04
Jan 2012

Synchro vs. Original vs. Untertitel – ein Thesenpapier

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Neue und längere Beiträge stehen dieser Tage an, aber eben habe ich einen Kommentar geschrieben, der eigentlich einen eigenen Post rechtfertigt und eine Diskussion verlangt.

Ausgangspunkt ist der Verweis von Kommentator Zu-schauer-lich auf diese Dissertation zum Thema Synchronisation vs. Untertitel.

Warum wird synchronisiert, in anderen Ländern aber untertitelt? Warum wird in Deutschland gerade im Bereich der Kaufmedien immer mehr untertitelt? Wo liegen die Vorteil der jeweiligen Methode?

Meine Betrachtungen gehen übrigens immer von sorgfältig gemachten Synchronisationen und Untertitelungen aus. Mir ist klar, dass es massive qualitative Unterschiede und Totalausfälle gibt (über die ich auch schon geschrieben habe). Aber darum geht es heute ausnahmsweise mal nicht.

Der Stummfilm war “globaler” als der Tonfilm, weil nur Textkarten ausgetauscht werden mussten. Es machte keinen nennenswerten Unterschied, ob ein Stummfilm aus Dänemark, England oder Spanien kam. Die Erfindung des Tonfilms, so zwingend und wünschenswert sie technisch wie künstlerisch gewesen sein mag, war kulturell ein Schlag mit dem Spaltbeil.

Nach dem 2. Weltkrieg kam es in Deutschland erstmals zu einem massiven Import ausländischer Tonfilme. Die Synchronisation war aus der Not geboren, weil Deutsche praktisch kein Englisch sprachen und die kulturelle Hürde einer Untertitelung (die es auch heute noch z.B. in den USA gibt) zu hoch war. Ich vermute auch einen stärkeren Anspruch an die nationale Identität – ich bin in Deutschland, also müssen die Filme auch auf deutsch sein. Außerdem hat Deutschland im Gegensatz zu z.B. Holland die “kritische Masse”: Synchros sind ökonomisch zu rechtfertigen und zu finanzieren.

Man muss den deutschen Verleihern dabei zu Gute halten, dass sie wenigstens darauf achteten, möglichst lippensynchron und mit festen Sprechern zu arbeiten. In anderen Ländern wird bei Filmen einfach von zwei drei Leuten ein grob übersetzter Text über das Origina gesprochen (das im Hintergrund immer noch zu hören ist). Ich meine, mich an Beispiele aus Russland und Spanien zu erinnern. Ist die Synchro anderswo nur eine lästige, hingeschlamperte Dienstleistung, ist sie bei uns eine komplette Industrie, in etwa vergleichbar dem “Voice acting” für Zeichentrick in den USA.

Mehr Informationen dazu findet ihr auch hier.

Es herrschte bei den Verleihern in Deutschland ja auch wenig Zeitdruck: eine beachtliche Menge an US-Streifen lief hierzulande erst mit gehöriger Verspätung. So dauerte es zehn Jahre (1942 bis 1952), um “Casablanca” – geschnitten und mit einer verfälschenden Synchro ausgestattet – auf die heimischen Leinwände zu bringen. Der Druck, neue Serien und Filme möglichst zeitnah aufzubereiten, entstand erst mit dem Siegeszug der Videotheken und des Privatfernsehens Mitte der 80er Jahre.

Ich selbst schaue praktisch immer das Original, deutsche Synchronisationen kommen mir selten ins Haus. In den meisten Fällen steckt dahinter allerdings keine grundlegende Abneigung von Synchronisationen. Wenn ich doch mal über eine deutsche Fassung stolpere, bin ich gerne von der Qualität der Bearbeitung beeindruckt. Ich fürchte bei Spielfilmen allerdings oft, dass deutsche Fassungen geschnitten sind (im Action- und Horrorbereich eher Regel als Ausnahme – und sei es nur für die TV-Ausstrahlung). Manchmal ist eine einzige Stimme, die mir missfällt (die deutsche Stimme von Hugh Laurie in “Dr. House” ist ein gutes Beispiel). Bei Comedy-Serien fallen zu viele Insider-Witze und Details weg, die ich verstehen könnte und möchte. Und schließlich: Ich will die meisten Sachen zu schnell sehen, da kommt kein Synchronstudio nach.

Der aktuelle “Siegeszug” der Untertitelung vs. Synchro hat meiner Meinung nach zwei Ursachen: Die heutige Generation von Jugendlichen ist wesentlich sprachsicherer und kann vielfach auf die Synchro ganz verzichten (zumindest auf englisch). Da sind sie wie ich. Und die Produktionsfirmen können den Markt mit Untertiteln schneller und effizienter beliefern. Es ist leicht, auf eine Silberscheibe sieben oder acht Untertitel-Spuren zu klemmen, die das Produkt schlagartig fast wieder so global machen, wie es zu Stummfilmzeiten war.

Trotzdem glaube ich, dass die Entwicklung zumindest in den kommenden Jahren auf zwei Schienen weiter laufen wird. DVD, BD und Streaming-Dienste werden einen immer größeren Markt mit Untertiteln bedienen. Silberscheiben und Netzangebote sind für die internet-affine, globale, durchamerikanisierte Generation gedacht. Diese wird kulturell immer dominanter, ist aber zahlenmäßig auf absehbare Zeit weiter in der Minderheit. Den Anbietern ist es deswegen egal, weil sich in dieser Minderheit große Konsumbereitschaft bündelt. Hier wird für Serien bezahlt, die auch umsonst im TV zu sehen sind.

In Kino und Fernsehen wird die deutsche Synchronisation vorerst die dominante Darbietungsform bleiben. Weil immer noch die Masse der Zuschauer, inklusive Kinder und ältere Menschen, eine deutschsprachige Fassung bevorzugt. Der Wandel ist ein langsamer und ich kann nicht einmal im Brustton der Überzeugung sagen, dass er je ganz vollzogen sein wird. Vielleicht werden einfach eines Tages zuschaltbare “Simultan-Synchros”, wie ich sie neulich mal beschrieben habe, die traditionellen “deutschen Fassungen” ablösen.

Sind Synchros die Königslösung? Sicher nicht. Aber ich halte sie in der Qualität, in der wir sie hierzulande vorgesetzt bekommen, nach der Originalversion für die zumindest zweitbeste Variante. Im Gegensatz zu vielen anderen Zeitgenossen bin ich kein Freund von Untertiteln, weil diese mich bei jeder Zele zu der Entscheidung zwingen: Bild oder Text? Im Gegensatz zum Ton kann ich die Unterzeile (die ja nicht nur angesehen, sondern auch gelesen und verarbeitet werden muss) nicht gleichzeitig mit dem visuellen Geschehen auf der Leinwand verarbeiten.

Ich halte es daher so: Bei englischsprachigen Filmen greife ich zum Original OHNE Untertitel. Ist das nicht verfügbar, geht auch eine deutsche Version, sofern sie ungeschnitten ist. Untertitel kommen hauptsächlich dann ins Spiel, wenn es keine synchronisierte Fassung gibt und das Original in einer Sprache vorliegt, die ich nicht verstehe. Die meisten untertitelten Filme sehe ich daher naturgemäss auf dem “Fantasy Film Fest”.

Wie steht ihr zu der Thematik? Habe ich das halbwegs brauchbar zusammen gefasst oder provozieren einige meiner Thesen euren Widerspruch?



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Dieter Blette
Dieter Blette
4. Januar, 2012 13:54

Ich gucke in der Regel im Original mit Untertitel (en oder de). Sie dienen aber eher als Backup, denn ohne die englischen Untertitel hätte ich bspw The Wire nur zu einem geringen Teil verstanden. (The Wire kann man aber auch nicht glaubwürdig übersetzen.)

Die Synchro wird bleiben. Dies scheint in Deutschland so verankert zu sein. Somit werden wir immer neidisch auf die englische Aussprache unserer Landes-Nachbarn schauen, bei denen nur untertitelt wird. Ich stimme dir zu, Deutschland hat gute bis sehr Synchronisierungen, deshalb kann man auch ganz entspannt ausländische Filme schauen ohne sich über die vermeintliche Einschränkung einer Übersetzung zu ärgern oder zu befüchten nur die Hälfte zu bekommen. In Kambodscha habe ich mal Crank im Fernsehen gesehen. Der Film wurde eingesprochen, d.h. eine Person hat alle Stimmen gesprochen. Bizarr.

Zu erwarten ist, dass sich die Distribution des Film- und Fernsehinhalte weiter globalisiert und bspw amerikanische Serien zeitnah nach Ausstrahlung über Streamingportale weltweit abrufbar sind – mit der landesspezifischen Untertitelung. Durch die stärkere Zielgruppensegmentierung und die Vereinfachung der digitalen Verteilung sollte dies hoffentlich bald soweit sein.

Peroy
Peroy
4. Januar, 2012 13:57

Ich gucke immer nur synchronisiert. Kein Bock auf Englisch. Außerdem kommt es mir so vor als hätten deutsche Synchros eine “einheitlichere” Tonqualität, ich war 2009 in der OF von “Freitag der 13.” (gezwungenermaßen), da war mir in einigen Dialog-Szenen so als hätte ich nach jedem Satz den Schnitt vom Sound-Editor gehört, der das Gelaber aus den verschiedenen Takes zusammenbasteln musste… kann ich mir natürlich auch eingebildet haben…

Die deutsche “House”-Stimme von Hugh Laurie finde ich übrigens hervorragend und sehr passend. Es gibt auch nur eine einzige deutsche Synchronstimme, die mich echt ekelt und auf die Palme bringt: Das androgyn hingehauchte Gestammel von Jodie Foster.

elgarak
elgarak
6. Mai, 2023 21:28
Reply to  Peroy

Ich habe House zuerst in Englisch gesehen, und kannte, anders als die meisten deutschen Fans, Hugh Laurie schon seit langem mit seiner Originalstimme (Britische Comedy im niederländischen TV). Als ich House dann auf deutsch sah, hat mich die Besetzung entsetzt! Der passt gar nicht! Inzwischen hab ich mich dran gewöhnt. Der Synchronsprecher passt — auf HOUSE. Aber nicht auf Laurie generell.

