17
Jun 2013

Beichtzeit: Wortvogel goes to hell – in a church!

Themen: Neues |
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Ich muss die folgenden Absätze bewusst vage halten, “to protect the innocent”. Aber erzählen will ich es doch. Zur spirituellen Reinigung.

Kürzlich war ich in der Kirche. Das klingt nicht spektakulär, aber für einen beinharten Atheisten und Frömmler-Verhöhner wie mich ist das schon ein Event. Normalweise sieht man mich nur unter dem Kreuz, wenn’s wen zu beerdigen gibt.

Wie dem auch sei: ein Ereignis aus dem entfernt familiären Kreis machte es notwendig, einer Messe beizuwohnen. Und Schäfchen, lasst euch sagen, es war ein surreales Erlebnis, das meine Erwartungen in vielerlei Beziehung weit übertraf. Ohne einen permanenten sarkastischen “voice over” in meinem Kopf wäre das nicht durchstehbar gewesen.

Fangen wir mit dem Sakralbau an. Eine dieser potthässlichen Betonkirchen der 60er und 70er Jahre, als man glaubte, den obszönen Pomp früherer Gotteshäuser durch asketische Strenge und totales Grau-en ersetzen zu müssen. Der Jesus am Kreuz abstrakt, die Wände nackt, der Altar ein Steinblock, den in Form zu meißeln man nicht für nötig gehalten hat. Hier kehrt man nicht freiwillig und in Erwartung christlicher Erhebung ein, sondern aus knallharter, unerschütterlicher Überzeugung. Eine Kirche wie ein Knast, in der Schritte endlos hallen und die selbst im Sommer auf Frösteltemperatur gehalten wird. Um sich von der Hölle abzugrenzen oder um Obdachlose abzuschrecken? Ich weiß es nicht.

Wir sind zu früh dran, so bekommen wir wenigstens ein paar noch halbwegs intakte Gesangsbücher. Während ich mich bekreuzige, denke ich wie immer: jetzt, Gott, JETZT! Jetzt ist deine Chance, mich mit einem Blitz zu erschlagen und allen ungläubigen Großmäulern wie mir das Maul zu stopfen! Stattdessen läuft mir ein Tropfen Weihwasser von der Stirn auf die Wange und ich finde, dass es etwas abgestanden riecht.

Wir kommen an den Beichtstühlen vorbei. Da stehen tatsächlich Sprechstunden dran. Gerade rum. Schade. Muss ich meine Sünden weiter mit mir tragen. Es tritt aber doch noch eine ältere Dame aus der Kabine. Ich linse hinein, erwarte einen Münzeinwurf wie im Pornokino oder in der Spielhalle. Dann tritt der Pfarrer heraus. Lustig wäre gewesen, von drinnen nun das Geräusch einer Spülung zu hören – oder wenn er einen “Kicker” unter den Arm geklemmt hätte.

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Wir setzen uns in die zweite Reihe. Vorne mit dabei, aber nicht angeben. Ich hoffe, der Schwadronist wird nachher nicht auf “audience participation” setzen. Wave your hands in the air like you just don’t care? Nicht mit mir. We don’t need no water, let the motherfucker burn!

Die Sitzbank ist hart wie das Leben, von den Kirchensteuern, die ich bis 1997 gezahlt habe, sollten zumindest ein paar Sitzkissen drin sein.

Der Saal füllt sich. Das Publikum beginnt vereinzelt bei 40, bildet größere Grüppchen mit dem Rentenalter, gönnt sich eine greise Infanterie mit Gehstöcken und Rollatoren. Auffallend viele Ziegenbärte à la Scharping. Ein Ehemann schiebt seine Frau (Tochter?) herein, die körperlich wie geistig schwerst behindert ist. Sie bekommt außer der Eiseskälte der Kirche und ihres Gottes wohl kaum etwas mit – vielleicht möchte der Mann, dass sie sich noch mal herzlich bedankt, dass sie so geschaffen wurde.

Eine Novizin eilt gesenkten Kopfes hin und her, wuselt in die Sakristei, umrundet den Altar wie ein Hindernis bei “Mario Kart”, sich immer wieder bekreuzigend und an der Stufe kurz in die Knie gehend. Grauer Faltenrock, dunkelblaue Strickjacke, blonde Zöpfe – sie würde in einen Monty Python-Sketch passen in ihrer eifrigen Frömmigkeit. Als sie zum fünften Mal an mir vorbei geht, knurre ich: “Na na – so jung und schon orthopädisches Schuhwerk?”. Ich schäme mich sofort, aber die LvA muss sich schwer das Grinsen verkneifen.

Drei, vier Kinder im missbrauchfähigen Alter finden sich ein, verschwinden in der Sakristei. Messdiener, denke ich mal. Zwei Mädchen, ein Junge. Der Junge hat schwarze Turnschuhe mit neongrünen Sohlen an. Cool.

