03
Feb 2012

Let’s talk about Pop, Baby!

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Ich bin einfach ein Sucker für alte Musiksendungen. Hierzulande muss man ja leider auf Zusammenschnitte von “Disco” zurückgreifen, die teuer aber lieblos auf DVD verhökert werden. In England macht man sich den Spass, regelmäßige “Top of the Pops”-Retrospektiven wenigstens mit lustigen Texteinblendungen aufzupeppen.

Eine lobenswerte Ausnahme war in den 90ern eine N3-Nacht namens “Gib Gas, ich will Spass”, die dreieinhalb Stunden wirklich seltene Clips präsentierte, darunter Wave und NDW aus der damaligen DDR! In einem meiner ersten Blog-Beiträge anno 2006 hatte ich das schon mal erwähnt. Taucht ein:

http://www.youtube.com/watch?v=9M5v5rzcb1o

Aber Pop kann man nicht nur hören und schauen, sondern auch lesen.

Ganz besonders ans Herz legen möchte ich euch zu dem Thema das nebenstehende Buch von Daniel Blythe (mit dem ich auch regen Email-Austausch hatte). Ich habe es vor ungefähr 10 Jahren in London gekauft und den ganzen Flieger auf dem Rückflug genervt, weil ich permanent so hysterisch kichern musste. Präzise, kenntnisreich und SEHR witzig nimmt Blythe alles auseinander, was wir heute so gerne in den “Eintopf 80er” schmeißen – von Falco bis Sisters of Mercy, von Transvision Vamp bis Half Man Half Biscuit. Eintagsfliegen und Popgötter, hier sind sie demokratisch alphabetisch vereint.

Blythe identifiziert 1989 als das Jahr, in dem der Pop endgültig einen elenden Tod starb. Duran Duran, Spandau Ballet und Wham! durch, die Charts verseucht mit Billig-Techno, Humpta-Humpta-Hits und Fließband-Musikern, gesichtslos und austauschbar. Damals war sowas wie die Reynolds Girls in den TopTen an der Tagesordnung (man achte auch auf den Text, so schwer es fällt):

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Man darf sich allerdings nicht täuschen lassen – Blythe ist nicht angetreten, um den 80ern auf die Füße zu treten. Er liebt sie nur innig genug, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Nicht alles, was Leggings trug und sich Turnschuhe mit Edding bemalte, taugt schließlich für die “Hall of Fame”. Besonders gern skalpiert Blythe ruhmbesoffene Pop-Maulhelden, die sich in Interviews zum Deppen machen – hier Terence Trent D’Arby zur perfekten Ischen-Anmache in einer Bar:

Daneben finden sich auch sehr kluge Betrachtungen wie diese hier zur Band “Then Jericho”: “Having perfected a big, stadium-sized sound before they could fill the venues to go with it, Then Jericho were perhaps a triumph of optimism over their actual material“.

Besser kann man das kaum ausdrücken – und für alle, die wissen wollen, wovon der da redet:

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Kurzum: “The encyclopedia of classic 80’s pop” ist ein Liebesbrief an billige Popmusik. Best. Bathroom. Reading. Ever.

Man kann den Schinken mittlerweile für 1 CENT (!) plus Porto bei Amazon UK bekommen. Tut euch den Gefallen. Hilarity ensues.

Während Blythe Trends und Songs rückblickend einordnet, versucht es der Buch-Beileger zum aktuellen “Musik-Express” anders: Man druckt alle “Platte des Monats”-Kritiken von 1973-1989 noch mal ab. Das ist trockener, aber nicht weniger faszinierend, weil die Texte hier eben noch nicht die Weisheit der Retrospektive besitzen. Sie sind Kinder ihrer Zeit, in den entspannten frühen 70ern ebenso wie den aufgedrehten, gestylten Mitt-80ern.

Es macht Spass, darin zu stöbern. Welchen Trend haben die Redakteure zeitnah aufgegriffen, vielleicht mit geprägt (Ultravox!)? Wo sind sie eindeutig zu spät auf den Zug gesprungen (Joe Jackson)? Wann hat der persönliche Geschmack des Redakteurs über die Vernunft gesiegt (Alan Vega)? Wie oft wurde eine frühere Kritik beim Nachfolger des jeweiligen Künstlers relativiert (Simply Red)?