Rex Kramer
4. Januar, 2012 14:11

Ich sehe mir die Filme meistens zuerst in der synchronisierten Fassung an (so vorhanden und von guter Qualität). Ich schaue Filme vor allem zur Entspannung und müsste mich zu sehr konzentrieren, um gleich auf Anhieb alle Dialoge zu verstehen. Gefällt mir der Film gibt’s einen zweiten Durchlauf im Original. Bei manchen Streifen bleibt eben doch der Wortwitz in der Synchro hängen.
Und ob ein Film geschnitten oder ungeschnitten ist, lässt sich ja leicht auf Schnittberichte.com nachschauen.

Im Großen und Ganzen bin ich mit der dt. Synchro sehr zufrieden. In den meisten Fällen sind echte Profis am Werk, teilweise finde ich die dt. Stimme sogar besser als das Original (Brückner vs. de Niro). Untertitel lenken, wie du bereits sagst, zu sehr vom Geschehen ab.

Uli
Uli
4. Januar, 2012 14:16

Mir geht es so das ich im englischen Original ohne Untertitel ebenfalls nur die Hälfte verstehe, beispielsweise bei Big Bang Theory der gespickt ist mit Fachwörtern. Optimal ist da das Original mit englischen Untertiteln, aber das gibt es bei Streaming/Download Angeboten meistens nicht und ist auf Dauer auch anstrengend.

Bei komplexen Serien oder Filmen wo jeder Satz wichtig sein könnte nehme ich die synchronisierte Version, so wie kürzlich bei “Game of Thrones”.

Who knows?
Who knows?
4. Januar, 2012 14:17

“Ich vermute auch einen stärkeren Anspruch an die nationale Identität – ich bin in Deutschland, also müssen die Filme auch auf deutsch sein.”

Ich glaube, damit liegst Du nicht falsch. Ich weiß noch, ich wollte vor einiger Zeit mal einen Film von einem der einschlägigen Boards herunterladen (ja, soll man nicht, ich weiß), aber der Upper hatte keine Audio-Angaben gemacht.

Ich schicke ihm also eine PN und frage nach, ob der Film dual sei oder nur auf deutsch. Der wurde richtig pampig. Natürlich nur deutsch, schließlich seien wir ja hier in Deutschland. Also quasi genau so, wie Du oben schreibst.

Anyway, grundsätzlich bevorzuge ich auch die Originalsprache, so ich sie verstehe (also deutsch oder englisch, mehr kann ich nicht), und ohne Untertitel. Untertitel schalte ich höchstens dann zu, wenn in dem Film ein breiter Dialekt gesprochen wird, der mir Schwierigkeiten bereitet.

Aber es gibt Ausnahmen: Ich besitze beispielsweise die DVDs aller Staffeln von “Starsky & Hutch”. Die habe ich aber bisher nur auf deutsch geguckt – der Kinderheitserinnerungen wegen. Dasselbe gilt für “Die 2”.

Meine aktuelle Lieblingsserie “NCIS” gucke ich erst auf englisch, sobald die Folgen verfügbar sind, später dann auf deutsch – das liegt daran, dass ich Abby-Fan bin und ihre deutsche Stimme irgendwie lieber mag als Pauley’s Originalstimme.

Ich befinde mich ja inzwischen auch im… ähem… fortgeschrittenen Alter (drölfunddreißig), aber dennoch gibt es in meinem Umfeld viele junge Leute. Und von einer höheren Sprachsicherheit der jüngeren Generation habe ich ehrlich gesagt nichts mitbekommen – ich habe durchaus das Gefühl, dass die heute immer noch so fremdsprachenmuffelig sind wie zu meiner Zeit.

Daher denke ich auch, dass es hierzulande weiterhin die Synchronisation geben wird.

Wenn ich dagegen bedenke, wie gut beispielsweise Skandinavier in aller Regel englisch können… Weiß jemand, ob da in aller Regel untertitelt oder synchronisiert wird?

Nikolai
Nikolai
4. Januar, 2012 14:22

Ich kann entweder lesen was unten auf der Leinwand steht, oder ich kann die Bilder kucken und zuhören.

Da favorisiere ich doch Zweiteres.

Wobei ich mir auch Filme in einem späteren Durchgang gerne auch mit der Originalspur anschaue.

N
N
4. Januar, 2012 14:29

@Who knows?
In Skandinavien wird meines Wissen grds. untertitelt, wohl nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen. Zumindest die dänischen Sender, die wir im Grenzgebiet haben, senden die Serien und Filme untertitelt. Für das Kinderprogramm wird allerdings synchronisiert.
Ich habe Akte X auch erst richtig spannend gefunden, als ich die Folgen im Original im dänischen Fernsehen gesehen habe. Es war dann aber etwas merkwürdig, wenn Scully Mulder als ihren “makker” vorstellte.

Enk
Enk
4. Januar, 2012 14:31

Natürlich fallen bei einer Synchro ein paar “Insider-Witze und Details” weg. Das Problem mit Originalton: Die wenigsten Nicht-Muttersprachler beherrschen englisch so perfekt, dass sie in der Originalversion wirklich jedes Wort und jede Anspielung verstehen. Da geht dann viel mehr Wortwitz verloren als wenn man eine gut gemachte deutsche Synchro schauen würden. Das gilt auch und gerade für Comedies. In meinem (größtenteils akademisch geprägten) Umfeld würde ich nur einer kleinen Minderheit zutrauen, Originalfassungen wirklich “verlustfrei” zu verstehen. Und englisch mit deutschen Untertiteln ist ein ziemlich fauler Kompromiss, da Text und Ton nicht synchron sind und das Lesen der deutschen Texte eher vom Film ablenkt.

Wenn Untertitel dann englische, das erleichtert das Verstehen des englischen Originaltons ganz erheblich. Wem das zum Verständnis nicht reicht, der sollte lieber gleich zur Synchro greifen, um möglichst wenig Inhalt zu “verlieren”. Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut die deutschen Übersetzungen oft gelungen sind, auch und gerade bei Sit-Coms wie Sex and the City, oder bei den Simpsons (siehe hier: http://mentalsavage.blogsome.com/2007/08/09/simpsons-film-original-vs-synchronisation ).

Proesterchen
Proesterchen
4. Januar, 2012 14:48

Ich habe vor ein paar Tagen die kostenlosen ersten Folgen von BSG (2003) und FNL via Itunes geladen. BSG kenne ich im Original, FNL noch gar nicht.

Ich habe beides angespielt, und habe es bei BSG sofort und FNL innerhalb weniger Minuten aufgegeben. Synchronisierte Ware ist nichts für mich. Und zum Glück leben wir in einer Zeit, in der viele Vertriebswege das Original als Option anbieten.

Exverlobter
Exverlobter
4. Januar, 2012 14:58

Vor ein paar Wochen hatten wir die Diskussion bezüglich der Englischen SPrache schon einmal, und ich glaube weiterhin, dass du die Sprachfähigkeiten der Deutschen überschätzst. Lies mal die Bücher von Wolfgang Schneider, der geht davon aus, dass die meisten Deutschen lediglich über ein Basic-Englisch verfügen, welches für das Schauen eines Films oder einer TV-Serie niemals ausreicht.

Ich spreche Englisch seit 1995, war im Englisch-Leistungskurs und habe dieses Jahr das Certificate in Advanced English gemacht (und bestanden). Trotzdem schaue ich mehrheitlich Synchros! Warum? Das Original ist meist zu anstrengend und zeitaufreibend. Man legt ABends eine DVD ein, und will sich ch amüsieren und abschalten, und da erfordert das Schauen in der Originalsprache schlichtweg soviel Aufmerksamkeit, dass man das einfach nicht mehr genießen kann. Oftmals brauche ich doppelt so lange wie bei der Synchro, da ich oft zurückspulen muss, wenn ich mal was nicht verstanden habe. Oft muss ich dann nach einer Weile doch den Untertitel hinzuschalten, was dann echt frustrierend ist, da man ja nicht lesen möchte, sondern einen Film schauen. Wenn ich dann mal irgend ein Wortspiel verpasse, sei’s drum!
Den meisten meiner Freunde geht es genauso (außer einem Kumpel der Anglistik studiert hat, der schaut auch alles im Original).

Deshalb erkundige ich mich im Voraus, welche Serien in der Synchro ein absolutes No GO sind (Babylon 5, TNG) und welche eine tolle Synchro haben (BSG). (Bei BSG halte ich manche Stimmen sogar für besser. ADama nuschelt im Original immer, und Six klingt im Original zu nett, und nicht so kühl wie die deutsche Stimme ).

Dann kann man sich immer noch entscheiden welche Fassung besser ist.
Ach ja und wenn ich Captain Kirk im Original gehört hätte, wäre ich nie Trekkie geworden, da man Shatner, der sich mit seiner berüchtigten Sprachweise oft hart an der Grenze zur Selbstparodie bewegt, nicht für voll nehmen kann. Da ist Gert Günther Hoffmann einfach besser.
Und Bruce Willis klingt im Vergleich zu seiner deutschen Stimme (Manfred Lehmann) wie eine Pussy!!

ViNCENT
ViNCENT
4. Januar, 2012 15:01

Ich sehe es eigentlich ganz ähnlich: Synchro an sich ist keineswegs die optimale Lösung, aber wenn es denn mal nicht anders geht, haben wir es in Deutschland eigentlich noch wirklich sehr, sehr gut mit unseren Synchronisationsstudios und Sprechern getroffen.

Die deutschen Snchros, vor allem im überwiegenden Mainstream, sind eigentlich nicht so sehr das Problem, das Problem ist was ich sehe, ist wie diese Synchros hierzulande angeboten werden, nämlich oftmals als einzige Alternative zur längeren Autofahrt in die benachbarten Großstädte oder halt der Wartezeit bis zur DVD VÖ.

