Der Wortvogel und seine Ländereien
Themen: Film, TV & Presse, Neues |Wer genau aufgepasst hat, wird es vielleicht gemerkt haben: im zweiten Halbjahr 2012 gab es von mir keine launigen „behind the scenes“-Fotos von Reportagen zu sehen. Seit einigen Wochen gibt es die allerdings wieder vermehrt.
Das ist kein Zufall.
Ende Juli habe ich die „LandIdee“ verlassen, für die ich drei Jahre lang geschrieben habe. Es ist eine Geschichte für die Gerichte – und hoch unterhaltsam, sobald ich das Okay habe, sie hier zu erzählen. Aber das wird eventuell noch dauern.
Ein zweites Puzzleteil. Vielleicht hat der eine oder der andere von euch diese Meldung bei DWDL gelesen. Die etablierte „Liebes Land“ (einzige Landzeitschrift mit monatlichem Erscheinungsrhythmus) hat mit der Juni-Ausgabe 2013 den Verlag gewechselt, die Redaktion, den Sitz, etc. Von Stuttgart ging es nach Speyer.
Speyer? Einige von euch werden jetzt aufhorchen. War der Wortvogel in letzter Zeit nicht auffällig häufig genau da? War er. Er durfte bisher nur nicht offen drüber reden, noch weniger schreiben.
Um es kurz zu machen: Ich konnte ein Angebot der neuen „Liebes Land“-Chefredakteurin nicht ablehnen. Dann hätte es nämlich zu Hause Ärger gegeben – es ist die LvA. Also habe ich angenommen. Ich werde jetzt besser behandelt, besser bezahlt, und darf „editor at large“ auf meine Visitenkarten drucken. Zu meiner Freude hat sich die beste Frau der Welt auch als die beste Chefin der Welt heraus gestellt.
Mitte dieser Woche kommt die erste Ausgabe unseres „Liebes Land“-Relaunchs an die Kioske der Republik:
Ein beträchtlicher Anteil des redaktionellen Volumens ist von mir. Ich habe einen Alphornbauer im Allgäu besucht und eine Blütenbildnerin im Erzgebirge. Ich habe mir von einer jungen Frau Speyer zeigen lassen, über Ostsee-Bodden geschrieben, über Wildorchideen und das Saterland.
Es war ein hartes Stück Arbeit, fast 150 Seiten mit einem im Aufbau befindlichen Team redaktionell zu befüllen. Glücklicherweise unterstützen uns dabei ein paar erfahrene Kollegen aus alter Zeit. Die Atmosphäre in der Redaktion ist exzellent, geprägt von Respekt und Teamwork auf allen Ebenen. War dieses Heft noch ein echter Ritt auf der Kanonenkugel, ist die zweite Ausgabe (derzeit auf der Zielgeraden) schon deutlich entspannter. Wir denken, mit Ausgabe 3 werden wir den endgültigen Groove finden.
Wir leben derzeit ein seltsam zerrissenes Leben zwischen München und Speyer: die LvA pendelt, manchmal pendle ich. Nicht immer gehen die Planungen auf, dann müssen gemeinsame Wochenenden kurzfristig der Redaktionsräson geopfert werden. Unsere Zweitwohnung direkt in der wunderschönen Altstadt am Dom ist noch ungemütlich karg eingerichtet. Einzige Dekoration: ein Gemälde von Schwabing.
Ein Heft, das alle vier Wochen erscheint, verlangt eine ganz andere Schlagzahl als eines, das nur alle zwei Monate am Kios ausliegt. Es gibt keine Ruhephasen zwischen den Heften, kein Durchatmen. Was gemacht werden muss, muss sofort gemacht werden. Nach dem Artikel ist vor dem Artikel.
Trotzdem macht es Spaß. Ich habe meine Leidenschaft für den Journalismus neu entdeckt, der eben nicht immer Sensation und Enthüllung sein muss. Fakten, Info-Bits und lehrreiche Grafiken gibt es im Internet – wir bieten gedruckte Entspannung mit Texten und schönen Bildern, auf die man sich einlassen kann, die ab- statt aufregen.
Ich werde weiterhin auf die Arbeit an Drehbüchern und Romanen nicht verzichten. Der Tanz auf mehreren Hochzeiten ist für mich ein sportliches Hobby, dem Walzer der „Liebes Land“ lasse ich auch künftig den Hyperland-Tango folgen, während der ewige Ententanz des Wortvogels-Blogs zum Gelenke schütteln einlädt – und es wird noch mehr, nicht weniger. Das Klischee stimmt: mein Tag müsste 48 Stunden haben.
