Kino-Kritik: "Hunger Games – Die Tribute von Panem"
Themen: Film, TV & Presse, Neues |USA 2012. Regie: Gary Ross: Darsteller: Jennifer Lawrence, Liam Hemsworth, Josh Hutcherson, Elizabeth Banks, Isabelle Fuhrman, Woody Harrelson, Donald Sutherland, Lenny Kravitz, Wes Bentley u.a.
Story:
Das Amerika der fernen Zukunft ist ein Polizeistaat, unterteilt in 12 Distrikte, die von der mondänen Hauptstadt Kapitol aus unterdrückt werden. Einmal im Jahr muss jeder Distrikt zwei Jugendliche als Tribute nach Panem schicken, damit diese in den "Hungerspielen" gegeneinander antreten. Um ihre Schwester Primrose zu schützen, meldet sich Katniss Everdeen freiwillig. In einem total überwachten Waldstück mit vielen bösen Überraschungen werden die Jugendlichen abgesetzt, um zur Unterhaltung der Massen um ihr Leben zu kämpfen. Am Ende kann nur es nur einen Sieger geben – oder eine Siegerin…
Kritik:
"Hunger Games", basierend auf den erfolgreichen Romanen von Suzanne Collins, macht mir die Kritik leicht – und doch letzten Endes unmöglich. Es ist ein Film, der fast nichts richtig macht, aber damit eventuell genau richtig liegt.
Ich kann nicht beurteilen, wie akkurat die Umsetzung des ersten "Tribute von Panem"-Romans gelungen. Trotz 142 Minuten Laufzeit wird sicher einiges durch den Rost gefallen sein, besonders was die Backstory des Panem-Universums angeht. Anders kann ich mir nicht erklären, warum ich weder verstanden habe, wie diese Welt entstanden ist, noch wie sie funktionieren soll. Welches politische System herrscht? Wie kann seit 75 Jahren Hungersnot herrschen, wenn doch Technik und Arbeitskraft zur Verfügung steht? Schaut die Bevölkerung die "Hunger Games" tagelang im Fernsehen oder ist es nur eine Highlight-Sendung wie "Big Brother"? Gibt es kein Internet mehr? Wie kann man 12jährige für das Turnier auswählen, die doch bestenfalls als Schlachtvieh taugen? Wer sind die "Sponsoren"? Wie können digitale Kreaturen reale Menschen zerfleischen?
Man merkt schon: Zumindest im Film hat das Konzept von Panem, ein kruder Mix aus "Tekken", "Battle Royal", "Running Man" und Kings Roman "Der Marsch", weder Hand noch Fuß. Die Armut der Bevölkerung ist ebenso unglaubwürdig wie der Luxus der Oberschicht. Die Kontraste werden behauptet und schrill illustriert – Warschauer Ghetto vs. Gay Pride Parade, Frontier Town vs. Metropolis -, aber glaubwürdig sind sie an keiner Stelle. Manchmal kommt sogar das ungute Gefühl auf, hier werde eine heroisierte Version des "heartland" auf eine zynisch ironisierte Version der "Hollywood liberals" los gelassen.
Der Versuch, mit "Hunger Games" eine ganz große Utopie zu bauen, scheitert aber nicht nur an der mangelnden inneren Logik, sondern auch an der technischen Umsetzung: Die CGI (de fact alles, was mit High Tech zu tun hat) ist geradezu erschütternd zweitklassig und müht sich an keiner Stelle um Nahtlosigkeit zum realen Geschehen. Eine lustlose Kamera ist immer dabei, aber nie wirklich mittendrin. Das bisschen, was an Action geboten wird, ist sträflich unterentwickelt und banal. Es gibt keine großen Bilder, keine eindrucksvollen Set Pieces, kein "wow". Ab dem zweiten Akt, wenn die Charaktere in der Waldarena um ihr Leben kämpfen, hat man den Eindruck, es wäre den Beteiligten das Geld ausgegangen. Gut, 80 Millionen Dollar sind nicht gerade A-Liga – aber außer Jennifer Lawrence kann keiner der Beteiligten einen großen Gehaltsscheck kassiert haben. Wo ist das Geld also geblieben?
Reißt der Film inhaltlich und inszenatorisch schon keine Bäume aus, so schwingt auch bei den Figuren und Dialogen Schmalhans als Küchenmeister den Löffel. Außer Katniss, die jenseits von "mutig und aufopferungsvoll" keine nennenswerten Eigenschaften mitbringt und eigentlich nur vom Charisma ihrer Darstellerin lebt, ist "Hunger Games" bevölkert von Klischees, Standard-Kanonenfutter wie in einem beliebigen Stallone-Film. Es werden Funktionen zugeordnet, Eigenschaften etabliert, Beziehungen gesetzt. Dienst nach Vorschrift, aus dessen Zwangsjacke nicht mal Woody Harrelson ausbrechen kann.
Im Grunde genommen hat "Hunger Games", wie auch schon der erheblich unerträglichere "Ich bin Nummer Vier", nichts, aber auch wirklich gar nichts, was nicht in dieser Form auch als zweiteilige Miniserie für einen der US-Kabelsender machbar gewesen wäre. Er gehört nicht in die Reihe aktueller Kino-Utopien/Dystopien wie "Minority Report" und "Resident Evil", sondern in eine Kiste mit "Falling Skies", "Terra Nova" und "Jericho", ohne je deren Qualitäten zu erreichen.
Vor allem aber ist "Hunger Games" viel zu lang und einfallslos, um wirklich gut zu unterhalten. Es wird nicht genug geboten, um die üppige Laufzeit zu füllen, die Figuren machen keine Wandlung durch, es gibt keinen einzigen Twist, der irgendwen schert. Schlimmer noch: "Hunger Games" hat keine Eier. Katniss siegt, ohne auch nur einmal jemanden vorsätzlich ermordet zu haben – oder auch nur einmal gegen jemanden angetreten zu sein, der ihr etwas bedeutet. Damit wird das gesamte emotionale Potential entkernt, die Figur bleibt ohne Bruch, ohne Konflikt, ohne Entwicklung.
Und doch: All das mag stimmen und doch komplett irrelevant sein. Denn "Hunger Games" ist kein Film für mich – oder für Jungs generell. Es ist ein Mädchen-Film, der eine Zielgruppe voraus setzt, die an den Mängeln konsequent vorbei schaut, weil Katniss so toll ist und sich in einen Mitstreiter verliebt, obwohl doch zu Hause ihr Sweetheart wartet! Und Katniss beschützt (leider erfolglos) ein kleines Mädchen, das sie an ihre Schwester erinnert!
Wenn es Massen pubertierender Mädchen gibt, die sowas für "voll spannend" halten – dann mag "Hunger Games" ein Megahit werden. Denn letztlich ist es die "Running Man"-Version von "Twilight", den ebenfalls niemand als Film ernst nehmen konnte.
