08
Jun 2012

SPIEGEL vs. ALDI: Eine billige Polemik (2)

Themen: Film, TV & Presse |

Weiter im Text – im wahrsten Sinne des Worte…

Ihr erinnert euch an das "Kosten sind für ALDI das Schlimmste"? Schön, denn jetzt hat der SPIEGEL ein paar tatsächliche Fakten ausgegraben und die stimmen mehr als nachdenklich: "(ALDI) zahlt durchaus gut, ALDI-Mitarbeiter bekommen überdurchschnittliche Löhne und Gehälter – egal, ob es sich um Regionalverkaufsleiter, Filialleiter, Verkäuferinnen oder Hilfskräfte handelt".

Das kann doch eigentlich nicht sein, das wäre ja fast sympathisch. Da MUSS ein niederer Beweggrund dahinter stecken, wie der SPIEGEL auch schon in der nächsten Spalte konstatiert: "Kaum einer der Beschäftigten muckt auf, weil jeder weiß, dass er bei einem Jobverlust keinen ähnlich gut bezahlten neuen Arbeitsplatz finden würde".

Abgesehen davon, dass ich immer noch nicht weiß, WOGEGEN ALDI-Mitarbeiter aufmucken sollen (gegen unverkalkte Perlatoren?), fasziniert mich dieser argumentative Spagat: Es wäre im Umkehrschluss fairer, wenn ALDI schlechter zahlen würde, weil es den Mitarbeitern dann leichter fiele, auf den Job zu verzichten. Ich bin sicher, dass diese These bei den ALDI-Angestellten breite Unterstützung finden würde.

Hohe Löhne sind laut SPIEGEL ebenso wenig positiv zu sehen wie eine niedrige Diebstahlsquote, die bei ALDI gerade mal 0,25 Prozent beträgt (Durchschnitt: 5 Prozent). Das Magazin führt diese Zahl indirekt wieder auf menschenverachtende Behandlung der Mitarbeiter zurück. Das Beispiel eines Auszubildenden wird gebracht: "Der Neuling wurde des Diebstahls überführt. Als er sich weigerte, ein Geständnis abzulegen, wurde er über Stunden im einseitig verspiegelten Büro festgehalten, ohne die Möglichkeit zu telefonieren, zur Toilette zu gehen oder den Laden zu verlassen". Guantanamo, deine Name ist ALDI.

Nur: Das kann so alles nicht stimmen. Zuerst einmal ist es ein "überführter Dieb". Demnach ist das Geständnis unnötig. Und die Entlassung gerechtfertigt. Wieso und vor allem wie soll der junge Mann gegen seine Willen festgehalten worden sein? Hat man ihn an den Stuhl gefesselt? Auch wenn es dem Filialleiter nicht passt, kann der Dieb allemal aufstehen und sagen "Ich muss jetzt mal pieseln". Kein Wunder, dass ALDI diese seltsame, von keinem genannten Zeugen belegte Anekdote nicht bestätigen will. Und der SPIEGEL selbst redet in der selben Spalte plötzlich von einem "vermeintlichen Diebstahl", als wäre die Sachlage eben doch nicht geklärt gewesen. Das ist bestenfalls schlampig, schlechtestenfalls irreführend.

Seite 6: der SPIEGEL widmet sich einem neuen Aspekt. Es geht um die Videoüberwachung von Mitarbeitern und Kunden. Wohlgemerkt, die ist legal. Und bei jedem größeren Filialisten üblich, auch um Diebstähle und Versicherungsbetrug aufdecken zu können. Das weiß auch das Magazin: "Wie alle anderen Einzelhandelsunternehmen auch überwacht ALDI seine Verkaufsräume mit festinstallierten Videoanlagen. Mobile Anlagen verbietet das Unternehmen". Trotzdem wird eine ganze Seite lang mit Wörtern wie "fragwürdig", "rechtlich umstritten" und "kritisch" gearbeitet. ALDI versichert, dass die Kameras nicht missbraucht werden können, um die PIN-Zahlen der Kunden am EC-Terminal abzugreifen. Der SPIEGEL hält dagegen: "Die dem SPIEGEL vorliegenden Bilder zeigen jedoch eindeutig das EC-Karten-Terminal. Per Joystick lässt sich dieser Ausschnitt so weit heranzoomen, dass jede einzelne Ziffer erkennbar wird."

Ich lasse mal außen vor, dass nach meiner Kenntnis NIEMAND bisher den Vorwurf erhoben hat, ALDI greife die PIN-Nummern der Kunden ab. Es wäre also, wenn überhaupt, ein theoretischer Fall. Aber selbst dann könnte man vom SPIEGEL einen Screenshot erwarten, der beweist, dass die Zahleneingabe mitlesbar ist. Angeblich liegen dem SPIEGEL die entsprechenden Bilder ja vor. Es gibt auch tatsächlich das Foto einer Überwachungskamera im Kassenbereich – direkt auf Seite 1 des Artikels. Dort ist aber klar zu sehen, dass die Rückseite des Terminals aufgenommen wird und die Tasten eben nicht zu sehen sind. Hinzu kommt, dass die Auflösung der Kamera derart miserabel ist, dass man vermutlich nicht mal Godzilla einwandfrei identifizieren könnte, wenn er im Kassenbereich steht – von ein paar Ziffern auf dem Tastenblock ganz abgesehen.

