12
Okt 2012

Kindle Paperwhite: gimme gimme gimme!

Themen: Neues |

Ich unterstelle mal, dass es heute bei Amazon einen bestimmten Vorgang gab, der untypisch oft getätigt wurde. Eine Stornierung. Nämlich die Stornierung von noch nicht ausgelieferten Kindle Ebook-Readern. Ich bin einer dieser Stornisten.

Der Grund: Entgegen früherer Vermutungen, der neue Kindle Paperwhite käme frühestens 2013 nach Deutschland, wurde ein Termin am 22. November bekannt gegeben. Vorbestellbar ab heute. Das Vorgänger-Modell zum gleichen Preis (kein beleuchteter Bildschirm, dafür aber Lautsprecher und Kopfhörer-Buchse für Hörbücher) ist bereits nicht mehr gelistet.

Nun habe ich also den alten Kindle-Reader storniert und den neuen Paperwhite bestellt – und kann es kaum noch abwarten. Ich bin eigentlich kein Ebook-Typ, aber ein Bekannter hatte mir kürzlich seinen Sony Reader geliehen – und das hat was. Und das, was es hat, hat der Paperwhite im besten Preis/Leistungsverhältnis.

Natürlich weiß ich um die Schwächen des Gerätes, die nicht technischer Natur sind, sondern der Entschlossenheit Amazons zu verdanken, in diesem Segment eine geschlossene Biosphäre à la iTunes zu schaffen: geschützte ePubs kann das Gerät gar nicht lesen und die Verzahnung mit Amazon ist so eng, dass es kaum Spass macht, bei anderen Anbietern zu kaufen.

Stört mich nicht. Ich habe eh nicht vor, tonnenweise Bücher zu kaufen. Mir geht es primär um Public Domain-Bücher, alte Fachaufsätze, Artikel, Magazine, etc., die ich in bestmöglicher Qualität lesen möchte. Und da macht dem Kindle in Sachen Auflösung, Beleuchtung und Formfaktor niemand was vor.

Die Reduktion des Speichers auf 2 GB und den Verzicht auf ein Ladegerät finde ich allerdings massiv schwach.

Ich gebe zu: ich würde auf 80-90 Prozent meiner Bücher in physischer Form verzichten, wenn ich sie dafür DRM-frei und in einem zukunftssicheren Format auf der Festplatte und im Reader haben könnte. Auch meine Komplett-Sammlungen von Skeptical Inquirer, Titanic, Cinema und anderen Zeitschriften wäre mit digital lieber als analog. Ein Dutzend Kisten, die ich im Brandfall mit meinem Notebook retten könnte, ohne mir einen Bruch zu heben.

Zumal die Vorstellung, meine gesamte Bibliothek per Suchfunktion durchforsten zu können, massiv die Hütte rockt.

Vorfreude ist die schönste Freunde. Ich will mal schwer hoffen, dass das nicht stimmt…



Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

79 Kommentare
Älteste
Neueste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
heino
heino
12. Oktober, 2012 20:02

Im Forum von Doc Breitsameter gehen aktuell auch so einige User steil deswegen. Ich kann mich immer noch nicht mit den Dingern anfreunden, obwohl die Vorteile ja klar auf der Hand liegen. Wahrscheinlich bin ich da einfach altmodisch, aber ich mag einfach nicht neben der Arbeit und dem abendlichen PC-Gebrauch auch noch den Rest des Tages auf einen Bildschirm starren und bevorzuge nach wie vor “richtige” Bücher, zumal ich bekennender Grabbelkistenfreund bin

iTdee
iTdee
12. Oktober, 2012 20:08

Die Teile rocken… hab heute grad das Paperwhite bestellt und habe 2. und 3. Generation bereits im Haus. Das Beste an dem neuen die integrierte Beleuchtung, da stört meine “LvA” mich nachts wenigstens nicht mehr beim schnarchen mit der blöden Nachttischlampe.
Das Netzteil als Zubehör finde ich persönlich recht clever von Amazon, ich habe hier alleine von diversen Althandys 4 davon mit Micro-USB Stecker rumliegen die man zum Laden benutzen kann, das spart unnötigen Elektromüll.

Wortvogel
Wortvogel
12. Oktober, 2012 20:14

@ iTdee: Das mit dem Netzteil ist ein sehr nützlicher Hinweis, vielen Dank!

KleineGelbe
KleineGelbe
12. Oktober, 2012 20:14

“den Verzicht auf ein Ladegerät finde ich allerdings massiv schwach.”
In unserem Zweipersonenhaushalt existierten zum Kindlekaufzeitpunkt mindestens vier USB-Ladegeräde, so dass ich auf ein weiteres gut verzichten konnte.
Im Gegensatz zu anderen Firmen hat Amazon aber ein wirklich langes USB-Kabel beigelegt.
Ich bin immer noch schwer begeistert von meinem Kindle Touch und habe es bislang nicht bereut.

iTdee
iTdee
12. Oktober, 2012 20:17

2. Tipp

das Programm “Calibre” http://calibre-ebook.com/

Mit der Software kann man alle möglichen Dokumentformate in das “mobi” Format des Kindle umwandeln… kostet nix und ist auch gleichzeitig eine kleine Bücherdatenbank mit der man halbwegs den Überblick behält.

Wortvogel
Wortvogel
12. Oktober, 2012 20:21

@ iTdee: Habe ich schon. Scheitert an DRM-geschütztem ePub aber auch.

iTdee
iTdee
12. Oktober, 2012 20:31

Das stimmt allerdings! Man muss aber auch dazu sagen, das Angebot des Amazon “Bücherladens” ist schon recht umfangreich momentan. Meine Bedürfnisse hat er bis jetzt immer befriedigen können.

Ansonsten bleibt wohl noch diese Alternative:

http://www.freitag.de/autoren/frankfurter-buchmesse-2012/mein-letztes-buch

:-O

Shah
Shah
12. Oktober, 2012 21:13

Und ich kaufte vor 6 Wochen noch den Touch für den gleichen Preis…….ach,manchmal kann man sich aber auch ärgern.

Ich bin jedoch umso erfreuter um die (zweite) Anschaffung,als dass ich gerade hörte dass sich auch Tageszeitungen wohl problemlos lesen lassen. War mir bisher noch unbekannt, aber das hat was.