Da kaum zu erwarten ist, dass es ein Vorgruppe geben wird, vertreibe ich mir die Wartezeit bis zum “main event” mit der Lektüre des Gesangbuches. Ich habe die These, dass es viel erschütternder ist, die Lyrics der ewig gleich leiernden Songs zu lesen, als die Bibel selbst. Das ist so elend lustlos – nein, lustfeindlich. Selbst das permanente “Du ma-ha-hachst mich rein und glü-hü-hücklich” (was ich eher Persil als dem Herrgott zutraue) hat etwas seltsam erbärmliches, unterwürfiges. Ständig so Karotten nach dem “Du vergibst mir meine Sünden, aber eigentlich ja doch nicht, sonst müsste ich nächste Woche nicht wiederkommen”-Prinzip. Und diese kruden Sprachbilder: “Du bist der Rebstock, wir die Trauben, du bist der Horst, wir die Tauben”, etc. pp. Alles so durchzogen von Selbsthass und Kriecherei, dass ich spontan entscheide, nicht mal die Lippen zu bewegen, um Teilnahme zu heucheln.

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Aber jetzt! Ein Orgelant haut in die Tasten, das Personal schreitet aus der Sakristei, ganz zuletzt der Typ im Brokatponcho, von dem ich vermute, dass er noch drei Minuten zuvor murmelnd vor dem Kirchenklo-Spiegel gestanden hat: “Du KANNST das, ohne hysterisch zu kichern! Du KANNST das!”. Er tut mir nicht den Gefallen, triumphierend die Arme in die Luft zu werfen wie ein Profiboxer beim Einlauf. Diese geheuchelte Bescheidenheit, als wäre er nicht gekommen, um die Menschen zu belehren und über sie zu urteilen, hat er perfekt drauf. Er stellt sich kurz vor, weil das eigentliche Sprachrohr Gottes wohl krank ist und der Ersatz irgendwo bei einer christlichen Tagung weilt. Er ist also nur zweiter Kader, noch dazu aus dem Ausland – weshalb ich mich nicht mal darüber amüsieren kann, dass er ausgerechnet mit der Aussprache des Wortes “Gott” ziemliche Probleme hat. Als er die Arme erhebt, um uns zu segnen oder zur Besinnung aufzurufen (das lässt sich immer schlecht unterscheiden), sieht er trotz der frappanten Ähnlichkeit mit Uwe Boll auch ein wenig aus wie die Christus-Statue auf dem Zuckerhut. Da hat er die Pose vermutlich abgeschaut, denn da kommt er her.

Er erzählt was von einem Zeitgenossen Christi (Elia? Ilia? Else?), der einer Witwe den toten Sohn mit Geschrei und gen Himmel wüten wiederbelebt hat, um sie damit zum “rechten Glauben” zu bekehren. Ich unterdrücke den Drang, die Hand zu heben und die Frage zu stellen: “Aber was hat das mit dem Glauben zu tun, wenn sie doch gerade empirisch Zeugin eines konkreten Wunders geworden ist?”. Auf jeden Fall soll uns diese Anekdote (die sicher auch wieder ein Gleichnis für irgendwas ist) von der Macht Gottes überzeugen. Ich erwarte vergeblich den disclaimer: “Solltet ihr allerdings gerade jemanden haben, der seinen letzten Atem tut – don’t try this at home. Gott kann sich schließlich nicht um jeden kümmern – und um EUCH erfahrungsgemäß schon gar nicht.”

Es wird gesungen. Du in aller Herrlichkeit, wir die unwürdigen Heu-eu-eulsusen, erbarme dich, segne mich, lass mich im Lotto gewinnen. Inbrünstig intonierter Masochismus. Ich beschließe, aus dieser Folter wenigstens einen Blogbeitrag zu machen. Das ist MEIN Himmelslohn.

Ein Ziegenbart geht ans Pult, klappt ein rotes Hardcover-Buch auf, von dem ich einen Moment lang hoffe, es könnte “Die läufige Leinwand” von Christian Kessler sein. Leider nein. Eine neue Anekdote. Ein Gleichnis? Leider wieder nur “Christus kommt in eine Stadt, sieht eine Totenprozession, macht mit spontaner Wiederbelebung auf dicke Hose und verlangt Gefolgschaft”. In dieser Geschichte bleibe ich in der Narrative und denke: “Zum Abschluss drehte sich der Gottessohn vermutlich um und verkündete den ehrfürchtigen Anwesenden: super, oder? Mache ich aber heute nicht noch mal. Wer jetzt also auf die Wiederbelebung von Frau oder Kind hofft, hat leider die Arschkarte gezogen!”

Es dreht sich immer um das gleiche Thema: Gott hatte fette Wunder vollbracht – keine, die wer überprüfen könnte oder die sich gar in der Jetztzeit beobachten ließen. Aber immerhin. Steht in dem Buch. Also glaub’ das gefälligst, du sündige Sau.

http://www.youtube.com/watch?v=nWFXvnXIWhs

Der Ziegenbart geht an uns vorbei. Ich weise die LvA auf die Sandalen und den Pullunder hin. Sie murmelt: “Zwei Scheidungsgründe”. Ich liebe diese Frau – wir werden dereinst in der Hölle gemeinsam schmoren.

Gesang. Du Chef, wir Turnschuh. Schein, Sein, Pein. Hallelujah.