Wenn ich z.B. „Drive“, „The Ides of March“ oder „Mission Impossible IV“ im Kino sehen möchte, wird mir hier, zumindest ohne dass ich dafür eine längere Fahrt nach Düsseldorf oder Köln auf mich nehmen müsste, praktisch NUR die synchronisierte Fassung angeboten.

Bei diesen Filmen oder anderen größeren Produktionen habe ich damit zwar auch nur sehr, sehr selten ein Problem, da dort die Qualität der Synchros auch noch sehr gut ist und für mich das Kinoerlebnis insgesamt erstmal wichtiger ist, als den Film im Original zu sehen, was ich auch später noch mit der DVD nachholen kann, aber dennoch würde ich persönlich das Original einfach gerne vorziehen können, nur leider wird es schlicht nicht im Kino angeboten.

Das sollte heutzutage aber eigentlich kein Problem mehr darstellen, bzw. müsste es nicht, da man einfach die Untertitel bei den heutigen überwiegenden digitalen Kopien in den Cineplexen direkt und ohne Mehrkosten mit anfordern kann und nicht wie früher extra eine ganz neue 35mm Kopie benötigt. Und Platz im Programm dürfte sich eigentlich auch dafür finden lassen. 23 Uhr, 17 Uhr oder bei genügend Sälen auch dann 20 Uhr.

Die Kinobetreiber der Plexe sind halt nur immer sofort enttäuscht, wenn Sie bei der erstbesten OmU von “Mission Impossible IV” am auf einmal nur noch 20 anstelle von 200 Menschen im Saal sitzen haben oder einige sich davon sogar beschweren sie hätten nichts von einer OmU gewusst, was ich natürlich auch verstehen kann, aber daran sieht man halt auch, dass das deutsche Publikum OmUs einfach (noch) nicht gewöhnt ist.

Ich glaube, wenn man OmUs stärker insgesamt in den deutschen Kinos anbieten würde, würden auch nach relativ kurzer Zeit mehr Leute kommen, zumindest für alle englischen und vielleicht sogar spanischen Produktionen, aber diese “Umgewöhnungszeit” mit mehr oder minder mageren Besucherzahlen müssten sich die Kinobetreiber erstmal trauen und das wird heutzutage keiner mehr mitmachen wollen.

Darin sehe ich das eigentliche Problem, den auch aufgrund der “allgemein schlechten” Besucherzahlen würde man heutzutage nicht mehr längerfristig solch ein Risiko eingehen wollen.

Wenn ich „Confessions“ oder „Mad Circus“ sehen will, also koreanische oder spanische Programmkinofilme, muss ich sowieso immer nach Düsseldorf oder Köln oder Bochum fahren, wo Sie dann auch nur als OmU angeboten werden, was ich auch nur gutheiße kann, weil ich wüsste das gerade bei diesen kleinen Filmen dann auch nicht sehr viel Geld für eine gute Synchro vorhanden wäre und diese nur enttäuschen würde.

Insgesamt werde ich heutzutage aber nur noch äußerst selten von den deutschen Synchros enttäuscht, wenn z.B. der deutsche Starttermin zu früh nach vorne lag und nicht genügend Zeit vorhanden war oder halt bei den Filmen wo man doch noch hoffte es würde sich gerade so eben rentieren eine Synchro anzufertigen um den deutschen Markt anzusprechen, die dann aber lieblos dahingerotzt wurde.

Es ist nicht wirklich ideal und man könnte das deutsche Publikum natürlich noch mehr kultivieren sich auch OmUs anzuschauen, aber wirklich unzufrieden bin ich auch nur vielleicht 1 oder 2 Mal im ganzen Jahr mit den deutschen Synchros und das bei knapp 60 bis 80 Kinobesuchen.

Dr. Acula
4. Januar, 2012 15:18

In 90 % der Fälle kucke ich Originalfassung, es sei denn, ich hab Mitzuschauer oder will den Film nur als “Hintergrundberieselung” laufen lassen, dann reicht mir das entspannte Synchro-Mithören. UTs hab ich bei englischem Ton gerne dabei, wenn’s an Hardcore-Cockney-Dialekte geht (ich halte mich für einen reichlich guten Englischsprecher und -Versteher, aber bei “Attack the Block” auf dem FFF hab ich vielleicht 30 % der Dialoge verstanden), normale Hollywood-Produktionen kuck ich entspannt ohne Subs weg (wobei ich ehrlich gesagt auch das Problem “entweder kuck ich ‘nen Film oder ich lese Untertitel” nie verstanden hab. Wie lang braucht ihr alle, um zwei Zeilen Text zu erfassen? Das geht bei mir in einer halben Sekunde, ich hab da eher das Problem, dass ich z.B. bei den OSS-Filmen lache, bevor der Film die Pointe bringt, weil ich die Subs längst gelesen und verarbeitet habe).

Ich halte es – gerade wenn man Reviews schreibt – auch den Schauspielern gegenüber für fair, O-Ton zu kucken. Ich kann nicht Schauspieler Max Hosenfurz für seine grausame Leistung schelten, wenn die zu 80 % daran liegt, dass der von der Straße gezogene und zur Synchro genötigte Penner nicht weiß, was er tut… und gerade im B-Bereich ist die Qualität der Synchros extrem rückläufig (kuckt mal ‘nen Asylum-Film auf Deutsch…).

Exverlobter
Exverlobter
4. Januar, 2012 15:18

Korrektur, der Mann heißt Wolf Schneider, nicht Wolfgang Schneider.

Exverlobter
Exverlobter
4. Januar, 2012 15:24

@Acula
Habe vor ein paar Tagen den Asylum-Film 200 M.P.H. gesehen.
Und die Schauspieler waren teilweise so schlecht, dass man es im Original ohne hinzusehen herausgehört hätte, dass sie vom Teleprompter ablesen. Da hat der deutsche Synchrosprecher, obwohl auch recht schlecht, sogar noch was rausgerissen!

Will Tippin
Will Tippin
4. Januar, 2012 15:25

Filme schaue ich eigentlich immer synchronisiert, bei Serien kommt es drauf an. An Simpsons und Futurama habe ich mich so gewöhnt, dass mich die Originalversionen nicht richtig reizen. Ich komme bei dem Thema jedes Mal auf Family Guy und American Dad, die ich beide komplett auf DVD habe und nur auf Englisch mit englischen Untertiteln schaue. Ich war begeistert, wie witzig Family Guy eigentlich ist, weil ich zuvor nur die Combrinck-Synchro kannte. Die neueren Folgen schaue ich wiederum auch gerne mal synchronisiert auf Comedy Central oder VIVA, weil hier die Synchro eigentlich ganz gelungen ist und ich interessiert bin, wie die ein oder andere schwierige Passage auf Deutsch gelöst wurde. Da nicke ich öfters mal anerkennend, weil in den neuen Folgen auch mal ganze Szenen geschickt (und witzig!) umgetextet werden und die Sprache ingesamt lockerer wirkt.
Wie gesagt, englische Untertitel, weil ich dann bei bedarf mitlesen kann wenn ich doch mal akkustisch etwas nicht verstanden habe. Außerdem beinhalten die englischen Untertitel bei Family Guy auch Zusatzinfos, z.B. welches Lied da gerade gespielt wird und wo das her ist, so lerne ich immer wieder mal was dazu. Bei Filmen handhabe ich das erst beim zweiten Ansehen so, wenn überhaupt.
Bei Computer-/Videospielen greife ich sehr sehr oft zum Original, weil hier die Qualität der Synchro noch viel zu oft dürftig ist. Irritiert war ich mal bei dem Hinweis, man solle zur Atmosphäre-Steigerung den Egoshooter Metro 2033 auf russisch spielen (Schauplatz Moskau). Aber seitdem meine Freundin ihr Assassin’s Creed auf italienisch spielt (Schauplatz Florenz) kann ich das voll nachvollziehen, das fügt noch einiges hinzu.

Proesterchen
Proesterchen
4. Januar, 2012 15:25

@ViNCENT

Stimmt, das Kinoprogramm ist abseits der (wirklich) großen Zentren ein Problem. Ich habe sicher eine handvoll Filme im Jahr, die ich mir im Kino anschauen würde (auch wenn mir der Ton dort regelmäßig viel zu laut ist), bei denen ich dann aber lieber auf BR/Sky warte, weil vor Ort keine OT Version angeboten wird.

Exverlobters Einwurf zur Bildung kann ich nur unterstützen, auch ich kenne Englisch-LKler mit Anglistikambitionen, die beim Schalten auf OT-Filme hysterisch aus dem Zimmer rennen. Und sowas soll die deutsche Sprachelite sein!

Ich persönlich denke, man braucht als Fremdsprachler einen Aufhänger, um in eine Sprache hineinzuwachsen, Schule und Uni können die reine Sprachmechanik verbreiten, aber ohne die regelmäßige, freiwillige Anwendung muss man sich nicht wundern, dass selbst potentielle Eliten lieber Synchro schauen.

Will Tippin
Will Tippin
4. Januar, 2012 15:39

“ich hab da eher das Problem, dass ich z.B. bei den OSS-Filmen lache, bevor der Film die Pointe bringt, weil ich die Subs längst gelesen und verarbeitet habe”

Ohja, ein nicht zu unterschätzender Nachteil!

