27
Jul 2012

Kein Anschiss unter dieser Nummer

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Cold Calls sind ja mittlerweile nicht mehr erlaubt. Es gibt sie trotzdem, bei mir durchschnittlich einmal im Monat – angebliche Marktforschungsinstitute und Agenturen, die für “Umfragen” einfach gerne mal was über mich und von mir wissen wollen. Da leiern dann Aushilfskräfte mehr oder weniger lustlos ihr Skript herunter (“Herr Dewi, es freut mich, dass ich Sie persönlich erreiche…”), bis ich mehr oder weniger energisch sage “Kein Interesse, danke trotzdem”. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die einfach auflegen.

Sagt man “Kein Interesse”, gibt es gewöhnlich zwei mögliche Reaktionen – entweder die sofortige Einsicht (“Kein Problem, schönen Tag noch”), gerne auch in der nachhakenden Variante (“Ach, Sie haben kein Interesse, Steuern zu sparen?”), oder die nervige Penetranz (“Herr Dewi, es wird auch wirklich nur ein paar Sekunden dauern…”).

Gestern habe ich eine dritte Variante kennen gelernt.

Stellt euch das hier mal wie einen “gespielten Witz” aus “Nonstop Nonsens” vor.

Das Telefon klingelt. Rufnummer: unterdrückt.
Ring Ring.
Ich nehme den Hörer ab: “Dewi.”
Stimme: “Hallo Herr Dewi, es freut mich, dass ich Sie persönlich erreiche. Mein Name ist Hamala Grmpf vom Institut für Rubeldibörps-Forschung….”
Ich:  “Kein Interesse, danke.”
Stimme: “Wir machen gerade eine Umfrage zum Thema Ernährung…”
Ich: “Kein Interesse.”
Stimme: “Aus diesem Grund möchte ich Ihnen gerne drei Fragen stellen.”
Ich: “Kein Interesse.”
Stimme: “Das wird nur zwei Minuten in Anspruch nehmen.”
Ich: “Kein Interesse.”
Stimme: “Die erste Frage bezieht sich auf Ihre ganz persönlichen Ernährungsgewohnheiten.”
Ich: “Hallo? Ist bei Ihnen angekommen, dass ich jetzt zum satten fünften Mal ‘Kein Interesse’ sage?”
Drei Sekunden Stille. Dann…
Stimme: “Wenn es um den Cholesterinspiegel geht, würden Sie eher…”
Klick.

Ich verstehe es einfach nicht. Zuerst dachte ich, die hört mich nicht. Das kann aber schlecht sein, denn sie wollte ja Antworten von mir. Dann zog ich in Erwägung, dass sie so unter Druck steht, dass sie die ersten Ablehnungen bewusst ignoriert hat in der Hoffnung, mich doch noch umzustimmen. Aber diese Strategie muss doch spätestens bei meinem Hinweis auf die wiederholte Verweigerung durch gewesen sein, oder?



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Shah
Shah
27. Juli, 2012 08:32

Die sind meistens so völlig merkbefreit. Ich freue mich ja mittlerweile, wenn die noch wenigstens halbwegs deutsch sprechen können.

Mein Lieblingsgespräch war mit einem Telekomvertreter, mit dem ich solange 1+1 mäßig sein Angebot durchgegangen bin, bis auch er merkte dass ich mit dem neuen Tarif einen Verlust machen würde. Aber hey: Die haben auch nich den schönsten Job der Welt. Da finde ich es angebracht, auch höflich zu bleiben.

Uli
Uli
27. Juli, 2012 08:50

“Es freut mich, dass ich Sie persönlich erreiche”
Das ist in der Tat ein ganz schlimmer Wortbaustein, den verwendet mein Handyprovider auch regelmäßig. Wer zum Teufel soll denn sonst rangehen, wenn man mich auf meiner Handynummer anruft? Meine persönliche Sekretärin?

El Barto
El Barto
27. Juli, 2012 09:11

Mich ruft die Forsa regelmäßig an, mit einigen der Umfrage Leute hatte ich dann auch schon nette Gespräche so halbe Stunde meistens. Soll jetzt nicht bedeuten das ich die mit Absicht lang in der Leitung halte aber nur stumpf 1-5 sagen ist mir dann doch zu dumm.

