Movie Mania 2013 (30): Kino-Kritik "Elysium"
Themen: Film, TV & Presse, Movie-Mania 2013, Neues |USA 2013. Regie: Neill Blomkamp. Darsteller: Matt Damon, Jodie Foster, Sharlto Copley, William Fichtner, Wagner Moura u.a.
Offizielle Synopsis: Im Jahr 2159 gibt es zwei Sorten von Menschen: die Superreichen, die auf einer makellosen, von Menschen gebauten Raumstation namens Elysium leben, und den Rest, der auf der überbevölkerten, heruntergewirtschafteten Erde haust. Die Menschen auf der Erde setzen alles daran, der hohen Kriminalitätsrate und der großen Armut, die auf dem Planeten herrscht, zu entkommen. Und sie benötigen dringend den hohen Standard medizinischer Versorgung, den es nur auf Elysium gibt. Doch einige Leute auf Elysium schrecken vor nichts zurück, um rigide Anti-Einwanderungsgesetze durchzusetzen und den luxuriösen Lebensstil ihrer Elite zu bewahren. Der einzige Mensch, der die Chance hat, so etwas wie Gleichberechtigung in diese beiden Welten zu bringen, ist Max, ein ganz normaler Mann, der verzweifelt versucht, nach Elysium zu gelangen. Während sein Leben an einem seidenen Faden hängt, übernimmt er widerwillig eine gefährliche Mission. Eine Mission, bei der er gegen Elysiums Ministerin Delacourt und ihre Hardliner-Truppen antreten muss. Doch falls er gewinnt, kann er nicht nur sein eigenes Leben retten, sondern auch das von Millionen Menschen auf der Erde.
Kritik: Es ist viel zu heiß, ich erwarte sehnsüchtig die Heimkehr der LvA aus Speyer, mein Kreislauf ist bestenfalls wackelig – kann ich es mir nicht mal einfach machen und sagen "top geiler Film, reingehen, ihr Luschen!"?
Nicht? Schade. Aber ich fasse mich trotzdem so kurz ich kann.
Vor mittlerweile vier Jahren schrieb ich über Neill Blomkamps Erstling "District 9": "Neill Blomkamps Beherrschung nicht nur der Technik, sondern auch der Narrative ist geradezu erschütternd offensichtlich – hier ist ein Nachwuchsregisseur, der nichts mehr lernen braucht, dem niemand mehr etwas beibringen muss. Seine Erzählsprache ist voll ausgeformt, reif, und dynamisch."
"Elysium" ist nicht mehr und nicht weniger als die konsequente Fortschreibung dieser Aussage. Ein Film, der alles nimmt, was in "District 9" zu sehen war, und es weiter entwickelt. Mehr Drama, mehr Einsatz, mehr Aufwand, mehr Action – und am Ende "mehr Film".
Es ist DIESER Film, für den sich Zack Snyder, Gore Verbinski, M. Night S., Joseph Kosinski, Michael Bay und Jon M. Chu schämen müssen – weil er ihnen zeigt, wie entkernt und seelenlos ihre eigenen Filme sind. Weil er beweist, dass es eben DOCH geht. Weil er dem Wortvogel Recht gibt – gutes Entertainment muss nicht hirnentleertes Entertainment sein und das sollte als Entschuldigung auch endgültig mal ad acta gelegt werden.
Im Umkehrschluss ist "Elysium" die Wiedergutmachung für viele durchlittene Stunden in einem Kinosommer der großen Versprechen, aber kleinen Renditen.
Wie im Erstling setzt Blomkamp nicht auf den Helden, den Superhelden, den geborenen Sieger – zwar sieht Matt Damon aufgepumpt wie Mark Wahlberg aus, aber gleich zu Beginn wird er demontiert: tödlich verstrahlt, ein kotzendes Wrack, auf den Beinen gehalten nur von Pillen und einem geklauten Exo-Skelett. Ein Mann mit (sehr) begrenzter Lebenserwartung, der kein Interesse am Altruismus hat. Er will nur nicht sterben. Die Möglichkeit, damit auch das Leben anderer zu retten ist für ihn ein Nebeneffekt, der nur schleichend an Bedeutung gewinnt, bis ihm klar wird, dass in der Selbstaufgabe auch Erlösung liegt.
