01
Jun 2012

Asylum: “American Pussies”

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Ich habe es selbst oft genug erlebt: Diejenigen, die großmäulig ihre eigenen Verfehlungen verteidigen, kneifen schnell den Schwanz ein, wenn doch mal einer die Keule raus holt. Case in point: Asylum Global.

Ihr erinnert euch vielleicht, dass ich Asylums “American Battleship” so penetrant auf dem Trittbrett von “Battleship” fand, dass es selbst für Mockbuster-Verhältnisse angebracht war, von Universals Seite (endlich?) mal gegen zu treten. Nicht jeder Leser war meiner Meinung – Universal aber schon, wie es aussieht.

Das Hollywood-Studio hatte nicht nur die Lizenz von “Battleship” gekauft, sondern auch eine “key visual art” entwickeln lassen, einen Look, der Kunden und Käufer sofort an den Blockbuster denken lassen sollte:

Es war nicht sehr verwunderlich, dass Asylum sich beeilte, einen Mockbuster auf die Rampe zu bekommen, der sich in jeder Beziehung an das Original hängt – und in diesem Fall vielleicht auch zu weit aus dem Fenster. Universal reichte eine Klage ein:

“This action arises out of Global Asylum’s knowing and willful violation of Universal’s rights with respect to Universal’s highly anticipated motion picture Battleship, and Global Asylum’s blatant infringement and unfair completion in advertising and promotion for sale, in the United states and in Europe, a straight-to-DVD knock-off that features substantially similar artwork, packaging, release dates, and film trailers as Universal’s motion picture.”

Nun mag man sich an dem “David vs. Goliath”-Spektakel ergötzen und aus grundsätzlichen Erwägungen zuerst einmal auf Seiten des Underdogs stehen, aber es ist kaum zu bestreiten, dass Asylum sich an “Battleship” nicht nur anlehnen wollte, sondern ganz klar auf Verwechslungen vor dem DVD-Regal spekulierte. Dabei war schon der Titel “American Battleship” eine Vorsichtsmaßnahme gewesen – ursprünglich war nur der Plural “Battleships” geplant gewesen (so wie Asylum auch einen “Terminators” und einen “Universal Soldiers” produziert hatte).

Bei Asylum gab man sich gänzlich unschuldig und pinkelte öffentlich noch hämisch auf die Ansprüche von Universal drauf:

“The Global Asylum has promoted the feature film American Battleship for nearly a year while Universal raised no concerns. The timing of Universal’s recently filed lawsuit coincides with mixed reviews of its big-budget film Battleship — the first movie based on a board game since Clue. Looking for a scapegoat, or more publicity, for its pending box-office disaster, the executives at Universal filed this lawsuit in fear of a repeat of the box office flop John Carter of Mars. The Universal action is wholly without merit, and we will vigorously defend their claims in Court. Nonetheless, we appreciate the publicity.”

Die Fan-Meute jubelte – endlich mal einer, der sich von den großen Studios nicht einschüchtern lässt! Die Frage, wer im Recht ist, wurde dabei gerne unter den Teppich gekehrt. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich als Inhaber einer Multimillionen-Lizenz auch nicht wohlwollend auf solche Abzocker reagieren würde.

Wie dem auch sei: Asylum verkündete also lautstark, sich dem Diktat von Universal nicht beugen zu wollen – und tat es dann stickum doch. Wie vom Hollywood-Studio verlangt, wurde der Titel des Films geändert, die Artwork, sogar die Farbphilosophie. Aus “American Battleship” wurde “American Warships”:

Dass diese Änderungen sehr kurzfristig kamen, kann man schon an internationalen Screenern sehen, die im Umlauf sind. Die tragen nämlich noch den Originaltitel:

Ich habe mir “American Warships” (or whatever) angesehen. Abgesehen von einem für Asylum erstaunlich hochwertigen Cast und vielen Location-Drehs auf einem echten Kriegsschiff, die den Film teurer wirken lassen, als er war, regiert die übliche asylumsche Film-Baumschule: endlose hanebüchene Dialoge, ein kalorienfreier Plot-Ersatz, größtenteils miese CGI und Schlampereien in Schnitt und Regie, die nicht zu entschuldigen sind. All sizzle, no steak.

Man wünscht sich, die ironische Einblendung zum Filmbeginn wäre wahr und bezöge sich auf dieses dröge Machwerk:

Bevor jetzt jemand triumphierend “Ha ha! Battleship ist aber in den USA total gefloppt” brüllt – das stimmt. Es hat nur mit der Sache nichts zu tun und ändert nichts an den Rechten von Universal.



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Exverlobter
Exverlobter
1. Juni, 2012 17:40

Rein juristisch mag Universal im Recht sein. Aber wenn Universal einen Film so dreist von Marketing-Strategen entwerfen lässt, kommt schon Schadenfreude auf, wenn sich Blutsauger Asylum wieder mal an denen vergreift.
Andererseits hat auch The Asylum diesmal eindeutig aufs falsche Pferd gesetzt, da nicht mal der Originalfilm irgendeinen amerikanischen Kinogänger vom Hocker reißt (BTW, es ist eine Ironie, dass so ein Navy-Ami-Propaganda-Streifen beim Overseas-Publikum, also bei uns, zumindest finanziell viel besser angekommen ist, aber beim US-Publikum durchfällt)
Der Verwechslungseffekt bringt diesmal überhaupt nix.
Also sind sowohl Universal als auch Asylum beide auf die Nase gefallen. Recht so.

Hast du auch das Original gesehen.
Der Vergleich wäre interessant.
In der Review von RedLetterMedia setzt Mr.Plinkett/Mike Stoklasa auch den Original-Film auf eine Stufe mit Asylum (anscheinend hat er beide gesehen)

http://redlettermedia.com/half-in-the-bag-battleship-and-dark-shadows/

OnkelFilmi
OnkelFilmi
1. Juni, 2012 19:56

“BTW, es ist eine Ironie, dass so ein Navy-Ami-Propaganda-Streifen beim Overseas-Publikum, also bei uns, zumindest finanziell viel besser angekommen ist, aber beim US-Publikum durchfällt.”

Als der Film bei uns startete, hatte er keine Konkurrenz. Als er in den USA rauskam, hatte er es in der ersten Woche mit dem Juggernaut des Jahres, den “Avengers” zu tun (und in einem gewissen Maß mit “The Dictator”), und in der zweiten mit dem etablierten “Men in Black”-Franchise. Alles Filme, die zielgruppenrelevant sind.

