21
Feb 2013

Der Wortvogel ist nicht tot – er riecht nur komisch…

Themen: Facebook, Neues |

Ich müsste mal wieder duschen.

Ja, es hat seit Montag hier kein Update gegeben. Der Grund ist zwiespältig: auf der einen Seite fordern mehrere berufliche Herausforderungen meine Aufmerksamkeit (ihr werdet früh genug davon erfahren, versprochen), auf der anderen Seite habe ich mich in den Rachen des “social networking” geworfen. Kurz und schmerzlos: ich facebooke.

Angemeldet war ich schon 2008, aber nur aus dem Grund, aus dem Millionen Leute einen “leeren” Account haben: um die Facebook-Seiten anderer Leute anschauen zu können. Nun habe ich letzte Woche ein Plugin hier installiert, das meine neuen Beiträge automatisch bei Facebook und bei Twitter vermeldet. In diesem Zusammenhang dachte ich mir: bringste deine Facebook-Seite wenigstens mal auf Minimal-Niveau.

Und dann entwickelte ich plötzlich Spass dran.

Klar, Facebook ist eine Datenkrake und ich bin entgeistert, wie viel sinn- und nutzlosen Kram manche dort den ganzen Tag in die Welt pusten. Die Vernichtung von Arbeitszeit und Produktivkraft ist erschütternd. Auch sind einige Funktionen nicht ganz ausgereift – das Location Tagging von Fotos ist komplett für’n Arsch, weil es Millionen falsch zugewiesene Tags gibt, die man kinderleicht anklicken kann. Dann liegt New Orleans plötzlich bei Rosenheim und Cuxhaven auf den Bahamas.

Egal: es hat eine perverse Faszination, einen schier endlosen Strom an Info-Bits von Leuten zu lesen, die man mehr oder weniger gut kennt. Es ist ein einziges virtuelles Geplapper, ex und hopp, digitales Hintergrundrauschen, extrem redundant, selten mit Mehrwert. Vielleicht entdecke ich bei meinen weiteren Streifzügen noch die tatsächlichen Vorzüge von Facebook, aber bis dahin ist es nicht mehr als launige Zeitverschwendung.

Es trägt sich aber zu, dass der Verweis auf Webseiten, Videos und Bilder mit Facebook so stinksimpel ist, dass ich mich entscheiden habe, diesen Kleinkram hier beim Wortvogel nicht mehr einzustellen. Bei Facebook pfriemel ich einen lustigen Scan aus der “Cinema” in fünf Sekunden rein, hier würde das drei Minuten dauern. Klingt albern, läppert sich aber.

Keine Sorge: der Wortvogel ist weiterhin der Dreh- und Angelpunkt meiner Online-Aktivitäten. Hier erfahrt ihr alle relevanten Neuigkeiten, hier gibt es die langen Texte und die noch längeren Diskussionen. Dies ist mein Haus. Aber den banalen Dummfug, der mir im Verlauf eines Tages so über den Weg läuft, den werfe ich fortan in den endlosen Facebook-Strom, wo er bleibt, bis er nach ein paar Tagen hinter der Biegung des Seitenumbruchs verschwindet. Alles auf “öffentlich” gestellt natürlich. Wer allerdings meine Chronik mit drolligen (und drollig kommentierten) Privatfotos der letzten 40 Jahre sehen will, muss zu meinem “Freundeskreis” gehören. Da ich old school bin, spreche ich euch jetzt schon ab, euch mit der Aufnahme in den “inneren Zirkel” als “Freund” zu betrachten. Das braucht bei mir mehr als Knöpfchen drücken und Katzenbilder.

Seht es nicht als Aufweichung, sondern als Erweiterung der Marke “Wortvogel”.

Den Anfang von “Wortvogel premium” macht heute der erste Scan aus einer alten “Cinema”-Ausgabe, der vor allem beweist: die waren alle verrückt wie Schifferscheiße in der Redaktion damals. Anders ist sowas nicht zu erklären. Klickt mal oben auf den Link, um es euch anzuschauen!