Und mit dem Downgrade auf 2GB vermute ich mal, dass Amazon seine Clouddienste weiter promoten will.Nach dem Motto “Kaufs, und lads dir drauf wann du willst”. Da wärs dann wieder die Clouddiskussion..

reptile
reptile
12. Oktober, 2012 21:30

Die Bindung an Amazon würde mich auch nicht weiter stören. Vermutlich sowieso der größte Ebook Store.
Sehr spannend finde ich die neue Leuchtechnik. DEr Paperwhite soll ja trotzdem eine ewig lange Akkulaufzeit haben

Teleprompter
Teleprompter
12. Oktober, 2012 22:07

In dem Zusammenhang interessant (wenn auch unabhängig vom neuen Kindle, den ich mir als User des allerersten wohl auch bestellen werde, schon wegen des Displays) ist der neue Bücherausleihdienst für Prime Kunden: ein Buch pro Monat, unbegrenzte Nutzungszeit, klingt ganz interessant. Vorausgesetzt, Amazon nutzt das nicht als Resterampe oder Anfütterungsdroge für Serien (so etwa GoT Teil 3, die davor und danach darf man sich dann kaufen).

Nardon
Nardon
12. Oktober, 2012 22:19

Ich habe leider keinen “richtigen” E-Book Reader, allerdings lese ich schon sehr lange unterwegs Bücher auf meinem Handy, erst ein HTC und jetzt das SGS2. Der Moonreader leistet dabei gute Dienste.
Am Anfang dachte ich erst der Display wäre mir zu klein aber es geht wirklich gut.
Als nächstes steht erst mal das Nexus 7 an, mal sehen wie sich darauf meine E-Books lesen lassen. Gegen die Darstellungsqualität des Kindle wird er zwar nicht anstinken können aber ich lasse mich überraschen.
Nicht falsch verstehen, das Nexus soll nicht vorrangig zum lesen sein, sondern zum Arbeiten.

heino
heino
12. Oktober, 2012 22:20

@Teleprompter:dazu muß man aber auch sagen, dass das nur funktioniert, wenn man ganz viel Zeit daheim verbringt oder direkt neben einem UPS-Lager wohnt, denn Amazon läßt bei Prime-Kunden ausschließlich über UPS liefern. Und das bedeutet traditionell Probleme, weil UPS nichts beim Nachbarn hinterlässt

Wortvogel
Wortvogel
12. Oktober, 2012 22:42

@ heino: teleprompter meint eine DIGITALE Ausleihe.

@ Nardon: Über die Anschaffung eines Nexus 7 denke ich auch nach. Aber eher als kleine Konsole und Surfmaschine.

Trantor
Trantor
12. Oktober, 2012 23:07

Erstens kann man als Prime Kunde weiterhin die klassische “DHL normal” Lieferung waehlen und zweitens kommt es per DHL Express wenn man ne schnellere Lieferung auswählt. Bin seit ueber nem Jahr Prime Kunde und hab bisher kein einziges Paket per UPS bekommen.

Der Karsten
Der Karsten
13. Oktober, 2012 07:57

Meine Sachen kommen meistens mit Hermes. Bestelle fast immer Express als Prime Kunde. ^^

Baumi
13. Oktober, 2012 12:30

Um Amazon.de-Lieferungen garantiert via DHL zu bekommen, reicht es, “Keine Packstation” in eine der Adresszeilen zu schreiben. Der Amazon-Algorithmus ist doof genug, jede Anschrift, in der “Packstation” vorkommt, via DHL zu bedienen.

(Klappt natürlich nur bei Sachen, die direkt von Amazon versandt werden.)

reptile
reptile
13. Oktober, 2012 13:01

Das Nexus 7 ist auch auf meiner Wunschliste wobei hier auch das IdeaTab A2107 sehr interessant ist. Für 199,- hat es genau die Sachen, die man beim Nexus 7 vermisst: 16 GB, Kamera auf der Rückseite und Umts. Hmm

Skrymir
Skrymir
13. Oktober, 2012 13:10

Hm.. hätte ich nicht den Kindle Fire HD vorbestellt würde ich jetzt lieber zum Paperwhite greifen. Beides würde mein Budget für Technik Kram allerdings etwas sprengen >_>

reptile
reptile
13. Oktober, 2012 13:24

@Skrymir kann man doch stornieren gegenfalls

Wortvogel
Wortvogel
13. Oktober, 2012 14:00

Ich habe mit meiner Vermutung, dass viele Leute ihre Kindle-Bestellung zu Gunsten des Paperwhite stornieren werden, wohl richtig gelegen. Aus einer Email von Amazon, die gerade herein geschneit ist:

“Wenn Sie nun einen Kindle Paperwhite vorbestellen möchten, können Sie Ihre getätigte Kindle Touch Bestellung selbstverständlich stornieren und den Kindle Paperwhite vorbestellen. Bitte beachten Sie hier, dass Sie eine Bestätigung für Ihre Vorbestellung des Kindle Paperwhite erhalten, bevor Sie Ihre Bestellung des Kindle Touch stornieren. Da der Kindle Touch nun in Deutschland nicht mehr verfügbar sein wird, kann eine Stornierung Ihrer Kindle Touch-Bestellung nicht rückgängig gemacht werden.

Eine Stornierung Ihrer Bestellung des Kindle Touch ist noch bis zum 19. Oktober 2012 möglich. Danach wird Ihr Kindle Touch wie geplant versendet.

Wenn Sie Ihre Kindle Touch-Bestellung aufrechterhalten möchten, bieten wir Ihnen einen Preisnachlass von 20,00 EUR an. Dieser wird zeitnah nach dem 19.Oktober gewährt und auf die in der Bestellung verwendete Zahlungsart überwiesen. Bitte beachten Sie, dass dieser Preisnachlass nicht gewährt werden kann, wenn Sie sich entschließen, Ihre Kindle Touch Bestellung zu stornieren.”

Man muss allerdings bedenken, dass der Kindle Touch mit 20 Euro Rabatt und der Möglichkeit, Hörbücher abzuspielen, ein durchaus konkurrenzfähiger Deal ist…

Wortvogel
Wortvogel
13. Oktober, 2012 14:06

@ reptile: Mein Problem mit dem Nexus 7 ist die 7 – ich hätte lieber zu dem Preis einen 10 Zöller. Das Tablett sollte schon DEUTLICH größer als Smartphone und Kindle sein. 10 Zoll wären der perfekte Kompromiss zwischen den 13 meines Macbook und den 6 meines Kindle.

reptile
reptile
13. Oktober, 2012 14:34

Ja, 10 zoll zu diesem Preis wird schwer, wobei wenn man die 249,- für die 16 GB nimmt, ist es bis zur 300 nicht weit und da könnte es dann schon was passendes geben.

Nardon
Nardon
13. Oktober, 2012 15:11

@reptile: zum arbeiten und meinem sonstigen Gebrauch reichen die 8GB aus. 3G ist kein muss, da ich immer ein Handy mitführe das ich als Hotspot einsetzen kann, bzw. zu Hause oder bei Kunden in der Regel immer über Wlan verfüge. Fotos/Videos will ich mit einem Tablet gar nicht machen, dafür nehm ich lieber mein SGS2 oder meine richtige Kamera.