Mir fällt auf, dass der Messdiener mit den Neonsohlen gelangweilt Fratzen zieht und an der Kordel um seine Hüfte spielt. Aus dem wird mal was. In spätestens zwei oder drei Wochen spielt der während der Messe heimlich “Angry Birds” auf seinem Smartphone.

Das Thema wird düster, wir müssen mal wieder um Vergebung bitten, diesmal auf Knien. Ich versuche, um nicht als Störer zu gelten, mich auf die Holzbank vor mir nieder zu lassen. Es geht nicht. Meine Knie schmerzen augenblicklich wie die Hölle. Für die Unterwerfung ist der Wortvogel anscheinend auch anatomisch nicht gemacht. Nach 20 Sekunden gebe ich auf und geselle mich zu den zwei oder drei fußlahmen Herren, die sich auf dem Bänkchen sitzend zur ewigen Verdammnis bekennen. Meine LvA war schlauer, die hat einen Schal mitgebracht, den sie sich unterlegen kann.

Der nächsten Song wir vorgesungen von einem Hutzelmännchen mit – was sonst? – Ziegenbart. Ich stelle mir vor, er tritt bei “Deutschland sucht den Superstar” auf und ich bin Dieter Bohlen, der seine Performance in den Boden kalauert. “Alder, das spannt dem Heiland ja die Dornenkronen, bis es frisch blutet! Bei so einem Song wäre Maria ‘ne ewige Jungfrau geblieben! Ich habe Hexen am Scheiterhaufen harmonischer kreischen hören!”

Das ewige Summen wird mir zu öde, ich versuche mit einigem Erfolg, Texte von Spandau Ballet und den Ärzten unter die Hymnen zu legen.

Aus irgendeinem Grund sollen wir nun den Sitznachbarn die Hand geben und dabei “Der Herr sei mit dir” murmeln – was mich nicht wenig an “May the force be with you” erinnert. Mein Versuch, danach den Altar mit Geisteskraft schweben zu lassen, scheitert allerdings. Ich lächle, schüttle noch ein paar Hände und fühle mich so schmierig wie ein Lokalpolitiker im Wahlkampf beim Bad in der Menge.

Eine junge Novizin aus Brasilien erklärt in gebrochenem Deutsch, dass sie nun mehrere Wochen durch die Lande gewandert ist und mit Menschen geradebrochen hat. Meine Landsmänner sind demnach nett und gastfreundlich, was irgendwie Gottes Güte beweist und auch sonst schwer zur Frömmeligkeit einlädt. Es ist keine jener Reisebeschreibungen, die einen sofort zu Expedia surfen lässt, um sie nachzumachen.

Endlich gibt es was zu Essen. Gab es nicht früher auch Wein? Den trinkt der Brokatponcho selbst. Darf man als Priester eigentlich Abstinenzler sein? Also vom Alkohol, nicht von der Fleischeslust, das gilt ja sowieso. Trinken die dann Traubensaft? Überprüft eigentlich wer, ob der Verkünder der Frohen Botschaft, die bisher ziemlich deprimierend rüber kam, seinen Kelch mit Red Bull oder Wodka streckt?

Meine Gedanken, ob ich eine Probe zur Analyse klauen könnte, werden abgelenkt von der Frau des ersten Ziegenbarts, die den Weinkelch in einen Tresor stellt und diesen verschließt. Würde jemand den Wein klauen wollen? Haben die schlechte Erfahrungen gemachten mit Priestern, die sich nach Ladenschluss noch mal ein heiliges Tröpfchen gegönnt haben? Oder erwartet die Kirche einen “Oceans Eleven”-mäßigen Einbruch, der den eher nach Requisite aussehenden Kelch einem russischen Oligarchen zuführen soll? DANN wäre es aber vernünftig gewesen, den Safe nicht in einen Findling gleich neben dem Altar zu platzieren, wo ihn jeder sehen kann. Ich entschließe mich, der Kirche des Ortes mal schriftlich ein paar Verbesserungsvorschläge einzureichen. Vielleicht komme ich ja dann doch noch in den Himmel.

Zurück zu Letzten Abendmahl, das hier jede Woche mehrfach verabreicht wird. Der Leib Christi schmeckt heute eher brotig, nicht so sehr nach Waffel oder Oblate. Wäre es gegen die Vorschriften, wenn man zur Erneuerung auch mal verschiedene Geschmackssorten anbieten würde?

Ein wenig unruhig werde ich, weil hinter mir der vielleicht 35jährige “Jungspund” unter den Anwesenden steht. Er sieht eigentlich ganz normal aus, lässt aber die Holzkugeln seines Rosenkranzes durch die Finger rollern, als wäre er Captain Queeg in “Die Caine war ihr Schicksal”:

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Er ist der Einzige, der sich zum Empfang der Oblate hinkniet und darauf wartet, dass sie ihm direkt in den Mund geschoben wird. Ich merke mir sein Gesicht, damit ich es wieder erkenne, wenn es als Phantombild bei “Aktenzeichen XY” auftaucht. Dann trolle ich mich wieder in meine Bank. Der Rest der Oblate klebt unangenehm am Gaumen. Wie viel Kalorien hat so ein Teil überhaupt? Ich meine – vor und NACH der Transsubstantiation?