Wäre “Battleship” zeitgleich mit Europa gestartet, wäre das Einspielergebnis sicherlich um einiges höher gewesen. (Das selbe Problem dürfte auch “Prometheus” hierzulande haben – Deutschlandstart ZWEI MONATE nach den USA… in Russland bereits ab Ende Juli auf DVD draussen. Viel einfacher kann man den Piraten nicht den Boden bereiten, FOX…)

Exverlobter
Exverlobter
1. Juni, 2012 20:13

@Onkelfilmi
Seltsam.
Hatten Sie Battleship in den USA nicht extra deswegen anderthalb Monate später als hierzulande starten lassen, um Avengers aus dem Weg zu gehen? Das mit dem vorgezogenem Overseas-Release war ja ein recht ungewöhnlicher Schritt.
Ich versteh diese Sommerblockbuster-PHilosophie sowieso nicht! WIeso alle Highlights im Sommer und gerade dann wenn die meisten am wenigsten Lust aufs Kino haben? Es ist lange hell, und ich z.B. gehe dann eigentlich lieber grillen, als in einen abgedunkelten Kinosaal.
Früher war der deutsche Release meist Monate später, aber das wird mittlerweile immer mehr an den US-Release angeglichen.

Insofern haben die GI Joe 2 Macher den richtigen Schritt gewagt,und ihren Film aus der Schusslinie genommen. Warum verteilt man die Highlights eigentlich nicht über das Jahr hinweg?

Exverlobter
Exverlobter
1. Juni, 2012 20:16

“Viel einfacher kann man den Piraten nicht den Boden bereiten”

Das ist egal, ob der MOnate oder schon Tage später erscheint. Mein Mitbewohner hatte “American Reunion” schon am deutschen Startwochenende illegal auf seiner Festplatte, lol.

Howie Munson
Howie Munson
1. Juni, 2012 20:39

ich versteh immer noch nicht wie “schiffe versenken”/”Flottenmanöver” eine “Multimillionen-Lizenz” werden konnte, an der Stelle muss man eindeutig Hasbro gratulieren…

Exverlobter
Exverlobter
1. Juni, 2012 20:43

Genau.
Ist so, als ob man Tic Tac Toe lizensieren lassen möchte.

Andrea Bianchi
Andrea Bianchi
1. Juni, 2012 20:49

“Ich versteh diese Sommerblockbuster-PHilosophie sowieso nicht! WIeso alle Highlights im Sommer und gerade dann wenn die meisten am wenigsten Lust aufs Kino haben? Es ist lange hell, und ich z.B. gehe dann eigentlich lieber grillen, als in einen abgedunkelten Kinosaal.”

Das habe ich mich auch immer gefragt. Vielleicht weiß der Wortvogel ja mehr. Der ist bezüglich solcher Fragen ja immer sehr bewandert…

OnkelFilmi
OnkelFilmi
1. Juni, 2012 21:48

“Hatten Sie Battleship in den USA nicht extra deswegen anderthalb Monate später als hierzulande starten lassen, um Avengers aus dem Weg zu gehen?”

Nein, das Studio sah in “Battleship” einen Tentpole-Release, und die gehören, nach dem Verständnis der Marketing-“Spezialisten”, in die Blockbuster-Saison, von Mitte Mai bis September. Und damit haben sie sich mal gehörig in den Arsch gebissen…

“Insofern haben die GI Joe 2 Macher den richtigen Schritt gewagt,und ihren Film aus der Schusslinie genommen.”

Naja, jetzt startet der Film im März ’13. Und die Zeit zwischen den Oscars (davor ist “Award-Season”) und den großen Sommerfilmen gilt bei den Amis als die Zeit, in der die Studios die Filme ins Kino bringen, denen sie eher eine geringe Chance geben… KANN allerdings auch klappen (siehe zB “Hunger Games”).

“WIeso alle Highlights im Sommer und gerade dann wenn die meisten am wenigsten Lust aufs Kino haben? Es ist lange hell, und ich z.B. gehe dann eigentlich lieber grillen, als in einen abgedunkelten Kinosaal.”

Bei den Amerikanern ist der Sommer die Zeit, wo man am meisten miteinander unternimmt, und die Leute am meisten Zeit haben (Schulferien, generell Urlaub [der bei den Amis eh fast komplett im Land stattfindet], “Sportfrei”). Gegrillt wird meist eh nachmittags, mit der ganzen Familie.

“Mein Mitbewohner hatte “American Reunion” schon am deutschen Startwochenende illegal auf seiner Festplatte, lol.”

Weil der Film schon ein paar Wochen vorher in Russland gestartet war :p

Exverlobter
Exverlobter
1. Juni, 2012 22:08

@OnkelFilmi
“Nein, das Studio sah in “Battleship” einen Tentpole-Release, und die gehören, nach dem Verständnis der Marketing-”Spezialisten”, in die Blockbuster-Saison, von Mitte Mai bis September. Und damit haben sie sich mal gehörig in den Arsch gebissen…”

Ich kann es mir schon etwas aus dem Kontext erklären, aber was heißt genau Tentpole-Release?
Wieso dann der vorgezogene Overseas-Release? Wenn die Avengers nicht in den USA gefürtchtet haben, warum dann das ganze.

“Bei den Amerikanern ist der Sommer die Zeit, wo man am meisten miteinander unternimmt, und die Leute am meisten Zeit haben (Schulferien, generell Urlaub [der bei den Amis eh fast komplett im Land stattfindet], “Sportfrei”). Gegrillt wird meist eh nachmittags, mit der ganzen Familie. ”

Ist doch hier nicht anders. AUßer dass die meisten ihren Urlaub halt im AUsland verbringen. Und das die Deutschen wahrscheinlich doppelt so viel Urlaub haben wie die Amis (gell Frau Merkel!)
Und ich geh trotzdem im Sommer ungern ins Kino.

“Naja, jetzt startet der Film im März ’13. Und die Zeit zwischen den Oscars (davor ist “Award-Season”) und den großen Sommerfilmen gilt bei den Amis als die Zeit, in der die Studios die Filme ins Kino bringen, denen sie eher eine geringe Chance geben… KANN allerdings auch klappen (siehe zB “Hunger Games”).”

Warum ist das so? ALso dass man dort bislang eher die Filme nicht dort haben wollte wenn sie gut laufen sollten. Und was hat das mit den Oscars zu tun? Diese SOmmer-Blockbuster sind doch sowieso nie Oscar-Kandidaten.
BTW Herr der Ringe und Harry Potter liefen meines Wissens auch nie im Sommer.
Und hat Hunger Games diesen Glauben jetzt ins Wanken gebracht?

Peroy
Peroy
1. Juni, 2012 22:15

“Ist doch hier nicht anders. AUßer dass die meisten ihren Urlaub halt im AUsland verbringen. Und das die Deutschen wahrscheinlich doppelt so viel Urlaub haben wie die Amis (gell Frau Merkel!)
Und ich geh trotzdem im Sommer ungern ins Kino.”

