23
Okt 2012

“Defiance”: Syfy’s last best hope for… what?

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Wagt der TV-Sender, der mal die Heimat von “Stargate”, “Battlestar Galactica” und “Farscape” war, nach den Debakeln von “Flash Gordon”, “The Phantom” und diversen Fake Reality-Shows tatsächlich mal wieder einen Schritt in Richtung Science Fiction?

“Defiance” sieht zumindest danach aus, als könne man durchaus noch in größeren Maßstäben und größeren Bildern denken:

http://www.youtube.com/watch?v=tkpyeDks-m0

Irgendwie erinnert mich das an “Sumuru: The Series“…

Was das Projekt zusätzlich interessant macht: “Defiance” soll eine “transmedia revolution” sein. Gleichberechtigt zur TV-Serie entsteht ein “massive multiplayer online game” mit Rückkopplungen in beide Richtungen. Wenn das ein bisschen vage klingt – hier erklären die Macher das Konzept mit marktschreierischer Begeisterung:

http://www.youtube.com/watch?v=Ed7j3_xHxBw

Mehr Infos und mehr Videos findet ihr auch bei Engadget.

Ich habe meine Zweifel, ob das funktionieren kann. Fernsehen ist immer noch ein primär passives Medium, Videospiele hingegen verlangen Interaktion. Ich könnte mir vorstellen, die Serie anzuschauen, habe aber kein Interesse, selber in der virtuellen Variante herum zu stapfen. Aber vielleicht bin ich auch nur die falsche Generation.

Ich respektiere und lobe den Versuch, endlich mal wieder was Neues zu probieren. Was meint ihr?



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Reini
23. Oktober, 2012 11:29

Hmmm… durch die enge Verzahnung von interaktiven Endgeräten mit der jetzigen TV-Geräte-Generation ließen sich da durchaus interessante Konzepte machen – Problem: Das Ganze spricht eher den Typus Nerd an, der auch noch die passenden Endgeräte besitzen muss -insgesamt also aktuell wahrscheinlich eine eher sehr kleine Zielgruppe.

OnkelFilmi
23. Oktober, 2012 12:12

Tony Curran. Jaime Murray. Count me in!

@Reini:

PC. 360. PS3.

Hat ja auch nur eine gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz kleine Zielgruppe…

michbech
michbech
23. Oktober, 2012 13:05

Das Konzept wird nicht aufgehen. Entweder wird die Serie scheiße oder das Spiel (oder noch wahrscheinlicher: beides). Aufwand und Kosten sind einfach zu hoch, als dass man beides erfolgreich umsetzen könnte.

Es gibt auch keine Videospielverfilmung die WIRKLICH rockt oder ein WIRKLICH gutes Spiel zu einem Film. TV/Kino und Computerspiele passen einfach nicht vernünftig zusammen. Das sind zwei komplett unterschiedliche Erlebniswelten.

Mich wundert, dass das immer wieder versucht wird. Anscheinend ist noch nicht genug Geld für sowas verbrannt worden.

Bjoern
Bjoern
23. Oktober, 2012 13:06

Könnte vielleicht besser funktionieren als die anderen Cross Media Kampagnen an die ich mich noch mit Schrecken erinnern kann.

Allen voran die Matrix Triologie, bei der man dann Teile der Story in Videospiele, Webserien und Comics verlagert hat.
Teile der Filme ergeben mehr Sinn mit den Hintergründen/Nebenstories wenn man sich mit allem beschäftigt, aber besser wurden der zweite und dritte Teil davon auch nicht…

Die große MMO Zeit ist eh vorbei, damit sind die Leute in den letzten 24 Monaten einfach to geworfen worden. Das wird dem Konzept nicht helfen befürchte ich.

Howie Munson
Howie Munson
23. Oktober, 2012 13:08

Die werden sicherlich nicht so doof sein und die Handlung für “nur Zuschauer” unnachvollziehbar machen, nur weil sie ab und zu neue Elemente erst im Spiel einführen und die Auswirkungen eine Woche später in der Serie zeigen…
Die Frage ist halt inwiefern nicht gescriptete Dinge aus dem Spiel in die Serie gelangen könnten, das müsste dann ja in der Austrahlungswoche produziert werden. (Falls die Spieler überhaupt die Spielwelt so sehr verändern können)

CthIngo
CthIngo
23. Oktober, 2012 13:13

In dem Wald (0:10) wird sich ein Stargate-Fan jedenfalls sofort heimisch fühlen, den kennt er aus umpfzig Folgen bereits in- und auswendig 🙂

Wortvogel
Wortvogel
23. Oktober, 2012 13:14

@ Howie: Im zweiten Video wird ja angesprochen, dass das Spiel in einem anderen Teil des “Defiance”-Universums spielt, daraus schließe ich schon mal, dass es SEHR wenig Rückkopplungen gibt. Ich sehe das eher so: die wollen einen bisher seriellen Ablauf (Serie gebiert Spiel oder Spiel gebiert Serie) parallelisieren – das Interesse am Spiel soll das Interesse an der Serie fördern und umgekehrt. Gleichzeitig. Wie gesagt: Ich glaube nicht daran, werde es aber mit Interesse verfolgen.