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Sein Gegner: eine Welt, die die Kluft zwischen reich und arm zementiert hat wie in der Sozial-SF der 70er. Die "Habenden" sind im wahrsten des Wortes "im Himmel", die "Wollenden" liegen im Staub. Ghetto und Gated Community – konsequent zu Ende gedacht. Man kann diese Analogie trivial nennen, aber letztlich lebte gerade die Science Fiction immer von der Übersteigerung einzelner Konflikte, um sie dramaturgisch zu melken. Blomkamp selbst sieht das so:
"Elysium" nimmt die Abschottung sozialer Schichten als Aufhänger und dreht ihn auf 11, um zu sehen, was dann passiert. Und bei Blomkamp ist das eine ganze Menge. Der Mann kann nämlich nicht nur exzellent erzählen, er kann auch exzellent inszenieren. Er schafft die Fusion aller Tugenden: die Kampfszenen und Schlachten in "Elysium" sind schnell und mitunter hektisch, aber trotzdem noch überschaubar. Sie sind nie Selbstzweck, obwohl sie so zahlreich sind, dass sie auch den Zuschauer über die Laufzeit bringen, der zu tumb für das Drama ist, das zwischen dem Spektakel ausreichend Platz findet. Alles hat Substanz, ist aus einem Guss, bedingt sich.
So, wie Blomkamp eigentlich die klassische Geschichte vom Arbeiteraufstand in neuem Gewand erzählt ("District 9" war ja die Übertragung der Immigrantenproblematik in die SF), so bevölkert er seinen Film auch mit klassischen Figuren: der Arbeiter, die eiskalte Politikerin, der skrupellose Unternehmer, der entmenschlichte Söldner. Aber es gelingt ihm, dabei nicht in Klischees zu verfallen, sondern die bekannten Muster als Archetypen einzusetzen, deren Bedürfnisse zu zwangsläufigen, aber deshalb nicht weniger potenten Konflikten führen. Es hilft, dass besonders Jodie Foster und Sharlto Copley sich mit einer Wucht in ihre Rollen werfen, dass es eine Freude ist, ihnen dabei zu zu sehen.
Klar ist "Elysium" kein Film für Leute, die stupide Ballerei im Stil von "Lockout" sehen wollen. Wer im Kino nur gucken, aber nicht fiebern will, der ist hier falsch. Es ist auch kein Film für Leute, die gerne Cosplay machen und Science Fiction am liebsten als zu bestaunendes Märchen erzählt bekommen. Wer sich Sentimentalitäten wie bei "Avatar" erhofft, sollte auf "Avatar 2" warten. Wer seine SF lieber etwas ruppiger mag, wer "District 9" und "Dredd" mochte, der darf jetzt gerne hibbelig werden.
So, gerade kommt die LvA rein – den Rest müsst ihr euch selber zusammen reimen. Oder – einfacher – im Kino ansehen.
Top geiler Film, reingehen, ihr Luschen!
Fazit: Alles, was schon "District 9" auszeichnete – mit noch mehr Action, noch mehr Drama, noch mehr Strahlkraft. DER SF-Film des Sommers und eine adäquate Wiedergutmachung für Kappes wie "After Earth" und "Pacific Rim". Neill Blomkamp, you da man!
Hier, gönnt euch das 38seitige Presseheft.
Ah, sehr gut, ich hatte nach den ansprechenden Trailern schon die Befürchtung, dass das nur Fassade ist, und der Film dann letztendlich doch nicht die gute Inszenierung und Erzählweise von District 9 fortsetzen würde. Perfekt, wird angeschaut. Danke!
PS: mir hätte der Befehlssatz wegen der Hitze auch fast gereicht 😉
Ich habe es gehofft und irgendwie auch erwartet. "Elysium" ist so ziemlich der einzige Film dieses Sommers, der mich überhaupt ins Kino locken konnte. Blomkamp schätze ich seit "District 9", der Trailer sah gut aus, und die Besetzung kann sich ja auch sehen lassen. Trotzdem war da noch eine Portion Skepsis, die spätestens jetzt weggeblasen ist. Vermutlich der einzige Pflichtbesuch des Sommers.
Na, dann kann man den also gefahrlos gucken gehen. Schön.
ABER:
"Wer seine SF lieber etwas ruppiger mag, wer “District 9″ und “Judge Dredd” mochte, der darf jetzt gerne hibbelig werden."