Nardon
Nardon
13. Oktober, 2012 15:23

Das Nexus 7 gefällt mir wegen seines guten Preis/Leitungsverhältnis. Ich denke nicht das man zum selben Preis bei anderen Herstellern vergleichbare Hardware bekommt.
Ein 10zoll ist wohl geplant wird aber wohl auch kein günstiges Einsteigermodell mehr sein, sondern preislich ebenfalls bei den großen mitspielen. http://goo.gl/kqqKy Das wäre mir dann für die Arbeit aber zu schade.

reptile
reptile
13. Oktober, 2012 15:31

Ja ich bin gespannt auf erste testberichte zum IdeaTab A2107. Mit 199,- und 16 GB ist das Teil sicher scharfer Konkurent zum nexus

Skrymir
Skrymir
13. Oktober, 2012 15:42

@ reptile

Klar könnte ich, aber der Fire füllt eine Lücke die der Paperwhite bei mir nicht füllen könnte.

Nardon
Nardon
13. Oktober, 2012 15:51

Was mich davon abhällt ein IdeaTab A2107 zu holen ist die 1GH Single-Core-CPU. Klar läuft das “annehmbar” aber ich sehe den Unterschied jeden Tag und liebe es einfach wenn es sich so flüssig anfühlt wie bei meinem SGS2 oder eben bei dem Nexus 7. Ich kenne das jetzt nur von Smartphones aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das beim Tablett mit 10 Zoll noch dieses flüssige Gefühl vorherrscht.
Und ganz ganz ganz wichtig, das Gorilla2 Display, da kann ich dann auch schon mal mit dem Schraubenzieher dran kommen etc. ohne Angst vor Schäden haben zu müssen.

Stefan
Stefan
13. Oktober, 2012 16:53

Die Ficker. Hab mir vor zwei Wochen den Touch bestellt. Jetzt gibts den Paperwhite mit Funzel. Zurückgeben is nicht. Damn. Muss ich das Ding vielleicht an die Kindsmutter weiterreichen.

DMJ
DMJ
13. Oktober, 2012 19:34

Ach je… die schwierige Frage des Ebook Readers…
Ich liebäugle ja auch schon länger damit, aber ich sträube mich einfach, solange die Kompabilität so beschränkt ist und man die gekauften Bücher nicht wirklich “gekauft” hat, sondern sie mit dem Gerät verlieren würde.

Apropos: Im letzten SPIEGEL war ein eher gruseliger Artikel, in dem ein Redakteur begeistert beschrieb, wie er obsessiv seinem Reader verfällt, sich über die eingeschränkten Eigentumsrechte freut und bekundet, wie unsympathisch ihm langsam physische Bücher werden. Das war… unheimlich.

Wortvogel
Wortvogel
13. Oktober, 2012 19:50

@ DMJ: Wie ich oben andeutete – abgesehen von den Büchern mit antiquarischem, gestalterischem oder nostalgischem Wert könnte ich prima auf mein Gedrucktes verzichten, wenn ich im Gegenzug eine Digital-Variante bekomme. Es wäre mir aber wichtig, z.B. bei Zeitschriften das Original-Layout zu behalten.

Die Sache mit den Eigentumsrechten sehe ich sportlich. Ich nehme mir das Recht, bei Büchern den Kopierschutz zu entfernen, um sie frei verwenden zu können. Weil es MEINE Bücher sind, wenn ich sie bezahlt habe. Und da können mich alle Beteiligten, die das anderes sehen, gerne mal im Mondschein besuchen.

Ich hatte jetzt gerade den Fall: mein erstes ebook bei Heise.de gekauft (über Nazi-Filme – dazu kommen wir auch noch) – und es ist eine “digital edition” von Adobe, die sich nicht auf den Kindle spielen lässt. Mein erstes ebook und mein erster ebook-reader – schon inkompatibel. Aber mit Calibre und ein paar Plugins war das Problem schnell behoben. Ich zahle doch keine 10 Euro, um ein Buch dann NICHT auf dem Reader lesen zu können!

Mehr Sorgen macht mir der Verfall digitaler Daten – wer sagt mir, dass man in 20 Jahren mit Readern noch pdf-Dateien oder lit oder epub lesen kann? Ein Buch, das 100 Jahre alt ist, kann ich heute noch lesen. Eine Datei kann noch völlig intakt sein, aber trotzdem unlesbar.

Trotzdem fängt es bei mir auch langsam an: ich sehe die Vorteile und finde, dass sie langsam sogar die Nachteile überwiegen. In 20 Jahren werden Bücher so out sein oder für Liebhaber wie heute Schallplatten. Weil sie eben nur ein Medium sind und die Inhalte zählen. Interessant wird dann, was mit den Narrativen passiert: wo keine analoge Grenze gesetzt wird, können Bücher z.B. über 3000 Seiten lang sein oder per Shuffle randomisiert erzählt werden. Es tun sich Möglichkeiten für ganz neue Erzählformen auf.

Endstille
Endstille
13. Oktober, 2012 20:11

hm…meine zukümftigen kinder könnten schulbücher auf ihrem einmal gekauften reader lesen…die verlage könnten updates im mathebuch machen…..die schulrucksäcke und tornister werden leichter…wenn ich an meinen…gott wie hiessen die blauen tornister nochmal von der einen firma die 70% der schüler hatten…mit der integrierten “””waage””” im griff…welche eh immer die letzte stufe 3 (glaube ich) zeigte…vielleicht hat mein kind mal keine rückenprobleme wie ich 😉

heino
heino
13. Oktober, 2012 20:12

“wo keine analoge Grenze gesetzt wird, können Bücher z.B. über 3000 Seiten lang sein”

Oh, bitte nicht. Bei Sachbüchern kann das ja noch sinnvoll sein, aber ein Roman über 1000 Seiten ist schlicht und einfach eine Zumutung. Das würde nur Schwätzern, die sich nicht beschränken können, Tür und Tor öffnen:-(

Und was Prime angeht:ich habe das vor ca. 1 Jahr getestet, da wurde immer mit UPS geliefert, deashalb habe ich das schnell wieder storniert. Und Doc Breitsameter – dem man durchaus zutrauen kann, dass er DHL wählen würde, wenn es denn ginge – hat aktuell dieselben Erfahrungen auf seinem Board geschildert.

heino
heino
13. Oktober, 2012 20:13

“@ heino: teleprompter meint eine DIGITALE Ausleihe.”