Letztend hatte ich aber einen von denen in der Leitung der offensichtlich von schon generft war von anderen und kurz vorm Feierabend stand. Nachdem ich ihn darauf aufmerksam gemacht habe das seine Fragen eigentlich immer wieder dasselbe wissen wollten und er da eigentlich auch für mich ausfüllen kann ist er pampig geworden. Schlussendlich hab ich gesagt das er doch was von mir will und hier anruft, woraufhin er mir nen schönen abend gewünscht hat und auflegte.

Das 1. mal das die Forsa bei mir auflegt Oo

heino
heino
27. Juli, 2012 09:24

Da kann ich mal aus meinem beruflichen Erfahrungsschatz was zu sagen. Ich habe mehrere Jahre für diverse Call Center gearbeitet (ja, auch im bösen Lotto-Verkauf, als das noch kein Schimpfwort war) und es ist in der Tat so, dass die Leute an ihrer Quote gemessen werden. Im telefonischen Verkauf gibt es da zwei Varianten:
a) Arbeit auf reiner Provisionsbasis – ist die Regel und hat durch den dadurch erzeugten Erfolgsdruck dafür gesorgt, dass die Branche so in Verruf geraten ist. Bevor man den Job verliert, erzählt man den Leuten halt so ziemlich alles am Telefon
b) Arbeit mit einem festen Minimalgehalt und zusätzlicher (aber geringerer Provisionsaussicht – ist nicht so häufig (klar, weil da die Motivation, sich richtig reinzuhängen, geringer ist). Ich habe immer nur auf dieser Basis gearbeitet, weil man da nicht so schnell zum Lügen verführt wird. Aber der Druck ist der gleiche.
Diese Cold Calls sind meist auch keine. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, wie die Läden auf legale Weise an deine Adresse kommen können. Das reicht von Unterschriftenaktionen in der Fußgängerzone bis hin zu Banken, die die Adressdaten ihrer Kunden verkaufen (die HypoVereinsbank ist da ganz groß drin). Richtig schlimm wurde das durch die Einführung automatischer Dialer, die dem Telefonagenten das Wählen abnehmen und bis zu 10000 Nummern pro Minute anrufen
Bei Instituten wie Forsa oder Ifo ist das noch etwas anders. Da werden die Leute (meist studentische Teilzeitkräfte) auf der Basis erfolgreich abgeschlossener Interviews bezahlt (sprich abgebrochenes Gespräch = kein Geld) und sind deshalb oft etwas hartnäckiger. Aber so richtig unfreundlich war da noch niemand zu mir.

Karsten
Karsten
27. Juli, 2012 09:24

Genau die hat mich letzte Woche auch angerufen! Ich sagte mehrmals “kein Interesse” ohne Reaktion. Allerdings hat die das alles sowas von monoton runtergespult das ich fest davon überzeugt bin, dass das eine Bandansage war. Sie ließ sich durch mich gar nicht aus der Ruhe bringen. Als sie sagte, dass man mir jetzt für nur 9,95 Euro ein Cholesterinpräparat schicken würde und ich nur meine Adresse da lassen müsste, hab ich einfach aufgelegt.

Natürlich kam der anruf mit unterdrückter Nummer, was an sich schon lange verboten ist.

Printe71
Printe71
27. Juli, 2012 09:34

Meine Lieblingserinnerung zum Them war eine Interviewerin der “Forschungsgruppe Wahlen” (WIMRE), die erst nicht wusste, dass man bei der Bundestagwahl eine Erst- und eine Zweistimme hat und dann überzeugt war, es sei illegal, diese Stimmen auf zwei verschiedene Parteien aufzuteilen.
Die Möglichkeit war in ihrem Fragebogen nämlich nicht vorgesehen…

heino
heino
27. Juli, 2012 09:39

“Genau die hat mich letzte Woche auch angerufen! Ich sagte mehrmals “kein Interesse” ohne Reaktion. Allerdings hat die das alles sowas von monoton runtergespult das ich fest davon überzeugt bin, dass das eine Bandansage war. ”

Das gibt es tatsächlich. Solche Ansagen sind oft automatischen Dialern vorgeschaltet und klingen wie Roboter auf Prozac. Wenn der potentielle Kunde lang genug am Hörer bleibt und am Ende ja sagt, wird er dann zu einem echten Verkäufer durchgestellt. Man sollte nicht glauben, wie viele Leute das tatsächlich tun……

viewer
viewer
27. Juli, 2012 09:55

Und ich dachte, sie sagt “palim palim” zur Begrüßung!