An Halloween hatte ich einen DVD-Abend veranstaltet. Ich war schon glücklich, dass ich die Anwesenden für den “Dracula” mit Bela Lugosi erwärmen konnte – wollte sie aber nicht mit der Originalversion verschrecken. Und so konnte ich mich nicht an der schauspielerischen Leistung Lugosis erfreuen, weil dessen Akzent und bedrohliche Aussprache komplett fehlten…

Exverlobter
Exverlobter
4. Januar, 2012 15:39

@Proesterchen
Ein Anglistik-STudium bedeutet gar nix. Wer mal Babylon 5 in der Synchro gesehen hat, fragt sich echt, wie die Übersetzer ihr Examen bestanden haben! Da greife sogar ich zum Original. (obwohl Lorien im Deutschen tausendmal besser klingt! RIP Friedrich Schönfelder)

Diesbezüglich ist Torstens B5-Buch auch recht interessant, obwohl er da auch nur an der Oberfläche kratzt. Da gab es noch viel mehr Synchrobugs, die es wahrscheinlich aus Platzgründen nicht ins Buch geschafft haben. Die haben es sogar mal geschafft das Wort “Earth” mit Mars zu übersetzen!

summer
summer
4. Januar, 2012 15:42

Bei Schweiger-Filmen finde ich Untertitel sehr praktisch – auch wenn es deutsche Produktionen sind. Keinohrhasen musste ich Untertitel zuschalten, die folgenden Filme habe ich mich bisher geweigert zu sehen 😀

Ansonsten greife ich sehr gern zu den Originalen im Englischen oder Spanischen Film. Alle anderen Sprachen kriege ich nicht hin. Ich persönlich würde mir wünschen, dass es mehr Möglichkeiten gebe, die Originalsprache zu sehen/hören. (Wie z.B. im Kino – ich lebe in Sachsen Anhalt, wir sind rückständig.) Ich denke, es hat auch sehr viel mit der Gewohnheit zu tun – zum Einen wie wohl man sich mit den Filmen in der Originaltonspur und seinen eigenen Sprachkenntnissen fühlt und zum Anderen wie man Stimmen der Darsteller/Sync.-sprecher bewertet.

Patrick
Patrick
4. Januar, 2012 15:50

Ich stelle mal folgende Behauptung auf: 90% der Realschüler und 99% dr Hauptschüler sowIe 50% der Gymnasiasten sind NICHT in der Lage einen gesprochenen englischen Film grundsätzlich zu verstehen – mich eingeschlossen!
Englische Texte auf dem Papier sind da wieder was anderes.

Damit sind wir beim Problem: was bringt mIr der beste Comedyfilm wenn ich gerade die Pointe nicht verstehe? Und zb die türkische syncro ist eine Zumutung!
Untertitel… Zu Not ok aber wie du sagtest: Bild oder Text? Im übrigen hat das keine englisch Leistungen nie verbessert…

Grüße

Exverlobter
Exverlobter
4. Januar, 2012 16:03

@Patrick
Ich denke schon, dass die Leute es schaffen, die grundsätzliche Thematik des Films zu verstehen.
Aber gerade wer Wert auf die Feinheiten wie Wortwitz legt, sollte sich erst die Original-Fassung gönnen, wenn er sich mit seinen Sprachkenntnissen auf dem “proficiency-level” befindet.
Wenn z.B. Sheldon in Big Bang THeory so richtig loslegt, kann ich auch mit meinem CAE-Zertifikat (Advanced-Level, eine Stufe unter proficiency-level) einpacken. Da geht mehr Wortwitz verloren, als wenn ich mir die mangelhafte Übersetzung anhöre.

Little Feller
Little Feller
4. Januar, 2012 16:14

Bissl Offtopic:
Wie bezeichnet man denn diese komische Synchro die mir bei den Top Gear-Folgen in Deutschland so aufn Keks geht?
Man hört den O-Ton und dann wird einfach deutsch “drübergequasselt”, eine bessere Beschreibung fällt mir nicht ein.
Da ich Serien primär im O-Ton schaue probiere ich automatisch das englische zu hören, da halte ich keine 5 Minuten durch.
Die Synchro von Filmen in D finde ich eigentlich recht gelungen, große Schwankungen fallen mir eigentlich nur auf wenn “Promis” rangelassen werden(Promozwecke?), zuletzt bei der gestiefelte Kater(Elton).
Trotzdem schaue ich lieber O-Ton.

Achim
Achim
4. Januar, 2012 16:54

Ich kann Untertitel nicht ausstehen.
Wenn ich lese, übersehe ich die Bilder, wenn ich das Original verstehen würde, lese ich immer die Untertitel, weil mein Deutsch dann doch besser ist.

Und Top Gear hat eine Granate, die die Sendung für Motorvision.tv untertitelt, da wird ein Supercharger immer zum Turbo.

Lutz
Lutz
4. Januar, 2012 16:54

Mich stört an Synchronisationen von vielen TV-Serien, dass die Zuschauer für dümmer gehalten werden als sie sind und daher viele Anspielungen an Popkultur nicht mal auf Deutschland übertragen, sondern schlichtweg übergangen werden (außer bei den Simpsons, wo ja bekannterweise der Synchronregisseur früher keinerlei Ahnung hatte, worauf da angespielt wird und ohne Kenntnis jeglicher Hintergründe drauflosübersetzte). Irgendwie haben die deutschen Synchrinmeister noch nicht gerafft, dass Pop-Culture-References auch in den USA über die Köpfe vieler Zuschauer hinweggehen und es eben nicht darauf ankommt, dass jeder alles verstehen soll.

Bei englischsprachigen Produktionen schaue ich so oft es geht die Originaltonspur. Da ich, abgesehen von Filmen, in denen man ein sehr spezielles Vokabular braucht, in der Regel eh alles verstehe ((Master of Commander mit seinem riesigen Vokabular aus dem nautischen Bereich, oder Filme, bei denen es sehr stark um Politik geht), in der Regel die Originalstimmen kenne und mich die deutschen Synchronstimmen daher eher irritieren, kann ich die Filme und Serien so einfach besser genießen. Ich frage mich zum Beispiel, wer in Gottes Namen auf die Idee gekommen ist, Stephen Fry im neuen Sherlock Holmes Film die Fistelstimme eines altes Sacks zu geben. Das hat mich in diesem Fall total aus dem Film gehauen. Ähnlich läuft es mit jeder Produktion, in der Richard Gere auftaucht.

Filme aus dem europäischen Ausland sehe ich meistens synchronisiert, weil ich mir in der Regel einfach im Fernsehen sehe, ich habe aber bei romanischen Sprachen kein Problem, sie im Original mit Untertiteln zu sehen, da ich häufig aus dem Gesprochenen trotzdem das ein oder andere Wort verstehe und die Betonung einordnen kann.

Anders ist es mit Produktionen aus Asien oder anderen fremden Sprachen. Dort habe ich keinerlei Anhaltspunkt aus dem, was da gesagt wird, irgendetwas herauszuziehen. In diesen Fällen bevorzuge ich Synchronisationen, weil mir die Sprecher hier eine Hilfe geben können, Zwischentone, Haltung und Einstellung des Sprechers besser einzuordnen. Ich weiß, dass es nur eine Interpretation des Original ist, aber das ist mir in dem Fall lieber, als allein nur mit der Textzeile dazusthen.

Achim
Achim
4. Januar, 2012 16:59

Ah ja, Stephen Fry, die Stimme störte mich nichtmal, obwohl ist dessen Stimme von Hörbüchern Harry Potter 1 – 3 kenne.

Die Stimme von Clint Eastwood in Gran Torino war einfach nur grauenhaft, keine Gefühle wurden transportiert.

Little Feller
Little Feller
4. Januar, 2012 17:03

@ Exverlobter
Ich denke das liegt bei tbbt nicht so sehr an den sprachlichen sondern eher an den wissenschaftlich Kenntnissen. Wenn man naturwissenschaftlich nicht interessiert oder vorgebildet ist bringt einem manchmal auch ein gutes Sprachverständnis nicht weiter wenn man kein Bild des beschriebenen vor Augen hat.
Ich möchte Dir jetzt nicht mangelnde Kenntnisse in irgendetwas vorwerfen, aber wahrscheinlich verstehen auch viele Leute in den USA Sheldon nicht 😉

Exverlobter
Exverlobter
4. Januar, 2012 17:07

@Little Feller

Penny auch nicht, lol.

Exverlobter
Exverlobter
4. Januar, 2012 17:12

@Little Feller
Bei Star Trek höre ich beim Tech-Babble schon gar nicht mehr hin, da ich auch schon aus dem Deutschen weiß, dass das pseudo-wissenschaftlicher Bullshit ist. Ich hab zwar keine Ahnung von Physik, aber zumindest behaupten die Macher von TBBT, dass das wissenschaftlich authentisch sein soll was Sheldon da vor sich hinquasselt. Und dann möchte man das im Englischen natürlich schon verstehen, im Gegensatz zu Trek.

dermax
dermax
4. Januar, 2012 17:47

Am Ende ist alles eine Frage der Routine, man kann sich an alles gewöhnen…

Am Anfang artete es schon in Arbeit aus, Originalfassungen zu gucken.
24 war eigentlich die erste Serie, wo ich so ab Staffel 3 komplett auf OV umgestiegen bin, wobei da auch hilft, dass der Wortschatz dieser Serie ziemlich überschaubar ist (“i have no choice”, “do you copy”, “Jaaaack”) 😉

In meinem Fall haben lange Aufenthalte im englischsprachigen Ausland geholfen.
Jetzt hab ich in Deutschland Probleme, weil ich keine Synchros mehr hören kann…

XXX
XXX
4. Januar, 2012 19:18

“Der aktuelle “Siegeszug” der Untertitelung vs. Synchro hat meiner Meinung nach zwei Ursachen: Die heutige Generation von Jugendlichen ist wesentlich sprachsicherer und kann vielfach auf die Synchro ganz verzichten (zumindest auf englisch). Da sind sie wie ich. Und die Produktionsfirmen können den Markt mit Untertiteln schneller und effizienter beliefern. Es ist leicht, auf eine Silberscheibe sieben oder acht Untertitel-Spuren zu klemmen, die das Produkt schlagartig fast wieder so global machen, wie es zu Stummfilmzeiten war.”

Dass auf DVDs von Majors mehrsprachige UT vorhanden sind, dürfte damit zusammenhängen, dass die Firmen diese Scheiben baugleich in mehreren europäischen Ländern auf den Markt werfen. Ich glaube nicht, dass viele Leute O-Ton mit UT kucken. Und schneller den Markt beliefern, haut ja auch nicht hin, denn die Synchro muss trotzdem erstmal gemacht werden. DVDs nur mit UT ohne Synchro sind Ladenhüter. Das geht noch im Nischensegment der asiatischen Filme, aber da haben die kleinen Firmen dann schon wieder einen guten Teil der Kundschaft verloren, die dann gleich OmeU kuckt und lange vorher eine Auslandsscheibe importiert hat.