Ich brauche einen Kopfpatsch-Smiley… oder einen, der den Dötz auf den Tisch hämmert… oy vey…

Exverlobter
Exverlobter
1. Juni, 2012 22:18

“Ich brauche einen Kopfpatsch-Smiley… oder einen, der den Dötz auf den Tisch hämmert… oy vey…”

Kläre mich auf

Howie Munson
Howie Munson
1. Juni, 2012 22:38

ich habs: in amerika sind die Klimaanlagen in den Kinos besser… *duck*

ne wird wohl wirklich daran liegen das die ganzen “National SportXY Leagues” und auch die Network Serien Pause haben und so die Leute einfach mehr freie “Unterhaltungstermine” haben…

Exverlobter
Exverlobter
1. Juni, 2012 22:41

“ne wird wohl wirklich dara n liegen das die ganzen “National SportXY Leagues” und auch die network serien pause haben und so die Leute einfach mehr freie “Unterhaltungstermine” haben…”

Das wäre dann doch aber eher was für die Jocks.

OnkelFilmi
OnkelFilmi
1. Juni, 2012 22:50

“Ich kann es mir schon etwas aus dem Kontext erklären, aber was heißt genau Tentpole-Release?”

Tentpole – weil man aus so einem Film ein Franchise (ein Zelt) basteln kann – im Falle eines Erfolges wohlgemerkt.

“Wenn die Avengers nicht in den USA gefürtchtet haben, warum dann das ganze.”

Frag mich nicht. Die letzten Marvel-Verfilmungen (Captain America, Thor) waren relativ “softe” Hits (beide um die 160 Mio Einspiel in den Staaten), von daher hätte vorher niemand erwartet, daß “Avengers” weit mehr als 500 Mio in den USA einspielen, und alles um sich herum plattwalzen würde…

“Ist doch hier nicht anders.”

Naja, bei uns hier besteht der Sport in erster Linie aus Fussball, alles andere läuft unter “ferner liefen”. Bei den Amis gibt es aber auch noch Eishockey, Baseball, Basketball… und obendrein ist das bei denen selbst im Hochschul- oder einfach nur Schulbereich ein dickes Ding (siehe “Friday Night Lights”). Im Sommer fällt das alles flach, also hat man da Zeit für andere Dinge… und darunter fällt bei denen auch Kino.

“Und ich geh trotzdem im Sommer ungern ins Kino.”

Jedem Tierchen sein Plaisirchen. Ich geh immer gern ins Kino, wenn ich einen Film sehen will. Scheiss egal ob Sonne, Wind oder ein verfickter Schneesturm.

“Warum ist das so? ALso dass man dort bislang eher die Filme nicht dort haben wollte wenn sie gut laufen sollten. Und was hat das mit den Oscars zu tun? Diese SOmmer-Blockbuster sind doch sowieso nie Oscar-Kandidaten.
BTW Herr der Ringe und Harry Potter liefen meines Wissens auch nie im Sommer.”

Im Sommer laufen die großen Blockbuster, im Oktober Horrorfilme (bzw da laufen sie besonders gut), November/Dezember sind Hochzeit für Familienfilme, ebenfalls ab Dezember ist “Awards Season”, die Zeit in der die Studios strategisch die Filme plazieren, mit denen sie auf einen Oscar spekulieren (und die, die früher angelaufen sind, bekommen da meist nochmal eine zweite Chance), und nach den Oscars… naja, da ist nichts besonderes mehr – sprich: da laufen vermehrt die Gurken… Frag nicht warum, ist halt so.

“Und hat Hunger Games diesen Glauben jetzt ins Wanken gebracht?”

Eher nicht. “Hunger Games” ist zwar ein Film von Lionsgate, dem momentan grössten Indie, aber halt doch nur von einem Indie. Das einzige, was sich die großen Studios da denken wird sein “Warum haben wir uns nicht die Filmrechte gesichert?” um sich dann auf die nächste “Young Adult”-Buchreihe zu stürzen (und sich wieder auf die Fresse zu legen, wie mit “Cirque Du Freak”, “The Golden Compass” etc..)

Exverlobter
Exverlobter
1. Juni, 2012 22:58

“Eher nicht. “Hunger Games” ist zwar ein Film von Lionsgate, dem momentan grössten Indie, aber halt doch nur von einem Indie. Das einzige, was sich die großen Studios da denken wird sein “Warum haben wir uns nicht die Filmrechte gesichert?” um sich dann auf die nächste “Young Adult”-Buchreihe zu stürzen (und sich wieder auf die Fresse zu legen, wie mit “Cirque Du Freak”, “The Golden Compass” etc..)”

Wobei das nicht nur Hunger Games war. Fast and Furious 4 und 5, von denen man sich bestenfalls einen moderaten Erfolg erhoffte, waren auch in diesem Time-SLot und sind wie eine Bombe eingeschlagen.
Also wie gesagt, diese Marketing-Fuzzies werde ich nie verstehen, abdf ich plädiere weiterhin dafür, die Filme besser über das Jahr zu verteilen. Wenn sie dann wie bei Battleship nochmals so auf die Fresse fliegen, und sich wundern, sind sie selber schuld.

Exverlobter
Exverlobter
1. Juni, 2012 23:01

@Onkelfilmie
“Frag mich nicht. ”
Ach ja, das hier zum vorgezogenen Overseas-Release, hab ich gerade gefunden. Auch wenn mir das jetzt nicht gerade weiterhilft. Inwiefern soll Overseas-Money den US-Start anregen?? Das eine hat doch mit dem anderen nix zu tun.

“The studio was aware from the start that a movie based on a board game faced skepticism in the U.S. (Sources say Universal considered pulling the plug before production started and unsuccessfully sought financial partners while it was shooting.) But the studio figured that overseas audiences would be more accepting. So Battleship opened abroad first in the hope that the studio could use big foreign numbers to sell it to U.S. audiences.
That didn’t quite work out, but Battleship has pulled in more than $225 million overseas. Those numbers weren’t dramatic enough to be a U.S. selling point — a strategy that isn’t exactly tested — but a rival studio exec says the early opening helped. “Was it the success they needed? No,” he says. “But had they waited, they would have been annihilated.””