LHME
LHME
27. Juli, 2012 10:14

Ich frag mich da eher immer ob da wirklich mal jemand das Gespräch aufnimmt und an dessen Ende tatsächlich was kauft / n Vertrag abschließt, wie auch immer. Mein Highlight sind bei meiner Arbeitstelle mittlerweile die Anrufe mit Internationaler Vorwahl (meistens Osteuropa) und das führen der oben geschilderten Gespräche in englisch oder was mein Gegenüber dafür hält. Und um den Kreis zu schließen: wer, dessen Kontakdaten wir auch immer da gelandet sind denkt sich “ach super , ein netter Anruf aus Rumänien , ja klar nehmen sie mich in ihr kostenintensives Portfolio auf , hier meine Bankverbindung ….” ? Leid tun mir die Leute allerdings schon die das machen müssen. Ja müssen. Weiß aus meinem persönlichen Umfeld das unser liebes Amt für Grundsicherung die Leute auch zu sowas zwingt . Wer nicht spurt wird sanktioniert , ich glaube ohne diesen Vorgang müssten die meisten Callcenter eh dicht machen .

Gregor
27. Juli, 2012 10:16

“Hamala Grmpf vom Institut für Rubeldibörps-Forschung”

Wunderschön.

Wortvogel
Wortvogel
27. Juli, 2012 10:18

@ heino: Die echten Robocalls erkennt man eigentlich daran, dass sie von professionellen Sprechern stammen und immer einen interessanten Tonausfall haben, wo es individuell werden müsste: “Hallo lieber Herr wkrgfgli, ich habe eine tolle Nachricht für Sie: SIE, Herr wlflhfwij, haben gewonnen!”

Teleprompter
Teleprompter
27. Juli, 2012 10:48

Wo heino hier die automatischen Dialer erwähnt – ich bin da vor Wochen auch mal in so einen reingeraten. Die riefen 8 oder 10 mal pro Tag ran, und anfangs bin ich auch noch rangegangen, nur da meldete sich nie einer. Ich habe dann die Nummer (die erstaunlicherweise immer angezeigt wurde, aber nicht rückrufbar war) gegoogelt, war ein Auftragsunternehmen der Telekom, bei denen selbst angerufen, beschwert, ging immer noch so, nochmal Telekom, massiv geworden, dann war Ruhe.
Ich meine, was soll der Scheiß, wenn die schon jemand zu Hause erwischen, sollte ja aus deren Sicht auch irgendwas kontaktmäßiges passieren. Alles andere ist Telefonterror/Stalking und sorgt bestimmt nicht dafür, dass man für deren Anliegen positiv gestimmt ist.

Little Feller
Little Feller
27. Juli, 2012 10:58

@Karsten und wortvogel:
Das hört sich für mich eher wie der Anfang eines Betrugveruchs an. Die zielen hauptsächlich auf ältere Leute (Cholesterin), die sich dann dieses Mittel “vergünstigt” für 9,95 statt 14,95 aufschwätzen lassen. Dann kommt auch fix die rechnung nebst überweisungsträger und wenn dann bezahlt wird geht man ein abo für sounsoviel euro/monat/mittel ein, das steht irgendwo kleingedruckt auf der rückseite der rechnung.
Das die meisten nie eine ware geschickt bekommen ist dann nur noch die krönung.
Und anfänglich ist es erstmal eine vermeintliche umfrage zur gesundheit blabla.

Wortvogel
Wortvogel
27. Juli, 2012 11:01

@ Little Feller: Ich glaube sofort, dass das ein Betrugsversuch sein könnte. Aber man muss ja nicht auf alles reinfallen.

Little Feller
Little Feller
27. Juli, 2012 11:11

Ja muss man nicht, aber es ist unfassbar wie viele alte Leute das mitmachen. Die Fälle, in denen alte Leute abgezockt werden, nehmen halt immer mehr zu.

Little Feller
Little Feller
27. Juli, 2012 11:11

Ja muss man nicht, aber es ist unfassbar wie viele alte Leute das mitmachen. Die Fälle, in denen alte Leute abgezockt werden, nehmen halt immer mehr zu. Und die Verwandten müssen dann zusehen wie sie zu ihrem recht kommen.