Okay, habe ich falsch verstanden. Mea culpa:-(

Endstille
Endstille
13. Oktober, 2012 20:17

frau hat geholfen…scout tornister warens 😉

Eule
Eule
13. Oktober, 2012 20:21

@Endstille: Die Tornister mit der “Waage” waren von Scout, und die anderen 30% der Schüler hatten einen Tornister von Amigo. Jedenfalls bis 4YOU als neuer Platzhirsch den Markt aufgerollt hat. 🙂

Wortvogel
Wortvogel
13. Oktober, 2012 20:30

@ Endstille: Als die ersten Tablets aufkamen, dachte ich bereits: das ist ein großes Ding. Man könnte Schülern am ersten Schultag ein Tablet in die Hand drücken. So kastriert, dass Spiele und Internet während des Unterrichts nicht missbraucht werden können. Mit Zugriff auf die Wikipedia (wenn vom Lehrer freigeschaltet) und ALLEN Büchern, die man bis zum Studium braucht (wo man dann einen fachspezifischen Satz ebooks bekommt). Hausaufgaben werden direkt in das Tablet getippt. Volle Cloud-Anbindung.

Ergebnis: Nur ein Tablet für 12 oder 13 Jahre Schule, ständige Verfügbarkeit aller Materialen und dank Cloud kann das Tablet auch verloren gehen – Material und Hausaufgaben kann nicht mehr der Hund fressen. Und wenn die Schule rum ist, ist das Tablet hoffnungslos veraltet.

Ich bin überzeugt, diese Variante würde (konsequent verfolgt) das Zehnfach dessen sparen, was das Tablet kostet – und die Qualität der Schulbildung verbessern.

Doc Knobel
Doc Knobel
13. Oktober, 2012 21:35

Bin Kindlenutzer der ersten Stunde und bin von Tag zu Tag begeisterter, mittlerweile habe ich sogar ein Zeitungsabo über meinen Kindle laufen. Aus reiner Nostalgie habe ich mir vor kurzem dann doch wieder ein “richtiges” Buch gekauft – es wird auch mein letztes Mal gewesen sein.

Thema Paperwhite: Generell eine tolle Sache, allerdings darf man die parallele Abschaffung des Kindle Touch durchaus auch kritisch sehen. Immerhin bot der Touch – wie in den Kommentaren ja angemerkt wurde – über die Möglichkeit, auch Hörbücher abspielen zu können, was der Paperwhite nicht kann. Warum lässt man dann den Touch nicht auch noch auf dem Markt und bietet somit eine relativ günstige Alternative, um weiterhin diese Möglichkeit zu bieten? Will ich nun beides haben muss ich auf den Kindle Fire zurückgreifen und der ist im Vergleich ziemlich teuer.

Wie gesagt: Grundsätzlich eine schöne Sache der Paperwhite, aber dann hätte man ihn auch “komplett” anbieten, oder zumindest den Touch als Variante auf dem Markt lassen können. Ich werde sicher noch warten, weil ich denke, dass in absehbarer Zeit der Paperwhite auch mit dem Zusatz Hörbuchtauglichkeit angeboten wird.

reptile
reptile
13. Oktober, 2012 23:02

Bücher vs. Ebooks.
Ich denke auch, dass der große Markt den Ebooks gehört. Bücher dennoch nicht verschwinden werden. Wertvolle, signierte Erstausgaben?
DVDs + Blu rays sind ja eigentlich auch überflüssig, trotzdem ist der Mensch ein Sammeltier. Viele zahlen ja auch für ein und denselben Film deutlich mehr, wenn er in einem shicken Steelbook verkauft wird.
Wenn es nur noch digitiale Medien geben würde, wäre der Einzelhandel am Ende.

Persönlich freunde ich mich ja auch langsam damit an aber ich sehe dass auch immer mit Blick auf einen Apokalypse Fall: Die Welt ohne Strom und ich habe ein gut gefülltes Bücherregal.

Marcus
Marcus
13. Oktober, 2012 23:19

@reptile: “Apokalypse Fall: Die Welt ohne Strom und ich habe ein gut gefülltes Bücherregal.”

Dass du auf der Flucht vor den Zombies oder Atom-Mutanten aber nicht mitnehmen kannst… 😉

reptile
reptile
13. Oktober, 2012 23:33

Ich flüchte nicht, sondern halte gut verbarrikadiert die Stellung. Sollte ich fliehen müssen, ist ein Reader natürlich handlicher wobei auch hier das Stromproblem bleibt. Genau wie beim “einsame Insel” Szenario.
Stephen King führte mal als Beispiel noch an, dass im Falle der Reader fällt ins Klo es vorbei ist mit dem lesen. Ein Buch kann man wenigstens trockenföhnen.

Naja, es kommt wie es kommt. Ich werde mir in nächster Zeit einen Reader oder Tablet zulegen. Aber auch, weil es einige Storys nur als Ebook gibt und das lesen am Notebook auf Dauer doch nervt.

Nardon
Nardon
13. Oktober, 2012 23:56

@WV #36: danke, mein reden. Wenn es nur endlich mal jemand einsehen würde.
@Endstille: Scout, bei dem Namen läuft einem ein kalter Schauer über den Rücken. Nicht nur das das Schulzeug elends schwer war, nein trotz nicht vorhandenem Spindmangel in der Schule, durften diese nicht genutz werden. Man hätte ja Bücher die man nicht braucht in der Schule lassen können, das geht ja mal gar nicht, argh.

Ich weis man soll den Fortschritt auch immer mit Skepsis betrachten, aber warum habe ich das Gefühl das da jemand Mauern baut?
Ich komme nicht so viel rum, aber ist Deutschland extrem konservativ oder kommt mir das nur so vor?
Ich möchte jemanden die Vorzüge moderner Technik erklären und ohne es zu sagen sieht man seinem Gegenüber am Blick an wie er sagen will “früher war alles besser”….

Moss the TeXie
Moss the TeXie
13. Oktober, 2012 23:58

Wenn es diese Lesetablettchen endlich mal auch nur annähernd im durchschnittlichen Format meiner Bücher (also mindestens die doppelte Fläche der üblichen 7″-Gucklöcher) mit zeitgenössischer Technik (Farbe!) und fertigprogrammierter Software gäbe, könnte man darüber reden. Bis dahin werde ich weiter Papier horten.

Wortvogel
Wortvogel
14. Oktober, 2012 08:56

@ Moss: Da muss man sicher unterscheiden. Für herkömmliche Romane und Fachtexte sind 7 oder 6 Zoll völlig ausreichend, oft sogar ideal wegen der bequemen Handhabung des Geräts. Wo die reader halt noch haken sind Medien, die vom Format her auf größere Flächen ausgerichtet sind: Magazine, Comics, mit vielen Fotos oder Grafiken versehene Prachtbände. Da wäre in der Tat ein A4-Brett praktischer (aber nicht so gut zu handhaben). Und für Comics sollte es auch farbig sein.

Es gibt nun zwei mögliche Wege: entweder die Technik entwickelt sich schnell genug weiter, so dass wir in drei, vier Jahren solche Reader auch kaufen können, ohne daran pleite zu gehen. Das sehe ich durchaus. Ich halte es aber für wahrscheinlicher, dass sich die Medien umstellen werden. Wenn der SPIEGEL mehr digitale Ausgaben verkauft als analoge, wird man das Format und die Lesestruktur so umstellen, dass sie eben zuerst einmal den Anforderungen der Tablets entgegen kommt. Comics ebenfalls.

