Neu in des Wortvogels Phrasenschatz: "Moment, dafür brauche ich meine Brille!"
Themen: Neues |Wer sich meine Galerie ansieht, dem fällt auf, dass ich auf manchen Bildern Brille trage. Das ist kein Zufall und kein modischer Tick von mir – schon vor meiner Einschulung meinte man bei mir eine Sehschwäche festgestellt zu haben, die mit Brille zu korrigieren sei. Leider war die Sehschwäche (dem Namen gerecht werdend) nicht sehr stark und die Methoden, mit denen sie gemessen wurde, nicht sehr genau. Das führte dazu, dass mein Münchner Augenarzt nicht schlecht staunte, als ich ihm vor ein paar Jahren mal ein halbes Dutzend alter Gestelle zur Kontrolle brachte. Ergebnis: die Hälfte der Gläser bekämpfte mit wechselnden Stärken Kurzsicht, die andere Hälfte Weitsicht.
Das wundert mich nicht. Obwohl mich die Brille nie gestört hat, habe ich sie auch nie als notwendig empfunden. Ich konnte immer gut lesen – das Kleingedruckte genau so wie das Straßenschild. Der einzige Effekt der Brille: wenn sich meine Augen an sie gewöhnt hatten, war es mit leichten Kopfschmerzen verbunden, wenn ich sie mal nicht trug. Da mir das auf Dauer zu nervig wurde, habe ich in den letzten Jahren völlig auf das Nasenfahrrad verzichtet. Eher aus Gewohnheit (und weil die Kasse zahlt) lasse ich mir noch alle paar Jahre eine neue Fassung machen, die dann in der Schublade verstaubt.
Das einzige Zugeständnis an meine Weitsicht(igkeit) ist eine Dialupe, die ich noch aus GONG-Zeiten besitze und die ich benutze, wenn das Kleingedruckte auf den Verpackungen gar zu kleingedruckt ist. Ich komme mir dann vor wie ein alter General, der sich das Monokel ans Auge klemmt.
Doch leider, leider: ich werde alt und es häufen sich Zipperlein und Ausfälle bei den Sinnesorganen. In den letzten Monaten hat meine Sehkraft rapide abgenommen. Mit "rapide" meine ich jetzt nicht, dass ich versuche, einen Plausch mit der Parkuhr zu halten. Aber wenn ich den ganzen Tag am Computer gesessen habe, ist normales Lesen abends nicht mehr möglich, egal wie weit ich Buch oder Zeitschrift vom Gesicht weg halte. Alles verschwimmt und macht auch schnell Kopfschmerzen. Und es wird merklich schlimmer.
Als Konsequenz habe ich heute Abend mal die aktuellste Brille rausgekramt, die immer noch ausreichend schneidig aussieht, und testweise aufgesetzt: siehe da, aus der wabernden Buchstabensuppe werden plötzlich wieder Texte. Es ist so erfreulich wie frustrierend, dass meine Augen die Brille wie einen alten Freund begrüßen.
Ich trage jetzt wieder Brille. Vermutlich permanent, wenn es um Lektüre und Details geht. Und einen Abstecher zum Augenarzt muss ich auch planen.
Ein weiterer, kleiner Schritt in die Grube, ich sag’s euch.
Willkommen in meinem Club. Ich kann ohne mein Nasenfahrrad seit Jahren schon so gut wie nichts mehr lesen, und mit Brille ist es auch nicht mehr so rosig…
Lesen Sie (wenn Sie es noch können) bald hier an dieser Stelle:
"Moment, dafür brauche ich mein Hörgerät!"
"Moment, dafür brauche ich meine neuen Zähne!"
Noch nerviger wenn man von Geburt an "übersichtig" (umgangssprachlich weitsichtig) ist, aber erst mit Anfang 30 eine Brille braucht, wie ich.
@ sergej: http://goo.gl/sxawM
Ich (44) habe meine Brille seit Februar. Mir ist es zuerst aufgefallen als ich die lesefreundlichen Zutatenlisten auf Lebensmitteln in dem geschickt gewählten Kontrast aus mittelgrauer Schrift auf hellgrauem Hintergrund bei durchschnittlicher Supermarktbeleuchtung nicht mehr lesen konnte, ich nahm zuerst an, die wollten mich einfach überraschen.