Hier hätte der SPIEGEL die Möglichkeit gehabt, einen konkreten Vorwurf, der praktisch alle Filialen betrifft, mit ebenso konkreten Beweisen zu belegen. Sie wird verschenkt – und man muss nicht bösartig sein, um zu unterstellen, dass der SPIEGEL hier mit Taschenspielertricks arbeitet. Dafür spricht wieder die extrem manipulative Wortwahl, die sich bewährt hat: Auf die Aussage von ALDI, die Aufnahme der PIN-Nummern sei ausgeschlossen, beginnen die Autoren des Magazins den nächsten Satz mit "Noch absurder klingt indes…".

Vielen Kunden wird es aufgefallen sein: Bei ALDI setzen sich immer mehr Brotback-Automaten eines externen Dienstleisters durch. Prima Sache. Weil die Geräte mit Hitze, empfindlichen Lebensmitteln und beweglichen Teilen arbeiten, sind ALDI-Mitarbeiter gehalten, Fehler an die Hotline des Herstellers zu melden. Das dient auch dazu, die allgemeine Fehleranfälligkeit der Automaten zu protokollieren. Alles normal soweit. Nicht aber für den SPIEGEL, den ein Fehlerprotokoll gleich an eine "Stasi-Akte" erinnert. Weil, da stehen Abkürzungen und Uhrzeiten drin. Mich würde interessieren, ob die Redakteure des Magazins ihre Terminkalender auch an Stasi-Akten erinnern. Abmahnungen, weil ein Mitarbeiter die Gespräche mit der Hotline nicht freiwillig zugegeben hat? "… soll es gegeben haben". Soll.

Darf ich den Autoren Susanne Amann und Janko Tietz an dieser Stelle mal was ins Stammbuch schreiben? Ein Gerücht, ein Flurfunk, eine üble Nachrede – das ist der ANFANG der Recherche. Es ist nicht das ENDE der Recherche. Was nach der Frage "Was ist dran an den Gerüchten?" kommt, DAS ist der Artikel. Und wenn man auf zehn Seiten nicht dazu kommt, diese Frage plausibel zu beantworten, hat man etwas falsch gemacht. Das gilt für den SPIEGEL ebenso wie für die LandIdee und die Micky Maus. Für den SPIEGEL gilt es aber besonders.

Kramen wir doch noch ein paar Details aus der Kiste, die jedem anderen Unternehmen zur Ehre gereichen würden, bei ALDI aber offensichtlich die Eiseskälte des Kapitalismus belegen sollen: "Praktikanten sind mit Namensschildern auszustatten. Pfifferlinge sind Tagesartikel. Die Frische muss zwingend gewährleistet werden". Die Entschlossenheit, ALDI wirklich ALLES negativ auszulegen, hat endgültig die Grenze zum Absurden überschritten.

Weitere zwei Spalten entlarven, dass ALDI konzerninterne Vorgaben hat, wie mit Kündigungen und Vertragsauflösungen umzugehen ist. So wie überall anderswo auch. Die Konzernleitung verbietet, dass Mitarbeiter auf der Karriereleiter Sprossen überspringen. Auch das: normal, vor allem wenn verhindert werden soll, dass der Filialleiter vor Ort die von ihm "bevorzugte" Verkäuferin in Handstreich zu seiner Stellvertreterin macht.

Ach so, Thema Frauen: Können wir ALDI wenigstens Sexismus nachweisen? Nein. Aber vorwerfen schon. "Zwar gibt es im ALDI-Reich auch ein paar wenige Frauen in Geschäftsführerpositionen, Alltag ist das aber noch lange nicht". Und weil so mancher Leser sich erinnern mag, dass diese Aussage für die gesamte deutsche Unternehmenskultur gilt, legen wir noch mal vage nach: "Von den Folgen eines solchen Frauenbilds können nicht nur die Angestellten erzählen, die sich gegen die Übergriffe der meist männlichen Vorgesetzten wehren müssen". Nur: Für eine Angestellte, die (auch anonym) von irgendwelchen Übergriffen erzählt, war wohl kein Platz mehr. Es bleibt bei der 100 Prozent unbelegten Behauptung (impliziert sexueller) Übergriffe. Wäre ich ALDI, ich hätte spätestens hier meine Rechtsabteilung die Messer wetzen lassen.

Dann kommt noch mal die Nummer mit den heimlich gefilmten Kundinnen in Sommerkleidern. Das ist zwar nicht illegal, klingt aber schön schmierig. Völlig irrelevant, dass ALDI auf gerade mal drei Einzelfälle in über 4000 Filialen verweist und versichert, in solchen Fällen hart durchzugreifen. Was auch glaubwürdig ist, denn es dient der Firmenpolitik nicht, wenn einzelne Geilhanseln den Kundinnen in den Ausschnitt gucken.