Mir ist klar, dass die „Liebes Land“ für die wenigsten von euch eine notwendige oder gar interessante Lektüre darstellt. Ihr seid nicht die Zielgruppe. Wäre ich nicht Autor – sorry: editor at large – des Magazins, hätte ich die „Liebes Land“ vermutlich auch nicht im Abo. Das ist okay. Ich erwarte von niemandem Loyalität durch alle Medien. Es war mir nur wichtig, euch zu erzählen, was mich derzeit umtreibt.
Wer das Heft aber trotzdem oder gerade deshalb kaufen will, den werde ich nicht abhalten. Ich bin schließlich stolz drauf.
Einen guten Start und viel Erfolg! Und falls ihr Berichte zum “Landwirtschaftssimulator”, zum “Traktorsimulator” oder zum Weinbausimulator” etc. braucht – einfach vertrauensvoll an mich wenden. 😉
Viel Erfolg, Torsten!
Wuerde meine Oma noch leben, dann haette ich schon ein Geschenk fuer sie und du ein Heft los.
..herzlichen Glückwunsch!
Gute Cheffinnen sind rar ^^
Ich werd’s mir kaufen. Bin zwar nicht in der Zielgruppe, aber ich habe oftmals eine ähnliche, wenn nicht sogar dieselbe. 😉
Da bin ich mal auf die Hintergrundgeschichte gespannt, die uns vielleicht noch erwartet. Gutes Gelingen:-)
Verbleibe in gespannter Erwartung auf die oben angedeutete Geschichte und gratuliere zum neuen Posten. Alles Gute Euch!
hui. ich bin schon total gespannt auf das geheimnis der alphörner…
Speyer! Schöne Stadt. Meine LvA und ich fahren bei passendem WoEnd-Wetter gern mal hin, in die Sauna oder einfach nur zum ’rumlungern (wobei der Unterschied eigentlich nur in der Umgebungstemperatur liegt). An Deiner Stelle würde ich ja mit fliegenden Fahnen dahin umsiedeln.
Guten Erfolg am neuen Ort! Vielleicht treffen wir uns ja unversehens mal …
*Klugscheißermodus an* Ich denke mal das in der Zweitwohnung ein schönes Bild hängt , also ein Gemälde ;). Ein Genälde müßte man mir sonst erklären , kenn ich nämlich nicht. *Klugscheißermodus aus*
@ noergel: Gratulation. 100 Gummipunkte.
Und das ist dann wahrscheinlich auch der Grund, warum ich immer noch keinen Job hab: weil alle lieber ihre Lebensgefährten oder Verwandten einstellen.
@ Medienjunkie: Kaum – ich wurde mit der LvA als Doppelteam eingekauft. Wenn du meine Erfahrung in dem Segment, meine Zuverlässigkeit und meine Flexibilität mitbringst, kannst du dich gerne um meinen Job bewerben. Es wurden zudem noch diverse andere Stellen ausgeschrieben.
Erstaunlich, dass ich das erwähnen muss – die LvA hat mich nicht aus Bequemlichkeit genommen. Wie Wolverine immer so schön sagt: I am the best at what I do.
….oder wie eine Transportfirma hier in NRW wirbt: “Wir können was wir tun!”
Jetzt fallen die Schuppen von den Haaren. Darum die Lea.
@ gerrit: Darum die Lea. Genau 😉
Spannende Geschichte. Meine Schwiegermama liest die Konkurrenz – ich werde sie mal dazu anhalten, in euer Magazin hineinzuschnuppern.
Darüber hinaus bin ich natürlich auch mal auf die Story gespannt, die derzeit noch bei Gericht liegt …
Speyer, schöne Stadt, geniesse die Zeit dort und verrate mir bitte bei Gelegenheit ob es die Doppelkneipe Bierbrunnen/Durchbruch noch gibt. die beiden waren während meiner 13Jahre entfernten Speyerzeit mein Lieblingsladen.
Lage: Bermudadreieck in der Verbindung Königsplatz/Maximillianstrasse
Glückwunsch und viel Erfolg mit der neuen Stelle und dem Heft
@ Pogopuschel: Danke. Sieht gerade sehr gut aus.
Habe ich heute zum ersten Mal in der Hand gehabt und gelesen. Ich muss sagen: Dass das *so* hochwertig ist, hatte ich nicht erwartet! Kompliment!