VideoRaider
1. Juni, 2012 23:12

Es gibt kulturelle Unterschiede aus mannigfaltigen Gründen. Einer der Hauptgründe sind wohl die Sommerferien, die landesweit einheitlich sind und 3 Monate andauern. Kids und Teens wollen unterhalten werden. Das hat einen enormen Einfluß auf die US-Kinobranche. Des Weiteren verbringen die Amis zu einem SEHR großen Teil ihren Urlaub innerhalb der Staaten. Monatana ist so groß wie Deutschland. Wenn die Deutschen ins Ausland düsen, ist das keine große Sache. Nach Malle kommste für 150 Euro, nach London für 90. Aber dort laufen die Filme nun einmal nicht auf Deutsch und nicht nach deutschen Starttermin. Der Vater aus Idaho der Urlaub mit seiner Familie in Florida macht, kann den Film trotzdem auf Englisch sehen und nach dem einheitlichen US-Start. Alles wichtige Faktoren. Auch spielen klimatische Faktoren eine wichtige Rolle. Ich habe letztes Jahr in New York gelebt – das liegt auf dem gleichen Breitengrad wie Spanien. Ob dies jetzt genau eine Rolle spielt, sei dahingestellt, aber letztes Jahr hatten wir in den Sommermonaten durchschnittlich 40 Grad – gar eine Hitzewelle mit bis 50 Grad an einem Mittag. Die größten Bevölkerungszonen liegen in sehr warmen Zonen. Ob Ost- oder Westküste. Ein Kino ist angehm kühl, zumal sich viele Kinos auch in Multiplexen befinden. Mit Einkaufscenter, Cafe, Bar, Bowlingbar, etc. In Deutschland ist dies ja eher getrennt. Viele, viele Gründe…

Peroy
Peroy
1. Juni, 2012 23:30

““Ich brauche einen Kopfpatsch-Smiley… oder einen, der den Dötz auf den Tisch hämmert… oy vey…”

Kläre mich auf”

“Also eigentlich ist alles genau so wie bei uns… nur völlig anders.”

Dietmar
Dietmar
2. Juni, 2012 00:21

“Also eigentlich ist alles genau so wie bei uns… nur völlig anders.”

Hä?! Stimmt doch …

*flücht*

Exverlobter
Exverlobter
2. Juni, 2012 01:37

y

Exverlobter
Exverlobter
2. Juni, 2012 01:43

“Also eigentlich ist alles genau so wie bei uns… nur völlig anders.”

NIcht völlig.
Amis haben 3 Monate Schulferien. Deutsche 6 Wochen.
Dafür haben deutsche Studenten auch 3 Monate Semesterferien. Gleicht sich wieder aus
Deutsche Arbeitnehmer haben circa einen Monat Urlaub. Amis angeblich nur 2 Wochen. (Unterboten wohl nur von den Japanern)
Deutsche schauen Bundesliga, AMis den Super-Bowl. Was gleich ist? Irgendwann ab August macht die Bundesliga Pause. Genau wie Football. Also von ein paar Zeitunterschieden abgesehen funktioniert es in den USA doch nicht anders als hier oder?
Achja, Sport und Kinobesuche sollen auseinandergehalten werden? Ich denke, dass das dem gewöhnlichen Cineasten egal ist, welcher Jock-Sport momentan im Fernsehen läuft.

Peroy
Peroy
2. Juni, 2012 02:13

Du bist so’n Dödel…

dermax
dermax
2. Juni, 2012 02:46

Grosser Gott…

“Dafür haben deutsche Studenten auch 3 Monate Semesterferien.”
Und wieviele Studenten sitzen die 3 Monate nur bloed daheim rum?

“Deutsche schauen Bundesliga, AMis den Super-Bowl. Was gleich ist?
Irgendwann ab August macht die Bundesliga Pause. Genau wie Football.”

Bundesliga dauert von August bis Mai, Football von September bis Januar. Dafuer hast Hockey und Basketball, was quasi jeden Tag laeuft, da wuerd ich meine Blockbuster auch eher in der sportfreien Zeit raushauen… und ich seh zwischen Actionfilm- und Sportaffinitaet schon eine gewisse Ueberschneidung…

Exverlobter
Exverlobter
2. Juni, 2012 02:59

@Dermax
“Und wieviele Studenten sitzen die 3 Monate nur bloed daheim rum?”
Die wenigsten. Die Ami-Schüler aber doch auch nicht.

“Bundesliga dauert von August bis Mai, Football von September bis Januar.”
Ok, das ist in der Tat nicht mein Spezialgebiet.
But you got the point. Die Zeiten mögen unterschiedlich sein. Aber Deutsche und Amis gucken gleichermaßen Sport. Da unterscheiden die sich nicht. Aber früher konnte man in Deutschland trotzdem seine Blockbuster auch zu anderen Jahreszeiten anschauen. Weil sich die deutschen Verleiher einen Dreck um den US-Release gekümmert haben. Das ist heute anders.

“und ich seh zwischen Actionfilm- und Sportaffinitaet schon eine gewisse Ueberschneidung…”
Das stimmt. Aber den klassischen Actionfilm gibt es so kaum noch. (Stallone hält da mit seinen Expendables als einer der Wenigen noch die Fahne hoch). Kommt mal wieder was mit Bruce Willis wird es mit PG-13 weichgespült.
Nein, der Siegeszug des Superhelden-Formats und familienfreundlicher Bay und Emmerich-Action hat das klassiche 80er BadAss Cinema verdrängt. Und Jocks gucken zwar einen Stallone, aber keinen Comic-Film. Das ist nämlich was für Nerds.
Zum Tod von 80er-Hollywood ist auch das hier ganz interessant.
http://www.allouttabubblegum.com/main/?p=1285

Howie Munson
Howie Munson
2. Juni, 2012 09:13

Ich denke, dass das dem gewöhnlichen Cineasten egal ist, welcher Jock-Sport momentan im Fernsehen läuft.

n ich bezweifel das der gewöhnlcihe Cineast mehr als 20% der “Blockbuster-Zielgruppe” ausmacht…
und der unterscheid zwischen 100-200Mio. und 400-800Mio. ist genau der, um den es bei der Spekulation geht…

XXX
XXX
2. Juni, 2012 10:11

“Aber früher konnte man in Deutschland trotzdem seine Blockbuster auch zu anderen Jahreszeiten anschauen. Weil sich die deutschen Verleiher einen Dreck um den US-Release gekümmert haben. Das ist heute anders.”

Das ist der Notwendigkeit geschuldet, dass in unserer heutigen Zeit Filme (illegal) downloadbar sind und einige wohl nicht vier Monate warten werden, bis der Film dann bei uns mal im Kino läuft. Mal ganz davon abgesehen, dass zeitlich ähnliche Releases in allen Ländern einen größeren Marketing-Effekt haben und die später folgende Heimkionauswertung günstiger gestaltet werden kann (weil baugleiche Blu-rays in den größeren EU-Ländern).

Davon abgesehen ist es doch sowieso scheißegal, ob man im Winter oder im Sommer im Kino sitzt. Im Winter ist es dort warm, im Sommer klimatisiert. Und wer absolut nicht im Sommer ins Kino gehen will, weil er lieber im Garten rumhängt, der kann das ja auch tun, sollte aber nicht erwarten, dass sich die Welt nach seinem Willen dreht.

OnkelFilmi
OnkelFilmi
2. Juni, 2012 11:14

“Irgendwann ab August macht die Bundesliga Pause. Genau wie Football. Also von ein paar Zeitunterschieden abgesehen funktioniert es in den USA doch nicht anders als hier oder?”