Karsten
Karsten
27. Juli, 2012 11:18

Ich denke auch, dass das eine Betrugsmasche war.. ich möchte nicht wissen, wie viel % der Kaffeefahrtenfraktion darauf reinfallen. Ich hab ja auch mehrere Minuten lang gar nicht gemerkt, dass das gar keine echter Mensch am Apparat war. ^^

In unserer Firma bekommen wir ab und zu Anrufe von englisch sprachigen Callcenter Agenten (irgendwas asiatisches vom Slang her) und die wollen einfach nur irgendjemanden sprechen. Manchmal jemanden aus der Logistik.. dann mal Vertrieb. Wenn man sie nicht direkt durchstellt und stattdessen nach dem Grund fragt kommen irgendwelche fadenscheinige Begründungen, die total unsinnig sind und irgendwann sollte man dann einfach auflegen..

heino
heino
27. Juli, 2012 12:21

@WV:(11) so wie die Bandansage bei O2-Mailboxen. Am Anfang fand ich die toll, aber nach einer Weile und so ungefähr 50 Durchläufen nervt diese vorgetäuschte Fröhlichkiet dermassen, dass man zur Pumpgun greifen möchte.

@LMHE:(9) kenne ich auch aus eigener Erfahrung. Wenn man mal im Call Center gearbeitet hat, gilt man immer als vermittelbar und bekommt auch nur solche Angebote. Und wer zum ersten Mal arbeitslos wird und nicht sofort einen neuen Job findet, landet auch ganz schnell in dieser Schublade

pa
pa
27. Juli, 2012 13:42

Als ich umgezogen bin und mir meine erste Festnetznummer (bloß für DSL) zulegte, wurde ich schon eine Stunde nach Aktivierung von einem Meinungsforschungsinstitut angerufen. Ich hatte die Nummer weder Freunden, noch Familie mitgeteilt, kannte sie nicht mal selbst. Habe sofort das Telefon abgeklemmt und bisher nicht mehr angeschlossen. Auf’s Handy bekam ich dieses Institut bisher nur einmal und seit meiner Beschwerde werde ich tatsächlich in Ruhe gelassen.

firejoe
firejoe
27. Juli, 2012 14:04

mittlerweile lege ich einfach nur mehr auf…pasta.

Der beste Anruf kam mal um 3 Uhr Nachts aus Thailand, die wollten irgendeine Businesssache verkaufen (war damals noch selbstständig)…man hebt ab um 3 Uhr morgens den da denkt man eher an einen Unfall / Todesfall…. irgendwas schlimmes, aber nicht das jemand etwas verhöckern will.

McCluskey
27. Juli, 2012 14:22

Die schönste Reaktion, die ich mal zu dieser Thematik gelesen habe, war eine, bei der der Angerufene freundlich “Kleinen Augenblick, bitte” sagte, den Hörer neben sich legte und dann in aller Seelenruhe seinen Tätigkeiten weiter nachging. 😀

Klar sind das überwiegend arme Teufel, aber sorry, mir fällt da nach spätestens drei Sekunden “zufällig” der Hörer aus der Hand, sprich, ich lege auf. Der Frechste rief gleich noch mal an und sagte “Hallo, ich glaube, wir wurden unterbrochen…”

milan8888
milan8888
27. Juli, 2012 14:32

Ich hab mir da früher immer nen Spaß draus gemacht die so lange wie möglich in der Leitung zu halten und das Gespräch in eine immer absurdere Richtung zu lenken.

So ein Lottoverkäufer meinte dann mal ich sei kein richtiger Mann und legte auf nach dem ich ihm nach vierzig Minuten sagte das ich den Vertrag nicht abschließen darf weil mich meine Frau sonst verprügelt. Ich hatte auch durchgehend versucht möglichst geschäftsuntüchtig zu wirken was aber kein Hinderungsgrund war mir mehrmals während des Gesprächs die finale Frage zu stellen.

Filmheini
Filmheini
27. Juli, 2012 14:39

Ihr verkennt die Möglichkeiten. Dahinter verbergen sich oft scharfe Girls.
Nicht intelligent, nicht reich, aber schön, scharf und einsam.

Erstmal ableiern lassen, dann nach vollem Namen und Kontakdaten fragen… Bildmaterial bei bei Facebook finden und bei Volltreffer das Mädel anrufen und klarmachen.

So werden cold calls zum Spaß. Just my two cents.