Insgesamt kann man die Redaktion durchaus loben – die hier vorgestellten Alben ergäben zusammen genommen eine bemerkenswerte, eklektische Sammlung.

Ein Beispiel für eine schicke, Zeit und Trend perfekt angepasste Kritik findet sich z.B. zu Sades Easy Listening-Klassiker “Diamond Life”:

Total vergeigt und aus heutiger Sicht peinlich einpeitschend (im Stile der Promos von Privatradio-Popsendern) die Kritik zum Debüt-Album der Gary Glitter-befreiten “Glitter Band”:

Kurzum: Ein Bändchen, an dem man sich reiben kann, in dem es was zu entdecken gibt, das auf eine Reise mitnimmt. Und als Beileger zu einer Zeitschrift sowieso unschlagbar preiswert.

Als Rausschmeißer noch ein paar Minuten aus der “Gib Gas, ich will Spass”-Compilation. Mir war nicht bewusst, dass es in der DDR sowas wie “Nena” gab – in Form der Band Juckreiz, die ihr in diesem Ausschnitt am Ende findet:

http://www.youtube.com/watch?v=xp-wsveghiE

Good bad times…



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Trantor
Trantor
3. Februar, 2012 15:52

“Juckreiz, die ihr in diesem Ausschnitt am Ende findet”

Ein Juckreiz, der sich am Ende von so manchem Ausschnitt befindet, wer hat noch nicht diese Erfahrung gemacht…

SCNR

heino
heino
3. Februar, 2012 16:25

Danke für die Tipps, ich sammle solche Bücher und brauche dringend Nachschub:-)

Peter Krause
Peter Krause
3. Februar, 2012 17:22

Wie man mich effektiv ärgern kann: erst ein Bild von Dexy’s, dann die Youtube-GEMA-Meldung. *kotz*

Dr. Acula
3. Februar, 2012 17:22

Hm, sollte ich dem Vogel sein Exemplar der 80s Encyclopedia vielleicht mal zurückgeben?

Ach nöö, er hat’s ja bis heute nicht gemerkt…
🙂

Wortvogel
Wortvogel
3. Februar, 2012 18:29

@ Peter Krause: Firefox plus ProxyTube-Erweiterung. Fettich.

@ Acula: Ich weiß das. Ich habe noch ein Exemplar. Wenn du ein Mensch sein willst, schick dein Exemplar an Heino.

Dr. Acula
3. Februar, 2012 20:52

Wer hat behauptet, ich wäre ein Mensch? Zeig mir den Schuft… heino möge mir mal seine Adresse zuflöten…

Schorsch
Schorsch
4. Februar, 2012 09:07

GEEEEEEEEEEEMAAAAAAAAAAAA!!!!!
*mit Faust droh*

Marcus
Marcus
4. Februar, 2012 12:35

Das ME-Buch “1990-2009” ist auch nett. Manchmal fasst man es wirklich nicht.

Die Top 5 der Platte-des-Monats-Fehlgriffe, die auch ohne prophetische Gaben schon damals als Scheißidee erkennbar gewesen sein müssten:

1.) Dez 97: Spice Girls, “Spiceworld”. I shit you not.

2.)Nov 92: Izzy Stradlin & The Ju Ju Hounds, dto. Man muss nur den Bandnamen lesen, um zu wissen, WIE dated diese Auswahl schon nach drei Monaten sein würde.

3.)Okt 97: Rolling Stones, “Bridges to Babylon”. *facepalm*…

4.) Jul 90: Die Toten Hosen, “Auf dem Kreuzzug ins Glück”. Ohne. Worte.

5.)Feb 96: Nick Cave, “Murder Ballads”. Der Rezensent hat nicht gemerkt, dass die ganze Platte als Witz gemeint war.

Wortvogel
Wortvogel
4. Februar, 2012 13:03

@ Marcus: Ich habe Band 1 leider nicht. Wollen wir tauschen?

invincible warrior
invincible warrior
4. Februar, 2012 18:05

@Wortvogel, 5: Danke für den Hinweis mit Proxytube. Der funktioniert zumindest für das erste Video super. Aber beim letzten Video (gibgasichwillspass2) beißt sich der ProxyTube zumindest bei mir die Zähne aus.

