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Sep 2012

6 Jahre Wortvogel (3): Die schlechtesten Filme

Themen: Neues |

Wo Licht ist, ist auch Schatten – und was meine Filmauswahl angeht, habe ich ziemlich viel Zeit in Höhlen verbracht. Wenigstens konnte ich durch meine Reviews den Schmerz ein wenig mit euch teilen. Aber es ist wie bei den guten Filmen – viele machen einen ganz bestimmten ersten Eindruck, wirklich hängen bleiben aber nur wenige. Der Großteil der von mir besprochenen Streifen war blah bis okay – wirklich nachdrücklich genervt haben mich retrospektiv primär die hier:

Disaster Movie – der momentane Tiefpunkt der Parodiewelle, wobei ich zugeben muss: ich gucke diese zusammen gerotzten Zitatesammlungen auch nicht mehr.

Bloodrayne 2: Deliverance – von den Sequels, die Boll selber verbrochen hat, ist B2:D sicher das langweiligsten und lustloseste. Not even “so bad it’s good”.

Virus Undead / 36 pasos – ein Double Feature, das Maßstäbe setzt. Wenn Filme je so schlecht werden können, dass sie strafbar sind, müssen diese Regisseur schleunigst untertauchen.

http://www.youtube.com/watch?v=wCrcEQfK5cY

Seed – Boll versucht sich an Non-Kino, einer semi-improvisierten Schlachtplatte, die selbst anspruchslosesten Gorebauern zu dröge sein dürfte.

End of Animal – “Landstraße: Der Film” habe ich den ereignislosen und doch permanent nervenden Film genannt. Das passt. Ein Drama, das den gleichen Effekt hat wie die dumme Tussi, die dir im Supermarkt an der Kasse ständig ihren Einkaufswagen in die Kniekehlen rammt.

Alien Apocalypse – Alles, was beim Syfy-Channel schief läuft, ist hier zu besichtigen. Übelster Trash-Dreck von Leuten, die sich nicht mal mehr den Anschein von Mühe geben.

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Let my puppets come – Puppentrick-Porno, radikal zusammen gekürzt und brutal unkomisch. Ein Kuriosum der 70er, das wirklich nur noch filmhistorische Beachtung verdient.

Abar – Black Superman – alberner “Black Power”-Film ohne Power, der semi-dokumentarisch an seiner Message hängt, den Teil mit dem “schwarzen Superman” dagegen verschämt in den Hintergrund schiebt.

Kiss of the Vampire – schafft es, gleichzeitig “so bad it’s good” und “so bad it’s still bad” zu sein. Eine große Garde von C-Actionstars scheitert als Beiwerk einer völlig blutleeren Vampir-Romanze. Peinlich.

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The Creature wasn’t nice – billig zusammen geschusterte Space-Comedy mit Musikeinlagen, der die Gegenwart von Leslie Nielsen eine Respektabilität verleiht, die sie nicht verdient.

The Spirit – Frank Miller pisst auf das Ansehen von Will Eisner und bekommt dafür verdientermaßen was auf die Fresse. Es ist eine Leistung, mit SOVIEL Aufwand und SOVIEL Babes SOVIEL Langeweile zu verbreiten.

Infection – Albert Pyun steht nie für gutes Kino, aber sein Versuch, eine Alien-Invasion als “real time” Drama aus der Sicht einer Polizeiwagen-Kamera zu drehen, ist nicht Avantgarde, sondern Abfall.

http://www.youtube.com/watch?v=Ir8L_3vQsxI

Transformers 2 – Die Rache – das widerlichste Stück Blockbuster-Scheiße, das mir seit der Gründung meines Blogs untergekommen ist. Nuff said.

Streetfighter – The Legend of Chun Li – wenn man in “Streetfighter” schon keine “Streetfighter” auftreten lassen oder “Streetfights” veranstalten will, dann kann man auch die talentlose Kristen Kreuk als Hauptdarstellerin anheuern, stimmt.

Star Quest: The Odyssey – Nie griff Maverick höher, nie fielen sie tiefer als bei dem durch und durch missglückten Versuch, sich an Abrams “Star Trek” zu hängen. Man muss sich schämen.

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Anonymous Rex/SAS Malko – Zwei Filme, die ihren Vorlagen nicht gerecht werden, weil sie weder verstanden haben, worum es eigentlich geht, noch das Talent oder das Budget besitzen,  es umzusetzen.

Sucker Punch – Hollywood-Egovehikel, das so spektakulär aus dem Ruder läuft, dass man fasziniert und angewidert zugleich zuschaut – wie bei einem schweren Unfall auf der Autobahn.