Morgen sitze ich ein paar Stunden im Zug, da schreibe ich wieder etwas, das es nur hier und nur von mir und nirgendwo anders zu lesen gibt.



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heino
heino
21. Februar, 2013 22:06

“Seht es nicht als Aufweichung, sondern als Erweiterung der Marke “Wortvogel”.”
ich sehe das eher als “ist der endlich auch in der Gegenwart angekommen”:-))
Ich habe mich eigentlich nur bei FB angemeldet, weil Myspace (das für mich wesentlich interessanter war) spätestens mit der Twitter-Einbindung und der Anpassung an das Aussehen von FB obsolet wurde. Der Vorteil eines Social Networks liegt für mich darin, dass ich nicht mehr unzählige Internetseiten besuchen muss, um bei meinen Interessen auf dem Laufenden zu bleiben, und dass ich die meisten meiner Bekannten dort täglich und viel einfacher erreiche, als per Telefon oder Email. Was die Datenkrake angeht:Das ist natürlich eine absolute Binsenweisheit, aber FB kann nur verwerten, was ich an Infos einstelle. Wer meint, sein ganzes Leben dort dokumentieren zu müssen, ist selber schuld, wenn seine Daten missbraucht werden.
Was wirklich bei FB nervt, sind die ständigen und absichtlich schlecht kommunizierten Änderungen der AGBs, aber wenigstens kann man seit einiger Zeit zwischen Freunden, Bekannten und Familie unterscheiden und dadurch den Zugriff besser regeln. Das ging bei Myspace nie.

Baumi
21. Februar, 2013 22:28

Könntest Du bei Facebook noch das “Following” erlauben? Dann müsste man auch als Nicht-Freund nicht immer manuell auf Deinem Profil vorbei schauen, um zu sehen, was es Neues an öffentlichen Einträgen gibt.
Siehe hier:
https://www.facebook.com/about/follow
(Relevanter Teil:
“1. Click in the top-right of your screen
2. Select Account Settings
3. Click Followers on the left side
4. Check the box next to Allow Followers”)
Oder hast Du das schon gemacht und ich finde nur den Follow-Button nicht?

S-Man
21. Februar, 2013 22:29

Schade. Ehrlich, ich finde die Entwicklung schade. Ich selbst werde mich so lange wie möglich gegen FB sträuben. Und ich finde es schade, dass man heutzutage einfach immer häufiger genötigt wird, sich diesem dubiosen Unternehmen zu unterwerfen, wenn man wie gewohnt Informationen erhalten will. Wer das nciht will, ist raus. Sehr schade. Denn auch hier mochte ich die kleinen Beiträge, nicht nur die großen. Damit wird mir ein Stück Wortvogel fehlen. Ich sehe es als Einschränkung, auch wenn es nicht so gewollt ist. Denn auch du wirst mich nicht zu FB bekommen. Schade 🙁

Wortvogel
Wortvogel
21. Februar, 2013 22:37

@ Baumi: Gemacht, danke. Auf sowas komme ich ja selber nicht.
@ S-Man: Ich verstehe deine Einstellung. Sei versichert, dass alles, was auch nur den Hauch von Relevanz hat, weiterhin hier Priorität hat.

McCluskey
21. Februar, 2013 23:19

“Da ich old school bin, spreche ich euch jetzt schon ab, euch mit der Aufnahme in den “inneren Zirkel” als “Freund” zu betrachten.”
Heißt das jetzt “man kann eh alles Relevante öffentlich sehen, also lasst mich mit ‘Freundschaftsanfragen’ in Ruhe!” oder darf man unter Offenbarung des Kommentar-Nicks “hinzufügen”, wie das so schön heißt?

Wortvogel
Wortvogel
21. Februar, 2013 23:27

@ McCluskey: Nein, ich mag nur die FB-Definition von “Freund” nicht. Aber jeder kann anfragen, fast jeder wird genommen.