Herrschmeisshirn… Dafür, daß Du zumindest den Klischee-Terminus “Jock” kennst, hast Du relativ wenig Ahnung davon, wie die US-amerikanische Gesellschaft (“sportlich”) aussieht.

Die Amerikaner sind sportVERRÜCKT. Und das zieht sich durch ALLE Alterschschichten, von arm bis reich, weiblich bis männlich, vom schwarzen Inner City-Kid bis zum Honkey aus den Smokey Mountains. Das ist kein auf eine homogene Gruppe zentriertes Phänomen. Football, Hockey, Baseball, Basketball, Ringen, Lacrosse, selbst Fussball (jedoch in erster Linie bei den Latinos) bestimmt da saisonal den Tages bzw Wochenablauf. Es dreht sich bei den Amerikanern da nicht nur um TV-Übertragungen, es gehört “zum Leben”. Jede Grundschule hat Teams in diesen Sportarten, es geht weiter über Junior/High School, zu den Colleges und Universities, danach kommt der Profibereich der Minor und der Major Leagues… So ziemlich jede Firma hat wenigstens ein Softballteam! Und es geht nichtmals darum, daß die Leute selbst spielen – in den USA herrscht eine regelrechte Unterstützerkultur. Da hängen nicht wie bei uns knapp 70 Leute am Ascheplatz rum, um SV Lucrezia gegen die SPVG Entenhausen spielen zu sehen – da geht die halbe Kleinstadt Mittwoch abends das lokale Basketballteam zu sehen, da fahren ganze Busse mit dem Wrestlingteam der Highschool zu einem Tournament, am Freitag sitzt alles, was laufen kann im Stadion um die heimische Footballmannschaft anzufeuern (wie bereits schonmal erwähnt – “Friday Night Lights”). Stimm ein paar Takte von Hank jr’s “Are you ready for some football?” an, und JEDER Ami wird das Lied mitsingen können. Du setzt irgendwie voraus, daß Sport bei den Amerikanern nur ein “nebenher” ist, wie bei uns. Weit gefehlt. Es ist “America’s Pasttime”! Und was die Nerds angeht – vielleicht mal weniger an “Big Bang Theory” und “Revenge of the Nerds” denken. Nur weil man beim Sport nicht MITMACHT bedeutet das nicht, daß man nicht trotzdem Fan sein kann.

“Achja, Sport und Kinobesuche sollen auseinandergehalten werden? Ich denke, dass das dem gewöhnlichen Cineasten egal ist, welcher Jock-Sport momentan im Fernsehen läuft.”

Und Du weisst, daß “Cineasten” keinen Sport gucken WEIL?

“Aber Deutsche und Amis gucken gleichermaßen Sport. Da unterscheiden die sich nicht.”

DOCH, tun sie. Von den Einschaltquoten die selbst collegiate sports hat, träumen bei uns alle Sportarten ausser Fussball nur. Ansonsten: siehe oben!

“Aber früher konnte man in Deutschland trotzdem seine Blockbuster auch zu anderen Jahreszeiten anschauen. Weil sich die deutschen Verleiher einen Dreck um den US-Release gekümmert haben. Das ist heute anders.”

Das lag nicht daran, daß sich “die deutschen Verleiher einen Dreck um den US-Release gekümmert haben”, sondern daran, daß ihnen KEINE ANDERE WAHL blieb. Damals dauerte es Wochen wenn nicht sogar Monate um einen Film zu synchronisieren. Alles musste erst nach Deutschland eingeflogen werden, aufwändig analog bearbeitet, aufgenommen, gemischt werden…

Und heute? Da bekommt das Synchronstudio bereits das Drehbuch, und kann sich an eine grobe Übersetzung machen, dann folgt der fertige Film (via Internet), Anpassungen an die Dialoge gehen flink von der Hand, es wird alles digital aufgenommen, noch im Studio gemischt, angepasst, fertig. Schnell, einfach, bequem. Ton ist fertig, ab damit zum Kopierwerk…

Damals: Werbung fand mehr oder weniger nur via Print oder im Kino statt, so daß eine extrem lange Vorlaufzeit von nöten war, um dem Publikum einen Film schmackhaft zu machen. Kritiken gab es nur in Zeitungen/Zeitschriften, vereinzelte im Radio, und alle Jubeljahre mal im Fernsehen (Kinosendungen waren und sind rar).

Heutzutage werden die Leute mit Werbung zubombardiert. Und zwar über Medien, die immer aktuell sind – Radio, Fernsehen und vor allem das Internet. Trailer und Banner überall. Hype an jeder Ecke. Und nichtmals primär nur Deutschland, sondern auch International. Spiegel Online, Welt, T-Online, Bild etc, sie alle berichten von internationalen Filmpremieren, dem aktuellen Einspiel von Filmen in den USA – und erzeugen damit einen eigenen Hype für Filme, so daß die Leute sie einfach sehen MÜSSEN. Aber mit dem Hype kommt natürlich auch der Verriss – ist ein Film, der gerade in den USA gestartet ist, kacke – so erfährt auch der Deutsche heute davon. Und wer geht schon gerne in einen Film der Scheisse ist (ausser Peroy)? Desto mehr Zeit zwischen US- und Deutschlandstart liegt, desto höher die Chance daß negative Kritiken bzw Word of Mouth einem Film finanziell schaden.

Desweiteren wie XXX geschrieben hat: “Das ist der Notwendigkeit geschuldet, dass in unserer heutigen Zeit Filme (illegal) downloadbar sind und einige wohl nicht vier Monate warten werden, bis der Film dann bei uns mal im Kino läuft.” Ich erwähnte weiter oben ja schonmal Russland. Bei den Russen erscheinen die meisten Filme (um Raubkopien auf dem russischen Markt vorzubeugen!!!) bereits knapp einen Monat nach dem Kinostart auf DVD. Zwar nicht bereinigt (sprich bei 35mm gibt es Filmkratzer und Verschmutzungen zu sehen) und meistens Lektor, aber in mehr oder weniger superber Qualität. Wenn ein Film also nach dem Release einer R5 (oder generell einer DVD/BD im Ausland) bei uns ins Kino kommt, brauchen die Piraten einfach nur den deutschen Ton drüberzumischen et voilá – warum noch ins Kino gehen, wenn man den Film in guter Qualität zu Hause vom Sofa aus gucken kann? Fakt ist, diese Praxis schadet der Kinoauswertung eines Films. Bei einem mit den USA zeitgleichen/zeitnahen Start existiert dieses Risiko nicht.

Wortvogel
Wortvogel
2. Juni, 2012 11:55

Exverlobter ist leider immer schnell mit Thesen bei der Hand, auch wenn er keinerlei Fakten hat. iUnd dann muss mn ewig argumentieren, bis er zurück rudert. Ich gebe zu: manchmal nervt das.