Rock Slyde – auch nette, kleine Ideen können in die Hose gehen, wenn die Leute, die Comedy machen, nicht verstehen, was Comedy ist.

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House of the Devil – leckt mich anne Füße, Ti West dreht Filme, in denen rein gar nichts passiert und die “ich gehe mal langsam durch einen dunklen Gang” für das einzige legitime Spannungsmittel halten.

Ich bin Nummer Vier – zynischer Versuch, eine Art “Twilight mit Alien-Teenagern” als Franchise zu etablieren. Fühlt sich in jeder Sekunde an wie die Abzocke, die es ist.

Die Eylandt-Recherche – deutsche Mystery im Stil einer RTL2-Dokusoap, die nicht mal den Trashfaktor schafft, den sowas zwangsläufig innehaben sollte. Kompletter Käse.

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Blubberella – “Bloodrayne 3” neu gedreht mit einer dicken, verfressenen, geilen Frau. Uwe Boll hält das für lustig.

Hitler meets Christ – der Führer und der Gottessohn streiten sich in einem Busbahnhof über Gott und die Welt. Schmieriges Pseudo-Intellektuellen-Theater, bei dem sich zwei Schauspieler einen rubbeln können.

Bonus: The 50 worst films ever made!



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34 Kommentare
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Peroy
Peroy
1. September, 2012 10:42

“36 pasos” ist gut. Ich behaupte, den hast du damals nicht verstanden, und du verstehst ihn heute auch noch nicht…

http://trashtalk.badmovies.de/index.php?topic=7753.msg903447#msg903447

Wortvogel
Wortvogel
1. September, 2012 11:01

@ Peroy: Und ich finde, du hast einen an der Waffel. Who’s to say?

Zustimmen kann ich aber dem Teil hier:

“Da kann ich auch jeden verstehen, der den Film nach Ansicht vollkommen ablehnt… aber mich hat er hinterrücks überrumpelt und mein Gehirn solange verkloppt, bis ich ihn gut fand.”

Peroy
Peroy
1. September, 2012 11:04

“@ Peroy: Und ich finde, du hast einen an der Waffel. Who’s to say?”

Und trotzdem steckt in dem Film mehr drin, als du ihm zugestehen willst..

Wortvogel
Wortvogel
1. September, 2012 11:17

@ Peroy: Sagt wer? Ach ja: du.

Teleprompter
Teleprompter
1. September, 2012 11:25

Der Transformers 2 – Link geht ins Leere. Davon abgesehen – was unterscheidet den groß vom ersten oder dritten ? Mag man einen nicht, was ich verstehen kann, sollte man eigentlich alle hassen.

The Spirit ist auch so ein Stück unverstandenes Kino; wenn man sich darauf einlässt, ist der eigentlich ganz unterhaltsam. Man sollte gängige Vorstellungen von “gutem Filmemachen” einfach mal 90 Minuten vergessen.

Peroy
Peroy
1. September, 2012 11:26

“@ Peroy: Sagt wer? Ach ja: du.”

Ja, ich. Weil’s so ist. 8)

Peroy
Peroy
1. September, 2012 11:29

“Der Transformers 2 – Link geht ins Leere. Davon abgesehen – was unterscheidet den groß vom ersten oder dritten ? Mag man einen nicht, was ich verstehen kann, sollte man eigentlich alle hassen.”

Ich finde sogar, der zweite ist der einzige unterhaltsame “Transformers”-Streifen… allein die Szene, wo der Decepticon Fox’ Bein rammelt, ist Gold wert…

Exverlobter
Exverlobter
1. September, 2012 11:35

@Teleprompter
Jepp, verstehe den Hass dem generell Teil 2 entgegenschlägt nicht. Hat man einen gesehen, hat man alle gesehen. Sogar bei Teil 3 bin ich im wahrsten Sinne des Wortes kurz eingenickt.

Und Sucker PUnch? Wirkt wie ein Musikvideo. Wüsste man es nicht besser , könnte man eigentlich wetten, dass das von MCG gemacht wurde.
Die Reputation des Films leidet aber erheblich darunter, dass es in der Tat ein Snyder-Film ist, und man da eigentlich mehr erwarten könnte.

Peroy
Peroy
1. September, 2012 11:42

“Und Sucker PUnch? Wirkt wie ein Musikvideo. Wüsste man es nicht besser , könnte man eigentlich wetten, dass das von MCG gemacht wurde.
Die Reputation des Films leidet aber erheblich darunter, dass es in der Tat ein Snyder-Film ist, und man da eigentlich mehr erwarten könnte.”