McCluskey
21. Februar, 2013 23:29

Dann mach ich das jetzt mal…

McCluskey
21. Februar, 2013 23:38

Also alleine für die Fotos hat sich das schon mal gelohnt… 😀 Vielen Dank!

Peroy
Peroy
22. Februar, 2013 00:49

Shitbook kann mich am Arsch lecken.

gerrit
gerrit
22. Februar, 2013 02:45

Ewiger Gegenstromschwimmer: Und warum haste dann n Profil?

Peroy
Peroy
22. Februar, 2013 03:28

“Ewiger Gegenstromschwimmer: Und warum haste dann n Profil?”
Das habe ich damals angelegt, um irgendwas zu überprüfen, aber frag’ mich nicht mehr, was das war… I couldn’t tell you. Mittlerweile ist es auch nötig, bei Facebook angemeldet zu sein, um bestimmte Pages ansehen zu können, von daher ist das ein notwendiges übel. Manchmal kommt es auch vor, dass man schnell jemanden erreichen muss, dann kann man gucken, ob derjenige gerade online ist und ihn schnell anschreiben. Wie du sicherlich aber bemerkt hast, pflege ich da weder Inhalte ein noch juckt es mich großartig, was andere Leute da an Banalitäten von sich geben. Ich will gar nicht wissen, dass du gerade auf dem Klo einen abseilen warst (und wenn, dann konsultiere ich badmovies.de, das ist in der Beziehung eh viel ergiebiger), danke schön auch…

MWi
MWi
22. Februar, 2013 05:49

hmpf, wieder einer weniger in der phalanx der “fb-verweigerer” 🙁
btw. als nicht fb’ler kann man af deinem profil nur dein profilbanner und -photo sehen. keine ahnung ob das so geplant war. 😉

Arno Nühm
Arno Nühm
22. Februar, 2013 06:01

Ich weiß, lieber Wortvogel, dass du diese Nachricht wohl persönlich lesen musst. Ich weiß, lieber Wortvogel, das “Arno Nühm” nicht sonderlich kreativ ist. Und trotzdem möchte ich, lieber Wortvogel, diesen RSS auch nicht mehr missen. Ich kenne dich nicht so lang wie manch anderer, du wirst das auch gar nicht wollen, und doch habe ich so manches Blog mit Freuden aufgenommenen. Du hast mein Leben bereichert, wie sonst nur xkcd. Und trotz meiner jugendlichen Stummheit, hoff ich dass dies nur ein Post ist in spe. Und doch hoffe ich, lieber Wortvogel, dass dein RSS aktiv bleibt, und nicht wie “coffee and TV” alles auf FB tut ausweicht, und das Blog sagt ade.
MFG mv

Doc Knobel
Doc Knobel
22. Februar, 2013 06:20

Ein großes “Hmmmm”.
Wahre Begeisterung löst das bei mir nicht wirklich aus. Kann deine Beweggründe zwar nachvollziehen, aber irgendwie habe ich jetzt das Gefül, dass ich zwischen zwei Seiten hin- und herspringen “muss”, um meine volle Ladung Wortvogel zu bekommen. Nun sagst du ja, dass relevante Beiträge ohnehin nur hier zu finden sind, und auf FB eher der banale Dummfug geposted wird. Aber teilweise ist es ja genau das Zeug, was mir im Laufe des Tages ein Lächeln abringt. Zudem empfinde ich persönlich FB auch als ziemlich unübersichtlich und eine Suchfunktion wie in deinem Blog wäre mir da auch neu. Wie gesagt: Der Hausherr bestimmt, wo und wie die Musik gespielt wird, aber auf den ersten Blick empfinde ich das nicht als Erweiterung der Marke Wortvogel, sondern eher als Einschränkung. Schade.

S-Man
22. Februar, 2013 08:06

Danke Doc Knobel: Genau so sehe ich das auch. Es war immer irgendwie horizonterweiternd.
Und auch – ich glaube es kaum, das zu sagen – Peroy: Meine Meinung. Ist echt ätzend, dass man gezwungen wird, einen FB Account zu haben, um einige wertgeschätzte Leute und Informationen noch zu finden. Aber man kann sich auch verweigern und einfach nicht mitmachen. Noch.