Howie Munson
Howie Munson
5. Februar, 2012 21:00

Für Peter Krause: youtubeproxy.ws

video zwei will aber da auch nicht…

Wortvogel
Wortvogel
5. Februar, 2012 21:04

@ Howie: Schade, bei mir geht es. Vielleicht aber auch nur deshalb, weil es mein Account ist.

Howie Munson
Howie Munson
5. Februar, 2012 21:14

hab noch was anderes über die 80er gefunden, aber noch nicht komplett angeschaut, aber bevor ich es wieder vergesse:

http://www.youtube.com/watch?v=WDoQWpNtTX4

http://www.youtube.com/watch?v=HDffvw8GyMU

gibt es wohl 12 teile von….

heino
heino
5. Februar, 2012 22:10

@Doc:gerne, aber wie kann ich dich erreichen, ohne meine Adresse hier öffentlich zu machen? Und was kriegste dann für das Buch?

PabloD
PabloD
5. Februar, 2012 22:38

@Howie: Richtig und es sind auch (fast) alle Teile durchgängig interessant und informativ aufbereitet. Mittlerweile hat man zwar alles schon wieder dutzendfach in irgendwelchen Revival- oder Rankingshows verwurstet gesehen, aber vor 12 Jahren war das eine Granaten-Doku!

heino
heino
5. Februar, 2012 22:47

Pop 2000 war super. Leider gibt es das nicht auf DVD, zumindest konnte ich nix finden. Davon würde ich sofort alle Teile kaufen

Wortvogel
Wortvogel
5. Februar, 2012 23:27

@ Heino: Ich fand Pop 2000 sehr oberflächlich. Da bevorzuge ich thematisch engere, aber präzisere Dokumentationen. Z.B. ist aktuell die zweiteilige Queen-Doku “Days of our lives” wirklich exzellent:

http://www.dvdverdict.com/reviews/queendaysofourlives.php

Ich habe Doc Acula deine Email-Adresse gegeben, er wird dich kontaktieren. Würde mich freuen, wenn du nach der Lektüre des Buches hier deine Meinung kund tun könntest. Das Buch ist ein Geschenk von mir – nicht vom Acula, der hat es ja nur eingesackt 🙂

heino
heino
5. Februar, 2012 23:54

@WV:klar geht das nicht sonderlich in die Tiefe, aber es behandalt ja auch immerhin 5 Jahrzehnte und stellt dabei noch die Entwicklung in Westdeutschland der in der DDR gegenüber. Das fand ich sehr reizvoll, zumal da auch besonders im 80er-Teil mit sehr vielen Legenden über die damalige Underground-Szene aufgeräumt wurde.

Danke, das ist extrem nett von dir. Ich werde hier dann gerne meinen Senf ablassen:-)

Howie Munson
Howie Munson
6. Februar, 2012 06:24

naja besser als lieblose disco-Zusammenschnitte ist es schon, oder nicht?

ich kannte es nicht, woran man sieht, dass ich schon lange nicht viel fernsehe… (außer Sport)

Gast
Gast
8. Februar, 2012 19:48

Böse Worte über Duran Duran sind unangebracht. Most underrated band ever. Probieren wenigstens ständig was Neues aus (statt nur alte Hits runterzunudeln wie andere 80er-Relikte) und klingen trotzdem immer unverkennbar. 2011 collaborations mit: Mark Ronson (Album), fünf 90er-Supermodels + Jonas Akerlund (Video), David Lynch(!) (Konzertfilm). – War erst letztens auf’m Konzert – Publikum tobte, Band rockte – nicht selbstverständlich für um die 50jährige vermeintliche Popper. F***in’ brilliant.

Wortvogel
Wortvogel
8. Februar, 2012 19:52

@ Gast: Ich sage ja eben NICHTS Schlechtes über Duran Duran!

Howie Munson
Howie Munson
8. Februar, 2012 22:35

naja dafür sagten* die in den 90er (beim “ernstahften Comeback”) schlecht über zukünftige ex-Fans…

*=bzw. wurde das so von einschlägigen Medien dargestellt.