Filmi, deine Definition von Tentpole ist nett, aber nicht exakt richtig:
http://en.wikipedia.org/wiki/Tent-pole_programming

Tentpoles sind eher Groß-Releases, die den Gesamt-Umsatz eines Studios hoch halten, damit auch kleinere Filme finanziert werden können. So gesehen (und grob vereinfacht) verdanken wir einem “Avengers” vielleicht auch den nächsten Jarmusch.

Generell möchte ich auch anmerken, dass die Strategie von Universal bei “Battleship” aufgegangen ist. Der Film war in den USA ein Wackelkandidat. Ein Flop im größten Markt der Welt hätte dafür gesorgt, dass die meisten anderen Territorien ihn auch nicht groß starten. Dann wäre er weltweit abgesoffen (pun intended). Durch den global vorgezogenen Start konnten immerhin über 200 Millionen reingeholt werden, BEVOR er in den USA mäßig anlief. Am Ende wird sich auch “Battleship” rechnen – ein “John Carter” ist er nicht.

Exverlobter
Exverlobter
2. Juni, 2012 13:08

Ich will diese Jock/Nerd Thematik nicht ewig ausbreiten, da einige von meinen Verallgemeinerungen schon etwas genervt sind. OK, ich habe keine soziologischen Studien gesehen, die ich hier als Fakt präsentieren könnte. Meine Einschätzung basiert auf Erfahrungen aus meinem Alltagsleben (mein Weltbild wird nicht durch Big-Bang-Theory geformt) und Forentratsch im Internet.
Ich bin vor kurzem in eine WG gezogen, und da haben wir einen “Jock”-Überschuss. Die versuchen mich andauernd dazu zu überreden, irgendwelche Champions-League-Spiele zusammen anzuschauen (gäähn). Aber ins Kino haben wir zusammen noch nicht gefunden.
Der oben erwähnte Mitbewohner ist die Ausnahme und der Einzige, der ein bisschen wie ich tickt. Und den interessiert der Fußball auch nicht und mit ihm habe ich im Kino dann auch Battleship gesehen.
Klar kann ich leicht widerlegt werden und es gibt immer Ausnahmen der Regel, aber ich denke schon , dass es in der Tendenz einen Kontrast zwischen Sportfans und Filmsfans gibt.

Zur Sommerzeit:
Das ich dann persönlich ungern ins Kino gehe, hat nichts mit der Allgemeinheit zu tun.
Allgemein ich plädiere lediglich dafür, dass alles mal etwas zu entzerren. So können möglicherweise Desaster wie bei Battleship vermieden werden.

Exverlobter
Exverlobter
2. Juni, 2012 13:25

“Generell möchte ich auch anmerken, dass die Strategie von Universal bei “Battleship” aufgegangen ist. Der Film war in den USA ein Wackelkandidat. ”

Genau. Es war eben nicht nur die Schuld von Avengers, sondern lag laut dem Textabschnitt den ich oben gepostet habe auch daran, dass die Marketingstrategen schon vorab wussten, dass der Film international besser ankommen würde . Und das geht mir eben nicht in den Kopf hinein. US-Filme mit Militärfokus laufen doch normalerweise overseas klassischerweise um einiges schlechter,weil viele hier von der Glorifizierung des Militärs abgeschreckt werden.

Peroy
Peroy
2. Juni, 2012 13:32

“Ich will diese Jock/Nerd Thematik nicht ewig ausbreiten, da einige von meinen Verallgemeinerungen schon etwas genervt sind.”

Hör auf, diese Wörter zu benutzen…

Wortvogel
Wortvogel
2. Juni, 2012 13:36

@ Exverlobter: Ich meine das wirklich freundlich, aber das Problem ist nicht, dass du verallgemeinerst – das Problem ist, dass du FALSCH verallgemeinerst.

Exverlobter
Exverlobter
2. Juni, 2012 13:39

“Hör auf, diese Wörter zu benutzen…”

Zu anstößig??

Peroy
Peroy
2. Juni, 2012 13:42

““Hör auf, diese Wörter zu benutzen…”

Zu anstößig??”

Zu peinlich. Du benutzt sie, um uns hier die Idee von einer Sache in die Köpfe zu setzen, die es in der Form in der Realität nicht gibt. Da kriesch Plaque…

Exverlobter
Exverlobter
2. Juni, 2012 14:01

“Zu peinlich. Du benutzt sie, um uns hier die Idee von einer Sache in die Köpfe zu setzen, die es in der Form in der Realität nicht gibt.”

Ja ich weiß, wir sind alle Individuen. Einzigartig. Keiner Gruppe zuordenbar.

Ach ja,in englisschsprachigen Geek-Foren werden diese Termini übrigens ganz selbstverständlich verwendet. Dass das ganze auf Deutschland nicht 1 zu 1 übertragbar ist, weiß ich selbst. Hier gibt es z.B. diese schulischen Nachmittags-Gruppierungen (Footballmannschaft, Band-Camp usw.), die für die Sozialisation eines amerikanischen Schülers identitätsbestiemmend sind, eben nicht.

Wie sind wir eigentlich auf dieses Thema gekommen? Ich wollte eigentlich nur den Battleship-Flop diskutieren, lol. Ist aber auch recht interessant. Falls euch diese Diskussion aber zu ermüdend ist, wollte ich nur noch eine Antwort auf die Frage, was ihr alle davon denkt, dass die für ein overseas-Publikum normalerweise abschreckende Militärglorifizierung besser als im Mutterland des Patriotismus angekommen ist.
siehe auch #30

Marcus
Marcus
2. Juni, 2012 14:17

“Falls euch diese Diskussion aber zu ermüdend ist, wollte ich nur noch eine Antwort auf die Frage, was ihr alle davon denkt, dass die für ein overseas-Publikum normalerweise abschreckende Militärglorifizierung besser als im Mutterland des Patriotismus angekommen ist.”

Hmm… die Wälder gehen ein, Tierarten sterben aus – aber Deppen gibt’s immer und überall. 🙂

Peroy
Peroy
2. Juni, 2012 14:17

“Ach ja,in englisschsprachigen Geek-Foren werden diese Termini übrigens ganz selbstverständlich verwendet.”

Benutz’ auch das Wort nicht mehr…

Exverlobter
Exverlobter
2. Juni, 2012 14:19

Dein großer Held Mr.Plinkett benutzt diese Wörter andauernd!

