkrad und den Commodore würde ich beinahe jemanden umbringen. Sprich doch nochmal mit den Familienangehörigen dort, vielleicht wollen die jemanden abserviert haben… ansonsten gilt: kann mir hier jemand Geld leihen? (Viel Geld?) Bräuchte dann nämlich auch noch 1 oder 2 Stellplätze und eine Werkstatt!