DMJ
DMJ
27. Juli, 2012 15:37

Oje, diese Call Center-Jobs müssen echt die Hölle sein… und man kann die armen Schweine noch nicht mal richtig bemitleiden, weil sie das Leid ja mit einem teilen.

Die beste Antwort auf die “Wollen Sie denn kein Geld sparen?”-Nummer hatte aber meine Mutter: “Wegen DIESER Einstellung haben wir eine Wirtschaftskrise!”

Ben
Ben
27. Juli, 2012 15:50

Mein Mitleid hält sich trotz der miserablen Arbeitsverhältnisse ehrlich gesagt massiv in Grenzen. In den letzten drei Wochen kommt hier jeden zweiten Tag so ein “Sie haben gewonnen”-Anruf für meine Mutter an, die schon längst nicht mehr hier wohnt. Wenn ich dann kurz die Situation umreisse und darauf hinweise, dass ich sicherlich keinerlei Telefonnummern rausgeben werde, dann legen die einfach auf ohne sich in irgendeiner Form für die Störung zu entschuldigen. Inzwischen haben die auch jede Tageszeit zwischen 9 und 18 Uhr durch und seitdem ich ein paar der Nummern gesperrt habe, rufen mich “ganz zufällig” nur noch Call-Center mit unterdrückter Nummer an.

tokra
tokra
27. Juli, 2012 20:21

Ich nutze gerne manchmal die Seinfeld-Lösung:

http://www.youtube.com/watch?v=zf4ev4DuXIY

Lukas
30. Juli, 2012 09:06

@McCluskey: “Die schönste Reaktion, die ich mal zu dieser Thematik gelesen habe, war eine, bei der der Angerufene freundlich “Kleinen Augenblick, bitte” sagte, den Hörer neben sich legte und dann in aller Seelenruhe seinen Tätigkeiten weiter nachging. :D”
Oh ja, sowas hab ich auch schon gemacht:
Telefontante: “Hallo, hier ist die Deutsche Telekom, wie sie ja sicher festgestellt haben, rufen wir sie schon die ganzen Semesterferien über jeden Morgen um 8 an, um Ihnen irgendeinen Huihuibums anzudrehen…”
Ich: “Ah! Großartig, dass sie anrufen, warten Sie bitte einen Moment, bin gleich für Sie da!” (*telefonwegleg*)
Ein paar Minuten später hatte sie aufgelegt. Nachmittags klingelt es dann wieder:
Telefontante: “Ja hallo, noch mal die Tante von der Telekom, unser Gespräch wurde heute morgen unterbrochen.”
Ich: “Nein, ich hatte einfach den Hörer weggelegt, weil ich mit Ihrem Verein nicht reden WILL.” (*aufleg*)
Good times. 😎

gerrit
gerrit
30. Juli, 2012 11:45

Vor kurzem rief mich jmd im Auftrag meines Mobilfunknetzbetreibers an. Ob ich kein Upgrade haben wollen würde. “Hm, würde ich gerne, aber erstmal müsste man die Netzqualität verbessern.” Plötzlich war das Gespräch weg…

S-Man
S-Man
30. Juli, 2012 12:55

Ich hatte neulich ein tolles Gespräch mit der Alice-Hotline (wohlgemerkt, ich hatte angerufen, also nicht ganz identisch, aber zeigt eigentlich die Inkompetenz der CallCenterMitarbeiter), weil meine Downloadraten – sagen wir – gen negativ abdrifteten. Als Informatiker hatte ich meinen Spaß dabei, dem jungen Mann erklären zu müssen, WAS alles geht, was nicht auf deren Fragenkatalog steht.

“Haben Sie dies und das schon überprüft? Da müssen sie die 1 eingeben und dann…”
“Nein muss ich nicht. Würde ich das, wäre ich sehr dumm, da die Standardsicherheitseinstellungen nicht ausreichend sind.”
“Wie? Da kann man was anderes einstellen?” m(

oder

“Welches Betriebssystem haben Sie?”
Aus Erfahrung weiß ich, dass man nur Windows sagen darf, da sonst in deren Fenster eine Meldung mit “nicht unterstützt” drin steht, also sage ich:
“Ich muss ja jetzt Windows sagen, oder?”
“Wieso?”
“Linux unterstützt ihr nicht!”
*klipperklapper* auf der anderen Seite:
“Ja, stimmt, Sie haben Recht…”
Hatte sowieso mit der Leitung zu tun, völlig egal, was dahinter zum Einsatz kommt 😉 Das hat er nach 1h Level1-Support (eher meinerseits) dann auch geschnallt und mich zum Techniker durchgestellt, der dann mal eben meinte:
“Joah, ihre Leitung ist nicht in Ordnung.”
Danke, das weiß ich selber, aber im Grunde war das auch schon alles, was ich sagen wollte…