Zielgerade. Noch mal singen um Vergebung für Sachen, die ich nicht gemacht habe und von denen mich zu erlösen auch niemand ein Interesse hat. Ein Kirchenbediensteter erzählt was von einem Flohmarkt am kommenden Wochenende. Seit wann haben die hier einen Veranstaltungskalender? “Die Erlöse kommen der Gemeinde zugute”. Ah ha. Deshalb. Es sollen außerdem Torten gebacken werden für eine Veranstaltung mit Dias und Diskussion – immer nur Leib Christi ist ja auch nicht schön.

Der Pfarrer ergreift noch einmal das Wort. Er geht zurück in den brasilianischen Dschungel. Irgendeine Mission der Martyrer Christi, die vermutlich stolz darauf sind, dass sie hunderttausende Ureinwohner im Namen von Frieden und Wahrheit ans Messer geliefert haben. Ich spüre, dass eine Debatte zu den historischen Verfehlungen der Kirche im Rahmen der Missionierung Süd- und Mittelamerikas jetzt unerwünscht wäre.

Dann werden wir “entlassen” und ich fühle mich wie am Ende einer besonders langweilige Doppelstunde Chemie. Dabei hat die Veranstaltung gerade mal 45 Minuten gedauert. Die Kirche beweist Einstein: Zeit ist relativ. Ich denke darüber nach, mein Gesangbuch zu klauen, um diesen Beitrag mit launigen Textstellen zu füttern. Ich lasse es. Nicht aus Angst – sondern weil mich einer der Ziegenbärte seltsam genau im Auge behält.

Endlich wieder draußen vor der Kirche. Warme Luft, keine gläserne Kuchenglocke aus Selbsterniedrigung und Schwülstigkeit mehr. Es ist schon ein stimmiges System: wer einmal so einen Käse glaubt, kommt nicht so leicht davon los. Weil er sich dann derart vor seinem eigenen Intellekt schämen müsste, dass es kracht. Da ist es leichter, Augen und Arschbacken zusammen zu kneifen und weiter die Geschichte mit der sprechenden Schlange und dem überdimensionierten Zooboot zu glauben.

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Dr. Acula
17. Juni, 2013 20:20

Großartig! Danke für’s Durchleiden, der Text war’s wert 😀

Moepinat0r
Moepinat0r
17. Juni, 2013 21:08

Dieser Eintrag ist so blasphemisch, dass man sich schon für’s durchlesen auf ein Treffen mit einem anderen Ziegenbart- und Dreizackafficionado freuen kann. Grandios, danke dafür.

AlphaOrange
AlphaOrange
17. Juni, 2013 21:13

Auch wenn ich beim Thema Religion deine Ansichten oft nicht teile: So launig wie der Text geschrieben ist, sarkastisch und dabei nicht allzu belehrend, ist das klasse zu lesen.
Was die Kirchenlieder angeht, teile ich deine Meinung übrigens voll und ganz. Kirchliche Gesangsbücher sind von vorne bis hinten grauenhaft. Die Musik ist schrecklich (und versaut einem die Orgel als großartiges Musikinstrument vollends) und die Texte sind noch schlimmer. Blättert man so durch das Buch muss man schon Glück haben, ein Lied zu finden, dessen Text und/oder Musik nicht aus dem 19. Jahrhundert stammt. Das wirft bei mir immer die Frage auf: Wenn die Kirche 2000 Jahre alt ist, wieso konnten die nach 1800 Jahren immer noch (durchaus zeitgenössische) Musik schreiben, 200 Jahre später aber nicht mehr? Selbst wenn mal was “moderneres” gewagt und auf bedruckten Zettelchen verteilt wird, macht es die Sache selten besser. Ein Symbol für die allgemeine Rückwärtsgewandheit.

Mic
Mic
17. Juni, 2013 21:51

Hast du schon mal daran gedacht, zu einer Satirezeitschrift deiner Wahl rüberzumachen? Großartiger Text, ich habe mehrfach schallend gelacht und Tränen in den Augen.
Ich bin Protestant, ich darf das ;-).

Marcus
Marcus
17. Juni, 2013 22:36

@AlphaOrange: “Wenn die Kirche 2000 Jahre alt ist, wieso konnten die nach 1800 Jahren immer noch (durchaus zeitgenössische) Musik schreiben, 200 Jahre später aber nicht mehr? ”
Na, wollen wir hier wirklich der “christlichen Rockmusik” eine Lanze brechen? 😯
@Torsten:
“Das ewige Summen wird mir zu öde, ich versuche mit einigem Erfolg, Texte von Spandau Ballet […] unter die Hymnen zu legen.”
Spandau Ballet? Und so einer es wagt andere Leute des Masochismus zu zeihen? 😉

Wortvogel
Wortvogel
17. Juni, 2013 22:38

@ Marcus: Versündige dich nicht wider der Spans!

Marcus
Marcus
17. Juni, 2013 22:50

Da kann man ja gleich Air Supply hören…

AlphaOrange
AlphaOrange
18. Juni, 2013 00:02

@Marcus
Christliche Rockmusik schön und gut – nur findet die in der Kirche nicht statt. Das Messe-Liedgut hat im Schnitt Minimum 150 Jahre auf dem Buckel. Es würde ja schon was helfen, die Lieder sprachlich zu entstauben. Wie will ich denn junge Menschen mit Liedern begeistern, bei denen sie glauben, ihre eigene Sprache nicht mehr zu verstehen, weil sie die Hälfte der Wörter nicht kennen?