Vielleicht hat Hollywood was kapiert, was ich nicht glauben möchte: dass es scheißegal ist, wie miserabel ein Film inszeniert und gespielt ist, solange er die richtigen Knöpfe drückt. Wenn es stimmt, dass man bloß die korrekten emotionalen "beats" treffen muss und alles andere wurscht ist, dann ist "Hunger Games"… ein Porno. Die machen es auch nicht anders, zielen nur bei einem anderen Geschlecht auf eine andere Stelle.
Und wenn "Hunger Games" ein Porno für Mädchen ist, dann muss ich ihn auch nicht verstehen – und er kann trotzdem erfolgreich werden.
Fazit: Ein in jeder Beziehung zweitklassiger Abenteuerfilm mit hanebüchenem utopischen Brimborium, der eigentlich nur 13-14jährigen gefallen dürfte, meiner Befürchtung nach aber auch Heerscharen anspruchsloser Trivialbuch-Leserinnen ködern wird.
Ich fand ihn [trotz aller berechtigter Kritik] recht gelungen, da er eine Parabel auf die Gesellschaft ist. 99%, Heuschreckenkapitalismus und so. Muss mir aber noch eine gute, genaue Argumentation dafür einfallen lassen.
Es wäre so großartig Kings TODESMARSCH (in dem übrigens Deutschland den 2.Weltkrieg gewonnen hat – wird als Backstory für die desolate US-Wirtschaft in einem Nebensatz erwähnt) zu sehen. HUNGER GAMES kenne ich nicht. Aber mal schauen.
Also eine (noch) dümmere Version von "Battle Royale" ohne Gore… toll.
Ich fand den Film furchtbar!
Aber gut ich kann auch nichts mit dem Twighlight Mist anfangen!
Die Story ist auch nichts neues!
Aber anscheinend wird gerade in den USA so ein Mist ein Box Office hit und so ein toller Film wie John Carter geht unter.
Eine Schande!
Ich dachte aufgrund des Titels immer, dass wäre so´n Fantasy-Dummfug…
ist es doch auch, da kein nachvollziehbarer Bezug zur jetzigen Erde hergestellt wird, muss es Fantasy sein *duck*
Deine Prognose wird sich bestätigen. In meiner Bücherei sind die Bände sehr weit in die Zukunft ausgebucht, und täglich kommen die Kinder und fragen uns danach. Übrigens ist das Verhältnis Mädchen zu Jungs dabei ziemlich ausgeglichen. Spannendes Abenteuer halt. Vom Film werden sie dann enttäuscht sein, wenn sie ihn in ein paar Jahren noch einmal sehen 🙂
Oh Gott, es ist also so schlimm, wie ich befürchtet hatte.
Das nächste Twilight, dass ja, irgendwo hatte ich es gelesen, auch schon mal als sorgsam zensierte kleine Mädchen Pornos bezeichnet wurde. Und es scheint wirklich so zu sein, dass Hollywood voll darauf abfährt. Bringt natürlich ordentlich Kasse aber was ist aus "Qualität setzt sich durch" geworden?
Wobei ich wirklich gerne mal ein exaktes Gegenstück zu Twilight für Jungs sehen würde. Also Exakt so in der Aufmachung.
Also quasi dass ein Durchschnittsjunge plötzlich auf die blonde, üppige Sexbombe trifft, die ganz viel Verständnis und Interesse für seine Xbox Games und pubertierenden Sexfantasien hat. Die ihm anschmachtet und vielleicht sagt: "Mike, du bist so wunderbar. Ich habe ein großes Bedürfnis mit dir Sex zu haben. Anschließend würde ich dir gerne etwas leckeres Kochen." Die Sexbombe ist Mitglied eines Jahrhunderte alten Kriegerinnenklans die schon ewig gegen irgendeine andere Amazonenbande kämpft. Natürlich laufen die alle Xena Style leicht bekleidet rum. Achja, natürlich gibt es noch eine rattenscharfe, üppige Brunette, die ebenfalls um den Jungen buhlt und ihn unbeding erobern will. Dieser weiß nicht, mit welcher der Sex besser ist.
Das wäre doch mal was.
Jennifer, du hättest so eine tolle Karriere in Hollywood machen können…in "Winter’s Bone" wahrst du richtig genial. Ich hoffe der Film schadet dir nicht…sollte er wirklich so schlecht.
"in “Winter’s Bone” wahrst du richtig genial. Ich hoffe der Film schadet dir nicht"
Seit wann schaden Blockbuster der Karriere? Wäre ja ganz was Neues.
"Vom Film werden sie dann enttäuscht sein, wenn sie ihn in ein paar Jahren noch einmal sehen :-)"
Bist Du von allem enttäuscht, was du als Teenie gesehen hast oder gefällt dir einiges durch die Nostalgie-Brille immer noch, obwohl es eigentlich Schrott ist?
"Die Story ist auch nichts neues!"
Was so ziemlich für JEDEN Film gilt. Das ist ein lahmes Totschlagargument.
"Bringt natürlich ordentlich Kasse aber was ist aus “Qualität setzt sich durch” geworden?"
Wurde mit Transformers 3 endgültig zu Grabe getragen.
"Das Amerika der fernen Zukunft ist ein Polizeistaat, unterteilt in 12 Distrikte, die von der mondänen Hauptstadt Panem aus unterdrückt werden."
So wie ich das verstanden habe, ist Panem der Name des Landes und die Hauptstadt heißt ganz unsubtil Kapitol.
Der Reißer ist Hunger Games nicht. Hätte man locker auf 100 Minuten eindampfen und knackiger machen können. Fand ihn aber zumindest unterhaltsamer als "Twilight". Und, das mag für manche schon ein Sakrileg sein, auch spannender als die Harry-Potter-Filme. Die Wortvogelschen Kritikpunkte in Hinblick auf den Hintergrund und die Logik und die charakterliche Zeichnung stimmen aber durchaus. Dass der Film in der zweiten Hälfte zur Marke Wald-und-Wiese verkommt, hat mich indes nicht gestört.
"Bist Du von allem enttäuscht, was du als Teenie gesehen hast oder gefällt dir einiges durch die Nostalgie-Brille immer noch, obwohl es eigentlich Schrott ist?"
Neulich habe ich Explorers gesehen, und den fand ich immer noch ziemlich gut. Ich halte ihn aber immerhin nicht mehr für den "coolsten Film aller Zeiten". Die dreibeinigen Herrscher halte ich keine halbe Stunde mehr aus. Aber der ist einfach schlecht gealtert, der war für damals schon nicht übel. Ich glaube aber, dass Hunger Games für die dereinst erwachsenen Kinder das sein wird, was für mich heute Hook ist – nämlich eigentlich ziemlicher Scheiss, den wir auf dem Schulhof gefeiert haben.