Wortvogel
Wortvogel
30. Juli, 2012 19:41

@ S-Man: Bist du heuer eigentlich in Berlin wieder dabei?

frodo19
frodo19
30. Juli, 2012 22:58

Den Anruf hatte ich auch letztens, ich bin bis zum Schluss drangeblieben. Am Ende sollst Du die Adresse für eine Bestellung angeben. Ist definitiv ein Stimmcomputer, allerdings der Beste den ich bis jetzt dran hatte!

Howie Munson
Howie Munson
1. August, 2012 01:03

@S-Man: ja das ist dann wohl so ein ähnliches Ding wie bei der Burgerbestellung im anderen Thread… man müsste an den Fragenkatalog vorher rankomenn und dann einfach im voraus die Antworten geben…

Achim
Achim
3. August, 2012 23:15

Ich werde nicht kalt, ich werde gezielt, meist mehrfach täglich, angerufen. Ich lege auf!

Eine Anruferin nannte einen (wirklich ihren) Namen, wollte mich. Ich legte auf.
Sie rief sofort wieder an und fragte, warum ich aufgelegt habe. Ich legte wieder auf.
Sie rief sogar zum Dritten an und fragte wieder. Ich: “ja wer sind denn Sie?” Antwort: “Wenn Sie zu blöd sind!”
Ich bin nicht zu blöd, ich verbitte mir solche Anrufe!
Vorher schon bekam ich einen Anruf, also Wochen vorher, es war nicht der erste Anruf des Tages, aber da versuchte ich mal, meinerseits die Anrufer mit penetrantem “Hallo” in verschiedenen Stimmlagen und Längen (Halloooooo usw) zu nerven. Da meinte der Kerl “du bist ein Hurensohn, du weißt, dass du ein Hurensohn bist!” Ich verbitte mir Beleidigung meiner geliebten, verstorbenen Mutter!

Vorher war ich leider irgendwann auf Abzocker reingefallen, die mir Hilfe gegen die anderen Anrufer versprachen, ich war einfach fertig mit den Nerven. Sie helfen natürlich nicht, sie locken nur noch mehr Anrufer an!

Da ich nicht an die christliche Hölle glaube, wünsche ich den Anrufern die Hölle auf Erden! Die Anrufer sind für mich keine Opfer, es sind Täter!

Putzig finde ich übrigens die “Datenaustragungszentrale”. Natürlich sind das Betrüger.

Achim
Achim
3. August, 2012 23:31

@LHME:
das Amt für Grundsicherung kann dazu nicht zwingen, da es nur für Rentner und für Arbeitsunfähige zuständig ist. Auch wer die Leistung “Hilfe zum Lebensunterhalt” empfängt, wird zu keiner Arbeit gezwungen. Höchstens das Jobcenter, das für ALG2 zuständig ist, kann jede zumutbare Arbeit verlangen.
Bis einer klagt und diese Arbeit als nicht zumutbar eingestuft wird!

Achim
Achim
3. August, 2012 23:55

Ach ja, einmal meldete sich eine Anruferin mit “Bundesnetzagentur, Bonn”, darauf ich: “Bundesnetzagentur, warum?”, dann hatte sie aufgelegt. Ich hatte das auch gleich der echten Bundesnetzagentur mitgeteilt, die gaben dem ein Aktenzeichen, schrieben mir, dass sie nie ohne Ankündigung anriefen und schienen interessiert. Aber die Bundesnetzagentur hat sich bei mir nicht mehr gemeldet, ich weiß nicht, was daraus geworden ist.

Vineyard
Vineyard
6. August, 2012 11:49

Ich hatte ja vor einiger Zeit wieder einen Anruf von einem “Finanzheini”. (Ihr wisst schon, AWD und Co.)

Hab nach wenigen Sekunden, nachdem ich den Typen und seine Masche wiedererkannt habe, eiskalt aufgelegt. Es hat zwar gleich nochmal geklingelt, hab da aber sofort das Telefon ausgemacht.