Ich werde müde, das hier zieht sich. Aber was soll ich machen? Der SPIEGEL legt sich in praktisch jeder Spalte ein neues Ei. Auf der neunten Seite des Artikels geht es um die Zulieferer. Diese sollen sich nicht als Lieferanten, sondern als "Bittsteller" fühlen. Sagt wer? Der SPIEGEL verrät es nicht. Noch ein Zitat: "Das hier ist ein Gebot, keine Verhandlung". Wer das gesagt hat? Wir erfahren es nicht. Mitleid hat der SPIEGEL allenfalls mit dem Geschäftsführer von Wiesenhof, den ALDI grippekrank zum Rapport einbestellte – weil Wiesenhof zum wiederholten Male bei Kontrollen im hygienischen Bereich aufgefallen war. Wieder: was anderswo als lobenswert und zeitnah gälte, ist hier unmenschlich und brutal. Man stelle sich den Aufschrei vor, wenn ALDI Wiesenhof nicht augenblicklich an die Kandare genommen hätte. Und weil es weiter oben so gut funktioniert hat: Der stete Kontakt zum Lieferanten wird durch den folgenden Satzbeginn "Das Absurde daran:" noch ins Lächerliche gezogen.

Was ALDI in diesem Fall für absurd hält? Die Einkäufer müssen die Waren, die sie ins Sortiment nehmen, selber probieren. Und auch die Ware der Konkurrenz. Das ist natürlich ungeheuerlich. Man kann doch nicht allen Ernstes von einem Konzern erwarten, dass er seine Einkäufer zur Geschmacksprobe lädt. Als Testesser hat man schließlich die Kunden.

Was wir zwischen der Häme und den haltlosen Behauptungen bisher gelernt haben: ALDI ist erfolgreich, gut organisiert, zahlt über Tarif und duldet keinen Missbrauch. Es kann nicht im Sinne des SPIEGEL sein, dass er nun auch noch zugeben muss: "(ALDI) arbeitet wenig mit Vertragsstrafen, verzichtet darauf, die berühmt-berüchtigten Werbekostenzuschüsse von Herstellern zu verlangen, will keine Listungsgebühren". Skrupellos und paranoid, fürwahr.

ALDI hat wenig Fair Trade- und Bio-Produkte im Angebote? Es ist ein Discounter mit reduziertem Sortiment, der nur verkauft, was sich in Massen absetzen lässt. Geschenkt. Das kann man moralisch verurteilen – es beweist aber keinen konzernweiten Kontrollwahn, Paranoia oder Skrupellosigkeit.

Die letzte Seite verschwendet der SPIEGEL an eine Prognose über das künftige (schwindende) Geschäft von ALDI. Man wirft dem Konzern vor, zu veraltet, zu inflexibel, zu langsam zu sein. LIDL habe bei vielen Innovationen die Nase vorn. Bei welchen? Ihr ahnt es – keine Antwort. Der Verkauf von Produkten wie Milch und Butter "soll" um 8 Prozent zurück gegangen sein. Irgendwelche Belege? Nicht doch. "Auch beim beliebten Fruchtsaft verliert ALDI dramatisch Kunden". Mich nicht. Alles mal einfach dahin behauptet, es wird beim Leser schon was kleben bleiben.

Das Problem: Die Autoren des Artikels hätten bloß mal zum "Manager Magazin" aus dem gleichen Verlagshaus schauen müssen. Das vermeldete erst Mitte Februar "Milliardenprogramm: Aldi motzt seine Filialen auf". Aber dieser Querverweis hätte halt nicht ins Konzept des untergangsgeweihten Giganten gepasst.

Zum Abschluss kramt der SPIEGEL noch eine olle Kamelle aus: Die "LIDL-Bahntickets" (eine durchaus fragwürdige Aktion) sollen angeblich durch eine fehlende Artikelnummer nicht bei ALDI gelandet sein. Har har, sind die doof! Nur: ALDI bestreitet das. Der SPIEGEL lässt es einfach mal so stehen. Es wird halt "kolportiert". Komisch – als Kolportagemagazin im Stil von "Coupé" hatte ich den SPIEGEL bisher nicht begriffen.

Und wenn wir schon alle Hemmungen fallen gelassen haben, was Fakten und Recherche angeht, können wir im letzten Absatz ALDI auch gleich noch als "Billig-Stasi" bezeichnen. Ein echtes Highlight.

Fazit: "Ausgepackt" ist kein Enthüllungsartikel, kein investigativer Journalismus, keine notwendige Thematisierung eines Missstandes. Es ist der offene Versuch, mit Gerüchten und unbelegten Behauptungen den Vorurteilen der Leserschaft in die Hände zu spielen, um bequemen Beifall zu erhalten. Der SPIEGEL-Leser möchte glauben, dass ALDI so ist – also stellt der SPIEGEL ALDI so dar. Quellen und Belege scheinen keinerlei Bedeutung mehr zu besitzen.

