07
Sep 2012

Bilderkram zum Wochenende

Themen: Neues |

Es sammelt sich ja immer was und deshalb ist es an der Zeit.

Fällt euch hier was auf?

Genau: Das Wort “Einklinker” ist natürlich nicht vorgesehen gewesen. Das ist nur eine Anweisung an den Grafiker, dass die technischen Angaben kein einfacher Lauftext sind, sondern als blickfangender Einklinker gesetzt werden sollen.

Beim FFF gab es übrigens lautstarke Proteste der Gewerkschaft vor dem Kino. Ich habe euch den verteilten Flyer mal mitgebracht, damit ihr euch ein Bild machen könnt, worum es geht:

Ich bin sowieso ein Verfechter des Mindestlohns, der sich daran orientiert, dass man von einer Vollzeitstelle auch leben können muss. 8 Euro pro Stunde finde ich nicht zuviel verlangt.

Im Restaurant am Kino gab es auf der Speisekarte unter “Kindergerichte” einen sehr putzigen Eintrag:

Der Piratenteller war als Kind immer mein Lieblingsgericht!

Schon vor mehr als einem Jahr habe ich irgendwo auf dem Land dieses Plakat fotografiert:

Mein Bruder war Anfang der 70er weltgrößter “The Sweet”-Fan, darum kenne ich mich in dem Bereich ein wenig aus. “The Sweet” mögen noch auftreten, aber besonders angesichts des Todes von Sänger Brian Connolly und Schlagzeuger Mick Tucker sind das mit Sicherheit nicht mehr DIE “The Sweet”. Ich finde es immer sehr leichenfledderisch, unter falschen Vorzeichen aufzutreten. Es ist schon fast zynisch, dass der Supporting Act in diesem Fall “The Original” heißt. Und nur konsequent, dass die dritte Band schließlich die Hosen runter lässt: Coverrock.

Ungefähr zur gleichen Zeit hing in Starnberg dieses Plakat an der Tür eines Supermarktes:

Leicht zu recherchieren: bibeltreue Kreationisten mal wieder. Was mich aber immer wieder fasziniert: wenn die biblische Wahrheit so allumfassend ist, warum muss dann die Bezeichnung “Wissenschaftler” als Argumentationsgewicht verwendet werden? Es ist doch gerade die Wissenschaft, die hier diskreditiert werden soll.

Es dürfte niemanden überraschen, dass Prof. Dr. Veith an der Universität und im Fachbereich, in dem er gelernt hat, nicht mehr gerne gesehen wird – auch wenn er das als Referenz gerne angibt.

Wo wir gerade beim Thema sind – laut eines Flugblatts müssen wir auf viele spassige Sachen verzichten, wenn wir nicht Satan anheim fallen wollen:

Ich verstehe im Kontext die Verdammung von Kabbalah, Voodoo, Wicca und meinetwegen auch Goth-Kultur. Ich unterstütze die Ablehnung von Twilight (die Filme – nicht die Romane?), Raves und Heavy Metal. Nicht betroffen fühle ich mich von Joga, dem Burning Man-Festival und LSD. Mich verwirrt die Warnung vor Trilateralismus, Cyberpunk und Indie-Comics. Bei Videospielen, Vampirismus und Kopulation ziehe ich aber die Grenze – wer mir das verbieten will, ist mein Freund nicht. Spiel, Satz und Sieg für den Gehörnten!

Zum Abschluss noch mein derzeit liebstes Filmplakat – cool wie Sau:

Wenn ich das mal als Nachdruck in O-Größe bekomme, hängt das schneller an meiner Wand als ein entlaufener Sklave in Virginia anno 1860 am Baum.



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Georg
Georg
7. September, 2012 15:24

Ich glaube, das oben erwähnte Flugblatt ist gar nicht gegen “Kopulation” an sich, ist ja auch nirgendwo explizit erwähnt, sondern eben nur gegen “Fornication” (Unzucht). Gegen “züchtige Liebe” im Sinne der Kirche (weil verheiratet und damit mit dem Segen und im Sinne Gottes) hat man sicher nichts. Aber was haben die Jungs denn gegen Vegetarier? Stehe ich jetzt etwa auch schon im “Doorway to demonic possesion”? …ich meine, noch mehr als z.B. ein Priester, welcher sich an Schutzbefohlenen vergreift? … ach ja, und “Kopulation” find ich übrigens gut!