Ich denke wie ein paar andere hier, dass auch bei Jungvolk die fremdsprachlichen Fähigkeiten mehrheitlich unterentwickelt sind. Mit dem Schulenglisch allein reicht es nicht, Filme zu schauen, wenn man nicht gewillt ist, das regelmäßig zu machen und seine Verständigungsfähigkeiten auszubauen. Gerade das machen die meisten nicht, weil sich mit Synchro leichter berieseln lässt. Ist auch okay, der deutsche Synchro-Standard ist der (vermutlich) beste der Welt.

Peroy
Peroy
4. Januar, 2012 20:03

“An Halloween hatte ich einen DVD-Abend veranstaltet. Ich war schon glücklich, dass ich die Anwesenden für den “Dracula” mit Bela Lugosi erwärmen konnte – wollte sie aber nicht mit der Originalversion verschrecken. Und so konnte ich mich nicht an der schauspielerischen Leistung Lugosis erfreuen, weil dessen Akzent und bedrohliche Aussprache komplett fehlten…”

An dem ’31er-“Dracula” kann man sich eh nicht erfreuen, denn der Film ist schlecht und Lugosi knallchargiert, dass die Schwarte kracht. Viel besser war er in “White Zombie”, da hat er auch nur zwei Zeilen Text…

XXX
XXX
4. Januar, 2012 20:17

Und noch viel besser ist die alternative spanische Fassung mit Carlos Villarias.

Wortvogel
Wortvogel
4. Januar, 2012 20:23

Da muss ich Peroy zustimmen – “Die Mumie” ja, “King Kong” ja, aber “Dracula”? Nein. Und die spanische Fassung ist allemal filmhistorisch interessant.

Peroy
Peroy
4. Januar, 2012 20:30

“Und noch viel besser ist die alternative spanische Fassung mit Carlos Villarias.”

Ein besserer Film mit einer weniger statischen Kamera und einem besseren Dracula-Darsteller, ja.

Wortvogel
Wortvogel
4. Januar, 2012 20:30

@ XXX: “Dass auf DVDs von Majors mehrsprachige UT vorhanden sind, dürfte damit zusammenhängen, dass die Firmen diese Scheiben baugleich in mehreren europäischen Ländern auf den Markt werfen.”

Genau das schrub ich ja: “Es ist leicht, auf eine Silberscheibe sieben oder acht Untertitel-Spuren zu klemmen, die das Produkt schlagartig fast wieder so global machen, wie es zu Stummfilmzeiten war.”

“Und schneller den Markt beliefern, haut ja auch nicht hin, denn die Synchro muss trotzdem erstmal gemacht werden.” – das habe ich ja auch nicht geschrieben oder gemeint.

Breakman
Breakman
4. Januar, 2012 20:56

Ich habe mit Synchros folgende Probleme:

Die Stimmen klingen nicht so, als wären sie mitten im Film. Es fehlt mir das Hintergrundrauschen der Umgebungstöne, die in der Stimme mitschwingen müsste.

Zumindest bei Actionfilmen habe ich das Gefühl, dass es in Deutschland nur 5 Synchronsprecher gibt: Stimme von Dr. House, Johnny Depp, Nicolas Cage … oh, doch nur 3. Die Stimmen kommen immer wieder, wenn sonst kein Schauspieler mit einem Stammsprecher (z.B. Robert De Niro) dabei ist.

Deswegen versuche ich so oft es geht den Film oder die Serien mit Originalvertonung zu sehen. Bei manchen Filmen ist das mit dem Verständnis (Jesse James) allerdings etwas schwierig.

XXX
XXX
4. Januar, 2012 21:21

“Die Stimmen klingen nicht so, als wären sie mitten im Film. Es fehlt mir das Hintergrundrauschen der Umgebungstöne, die in der Stimme mitschwingen müsste.”

Naja, bei Ami-Filmen gibt’s auch viel ADR, wenn der Set-Ton nix taugt.

plumtree
plumtree
4. Januar, 2012 21:30

Normalerweise schaue ich synchronisiert. Die Synchros sind fast immer ausgezeichnet und mit passenden Stimmen versehen.
Ausserdem ist mein Englisch nicht so gut, dass ich einer komplexen Handlung wirklich adäquat folgen könnte.

Manchmal gibt es auch echte Aha Erlebnisse.
Bei Freunden in London habe ich erstmals eine Folge der Serie “Bones” gesehen und fand es scheußlich. Die Hauptdarsteller klingen in amerikanisch gräßlich.
Mehr oder weniger zufällig zappte ich kürzlich bei RTL in die deutsche Fassung der Serie und war extrem positiv überrascht. Die deutschen Stimmen sind viel passender und mit der Synchronisation macht die Serie richtig Spaß – sowas gibt’s eben auch mal.
Inzwischen habe ich alle DVDs gesehen und bin immer noch begeistert von der Synchronisation.
Es geht auch andersrum. Stargate SG1 ist viel schöner im Original.

Will Tippin
Will Tippin
4. Januar, 2012 22:20

“An dem ’31er-”Dracula” kann man sich eh nicht erfreuen, denn der Film ist schlecht und Lugosi knallchargiert, dass die Schwarte kracht. Viel besser war er in “White Zombie”, da hat er auch nur zwei Zeilen Text…”

Dass der Film nicht so der Bringer ist, hab ich beim aufmerksamen sehen auch gemerkt (das letzte Mal war auch schon etwas her…). Ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich Lugosi in seiner übertriebenen Dramatik einfach klasse finde 🙂

Peroy
Peroy
4. Januar, 2012 22:28

Am besten war Lugosi eh bei Ed Wood…

dermax
dermax
4. Januar, 2012 22:31

Vielleicht noch ne Frage an den Hausherren: Hab kürzlich Sherlock Holmes in OV geguckt und wenig bis gar nix verstanden… Downeys und Laws Nuschelei haben mich wahnsinnig gemacht… gings da nur mir so? Oder bin ich schon zu sehr vom Amerikanischen versaut?

Marko
4. Januar, 2012 22:38

Scully (“X-Files”) hat in der Synchro eine viel erotischere Stimme als im Original. Ich fand das gut und wichtig, als ich die Serie geschaut habe. 😉

Kai
Kai
4. Januar, 2012 23:09

It depends.

In der Regel schaue ich englische Serien und Filme OV und ohne UT, aus den von Dir genannten Gründen. Mich nervt es zum Beispiel kolossal, wenn ich in verschiedenen Filmen immer die gleiche Synchronstimme höre, wie etwa bei Stallone und Schwarzenegger.

Auf der anderen Seite gibt es aber Ausnahmen, wenn es um ganz fiese Dialekte des Englischen geht, wie etwa in Australien (Mate!) oder im Süden der USA. „Red State” fand ich zum Beispiel sehr schwer zu verstehen, sowohl wegen des heftigen Nuschelns, des Dialekt als auch wegen des Geballers in vielen Szenen.

Ich habe vor Jahren auf einer Sneak Preview einmal Shakespeares The Merchant of Venice im Kino gesehen und hatte die OV ohne UT erwischt. Das war kaum zu verstehen für mich.

Etwa 80% der englischen Sachen schaue ich OV ohne UT und etwa 15% OV mit UT und 5% synchronisiert.

Wortvogel
Wortvogel
4. Januar, 2012 23:46

@ dermax: Das kann auch am Sound des Kinos oder des Fernsehers liegen. Ich habe “Sherlock Holmes” in einem der besten Kinos der Welt in London gesehen – war problemlos zu verstehen.

Jeff Kelly
Jeff Kelly
5. Januar, 2012 00:46

Auf englische Originalversionen hat mich interessanterweise der Übersetzer der Terry Pratchett Romane gestossen.

Meines Wissens der einzige Übersetzer der eigene Fussnoten gesetzt hat falls eine Anspielung oder ein Wortwitz absolut unübersetzbar war. (z.B. Gnu vs. Gun in Guards! Guards!)

Damals hab ich trotz meines Schulenglisch zum ersten Mal gelernt wie viele Details, Nuancen und einfach unübersetzbare Wendungen einem entgehen wenn man ein übersetztes Werk liest, egal wie gut es gemacht sein mag.

Seitdem sind OVs so was wie mein Hobby. Viel Englisch habe ich z.B. über die Sky One Ausstrahlungen von Star Trek TNG und den Simpsons gelernt (damals als es noch unverschlüsselt über Astra kam).

Zertifikate helfen einem da allerdings nichts. Ich verstehe mittlerweile nahezu alles und kann Englisch auch richtig fliessend sprechen (ohne Nachdenken zu müssen). Als Fremdsprache ist es mittlerweile so gut, dass mir manche Wendungen nicht mehr auf Deutsch einfallen und ich mich manchmal dabei erwische auf Englisch zu denken. Selbst Dialekte machen mir kaum noch Probleme.

Das allerdings ohne irgendein Zertifikat gemacht zu haben, ich beschäftige mich einfach seit über 20 Jahren mit Englisch als Fremdsprache durch die Originalfassungen.

Ich möchte Torstens Anmerkungen noch etwas weiter aufdröseln.

Die Übersetzungen sind in der Regel selbst heute noch sehr gut, jedenfalls so gut wie eine Übersetzung die Lippensynchron sein muss überhaupt sein kann.

Die Qualität der Sprecher hat allerdings stark nachgelassen. Ich kann mir z.B. die Neuauflage von Battlestar Galactica einfach nicht auf Deutsch ansehen, weniger wegen der Übersetzung sondern weil man das Gefühl hat man hätte irgendwelche Laiensprecher vor sich die noch nie eine Stunde Schauspielunterricht hatten.

Auch How I met your Mother ist von der Übersetzung her ziemlich gut, aber die schauspielerischen Leistungen der Sprecher sind unter aller Kanone.