Meinten Sie: "Dredd"? 😉
@ Marcus: "Dredd", natürlich. Wird korrigiert. Wie gesagt: ich war in Eile.
Der Film war eigentlich schon auf meiner Liste, weil ich schon seit Ewigkeiten ein Habitat ala O’Neill und Konsorten in einem Sci-Fi Movie sehen wollte.
Daß der Film GUT ist, ist für mich das I-Tüpfelchen 🙂
Ehrlich mal, es mangelt seit Jahren an wirklich guten Sci-Fi Movies. (Es ärgert mich ja persönlich zutiefst, daß es Morgan Freeman es seit über 10 Jahren nicht geschafft hat Arthur C. Clarkes "Rendevous with Rama" auf die Leinwand zu bringen.)
Für mich der beste Film des Jahres!
Hammer was Neill Blomkamp aus einem Budget rausholt.
Gut eine ruhigere Kameraführung ab und zu fände ich besser
aber das ist heute ja "normal".
Hoffe der wird ein Hit und macht richtig Kohle! 🙂
Für mich der beste Film des Jahres!
Bis jetzt!
@Vineyard: Das mit "sehr guten" SF-Filmen ist natürlich immer sehr subjektiv; ganz so schlecht sehe ich die Ausbeute der letzten Jahre nämlich nicht. So würde ich "Cloud Atlas", "Source Code", "Super 8", "Alles, was wir geben mussten" (wenn du mir den als SF anrechnest), "Monsters", "The Road", "Inception" und "Moon" als solche ansehen. Das wären mal die letzten drei Jahre. Heuer kam für mich noch "Oblivion" dazu. Your mileage may vary, of course.
Ich glaube ich war ja einer der wenigen Genre-Fans, die von "District 9" nicht komplett umgehauen wurden. Mir war es im letzten Drittel einfach zu viel der Action, ich fand dass er dort die eigentlich interessante message des Films zu sehr in den HIntergrund gerückt hat. Mal schauen, ob das bei "Elysium" besser portioniert ist. Muss aber gestehen, dass ich mich auf "Gravity" schon wesentlich mehr freue.
Oui, schön! Der TV-Trailer, der die letzten 2 Wochen überall läuft, hat mich eh schon ganz kribbelig gemacht. D.h. dieses WE noch einmal "District 9" glotzen & nächste Woche ab ins Kino. EIN richtig guter Film musste diesen Sommer ja noch bei rumkommen…
Battle Angel Alita ftw!
und Matt Damon ist eh ne coole Sau ( wie er bei Jimmi Kimmel bewies)
Weiter lese ich nicht. Ich gehe in den Film, Kritiker meines Vertrauens, und lese später.
@Christian Siegel: Ok, ich hätte lieber Weltraum Sci-Fi sagen sollen. Nein, sag jetzt nicht Star Trek. Die Filme waren gut.
Von den von dir genannten Filmen hab ich nur Inception und Oblivion gesehen.
Mist, jetzt seh ich erst, daß ich auf Prometheus vergessen hatte. Der Film war auch ok.
@Vineyard: Achso! Ok, wenn man es auf Weltraum-SF beschränkt kann ich den Punkt schon eher nachvollziehen. Dann bleiben von den von mir genannten nur noch "Moon" und "Oblivion" übrig; die Ausbeute ist dann in der Tat nicht mehr so überragend.
Leute, bitte hört auf hier die "guten" Filme aufzuzählen…
Oblivion fand ich eigentlich ganz gut, aber mal schaun, Elysium scheint in der Tat um längen besser zu sein. Ich bin gespannt.
@Christian Siegel: Und wie schon gesagt.
http://www.youtube.com/watch?v=20DaSHa4I1k
Jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt es in die Kinos zu bringen.
Ich hab auch so ein wenig die Befürchtung, dass mit Elysium eine Umsetzung von Battle Angel Alita wieder in weite Ferne gerückt ist 🙁
Geschaut wird Elysium natürlich trotzdem, auch wenn ich die Befürchtung hab, dass Max nur nen schwacher Abklatsch von Alita/Gally ist…
Aber so lange der Film funktioniert 😉
Ich sehe den Kino-Sommer ja nicht so negativ, aber da mir District 9 schon extrem gut gefiel und die Trailer von Elysium auch sehr gut aussahen, freue ich mich schon sehr auf den Film. Vielleicht sind wir da ja mal wieder einer Meinung:-)
@ mwi Wollen wir eigentlich eine Umsetzung von BAA? Versteh mich nicht falsch, ich liebe BAA und mochte sogar den arg gekürzten Anime, bsonders weil die Welt am Fuße des Turms so lebendig erschien, aber das kann doch kiener der heutigen Regisseure so inszenieren.