Gast
Gast
9. Februar, 2012 18:04

Ahh I see, hatte das Komma über- und somit den Satz falsch gelesen, nämlich so:
“Duran Duran, Spandau Ballet und Wham! durch die Charts verseucht”
statt richtig:
“Duran Duran, Spandau Ballet und Wham! durch, die Charts verseucht …” 😉

@Howie: Der Musikpresse ist da nicht zu glauben – speziell jene in Schland mochte DD nie. Womit sie ironischerweise genau jene Oberflächlichkeit praktiziert hat, die sie der Band immer vorwarf… Bei näherer Betrachtung trifft genau die aber eben nicht zu – hinter deren (übrigens immer augenzwinkerndem) Hedonismus der 80er steckte stets äußerst einfalls- und abwechslungsreiche Musik, in der Tradition von Bowie und Roxy Music. Auch jetzt bei ihrer letzten Tour hatten sie doch hierzulande kaum Presse – während sie z.B. in UK, Italien, Japan und sogar USA zunehmend gute Rezis bekommen, und immer noch große Venues füllen.

heino
heino
15. März, 2012 17:56

Dank dem guten Doc habe ich das Buch heute erhalten. Meine unmaßgebliche Meinung folgt dann in den nächsten Tagen:-)

Wortvogel
Wortvogel
15. März, 2012 18:13

@ Heino: Dank mir, is meins!

… mennoundankbarespackallemiteinander …

heino
heino
16. März, 2012 08:24

@Torsten:aber immer. Wollte damit auch nur dem Doc für den Postgang meinen Dank aussprechen:-)

heino
heino
16. März, 2012 08:28

Übrigens ist das Vorwort schon witziger und unterhaltsamer als alle anderen Bücher, die ich in den letzen Monaten gelesen habe. Ich liebe die Engländer für ihre Art, solche Bücher mit hinfotziger Ironie zu unterfüttern:-))

Dr. Acula
16. März, 2012 09:51

Mein Lieblingseintrag ist, glaub ich, der für Technotronic 🙂

heino
heino
16. März, 2012 10:49

“This beat is, this beat is…..”

die 80er waren schon ein ziemlich übles Jahrzehnt, was Musik angeht…..

Dr. Acula
16. März, 2012 11:41

Mooooooooooooooooooooooment mal….

noyse
noyse
16. März, 2012 13:08

@heino na ja das kann man wohl für jedes Jahrzehnt irgendwie sagen 😉 die neunziger waren mit captain jack, Blümchen und dr. alban auch nicht gelbe vom ei

heino
heino
16. März, 2012 13:57

@noyse:und das waren noch die erträglichen Sachen. Wenn ich da an Schnappi denke oder deutschsprachigen Gangsta-Rap, könnte ich nur reihern. Das ändert aber nix daran, dass in den 80ern unfassbar viel Müll in die Charts gedrückt wurde.

Peroy
Peroy
16. März, 2012 15:54

“die 80er waren schon ein ziemlich übles Jahrzehnt, was Musik angeht…..”

Das letzte Jahrzehnt, das erträgliche Popmusik hervorgebracht hat. Von den unzähligen Klassikern im Metal-Bereich ganz zu schweigen…

Also: nein.

PabloD
PabloD
16. März, 2012 16:09

@heino: Ordne erstmal deine Gedanken. Der Schu des Manitu ist ja bekanntlich auch nicht von 1982 😉

Dr. Acula
16. März, 2012 17:02

So ungern ich es tu, aber ich pflichte peroy bei…

Wortvogel
Wortvogel
16. März, 2012 17:10

Es stimmt ja auch – die 80er waren das letzte Jahrzehnt mit strukturierter Jugendkultur, Konsens, Trends und Innovation. Wie Blythe schön schreibt: 1989 war der Spass vorbei.

Gast
Gast
16. März, 2012 17:54

(witzig dass sich hier immer noch was tut…) Jein, die Innovation hat sich bloß kaum noch im Mainstream abgebildet, wie eben zuletzt noch in den frühen bis mittleren 80ern. – Frustriert ob der og. Entwicklung hab ich mich ab den 90ern zunehmend mit der Alternative-Pop&Rock-Szene beschäftigt – und da gibt es irre tolle Sachen… Man muss sich zwar in seinen Hörgewohnheiten schon etwas öffnen – aber man will sich schließlich auch weiterentwickeln…

Wortvogel
Wortvogel
16. März, 2012 18:08

@ Gast: Wir reden hier auch nur vom Mainstream – und dessen Zerfall.

heino
heino
16. März, 2012 19:50

@WV:eben. Und der Mainstream der 90er war auch nur marginal besser als der in den 90ern, denn er wurde von Stock/Aitken/Waterman und später von HipHop beherrscht. Und selbst an sich gute Musik (sogar Bands wie Duran Duran und A-ha haben harmonsich interessante Sachen geschrieben) sind durch die zum Großteil geradezu abstrus übertechnisierte Produktion heute nur noch aus Nostalgie erträglich. Abseits des Mainstream gab es natürlich viel gute Musik, aber das war in den 90ern auch nicht anders.