Dietmar
Dietmar
18. Juni, 2013 01:05

Ausgesprochen pointenreich! Unsere Kirche hat einen ausgezeichneten Musiker. Da lohnt es sich eigentlich sogar, den Gottesdienst zu besuchen, um sein Orgelspiel zu hören. Mache ich aber trotzdem nicht mehr: Ich schäme mich immer noch ein wenig vor mir selbst für mein spätes zur-Vernunft-kommen.

Dietmar
Dietmar
18. Juni, 2013 07:32

Klar, sobald man irgendwie behindert ist, ist das Leben kaum noch lebenswert.

Wo steht das? Eines meiner engsten Familienmitglieder hat einen solchen Ausweis, der es als “hilflos” ausweist. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass dieser Mensch diese Behinderung lieber nicht hätte. Meine Schwester arbeitet seit Jahrzehnten in der Pflege und Betreuung von Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung in Heimen leben müssen. Sie hat mir noch nie erzählt, dass die, die darüber sprechen können, sich über ihren Zustand freuen; vielmehr wären sie lieber “normal”.

Nur ein Schwein schreibt so etwas.

Super Argument, drehe ich doch gleich mal um: Nur eine Empathie-lose Schlunze erklärt, dass Schwerstbehinderte gefälligst mit ihrem Schicksal glücklich zu sein haben.

Sie können stolz auf sich sein.

Kann er. Du auch?

S-Man
S-Man
18. Juni, 2013 08:05

YMMD! 😀 Jetzt schon. 😀 Dankedankedanke!

Wortvogel
Wortvogel
18. Juni, 2013 08:07

@ Dietmar: Nicht den Troll füttern!

Dietmar
Dietmar
18. Juni, 2013 08:20

Schon wieder? Der gleiche etwa?
Ich muss meine Reflexkontrolle neu justieren … 🙂

Wortvogel
Wortvogel
18. Juni, 2013 08:22

Jau, der Spacken geht nachts im Pflegeheim heimlich an den Stations-PC 😉

Dietmar
Dietmar
18. Juni, 2013 08:28

Sympathisches Hobby!

mAtze
mAtze
18. Juni, 2013 08:57

Einer der lustigsten Texte, die ich hier lesen durfte. Danke dafür und Grüße aus dem Vorhof der Hölle (mein Büro ohne Klimaanlage).

Jojo
Jojo
18. Juni, 2013 09:14

Meinst Du mit Ziegenbart nicht eher einen Klobrillenbart?
Ansonsten: sauber, setzen, weiter so!

Dietmar
Dietmar
18. Juni, 2013 10:25

*Der* Jojo? Ich stelle mir gerade den Text mit Deinen köstlichen Illustrationen vor …

D.
D.
18. Juni, 2013 10:37

Für die Liedzeile “…,Du bist der Horst” gibt es von mir jedenfalls 1000 Kalauerpunkte.

Wortvogel
Wortvogel
18. Juni, 2013 10:45

@ D.: Gerade mit diesem Kalauer bin ich nicht glücklich, weil er einfach faktisch falsch konstruiert ist: Tauben sind keine Raubvögel und leben deshalb auch nicht im Horst.

Campfire
Campfire
18. Juni, 2013 10:49

Mit dem Text kannst Du auftreten =) Hab mich köstlich amüsiert.

Mencken
Mencken
18. Juni, 2013 11:15

Moderne(re) Musik würde ich auch ziemlich schlimm finden, wenn eine Kirche einen guten Organisten hat, ist das doch eines der unbestreitbaren Highlights und gegen z.B.Bach (und da wüsste ich ohnehin niemand, der auf dessen Niveau schreibt, Kirche oder nicht) habe ich auch nichts einzuwenden.
Dachte immer, diese 70er Betonbauten wären ein rein evangelisches Phänomen, interessant, dass es offensichtlich auch katholische Scheußlichkeiten dieser Art gibt.

Peroy
Peroy
18. Juni, 2013 11:24

Die Pfaffen sollten beim Gottesdienst mal ein paar Mortification-Platten auflegen, dann könnte man auch mal wieder in die Kirche gehen…

milan8888
milan8888
18. Juni, 2013 11:25

»Während ich mich bekreuzige«
Warum?

Marko
18. Juni, 2013 11:50

Großartig und launig geschrieben. Danke!

Thorben
18. Juni, 2013 11:51

Du bist fies. Du hast Recht. Ich liebe das 🙂

Wortvogel
Wortvogel
18. Juni, 2013 11:51

@ Milan: Mimikry.

Gottloser
Gottloser
18. Juni, 2013 12:17

Den Teufel würd ich tun und mich verstellen. Klar, als ich das letzte Mal (aus bekanntenkreishochzeitstechnischen Gründen) einer katholischen Messe beiwohnte wurde ich etwas verwirrt angeblickt, als ich Kniefall, Shake-Hands und Oblatenbrotzeit konsequent verweigerte… aber ich glaub nicht an den Unfug, ergo mach ich davon auch nix.