Die 80er sind in der FilmSF leider vorbei und das wäre die perfekte Zeit dafür gewesen.
Erstaunlich! Obwohl auch ich "District 9" mag (wobei ich allerdings Doc Aculas Kritikpunkt anerkenne, ein Film über fiktiven Rassismus sollte nicht unbedingt alle seine schwarzen Figuren als subhumane Halbwilde darstellen), hatte ich im Bezug auf diesen irgendwie gar keine Erwartungen. Schön zu hören, dass er wohl doch was taugt.
Den "Alita"-Gedanken hatte ich auch und ich hätte durchaus gern die versprochene Realverfilmung von Cameron. 🙁
@DmJ:Die hat Cameron doch zugunsten seiner Avatar-Fortsetzungen bis auf weiteres zurückgestellt, wenn ich mich recht entsinne. Und da er drei Filme auf einmal drehen will, kann das noch sehr lange dauern:-(
Ich weiß, ich weiß… darum trauere ich schon länger. 🙁
Bin da ganz deiner Meinung. Sehr gute Kritik zu einem wirklich gelungenen Film, vielleicht interessiert dich ja auch meine Krikik
http://ziemlich-beste-filmkritiken.de/filmkritiken/elysium
Überragender Film! Nicht total übertrieben, aber dennoch visonär. Klasse! Und wer sich mit derzeitigen politischen und sozialen Geschehen auseinander setzt, wobei da die Tagesschau definitiv nicht dazugehört, der wird einfach vieles wiedererkennen! TOP!
Been there (Weinheim,Modernes Theater, gestern), done that (Vorpremiere).
Word, man. Sehr, sehr geiler Film.
So, gesehen.
Im Wesentlichen: what he said.
Definitiv empfehlenswerter Sci-Fi-Film. Story, Look, Darsteller, Erzählstil – alles sitzt.
Auf der Minusseite: Die Action ist leider größtenteils per Shakycam kaputtinszeniert. SEHR schade.
Und Sharlto Copley als extrem cartooniger Schurke, mit nervender Spongebob-Synchronstimme.
8/10.
*Seufz* Da muß ich mal wieder gegen den Wind pinkeln…..
mir hat der Streifen nicht sonderlich gefallen. Der war mir zu rührselig (die ganze Kindheitsnummer hätte auch von Spielberg stammen können), stellenweise zu pathetisch und insgesamt einfach zu dröge inszeniert, als dass ich mich dafür hätte begeistern können. Delacourt und Kruger sind schon fast Karikaturen, derTeil mit dem Kind undder böse Firmenchef üble Klischees, das Kameragewackel nervt gewaltig und die Idee, die zur Lösung führt, ist bei William Gibson (erinnert sich noch wer an "Vernetzt" mit keanu Reeves?) geklaut. Postiv sind Matt Damon, die Nebendarsteller, das Design und die technische Umsetzung, aber das reicht für mich nicht.
Trotzdem gönne ich Blomkamp grossen Erfolg, denn angesichts der bisherigen Konkurrenz ist das tatsächlich der bisher intelligenteste SF-Film diesen Jahres (ich hoffe aber noch auf Ender`s Game) und es wäre schade, wenn ein Flop seine Karriere beschädigen würde, bevor sie richtig startet.
@heino: gut zu wissen, dass die Shakycam nicht nur mir auf die Nerven gegangen ist – hatte vor mir ja keiner hier geschrieben. Ich dachte schon, ich bin da zu empfindlich.
Nee, besonders am Anfang war das richtig grausam. Sollte wohl naturalistisch wirken, war aber m.E. völlig fehl am Platz
OK; war endlich auch drin und kann die Begeisterung nur teilweise teilen:
+ ja, sehr beeindruckendes Setting und Locations, konnt mich sowohl an Elysium aber auch den Slums gar nicht satt sehen, Blomkamp schafft es sehr gut, seine eigene Note aus D9 beizubehalten
+ er ist weiterhin stark in der Actionchoreo, immer überschaubar, alles knackig inszeniert
– Gesellschaftskritik schön und gut, aber derart mit dem Holzhammer? Also Elysium kann ALLES heilen, auf der Erde gibts nicht mal Minimalversorgung… auf Elysium hängen alle nur auf Parties und Pools rum, sorry, aber das ist schon extrem platt.