Wortvogel
Wortvogel
16. März, 2012 23:02

@ heino: Da würde ich widersprechen. SAW waren belanglos, aber zumindest mit Stars wie Kylie, Rick Astley und Jason Donovan harmlos und poppig. Das kann ich nicht schlecht finden. Und dominiert wurden die 80er von Bands, die allemal was taugten: Wham/George Michael, A-ha, Duran Duran, Spandau Ballet, Depeche Mode, Erasure, Pet Shop Boys, etc. Die übertechnisierte Produktion finde ich ganz unnostalgisch immer noch vorbildlich. “Suburbia”? “The Sun always shines on TV”? Das oben gezeigte “Big Area”? So groß kann, darf und MUSS Popmusik sein!

heino
heino
17. März, 2012 14:34

@WV:tja, da haben wir halt unterschiedliche Sichtweisen. SAW hatten neben den von dir genannten ja noch etliche andere “Künstler”, die letztlich alle dieselbe Grütze abgeliefert haben (wie dann auf deutscher Seite durch Herrn Bohlen imitiert). Und die meisten der von dir als positiv bezeichneten Beispiele (die ich meist aus Nostalgie auch noch mag), waren spätestens 1986 in Sachen Erfolg abgemeldet. Ausnahmen wie DM, die allerdings auch mit Martin Gore einen der besten Songwriter der damaligen Zeit UND trotz steter Veränderung immer einen eigenständigen Sound hatten, bestätigen die Regel. Und was du als groß bezeichnest, ist in meinen Augen künstlicher, pompöser Kitsch. Was nicht heißt, dass ich es nicht mag, aber das macht es nicht automatisch zu guter Musik.

Marcus
Marcus
17. März, 2012 14:45

“Und dominiert wurden die 80er von Bands, die allemal was taugten: Wham/George Michael, A-ha, Duran Duran, Spandau Ballet, Depeche Mode, Erasure, Pet Shop Boys, etc.”

Sagst du. Eine Galerie des Grauens, die du da aufzählst, sage ich.

Aber ich habe ja auch geguckt wie ‘ne Kuh wenns donnert, als ihr mir was von SAW erzählt habt, so nach dem Motto “war da was aufm Soundtrack von einem der Filme, was mir was sagen müsste”?

Ich merk schon, das ist mal wieder eines dieser “da bist du zu jung für”-Dinger. Und heino nennt mich wahrscheinlich gleich wieder Junior.

Weitermachen. 😉

heino
heino
27. März, 2012 14:40

@Marcus:wäre dir die Bezeichnung “Kurzer” lieber?:-))
SAW steht für das Produzenten-Trio Stock/Aitken/Waterman, die Dreieinigkeit des Grauens ín den 80ern. Denen haben wir u.a. Rick Astley, Sinitta, die schlechet Phase von Bananarama zu verdanken. Die deutsche Entsprechnung wäre Herr Bohlen, wobei SAW wenigstens den Anstand hatten, nichts elbst das Rampenlicht zu suchen.

@WV:danke nochmal, war eine sehr unterhaltsame Lektüre. Durch die Konzentration auf den UK-Markt sind sicher viele Sachen unter den Tisch gefallen (zum Beispiel die gesamte Pseudo-NDW) und viele Einträge hätten auch mehr Tiefe verdient gehabt, aber das gleicht Blythe durch seine lockere, ironische Schreibe gut aus. Und so manchen Namen kannte ich noch gar nicht, da werde ich noch häufig Youtube bemühen müssen.

Gast
Gast
20. Mai, 2021 01:51

Duran Duran haben ne neue Single draußen:
https://www.youtube.com/watch?v=SMCd5zrsFpE
Abgefahren für ein paar 60jährige… but again, musikalisch kein Stillstand!