Fantasy Filmfest 2013 (3): Pawn Shop Chronicles
Themen: Fantasy Filmf. 13, Film, TV & Presse, Movie-Mania 2013 |
USA 2013 / 112 MIN / ENGLISCHE OV
Von: Wayne Kramer. Mit: Paul Walker, Norman Reedus, Elijah Wood, Brendan Fraser, Thomas Jane, Ashlee Simpson, Vincent D’Onofrio, Chi McBride, Lukas Haas, Matt Dillon, DJ Qualls, Rachel Lefevre u.a.
Darum geht’s: Drei Geschichten, die lose bei einem Pfandleiher in Louisiana beginnen oder enden:
1) Meth- und Crack-Junkies wollen einen Dealer überfallen, sind dabei aber zu dumm und zu zugedröhnt, um auch nur die Beschaffung der Waffe oder die korrekte Maskierung zu organisieren.
2) Ein Mann stößt auf den Ring seiner Frau, die vor sechs Jahren verschwand. Seine Suche nach ihr wird zu einem fokussierten und blutrünstigen Rachefeldzug mit eher enttäuschendem Ausgang.
3) Ein miserabler Elvis-Imitator sieht sich genötigt, einen Deal mit dem Teufel einzugehen, um nicht endgültig in der Gosse zu landen. Vielleicht hat es der echte King ja seinerzeit auch so gemacht?
Gesammelte Gedanken: Schon besser. "Pawn Shop Chronicles" ist ein Film der alten Schule mit knackigen Charakteren, klaren Zielen und einer straffen Inszenierung. Was ein dreckiger B-Film sein könnte, wird mit einer A-Besetzung und Top-Kameraarbeit sauber poliert, bis nur noch die fehlenden Elvis-Lizensmusik verrät, wo das Geld nicht mehr gereicht hat.
Die Qualität der Geschichten selbst schwankt aber bedenklich. So ist der Junkie-Raubzug wenig mehr als ein Aufhänger für tarantino-eske Dialogblüten und die Chance für einen Hollywood-Schönling (Paul Walker), sich auch mal mit schlechten Zähnen als Charakterdarsteller zu beweisen. Der Rausschmeißer mit Brendan Fraser lebt eher von der Meta-Ebene, dass Fraser hier auch seine eigene versaute Karriere beweint – der Mann war schließlich mal Boxoffice Gold. Er WAR der King. Vielleicht sollte man Geschichten über Elvis grundsätzlich nicht erzählen, wenn man sich die Musik von Elvis nicht leisten kann.
Den größten Schauwert hat die Episode im Mittelteil, in der Matt Dillon mal wieder beweist, dass er in Hollywood seit 30 Jahren unterschätzt wird. Die eiserne Entschlossenheit, mit der er sich auf die Suche nach seiner Frau macht, erinnert an Clint Eastwood – in Gestalt eines jungen Bruce Campbell. Hier gelingen "Pawn Shop Chronicles" auch die wenigen echten, schmerzhaften Momente – physisch wie psychisch.
Am Ende ist man prima unterhalten worden, hätte sich aber einen stärkeren Feinschliff bei den Pointen und bei der Verzahnung der Episoden gewünscht.
Fazit: Ein sensationeller Cast und eine flüssige Inszenierung können fast darüber hinweg täuschen, dass die eigentlichen Geschichten der "Pawn Shop Chronicles" sehr dünn sind. Fast.
Ein Film… wie Dosenbier trinken, ALDI-Würstchen grillen und dann besoffen mit 140 eine Landstraße entlang rasen.
Klingt tatsächlich nach dem erhofften Vertreter Marke "Baytown Outlaws". Ist gekauft:-)
Ich fand den auch extrem unterhaltsam
..mmh, ist notiert..
Überzeugt mich nicht. Aus der Zusammenfassung ist nicht mal das Genre ersichtlich…
Doch: Episodenfilm. 😉
Diplomierter Klugscheisser, was…?
Elvis-Story ohne Elvismusik? Nun ja – dieser Autowerbespot mit der Wackelfigur ist ja auch damit durchgekommen. 😛
Passt zwar nicht ganz hierher, aber das wollte ich schon immer wissen: Was ist bei Fraser eigentlich falsch gelaufen, dass er alles so in den Sand gesetzt hat?
@ G: Schlechte Rollenauswahl. Meiner Meinung nach ist das Hauptproblem, dass er den Spagat zwischen Komiker (Dudley Do-Right, George of the Jungle) und Actionstar (The Mummy) versucht hat. Ein ähnliches Problem sehe ich beim Rock auch.
@heino: "Klingt tatsächlich nach dem erhofften Vertreter Marke “Baytown Outlaws”."
Bloß nicht… 😀
"@heino: “Klingt tatsächlich nach dem erhofften Vertreter Marke “Baytown Outlaws”.”
Bloß nicht… :-D"
Du hast doch nur Angst vor Lynyrd Skynyrd:-)
@heino: nee, vor pseudocoolen, storylosen Direct-to-DVD-Ballerfilmchen. 🙂
Du Pussy:-)
Du Proll. 😀
"Baytown Outlaws" war okay, aber nix Dolles… zum einmal gucken…
War dann doch eher enttäuschend. Die erste Episode mit den Junkies fand ich extrem nervend, die letzte mit Fraser zu gewollt witzig. Einzig der Mittelteil mit Dillon und Elijah Wood (der sich wohl mit Gewalt vom "Netter Junge"-Image lösen will, wenn man seine Rollenwahl der letzten Jahre bedenkt) ist wirklich gut und hat ein fieses Ende. Die verbindenden Szenen in besagtem Pawn Shop mit D`Onofrio und McBride sind das beste am ganzen Film, aber leider viel zu kurz.
Der war lustig. Doof, aber lustig. Und gut, dass ich nicht der einzige bin, den Matt Dillon hier extrem an Bruce Campbell erinnert hat. 8/10.