Reini
23. Oktober, 2012 13:30

@OnkelFilmi:
Ich dachte da eigentlich eher an leistungsstarke Smartphones, Tablets und Mobilgeräte wie PlayStation Portable… aber klaro, das wird man erstmal bei PC /XBox /PS3 ansiedeln, da ist die Zielgruppe größer. Mein Fehler, schneller getippt als gedacht.

Wortvogel
Wortvogel
23. Oktober, 2012 13:37

@ Reini: Ich sehe da trotzdem keine große gemeinsame Zielgruppe – interessant ist ja auch die Frage, ob die das Spiel dann zeitgleich mit der Serie weltweit (und überall lokalisiert) bringen können. Für mich sind massive logistische Probleme zu erwarten.

milan8888
milan8888
23. Oktober, 2012 13:46

Das Spiel wird dann halt online vertrieben und Englisch sollte nicht ein so großes Hindernis sein

Howie Munson
Howie Munson
23. Oktober, 2012 13:46

@Wortvogel: zumindetens sparen sie sich einmal die Lizensierungskosten *g*
aber ein Selbstläufer wird das sicherlich nicht, wie halt die meisten einzelnen Serien und Spiele eben auch nicht…

Wortvogel
Wortvogel
23. Oktober, 2012 13:53

@ milan: “Englisch sollte nicht ein so großes Hindernis sein” – du irrst. Ich bin selber immer wieder überrascht, wie viele Leute da eine Barriere sehen. Das wurde auch in den Kommentaren zu einem Beitrag über Synchronisationen deutlich:

https://wortvogel.de/2012/01/synchro-vs-original-vs-untertitel-ein-thesenpapier/

Viele verstehen genug Englisch, es ist für sie aber mit deutlich mehr (und damit oft zuviel) Anstrengung verbunden.

michbech
michbech
23. Oktober, 2012 14:00

@milan: Um Erfolg im Massenmarkt zu haben ist eine vollständige Lokalisierung unumgänglich, gerade für ein MMO.

milan8888
milan8888
23. Oktober, 2012 15:32

Film ja – aber bei Spielen ist denke ich mal die Sprache nicht ganz so wichtig. Als ich 12 war waren die meisten Spiele die ich hatte und im Freundeskreis die Runde machten auf Englisch. Wenn ich mir das Video bei Engadget zum Spiel ansehe glaube ich das man sowieso nur schießt ohne jemals Fragen zu stellen.

heino
heino
23. Oktober, 2012 15:56

Der Trailer macht in den lausigen 30 Sekunden einen interessanten Eindruck, aber MMOs interessieren mich überhaupt nicht. Und die Serie müsste schon eine chter Kracher sein, damit sie auf beiden Ebenen Erfolg hat.

michbech
michbech
23. Oktober, 2012 15:57

Ich bin in meiner Kindheit bin ich auch mit Spielen in englischer Sprache aufgewachsen. Aber da war das noch kein Massenmarkt bzw. gerade an der Schwelle dorthin und es hat sich für die Publisher einfach nicht gelohnt, Spiele zu lokalisieren. Die Situation ist heute aber eine andere.

AlphaOrange
23. Oktober, 2012 16:00

Die Serie ist nach langer Zeit mal wieder ein Syfy-Produkt, an das ich wirklich Erwartungen knüpfe. Das sieht endlich mal wieder nach was anderem als den öden SciFi-Light-Produktionen aus, der Cast liest sich ziemlich gut, die Serie wurde vom Farscape-Schöpfer entwickelt und der Trailer macht durchaus Lust auf mehr (zeigt aber auch, dass man seine Erwartungen nicht ZU hoch schrauben sollte).
Am Spiel hingegen hab ich überhaupt kein Interesse.
Glaube aber auch nicht daran, dass da viel verzahnt ist, denn erstens würde man sich damit selbst torpedieren, da man die Leute aus der Geschichte haut, die nur eines von beiden verfolgen und zum anderen sind die Möglichkeiten durch die lange Produktionszeit der Serie (Cable dreht ja normalerweise die gesamte Staffel schon vor Start ab) auch stark eingeschränkt.
Ich denke mal, man wird dort eine Welt mit all ihren Regeln etablieren und darauf Spiel und Serie größtenteils unabhängig voneinander aufsetzen.

michbech
michbech
23. Oktober, 2012 16:04

Selbst wenn die Serie der Kracher des Jahrhunderts wird ist der Erfolg eines darauf aufbauenden MMO’s mehr als ungewiss.