Nö, “Sucker Punch” ist in der Tat ein widerwärtiges Stück Rotz und liegt ganz auf einer Linie mit den übrigen Sack Schneider-Filmen. Der sieht auch nicht aus, als wäre er von McG (der mit “Terminator: Salvation” ja zumindest einen guten Film gemacht hat)…

Wortvogel
Wortvogel
1. September, 2012 11:44

@ Teleprompter: Lies einfach noch mal meine Reviews zu T2 und T3 durch – die sind in meinen Augen eben nicht in einen Topf zu werfen. Genauso wenig wie die Terminator- oder Batman-Filme.

Exverlobter
Exverlobter
1. September, 2012 12:06

“(der mit “Terminator: Salvation” ja zumindest einen guten Film gemacht hat)…”

Dann sind wir ausnahmsweise mal einer Meinung, ich finde auch dass T4 zu hart angegangen wurde.
Mit seinem MTV/Videogame/Fetisch-Style erinnerte mich Sucker Punch aber an Charlies Angels, wofür McG ja immer noch primär bekannt ist.

Howie Munson
Howie Munson
1. September, 2012 12:13

@Erstkommentar: Du schreibst doch selber das die Killer und der Plotaufhänger nicht glaubwürdig sind… Also ist wenig “gut” außer paar Einzelszenen laut deinen Review.

Peroy
Peroy
1. September, 2012 12:20

“@Erstkommentar: Du schreibst doch selber das die Killer und der Plotaufhänger nicht glaubwürdig sind… Also ist wenig “gut” außer paar Einzelszenen laut deinen Review.”

Das ist aber ein gewagter Gedankensprung… 🙂

Wortvogel
Wortvogel
1. September, 2012 12:24

@ Peroy: Mach du erst mal die Liste deiner “besten Filme” (letzte sechs Jahre, kurz begründet, ungefähr so viel wie auf meiner Liste). Und dann ziehen wir noch die Tatsache ab, dass ich viel Filme nicht nach Gusto schaue, sondern aus Berufsgründen.

Peroy
Peroy
1. September, 2012 12:41

“@ Peroy: Mach du erst mal die Liste deiner “besten Filme” (letzte sechs Jahre, kurz begründet, ungefähr so viel wie auf meiner Liste). Und dann ziehen wir noch die Tatsache ab, dass ich viel Filme nicht nach Gusto schaue, sondern aus Berufsgründen.”

Ja, da muss ich mal zwei, drei Tage drüber nachdenken… zehn Stück hab’ ich ja schon beisammen. 8)

Marcus
Marcus
1. September, 2012 12:57

“House of the Devil” gehört hier nicht hin, den fand ich ganz nett – auch wenn in der Tat nicht viel passiert und ich zumindest nachvollziehen kann, wieso der Vogel damit nichts anfangen kann.

Und “Sucker Punch” ist und bleibt ein Guilty pleasure von mir – ja, ich weiß, der Film ist objektiv gesehen überstylter Humbug, aber verdammtnocheins, ich habe mich amüsiert.
Besser wäre aber gewesen, Snyder hätte seine Grundidee für den Film Terry Gilliam erzählt und den das dann ausarbeiten lassen. Dann wär das ein Knaller geworden!

Peroy
Peroy
1. September, 2012 13:30

““House of the Devil” gehört hier nicht hin, den fand ich ganz nett – auch wenn in der Tat nicht viel passiert und ich zumindest nachvollziehen kann, wieso der Vogel damit nichts anfangen kann.”

Über den kann man streiten. Der Film ist zwar langweilig wie die Seuche und völlig frei von jeglicher Form von Entertainment, aber auf den Haufen mit der größten Grütze würde ich ihn auch nicht werfen. Immerhin ist er ein probates Einschlafmittel, mehrfach selbst getestet. So erfüllt er imemrhin noch eine gewisse Funktion…

Ich hab’s ja schonmal gesagt: Wer mal “House of teh Devil” in gut sehen will, soll mal in die Videothek gehen und sich “Babysitter Wanted” ausleihen (hat hier ja unter Garantie noch keiner gemacht). Der ist toll.

erDMJ
1. September, 2012 13:51

Schlechte Filme? Now we’re talking!