Spannende Diskussion.

Wortvogel
Wortvogel
14. Oktober, 2012 09:44

@ Doc Knobel: Das sehe ich auch so – den Kindle Touch hätte man ruhig im Sortiment halten können. Allerdings sehe ich das wie die Abschaffung der Videofunktion beim iPod nano: die werden sich was dabei gedacht haben. Was oberflächlich nach Kundengängelung aussieht (weniger Funktionen), ist vermutlich Kundenwille. Meine Erfahrung mit solchen Großunternehmen lässt mich vermuten, dass 95 Prozent der User den Kindle nie für Hörbücher benutzt haben (das geht auch mit Autoradio oder Smartphone) dafür aber lieber ein kleineres und leichteres Gerät gehabt hätten. Addiere dazu die 5 Euro, die Amazon bei der Hardware spart – schon hast du genug Grund, dieses Feature abzuschaffen.

Marktforschung ist King.

nameless
nameless
14. Oktober, 2012 11:30

“Scheitert an DRM-geschütztem ePub aber auch.”

siehe GELÖSCHT…

Wortvogel
Wortvogel
14. Oktober, 2012 11:37

@ nameless: Kein Verweis auf rechtlich fragwürdige Methoden, das dürfte klar sein.

nameless
nameless
14. Oktober, 2012 23:07

jesses… ich hab nicht mal ne url genannt, du pussy…

Doc Knobel
Doc Knobel
15. Oktober, 2012 06:25

@ Doc Knobel: Das sehe ich auch so – den Kindle Touch hätte man ruhig im Sortiment halten können.

– Dann bin ich ja beruhigt.

Allerdings sehe ich das wie die Abschaffung der Videofunktion beim iPod nano: die werden sich was dabei gedacht haben.

– Da bin ich mir sicher. Ein Versehen war das sicherlich nicht.

Was oberflächlich nach Kundengängelung aussieht (weniger Funktionen), ist vermutlich Kundenwille.

-Und da bin ich mir zumindest unsicher.

Meine Erfahrung mit solchen Großunternehmen lässt mich vermuten, dass 95 Prozent der User den Kindle nie für Hörbücher benutzt haben (das geht auch mit Autoradio oder Smartphone)

– Joar, sicherlich geht das. Allerdings hätte ich z.B. lieber ein Gerät auf dem Nachttisch liegen als zwei. Ich finde es so einfach praktischer. Zudem ist z.B. auch das Handling von Hörbüchern mit dem Touch wesentlich leichter als mit einem MP3-Player, womit man ja auch Hörbücher hören kann. Wie gesagt: Für so etwas hätte ich gerne nur ein Gerät und bin dann jetzt auf den Fire isoliert wurden. Ob ich da jetzt eher die Ausnahme bin weiß ich nicht. Ich empfinde es grundsätzlich erst einmal als Nachteil. Vielleicht könnte mana aus Neugier mal bei Amazon nachfragen.

dafür aber lieber ein kleineres und leichteres Gerät gehabt hätten.

– Ist der Paperwhite leichter? An die Variante hätte ich jetzt gar nicht gedacht. Hm, müsste man mal überprüfen. Wobei das für meinen persönlichen Geschmack nur dann relevant würde, wenn diese Gewichtsunterschiede wirklich einen Untersched machen würden, wobei das natürlich auch immer schwer zu definieren ist.

Addiere dazu die 5 Euro, die Amazon bei der Hardware spart – schon hast du genug Grund, dieses Feature abzuschaffen.

– Wenn wir grundsätzlich über Kostenersparnis und Gewinn als Grund sprechen, dann war das sicherlich eines der Motive von Amazon. 😀

Marktforschung ist King.

– Wie gesagt: Da würde mich echt interessieren, ob dem so ist.

Howie Munson
Howie Munson
15. Oktober, 2012 07:59

mal ne blöde Frage: was ist am (in der SPON-Übersicht erwähnten) Kobo Glo schlecht?

Wortvogel
Wortvogel
15. Oktober, 2012 08:05

@ Howie: nichts. Hat auch niemand behauptet. Die Beleuchtung und das Bedienprinzip sind wohl nicht ganz so perfektioniert, aber eine exzellenter Reader ist es allemal. Mein Bruder will sich den kaufen.

@ Doc Knobel: Du musst bedenken, dass der Paperwhite vom Gewicht her noch die Beleuchtung mitbringt. Dafür fallen die Lautsprecher weg. Das rechnet sich auf.

@ nameless: Benimm dich.

Doc Knobel
Doc Knobel
15. Oktober, 2012 08:20

@ Doc Knobel: Du musst bedenken, dass der Paperwhite vom Gewicht her noch die Beleuchtung mitbringt. Dafür fallen die Lautsprecher weg. Das rechnet sich auf.

– Okay, dann ist der Paperwhite jetzt also in etwa gleichschwer wie der Touch, hat dafür Licht statt Lautsprecher/Kopfhörer. Wenn man dann wirklich bei der Marktforschung gefragt haben sollte, was denn wichtiger sei – Licht oder Lautsprecher/Kopfhörer – dann hätte ich vermutlich auch Licht gesagt. Ändert aber nichts an meiner Meinung, dass sie das Ding dann zusätzlich direkt mit Lautsprecher/Kopfhörer ausstatten, oder als Mini-Alternative zumindest den Touch am Markt belassen sollten. Für mich als Kindle-Benutzer der ersten Stunde wäre Licht UND Lautsprecher/Kopfhörer ein Argument zum Wechsel gewesen, aber so harre ich der Dinge die da kommen. Du wirst ja bestimmt Meldung machen, wenn du das Gerät unter die Lupe genommen hast, oder?

heino
heino
15. Oktober, 2012 09:06

“Wenn der SPIEGEL mehr digitale Ausgaben verkauft als analoge, wird man das Format und die Lesestruktur so umstellen, dass sie eben zuerst einmal den Anforderungen der Tablets entgegen kommt. Comics ebenfalls.”

Ich habe keine Erfahrung mit Ebook-Readern, aber Comics auf dem Smartphone gehen durchaus in Ordnung. Ich habe auf meinen Galaxy S2 die Marvel-App installiert und das läuft auch von der Bedienung her sehr gut. Natürlich ist das Bild kleiner und der Sammeltrieb verlangt immer noch nach Papier, aber irgendwas ist ja immer.

Wortvogel
Wortvogel
15. Oktober, 2012 09:23

@ Doc Knobel: Klar werde ich drüber schreiben.