"Jennifer, du hättest so eine tolle Karriere in Hollywood machen können…in “Winter’s Bone” wahrst du richtig genial. Ich hoffe der Film schadet dir nicht…sollte er wirklich so schlecht."
Ich habe "Winter’s Bone" nicht gesehen, aber offenbar handelt es sich dabei auch um ein Meisterwerk der Langeweile. Der Inhalt wurde mir von verschiedenen Leuten wie folgt zugetragen:
Erste halbe Stunde:
"Ey, wisst ihr wo mein Vadder is' ? Nein ? Okay…"
Rest:
"Ey, dein Vadder is' tot." – "Wo isser?" – "Sagen wir nich'."
"Neulich habe ich Explorers gesehen, und den fand ich immer noch ziemlich gut. Ich halte ihn aber immerhin nicht mehr für den “coolsten Film aller Zeiten”. Die dreibeinigen Herrscher halte ich keine halbe Stunde mehr aus. Aber der ist einfach schlecht gealtert, der war für damals schon nicht übel. Ich glaube aber, dass Hunger Games für die dereinst erwachsenen Kinder das sein wird, was für mich heute Hook ist – nämlich eigentlich ziemlicher Scheiss, den wir auf dem Schulhof gefeiert haben."
Ich hab' "Hook" nie gefeiert. Den fand ich schon als Zehnjähriger beschissen.
Da hatte ich allerdings auch schon "Der Weiße Hai" und "Jäger des verlorenen Schatzes" gesehen…
"Die dreibeinigen Herrscher halte ich keine halbe Stunde mehr aus. Aber der ist einfach schlecht gealtert, der war für damals schon nicht übel. "
Sakrileg. Die sind immer noch gut, auch wenn das alles heutzutage sehr billig aussieht.
@ Peter: Kapitol, klar – ist korrigiert.
@Peroy:
Naja, ich habe "Ghost Rider" gesehen, und trage jedem zu, der es wissen will, dass die Handlung in etwa so geht.
Erste Viertelstunde:
“Ich mach gleich einen Deal mit dem Teufel.”
Folgende Halbe Stunde:
“Ich hab einen Deal mit dem Teufel gemacht, und deshalb sehe ich jetzt aus wie Nicholas Cage."
Folgende zehn Minuten:
"Scheiß auf die Story – wenn euch der Schädel brennen täte, würdet ihr auch am Rad drehen."
Rest:
"MÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖP!!"
😎
Also darf ich daraus schließen, dass "Winter’s Bone" tatsächlich langweilig und inhaltsleer ist ? Ich interpretier' dein Gesülze einfach mal so…
Warum die Befürchtung, daß das ein Hit wird? ist doch vollkommen ok, wenn es der Zielgruppe gefällt und Geschmack ist nun mal subjektiv.
@Peroy: Falsch. Die korrekte Interpretation wäre gewesen: "Der Film "Ghost Rider" ist nicht sehr gut."
Na, da bin ich ja mal gespannt .. eigentlich habe ich mich sehr auf den Film gefreut, da ich die Bücher (besonders den ersten Teil) überraschend gut fand. Klar, Alles irgendwie übertrieben, aber auch irgendwie schön trashig^^
Allerdings hat mich die schmalzige Teenie-Love-Story eher genervt – aber die Arena fand ich schon klasse. Hatte mich schon gefragt, ob und wie man das in DER Größenordnung umsetzen kann. Wenn das halbwegs spannend gelungen ist, könnte mir das durchaus reichen. ich werds merken ..
"@Peroy: Falsch. Die korrekte Interpretation wäre gewesen: “Der Film “Ghost Rider” ist nicht sehr gut.”"
Das hab' ich auch nie behauptet.
"Warum die Befürchtung, daß das ein Hit wird? ist doch vollkommen ok, wenn es der Zielgruppe gefällt und Geschmack ist nun mal subjektiv."
HAHA ! *LOL* :*D
Man sollte ja nix drauf geben, aber bei rottentomatoes.com steht der Film (zugegebenermaßen erst nach 14 Reviews) auf 100%… Das ist immerhin unerwartet.
Ein Like für Reptiles Kommentar.
"Die Sexbombe ist Mitglied eines Jahrhunderte alten Kriegerinnenklans die schon ewig gegen irgendeine andere Amazonenbande kämpft. Natürlich laufen die alle Xena Style leicht bekleidet rum. Achja, natürlich gibt es noch eine rattenscharfe, üppige Brunette, die ebenfalls um den Jungen buhlt und ihn unbeding erobern will."
@Reptile: Schon mal "Die wilden Kerle" gesehen?? 😀 😀 Stell den Satz für FSK 12 um, und du hast Teile der Handlung bereits identifiziert 🙂
@Karten Echt? Oha. Nein, nie gesehen.
Naja, mir schwebt aber halt schon eine richtige 2Twilight für Jungs" Version vor. Wo haufenweise Bikinigirls rumlaufen und alle nur den Durchschnittsjungen haben wollen. Im Gegensatz zu Twilight, wo der Verzicht auf Sex zu gunsten schmalziger Romantik im Vordergrung steht, müsste das dann natürlich genau umgekehrt sein.
Dazu mal einen Konzepttrailer zu drehen, das wäre was!
Zugegeben, ich mochte den ersten Teil der Buchreihe. Survivalaction mit Kindern und Jugendlichen, inszeniert als moderne Gladiatorenkämpfe mit knackigem Härtegrad – das hat was. Keine Neuerfindung des Rads (siehe Battle Royale), aber wenigstens gut geschrieben. Nicht zuviel politischen Background und auch der Romantikanteil hielt sich wohltuend in Grenzen. Ich war ehrlich gesagt überrascht, dass das so ein Bestseller geworden ist.
Der zweite Band war ein nervtötender, actionarmer Aufguss des ersten, nur, das hier zehnmal so viel Kleider gewechselt wurden. Den dritten habe ich nicht mehr gelesen.
Um den Film werde ich einen weiten Bogen machen. Die Bilder aus dem Trailer entsprechen nicht meinen Vorstellungen.
Hab weder Buch gelesen noch den Film gesehen, aber nachdem ich zufällig heute erst die "Kritik" bei SpOn gelesen hab und 10 min später die hier… weiss ich zum wiederholten mal, warum ich mich viel lieber auf wortvogels Reviews verlasse. Die Krönung der non-Kritik bei SpOn ist der finale Satz:
"Und smarte Folk-Heldinnen, die sich gegen Unrecht auflehnen und nebenbei eingefahrene Rollenbilder aufmischen, kann es im Kino gar nicht genug geben."
Au weia
"Jennifer, du hättest so eine tolle Karriere in Hollywood machen können…in “Winter’s Bone” wahrst du richtig genial. "
Stimmt, wobei ich schon den nachfolgenden "Auf brennender Erde" ziemlich 08/15 fand. "Winter’s Bone" ist natürlich alles andere als langweilig, wenn man sich noch für glaubwürdige Geschichten über normale Menschen mit realen Problemen interessiert, und nicht nur für den nächsten Actionreißer, in dem es ständig schön Bumm macht.