Übrigens gab es kürzlich einen sehr interessanten WRINT Podcast mit einem Optiker, der das mit Brillen / Haftschalen etc. für mein Verständnis sehr gut erklärt hat (Wrint 189).
Manchmal denke ich über Lasern der Augen nach… um festzustellen, dass ich dafür nicht mutig genug bin.
Die muss man auf die Nasenspitze setzen und in Gesprächen damit hantieren. Sieht intellektuell aus. Auf dem Bügel kauen ist seit "Stirb langsam 3" out.
Ich brauche keine Brille.
Bätsch.
Ich (kurzsichtig) hab meine Brille mit 14 bekommen und nutze seit zwanzig Jahren fast nur Kontaktlinsen. Ich hoffe, der Tag ist noch weit entfernt, an dem meine Augen schlecht(er) werden …
Ich hab mir meine Brille ja immer damit schöngeredet, dass sie in Verbindung mit den graumelierten Haaren jetzt mal einen so richtig seriösen Eindruck macht. Das klappt bei dir, wenn ich mir das Bild anschaue, doch auch ganz gut! Und ehe man es sich versieht, schaut man ohne Brille in den Spiegel und fragt sich, wer dieser verschwommene Kerl eigentlich sein soll – der sieht so fremd aus …
Bei Fehlsichtigkeit: Besser Optiker als Augenarzt. Die können das wirklich besser feststellen!
Warum?
Ich trage schon seit dem Kindergarten Brille.. man gewöhnt sich dran. Kontaktlinsen waren für mich nie eine Alternative. Ich mag es nicht, mir was auf die Augen zu stecken. ^^
Ich persönlich würde auch eher zum Optiker gehen.. beim Augenarzt war ich zuletzt mit 15 oder so. Für die normalen Messungen reichen die vollkommen aus.
Persönlich trage ich nur zu Hause Brille, ansonsten Kontaktlinsen. Dauert ein bis zwei Wochen bis das rein- und rauspfriemeln ganz automatisch funktioniert. Und die Vorteile wiegen es voll auf.
Gegen das Lasern spricht laut eines befreundeten Augenarztes weniger das aktuelle Risiko (das ist quasi nicht mehr vorhanden), als die Spätfolgen: Durch den Substanzverlust werden Operationen im Alter (z.B. grauer Star) deutlich schwerer.
Und ein modischer Tip: Größer! Horn! Und unbedingt GRÖSSER! Du bist ja keine zwölf mehr 😉
@ Karsten: "Kontaktlinsen waren für mich nie eine Alternative. Ich mag es nicht, mir was auf die Augen zu stecken." – das hätte von mir sein können.
@ Stephan: Laser wäre für mich auch kein Thema, dafür ist meine Sehschwäche einfach zu gering. Ich setze die Brille auf und gut is. Horn kommt mir nicht mehr ins Haus, da bin ich traumatisiert. Ich habe mich gefreut, dass ich eben die zweite, noch deutlich leichtere Brille wieder gefunden habe.
Mal guckenn, ob ich meine Brille noch finde, die muss hier irgendwo rumflacken… mit der seh' ich aus wie ein Indelletuälla…
@Karsten:
Andersrum wird ein Schuh draus: Augenoptiker lernen Refraktionsbestimmung ausführlichst als Teil einer mehrjährigen Fortbildung (zum AO-Meister oder staatlich geprüften AO), während das für Augenärzte eher als ergänzender Kurs im Studium vorkommt. Für Linsenanpassung gilt Ähnliches, nur dass die m.W. für Augenärzte gar nicht verpflichtend ist.
… und @Wortvogel: es heißt «Übersichtigkeit» (oder «Hyperopie» oder gar «Hypermetropie», wenn man schlau tun will), weil man auch nicht weiter gucken kann, wenn man sowas hat.