Wortvogel
Wortvogel
18. Juni, 2013 12:27

@ Gottloser: Das ist schlicht unhöflich. Ich begebe mich in DEREN Kulturkreis – dann halte ich mich an die Gepflogenheiten. Ich reise auch nicht nach Japan und verweigere die Verbeugung zur Begrüssung. Their house, their rules. Ansonsten steht es mir frei, fern zu bleiben.

Gottloser
Gottloser
18. Juni, 2013 12:43

Sehe ich in diesem Falle anders.
Wenn mich jemand, der meine Ansichten durchaus gut kennt, unbedingt dabei haben will muss er damit leben, dass ich den Quark nicht mitmache.
Natürlich stelle ich mich nicht hin wenn alle knien und singe laut Lieder wenn der Rest im stillen Zwiegespräch mit seinem unsichtbaren Freund ist. Ich verhalte mich ruhig und zurückhaltend, spare mir aber den Quatschanteil.

dyson
dyson
18. Juni, 2013 12:47

Joah, ein witziger Text, der zu schreiben dir sicherlich ein Anliegen war – nach einem solchen Gottesdienst, pardon, einer solchen Messe, kann ich das verstehen.
Als Protestant (und damit ja sowieso schon Abtrünniger und Ungläubiger) bin ich aber überrascht, dass die ganzen Katholen-Klischees tatsächlich immer noch etabliert sind und Woche für Woche im wahrsten Sinne des Wortes runtergebetet werden. Kniefall in der Bank? Come on… Zumindest kann ich nun eher verstehen, warum so einige aus dem Verein austreten.
@ Mencken (22): Echt? Bei uns in der Gegend sind gerade die katholischen Bauten diese hässlichen Betonklötze, während die alten Gemäuer vor ein paar Jahrhunderten von evangelischen Gruppierungen in Beschlag genommen wurden…

Howie Munson
Howie Munson
18. Juni, 2013 13:06

@Wortvogel: lustigerweise wurde mir als lutherisch getaufter im Rheinland nahegelegt, ich solle dann nicht zum Abendmal mitgehen und auch den Rest nur andeuten.
@Menken: In Norddeutshcland sind die ganzen alten Kirchen konvertiert, von daher ist hier das normal, dass die Katholiken in den Zweckbauten sind… Die für mich offene Frage ist, wo die jeweilige “Minderheitsgemeinde” untergebracht war, bevor es die Betonbauten gab. (aber sooo spannend fand ich das auch wieder nicht, als das ich da Nachforschungen zu anstellen würde…)

Jürgen
Jürgen
18. Juni, 2013 13:11

Genial, einfach nur genial. Das war wirklich der beste und witzigste Blogeintrag seit langem.
Ich wurde selbst jahrelang von meiner tiefreligiösen Oma in die Kirche gepeitscht, und musste mir danach zuhause stundenlang irgendwelchen Religösen quatsch von ihr anhören.
Nein, das war wirklich nicht schön.
P.s
Hoffentlich hast du wenigstens ein paar Münzen aus dem Klingelbeutel gefischt, als ausgleich für diese unerträglichen Schmerzen und vergeudung von 45 minuten lebenszeit.

Mencken
Mencken
18. Juni, 2013 13:49

@Howie/Dyson: Interessant, für mein Empfinden sind es tatsächlich immer eher die evangelischen Gemeinden, die in den Betonbauten hausen.
Hat für mich so auch immer mehr Sinn gemacht, die Katholiken haben ja doch den größeren Hang (und Bedarf an) zum Mystizismus.
@Gottloser: Kann ich nicht nachvollziehen, wenn mich jemand unbedingt dabei haben will, dann ist das ein Ausdruck von Wertschätzung und da gebietet es schon der Respekt gegenüber der Person, mich angemessen zu verhalten (oder eben abzusagen, wenn mir dies unmöglich ist).

Wortvogel
Wortvogel
18. Juni, 2013 14:07

@ Gottloser: Du definierst “Quark” offensichtlich anders als ich.
@ Mencken/Howie: Ich könnte vermutlich erklären, warum die Kirche so und nicht anders gebaut wurde – aber damit würde ich zu nahe die Location gehen. Und ich ich möchte das wirklich nicht outen.
@ Jürgen: Ich klaue nicht – weil ich glaube, dass das nix mit den zehn Geboten zu tun haben muss. Der Test hätte mich allerdings gereizt: hätte wohl jemand offen protestiert?

D.
D.
18. Juni, 2013 14:54

Na gut, dann muss man das halt umtexten. “Du bist der Blinde, wir sind die Tauben” oder eben “Du bist der Horst, wir sind Schimanski”. Wobei sich das wieder nicht auf Trauben reimt. Ist aber auch wirklich sehr kompliziert mit diesen Texten. “Du bist der Rebstock, wir sind die Trauben. Die Metapher ist schief, wer soll den Quatsch glauben”. So, jetzt passt es wieder.