Wortvogel
Wortvogel
22. Februar, 2013 09:12

@ alle: Keine Sorge, ihr werdet nicht unterversorgt. Ich lasse auch gerade prüfen, ob es möglich ist, die FB-only Kleinigkeiten automatisiert wieder hier zu bringen. Dann hat jede Plattform sämtlichen Content.

Howie Munson
Howie Munson
22. Februar, 2013 09:23

Wenn mir einer erzählt wie man bei http://www.facebook.com/kalkofe an die Sachen von letztes Jahr als unangemeldeter rankommt, könnte es sein, dass ich meine generelle Abneigung nochmal überdenke…
Und solange Torsten nicht auf “sichtbar für unangemeldete” schaltet, kann ich den Inhalt eh nicht lesen.

Howie Munson
Howie Munson
22. Februar, 2013 09:29

Nachtrag: Dann schon mal danke, dass du das mit der Weiterleitung versuchst. (Die Editzeit reichte oben nur zum aufspüren der offensichtlichsten Tippfehler…)

PabloD
PabloD
22. Februar, 2013 09:33

>>>Aber jeder kann anfragen, fast jeder wird genommen.
Na mal sehen… 😉

Wortvogel
Wortvogel
22. Februar, 2013 09:51

@ Howie: Meine Einträge und meine Chroniken sind auf “öffentlich” gestellt. Das sollte also gehen. Ich kann aber nicht ausschließen, dass immer wieder Details haken, einfach weil ich da noch nicht so “drin” bin…

Basti
Basti
22. Februar, 2013 09:59

Als jahrelanger begeisterter Blogleser und Noch-Nie-Hier-Schreiber folge ich dem Wortvogel natürlich auch auf Facebook. Als User, der ohnehin schon auf Facebook ist, nehme ich es tatsächlich als als Erweiterung wahr. Und freue mich. Und weil ich zu doof war, herauszufinden wie das Abonnieren auf Facebook funktioniert, hab ich eine Freundschaftsanfrage abgeschickt. Keine Minute Später kam schon die Bestätigung. Dankesehr 🙂

Wortvogel
Wortvogel
22. Februar, 2013 10:06

@ Basti: Ich danke zurück.
Wenn einer meiner Leser Vorschläge hat, wie ich die Facebook-Experience verbessern kann oder wie andere Leser leichter an den Content kommen, würde ich mich über einen Kommentar freuen!

Rudi Ratlos
Rudi Ratlos
22. Februar, 2013 11:25

Mh, anscheinend muss man sich wirklich erst im Fratzenbuch anmelden, bevor man den “öffentlichen” Content zu sehen bekommt?! Doof 🙁

Sascha
22. Februar, 2013 11:34

Ich würde es gut finden, wenn du dein Facebook-Profil zum “Abonnieren” freigeben würdest. Ich persönlich halte es so, dass ich mich gern nur mit Freunden “befreunde”, die ich persönlich kenne. Für dich wäre das evtl. auch sinnvoller; das Abonnieren gibt uns als Lesern die Möglichkeit, deinem Stream zu folgen, ohne dass du unzählige “falscher Freunde” 🙂 in deiner Timeline hast – im Prinzip wie bei Google+ (was ist eigentlich mit den dortigen Aktivitäten?)

Wortvogel
Wortvogel
22. Februar, 2013 11:52

@ Sascha: Ich versuch’s ja – aber das Häkchen bei “Abonnieren aktivieren” wird immer wieder gelöscht. Wenn da jemand helfen kann, wäre ich dankbar.

Wortvogel
Wortvogel
22. Februar, 2013 11:58

@ alle: Ich hab’s geschafft – abonnieren ist aktiviert! Und es wird hier in absehbarer Zeit ein Widget geben, damit ihr seht, was drüben bei FB passiert.