Howie Munson
Howie Munson
2. Juni, 2012 14:20

@Exverlobter: nimm doch einfach zur Kenntnis, dass in den USA auch die Nebenligen ähnliche Zuschauerphänomene bieten wie bei uns ein Viertelfinale mit deutscher Beteiligung bei einer FussballEM…
…DAS kuckt bei uns eben auch die “Klischee-Blondine” mit ihrer Freundin im Cafe auf dem Großbildschirm, obwohl beide nichtmal wissen was Abseits ist…

oder andersherum kannst du bei uns immer noch sehen, dass alle, die versucht haben gegen die 20:00 Uhr Tageschau ihre Primetime programieren, damit baden gegangen sind…
es fängt ALLES erst um 20:15 (oder halt deutlich vor 20:00) an, was sichere Quoten bringen soll…

Das mit dem “vorhergesehenden” erfolg des “patriotischen Kriegsfilm in Übersee” ist aber wirklich ein Punkt der mich auch interessiert.

Exverlobter
Exverlobter
2. Juni, 2012 15:51

@Howie
“…DAS kuckt bei uns eben auch die “Klischee-Blondine” mit ihrer Freundin im Cafe auf dem Großbildschirm”

Wobei das auch ein recht neues Phänomen ist

“Das mit dem “vorhergesehenden” erfolg des “patriotischen Kriegsfilm in Übersee” ist aber wirklich ein Punkt der mich auch interessiert.”

Meine Theorie:
Ich glaube tatsächlich, dass einer der Hauptgründe für das Scheitern von Battleship die gekaufte Battleship-Lizenz war. Der Film wurde zumindest in den USA von Anfang an nicht mehr Ernst genommen. Dass der Film mit dem Brettspiel im Endeffekt so gut wie nichts gemein hat war da egal.
Hätten sie von Anfang an das Projekt als Alien-Invasionsfilm aus Sicht der Navy angekündigt, hätte niemand was gesagt.
Aber so? Haben sie sich selbst ins Bein geschossen.

Wenn z.B. “Battle Los Angeles” nicht als Invasionsfilm aus Sicht der Army, sondern als filmische Umsetzung von Schach verkauft worden wäre, hätte diesen Film auch keiner mehr Ernst genommen.

In Übersee war man da weniger empfindlich und sagte:
Brettspiel? Whatever! Macht doch eh keinen Unterschied. Ist letztendlich doch nur ein klassischer Blow-up-the-world Film. Man hat sich hierzulande halt nicht so von dem Marketing-Konzept verunsichern lassen. Und das trotz des Patriotismus.
Seltsam seltsam.

Howie Munson
Howie Munson
2. Juni, 2012 16:33

hierzulande hieß das Brettspiel von MB ja Flottenmanöver und nicht Battleship, schätze mit “Flottenmanöver” oder gar “Schiffe versenken” wäre auch hier das Einspielergebnis schlechter gewesen, eben weil dann auch die leute die keine Kritiken/Vorabberichte lesen gewußt hätten, was damit normalerweise gemeint wäre… *g*

Exverlobter
Exverlobter
2. Juni, 2012 16:38

Genau. Als Brettspiel hat das hier keiner wahrgenommen. Die meisten Kritiken mokierten sich meist nur über die propagandistische Werbeästhetik für die Navy.
Ich glaube nochmal wird keiner so blöd sein.

Exverlobter
Exverlobter
2. Juni, 2012 16:45

Aber ich wundere mich, warum das wirklich so für Furore gesorgt hat. Ob ich jetzt als Produzent sage: “Wir machen einen Alieninvasionsfilm”, oder “Wir machen einen Alieninvasionfilm + Brettspiellizenz” macht doch eigentlich nicht so viel unterschied. In der Außenwirkung aber schon.
Und das obwohl alles sowieso immer vom Merchandise ausgeschlachtet wird, unabhängig davon, ob das jetzt auf einem Brettspiel basiert oder nicht.
Diesmal waren sie nur ehrlicher. Und wurden dafür bestraft.
Was wäre wohl passiert, wenn Michael Bay seine Transforners-Saga als Kinoumsetzung der Spielzeugfiguren und nicht der Zeichentrick-Serie angekündigt hätte(die in den 80ern eigentlich auch nur produziert wurde, um Spielzeug zu verkaufen).
Wahrscheinlich hätte das den Gewinn auch beträchtlich reduziert.

Wortvogel
Wortvogel
2. Juni, 2012 16:49

@ Exverlobter: Und das ist WIEDER so eine hanebüchene Theorie, die nicht mal vom gesunden Menschenverstand gedeckt ist.

Peroy
Peroy
2. Juni, 2012 16:55

Kann den mal einer zum Schweigen bringen… ?

Exverlobter
Exverlobter
2. Juni, 2012 16:55

@Wortvogel
“Und das ist WIEDER so eine hanebüchene Theorie, die nicht mal vom gesunden Menschenverstand gedeckt ist.”

Ok, das man überall schon seit anderthalb Jahren über Battleship gelacht hat (und zwar eben WEGEN der Brettspiellizenz) kann man überall nachlesen. Das kommt nicht von mir.
Ich habe jetzt halt nur weitergedacht und spekuliert, dass eben dieses “Nicht mehr ernst genommen werden ” sich stärker auf das Einspielergebnis ausgewirkt hat, als Universal je für möglich gehalten hätte.

Exverlobter
Exverlobter
2. Juni, 2012 16:57

@Peroy
“Kann den mal einer zum Schweigen bringen… ?”

Keine Angst, ich geh gleich ne Runde Radfahren 🙂

Thies
Thies
2. Juni, 2012 23:09

Um mal auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen: bin ich der einzige der es ziemlich traurig findet, dass Mario van Peebles und Carl Weathers (Apollo Creed verdammt noch mal) sich für so einen Billigscheiss verheizen lassen?

G
G
3. Juni, 2012 00:54

Also wenns nach der Meinung vom Exverlobten geht, dürfte es mich gar nicht geben, oder was? Ich bin ein absoluter Filmliebhaber (ein “Cineast”, wie er wohl sagen würde) UND ich schaue für mein Leben gerne Fußball und Eishockey. Ich frage mich gerade echt, wie man so unverblümt von sich auf andere schließen kann.

Peroy
Peroy
3. Juni, 2012 01:19

“Cineasten”… sind das nicht diese versnobten Arschgesichter, die nur französische Filme im Originalton mit Untertiteln gucken… ? 😛

summer
summer
3. Juni, 2012 01:45

Mit Untertiteln? Der wahre Kenner schaut ohne!

Exverlobter
Exverlobter
3. Juni, 2012 03:21

““Cineasten”… sind das nicht diese versnobten Arschgesichter, die nur französische Filme im Originalton mit Untertiteln gucken… ? :P”

Nein, das sind “Artist-Fucker”. Zumindest bezeichnet Uwe Boll die so.

Exverlobter
Exverlobter
3. Juni, 2012 03:29

“Ich frage mich gerade echt, wie man so unverblümt von sich auf andere schließen kann.”