"“Winter’s Bone” ist natürlich alles andere als langweilig, wenn man sich noch für glaubwürdige Geschichten über normale Menschen mit realen Problemen interessiert,"
Langweilig.
"Wisst ihr wo mein Vadder is' ?"
Eine andere Einstellung hätte schließlich auch dein Image beschädigt 😀 …
Sei’s drum. Ich habe "Twilight" nur stellenweise nebenbei gesehen, als er im Fernsehen lief, und mein Ding ist es auch nicht. Aber ich bin ja auch nicht die Zielgruppe – genausowenig wie für "Panem" (bei dem mich das Thema aber zugegeben schon ein bisschen interessiert) oder Disney-Krams á la "John Carter". Bei dem gehen übrigens die Meinungen in den ernsthaften Kritiken auch ziemlich weit auseinander, nicht nur bei RT. Bei Torsten schlägt da wahrscheinlich seine UFO-Vergangenheit durch. 😉
Generell fand ich die "Panem"-Kritik aber interessant zu lesen, obwohl du natürlich eine Menge Glaubwürdigkeit verspielst, wenn du unerträglichen Reißbrettern wie "Falling Skies" oder (ausgerechnet!) dem grandios missglückten "Terra Nova" irgendwelche Qualitäten bescheinigst. Wahrscheinlich verpasse ich aber auch nichts, wenn ich warte, bis "Panem" mal im Fernsehen läuft …
@ Magineer: Man kann durchaus argumentieren, dass "Terra Nova" und "Falling Skies" gute Darsteller und einen hohen Production Value mitbringen – mehr noch als "Hunger Games". Es tut der Tatsache keinen Abbruch, dass ich beide Serien für Totalausfälle halte.
Hmm, also ich finde den Vergleich mit Pornos etwas weit hergeholt, das Pendant aus der Männerwelt sind eher stinknormale Actionfilme. Hunger Games ist doch nichts anderes als Transformers oder Stirb Langsam für Frauen und Mädchen?
@ Patrick: Lies den Absatz bitte noch einmal. Bei Actionfilmen ist es im Gegensatz zu Pornos eben nicht egal, ob sie beschissen gemacht sind.
Na ja, bei "Expendables" war es den meisten aber trotzdem egal … 😉
Aber zu dem obigen Vergleich noch mal: Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass "Panem" schlimmere Darsteller als die Kids bei "Falling Skies" oder alle außer Stephen Lang bei "Terra Nova" hat – vielleicht will ich mir das auch gar nicht vorstellen. Und selbst im teenorientierten Genrefilm (was für ein Wort!) hat "Twilight" die Messlatte so erbärmlich niedrig gelegt, dass ich danach sogar für Gurken wie "Nummer Vier" oder "Jumper" fast dankbar war. Nicht auszudenken, wenn "Panem" wirklich in diese Kategorie fällt …
"Und selbst im teenorientierten Genrefilm (was für ein Wort!) hat “Twilight” die Messlatte so erbärmlich niedrig gelegt, dass ich danach sogar für Gurken wie “Nummer Vier” oder “Jumper” fast dankbar war. Nicht auszudenken, wenn “Panem” wirklich in diese Kategorie fällt …"
"Jumper" und "Ich bin Nummer Vier" waren SCHLIMMER als "Twilight"…
Ein gutes Beispiel für einen "guten" Film der nur mit Schlüsselreizen für Männer arbeitet ist Piranha 3D und dem Trailer nach sicher auch Piranha 3DD(!).Viel Blut, viel nackte Haut, viel Action und null Story. ABER: die sind ja auch nicht ernst gemeint, sondern von vornherein als Partyfilm konzipiert und präsentieren sich auch so. Die "Mädchenfilme" verkaufen sich aber als epische und ernsthafte Werke.
"Piranha 3D" war auch scheisse…
Ja klar war der Film an sich scheisse, hat aber trotzdem richtig Spass gemacht. Der hat nicht mal versucht ein richtiger Horrofilm zu sein, sondern einfach nur auf Blut und nackte Titten gebaut.
"Ja klar war der Film an sich scheisse, hat aber trotzdem richtig Spass gemacht."
Nein.
Komisch, ich wusste gar nicht, dass du dabei warst, als ich den mit Freunden gesehen habe. Also wir HATTEN Spaß.
Für einen Abend mit Freunden, Bier und Chips ist Piranha 3D perfekt und genau dafür wurde er auch gemacht.
"Komisch, ich wusste gar nicht, dass du dabei warst, als ich den mit Freunden gesehen habe. Also wir HATTEN Spaß.
Für einen Abend mit Freunden, Bier und Chips ist Piranha 3D perfekt und genau dafür wurde er auch gemacht."
Das sagt mehr über das Publikum aus als über den Film…
Ach komm, das ist jetzt aber billig. Also alle die bei Piranha 3D Spaß hatten sind….na? Was sagt dass denn über das "Publikum" aus?
Ich spreche ja auch Niemandem ab, bei Ghostrider Spaß gehabt zu haben, warum auch nicht?
(Jetzt müsste eigentlich kommen: "Der war ja auch besser als Piranha 3D")
War er auch, aber das nur nebenbei. "Piranha 3D" (den man tatsächlich problemlos "Blut und Titten – Der Film" hätte nennen können) ist für mich vor allem eins, und zwar nach "The Hills have Eyes" und "Mirrors" der endgültige Beweis dafür, dass "High Tension" nur ein Zufallstreffer gewesen ist und man den ollen Aja wohl doch abschreiben kann. Ein Jammer, den hatte ich mal als Hoffnungsträger des Genres ausgemacht. Deshalb habe ich "Piranha 3D" leider mit einem weinenden Auge gesehen und hatte ergo auch keinen Spaß an dem Schlonz…
Außerdem fehlt dem ollen Scheissfilm der dritte Akt…
Das stimmt schon, von Aja hätte man nach HT vielleicht mehr erwarten können, als nur olle Remakes. Wobei ich "Hills" aufgrund des Härtegrades und der Stimmung ganz ok fand. "Mirrors" hingegen, naja.
Piranha 3D: Dritter Akt? Der Film arbeitet nicht mit akten sondern nur mit nackten. Klar könnte man sagen "was vergeudet der Aja sein Talent an so einem Trash!" aber trotzdem ist das ein partytauglicher Funsplatter, wie ich finde. Ist natürlich eine Frage des Humors. Der Auftritt von Christopher Lloyd war toll und Jerry O’Connell spielt wunderbar schmierig.