Oibert
Oibert
22. Februar, 2013 12:15

Schade eigentlich. Ich werde mich weiterhin Facebook verweigern. Alles was ich über dieses Unternehmen weiß verhindert, dass ich mir da jemals einen Account zulegen werde. Auch wenn ich mir langsam immer mehr als digitaler Einsiedler vorkomme…

Exverlobter
Exverlobter
22. Februar, 2013 12:48

“ich sehe das eher als “ist der endlich auch in der Gegenwart angekommen”:-))”
Wenn ich sowas schon lese. BTW, ich habe vor ein paar Monaten digitalen Selbstmord begangen.
Frak you, Zuckerberg!

Sascha
22. Februar, 2013 13:04

@Wortvogel Danke, klappt jetzt 🙂

S-Man
22. Februar, 2013 13:27

Ich habe gerade den ersten Beitrag von heino direkt gelesen, deshalb so spät eine Antwort:
Von wegen Binsenweisheit. FB, Google, Amazon und alle großen Webseiten, die man sich denken kann, verarbeiten viel viel mehr, als die paar Daten, die du da eingibst. Jede Webseite, die einen like-Button hat, sendet Nachrichten nach FB, samt IP und Referrer. Ebenso AdWords/AdSense von Google. Dadurch lassen sich sehr einfach Bewegungsmuster und Interessen verfolgen. Mittels sehr viel Algorithmik ist es Google und FB möglich, dir Werbung zu schalten, die auf dich personalisiert sind. Es gibt Leute, die behaupten, sie wüssen mittels Algorithmik und ausgefeilten Statistiken, wie du welche Entscheidung wann triffst. Das ist deren Hauptziel und Finanzierungsbereich. Anders könnten die Unternehmen nicht so groß werden, wie sie es sind.
Ja, es sind Datenkraken. Und das sehr effektiv und viel weitreichender als man sich vorstellen kann. Erschreckendes Beispiel: Ich hatte irgendwann mal einen Fake-Account angelegt bei FB. Mit einer E-Mail-Adresse, die sonst nicht genutzt wird und nur über 2 Weiterleitungen an eine aktive angeschlossen ist. Als Begrüßung sannte mir FB eine Nachricht (sinngemäßg zitiert): “Sind Sie XY mit dieser Telefonnummer? Dann verifizieren Sie sich mit folgender Nummer, die Ihnen per SMS zugesandt wird.” Ja, war ich. Und auch meine Telefonnummer stimmte. Wie FB diese Verknüpfung ziehen konnte, zwischen der E-Mail-Adresse und meiner echten Telefonnummer weiß ich nicht. Zumal ich sie FB sicher nie gegeben hatte, war ja mein erster Account da. Heute weiß ich, dass FB-Apps Telefonbücher auf dem Handy ungefragt mit seiner Datenbank abgeglichen hat. Hat wohl ein Bekannter nicht aufgepasst und schon sind meine Daten über Dritte an FB gelangt. Und mittels heftig krassen Algorithmus haben sie mich auch aufgespürt, als ich mich über deren Schwelle wagte. Ist so passiert und mir bis heute nicht erklärbar (Und meine Masterarbeit drehte sich um dieses Thema!). Ich weiß nur: Datenkrake ist noch harmlos. Was da alles passiert kann man vermutlich nicht erfassen.

Hanno
22. Februar, 2013 13:32

Auch ich habe mich damals (2010) gesträubt, weil ich das Prinzip facebook nicht verstanden habe, ich dachte, das wäre ausschließlich von privat für privat. Tatsächlich kann man es aber einfach als Multiplikator nutzen und zwar schneller als die eigene website. Und genau so wie beim Wortvogel werden die relevanten Dinge auf der website veröffentlicht und der Kleinkram auf facebook.
Außerdem haben mich die ehemaligen Mitbewohnerinnen meiner WG in Florenz wiedergefunden, ich habe dort vom Tod eines alten Freundes erfahren und kann die Karrieren meiner Kollegen verfolgen.
Es gibt Freunde in meinem Alter, die nur noch über die Nachrichtenfunktion miteinander kommunizieren, das gefällt mir dann allerdings auch nicht mehr, da blockiere ich.
Privat wird’s meinerseits auf meinem facebook-account nicht, aber die Anderen kommentieren und liken fleißig und das treibt zuweilen amüsante Wildwüchse. Inzwischen habe ich mich diszipliniert und jetzt frisst’s auch nicht mehr wertvolle Zeit. Wenn man stark bleibt, macht facebook echt Spaß. Wenn man suchtgefährdet ist, sollte man vorsichtig bleiben.