Was Gewicht und Licht angeht: Ich höre immer wieder, dass Benutzer (auch bei Smartphones) wahnsinnig empfindlich sind, wenn es um das Gewicht geht. Da wird in Tests gerne konstatiert, das Gerät fühle sich mit 50g “deutlich schwerer an”. Ich denke, Amazon hat das sicher ausgiebig testen lassen und die Botschaft der Kunden war: lieber leichter, preiswerter ohne Lautsprecher, als teurer, (vermutlich) dicker und schwerer mit.

Ich bin ja selber mittlerweile vom Feature-Overkill runter. Bestimmte Geräte können bestimmte Sachen einfach besser. Mein MP3-Player braucht weder Radio noch Diktierfunktion – schicke Sachen, habe ich NIE benutzt. Und als Surfgerät nutze ich mein Smartphone angesichts des beschränkten Bildschirms praktisch gar nicht. Gut möglich, dass ich mich über die Hörbuch-Tauglichkeit des Kindle gefreut hätte, ohne sie dann jemals zu nutzen.

Wortvogel
Wortvogel
15. Oktober, 2012 09:26

@ Heino: ja, der Sammeltrieb. Denke ich auch viel drüber nach. Bei mir (der ich da eh nie sehr fanatisch war) hat das schon massiv nachgelassen. Der Inhalt und die Verfügbarkeit sind mir wichtiger als das Medium und die Physis. Aber das sehen viele (noch?) anders.

Wortvogel
Wortvogel
15. Oktober, 2012 09:37

Interessanter Randaspekt: Wieder einmal haben sich die Großen der Branche zum Nachteil der Kunden zusammen getan, um ihre Produkte unangemessen teuer zu halten:

http://www.huffingtonpost.com/2012/10/14/kindle-ebook-refund-amazon_n_1964005.html

Das hatten wir ja schon mal:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/US-Plattenfirmen-zahlen-Strafe-wegen-Preismanipulation-bei-CDs-65599.html

Dr. Acula
15. Oktober, 2012 09:52

“Der Inhalt und die Verfügbarkeit sind mir wichtiger als das Medium und die Physis. Aber das sehen viele (noch?) anders.”

Gottseidank 🙂 Ich bin mir zwar darüber im Klaren, dass ich zur vermutlich letzten Generation gehöre, die am physischen Objekt hängt, aber ich fände es schon ungeheuer schade, wenn das Buch/der Tonträger/der Bildträger als physisches Objekt aussterben sollte. Von haptischen Gesichtspunkten ganz abgesehen bin ich schon der Ansicht, dass die Wertigkeit eines Produkts (und daraus folgend die Wertschätzung dafür) eine andere ist, wenn es nur ein Haufen Bytes auf der Festplatte (oder gar in der Cloud) ist und nicht ein echtes, physisch vorhandenes, ankuck- und anfassbares *Objekt*.

Wortvogel
Wortvogel
15. Oktober, 2012 10:25

@ Acula: Ich sehe das ähnlich, aber nicht so strikt. Neben den SCHÖNEN Büchern, den Postern als Wandschmuck, dem Enterprise-Modell auf dem Regal gibt es eben noch tausend Sachen, die man nur deshalb analog hat, weil es sie nur analog gab. Tonnenweise Taschenbücher, CDs, Zeitschriften, die keinen über ihren Inhalt hinaus gehenden Wert haben. Z.B. wäre es mir lieber, meine “Video Watchdogs” und “Titanics” digital auf dem Reader zu haben als analog im Regal. Noch krasser ist das bei Zeitschriften wie SFX, deren Wert rapide abnimmt, weil sie von News leben. Auf der Festplatte sind mir die Recht, im Regal eigentlich nur Staubfänger.

Videokassetten und DVDs hatten für mich nie Sammlerwert, weil es sie in beliebig vielen Auflagen gibt, alle exakt gleich sind und auch die Benutzung ihnen keine Patina verschafft. Eine DVD ist für mich nicht wertvoller als ein Download-Stream.

Ich sehe die Konsequenz daher anders: das Buch wird einen anderen Wert bekommen, nämlich den als Liebhaberobjekt. Als reine gedruckte Information wird es aussterben. Und damit kann ich gut leben.

heino
heino
15. Oktober, 2012 10:56

“Ich sehe die Konsequenz daher anders: das Buch wird einen anderen Wert bekommen, nämlich den als Liebhaberobjekt. Als reine gedruckte Information wird es aussterben. Und damit kann ich gut leben.”

Ich finde das schon bedauerlich. Nicht so sehr wegend es Sammeltriebs, den habe ich bei Büchern nicht, sondern wegen der Haptik. Auch ein billiges TB, das ich nach einmaligem Lesen wieder entsorgen würde, ist etwas völlig anderes als ein Haufen konvertierter Daten, der einfach nicht greifbar ist. Dazu kommt das von dir angesprochene Problem der Haltbarkeit und natürlich, dass man immer mehr Elektroschrott in der Wohnung rumliegen hat.

“Videokassetten und DVDs hatten für mich nie Sammlerwert, weil es sie in beliebig vielen Auflagen gibt, alle exakt gleich sind und auch die Benutzung ihnen keine Patina verschafft. Eine DVD ist für mich nicht wertvoller als ein Download-Stream.”

Meine Videos habe ich fast komplett entsorgt (bis auf die Filme, die es nicht auf DVD gibt), aber DVDs horte ich, weil sie a) nicht soviel Platz wegnehmen und ich b) so nicht vom TV-Programm abhängig bin. Download-Streams nutze ich nicht, weil ich nicht am PC/Laptop Filme schauen mag.

Wortvogel
Wortvogel
15. Oktober, 2012 11:02

@ Heino: Die Haptik sehe ich als reine Gewöhnungssache. Schon die nächste Generation wird sagen: “Die Haptik von Büchern ist voll scheiße. Muss man mit der Hand auseinander drücken, kann man nicht mit einer Hand lesen, nimmt viel Platz weg und im Dunkeln braucht man eine Taschenlampe. Außerdem: auf meinem Reader macht es keinen Unterschied, wie groß meine Sammlung ist – analog müsste ich ja REGALE mit den Dingern voll stehen haben!”

“Download-Streams nutze ich nicht, weil ich nicht am PC/Laptop Filme schauen mag.” – auch das ist nur eine Frage der Technik, die noch nicht soweit ist. Wenn in ein paar Jahren jeder Haushalt und jeder TV an Broadband-Streams angeschlossen ist, wird es einfacher, dem Fernseher zu sagen (per Spracheingabe, logo) “Spiel mir noch mal den Pilotfilm von Battlestar Galactica ab” als die DVD aus dem Schrank zu holen.

Ich verstehe, dass jeder das für sich anders wertet. Ich halte es aber auch für einen Zeitenwechsel. Information muss man nicht besitzen, sie muss nur verfügbar sein. Das hat drastische (durchaus auch bedenkliche) Konsequenzen, für aufhaltbar halte ich diese Entwicklung allerdings nicht.