Wie ein solcher Artikel zustande kommt? Klassisch: es wird kein Thema recherchiert, sondern eine These a priori aufgestellt (in diesem Fall: ALDI ist ein skrupel- und gesichtsloser Großkonzern, der seine Mitarbeiter schlecht behandelt). Die Recherchen sollen nur noch dazu dienen, die These zu bestätigen. Wenn die Recherchen das aber nicht tun, kann man als Journalist einen Rückzieher machen, auf den eigenen Namen unter einer Titelgeschichte verzichten – oder die These beibehalten und sie mit vagen Andeutungen und halbgaren Unterstellungen füttern.

Auch die Motivation des "Insiders" Andreas Straub (der ein Buch zu verkaufen hat) muss sich erstaunlicherweise keiner kritischen Prüfung stellen. Der Satz "Seine Karriere endete mit einer aus seiner Sicht unbegründeten Kündigung" hätte sicher ein oder zwei Nachfragen verdient. Will hier jemand schlicht gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber nachtreten und hat sich ein Nachrichtenmagazin zum Erfüllungsgehilfen gemacht?

Wie dem auch sei: SO sollten große Enthüllungsstorys nicht aussehen. Ich wundere mich sehr über die Chefredaktion, die so einen dünnen und herablassenden Quark durchgewunken hat. Ein Grund lässt sich vermutlich aus dieser Meldung ablesen – es bringt tatsächlich Leser, wenn man alle Vorurteile bedient.

Der SPIEGEL ist mit solchen Methoden nicht allein: Nicht anders hat es neulich der STERN gemacht, als er den Chef von Liqui Moli wegen firmeninterner Emails in einem Interview (in der gedruckten Ausgabe) plattzumachen versuchte. Für diesen Zweck wurde sogar der schicke Begriff "firmeninterne Öffentlichkeit" erfunden, um zu suggerieren, dass nach außen kommuniziert wurde, was in Wirklichkeit vom STERN publik gemacht wurde. Das ganze Gespräch war eine durch und durch schäbige Attacke, deren einziger augenscheinlicher Zweck es war, das positive Image von Herrn Prost in der Öffentlichkeit triumphierend zu torpedieren – weil es ein Scoop wäre. Es war keiner. Aber verbrannte Erde konnte man trotzdem ausreichend hinterlassen.

Weil es ein so schöner deutscher Begriff dafür ist: pfui.



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PabloD
PabloD
8. Juni, 2012 09:03

Sehr schön auseinandergenommen das Ganze, sollte mich wundern wenn das nicht wieder bei 6vor9 auftaucht.

Nur das mit den Vertragsstrafen hab ich persönlich schon anders erlebt, aber das gehört hier nicht hin 😉

PabloD
PabloD
8. Juni, 2012 09:08

Ich.bin.zu.langsam.

Sowohl bei der morgendlichen Blogschau als auch beim editieren…

S-Man
S-Man
8. Juni, 2012 09:29

Was? Sooo böse ist ALDI? Na bei denen geh ich nicht mehr einkaufen… 😉

VolkerK
8. Juni, 2012 09:56

Großartig, ich nehm mir ja nie die Zeit, den Humbug in vielen SPIEGEL-Artikeln auszuarbeiten. Es grenzt, wenn man selber journalistisch arbeitet, mitunter an Masochismus, diese mit Buchstaben gefüllten Hohlräume zu Ende zu lesen.
Dieser Nicht-Enthüller ist aber vielleicht nur ein Zeichen dafür, dass das Sommerloch dieses Jahr früh dran ist. Obwohl: Nö, glaub ich nicht. Das kommt noch. Ich hab in den letzten Jahren gefühlt jede zweite SPIEGEL-Titelstory nach spätestens 2 Spalten abgebrochen, weil entweder alles schon vorher in diesem Internet durchgekaut worden war oder ich den Aufreger gesucht hab.

heino
heino
8. Juni, 2012 10:56

Wirklich eine lesenswerte Angelegenheit und ein beschämendes Urteil für den angeblich seriösen Journalismus dieses Blattes. Nur eine Anmerkung dazu:es ist keineswegs so, dass Arbeitgeber immer und frei nach Gusto die Mitarbeiter per Video überwachen dürfen. Ist ein Betriebsrat vorhanden (was bei Firmen dér Größenordnung von Aldi selbstverständlich sein sollte, aber leidernicht ist), dann hat er Mitbestimmungsrecht. Ist keiner vorhanden, kann sowas im Zweifelsfall vor dem Arbeitsgericht durchaus immer noch zum Nachteil der Firma ausgelegt werden. Weiß ich aus eigener Erfahrung, ich war mal Betriebsrat und habe auch schon einen früheren Arbeitgeber genau deswegen verklagt und gewonnen.

Wortvogel
Wortvogel
8. Juni, 2012 11:18

@ heino: Das haben weder ich noch der Artikel behauptet. Es steht sogar drin, dass die Überwachung der Räumlichkeiten außerhalb des Verkaufsbereichs problematisch ist. Nur konnte der auch mal wieder nicht nachgewiesen werden.