Das Star Wars MMO ist z. B. mehr oder weniger gefloppt, obwohl es auf eine so erfolgreiche Franchise aufbauen kann. Einfach weil das Spiel nicht gut ist. Da kann die Franchise noch so erfolgreich sein

Ben
Ben
23. Oktober, 2012 16:23

Auch wenn mir persönlich jetzt weder Trailer noch Game-Idee gefallen, finde ich den Mut, endlich mal wieder ein großes transmediales Konzept auszuprobieren, doch ganz lobenswert. Man muss das nur alles relativ “weich” anlegen, d.h. die Verzahnung darf nicht zwingend erfolgen, sondern jeder muss sich entscheiden können, ob er jetzt alle Medien oder nur einen Teil nutzen will. Zugleich müssen aber auch die einzelnen Elemente qualitativ so gut sein, dass sie als Bereicherung wahrgenommen werden. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, dann könnte das echt ein großer Erfolg werden. Wünschen würde ich es mir, denn für mich sind transmedia narratives die Zukunft – sie sind nur leider extrem aufwendig und kompliziert, weshalb es jenseits solcher Beispiele wie MATRIX oder HEROES kaum etwas auf dem Markt gibt.

Wortvogel
Wortvogel
23. Oktober, 2012 16:31

@ Ben: Das ist alles sehr richtig, aber genau da liegt auch mein Problem: wenn es NICHT zwingend transmedial verzahnt ist, what’s the point? Dann ist es in der Tat wie ein beliebiges MMO zu Star Trek oder Star Wars. Eine wirkliche Revolution kann es erst sein, wenn es das tut, was es nicht tun darf: den Zuschauer verpflichten, sich über zwei Kanäle zu involvieren.

Ben
Ben
23. Oktober, 2012 16:53

Der Vorteil liegt im Reiz einer komplexeren Welt und damit einer epischen Erzählung. Eine für mich – und da folge ich Henry Jenkins – gelungene transmediale Erzählung ist immer eine, die ihre Mediensprünge als qualitativ hochwertige Ergänzungen versteht. Bei Jenkins ist die Qualität wirklich ein sehr entscheidender Faktor. Jedes Medium muss für sich alleine stehen und überzeugen können. Deshalb sind viele der bisherigen Versuche wie Webisodes oder Bonus-Comics so wenig überzeugend und werden nicht groß beachtet: Sie fühlen sich immer an wie überflüssige Stützräder; ihnen fehlt die Eigenständigkeit.

Und freiwillig muss das alleine der Hemmschwelle wegen sein: Wenn man weiß, dass die Mediensprünge zwingend sind, dann werden das viele nicht mitmachen. Des Aufwands und der Kosten wegen. Lässt man aber den Menschen die Wahlmöglichkeit, dann können sie die einzelnen Medien nach und nach für sich entdecken und werden das auch tun.

Little Feller
Little Feller
23. Oktober, 2012 18:44

@michbech
“Es gibt auch keine Videospielverfilmung die WIRKLICH rockt oder ein WIRKLICH gutes Spiel zu einem Film. ”
Batman Arkham Asylum/City fällt mir da spontan ein.

michbech
michbech
23. Oktober, 2012 18:59

@ Little Feller
Beides gute spiele, die aber nicht auf einem Film basieren.

Howie Munson
Howie Munson
23. Oktober, 2012 19:12

X-Wing war super

Howie Munson
Howie Munson
23. Oktober, 2012 19:20
Wortvogel
Wortvogel
23. Oktober, 2012 19:23

Es gab schon gute Videospiele zu Filmen und Serien, das geht weiter zurück als das grandiose “Star Trek: TNG” auf dem ersten Gameboy.

http://en.wikipedia.org/wiki/Star_Trek:_The_Next_Generation_(video_game)

Schon der Automat zu “Star Wars” mit Wireframe-Grafik war ein Hammer:

http://de.wikipedia.org/wiki/Star_Wars_(Arcade-Spiel)

Es sind die Versuche, riesige Spiele und Spielwelten in vergleichsweiser kurzer Zeit und angelehnt an eine begrenzte Vorlage zu coden, an denen es hapert.

