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Apr 2012

It’s an Abby Sunday (3): Let the sunshine in

Themen: Abby Sunday |

Letze Woche waren wir mit Abby erstmals bei der Tierärztin. Wir wollten wissen, ob soweit alles mit ihr okay ist, bevor sie Mitte Mai ins Einzelzimmer der Katzenpension kommt, wenn wir nach Ibiza fliegen. Laut der Veterinärin ist sie in sehr guter Verfassung, nur eine verdächtige Menge Zahnstein muss beizeiten mal entfernt werden. Das verkrüppelte Schwänzchen ist kein Problem und die Hüfte wurde bei der Ursache dieses Defekts auch nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Wie von der Ärztin prophezeit, ist Abby mit der Anpassung an unsere Wohnung und an uns noch nicht fertig. Jeden Tag wird sie etwas zutraulicher, etwas anhänglicher – aber auch etwas frecher. Hat sie die ersten vier Wochen noch brav im Wohnzimmer geschlafen, bis wir morgens aufwachten, um sie zu füttern (und die Katzentoilette zu reinigen), so sitzt sie mittlerweile ab ca. sieben Uhr vor der Schlafzimmertür. Und sie fängt an zu vokalisieren – ein kräftiger Maunzer soll davon künden, dass sie nun durchaus bereit wäre, sich über eine halbe kleine Dose Carny herzumachen. Gerne auch mehr.

Ebenso laut verkündet Abby, wenn ihre Toilette nach einem Besuch nicht mehr im Idealzustand ist. Dann erwartet sie zeitnah das Reinigungspersonal.

Da das Wetter mittlerweile auch längere Aufenthalte auf dem Balkon ermöglicht, hat Abby diesen gleich in Beschlag genommen. Sie kann stundenlang in der Sonne dösen oder die vielen Vögel und Eichhörnchen im Hinterhof milde interessiert beobachten. Gestern kam sie zum ersten mal “face to face” mit der weißen Katze vom Balkon schräg über uns. Eine Viertelstunde lang schauten sich die beiden Fellträger neugierig an. Keine körperliche Reaktion, kein Geräusch, keine Bewegung. Dann drehte sich Abby weg und schlief ein. Den Beginn einer wunderbaren Freundschaft habe ich mir anders vorgestellt…

Was mich wirklich verblüfft, ist ihre Ruhe auch in eher angespannten Situationen. Drei halbwüchsige Jungs, die um sie herum stolpern und sie angrabschen? Kein Problem, dafür fährt sie nicht mal die Krallen aus. Leichte Verkrustungen, die mit dem Daumen vorsichtig aus ihren Augenrändern gepuhlt werden müssen? Sie blinkt nicht einmal. Zwei Regalmeter Bücher, die unter ihrem Gewicht zur Seite wegrutschen? Abby bleibt genau da sitzen, wo sie ist. Selbst der Besuch beim Tierarzt schien sie nur mäßig zu irritieren – nach zwanzig Sekunden fing sie an, die Praxis zu erforschen.

Kurzum: Die Königin ist entspannt und versieht ihr repräsentativen Pflichten mit Grazie und Güte.



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Uli
Uli
29. April, 2012 13:21

Na mal sehen wie viele Sonntage es dauert bevor die Königin im Schlafzimmer schlafen will 😉

Fake
Fake
29. April, 2012 20:46

“Hunde haben Herrchen – Katzen haben Angestellte.” 😉

Moss
2. Mai, 2012 15:06

Diese Blickduelle sind Schritt eins: «mal gucken, was der Kollege/die Kollegin so macht» (und verloren hat bei Katzens nicht, wer sich zuerst wegdreht). Wenn das nicht ziemlich schnell in Aggression mündet, kann es wirklich den Beginn einer wunderbaren beiderseitigen Ignoranz markieren.

Sam erzählt mir, wenn er heimkommt, immer ausgiebig, was er so erlebt hat; oder vielleicht vergattert er auch nur das Personal …