Thankmar
Thankmar
8. Juni, 2012 12:40

Ich poste meinen Kommentar von Teil 1 hier noch mal, weil ich nicht gesehen hatte, dass chon Teil 2 da war… kann aber nach Belieben hier oder dort gelöscht werden.

Das sind genau die Gedanken, die mir beim Lesen auch durch den Kopf gingen. Vielen Dank für die Übersicht!
Ich habe auch noch mein Spiegel-Abo, und bis vor zwei, drei Jahren hätte ich ihn gegen die meiste Kritik verteidigt. Das fällt mir immer schwerer. Tendenziöser Kampagnenjournalismus, oder besser zweckorientierte Verbohrtheit bei manchen Themen (Piratenpartei, Urheberrecht) kommt immer häufiger vor. Kurbjuweit, Matussek und (bis vor kurzem, der darf wohl nicht mehr) Tuma nerven mit ihren Essays. Wie oft die Koaliton nach den Vorhersagen des Spiegels schon am Ende gewesen sein müsste! Und die Titelthemen der letzten Zeit: immer wieder Erziehung, Gesundheit (inkl. Mobbing und Depression), Skandale, die keine sind, Koalitionsende. Über nen schönen Führer-Titel könnt ich mich schon wieder freuen.
Ich tu mir schwer, das Abo zu kündigen, weil mir keine Alternative einfällt. Tageszeitungen mag ich nicht wegen des Formats, und weil man sie jeden Tag mit irgendwas vollschreiben muss. Bei den Wochenmagazinen gibt es keine Alternative. Nur online? Kann (und will) ich nicht auf der Toilette lesen. Ach ach ach.

Dietmar
8. Juni, 2012 12:40

Es wäre im Umkehrschluss fairer, wenn ALDI schlechter zahlen würde, weil es den Mitarbeitern dann leichter fiele, auf den Job zu verzichten.

Ich war vor drei Wochen zur Bank, weil ich einen Kredit brauche, um den Investitions-Stau in meinem Betrieb zu beheben. Der gute Sachbearbeiter hat 9,irgendwas % Zinsen angeboten. Das fand ich etwas teuer. Daraufhin sagte er mir, er könne mir auch keinen günstigeren Zinssatz anbieten, wenn meine Zahlen besser wären. Auch wenn jemand käme, der viel besser dastünde als ich, könne er das nicht. Es sei unfair, jemandem gegenüber, der ausgezeichnete Zahlen verbuchen kann, diesem auch keinen besseren Zinssatz anzubieten, aber so sei das nun einmal.

Beobachter
Beobachter
8. Juni, 2012 13:24

Bei SpiegelOnline ist Lidl "Service Partner". Kann man auch mal drüber nachdenken…

Wendy Gondelntrauertragen
Wendy Gondelntrauertragen
8. Juni, 2012 13:26

Mal was anderes: Ich finde es sehr gut, wie Ihr Text mit den Scans des Originalartikels arbeitet. Ich entnehme dem eine bestimmte Haltung zur berüchtigten Urheberrechtsdebatte, die ich im Zweifel teile. Denn: Unter Zitatrecht fällt das sicher nicht mehr. Schließlich bilden Sie den gesamten SPIEGEL-Artikel in sehr gut lesbaren Bildern ab. Keine Angst vor Abmahnböllern aus dem Sturmgeschütz?

K.H.
K.H.
8. Juni, 2012 13:36

@Beobachter(8):
In dieselbe Richtung dachte ich auch, zumal

1) ich den Worten Wortvogels entnehme, dass LIDL im Artikel positiv erwähnt wird, und

2) LIDL offensichtlich eine sehr schlagkräftige PR-Abteilung mit guten Verbindungen zur Presse besitzt; allerdings wusste ich bisher nur von Verbindungen zur Hamburger Konkurrenz vom SPRINGER, wo LIDL immer wieder PR-Artikel in den redaktionellen Teil bringt (nachzulesen im BILDBlog).

Das ist doch, um mal zu verschwörungs-theorien, ein geschickter Schachzug, ALDI in den Dreck zu ziehen, damit die Kunden sich denken "Die sind eh' alle gleich; dann kann ich ja auch wieder zu LIDL gehen"…

Also: Ich geh' jetzt erstmal zu einem Solidaritäts-Einkauf zum örtlichen ALDI süd. 🙂

heino
heino
8. Juni, 2012 13:37

@WV:dieser Absatz hier klang für mich danach:

"Seite 6: der SPIEGEL widmet sich einem neuen Aspekt. Es geht um die Videoüberwachung von Mitarbeitern und Kunden. Wohlgemerkt, die ist legal. Und bei jedem größeren Filialisten üblich, auch um Diebstähle und Versicherungsbetrug aufdecken zu können"

Hab ich wohl mißverstanden:-(

Wortvogel
Wortvogel
8. Juni, 2012 14:04

@Wendy Gondelntrauertragen: Sie entnehmen falsch – ich halte im Fall einer so ausführlichen Analyse die annotierten Scans für gerechtfertigt, gerade weil den Lesern gezeigt werden soll, dass ich nichts ausgelassen habe, um selber tendenziös zu berichten. Sollte der SPIEGEL damit ein Problem haben, können wir stressfrei drüber reden. Und in absehbarer Zeit wird der Artikel auch bei SPon kostenfrei abzurufen sein.