Was Du da merkst, ist übrigens eine schlichte Reaktion auf die seit Deiner Geburt (oder eigentlich schon davor) fortschreitende Verhärtung Deiner Augenlinsen in Kombination mit Obigem. Je steifer die Linse, um so mehr muß sich der Refraktionsmuskel zur Naheinstellung anstrengen, und so etwa ab 45 bemerkt der durchschnittliche Rechtsichtige erste Probleme beim Lesen in der Nähe.
Ich bin übrigens 51. Go figure. 😉
Zum Glück bin ich davon noch verschont. Ich mußte schon von meinem 7. bis zu meinem 15. Lebensjahr Brillen tragen, habe seitdem aber Ruhe, also war mein Augenarzt wohl besser als deiner. Aktuell ist meine Sehkraft noch sehr gut, aber lang wird das wohl auch nicht mehr so sein……
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@heino: Das Augenwachstum vor und in der Pubertät hat aber eher weniger mit dem Augenarzt zu tun.
Kommt auch im oben (5) schon erwähnten podcast drin vor: http://www.wrint.de/2013/06/24/wr189-anruf-beim-optiker/
(allerdigns hat er sich bei der photosynthese mit der Begründung für "grün" verhauen…)
Höhö: Nö! Was für ein glücklicher alter Mann ich doch bin … 🙂
@Howie:mag sein, da er aber damals meine Probleme erkannte und mir die Brille verschrieb, bin ich gewillt, ihm das zugute zu halten:-)
Auch ich schliesse mich als Brillenträger den zwei Vorpostern an.
Nicht zum Augenarzt, wenn es nur um die Brille geht.
Auch deshalb, weil es dort Geld kostet und sie auch nicht mehr machen als der Optiker ausser man hat Pech und erwischt einen IGEL-Fetischisten und lässt sich Augeninnendruckmessungen machen und zahlt dann noch mal für eine unsinnige Untersuchung.
Ich hatte immer nur eine kleine Sehschwäche auf meinem rechten Auge. Habe seit meine siebten Lebensjahre eine Brille tragen müssen – obwohl ich ohne tadellos sehen konnte und Autofahren durfte. Im Jahr 2005 bin ich zu meinem Augenarzt gegangen und meinte ich bräuchte eine neue Brille – ich könne mit meiner alten nichts mehr erkennen. Er stellte fest, dass ich gar keine mehr brauchen würde! Wow! Ein Wunder ist geschehen! Das war bestimmt das letzte Wunder vom Papst Johannes Paul II 🙂
Jetzt ergeht es mir wie unserem Wortvogel. Nach Daueranstrengung brennen mir die Augen. Sehe Schriften verschwommen oder bekomme Kopfschmerzen. Ich mag die Brille aber nicht zurück haben (obwohl mir das mein Augenarzt prophezeit hat). Hoffe somit auf ein neues Wunder…
Ich bin mittlerweile schon einen Schritt weiter (Brillenträgerin seit Kindergartentagen): Ich muss inzwischen die Brille absetzen oder über den Rand linsen, wenn ich das ganz Kleingedruckte lesen will. Bifocalgläser, ick hör' euch trapsen…
Ich habe meine erste Brille mit 6 Jahren bekommen und war damals noch stolz wie Oskar.. Allerdings war es bei mir immer die Kurzsichtigkeit, die mich bis heute begleitet.. Mit 18 durfte ich dann das erste Mal Kontaktlinsen tragen und erfuhr ein Gefühl von Freiheit, was ich bis dato nicht kannte. Dann irgendwann fand ich heraus, dass die Brille als modisches Accesoire durchaus funktionieren kann und trug wieder sehr viel Brille, die Linsen gerieten in Vergessenheit..
Da ich jetzt zur Bekämpfen der fortschreitenden Plautze mehr Sport machen muss habe ich mir Tageslinsen besorgt, die ich punktuell einsetzen kann. Zum Glück ist meine Sehschwäche seit Jahren konstant, in 5 Jahren wird sie die dann wohl einsetzende Altersweitsicht noch ein bisschen hinauszögern…
mfg Stefan