Nochmal, ich schließe nicht von mich auf andere. Das war lediglich das Fazit meiner Alltagsbeobachtungen.Dass das nicht repräsentativ ist, weiß ich.

milan8888
milan8888
3. Juni, 2012 09:24

Deinem Alltag in einer amerikanischen WG?

DMJ
DMJ
3. Juni, 2012 14:19

Die ganze Sport-Sache ignorierend, halte ich die Lizenz-These des Exverlobten generell für gar nicht so abwegig.

Seit der ersten Ankündigung des Films lachte man halt über das Projekt, weil eben so vollkommen klar war, wie egal das Brettspiel für den Film selbst war. Da kämen zwar auch keine “My childhood was raped!”-Hysteriker, aber auch niemand, der einen nostalgischen Bezug zwischen dem Spiel seiner Kindheit und dem Film herstellt. Vielleicht war darum der lächerliche Zug die Lizenz einzukaufen tatsächlich für einige Leute abschreckend, wie er für andere (aber das dürfte die Minderheit sein) gerade anziehend wegen seiner Obskurität war.
Und diese schwache Verbindung würde hierzulande natürlich tatsächlich weniger wahrgenommen werden, als in den Staaten, da man den Film hier eben nicht “Flottenmanöver” oder gar “Schiffe versenken” nannte.

Ich weiß es nicht, aber diesen Kern halte ich für zumindest möglich.

Exverlobter
Exverlobter
3. Juni, 2012 14:32

@DMJ
Genau.
Das war eigentlich mein Punkt. Das mit dem Sport war ein nebenbei herausgelassener Satz, von dem ich nicht gedacht hätte, dass er gleich eine Debatte hervorrufen würde.
Das mit den Verallgemeinerungen könnt ihr ruhig alle für hanebüchen handeln, es hat aufgrund meiner subjektiven Einschätzung tatsächlich keine handfeste Aussagekraft.
Aber das die Lizenz dem Film geschadet hat, finde ich jetzt gar nicht so hanebüchen.

Exverlobter
Exverlobter
3. Juni, 2012 14:37

“Deinem Alltag in einer amerikanischen WG?”

@milan8888
Nein, ich bin von Bayern nach NRW gezogen.

Dietmar
Dietmar
3. Juni, 2012 14:45

@DMJ: Und ich wollt´ noch rufen: “Lob ihn nicht, DMJ!”

Zu spät.

Jetzt haben wir den Salat.

😉

(Quatsch. Wirklich nur ein alberner Scherz aus langgeweiltem Internet-Geklicke heraus.)

Exverlobter
Exverlobter
3. Juni, 2012 14:55

“The board game tie-in was a bust
The Hasbro board game upon which Battleship is “based” is a primitive affair featuring plastic pegs and tiny toy ships. Vastly expanding its context, the film encompasses naval warfare, militant extraterrestrials, and even romance. Perhaps “moviegoers weren’t able to get past the idea of seeing a board game adaptation crossed with an alien invasion flick,” says Young. Trailers for the film garnered “a lot of confounded looks and ‘huh?’ expressions” from fans of the game, says Travis Leamons at Inside Pulse. The younger generation likely missed the connection altogether, says Cunningham, since the board game’s popularity predates the Xbox age.”

OnkelFilmi
OnkelFilmi
3. Juni, 2012 17:17

“Nein, ich bin von Bayern…”

Das erklärt so einiges

Exverlobter
Exverlobter
3. Juni, 2012 17:37

@OnkelFilmi

“Das erklärt so einiges”

Das erklärt nix. War 6 Jahre nur Wahl-Bayer. Komme ursprünglich aus BaWü.

Peroy
Peroy
3. Juni, 2012 17:39

“Das erklärt nix. War 6 Jahre nur Wahl-Bayer. Komme ursprünglich aus BaWü.”

Das erklärt so einiges…

Exverlobter
Exverlobter
3. Juni, 2012 17:43

“Das erklärt so einiges…”

Was erklärt das? Sowohl für Bayern als für BaWü.

Tyler
Tyler
3. Juni, 2012 18:01

> Die versuchen mich andauernd dazu zu überreden, irgendwelche Champions-League-Spiele zusammen anzuschauen (gäähn).

Und mit was? Mit Recht! Es ist ja selten genug, dass eine deutsche Mannschaft ins Finale kommt. Mein Beileid aber schonmal zur künftigen Europameisterschaft und den Olympischen Spielen gleich im Anschluss. 😉

Peroy
Peroy
3. Juni, 2012 19:12

“Was erklärt das? Sowohl für Bayern als für BaWü.”

Naja, die Bayern sind per se Idioten und die Schwaben haben, soweit ich das in den letzten Jahren beobachten konnte, auch ‘nen kleinen Hau weg…

Die scheinen allesamt so ‘ne leichte suizidale Veranlagung zu haben, wie die sich zu Fuß blindlings in den Straßenverkehr stürzen… da muss man echt aufpassen, wenn man am Steuer sitzt…

Exverlobter
Exverlobter
3. Juni, 2012 19:16

Du kommst doch meines Wissens selbst aus dem Schwabenland

Peroy
Peroy
3. Juni, 2012 19:53

Da weißt du falsch.

Howie Munson
Howie Munson
3. Juni, 2012 21:46

@Peroy: aber du kennst ‘ne WG mit Schwaben *duck*

@Tyler: Bayern ist in erster Linie bayerisch… *weg*

Exverlobter
Exverlobter
8. Juni, 2012 18:20

Nochmal zum Sport.
Anpfiff EM: der Ball rollt.
….
Und es interessiert mich überhaupt nicht.
Hohoho.

Boris
Boris
13. Juni, 2012 17:05

Wenn er gefloppt ist, warum nennst du ihn dann ‘Blockbuster’?

Wortvogel
Wortvogel
13. Juni, 2012 17:13

@ Boris: Weil ich mich weigere, einen Film “Flop” zu nennen, der schon 300 Millionen Dollar weltweit eingespielt hat.

DMJ
DMJ
13. Juni, 2012 18:51

Das gefällt mir. – Der Flop-Begriff sollte restriktiv eingesetzt werden, damit man den Überblick behält, was wirklich nicht geklappt hat und wo nur wahnwitzige Übererwartungen nicht erfüllt wurden.

Exverlobter
Exverlobter
16. November, 2012 19:10

Ach ja, The Asylum wird schon wieder verklagt. Die Anwälte von denen müssen sich langsam eine goldene Nase verdienen.

http://www.moviepilot.de/news/hobbit-produzenten-klagen-gegen-rip-off-118783

http://www.hollywoodreporter.com/thr-esq/hobbit-movie-producers-sue-age-387585

Wortvogel
Wortvogel
16. November, 2012 19:27

@ Exverlobter: Du liest meine Leselisten nicht genau, oder?