Peroy
Peroy
23. Oktober, 2012 19:24

“True Lies” auf dem Mega Drive war ein großer Spaß (und hurenhart ohne Cheat-Passwörter für Unverwundbarkeit und unendlich Ammo)…

HAB
HAB
23. Oktober, 2012 20:05

@milan8888:
“aber bei Spielen ist denke ich mal die Sprache nicht ganz so wichtig. ”
Gerade bei Spielen mit einer Geschichte (und das sind ja die meisten) will ich etwas mitbekommen und da muss ich auch was verstehen.
Hab gerade GTA IV gespielt, das OmU ist. Wäre es ohne Untertitel, ich hätte aufgrund der Dialekte nur die Hälfte der Gespräche verstanden. Und dann hätte das Spiel wohl keine Wirkung auf mich gehabt.

hilti
hilti
24. Oktober, 2012 00:37

Der Trailer sieht erstmal gut aus. Hoffentlich wird das was. Aber ob das mit dem MMO was wird bezweifle ich auch wenn sogar der Platzhirsch World of Warcraft sinkende Spielerzahlen hat.

Derzeit scheint League of Legends der heiße Scheiß zu sein. Über 30 Millionen aktive Spieler im Monat. Vorletztes Wochenende war die Season 2 Weltmeisterschaft (1 Mio $ für den Sieger…). 8000 Zuschauer vor Ort, in der Spitze 1,1 Millionen gleichzeitige Zuschauer über die Streams (in mehr als 10 Sprachen) und noch 2.5 Millionen im koreanischen und chinesischen Fernsehen (Quelle).

Howie Munson
Howie Munson
24. Oktober, 2012 09:37

@Hilti: naja WoW will monatlich Geld sehen und LoL nicht mal für die Grundversion, sondern nur für angeblich nicht spielentscheidende Zusatzinhalte… (alle angaben ohne Gewär, spiel halt beides nicht)

von daher kann man die Spielerzahlen nicht vergleichen. Und das Leute nach x Jahren irgendwann andere Interessen haben ist ja nun auch nicht weiter erstaunlich.

michbech
michbech
24. Oktober, 2012 10:00

Ok, das “gar keine” ziehe ich zurück 😉 Aber die Guten muss man doch mit der Lupe suchen. Wenn ich so drüber nachdenke gibt es sogar doch ein Beispiel aus jüngerer Zeit, wo das Konzept Serie und Spiel meiner Ansicht nach aufgeht: The Walking Dead. Das Spiel dazu macht echt Spaß. Ist ein bisschen Vergleichbar mit Heavy Rain.

Rudi Ratlos
Rudi Ratlos
24. Oktober, 2012 12:15

@michbech
“Es gibt auch keine Videospielverfilmung die WIRKLICH rockt oder ein WIRKLICH gutes Spiel zu einem Film. ”

Schau dir mal “Ace Attorney” von Takashi Miike an – beste Videospielverfilmung die wo gibt 😀

michbech
michbech
24. Oktober, 2012 12:41

@Rudi: Hab mir grad den Trailer angesehen, sah “interessant” aus… 😉

hilti
hilti
24. Oktober, 2012 14:30

@Heino: Ich spiel LoL seit anderthalb Jahren und hab da noch keinen Pfennig bezahlt. Bis auf Skins kann man sich auch alles freispielen woför man sonst bezahlen müsste. Und es stimmt, dass man nichts kaufen kann was ingame Vorteile bringt.

Ich wollte die Spielerzahlen von WoW und LoL aus den von dir genannten Gründen nicht vergleichen. Wollte nur sagen, dass andere Genres als MMOs derzeit “in” sind. Als Beispiel hätte ich auch World of Tanks nennen können, das ebenfalls free2play ist, aber das spiele ich nicht und ich kenn die Zahlen nicht.

Howie Munson
Howie Munson
24. Oktober, 2012 16:12

@hilti: ich glaub du meinst mich *g*
wenn wir ein bisschen aneinander vorbei geschrieben haben, ist das ja nicht weiter schlimm, wenn es sich aufklärt.

Ich meinte halt, dass das ausschlaggebene an WoW ist, das es ein RPG ist und nicht gegen wieviele man gleichzeitig kämpft. Mag sein das ich da daneben liege.

Wie Defiance nun genau wird, weiß man ja noch nicht, bzw. kommt halt drauf an wie “you can level up” dann konkret aussieht. Kann auch ein MMO-Shooter ohne großen RPG-Anteil werden, von dem was sie da im Clip präsentieren. Ultima haben “damals” auch andere Leute gespielt als Doom. *g*

Wie dem auch sei, ist so oder so wahrscheinlich nix für mich, aber deswegen kann es ja trotzdem genug Erfolg haben, um kein Flop zu sein.