PabloD
PabloD
7. September, 2012 15:47

The Sweet sind super, ohne die gäbe es schließlich kein “Fuchs geh voran” der sich aus Scham tarnenden Scorpions! 😀

Skrymir
Skrymir
7. September, 2012 15:52

Naja, immerhin ist Narnia okay *lol* Aber Yoga ist schon niedlich 😀

Davon abgesehen weigere ich mich meine Levitation aufzugeben, dann müsste ich ja wieder laufen.. mit meinen Beinen.. und das macht doch niemand mehr.

Shah
Shah
7. September, 2012 16:31

Hier im Bamberger CineStar gabs auch genau 5 Öcken für die Studis…sauerei sondergleichen.

Marko
7. September, 2012 16:52

“Ich unterstütze die Ablehnung von […] Heavy Metal.”

Ich … also ehrlich! o_O *bloginzukunftignorier*

*schmoll*

Peroy
Peroy
7. September, 2012 17:02

“Ich unterstütze die Ablehnung von […] Heavy Metal.”

Als ob das irgendjemanden hier überraschen würde…

Reini
7. September, 2012 17:24

Da gibt es noch ganz andere Sachen die abgeleht werden – schaut euch den verlogenen evangelikalen Grusler “Shelter” an, da wird auch gleich gegen die Impfmedizin und die moderne Psychologie gewettert…

dermax
dermax
7. September, 2012 18:03

Wikipedia zu dem Herrn Professor:
“Wenige Jahre später führten innere Zweifel am Katholizismus und ein Handwerker, der seine Küche renovierte, ihn und seine Frau zum adventistischen Glauben. ”

Goiler Satz…

G
G
7. September, 2012 18:08

““Ich unterstütze die Ablehnung von […] Heavy Metal.”

@Wortvogel: So wenig Musikgeschmack hätte ich dir gar nicht zugetraut…

Peroy
Peroy
7. September, 2012 18:30

“@Wortvogel: So wenig Musikgeschmack hätte ich dir gar nicht zugetraut…”

Du bist aber schon ab und zu hier… ?

G
G
7. September, 2012 18:34

Ab und zu, ja. 😀
Hätte nur nicht gedacht, dass der Wortvogel mal mit christlichen Fanatikern einer Meinung ist. 😉

Wortvogel
Wortvogel
7. September, 2012 19:29

Bringt mir den Kopf von Ronnie James Dio!!!

Peroy
Peroy
7. September, 2012 20:10

“Bringt mir den Kopf von Ronnie James Dio!!!”

Währen wir im Irak hättest du jetzt eine Fatwa am Arsch…

Wortvogel
Wortvogel
7. September, 2012 20:24

@ Peroy: Ronnie James Dio ist längst tot. Und doof.

McCluskey
McCluskey
7. September, 2012 21:35

“Im Restaurant am Kino gab es auf der Speisekarte unter “Kindergerichte” einen sehr putzigen Eintrag:”

Ja toll, ich hab vier…0 Euro für die Racker, nüscht zu mampfen für den Alten…

Zu THE SWEET: Die tourten soweit ich weiß noch zu Lebzeiten der Verstorbenen in zwei oder mehr Ausgaben durch die Gegend. Die Bay City Rollers glaub ich auch. So immer schön mit dem Namen des einzigen Mitglieds aus der Originalbesetzung vorne dran. Laut englischer Wiki gab’s sogar mal “Les McKeown’s Legendary Bay City Rollers”.

Den letzten Satz des Artikels find ich persönlich allerdings daneben und ich bin garantiert kein Anhänger von PC.

Jim
Jim
7. September, 2012 22:37

Okeh, Ecstasy, Marihuana, Zauberpilze, LSD sind verboten – bedeutet das, dass Gott mir Kokain, Meth, Opium, 2-CB, Crack, DXM, Roofies, Dias Benzos etc, Alkohol, Nikotin, Koffein, GHB, Ketamin, Amphetamin, PCP und Meskalin erlaubt?
Die haben eine komische Vorstellung von Drogendingen muss ich sagen.

@Wortvogel: Da muss ich McCluskey zustimmen, der letzte Satz ist absolut rassistisch. Pfui! Rote Karte, ernsthaft.

Wortvogel
Wortvogel
7. September, 2012 22:37

@ McCluskey: Man kann nicht immer gewinnen 😉

@ Jim: An dem Satz ist nichts rassistisch. Er prangert die Versklavung der Schwarzen und den Lynchmord an!