„Wenn es stimmt, dass man bloß die korrekten emotionalen “beats” treffen muss und alles andere wurscht ist, dann ist “Hunger Games”… ein Porno„ und „Bei Actionfilmen ist es im Gegensatz zu Pornos eben nicht egal, ob sie beschissen gemacht sind.“
Beides Thesen, die ich – zusammen genommen – für äußerst fragwürdig halte. Liest sich zwar ganz witzig und provokant, ist aber eigentlich geistiger Dünnpfiff. Offenbar ist dir das selbst bewusst, denn es lesen sich in deiner Review auch solche Zeilen:
„Standard-Kanonenfutter wie in einem beliebigen Stallone-Film. Es werden Funktionen zugeordnet, Eigenschaften etabliert, Beziehungen gesetzt. Dienst nach Vorschrift.“
Zugegeben: Twilight und Hunger Games sind auch nicht meine Baustelle, aber deswegen gleich zu unterstellen, dass sie beschissen gemacht sind? Vergleichen wir doch mal mit einem Film wie z.B. John Rambo oder Expendables.
„Reißt der Film inhaltlich und inszenatorisch schon keine Bäume aus, so schwingt auch bei den Figuren und Dialogen Schmalhans als Küchenmeister den Löffel.“
Ließe sich 1:1 übertragen.
„Bevölkert von Klischees“.
Passt.
„Die Armut der Bevölkerung ist ebenso unglaubwürdig wie der Luxus der Oberschicht. Die Kontraste werden behauptet und schrill illustriert“
Yep.
„Es wird nicht genug geboten, um die üppige Laufzeit zu füllen“.
Für jemanden, der auf der Suche nach Liebe und Romantik ist, ganz gewiss nicht.
„Vielleicht hat Hollywood was kapiert, was ich nicht glauben möchte: dass es scheißegal ist, wie miserabel ein Film inszeniert und gespielt ist, solange er die richtigen Knöpfe drückt.“
Kann man so sagen, ja.
Aber was heißt das? Dass die Filme keinen Spaß machen können? Sich mit Machosprüchen wie: „Heerscharen anspruchsloser Trivialbuch-Leserinnen“ über die Zuschauer(innen) zu mokieren, ist jedenfalls recht unsportlich. Erstens sind die Hunger Games keine Trivialliteratur (Suzanne Collins wurde vom Time Magazine auf die Liste der 100 einflussreichsten Menschen des Jahres 2010 gewählt) und zweitens vermisse ich entsprechende Äußerungen bei Filmen wie Shoot `em up oder Expendables. Hast du etwas über „Heerscharen von Nerds und Action-Grunts“ geschrieben? Vielleicht habe ich da was überlesen.
Aber vielleicht können wir uns ja darauf einigen, dass Filme wie John Rambo oder Expendables ebenfalls Pornos sind.
Oder, dass die ganze Porno-These einfach Quark ist 😉
Das wollte ich eigentlich mit meinem Beispiel Piranha 3D sagen.
Ich finde, dass viele "Männerfilme" ehrlicher verkauft werden. Dort wird in der Werbung schon klar gemacht, was man bekommt und für wen der Film gemacht ist. Wobei: das kann man der Twilight Werbung auch zugestehen.
@ Rex: noch ein "geistiger Dünnpfiff" und du bist hier raus. Die Tatsache, dass du meiner Argumentation nicht folgen kannst, rechtfertigt nicht alles.
Du hast auch den Vergleich mit dem Porno nicht verstanden. Manchmal muss man bei einer Kritik auch in Sprachbildern denken. Siehe "CGI-Bukake".
Da will ich auch mal witzig und provokant sein … 😉
Also Wortvogel, sorry für meine Äußerung, ich wollte nicht persönlich werden.
Aber du hast recht: manches scheine ich tatsächlich nicht verstanden zu haben. Was bitte ist "CGI-Bukake"?
Manchmal wird das Verständnis solcher Diskussionen ja unnötig erschwert, indem auf irgendwelchen kryptischen Wellenlängen gesendet wird 😉
@ Rex: Passt schon. Du nimmst einige Sachen, die ich zu rein illustrativen Zwecken sage, sehr wörtlich. Bukkake findest du über die Suchmaske oben – ein Begriff aus der Hardcore-Pornographie, den ich auf "Clash of the Titans" angewandt habe.
Schließe mich allgemein reptile an (also in der "Hunger Games"-Sache – "Piranha 3D" kenne ich noch nicht). Es gibt Filme, die im Grunde simple Treibbefriedigung für beide Geschlechter sind und alles, was damit nicht zu tun hat, vernachlässigen (wobei die durchaus gut gemacht sein KÖNNEN, wie es ja auch bei Pornos Unterschiede gibt), aber es ist auffällig, dass Filme, die mit Scheuklappen auf ein weibliches Publikum starren und es von allem Denken fern halten sich meist ernster nehmen und von der Kritik – nicht vom Internet-Mob! – mehr geschont werden, als die männlichen Pendants. Die werden als pubertär, faschistisch oder dumm beschimpft, während den "Mädchenpornos" gern mit Augenzwinkern bestätigt wird, perfektes romantisches Vergnügen zu sein. Das Augenzwinkern fehlt den Filmen selbst jedoch meist vollkommen.
@DMJ
Exakt! Wobei wie gesagt: die Twilight Werbung finde ich da schon recht erhlich: Der Trailer zeigt Bella in Hochzeitsmontur, nackte muskulöse Oberkörper ect. Trotzdem hängt da immer noch so eine Ernsthaftigkeit drüber anstatt einfach zu sagen: "Hey Girls! Hier gibt es Romantik puuuuur und jede menge Hoooooot Boys!"
Wenn ich recht überlege, ist Transformers eigentlich schon das fast exakte Gegenstück zu Twilight.
Wir brauchen also ein "Twilight"/"Transformers"-Crossover und haben den erfolgreichsten Film aller Zeiten!
@reptile
Tsk. Ich dachte, den Markt für "nackte muskulöse Männer-Oberkörper" hat David DeCoteau für sich gepachtet…
Das ist doch eine Frage der Rezeption. "Männerfilme" werden auch nicht ehrlicher verkauft, nur weil sie vorrangig ein männliches Publikum ansprechen. Frauen fühlen sich nur davon im allgemeinen nicht oder wenig angesprochen. Also kann ich doch umgekehrt nicht annehmen, dass ein Film, der auf ein weibliches Publikum zielt, absichtlich fehlinformiert, nur weil die Erwartungshaltung der anderen (männlichen) Seite enttäuscht wird? Zielgruppenmarketing funktioniert offensichtlich nach Schlüsselreizen. Ob der entsprechende Reiz nun Taylor Lautner oder Sylvester Stallone heißt, ist für die unvoreingenommene Rezeption erst einmal unerheblich – vom filmkritischen Standpunkt her hat aber jede seichte Teenieromanze ihr entsprechendes Pendant im knallharten Männerfilm. Wofür man optisch oder emotional empfänglicher ist, spielt dabei keine Rolle. Außer natürlich man heißt Peroy und findet prinzipiell jeden Film scheiße. 😉
Ach so, und was die Porno-These angeht: Danach ist "The Expendables" natürlich sogar ein lupenreiner Porno. Der wurde schon mit Blick auf gewisse Triebbefriedigung gecastet.