Früher war Synchronsprecher zu sein eine zweite Einkommensquelle für gestandene Schauspieler oder Radiosprecher. Elmar Wepper als Stimme von Mel Gibson, Uwe Friedrichsen und Klaus Schwarzkopf als Columbo. Die Fähigkeiten der Sprecher konnten selbst B-Ware aufwerten. Da waren die Sprecher oft bis in die Nebenrollen erstklassig besetzt und man konnte sicher sein, dass der Sprecher auch in jedem Film der gleiche war.

Bestes Beispiel ZDF-Synchros. Star Trek TNG und die Simpsons haben Sprecher die hervorragend sind und trotzdem sehr nah am Original oder im Falle von Elisabeth Volkmann (oder bei Akte X mit Original Scully vs. Synchro Scully) sogar subjektiv besser passen.

Es gibt ein Interview wo man Gillian Anderson auf die deutsche Synchonstimme von Scully anspricht und sie selbst sagt sie hätte gerne diese Stimme anstatt ihrer eigenen.

In allen den Fällen geht die durchschnittliche Qualität (oder im Falle der Simpsons unterirdische) unter einfach weil die Sprecher so gut sind.

Der Kostendruck bei Synchos wirkt sich auf die Übersetzungsleistungen kaum aus. Klar die Übersetzer haben weniger Zeit aber das war auch früher schon ein Ein-Mann Job der stark von der Leidenschaft und Erfahrung des individuellen Übersetzers geprägt war.

Allerdings sind die Anzahl der Studiotage für das Einsprechen der Texte stark gesunken (auch weil immer mehr global am selben Tag erscheinen muss) und der Kostendruck hat dazu geführt, dass man sich stärker an der B- oder C-Liga der Sprecher orientiert und das macht für mich den Hauptgrund aus warum ich mir keine Originalfassungen mehr anhören mag.

Der Rest dürfte Gewohnheit sein, ich sehe manche Serien oder Filme z.B. Bones oder Scrubs auch gerne in der übersetzten Fassung, ganz einfach weil ich einige deutsche Stimmen mehr mag als die Originale und im Gesamtbild die zwangsläufigen Mängel einer Übersetzung nicht auf- oder ins Gewicht fallen.

Nichts tötet den Gesamteindruck eines Filmes/einer Serie für mich jedoch mehr als wenn ich das Gefühl habe es handele sich um die Aufführung einer Laienspieltruppe.

Deshalb dann auch lieber OmU bei Sprachen die ich nicht fliessend spreche obwohl auch für mich die Untertitel ablenkend sind. Einfach weil man selbst ohne Verständnis der Sprache die Nuancen der schauspielerischen Leistungen oft mitbekommt.

Da bekommt man bei Synchrofassungen von Asia-Filmen ja oft worst of both worlds, billige Übersetzung, billige Schauspielleistungen

XXX
XXX
5. Januar, 2012 00:56

“Die Qualität der Sprecher hat allerdings stark nachgelassen. Ich kann mir z.B. die Neuauflage von Battlestar Galactica einfach nicht auf Deutsch ansehen, weniger wegen der Übersetzung sondern weil man das Gefühl hat man hätte irgendwelche Laiensprecher vor sich die noch nie eine Stunde Schauspielunterricht hatten.”

Ich habe kaum was von BSG in der Synchro gesehen, aber mit Thomas Fritsch für Adama hat man einen hochkarätigen Schauspieler. Und auch Philip Moog (Apollo) ist ein erfolgreicher Schauspieler.

“Früher war Synchronsprecher zu sein eine zweite Einkommensquelle für gestandene Schauspieler oder Radiosprecher. Elmar Wepper als Stimme von Mel Gibson, Uwe Friedrichsen und Klaus Schwarzkopf als Columbo. ”

Und auf jeden dieser “gestandenen Schauspieler” kamen auch früher schon viele, die hauptsächlich von Synchro, Hörspiel und evtl. Theater lebten. Da urteilst du etwas arg pauschal.

“Die Fähigkeiten der Sprecher konnten selbst B-Ware aufwerten.”

Weil selbst Billig-Schrott damals teuer synchronisiert werden konnte. 400 DM pro Kassette für den Videthekar machte das möglich.

“und man konnte sicher sein, dass der Sprecher auch in jedem Film der gleiche war.”

Sorry, aber das ist Quatsch. Wechselnde Sprecher gabs schon immer. John Wayne hatte mehrere, Laurel und Hardy hatten mehrere, Louis de Funes hatte mehrere. Und das sind gerade mal drei Beispiele.

Jeff Kelly
Jeff Kelly
5. Januar, 2012 00:57

Ein Vorteil der Originale ist auch der Tonmix wegen der Verwendung von Soundstages oder professioneller Tontechnik am Set vor Ort.

Man hört es nicht bewusst, aber das Gefühl zu haben aufgrund der Hintergrundgeräusche direkt vor Ort zu sein, macht noch einmal einen großen Unterschied aus.

Es führt allerdings in der Regel auch zu einem leiseren, weniger dynamikkomprimierten Mix, der in Kinos mit miesem Ton/schlecht eingestellter Tonanlage schnell unverständlich leise werden kann.

Wobei ich ja glaube, dass es ähnlich wie bei Till Schweiger bei uns (er sollte sich seinen Nachnamen mal zu Herzen nehmen) auch zu Pacino/De Niro Filmen Untertitel geben sollte. Gerade Heat leidet z.B. unter dem Teilweise nur mit Konzentration und guten Kopfhörern zu entzifferndem Genuschel der beiden.

Übrigens ein Tipp von mir für andere die Probleme mit dem Verstehen einzelner Filme/Serien haben. Organisiert euch gute Kopfhörer. Bei mir macht es teilweise den entscheidenden Unterschied aus ob ich das Geschehen über den Lautsprecher meines Fernsehers oder direkter am Ohr über Kopfhörer verfolge.

Man glaubt es zwar nicht unbedingt aber man versteht vieles leichter.

Jeff Kelly
Jeff Kelly
5. Januar, 2012 01:11

Natürlich pauschal geschrieben, das Ding ist auch so schon lang genug geworden.

Bleiben wir bei BSG, gerade der himmelweite Unterschied zwischen Fritsch und anderen Sprechern des deutschen Casts sorgt z.B. dafür das qualitativ schlechte Leistungen so viel mehr herausstechen.

Und natürlich ist es eine Geld- und Zeitfrage. Früher kosteten Synchos Unsummen und haben das Erscheinungsdatum von Filmen und Serien teilweise um Jahre verzögert.

Außerdem hat es dafür gesorgt, dass wir in der Regel nur die absoluten Blockbuster oder Quotenkönige zu sehen bekamen. Weil der Aufwand einer Synchro für Independent-Ware in keinem Verhältnis zum Ertrag stand.

An welche guten Serien der Achziger erinnern wir uns denn z.B. gerne, meist absolute Blockbuster in den USA mit > 20 Mio Einschaltquote (Dallas, Dynasty, Magnum, Columbo etc.)

Lizenzen an welche die Privatsender aus Geldmangel nicht herankamen, weshalb die einen großen Anteil daran haben, dass wir heute eine viel breitere Auswahl an Filmen/Serien haben. (und das RTL und Sat 1 sogar früher mal den Aufwand betrieben haben, z.B. das von der ARD total verhunzte Magnum oder Star Trek TOS zu restaurieren ist ja leider längst vergessen).

Dafür haben RTL und Sat 1 aber auch ihre wenigen Lizenzen absolut totgenudelt, ihr erinnert euch sicher noch an 4 Folgen Al Bundy oder Hör mal wer da hämmert am Stück oder die Tatsache das RTL quasi ein Jahrzehnt lang an jedem Wochenende Nachmittags Knight Rider gezeigt hat. Irgendwie musste das Geld ja wieder reinkommen.

Heute zeigen RTL oder Sat 1 lieber eigenproduzierte Shows oder Serien als Hollywood-Ware, auch wegen dem Kostenfaktor Synchro.

XXX
XXX
5. Januar, 2012 01:24

“Natürlich pauschal geschrieben,”.

Und es wird leider nicht besser, sondern schlimmer.

“Und natürlich ist es eine Geld- und Zeitfrage. Früher kosteten Synchos Unsummen und haben das Erscheinungsdatum von Filmen und Serien teilweise um Jahre verzögert.”

Wegen der Synchro wurden Filme nicht jahrelang verzögert. Synchros wurden auch in früheren Zeiten recht zügig umgesetzt. Die Gründe sind vielschichtiger. Nach dem Krieg gab es plötzlich mehr als ein Jahrzehnt an US-Filmen, die erst nach und nach hier ankamen. In den 70er und 80er Jahren kamen Kinofilme oft halt erst 6 bis 9 Monate später, weil es möglich war. Eine Gefahr, dass der Film schon anderweitig die Runde macht, gab es da noch nicht.

“Außerdem hat es dafür gesorgt, dass wir in der Regel nur die absoluten Blockbuster oder Quotenkönige zu sehen bekamen. Weil der Aufwand einer Synchro für Independent-Ware in keinem Verhältnis zum Ertrag stand.”

Auch das ist Quatsch. Sowohl im Kino der 50er bis 70er als auch (und natürlich auch vor allem) der VHS-Zeit der 80er und 90er kamen B-Filme noch und nöcher. Nach deiner These nach wären Leute wie Uwe Schier wohl kaum reich geworden, denn A-Ware hat der nicht in die Kinos gebracht.

“An welche guten Serien der Achziger erinnern wir uns denn z.B. gerne, meist absolute Blockbuster in den USA mit > 20 Mio Einschaltquote (Dallas, Dynasty, Magnum, Columbo etc.)”

Dass zu Zeiten von nur 2 öffentlich rechtlichen Sendern weniger Serien über den Teich kamen, ist doch eigentlich logisch, oder?

“Lizenzen an welche die Privatsender aus Geldmangel nicht herankamen, weshalb die einen großen Anteil daran haben, dass wir heute eine viel breitere Auswahl an Filmen/Serien haben. ”

Als RTL und SAT 1 mal drei, vier Jahre aufm Buckel hatten, haben die riesige Teile ihres Programms mit US-Serien bestückt. Warum? Weil es viel günstiger ist, Lizenzgebühr zu bezahlen und Synchro zu machen als eine Eigenproduktion anzukurbeln.