Jeff Kelly
Jeff Kelly
8. Juni, 2012 14:21

@Dietmar.

Da hat dir der Mitarbeiter Unfug erzählt

Fakt ist: Bei den Großbanken (Postbank, Deutsche Bank etc.) dürfen die Sachbearbeiter in den Filialen nichts entscheiden.

Die geben deinen Kram in den Computer ein, der spuckt Zahlen aus und die Konditionen dürfen die dir dann geben. Dort hat keiner die Kompetenz dir etwas anderes zu liefern, weil deren automatisiertes System das nicht erlaubt und die normalen Sachbearbeiter keine Entscheidungskompetenz haben die Vorgaben zu ändern.

Hat mir ein Mitarbeiter auch mal so trocken erzählt: "Wir wissen sie sind kreditwürdig, aber wenn mein System ihnen nur diese Konditionen bietet kann ich ihnen nichts anderes bieten obwohl ich weiß, dass das kein Problem wäre"

Versuch dann mal bei Schufa, Kreditreform und Co. und bei der Bank rauszufinden, warum man trotz objektiv perfekter Kredithistorie kein Geld kriegt. Die Bank sagt sie verlässt sich aufs Rating und die Rating-Agenturen verweisen auf den Datenschutz und Geschäftsgeheimniss

Aldira Liedelsen
Aldira Liedelsen
8. Juni, 2012 14:37

Dewi, der frühere "Niggemeier für Arme", hat einen lesenswerten Artikel geschrieben. Respekt!

Lukas Graf
Lukas Graf
8. Juni, 2012 14:38

@Wortvogel: Ich würde das mit den Scans aber auch nochmal überdenken und zumindest mal die Bilder alle radikal schwärzen, denn die haben wirklich nichts mit deiner Intention zu tun. Eigentlich würde ich alles bis auf die von dir verwendeten Stellen schwärzen oder blurren.

Wer verifizieren will, dass du nichts aus dem Zusammenhang gerissen hast, kann ja im Spiegel nachlesen. So ist das in jedem Fall unzulässig. Ich kenne die Abmahnpraxis des SPIEGEL nicht, wäre da aber vorsichtig. Du könntest außerdem auch von ALDI abgemahnt werden, wenn die der Meinung sind, wenn schon nicht den SPIEGEL, dann zumindest dich plattzumachen, denn du verbreitest ja schließlich die Berichterstattung des SPIEGEL 1:1, selbst wenn du sie kritisierst.

Wortvogel
Wortvogel
8. Juni, 2012 15:29

@ Lukas Graf: Keine Sorge, das habe ich vorher abgeklärt. Rechtlich bin ich auf der sicheren Seite – abmahnen können die natürlich trotzdem, aber das wird relevant, wenn es soweit ist.

Ich mache das hier nicht leichtfertig und ohne Rückendeckung.

Wendy Gondelntrauertragen
Wendy Gondelntrauertragen
8. Juni, 2012 15:39

@wortvogel: nee, ich entnehme richtig, ich bin ja auch der meinung, dass es in einem solchen fall eben völlig gerechtfertigt ist. also möglich sein muss.

Wortvogel
Wortvogel
8. Juni, 2012 15:50

@ Wendy: Nein, weil Sie eine damit verbundene Haltung zum Urheberrecht unterstellen.

plumtree
8. Juni, 2012 16:14

Als Einzelhändler der mehrere Aldis in der Nähe hat und dort, natürlich, auch Kolleg(inn)en kennt war ich über den Spiegel Artikel sehr erstaunt.
Denn gerade die Aldi Mitarbeiter sind durchweg recht zufrieden mit ihren Jobs Sie bekommen ordentliches Geld für ordentliche Arbeit.
Die Arbeitszeiten sind normal und werden gewöhnlich eingehalten, was gerade im Einzelhandel nicht immer sebstverständlich ist.
Aber es ist leider Stilmittel des Spiegels grundsätzlich alles schlecht darzustellen.
Das ist ein Grund, weshalb ich das Blatt nicht mehr lese.
Der zweite ist, dass mir bei vertrauten Themen immer wieder eklatante Recherchelücken auffallen – und dafür muß ich nicht auch noch Geld ausgeben.

dermax
dermax
8. Juni, 2012 18:01

Also ich bin wirklich erstaunt, dass da ALDI nicht rechtliche Schritte eingeleitet, dieser zweite Teil ist ja nur mehr bösartiges Stammtischgelaber… man kann doch nicht so viele Dinge einfach behaupten, ohne jeden Beleg…
Man kriegt also nen Zettel mit der Raumnummer, wenn man zum Meeting kommt… unfassbar, sowas…

Peroy
Peroy
8. Juni, 2012 18:36

“Praktikanten sind mit Namensschildern auszustatten. Pfifferlinge sind Tagesartikel. Die Frische muss zwingend gewährleistet werden“

Geil… Hitler war ein Scheiss dagegen… 😀

dermax
dermax
8. Juni, 2012 20:39

Was isn eigentlich ein "hochrangiger Ex-Manager"… jetzt hochrangig? seinerzeit? Und heisst hochrangig ned, dass man mitverantwortlich für die Firmenpolitik war/ist?