@ Magineer: Ich stimme weitgehend zu, widerspreche aber bei
"vom filmkritischen Standpunkt her hat aber jede seichte Teenieromanze ihr entsprechendes Pendant im knallharten Männerfilm"
Das mag normalerweise so sein. Aber "Twilight" und "Hunger Games" verändern in meinen Augen die Spielregeln – eben in Richtung Porno. Es geht nur noch um die Bedienung billiger emotionaler Beats – der Versuch, eine Zielgruppe jenseits Mädchen zu erreichen oder eine wenigstens durchschnittliche filmische Qualität, wird nicht mehr gemacht. Auch Actionfilm-Fans wollen "gute" Actionfilme. Den Anspruch, über die Triebsteuerung hinaus einen technisch guten Film (Effekte, Ausstattung, Dialoge) abzuliefern, wurde aufgegeben. Und das ist eben NICHT normal: Stallone wollte mit "Expendables" einen guten Film machen, "Harry Potter" und "Herr der Ringe" waren nicht bloss dafür da, die Zielgruppe zu befriedigen.
Für mich sind Filme wie "Twilight" und "Hunger Games", auch wenn ich nicht die Zielgruppe bin, eine Bankrotterklärung.
Allerdings darf man über diesen filmphilosophischen Aspekt hinaus nicht überreagieren: "Hunger Games" ist brauchbar, wenn auch nährstofffrei. Der Film ist nicht der Antichrist und ich habe VIEL Schlimmeres gesehen.
Im Übrigens sehe ich die Ursache für das Debakel in den Vorlagen. Ich habe mal versucht, einen der "Twilight"-Romane zu lesen (und diverse andere Schmöker aus dem Genre). Man merkt schnell: die belletristische "Chick lit" hat gar keinen Anspruch mehr über die Befriedigung von Klischees und billigen Sehnsüchten hinaus. Die gehören eher in die Richtung "Neue Post / Frau im Spiegel" als zu den Romanen von Stephen King, Anne Rice und Joanne K. Rowling. Erzählerische Qualität wird von den Lesern weder erwartet noch belohnt – und die Schreibe reflektiert das. Das überträgt sich auf die Filme: Warum soll man sich bei "Twilight" Mühe geben, wenn die auch ohne jeden Anspruch mehrere Hundert Millionen einspielen?
"Wofür man optisch oder emotional empfänglicher ist, spielt dabei keine Rolle. Außer natürlich man heißt Peroy und findet prinzipiell jeden Film scheiße. ;)"
Das stimmt doch gar nicht.
@peroy
Stimmt, du findest nur gute Filme scheiße 😉
@ Acula: Und umgekehrt 🙂
Das kann ja nicht sein. Das wäre ja unlogisch.
Einigen wir uns doch darauf, dass alles, was irgendwie geil ist, auch irgendwie Porno ist 😉
@ Rex: Und genau DAS ist eben falsch.
Ich sagte bewusst GEIL und nicht GUT.
@ Rex: Seufz. Auch dann stimmt es nicht.
@Wortvogel: Doppelseufz. Du redest mal wieder in Rätseln.
@Rex: Ich hab Torstens Porno-Begriff so verstanden, dass alles Porno ist, wo sich die Charaktere der Fantasie-Vorstellung des Zuschauers unterordnen. Twilight ist Porno, weil sich ein hunderte Jahre alter Vampir völlig unrealistischerweise dermaßen in einen Teenager verknallt, dass das sein einziger Lebenszweck wird. Ich kann die Paralellen da erkennen.
Ja, bei Twilight wird recht breit gefächtert. Man ein "normales" Girl, so dass sich die breite Masse wiederfindet. Und genau um dieses normale Mädchen streiten sich gleich zwei Hammer Typen und das Mädchen hat die schwere Wahl, welchen sie nehmen soll. Dieses Konstrukt findet man ja fast überall in Serien und Filme.
Bei Twilight kommt dann ja aber noch diese Extrem Romantik vor. Die Beiden wollen ja nicht Mal Sex von Bella! Man kann natürlich bis zur Ehe warten. Zudem steht der coole Vampir natürlich für den rebellischen, mysteriösen, Außenseiter, was an sich ja immer ein interessanter Charakter ist.
Ach ich denke eine Video kann das alles am besten erklären:
http://www.youtube.com/watch?v=hveOlyKgE-A&feature=related
Mein spezielles Problem damit sind einfach die unterschiedlichen Themen, welche diese Männer- und Frauenfilme ansprechen.
Männerfilme gehen nicht in die Tiefe. Vielleicht zeigt der alphamännliche Held kurz Gefühle, wenn am Anfang seine Frau umgebracht wird, aber nachdem diese Pflicht abgehakt ist, kann er sich daran machen, blutige Rache zu nehmen und dann zählen nur noch Explosionen und One-Liner.
Frauenfilme handeln von Emotionen und Menschen, bieten aber keine Tiefe, sondern nur Phrasen, was sie natürlich nicht zugeben können. Keine dieser Heldinnen ist einfach nur scharf auf ihren Mr. Right, weil er gut aussieht – nein, nein, es ist wichtige, ewige Liebe. Die illustriert man uns aber nicht (weil das eben Aufwand bedeuten würde), sondern behauptet sie einfach (Musterbeispiel "Twilight": Wenn unser Paar zusammen ist, wird fast immer Musik darüber gelegt, weil man offenbar keine Dialoge für sie hat, die nicht direkt dem Plot dienen. Damit sind sie zweidimensionale Pappkameraden und sie als große, ergreifende Liebesgeschichte zu inszenieren, oder sogar als solche zu behandeln, ist einfach peinlich, wo sich Jungs an bloßem Geballere erfreuen.
@Dmj
Du triffst es auf den Punkt.
Ignöööh…
http://www.reelviews.net/php_review_template.php?identifier=2441
Ihrznbrirzn…
http://rogerebert.com/apps/pbcs.dll/article?AID=/20120320/REVIEWS/120319986
Jupp, hier auch:
http://www.slashfilm.com/the-hunger-games-review-exciting-emotional-epic/#more-122299
THG sammelt auf jeden Fall positivere Reviews als "Twilight", insofern ist Torstens Reaktion auf den Film schon ziemlich verwunderlich, zumal er normalerweise mit seinen Kritiken fast immer auf meiner Wellenlänge (und dem Tenor der alternativen Fachjournaille) liegt – von "Transformers 3" und dem unisono gedemütigten "John Carter" jetzt mal abgesehen …
@ Peroy: Ebert gewichtet das einfach anders, aber wir sind uns einig:
"But the film leapfrogs obvious questions in its path, and avoids the opportunities sci-fi provides for social criticism; compare its world with the dystopias in “Gattaca” or “The Truman Show.” Director Gary Ross and his writers (including the series' author, Suzanne Collins) obviously think their audience wants to see lots of hunting-and-survival scenes, and has no interest in people talking about how a cruel class system is using them. Well, maybe they’re right. But I found the movie too long and deliberate as it negotiated the outskirts of its moral issues."