Baumi
Baumi
18. Juni, 2013 16:49

@Wortvogel:
Wen Du Dich als Nicht-Katholik komplett an die Hausregeln halten wolltest, dürftest Du m.W. allerdings nicht mit zur Kommunion gehen. Der Empfang der Hostie ist, soweit ich weiß, nur gläubigen Katholiken gestattet – sobald Du vom Glauben abfällst bist du automatisch exkommuniziert.

Wortvogel
Wortvogel
18. Juni, 2013 16:59

@ Baumi: Das ist richtig und doch falsch – ich sagte, dass ich mich anpasse, nicht, dass ich mich an die Husregeln halte. Daher auch der Begriff “Mimikry”. Es ging mir darum, so wenig wie möglich aufzufallen. Das ist mir gelungen.
Hübsch finde ich den Gedanken, dass mir als jemand, der “exkommuniziert” wurde, ja keine Strafe angedacht ist, wenn ich die Hostie schlabber. Oder?

Marcus
Marcus
18. Juni, 2013 17:33

@Torsten: “Hübsch finde ich den Gedanken, dass mir als jemand, der “exkommuniziert” wurde, ja keine Strafe angedacht ist, wenn ich die Hostie schlabber.”
Was sollten sie da auch noch auffahren? In die Hölle kommst du ja eh schon… 🙂

Mic
Mic
18. Juni, 2013 19:53

@Marcus:
Wie jetzt – gibt es etwa die lustigen Happenings mit den Streckbänken und Daumenschrauben nicht mehr !? O.o

Baumi
Baumi
18. Juni, 2013 19:56

@Wortvogel:
“ich sagte, dass ich mich anpasse, nicht, dass ich mich an die Husregeln halte.”
Na gut – da hatte ich Dein “Their house, their rules.” wohl falsch verstanden.
Was die Strafe angeht: Das Kirchenrecht kennt ja keine höhere weltliche Strafe als die Exkommunikation, aber ein strammer Katholik würde wahrscheinlich (?) argumentieren, dass die Höllenqualen nach dem Tod, für die Du Dich als Ungläubiger eh schon qualifiziert hast, dadurch noch einen Ticken unangenehmer ausfallen werden – und ich könnte mir vorstellen, dass solche Verfehlungen, so sie denn bekannt würden, auch schon in dieser Welt gegen Dich verwendet werden könnten, wenn du wieder in den Schoß der Kirche zurück wollen würdest.
(Wobei man da bestimmt auch argumentieren könnte, dass der Gang zur Kommunion ein Beweis dafür sei, dass du Dich innerlich gar nicht so von der Kirche losgesagt hast, wie es nach außen schien, sprich: Es könnte – aus kirchlicher Sicht – sogar für Dich sprechen, zumindest falls sie Dich gerne wieder in dem Verein haben wollten.)

Wortvogel
Wortvogel
18. Juni, 2013 20:09

@ Baumi: Ich hatte das in der Tat missverständlich ausgedrückt, entschuldige. Ich meinte, dass man sich in einem fremden Umfeld, in das man nicht gezwungen wird, sondern freiwillig geht, soweit anpasst, dass man nicht negativ auffällt. Es muss einem nicht gefallen, es braucht keine Inbrunst, aber ich gehe auch nicht in ein vegetarisches Restaurant und verlange ein Steak.

Dr. Acula
18. Juni, 2013 21:29

“aber ich gehe auch nicht in ein vegetarisches Restaurant und verlange ein Steak.”
Nicht mal ein Bio-Huhn? Marusha wird enttäuscht sein.

chaosmonger
chaosmonger
18. Juni, 2013 22:01

Schöner Text. Wenn du jemals einen Leumundszeugen für den Pulitzer-Preis brauchst: call me…

Mencken
Mencken
18. Juni, 2013 22:08

Wegen des Kebekus Videos ermittelt jetzt übrigens die Staatsanwaltschaft Köln (http://www.quotenmeter.de/cms/?p1=n&p2=64427&p3).

Baumi
Baumi
18. Juni, 2013 23:20

@Wortvogel:
Kein Thema. Viel schlimmer als Deine Missverständlichkeit* sind meine Bandwurmsätze. Die tun mir ja beim Lesen weh. 🙂
Naja, selber Schuld, wenn ich vor dem Posten extra nochmal im Kirchenrecht nachgoogle. Der Stil färbt anscheinend sofort ab.
(*: “Eure Missverständlichkeit” wäre eigentlich auch eine hübsche Anrede für manche Würdenträger.)

Dietmar
Dietmar
19. Juni, 2013 00:04

Nicht mal ein Bio-Huhn? Marusha wird enttäuscht sein.

Halb vegan, halb vegetarisch muss es sein!
Was habe ich gelacht! 😀

Dietmar
Dietmar
19. Juni, 2013 00:06

@Mencken: § 166 ist ja ein eigenartiges Rechtsgebilde! Meine Herren …

Howie Munson
Howie Munson
19. Juni, 2013 07:50

Dann sind Mohammed Karrikaturen auch “geeignet den öffentliche Frfieden zu stören” und das Buch vom Sarrazin auch…

De Benny
19. Juni, 2013 12:05

Die für mich offene Frage ist, wo die jeweilige “Minderheitsgemeinde” untergebracht war, bevor es die Betonbauten gab.