“Dafür haben RTL und Sat 1 aber auch ihre wenigen Lizenzen absolut totgenudelt, ihr erinnert euch sicher noch an 4 Folgen Al Bundy oder Hör mal wer da hämmert am Stück oder die Tatsache das RTL quasi ein Jahrzehnt lang an jedem Wochenende Nachmittags Knight Rider gezeigt hat. Irgendwie musste das Geld ja wieder reinkommen.”

Die Serien liefen in heavy rotation, weil die Quote hoch war. Aus dem Grund gibts heutzutage auch Two and a half men Marathon-Abende. “Wenige” Lizenzen hatten und haben die Privaten nun wahrlich nicht. Selbst heute, wo die großen Privaten mittlerweile mehr auf teure Eigenproduktionen setzen.

“Heute zeigen RTL oder Sat 1 lieber eigenproduzierte Shows oder Serien als Hollywood-Ware, auch wegen dem Kostenfaktor Synchro.”

Das liegt daran, dass das Publikum dafür stärker vorhanden ist. Seit Jahren laufen die US-Serien (von Ausnahmen abgesehen) schon nicht mehr so wie zur besten Zeit.

Peroy
Peroy
5. Januar, 2012 01:49

“Zertifikate helfen einem da allerdings nichts. Ich verstehe mittlerweile nahezu alles und kann Englisch auch richtig fliessend sprechen (ohne Nachdenken zu müssen). Als Fremdsprache ist es mittlerweile so gut, dass mir manche Wendungen nicht mehr auf Deutsch einfallen und ich mich manchmal dabei erwische auf Englisch zu denken.”

Was ist das deutsche Wort für “bumbling”… ? 🙁

Peroy
Peroy
5. Januar, 2012 01:52

“Man hört es nicht bewusst, aber das Gefühl zu haben aufgrund der Hintergrundgeräusche direkt vor Ort zu sein, macht noch einmal einen großen Unterschied aus.”

Ich find’ das stört.

Ben
Ben
5. Januar, 2012 02:05

Mal so ganz kurz zu Untertiteln: Ich krieg immer das kotzen, wenn ich einen englischen Film mit deutschen Untertiteln sehen muss (was auf Festivals* oder bei PVs ja nicht so selten ist), da ich eben beide Sprachen sehr gut verstehe (ja, ich behaupte von mir, dass ich einen englischen Film auch im Halbschlaf verstehe – vielleicht nicht präzise jedes Wort, aber Kontextualisierungsleistung 4 teh win und so) und ich deshalb immer zwischen Lesen und Hören wechsel – das ist furchtbar anstrengend und lenkt unglaublich ab. Zum Teil nehme ich bei OmdU neuerdings meine Brille ab, weil ich dann leichter den Text ignorieren kann (auch wenn darunter natürlich das Kinoerlebnis leidet). Gelegentlich (aber eher selten) gucke ich englische Filme/Serien mit englischen Untertiteln. Sobald Schrift und Ton sprachlich zusammenpassen kann ich das extrem gut in einem wahrnehmen und switche nicht mehr zwischen Lesen und Hören hin und her.

*Persönliches Negativ-Beispiel für UT-Terror auf nem Festival: “Let the right one in” auf dem FFF – schwedischer Film mit englischen UND deutschen Untertiteln – zeitgleich wohlgemerkt.

woody
woody
5. Januar, 2012 02:06

rotzig gesagt würde ich behaupten das ich kein konzert besuchen möchte wo niemand singt den ich sehe.
ein synchronisierter kinski würde mich nur lachen machen.

..und das hier ist, finde ich ;.) der punkt, um es kunst sein zu lassen und nicht gepfusche:

” Einfach weil man selbst ohne Verständnis der Sprache die Nuancen der schauspielerischen Leistungen oft mitbekommt.”(zitat kelly)

ich schaue das meiste im original mit englischen untertiteln, dann kann man den witz auch noch einmal nachlesen, wenn es nicht gleich zündet 🙂

(und wer die serie ashes to ashes gesehen hat weiss auch das english slang richtig spass machen kann… “bollocks”)

Ben
Ben
5. Januar, 2012 02:08

Ach und zu den Synchros: Hängt irgendwie stark davon ab, wie ich die Serien kennengelernt habe.. Fast alles, was ich zuerst auf deutsch gesehen habe, gucke ich auch auf deutsch weiter – die einzigen zwei Ausnahme bisher: South Park und Will & Grace. Aber ansonsten gilt das für Serien wie CSI, House, Bones… Hab ich wiederum was zuerst auf Englisch geschaut, bevorzuge ich die OV (Dexter, 30 Rock).

Bei Sitcoms geht natürlich viel verloren, aber man merkt, dass sich die Synchron-Studios heute schon sehr viel Mühe geben.

Exverlobter
Exverlobter
5. Januar, 2012 02:20

@ Jeff Kelly
Verlink mal das Interview mit Gillian ANderson

Joris
Joris
5. Januar, 2012 04:12

Die einzigen Filme, die ich mir lieber in der Synchro anschaue, sind Filme mit Schwarzenegger. Mir ist erst in der OV aufgefallen, wie schlecht der Junge tatsächlich schauspielert.
An sonsten sehe ich das wie Torsten, bei Comedies geht zu viel subtiler Humor und Wortwitz verloren.
Was mich auch oft von der Synchro abhält ist, das mMn Weltklasse Schauspieler ihren Ruf ja auch wegen ihrer Stimme bekommen haben, diese durch einen Synchronsprecher zu ersetzen, verschlechtert mMn die Wirkung die diese Schauspieler auf mich haben.
Wenn mir Filme schwer fallen (wie damals Chopper) schaue ich sie mir zuerst in der Synchro an und später in der OV.

Jott
Jott
5. Januar, 2012 09:47

Ich hatte früher immer sehr große Probleme, wenn ich “aus Versehen” mal die Originalstimmen der Schauspieler hörte, besonders ist mir da Robin Williams in Erinnerung geblieben. Ich MUSSTE einfach immer Peer Augustinski hören, ansonsten wars nur halb so witzig 😉

Ein einschneidendes Erlebnis für mich war dann die wirklich schlimme Zensur im Film “Der Harte und der Zarte”. Warum waren da in der “Argentinischen” Botschaft überall deutsche Fahnen zu sehen?
Schon im Kino beschlich mich da ein ungutes Gefühl. Als ich dann das Original sah, habe ich meine unkritische Haltung zur Synchronisation verloren…

Heute muss es -besonders bei TV Serien- das Original sein. Ich erinnere nur an Synchronisationsverbrechen wie “Heroes”…

Justin Sane
Justin Sane
5. Januar, 2012 11:29

Ich schaue eigentlich auch alles im Original ohne Untertitel (sofern es englisch ist), doch sollte ich tatsächlich mal Probleme haben das gesagt zu verstehen schaue ich original (englisch) mit englischen untertiteln.
Gestern war so ein Fall bei “The Guard”. Super Film, aber unfassbar schwer diesen irischen Akzent zu verstehen.

heino
heino
5. Januar, 2012 12:25

In der Regel schaue ich mir Synchros an, und das aus verschiedenen Gründen:
– nach 12 – 14 Stunden Arbeit habe ich keine Lust mehr auf die nötige Konzentrationsleistung
– es gibt zwar hier Kinosm die OVs zeigen, aber zu deutlich höheren Preisen und ungünstigen Zeiten
– oft sind die Schauspieler in íhrer Sprechweise unverständlich (David Duchovny), die Dialekte für normales Schulenglisch eine Zumutung (O brother where art thou?) oder die Hintergrundgeräusche dermassen laut, dass man einfahc nix versteht (BSG)
– die meisten Synchros sind einfach gut
– Untertitel lenken ab, sind meist klein und schlecht lesbar und oft auch inhaltlich falsch (besonders bei “Bride of Chucky” und so ziemlich jedem HK-Film)

Trotzdem genieße ich auch gerne mal die OV, wenn ich die nötige Zeit und Muße habe, mir das in Ruhe ansehen zu können, oder halt – wie beim FFF – der Film eh nur so im Kino läuft.

DMJ
DMJ
5. Januar, 2012 12:29

Obwohl ich viel O-Ton gucke (bei DVD meist mit englischen Untertiteln, da mein Leseverständnis mein Hörverständnis einfach um Längen schlägt), bin ich auch ein Freund der Synchronisation für den “Alltagsgebrauch”.
Es stimmt schon, dass man die Schauspieler nicht wirklich beurteilen kann, wenn einem eine so wichtige Ebene fehlt (was ja öfters sogar hilft – viele Stars haben recht unauffällige Stimmen, aber tolle markante deutsche Synchronsprecher), aber wenn niemand besonderes mitspielt und kein besonderes Gewicht auf dem Sprachwitz liegt, gucke ich auch lieber entspannend auf Deutsch, wo es einfach unmittelbarer kommt.
Das Phänomen, auf Englisch zu denken, wenn man es einige Zeit hört oder liest kenne ich auch. Das führt oft zu Wortfindungsschwierigkeiten. 😉

NuffNuff
NuffNuff
5. Januar, 2012 13:38

War vor ein paar Jahren ein interessanter Artikel auf spiegel.de, das OmU hilfreich beim Sprachenlernen ist, jedoch nur wenn die Untertitel in der Originalsprache und nicht in der Muttersprache sind.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,660578,00.html

Kann ich an mir selber auch so sehen, am Anfang ist es gewoehnungsbeduerftig, aber mittlerweile will ich meine englischen Untertitel zum englischen Originalton nicht missen. Und ich merke auch wie mein englischer Sprachwortschatz sich dadurch ueber die Jahre immer mehr erweitert.