@ Magineer: Nicht missverstehen – "Twilight" ist mit Sicherheit deutlich beschissener als HG, weil er keine spannende Utopie bietet und die Heldin eine Pussy ist.
Ich glaub' nicht, dass der besser ist als "Twilight"…
Ich will das jetzt aber glauben – und vertraue Torsten wieder. 😀
Aber nochmal zu Ebert: Er hat ja trotzdem drei Sterne verteilt – und jetzt mal ehrlich, mich überrascht da eher, dass er versucht, auf Teufel komm raus ausgerechnet "Gattaca" oder "Truman" als Vergleich für gesellschaftliche Dystopien etablieren und damit THG auf ein Level hochdiskutiert, dass der Film vermutlich nie im Sinn hatte. Diese Diskussion fand doch bei eindeutigeren Genrebeiträgen zum Thema auch nicht statt, oder hat man das bei "Running Man", "Battle Royale" oder meinetwegen "Gamer" gefordert? Damit kann man natürlich alles totreden.
http://thecinemasnob.com/2012/03/23/midnight-screening-the-hunger-games.aspx
Ich habe ihn heute gesehen und fand ich tatsächlich nicht so schlimm.
Würde sagen eine 6/10.
@ reptile: Mein Problem war ja auch weniger die insgesamte Qualität des Films – mehr das, wofür er (in meinen Augen) steht.
Das sehe ich nach wie vor genau so.
HG ist bei weitem erträglicher als Twilight aber trotzdem kein großer Event. Blutiger als ich erwartet hatte und trotzdem irgendwie seicht.
So ein Film, in dem die Mädchen ihre Jungs locken können, weil es eben auch "kämpfen" gibt. Endzeit aber nicht wirklich düster(bis auf den doch bedrückenden Anfang, der irgendwie Nazi Bilder im Kopf erzeugt.)
Tja, von diesen Zahlen konnten Disney und "John Carter" wohl nur träumen:
http://www.koeln.de/koeln/nachrichten/buntes/die_tribute_von_panem_rekordmarke_an_den_kinokassen_580557.html
Von der Wackelkamera hat hier noch gar keiner was gesagt:
http://thatguywiththeglasses.com/videolinks/thatguywiththeglasses/bum-reviews/34710-hunger-games
Muss ich den Scheiss jetzt doch gucken, wenn jeder sagt, dass der toll ist (außer dem notorisch danebenliegenden Wortvogel)… ?
"Die Armut der Bevölkerung ist ebenso unglaubwürdig wie der Luxus der Oberschicht. Die Kontraste werden behauptet und schrill illustriert – Warschauer Ghetto vs. Gay Pride Parade, Frontier Town vs. Metropolis -, aber glaubwürdig sind sie an keiner Stelle."
Du warst wohl noch nie in Sao Paolo.
http://4.bp.blogspot.com/_PkwoL2H7ldo/Sogydch0z2I/AAAAAAAAAa0/3hGYsM3HUr8/s1600-h/Rich_poor%5B1%5D.jpg
Tolle Aussicht aussem Penthouse… 8)
Wirklich toll fand ich ihn nicht. Nur nicht so schlimm wie befürchtet.
http://trugbilder.blogspot.com/2012/03/die-tribute-von-panem-vs-battle-royale.html
@G: So überzeugend finde ich die Gegenüberstellung aber nicht, sind größtenteils Handlungselemente, die bei dieser Art von Geschichte eigentlich immer auftauchen.
Aber nicht nur. Stichwort "Fuchsgesicht".
"Fuchsgesicht" ist der einzige Punkt, bei dem tatsächlich auffällige Parallelen vorhanden sind, wobei der Fuchs ja nun mal als hinterlistig und verstohlen gilt, insofern kann auch das eine zufällige Parallele sein (erscheint mir sogar wahrscheinlicher als ein Diebstahl eines solch vergleichsweise unwichtigen, dafür aber umso auffälligeren, Details, mal abgesehen davon, daß bei BR "Fuchsgesicht" wohl auch nur als mehr oder weniger freie Übersetzung gelten kann, was Fr. Collins dann auch noch hätte bekannt sein müssen).
Hast du eigentlich auch das Buch "Battle Royale" gelesen? Ich schon. Und in dem kommt Fuchsgesicht schon öfter vor als im Buch. außerdem haben beide Charaktere zusätzlich noch die gleiche Waffe.
Ein Scheissfilm/buch rippt einen anderen Scheissfilm/buch ab… ist doch wurscht… 8)
Wieso soll Battle Royale ein Scheissfilm/buch sein? Hast du das Buch gelesen?
Ich habe den Scheissfilm gesehen. Den Rest antizipiere ich… 8)
@G: Du meinst öfter als im Film?
Habe ich nicht gelesen, aber was hat die Häufigkeit des Auftretens damit zu tun, ob eine ähnliche Namensgebung Zufall oder nicht ist?
Die Waffe finde ich nicht weiter erwähnenswert, liegt bei der Rollengestaltung nahe und scheint ja auch nicht 1:1 identisch zu sein.
Na dann antizipier mal schön…
Meinte Peroy vorhin.
Ja, das meine ich. Sie ist im Buch auch eindeutig wichtiger als im FIlm, wo man sich nur auf den stummen Psycho als Antagonisten beschränkt hat. Es würde micht auch interessieren, ob die zwei sich charakterlich ähneln. Habe mir mal das Buch bestellt.
http://redlettermedia.com/half-in-the-bag-the-hunger-games-and-jeff-who-lives-at-home/
Panem ist schon besser und blutiger als Twilight 1+2 zusammen aber halt immer noch recht oberflächlich. Jedenfalls hab ich mich nicht so ärgern müssen wie bei Arsene Lupin.
…
Die Hungersnot gibt es aber nur in den entlegenen Distrikten. Panem ist wie ne Miniversion von China. Auf der einen Seite gibts halt Shanghai mit seinen Millionären, den Konsumtempeln, Hochhäusern und dem Transrapid und auf der anderen Seite die armen Tagelöhner aus der Provinz die zu Hunderten auf dem Shangheier Bahnhofsplatz übernachten weils daheim nix zu fressen gibt.