Marcus
Marcus
15. Oktober, 2012 11:07

“Der Inhalt und die Verfügbarkeit sind mir wichtiger als das Medium und die Physis. Aber das sehen viele (noch?) anders.”

Das kommt bei mir auf die Art des Inhalts an.

Printmedien? Können weg. Liegen nur im Weg rum, verschwenden ewig viele Ressourcen für Information mit kurzer Halbwertzeit.

Sachbücher? Dito.

Literatur? Ein kleines, gut sortiertes Bücherregal mit schönen, repräsentativen Bänden darf schon sein, aber der ganze andere Taschenbuchkram? Kann digitalisiert werden.

Musik? Zur Zeit hat die CD bei mir eine kleine Renaissance, weil ich seit 2 Jahren Pendler bin und mein Auto nur CDs abspielen kann. Aber davor war ich jahrelang reiner Download-Käufer. CDs kaufen (vor allem im Laden) war immer schon ätzend, wenn man einen Geschmack jenseits der Top 20 hat. Mittelfristig kann ich mit einer Plattensammlung in Form einer externen Festplatte leben.

Filme? Schwierig. Einerseits gibt es auch da repräsentative Schaustücke, die ich nicht missen möchte. Aber andererseits: die große Masse, die sich über die Jahre ansammelt, nimmt so elendiglich viel Platz weg (und die Durchschnitts-DVD ist nicht besonders dekorativ verpackt), dass eine teilweise Digitalisierung schon Vorteile hätte.

Videogames? Soviel zocke ich eh nicht, und für das bisschen habe ich auch keinen Sammeltrieb. Ab in die Cloud, das Zeug (aber nur, wenn man’s fürs alleine spielen runterladen kann – permanent online sein zu müssen nervt).

Comics? No way!!!! Da lässt mein Sammeltrieb nicht mit sich reden. Die gehören physisch ins Regal, und das Regal darf so groß und so voll sein, wie es mag.

heino
heino
15. Oktober, 2012 11:29

@WV:prinzipiell sind wir in unseren Ansichten da nicht weit auseinander, ich fürchte nur, dass der Trend zur Digitalisierung zur Entwertung des Inhalts führt. Musik ist da das beste Beispiel. Praktisch jeder, den ich kenne und der/die Musik nur als Download besitzt, hat kein Verhältnis mehr zur Musik selbst. Stattdessen setzt der digitale Sammeltrieb ein und es werden tausende von Liedern auf der Festplatte gehortet, die niemals angehört wurden. Bei Filmen war das zur Hochphase der illegalen Downloads auch nicht anders, ich hatte etliche Kollegen, die sich jeden Mist aus dem Netz gesaugt, aber nie angesehen haben. Da ging es nie um die Musik oder den Film (=Inhalt), sondern immer nur um den Status (“ich hab 328 Quadrillionen Terabyte Musik auf dem Rechner. Und du?”). Bei Büchern sehe ich die gleiche Gefahr, da sich auf so einem Reader ja mal eben 2000 Bücher oder sogar mehr speichern lassen.

Howie Munson
Howie Munson
15. Oktober, 2012 11:43

@Wortvogel: Ich fragte nur, weil der ja deutlich leichter ist und hier keiner sich gemeldet hat, der den bevorzugt…

Naja für mich steht die Entscheidung noch nicht an, sollte ich unerwatet auf längere Reisen gehen, sähe das wohl anders aus.

Paddy-o
Paddy-o
15. Oktober, 2012 11:46

Da es hier anscheinend viele Erfahrungswerte gibt und ich auch mit dem Paperwhite liebäugle, könnt ihr mir sicher helfen:

Ich würde mit so nem Ding vermehrt Papers und Scripte fürs Studium lesen (pendle täglich ca. 3 Stunden in der Bahn). Gerne aber auch Notizen anhängen, Textstellen markieren, etc.
Geht das mit nem handelsüblichen Reader überhaupt? Der Adobe Reader für mein Galaxy S2 kann da einiges – nur ist der Bildschirm halt viel zu klein.
Und: Inwieweit taug da die Touch-Bedienung? Brauch man die oder kann ich mir genauso gut ne Tastenversion zulegen? – Auch im Hinblick auf o.g. Einsatzzweck…

Zum analog-Digital-Krieg:
Bin selber Technik-geil und würde meinen künftigen Kindern auch gerne den 30Kg Rucksack ersparen.
Bis dahin darf die Haptik von Tablets und Co gerne wesentlich besser werden (oder überhaupt erstmal vorhanden sein).
Beispiel:
Ich finde es schon fies, auf ner flachen Glasplatte herumhämmern zu müssen um Buchstaben einzugeben und mich dauern vertippe.
Von der Gebrauchstauglichkeit sind Tablets/Touchscreens aktuell einfach unterirdisch, abseits von Wisch-Gesten.

Wenn ich sowas dann schon Grundschulkindern in die Hand drücke, mag ich mir gar nicht ausmalen was für verkümmerte Sinne und/oder Motorik die Jahre später im Vergleich zu uns haben werden.
Aber das wird die Forschung wohl erst klären können, wenn es schon zu spät ist. ^^

nameless
nameless
15. Oktober, 2012 12:58

“Ich habe keine Erfahrung mit Ebook-Readern, aber Comics auf dem Smartphone gehen durchaus in Ordnung. Ich habe auf meinen Galaxy S2 die Marvel-App installiert und das läuft auch von der Bedienung her sehr gut.”

kommt allerdings stark auf die art des comics an. auf kleinen bildschirmen funzt es halt nur mit panel-view brauchbar und das wiederum macht z.b. bei typischen europäischen comicalben null spaß.

heino
heino
15. Oktober, 2012 13:09

“kommt allerdings stark auf die art des comics an. auf kleinen bildschirmen funzt es halt nur mit panel-view brauchbar und das wiederum macht z.b. bei typischen europäischen comicalben null spaß.”

Da magst du durchaus Recht haben. Allerdings gehe ich da mit marcus konform, Comics generell und Alben insbesondere gehören ins Regal:-)

Wortvogel
Wortvogel
15. Oktober, 2012 13:16

Zum Thema “Comics digital” habe ich demnächst ein hübsches Giveaway für meine Leser…

DMJ
DMJ
15. Oktober, 2012 16:02

Comic? Digital? Giveaway? Perfekt! Da kann ich meine Schleichwerbung perfekt als harmloses Raten tarnen.