MWi
MWi
22. Februar, 2013 13:51

@S-Man: Na so die “überkrassen” Algorithmen sind es gar nicht mal, im Gegenteil, IP und Referrer herauszubekommen ist eine Sache von maximal 3 Zeilen Code (wenn man auf ordentlich formatierte Quelltexte steht ;)). Die Sache die spannender ist, wie autark die Webseiten / Systeme von Google, facebook und Co. sind. Denn letztendlich kann ich Daten auch so erheben, das kein anderer als das Programm selbst etwas sinnvolles mit den Daten anfangen kann. Anders gefragt: haben die Mitarbeiter direkten Zugriff auf die personengebundenen Daten (dann hätten wir tatsächlich ein Datenschutzproblem und vor allem auch ein Sicherheitsproblem). Aber ich befürchte das es genau an dem ist. 🙁
Aber facebook kommt mir aus vielerlei Gründen nicht ins Haus. Fehlender Datenschutz ist einer davon.

S-Man
22. Februar, 2013 14:01

@MWi: Ja, natürlich. Aber es geht ja um noch mehr, wie Cookies, IFrames, diverse Mechanismen wie HistorySpoofing und vielen Tricks mehr. Aber mit Algorithmen meinte ich eher die Auswertung als die Erhebung der Daten. Und das ist wirklich kranker Scheiß. Bewegungsprofile von Nutzern quer übers Internet und Wahrscheinlichkeitsberechnungen über Interessen dieser 🙂

Wortvogel
Wortvogel
22. Februar, 2013 14:08

@ S.Man: Die Frage ist immer, OB und WAS der Datensammler mit den Daten macht. Und das ist bei aller Hysterie noch sehr ungeklärt. Sicher ein Thema, über das wir noch sprechen werden.
Nicht heute allerdings, denn ich nehme jetzt den Zug in die Provinz für ein langes Wochenende…

MWi
MWi
22. Februar, 2013 14:12

[OT]Mhh, ich glaube man sollte nicht zu sehr schwarz-weiß Malerei betreiben. Wenn ich in einem Spiele Onlineshop mir ständig Ego Shooter anschaue, will ich dann das mir diverse Seiten Werbung für Teletubby Online einblenden? Nein, natürlich hab auch ich als Kunde etwas davon, wenn meine Kundendaten erhoben und ausgewertet werden. Die Frage die sich wirklich stellt ist nicht ob Kundendaten erhoben werden müssen (eindeutige Antwort: JA), sondern ob und wie diese mißbraucht werden und was man dagegen tun kann oder sollte. Und da bleiben, ohne Frage, die großen Konzerne noch einige Antworten schuldig.[/OT]
Ich kann btw. als Nicht-FB’ler immer noch nichts auf dem Profil lesen 🙁

