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Feb 2013

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Themen: Hyperland, Neues |

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Die meisten werden es schon gehört haben: Amazon führt eine “Währung” namens “Coin” ein. Welche Vorbilder es gibt, welche Absichten dahinter stecken, was für Hürden zu erwarten sind – drüben im Hyperland habe ich mir die entsprechenden Gedanken gemacht.



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Trantor
Trantor
8. Februar, 2013 19:14

Auch auf die Gefahr hin, dass Du mich langsam doch anfängst zu hassen :), mal wieder gaaanz kurze Kritik an dem Artikel:
1. Vorweg, wieder interessantes Thema, von dem ich vorher nichts gehört habe (gut, auch wenn die Meldung erst paar Tage alt ist) und dementsprechend durch Dich drauf gestoßen bin. Weiter so.
2. Dass die Coins nur (!) im Appstore des KINDLE FIRE einlösbar sein sollen, davon hätte ich gerne bereits im ersten Absatz (oder überhaupt im Artikel) gelesen. Dort suggeriert der Satz “Mit diesem digitalen Zahlungsmittel sollen sich laut Amazon Apps und Spiele kaufen lassen” nämlich, dass man die Coins im ganz “normalen” Appstore für alle Android Handys einlösen kann. Dann wird nämlich auch ersichtlich, was Amazons klare Intention zu sein scheint, nämlich den Kindle zu pushen. Und die Weltherrschaft oder eine neue weltweite Leitwährung eher nicht.
3. “Das größte Problem dürften aber europäische User sein, die ohnehin schon eine Einheitswährung besitzen und virtuellen Heilsversprechen traditionell nicht so leicht trauen”.
Den ersten Teil des Satzes verstehe ich nicht. Du meinst also, dass eine regional verteilte, hunderte Millionen Menschen große potentielle Kundschaft die Coins nicht akzeptieren könnte, weil sie bereits eine einheitliche Währung besitzen? Dann werden die Coins ja bei den 300 Mio. US-Amerikanern und den 130 Mio. Japanern nicht sonderlich erfolgreich sein 🙂
4. “So ist die Infrastruktur der Bitcoins sicher die eine große Aufgabe, die Amazon zu lösen hat”
… ist kein Satz. Was ist die zu lösende Aufgabe, die Infrastruktur der Bitcoins “genauso aufzubauen”, “zu übertreffen”, “sicherer zu machen”?

Wortvogel
Wortvogel
8. Februar, 2013 19:25

@ Trantor: Auch hier widerspreche ich natürlich. Ich habe mir ja was dabei gedacht (wie auch in meiner Replik auf deine letzte Kritik erkennbar).
2) Dass es nur um den Kindle Fire geht, ist eine Vermutung. Amazon macht bewusst keine klaren Aussagen, wie die Coins verwendet werden können. Angekündigt wurden sie jetzt aber erstmal als Währung. Und es ist Amazon durchaus zu zu trauen, dass die letztlich weit mehr damit vor haben, als nur virtuellen Tand zu verteilen.
3) Das kann man so lesen und dann falsch finden, ja. Aber was ich meine: die Europäer haben sich aus dem Dickicht von mehr als 20 Währungen gekämpft und gerade mal seit etwas mehr als 10 Jahren eine Einheitswährung. Umtausch in der digitalen Welt halte ich bei uns, die wir zudem etwas finanzkonservativer sind als die Amis und die Japaner, für nicht ganz so leicht durchsetzbar.
4) Doch, das ist ein Satz. Weil “der Aufbau der…” so klar impliziert ist, dass man den Teil weglassen kann, ohne dass er unverständlich wird. Elliptischer Satzbau. Es gibt Deutschlehrer, die das nicht mögen und im Diktat als Fehler anstreichen, aber falsch ist es (meines Wissens nach – ich heiße Dewi, nicht Duden) nicht.

Marcus
Marcus
8. Februar, 2013 19:45

@Torsten:
Zu 4.)
Einerseits sehe ich nicht, wo in deinem Originalsatz der Fehler sein soll.
Andererseits musst du einen ziemlich arschigen Deutschlehrer gehabt haben, der dir solche Sachen sogar im Dikat als Fehler anstreicht – obwohl er es, wenn es doch ein Diktat war, ja selber so diktiert hat. 😉

Wortvogel
Wortvogel
8. Februar, 2013 19:52

@ Marcus: Stimmt, DAS war ein Fehler. Aufsatz, nicht Diktat.