– eindimensionale "Bösewichte", wie es nicht übler geht… was genau treibt Kruger und Delacourt an?
– Die erste Hälfte ein einziger Iron Man -Flashback, bis der Totgeweihte endlich die Rüstung dranhat…
– und spätestens der Showdown auf der Station wird dann richtig ärgerlich, null neue Ideen, ein paar Kämpfe zwischen Supersoldaten und das Ende (ich spoiuler mal nicht) ist ausm Standardbaukasten
Ich fand ihn kacke. Aber so richtig.
http://frankboehmert.blogspot.de/2013/09/elysium-wenn-es-zeitverschwendung-ist.html
Marcus – ja, auf ENDER’S GAME hoffe ich jetzt auch.
@ Frank: Sorry, aber dein Text geht gar nicht. Das ist nur sarkastisches Gefasel ohne Substanz. Es ist ja in Ordnung, wenn dir der Film nicht gefallen hat – aber es wäre auch schön, wenn du ein wenig erklären würdest, warum. Geschwurbelte Variationen von "boah, war der SCHEISSE, Alder! Scheisse, sach ich! Alles Scheisse!" helfen nicht weiter.
Meine Meinung besteht.
In zwei Wochen sehe ich "Gravity" – auf den bin ich auch mal gespannt.
Begründungen stehen einige im Kommentarbereich, Torsten. Ich wollte oben im Beitrag nicht spoilern.
Habe den Link hier eine Viertelstunde zu früh gesetzt – sorry dafür!
@ Frank: In deinem Kommentar gehst du ausschließlich auf die Plausibilität der Dystopie ein – demnach dürfte Star Trek für dich die schlechteste Serie der Weit sein, oder?
Hätte ich die Zeit (und wäre ich nicht gerade in London auf dem Weg zu den Roof Gardens in Kensington), würde ich alle deine Punkte anfechte – mit Ausnahme der Verfügbarkeit der Alllheil-Solarien. In der Tat wäre den Mächtigen daran gelegen, diese auch auf der Erde verfügbar zu machen, und sei es nur zur Verhinderung sozialer Unruhen. Aber wie ich schon schrug: der Film simplifiziert ein Szenario, um es zu verdeutlichen. Das ist in der SF "par for the course".
Na, wie Thomas M. Disch mal so schön sagte: Natürlich kann man die Geschichte simplifizieren – nur wird dann die Moral auch eine simple sein.
ELYSIUM schürft ungefähr so tief wie kommunistisches oder nationalsozialistisches Propagandaplakat. Bloß lässt er sich dafür 110 Minuten Zeit.
Die er zur Hälfte für Geballer verwendet. Dann gucke ich lieber zum x-ten Mal STIRB LANGSAM oder SPEED oder so ’nen alten Kracher wie DER ADLER IST GELANDET.
@ Frank Böhmert: Niemand hat je behauptet, "Elysium" stelle komplexe Fragen. Wie ich ja auch schrieb: "Man kann diese Analogie trivial nennen, aber letztlich lebte gerade die Science Fiction immer von der Übersteigerung einzelner Konflikte, um sie dramaturgisch zu melken."
Trotzdem ist "Elysium" erheblich menschlicher, packender und straffer erzählt als der Rest des SF-Kinosommers.
Um noch einmal zu dem Punkt zu kommen, den du nicht beantwortet hast: wieso stört dich die teilweise bis ins Bizarre simplifizierte Welt und Utopie von Star Trek nicht?
OT: Was Star Trek Plausibilität betrifft: Also mich stört es, wenn Raumschiffe wegen Antriebsausfall auf die Erde abstürzen, aber nicht die Felsbrocken, die vorher aber mehr oder weniger friedlich zwischen den Schiffen trieben…. *duck*
Torsten, da verwechselst du mich vermutlich mit jemandem: Ich kann STAR TREK nichts abgewinnen. Das habe ich schon aufgehört zu gucken, als es noch RAUMSCHIFF ENTERPRISE hieß … da muss ich so ungefähr zwölf gewesen sein.