Im Zweifel in Schlesien oder so. Durch die Vertriebenen gab es nach dem Krieg auch in Norddeutschland größere katholische Gemeinden, und die brauchten dann auch Gebäude. Dürfte zumindest in einigen Fällen der Grund sein. Bei uns im Ort (zwar Süddeutschland, aber von früher her eher 50:50) haben die Protestanten den “Zweckbau”. Liegt daran, daß die alte Kirche nach dem Krieg baufällig war. Der Turm drohte, aufs Dorf zu fallen und das Kirchendach drohte, einzustürtzen. Da hat man dann abgerissen udn neu gebaut.

Was sollten sie da auch noch auffahren? In die Hölle kommst du ja eh schon… 🙂

Bei einem reuigen Rückkehren wären die Bußübungen wohl ausführlicher. Ansonsten: Ja, wenn Du exkommuniziert bist, stehst Du außerhalb des Heils. Wie alle Protestanten und sonstigen Nichtkatholiken auch, außerdem katholische Ehebrecher und weitere Gruppen (ne genaue Aufzählung kreg ich nicht hin, müßtest Du nen Kirchenrechtler fragen).

DerOnkel
DerOnkel
19. Juni, 2013 13:45

Vielen, vielen Dank – watt heb wi lacht!
Ganz großartig.

Peter
19. Juni, 2013 20:26

Allein für den großartigen Satzanfang “Drei, vier Kinder im missbrauchfähigen Alter finden sich ein” würde ich dir gern einen Preis verleihen oder einen ausgeben 😀

Vineyard
Vineyard
22. Juni, 2013 20:51

*Leider erst jetzt das Ganze gelesen haben und seufz*
Wenn ich das jetzt wieder auf FB poste, kriege ich sicher wieder Dresche von einem gläubigen Kumpel von mir. Der war schon wegen dem “20 Punkte Post” sauer.
Ich zitiere mal:
“Da steht aber Argumente für GOTT, nicht für die BIBEL. Das Christentum umfasst rund 2 Milliarden Menschen, der Rest besteht nicht aus Atheisten, sondern aus anderen Glaubensrichtungen die nicht an ein Spaghettimonster glauben, sondern an einen Gott.
Mein Lieblingssatz: “Und es ist der Atheismus, der im Gegensatz zur Religion mit der Wissenschaft vereinbar ist.” Schon seltsam, dass die größten Wissenschaftler der Geschichte gläubige Menschen waren, Einstein, Newton, Heisenberg,… Da isser der Mittelweg.
Aber wer glaubt, dass sich aus Urzeitschleim durch Zufall ein Mensch entwickeln kann glaubt wohl auch, dass man einen Affen nur lange genug an eine Schreibmaschine setzen muss und man hat irgendwann Goethes Faust als Ergebnis.”
Ich hätte ja als Antwort, das
http://www.youtube.com/watch?v=fUspLVStPbk
und das
http://www.youtube.com/watch?v=09MTDBb8qro
(Ja, er hasst Nightwish) posten können.
Aber er ist ansich ein netter Kerl und ich wollte nicht schon wieder 2 Wochen lang auf ignore landen.
Zum Abschluss noch etwas Blasphemie von mir:
Kann es sein, daß einige der Kutten beim Bibelstudium auf Latein eine gewisse Passage so übersetzt haben?:
“Lasst mich in die Kinder kommen…”

Frank Böhmert
1. Juli, 2013 14:50

Vielleicht für den Wortvogel von Interesse – in den USA ist jetzt das erste atheistische Denkmal eingeweiht worden, vor einem Gericht, in direkter Nachbarschaft zu einem Denkmal mit den Zehn Geboten:
http://www.gainesville.com/article/20130629/ARTICLES/130629586
(Gefunden bei neatorama, das der Wortvogel ohnehin schon liest, schätze ich)

Trantor
Trantor
13. Juli, 2013 11:04

Wenn Magazinname und Titel der Ausgabe sich gegenseitig aufheben:
http://wissen.spiegel.de/wissen/titel/SPWI/-1/-1/200/titel.jpg

comicfreak
comicfreak
27. Oktober, 2013 20:24

..beim letzten Kirchenbesuch, der Taufe von Lieblingsnichtes Erstgeborenem, lies der Pfarrer die künftigen Kommunionkinder zum Altar kommen (hat der Vorgänger auch gemacht), sich zum Gebet im Kreis um den Altar stelllen (hat der Vorgänger auch gemacht), und dann mussten sie auf die Knie fallen, und sich mit erhobenen Armen drei Mal nach vorn gen Altar werfen und laut “Christus, wir beten dich an!” rufen (WTF??????????????????????????????????)
O.o
seitdem ist für mich Schluss mit lustig..

Dietmar
Dietmar
28. Oktober, 2013 00:36

@comicfreak: Ich habe in irgendeiner Berichterstattung mit halben Ohr mitbekommen, dass die “neue” Generation Geistlicher sich über die “Rollkragenpullover-Pfarrer” etwas mokieren und zu alter Pracht zurück wollen (das hing irgendwie, wie offensichtlich, mit Limburg zusammen). Es wird wieder etwas mehr hardcore …