Trantor
Trantor
8. Februar, 2013 19:55

@WV: Cool, ich liebe Deine Antworten (keine Ironie) 🙂 Von daher will ich das auch gar nicht weiter breit treten und nur aus purer Gehässigkeit kurz eine Re-Re-plik 🙂
2. Offizielle Pressemitteilung von Amazon, erster Satz: “Coming in May, Amazon Coins is a new virtual currency for purchasing apps, games, and in-app items on Kindle Fire”. Zweiter Satz: “Amazon Coins is an easy way for Kindle Fire customers to spend money on developers’ apps in the Amazon Appstore […]”.
http://phx.corporate-ir.net/phoenix.zhtml?c=176060&p=irol-newsArticle&ID=1781498&highlight=
Hört sich für mich irgendwie nicht nach Vermutung an. Dass da langfristig mehr draus werden kann: agree. Aber DAS ist dann Vermutung.
4. Mein Vater ist Deutschlehrer, das nur vorweg :). Aber auch so, ich finde es schwierig, das fehlende “der Aufbau der” hier zu implizieren, weil DAS ja bedeutet “Amazon muss es erstmal schaffen, so eine tolle Internetwährungs-Infratruktur wie Bitcoin hinzukriegen”. In Deinem Artikel wird aber nicht klar, dass Bitcoin eine Mega Infrastruktur erreicht hat: “Beliebt sind Bitcoins u. a. bei Online-Spielbanken” klingt nicht so nach Big Business und “im Wert von 200 Millionen Dollar sollen sie bereits im Umlauf sein” relativiert sich, wenn man weiß, dass Microsoft mit seinen Points für Xbox Live schonim Jahr 2009 knapp 100 Mio. Dollar erwirtschaftet hat. Und zudem Du ja in Deinem Artikel erwähnst, dass die Bitcoins bereits gehackt wurden, also es ja die Aufgabe eher ist, die Bitcoins-Infrastruktur noch besser hinzukriegen!
Und jetzt “alaaf us Kölle”! 🙂

Trantor
Trantor
8. Februar, 2013 20:11

@Marcus: Ich weiß, ich laufe Gefahr, hier langsam doch zum Grammar-Nazi zu werden :), aber trotzdem: Eine Aufgabe kann immer nur eine Tätigkeit sein, kein Gegenstand oder Zustand! Ist das so kompliziert? Bleiben wir doch beim Beispiel Aufsatz, was würde ein Grundschüler seiner Mama beim Mittagstisch also sagen:
“Der Aufsatz ist die Aufgabe, die ich zu lösen habe”
Eher doch “Den Aufsatz morgen zu bestehen, ist die Aufgabe, die ich zu lösen habe”
Ihr sagt, das kann man doch implizit rauslesen? Mag sein. Kann aber auch sein, dass man damit vollkommen auf dem Holzweg ist:
Vielleicht hat er ja eigentlich das gemeint: “Den Aufsatz morgen mit einer 1 zu schreiben, ist die Aufgabe, die ich morgen zu lösen habe.
Und darum ging es mir ja (und nicht um den Fehlerlespreis hier zu gewinnen): Ich fand es einfach schwer, den Satz überhaupt zu verstehen, weil das “Implizite” ohne Hintergrundwissen nicht aufpoppt. Wenn ich nicht weiss, dass die Bitcoins die Messlatte sind (und im Artikel ich eher rauslese, dass die Bitcoins eher ein Infrastruktur-Problem hatten durch das Hacken), dann finde ich es schwierig den Satz so zu vervollständigen.
So, und jetzt lasst uns wirklich alle paar Kölsch trinken… und dann die Hände zu Himmel… tralala… 🙂

Wortvogel
Wortvogel
8. Februar, 2013 20:20

@ Trantor: Keine Sorge, ich nehme das nicht krumm – und ich gestehe ein, dass man das verbindlicher hätte formulieren können. Aber: die Implikation funktioniert nicht durch den Rückbezug auf die Bitcoins. Sie funktioniert im Kontext mit dem Folgesatz, der klar macht, dass es Aufbauarbeit ist, die Amazon zu leisten hat.

Skrymir
Skrymir
8. Februar, 2013 20:45

Ich bin mir nicht sicher ob ich einfach zu wenig in der Open Source Community unterwegs bin, aber mir sind Bitcoins (mit einer Ausnahme) bisher nur in der Zwiebel untergekommen. Versteht sich wohl von selbst das sie dort meistens relativ fragwürdigen Zwecken dienten.

jimmy1138
jimmy1138
8. Februar, 2013 21:47

Also ich sehe da für Amazon vielerlei Vorteile. Zuerst einmal: der Kauf wird von “echter” Währung entkoppelt, wo man eben aufgrund intensiven Trainings schnelle, eben nicht auf langem Nachdenken sondern im Prinzip auf “Mustererkennung” basierende Entscheidungen trifft, was die Fragestellung “billig oder teuer” entspricht.
Und schließlich dürfte mMn bei Amazon langfristig das Ziel sein, möglichst viele Menschen in ihr Ökosystem einzufangen – und nicht mehr auszulassen. Eine eigene Währung hilft da sicher dabei.

Wortvogel
Wortvogel
8. Februar, 2013 22:25

@ jimmy1138: Und genau das steht ja auch in dem Artikel.

Michael
11. Februar, 2013 00:23

Bin gerade passenderweise über diesen Artikel über Bitcoins gestolpert und dachte, das könnte die Anwesenden interessieren.