Jim
Jim
7. September, 2012 22:54

@Wortvogel
Für mich liest sich das eben so: Du würdest dir das Plakat mit einer großen Begeisterung aufhängen, diese jedoch beschreibst du mit der menschenverachtenden Behandlung der Sklaven. Uncool in meinen Augen, aber das darfst du gerne abstreiten, und ich darf es gerne mies finden.

Nikolai
Nikolai
7. September, 2012 23:31

Von Stroh steht auf dem Zettel zum Glück nichts.

Georg
Georg
8. September, 2012 03:32

@Jim … und dein Nick stammt von Herrn Knopf? … oder vom Sklaven Jim (dem Freund von Huck Finn und Tom Sawyer)?

Ständige politische Korrektheit wäre schön… aber vermutlich auch ein wenig langweilig… und bei der Diskussion um einen Low-Budget Streifen und dessen gewaltverherrlichendes Poster auch ein wenig fehl am Platze.

Aber der Korrektheit halber formulieren wir den Satz des Wortvöglers mal fix um: “Wenn ich das mal als Nachdruck in O-Größe bekomme, hängt das schneller an meiner Wand als die schriftliche Einladung des Charitasverbands zum sonntäglichen Seniorennachmittag mit Kaffeekränzchen im Pfarrgarten von St. Blasius.”

So, dagegen kann doch jetzt keiner mehr was haben…

Georg
Georg
8. September, 2012 03:47

…übrigens viele coole Sachen auf dem Flugblatt, bei einigen davon wurde erst aufgrund meiner Recherche nach studieren des Flugblatts mein Interesse geweckt.
Zu Backmasking z.B. gibt es einige interessante Sachen im Netz.

Wahrscheinlich nicht im Sinne der Herausgeber des Flugblatts der breiten Masse tolle Freizeittipps zu geben, schließlich handelt es sich um die einzig wahre Liste der Verdammnis.

Alkohol findet sich übrigens deshalb nicht in der Auflistung wieder, da dies unschön auf diverse Praktiken der Christenheit (Messwein) reflektieren würde. Und schließlich soll auch deren Gründer Wasser in Wein verwandelt haben, … nachdem er (wohl per Levitation) über den See Genezareth wandelte.

Wortvogel
Wortvogel
8. September, 2012 08:59

@ Jim: Uncool darfst du das finden (wie alles hier), aber rassistisch ist es nicht. Und das ist auch keine Meinungsfrage, denn ich weiss ja, wie ich es gemeint habe. Bestenfalls kann man es missverstehen.

McCluskey
McCluskey
8. September, 2012 09:11

Falsche Adresse…hab ich nicht gesagt. 😉

Wortvogel
Wortvogel
8. September, 2012 09:31

@ McCluskey: Zu früh am Morgen, sorry. Ist korrigiert.

DMJ
DMJ
8. September, 2012 13:25

Wegen den Jims dieser Welt brauchen wir die Peroys dieser Welt. Eigentlich hätte man die Angelegenheit ihm übergeben sollen, da ich nicht glaube, dass man hier mit Logik und Argumenten weit kommt.

Peroy
Peroy
8. September, 2012 13:35

Ich hätte die passende Antwort parat gehabt…

Gregor
8. September, 2012 13:59

“Den letzten Satz des Artikels find ich persönlich allerdings daneben und ich bin garantiert kein Anhänger von PC.”

Typischer Mac-User.

G
G
10. September, 2012 00:10

“Ronnie James Dio ist längst tot. Und doof.”

Darf ich dir bitte weh tun?

Thies
Thies
10. September, 2012 00:54

Zum Kino-Flugblatt:

hier in Hamburg wurde während des FFF auch gestreikt, was aber ohne Streikposten eher still und heimlich ausfiel und mir ohne Ansage der Veranstalter wahrscheinlich garnicht aufgefallen wäre. Der Einlass wurde halt meist von angemieteten Security-Mitarbeitern durchgeführt und die untere Snackbar war verschlossen, was aber auch nicht weiter störte.

Die Forderungen der Kinomitarbeiter unterstütze ich natürlich, denn Arbeitszeiten die bis in die tiefe Nacht hineinreichen und der Umgang mit einem zunehmend enthemmten Publikum – an alle: man soll das Popcorn essen und nicht weitflächig über den Kinoboden verteilen und schaltet eure XXXXXX Smartphones aus!!! – sind sicherlich kein Zuckerschlecken.

Kes von Mauseohr
15. September, 2012 06:11

Heeeeey, ich hab bei CineStar gearbeitet und da gabs noch 8 Mark die Stunde, schade das sie sich mit dem Euro kein bissel mitentwickelt haben -.-