“Disaster Movie” schafft es tatsächlich, in der Gülle der “Movie”-Disasters noch besonder zu stinken. Um mich selbst zu zitieren: “Wenn ich morgen in der Zeitung lese, dass Friedberg und Seltzer entführt, vierundzwanzig Stunden lang gefoltert, erniedrigt und vergewaltigt wurden, ehe man sie lebendig begrub, wird meine erste Reaktion sein ‘Die sind viel zu leicht davon gekommen!’. Denn das wären sie.”

“Bloodrayne 2: Deliverance” zeigt, dass ein durch und durch lustlos-lauer Film tatsächlich schlimmer sein kann, als ein aggressiv schlechter, bei dem man zumindest durch seinen Ärger unterhalten wird.
Wie zum Beispiel “The Spirit”: Der geht vorn und hinten und in der Mitte nicht, fasziniert aber wie ein Stück kratzbedürftigen Schorfs. “Sucker Punch” hingegen mochte ich als hirnloses Eyecandy, auch wenn er saudumm ist und glaubt, Substanz zu haben und darum immer wieder peinlich ist.

DMJ
DMJ
1. September, 2012 13:52

“erDMJ”?

Öh… man wundere sich nicht, da ist irgendwo ein Buchstabenfetzen reingekleckert.

Uli
Uli
1. September, 2012 14:50

Folgende Links gehen in’s Leere:
Transformers 2 – Die Rache
Rock Slyde
Ich bin Nummer vier
Blubberella

Ziemlich schlechte Quote 😉

Wortvogel
Wortvogel
1. September, 2012 14:56

Alle korrigiert, ihr Nörgelnasen!

Uli
Uli
1. September, 2012 15:04

So ist’s brav 😛

Peroy
Peroy
1. September, 2012 15:22

“Alle korrigiert, ihr Nörgelnasen!”

“Star Quest” ist nicht von The Asylum, sondern von Maverick. Stelle er das richtig !

Howie Munson
Howie Munson
1. September, 2012 15:59

Das ist aber ein gewagter Gedankensprung…

Nö das sollte nur zum Ausdruck bringen, dass Leute die den Film nicht gesehen haben anhand deines Review da nicht zwangsläufig rauslesen können, dass der Film “gut” und nicht nur “für Fans” ist…. es sei denn Handlung ist fast völlig egal, das hat dann aber wenig mit “anderer Reviewer hat nur den Film nicht verstanden” zu tun…

und mehr Mühe werde ich mir auch nicht geben, solange du eh nur in Einzeilern antwortest…

Peroy
Peroy
1. September, 2012 16:09

“und mehr Mühe werde ich mir auch nicht geben, solange du eh nur in Einzeilern antwortest…”

Na dann… 8)

Reini
1. September, 2012 19:10

“House of the Devil” ist… ach, ich gebe es langsam auf… Doc, trinken wir noch ‘nen Bier und vergessen die Banausen?

hilti
hilti
2. September, 2012 04:21

Hätte hier noch Ghost Rider erwartet. Und wenn auch nur um Peroy zu ärgern. :p

John
John
2. September, 2012 23:10

“Pretty sure the most iconic moment in cinema is when Baby Doll jumps up the giant robot samaurai’s gatling gun in slow motion and shoots him in the head… :unsure:”

John
John
2. September, 2012 23:16

Und schade, dass DMJ sich jetzt erst als Fan von letzterem outet, sonst hätte ich ihm beim Gorefilm (TM) noch ein Bier ausgegeben!! Was mich daran erinnert, mal einen Blogpost zu Vanessa Hudgens 10 besten Zitaten machen zu müssen!! “Harmony Korine!! O – M – G! He’s such a GENIUS!! Seriously? His film are so DEEP!!” <3 Purer Interlekt, der sich hoffentlich haargenau so in Spring Breakers äußern wird!!

TimeTourist
TimeTourist
3. September, 2012 07:54

Ich habe “The Spirit” bereits 2x angefangen mir anzuschauen. Bin jedes Mal eingeschlafen….. sehr enttäuschendes Movie.

Dr. Acula
3. September, 2012 10:14

@Reini

Ich hab’s aufgegeben. Banausenvolk…

G
G
19. September, 2012 00:58

Wann kommen eigentlich die nächsten Beiträge zum 6. Geburtstag des Blogs?

Wortvogel
Wortvogel
19. September, 2012 01:00

@ G: Gemach. Das ist viel Arbeit. Erstmal ist der Reisebericht aus London dran, dann noch ein paar Movie Mania-Filme. Ich mische das gut durch.

G
G
19. September, 2012 11:02

“Das ist viel Arbeit.”

Ich weiß. Wollte auch nicht drängen. 😉