Also… *räusper*

Da beziehst du dich doch bestimmt auf die downloadbaren vergriffenen ersten Ausgaben des Buddelfischs (namentlich “Kommissar Strichmann und der andalusische Flughund”, sowie die erste Ausgabe des Gruselheftes “Sturmboje” – in Kürze ergänzt durch die Anthologie “Gemischtwaren”), die man hier kostenlos online findet:

http://online.buddelfisch.de/fanzine/

Mh… nicht wahr? 😛

Peroy
Peroy
15. Oktober, 2012 16:11

“Videokassetten und DVDs hatten für mich nie Sammlerwert, weil es sie in beliebig vielen Auflagen gibt, alle exakt gleich sind und auch die Benutzung ihnen keine Patina verschafft. Eine DVD ist für mich nicht wertvoller als ein Download-Stream.”

Ich hoffe dein Flieger stürzt in einen Vulkan…

Marko
15. Oktober, 2012 17:09

“… die man hier kostenlos online findet: http://online.buddelfisch.de/fanzine/

Hey, sogar im userfreundlichen .cbz-Format. Wer ist nur auf diese *grandiose* Idee gekommen? 😎

DMJ
DMJ
16. Oktober, 2012 13:50

Das sind die geheimen Geschäftsgeheimnisse des Buddelfischs – Quellenschutz wird bei uns großgeschrieben (da es ein Hauptwort ist). 😛

Nardon
Nardon
18. Oktober, 2012 00:03

Habe jetzt seit Montag das Nexus 7. Als Ebook-software habe ich jetzt Google Books (voristalliert), Amazon Kindel und Moon Reader.
Inzwischen auch alle drei mal angetestet.

Google Books: http://www.youtube.com/watch?v=AdK0NGi4wPs
Hier habe ich mich aus dem Fundus freier Bücher bedient die angeboten werden, in meinem Fall Grimms Märchen von 1825.
Bei Google Books greift auf das Cloud System, Bücher werden nicht herunter geladen sondern nur gestreamt, was angenehm für den Speicher aber ungünstig ohne Internetzugang ist.
Ob man die Bücher auch offline auf dem Gerät bereitstellen kann habe ich bisher noch nicht getestet.
Das Lesegefühl finde ich allerdings sehr gut.

Amazon Kindle: http://www.youtube.com/watch?v=NMPwQOsbIb4
Warscheinlich der im Moment größte Ebook-Store den man haben kann. Allerdings finde ich die einstellmöglichkeiten sehr dürftig, hoffe das ist auf den Readern nicht genau so spärlich.
Habe mir hierfür einfach einen Leseprobe senden lassen von “Game of thrones”.
Schrift und Hintergrund ok, aber ich bekomme nicht so ein gutes Lesegefühl.

Moon Reader: http://www.youtube.com/watch?v=CqF61ILCAqc
Kostenloser Reader aus dem Android Store. Hat in meiner Meinung nach die meisten Einstellmöglichkeiten zum Personalisieren des Readers.
Zum testen habe ich mir einfach ein ebook aus meiner dropbox.
Lesegefühl auf jeden Fall besser als bei Amazon Kindle, leider nicht so gut wie bei Google Books, dafür aber wesentlich mehr Einstellmöglichkeiten, wenn mir die nicht reichen gibt es für kleines Geld die Pro-Version.
ein großer vorteil ist allerdings das ich fast alle buchformat auch laden und lesen kann.

Ich schreib hier von “Lesegefühl”. Damit meine ich wie angenehm etwas zu lesen ist. Das bezieht sich in meinem Fall auf die Beleichtung des Displays, die voreingestellte Schriftart, den Hintergrund und auch wenn das für euch albern klingt, wie der Reader umblättert.

Noch kurz zum Nexus. Ich war permanent unsicher wegen der 7 zoll und befürchtete das die einfach zu klein sein werden. Mitnichten, sie sind genau richtig. Nicht nur das der N7 ein superschneller Tablett ist und sich flüssig bedienen lässt, er liegt zum lesen auch einfach perfekt in der/meiner Hand.

Wortvogel
Wortvogel
18. Oktober, 2012 00:30

@ Endstille / Thema Tablet als Schulbuchersatz – ist gerade ein massives Stück näher gerückt:

http://www.engadget.com/2012/10/17/amazon-debuts-whispercast-service-lets-organizations-manage-kin/

Mencken
Mencken
18. Oktober, 2012 11:11

@Paddy-O: Würde ein Kindle Keyboard nehmen, benutze ich auch und bin sehr zufrieden.

Wortvogel
Wortvogel
21. Oktober, 2012 17:02

Huffington Post ist vom Paperwhite ziemlich begeistert:

http://www.huffingtonpost.co.uk/2012/10/19/kindle-paperwhite-review_n_1986727.html

sergej
sergej
23. Oktober, 2012 16:40

“Ohne Vorwarnung oder Begründung löscht Amazon das digitale Bücherregal einer Amazon-Kundin. Wer glaubt, ihm gehörten seine gekauften E-Books, der irrt.”
http://www.fr-online.de/wirtschaft/kindle-e-book-amazon-loescht-bibliothek—–und-schweigt,1472780,20686718.html

Das kann einem bei echten Büchern nicht passieren.

Wortvogel
Wortvogel
23. Oktober, 2012 16:55

@ sergej: Das Risiko sehe ich auch. Darum würde ich mich auch nie auf die Cloud verlassen. Mein Regal ist meine Festplatte, und von der habe ich Backups. Die Cloud ist allenfalls ein unverbindlicher Bonus.

heino
heino
23. Oktober, 2012 16:57

@Sergej:im SF-Fan.de-Forum habe ich eben gelesen, dass sich da wohl rausgestellt hat, dass a) die Frau selbst schuld war, weil sie als Wonsitz das UK angab und b) Amazon sich offiziell bei ihr entschuldigt hat.

Trotzdem sehe ich das wie der Wortvogel, ich würde mich auch nie nur auf die Cloud verlassen

gerrit
gerrit
26. Oktober, 2012 13:16

Habe immer noch ausreichend Bücher in meiner Wohnung, so dass ich mir gar nichts Neues mehr kaufen müsste.
Habe mit Amazon die Erfahrung gemacht, dass deren Mitarbeiter alle nur Textbausteine sprechen. Sobald einer von denen merkt, dass er etwas vom Standardschema abweichendes gesagt hat, will er sofort Rücksprache mit Kollegen halten und meldet sich NIE mehr.
Und dann noch diese Geschichte, die zuerst eine Runde durch blogs drehte, und jetzt von der Frankfurter thematisiert wurde: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/aus-dem-maschinenraum/aus-dem-maschinenraum-die-fluechtigkeit-digitaler-besitztuemer-11938378.html

Fazit: Amazon? Nur noch im Notfall!
Kindle: Erst einmal nicht. Sollen andere die Betatester spielen.

Comicfreak
26. Oktober, 2012 13:45

http://www.bekkelund.net/2012/10/22/outlawed-by-amazon-drm/

..ich bin mit meinem Trekstor3.0 völlig zufrieden