S-Man
22. Februar, 2013 14:53

[OT]
Ich gebe dir Recht. Aber lieber vorgesehen als nachgesehen. Fakt ist, dass man eine ganze Menge machen kann und wenn man einmal da ist, kehrt es sich ganz schlecht um. Und ehrlich: Klar, blenden dir mir tolle Werbung ein. Aber dazu gehört eben ein ganzes Stückchen Wissen um mein Privatleben. Und das ist MIR unangenehm: Fremde Leute wissen quasi alles über mich. Das brauche ich nicht. Bestes Beispiel ist oben meine Telefonnummer. Das sind Daten, die gehen fremde Menschen schlicht und einfach nichts an. Die Frage ist: Wie weit geht das noch? Bankdaten, Passwörter, PINs? Alles nicht abwegig, vor allem wenn wie bei den meisten Menschen gerade die Passwörter verdammt einfallslos gewählt werden. Das Ding ist eben, DASS ich es nicht weiß – ich denen aber durchaus sehr viel zutraue. Deshalb male ich lieber einen Schwarzton zu viel als zu wenig. Weil hinterher hilft das Jammern nicht.
Aber mir ist auch bewusst, dass viele es heutzutage anders sehen und kein Problem mit dem Striptease haben 🙂 Es möge nie die böse Überraschung kommen (und wenn es nur eine plötzliche Gebühr zur Nutzung von Google-Accounts ist, ohne die man aber nicht mehr leben könnte oder dergleichen)
[/OT]
@Wortvogel: Gute Reise.

heino
heino
22. Februar, 2013 16:37

@Exverlobter:”Wenn ich sowas schon lese. BTW, ich habe vor ein paar Monaten digitalen Selbstmord begangen.”
Dir ist aber schon klar, dass das ein Scherz war?
@S-Man:prinzipiell hast du recht, aber zumindest was die Werbung betrifft, liegen sowohl FB als auch Amazon regelmäßig bei mir um Meilen daneben. Vielleicht sind die Algorithmen ja doch nicht soooooooo gut:-)
Was die Geschichte mit deiner Telefonnummer und der unaufgeforderten Kontaktaufnahme angeht:das war bei FB Usus, bis die Nutzungsweise des Friend Finder (durch den ich selbst auch dort gelandet bin) geändert wurde und der nicht mehr ohne weiteres die Adressbücher der FB-Nutzer durchforstet. Ist bei mir seit über 2 Jahren nicht mehr vorgekommen. Womit man vorsichtig sein muß, ist das Synchronisieren von FB mit dem Smartphone, denn das ist tatsächlich in absolut jeder Hinsicht katastrophal.

Exverlobter
Exverlobter
22. Februar, 2013 18:45

Alle Facebook-Nutzer sollten mal die rote Pille zu sich nehmen.

Marcus
Marcus
22. Februar, 2013 18:58

@Ex: und du solltest deine Alufolienmütze mal wieder verstärken.

Howie Munson
Howie Munson
22. Februar, 2013 20:19

@Wortvogel: Von Kalkofe kann ich die letzten drölfzig Einträge der letzten Wochen lesen, bei dir nur dein Profilbild und das Hintergrundbild sehen.
Aber eillt nicht, wenn mir zu langweilig ist kann ich ja mal ausprobieren wie gut die Fakeerkennung vom Fratzenbuch ist.

comicfreak
comicfreak
22. Februar, 2013 21:42

..alles öffentlich?
Danke für diesen Hinweis, bei mir sind 98% “Freunde ohne Bekannte” (wobei ich mir trotzdem einen Gutteil der Kontaktliste über den Doc eingefangen habe)

G
G
23. Februar, 2013 00:18

@ heino: “Womit man vorsichtig sein muß, ist das Synchronisieren von FB mit dem Smartphone, denn das ist tatsächlich in absolut jeder Hinsicht katastrophal.”
Inwiefern denn?
@Wortvogel: Habe mich übrigens sehr über deine Anfrage auf Facebook gefreut. 🙂

heino
heino
23. Februar, 2013 10:12

@G:ich hab das mal versehentlich gemacht, als ich mich mit meinem Galaxy noch nicht auskannte. Da wurden sofort absolut alle meine Kontakte von FB auf das Handy überspielt, dabei aber meine Kontakte im Handy fehlerhaft überschrieben. Das sah z.B. so aus, dass meine Freundin und ein guter Kumpel auf einmal im gleichen Datensatz, aber mit völlig falschen Telefonnummern gespeichert waren.