Und der Uli, der Depp, fährt echt alle 4 Wochen zu seinem wichtigsten Kunden… das ist ja einmal im Monat… unfassbar…

Das mit den Kündigungen kapier ich auch ned… kann man ned einfach jemanden entlassen und sich einen Dreck um den rechtlichen Hintergund scheren?

Jeder Absatz ein neuer Brüller…

Dietmar
9. Juni, 2012 00:09

@Jeff Kelly: Danke! Das hatte mir mein Steuerberater vorher schon so gesagt. Ich meine, der wollte damit nur ein wenig großspurig daherreden. Worum es mir ging, ist der eigenartige Begriff von "Fairness": Jemanden, der eigentlich kein Geld braucht, Geld nicht günstiger leihen zu können, sei unfair dem gegenüber. Es ist aber nicht unfair, jemanden viel zahlen zu lassen, der das Geld wirklich braucht. Bankwirtschaftlich verstehe ich das schon, nur ist dieser Begriff irgendwie doch, sagen wir mal, unsensibel.

Tanja
9. Juni, 2012 07:56

Und noch mal Danke, sehr interessante Analyse!!

MrFox
MrFox
9. Juni, 2012 09:41

Naja, der Vergleich mit dem Liqui-Moly-Artikel des Sterns hinkt ein bisschen. Der war ja in großen Teilen ein Interview, bei dem sich die Geschäftsführung und Personalleitung sympathischerweise den aufdringlich-provokativen Fragen sehr offen gestellt hat. Und letztendlich auch zugeben musste, dass der Ton des Chefs ein bisschen im Widerspruch zur "Liebe und Vertrauen"-Promotion steht. Ich fand den Ton der dort zitierten Chef-E-Mails unangemessen und unprofessionell, aber letztendlich eher harmlos gegen das, was ich an schreienden, aggressiven Entscheidungsträgern schon erlebt hab. Am Ende das Artikels im Stern stand jedenfalls die Erkenntnis, dass der Liqui-Moly Chef eben sehr emotional und ehrlich ist – im guten wie im schlechten. Und das ist sympathisch.

Wortvogel
Wortvogel
9. Juni, 2012 10:07

@ MrFox: Der Chef von Liqui Moli ist in firmeninternen Emails gerne krachledern – seine Belegschaft scheint das auf Grund seiner sonstigen Integrität und Fairness okay zu finden. Der STERN zerrt das in die Öffentlichkeit und empört sich so lange über den angeblichen Widerspruch (der keiner ist – der Chef empört sich über Fehlverhalten seiner Manager, gerade WEIL er Fairness im Umgang wünscht), bis Herr Prost am Ende frustriert beschließt, nicht mehr als Werbefigur seines Unternehmens aufzutreten. Treffer versenkt. Das fand ich eklig.

Marcus
Marcus
9. Juni, 2012 12:24

@Dietmar:

"Der gute Sachbearbeiter hat 9,irgendwas % Zinsen angeboten. Das fand ich etwas teuer."

Irgendwas machst du falsch…

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/deutschland-verkauft-anleihen-mit-null-prozent-zinsen-a-834720.html

Dietmar
9. Juni, 2012 13:40

@Marcus: Ich weiß … 🙁

Im Ernst: Das ist ein Hammer, weil ich jetzt dringend investieren müsste. Alles läuft eigentlich für die Verhältnisse, die ich erwarten kann, ganz ordentlich. Aber dadurch, dass ich nichts mehr reinstecken kann, komme ich doch ein wenig in Schwierigkeiten.

Aber das geht Mittelständlern auch so, dass die Banken billig leihen können aber nicht ebenso billig weitergeben. Investitionsbremsen.

Ist aber ja nicht das Thema des Artikels. Ich meine nur, vielleicht verstehen wir ja den Begriff "Fairness" falsch (um die es ja in der Wirtschaft ja sowieso nicht so richtig geht).

Zwenti
Zwenti
9. Juni, 2012 16:15

@Wortvogel: Sehr gut geschrieben und analysiert. Und es ist echt traurig was sich in Deutschland Qualitätsjournalismus schimpft!

ultimata
ultimata
9. Juni, 2012 20:57

Lesen Sie demnächst im Spiegel "Ausgepackt 2" wie Aldi seine Mitarbeiter durch ein Ideen Management unter Druck setzt "Hochrangiger Manager bestätigt, dass Ideen die zu Kostenersparnis führten mit 20.000€ prämiert wurden und Mitarbeiter so gezwungen wurden sich um "Ihren" Arbeitgeber Gedanken zu machen" weitere schockierende Erkenntnis Aldi setzt immer stärker auf automatisierte Kostenkalkulationen, Controller werden in Arbeitslosigkeit gedrängt….