@ Milan: Der Vergleich mit China hinkt, weil dort auch die Menschen aus der Provinz in die Stadt gehen können. In Panem sind die Distrikte wie Freilandgehege, und das seit angeblich mehr als 70 Jahren. So ein System KANN nicht stabil sein. Und die Reichen hätten ein Interesse daran, die Armen zumindest soweit mit Konsumgütern zu versorgen, dass sie zufrieden und arbeitswillig sind. Stattdessen soll die Ordnung aufrecht erhalten werden, in dem man jedes Jahr zuschauen kann, wie 25 Kinder aus den Distrikten abgeschlachtet werden? No way!
@Wortvogel: Auch in China können nicht alle Leute aus den Provinzen in die Städte gehen.
Grundsätzlich stimme ich aber zu, wobei das Problem des unglaubwürdigen Systems ja auch schon bei King und Battle Royale bestand.
Bei der DDR hats ja auch 40 Jahre lang "funktioniert"
@ milan: Nö. Die DDR hatte keine glitzernden Luxusstädte, das Land war vergleichsweise homogen. Natürlich haben ein paar Leute in relativem Luxus gelebt, aber das eher versteckt. Allenfalls könnte man die BRD zum Kapitol erklären und die DDR zum Distrikt. Und das hat ja auch nicht funktioniert.
"@ milan: Nö. Die DDR hatte keine glitzernden Luxusstädte, das Land war vergleichsweise homogen. Natürlich haben ein paar Leute in relativem Luxus gelebt, aber das eher versteckt. Allenfalls könnte man die BRD zum Kapitol erklären und die DDR zum Distrikt. Und das hat ja auch nicht funktioniert."
Na ja, seit die Mauer wech is’… 😛
@Wortvogel: Was dir fehlt, ist tatsächlich alles in der Vorlage drin. Übrigens heißt das Land "Panem", der Spielort ist schlicht die "Arena".
Jetzt ein wenig Schleichwerbung. Ich habe mal die Bücher Battle Royale und Die Tribute von Panem verglichen. Wens interessiert: http://trugbilder.blogspot.com/2012/04/die-tribute-von-panem-und-battle-royale.html Viel Spaß!
Ein Freund hat mir heute diesen Film empfohlen.
Jetzt habe ich einen Freund weniger und werde mir wohl "Iron Sky" ansehen.
http://www.cracked.com/article_19810_if-hunger-games-was-10-times-shorter-100-percent-honest.html
panem fand ich ziemlich flach und belanglos. das liegt aber wahrscheinlich an meinem alter 😉
bestimmte sachen machen für mich keinen sinn: wieso rennen da einige den d1 und d2ern hinterher wo doch alle wissen, dass das die schlimmsten von allen sind. was erhoffen die sich davon?
wieso fährt die olle plötzlich doch noch auf das weichei ab oder doch nicht?
Schade finde ich auch am film dass die eigentlich starke sequenz wo die spiele starten, die grausamkeiten eigentlich nicht gezeigt werden, dass nimmt ihr eigentlich diesen "ach du scheise" Moment. das merkt man besonders wenn ca 20 teenweiber nur lol rufen und kichern. wenn diese szene nicht funktioniert dann funktioniert der rest erst recht nicht.
ich hab mich jedenfalls gelangweilt
Schade dass dieser Film hier so niedergemacht wird, das ist kein Twilight verschnitt, und schon gar kein Jugendliche ach so verliebt Film.
Weshalb man die hintergründe "noch" nicht versteht, resultiert aus der Buchvorlage in der Katniss als "ich" Erzählerin fungiert.
Sie selbst hat keine Information über die Welt ausserhalb ihres Distrikts. Darüber erfährt sie erst selbst in Teil " mehr.
Ich, Männlich 40 habe die 3 Bücher gelesen, und auch den ersten Film gesehen.
Wer die Bücher kennt hat immer was an verfilmungen auszusetzen, so schlecht wurde es aber gar nicht umgesetzt.
@ Himoz: Sie mögen meine Vergleiche und die inhaltliche Kritik ablehnen – aber es stehen immer noch die massiven technischen und formellen Defizite im Raum.
Ein 40jähriger Mann, der alle "Hunger Games"-Romane gelesen hat? Nun gut, Jedem das Seine…
@Himoz: Und vor fünf Jahren last du noch Lillifee?
*duckundwech*
@Wortvogel: Eine Frage hätte ich. Ich habe die Bücher auch gelesen (ja, auch Erwachsene lesen die, Himoz ist nicht der einzige) und wollte wissen: Von welchen digitalen Kreaturen redest du eigentlich? Die tauchen in der Vorlage an keiner Stelle auf.
@G:
Hihihi! Du Mädchen!
😉
@ G: Die sind aber im Film.
Ich nehme an was er meint sind im Buch die Mutationen mit den Augen der toten Tribute
@ Dietmar Keine Sorge, Die Tribute gingen als Nacht Lektüre zwischen all den Krimis und Thriller von Stieg Larsson, Gerritsen, Fadyen udg einfach mal drunter.
Lillifee, nicht mal mehr meiner Tochter zum vorlesen 😉
Die steht auch schon eher auf Twilight ( das ist wirklich n rotz, aber das ist eine andere Geschichte )
@Wortvogel: In welcher Szene genau?
@ G: Schau dir den Film bitte selber an.
Werd ich. Sind es die iecher im Showdown oder tauchen die überall auf? Das wollte ich wissen.
Ich glaube, es war die ARD-Sendung "Druckfrisch", die auch sehr positiv über die Bücher berichtete und wohl als besser, vernünftiger und erwachsener empfand, als gedacht. Muss nichts heißen, aber ich wollte mal eine Gegenstimme einwerfen.
Auch, wenn ich jetzt etwas verklemmt überernst rüberkomme: Mir missfällt allgemein die Haltung, bestimmte Bücher seien nur für bestimmte Geschlechter oder Altersstufen. Gibt sicher solche (ein Erwachsener, der Abends am Kamin gemütlich mit einem Glas Sherry "Lena geht allein einkaufen" liest, wäre mir auch suspekt), aber "Panem" scheint mir da allgemeinverträglich.
– In Himoz´ Auflistung ist vielmehr Stieg Larsson die Schande, wie ich nicht müde werde auszuführen:
http://www.weirdfiction.de/article_database/tag/stieg-larsson/
😉
Das denke ich mir eigentlich auch.
@DMJ: Auch ein Mädchen.
(Hach, was bin ich albern!)
Ja, bist du.
Mooooment! Ich spreche hier natürlich rein theoretisch – ich selbst habe nix von dem "Panem"-Zeug gelesen. Ich lese eigentlich sowieso nur Bücher über Holzfällen, Stierkämpfen oder Haifischvergewaltigen… also im Grunde Hemingway. 😛
Na ja, so schlimm war’s jetzt gar nicht…
http://trashtalk.badmovies.de/index.php?topic=7753.msg940219#msg940219
Das finde ich besonders schön:
Lesenswerte Kritik.
Nur ein Wort:
Öde!