Wortvogel
Wortvogel
23. Februar, 2013 13:13

@ alle: Ich habe meinen FB-Account mit meinem Twitter-Account verlinkt – neuer Content wird also im Twitterkasten links angezeigt. Und der Test meiner LvA zeigt, dass ihr euch den Content auch ganz ohne FB-Account ansehen könnt. Sollte doch reichen, oder?

Howie Munson
Howie Munson
23. Februar, 2013 16:07

@Wortvogel(44): Der Supi Direktlink aus dem twitter-widget funktioniert, der Link vom Twitter Account zu Götz auch.
Aber über den Profillink oben im Text seh ich nur dich und Pferde. (“unangemeldet” in mehrerern Browser, von daher wüßte ich jetzt nicht was bei mir falsch ist, aber mit Direktlink ist ja ok…)

Eli
Eli
23. Februar, 2013 16:57

Dass man als Abonnent nicht kommentieren darf, finde ich ein bisschen schade. Vielleicht könnte man das noch einrichten?

Der Karsten
Der Karsten
23. Februar, 2013 17:51

Genau das ist mir auch aufgefallen Eli. Abonniert habe ich das schon.. aber ich kans halt nur lesen oder “liken”. 🙁 Sonst müssen wir dich halt alle als Freund hinzufügen. 😛

S-Man
23. Februar, 2013 18:24

@G Weil alle deine Kontakte mit FB synchronisiert werden und damit alle deine gespeicherten Telefonnummern in FB landen – siehe mein Fall oben. Es könnten Leute dabei sein, die dir ihre TelNr gegeben haben, aber sicher nicht wollten, dass sie weiter gesagt wird… Dein Chef vielleicht oder so jemand wie ich.

Howie Munson
Howie Munson
23. Februar, 2013 21:10

Erweiterung zu (48): Es gab da mal den Fall eines Arztes, dessen Patienten dann für Facebook “Freunde” waren…

G
G
24. Februar, 2013 02:23

@Heino und S-Man: Oha. Kann man das auch irgendwie wieder rückgängig machen?

S-Man
24. Februar, 2013 18:26

Vermutlich nicht. Meine These: Was FB hat, rückt FB nicht mehr raus.

heino
heino
24. Februar, 2013 19:57

@G:Im eigenen Telefon schon, ist aber aufwändig. Ob S-Man mit seiner in (51) stehenden These recht hat, weiß ich nicht, halte ich aber durchaus für wahrscheinlich

gerrit
gerrit
24. Februar, 2013 22:55

hm. Als ich meinen Account eingerichtet habe, hatte ich vorher dafür gesorgt, dass ich garantiert nüchtern, ausgeschlafen und mindestens 3 Stunden ungestört bin. Diese Zeit hat sich gelohnt.

Klaus
Klaus
25. Februar, 2013 18:29

Ach, Datenkrake, wer ist das nicht. Mittlerweile will Apple bald sogar unsere Fingerabdrücke nehmen, da kann man Facebook ruhig mal mit seinen Daten füttern. Nur drauf achten, dass man da nicht zuviel intimes Preisgibt, dann geht das schon.

Nikolai
Nikolai
26. Februar, 2013 15:45

Bekommen wir nach ein oder zwei Wochen einen Bericht über die persönlichen Erfahrungen mit FB?

Wortvogel
Wortvogel
26. Februar, 2013 16:29

@ Nikolai: Latürnich, wie der besoffene Obelix sagen würde…

paule
paule
26. Februar, 2013 22:11

Und jetzt ab zu Reddit.
Das ist der ganz große Spaß, die Spitze der Prokrastination, die Rundung der Redundanz, die Mutter aller Katzenbilder. Aber nicht nur…

hilti
hilti
27. Februar, 2013 02:35

Zumindest die Mutter aller Katzenbildsammlungen gibts da http://www.reddit.com/r/aww/

McCluskey
7. März, 2013 20:52

Ich stelle fest, dass der Wortvogel auf FB sehr engagierte und pointierte politische Diskussionen führt und sich dabei weitestgehend in Einklang mit meinen eigenen Ansichten befindet. Dafür mal ein “Like”… 😀