Das Sturmgeschütz der Demokratie ist inzwischen zu einer Knallerbse des Werbepartner Kampagnenjournalismus verkommen.

Der Stil des Artikels ist wirklich nicht mehr so weit von Bild entfernt….
Schade dass ich kein Abonnement zum kündigen mehr habe, sonst könnte ich dass jetzt tun…

stan
stan
11. Juni, 2012 11:45

Das sind die Nachwirkungen der Aust Ära.
Seitdem kann ich dieses aufgeblasene Kampagnenblatt nicht mehr für voll nehmen.
Und das macht mich ehrlich traurig!

Wortvogel
Wortvogel
11. Juni, 2012 11:51

@ stan: Nachwirkungen? Sorry, dafür ist der AKTUELLE Chefred verantwortlich. Dieses Aust-Bashing ist albern.

stan
stan
11. Juni, 2012 17:15

Was ich sagen wollte ist:
seit Aust ging es mit dem Spiegel bergab!

gerrit
gerrit
11. Juni, 2012 21:33

Torsten: Das ist genau der Grund, warum ich Leser bin und du u.a. Autor.

Dieses Unbehagen "Ja, wo ist da jetzt das 'Fleisch', die belegten Fakten? Wenn einzelne Anekdötchen innerhalb der Geschichte belegt werden können, dann macht jeweils eine Meldung draus. Nicht interessant genug? Dann weg damit." habe ich als Normal-Medien-Konsument auch. Aber du strickst diesen Beitrag draus. Chapeau.

DMJ
DMJ
12. Juni, 2012 17:50

Gute Arbeit, Herr Vogel!

Mag solche detailierten Analysen immer wieder gern, weil sie ja doch das eigene Leseverhalten schärfen. Denn auch, wenn ich mich als relativ kritischer Leser sehe, flutschen mir diverse "könnte-dürfte-sollte"-Behauptungen auch immer wieder als angebliche Fakten unterm Radar durch.

Jörg
Jörg
20. Juni, 2012 10:28

Wobei man zu dem "vermeintlichen Diebstahl" noch anmerken muss, dass gefühlte 80 % der Journalisten in Deutschland nicht auf Anhieb den Unterschied zwischen "vermeintlich" und "mutmaßlich" erklären könnten. Pikant dabei: Beim "Spiegel" soll der Anteil Insidern zufolge möglicherweise noch höher liegen.

Wortvogel
Wortvogel
20. Juni, 2012 10:32

@ Jörg: Full Disclosure – kann ich wahrscheinlich auch nicht.

Jörg
Jörg
20. Juni, 2012 13:04

mutmaßlich – aufgrund bestimmter Tatsachen, Anzeichen möglich, wahrscheinlich

vermeintlich – (irrtümlich, fälschlich) vermutet, angenommen; scheinbar

IRRTÜMLICH, FÄLSCHLICH!

->"Der mutmaßliche Mörder" – er war es vielleicht oder wahrscheinlich, aber man weiß es nicht.
->"Der vermeintliche Mörder" – erst dachte man, er war’s, aber er war’s dann doch nicht gewesen.

Wenn man weiß, was man da schreibt, gerne auch als in Zweifel ziehender Kampfbegriff eingestreut. Beispielsätze gefällig?

"Die vermeintlichen Aldi-Experten haben sich mit ihrem Artikel im Spiegel mutmaßlich doch nicht so viel Mühe mit der Recherche gegeben."

"Der vermeintliche Enthüllungskracher entpuppte sich dann doch als Ansammlung von Mutmaßungen und Halbwahrheiten."

Vgl. a. so genannt / sogenannt, selbsternannt, angeblich, Setzung in Anführungsstrichen, gilt als

@echo off
@echo off
20. Juni, 2012 14:12

> Hohe Löhne sind laut SPIEGEL ebenso wenig positiv zu sehen wie eine > niedrige Diebstahlsquote, die bei ALDI gerade mal 0,25 Prozent
> beträgt (Durchschnitt: 5 Prozent)

Würde denn jemand bei Kick 5€ Kleider klauen oder beim lieber teuren Designer? ^^

Jedenfalls sollt Spiegel aufhören ehemalige Bild Redakteure zu beschäftigen (so hat es zumindest den Anschein)

J. S.
J. S.
26. Juni, 2012 19:04

Nur mal so nebenbei. Bio-Artikel sind doch so was von überbewertet. Als ob in Bio-Artikeln nicht auch Chemie enthalten ist. Will man sicher gehen, kauft man direkt beim Bauern ein.
Deswegen finde ich die Kritik vom Spiegel, dass Aldi keine Bio-Artikel führt, unbegründet.