Oibert
Oibert
5. Januar, 2012 13:49

Ich schaue prinzipiell nur O-Ton. Bei Englisch ohne UT, beim Rest mit. Ich hab allerdings auch keinerlei Probleme mit englischen Dialekten, im Gegenteil, ich steh total auf schottische und irische Sachen, UK Dialekte im allgemeinen und würde behaupten dass ich zu 99% verstehe was gesagt wird. Allerdings spreche ich arbeitsbedingt den großteil des Tages englisch und muss dadurch nicht nur englische Muttersprachler verstehen sondern dazu noch sämtliche Akzente.
Und wenn jemand behauptet, dass diverse Schauspieler nuscheln, hat er noch nicht wirkliche indisches Englisch gehört 😀
Synchros schau ich mir schon alleine wegen dem Hintergrundsound nicht an, da dieser meist kein Vergleich zum Original ist und dadurch extrem viel Atmosphäre einbüßt.
Mich nervt leider extrem, dass ich dadurch sehr selten ins Kino komme, da es hier leider meist nur eine OV pro Woche gibt – und die nicht unbedingt von Filmen die ich sehen möchte….

Stefan
5. Januar, 2012 14:12

Gucke Filme nur in Orginalsprache, die meisten Synchros, so gut sie ja in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern sind, kann ich nicht ertragen, da wird einfach zu viel verfälscht. Wenn das Englisch zu “cockney” oder zu “southern” oder zu “Cowboy” oder sonst wie zu unverständlich ist, schalt ich die englischen Untertitel dazu, wirkt Wunder. Bei allen anderen Sprachen müssen sowieso die deutschen Untertitel herhalten.

Gibt allerdings ein paar Filme aus der Zeit vor DVD und mehrsprachigen Audio-Tracks, da hat die deutsche Synchro so einen Nostalgie-Effekt, speziell bei älteren Streifen.

Und dann gibt es da ein paar wenige Filme wo die deutsche Synchron fast witziger ist, als das Original, mein Beispiel ist da Caddyshack, eine grandiose Ansammlung mieser Sprüche, die ich seit zwanzig Jahren hoch und runter zitiere.

Mencken
Mencken
5. Januar, 2012 14:15

Englische und französische Filme und Serien sehe ich eigentlich immer im original ohne UT, beim Rest nehme ich, was angeboten wird, bzw. mache es von der jeweiligen Qualität von UT und Synchronisation fest.

Generell denke ich aber auch nicht, daß nur in Deutschland Synchronisation beliebter ist, in den englisch-, spanisch- und französischsprachigen Länder (und Russland)) ist zumindest für die Kinoauswertung eine synchronisierte Fassung eher die Regel und nationale Identität oder Unterschiede in der Fremdsprachenbeherrschung scheinen mir dementsprechend eigentlich keine Rolle zu spielen, letztendlich ist das allein eine Frage der finanziellen Machbarkeit und des Nutzens und bei Märkten, die groß genug sind, lohnt sich eine Synchro einfach, bzw. kann diese vom Konsumenten durchgesetzt werden.
Großartige Änderungen sehe ich auch nicht, was sichtbarer geworden ist, sind einfach die Subkulturen und “special interest” Gruppen, und da handelt es sich einfach oft um Leute, die Originalfassungen im Kino bevorzugen. Hinzu kommt noch die Gruppe, die so ihre Fremdsprachenkenntnisse aufbessern will und für DVDs sind Untertitel einfach ein vergleichsweise günstiges und gut vermarktbares Extra und alle sichtbaren Veränderungen lassen sich eigentlich bereits gut erklären, ohne daß man auf sozio-kulturelle Faktoren, Generationsunterschiede etc. zurückgreifen müsste.

Wortvogel
Wortvogel
5. Januar, 2012 14:29

@ Stefan: “Ein Fisch namens Wanda” ist einer der Filme, die ich immer noch lieber auf deutsch sehe.

Howie Munson
Howie Munson
5. Januar, 2012 14:31

mit englischen Untertitel (die am besten gleichzeitig bis etwas später als das gesprochende Wort kommen) käme ich auch gut zurecht. In den meisten Fällen find ich die deutschen Synchronisationen aber auch für gut genug.

Was das “Nationalidentitätsding” betrifft, werden in Frankreich und Italien englische OmUs besser als hierzulande angenommen? Oder in Österreich?
Und schauen Amrikaner nicht ausländische Filme die nicht auf englsich gedreht wurden in etwa so gern wie unsere Landleute die OmUs? oder ist das nur ein oft wiederholtes Vorurteil??

Stefan
5. Januar, 2012 14:32

@Wortvogel Oder “Glücksritter” mit u.a. dem grandiosen Satz: “Er ist ein Neger, Randolph.”

Stefan
5. Januar, 2012 14:34

“Stück Elefantensülze?” nicht zu vergessen.

Exverlobter
Exverlobter
5. Januar, 2012 14:44

Das mit den Verfälschungen war war früher in der Tat oft der Fall (ob das wie im Fall “Die 2” positiv oder negativ zu sehen ist, ist eine andere Frage). Ärgerlich waren früher auf jeden Fall Änderungen, wenn ein Thema aus politischer Hinsicht zu heiß schien (die angeblichen deutschen Terroristen in “Die Hard”, oder die unsägliche Zensur von Starship Troopers)
Mittlerweile ist das aber selten geworden. Wenn es es ein Antisemit wie Eric Cartman in South Park unverfälswcht ins deutsche TV schafft, dann kann man echt sagen, dass bezüglich kontroverser Inhalte in Deutschland eine Entspannung stattgefunden hat. Vor ein paar Wochen lief sogar zum ersten Mal die seit Jahrzehnten im TV verbotene Trek-Episode “Schablonen der Gewalt”.
Und Verfälschungen aus übersetzungstechnischer Hinsicht? Bemerkt man in einer Synchro gar nicht, wenn man die Original-Fassung gar nicht kennt.
Manchmal zündet ein Gag sogar aus deutscher Sicht erst richtig, wenn man die Synchro kennt (z.B. stellt sich Schwarzenegger in “Last Action Hero” als Arnold Beckenbauer vor). Jahrelang habe ich mich darüber kaputtgelacht. Als ich aber die Original-Fassung sah, (wo er sich natürlich nicht als Beckenbauer vorstellt, da den dort niemand kennt) konnte ich plötzlich nicht mehr lachen, da ich mit dem eigentlichen Namen nix anfangen konnte. Manchmal muss man sowas an die lokalen Gewohnheiten des Landes anpassen. Solange nicht die Grundhandlung des Films verfälscht wird (Starship Troopers, Die Hard usw.) sehe ich bei manchen Anpassungen kein Problem.

XXX
XXX
5. Januar, 2012 15:18

“Oder “Glücksritter” mit u.a. dem grandiosen Satz: “Er ist ein Neger, Randolph.””

Eddie-Murphy-Filme sind im Deutschen IMMER besser (zumindest bis zu Randolf Kronbergs Tod).

Exverlobter
Exverlobter
5. Januar, 2012 15:32

“Eddie-Murphy-Filme sind im Deutschen IMMER besser (zumindest bis zu Randolf Kronbergs Tod).”

Genauso die deutsche Stimme von Alf!

noyse
noyse
5. Januar, 2012 17:03

ich guck fast nur synchronisiert. mein hörverstehen ist leider gerade bei englisch unter aller kajüte…und zum lesen von UTs fehlt mir die Geduld – einzig bei audiokommentaren schalt ich die mal zu.

Wortvogel
Wortvogel
5. Januar, 2012 17:05

Kurzer Zwischenstand: Ich bin massiv überrascht. Ich hätte geschworen, dass sich hier mehr sture Originalgucker herum treiben, denen keine Synchro mehr ins Haus kommt. Respekt.

Marcel
Marcel
5. Januar, 2012 18:07

Oha, na wenn hier gezählt wird, dann mache ich mein Kreuz auch noch bei OmeU. Ich muss da Ben zustimmen, wenn die Untertitel in der selben Sprache sind wie der Ton, verlangt das kaum zusätzlichen kognitiven Aufwand und man bekommt trotzdem alles mit. Mittlerweile ist es sogar soweit, dass ich beim Schauen der Synchro im Hinterkopf versuche zurückzuübersetzen. Deswegen hab ich trotz meist guter Synchronarbeit dabie immer das enervierende Gefühl, dass das nicht der real deal ist.

heino
heino
5. Januar, 2012 18:09

@Oibert:”Und wenn jemand behauptet, dass diverse Schauspieler nuscheln, hat er noch nicht wirkliche indisches Englisch gehört ”

Unsere gesamte IT sitzt in Indien und ich habe regelmässig mit denen zu tun, daher kann ich sagen, dass die schlimm sind, aber trotzdem besser verständlich als Duchovny:-)

Exverlobter
Exverlobter
5. Januar, 2012 18:23

“Ich hätte geschworen, dass sich hier mehr sture Originalgucker herum treiben, denen keine Synchro mehr ins Haus kommt. Respekt.”

Respekt? Oder eher Mitleid, dass bei Vielen das Englisch dann doch nicht für einen entspannten Filmgenuss ausreicht.

Wortvogel
Wortvogel
5. Januar, 2012 18:24

Warum sollte ich Respekt schreiben, wenn ich Mitleid meine?

Proesterchen
Proesterchen
5. Januar, 2012 18:26

@heino

Ist Duchovny wirklich so schlimm? Ist mir jedenfalls bei Californication bisher nicht aufgefallen. Aber vielleicht kann man diese Art von Lauten auch nicht so gut “vernüscheln”.

Peroy
Peroy
5. Januar, 2012 18:43

““Ich hätte geschworen, dass sich hier mehr sture Originalgucker herum treiben, denen keine Synchro mehr ins Haus kommt. Respekt.”

Respekt? Oder eher Mitleid, dass bei Vielen das Englisch dann doch nicht für einen entspannten Filmgenuss ausreicht.”

Ich gucke auch ausschließlich Synchro, weil Originalton-Faschisten immer irgendwie versnobbt und hochnäsig rüberkommen…

Exverlobter
Exverlobter
5. Januar, 2012 18:54

“Warum sollte ich Respekt schreiben, wenn ich Mitleid meine?”

Weil ich aus Sicht eines Originalton-Befürworters keinen Grund sehe, warum das respektabel sein soll.

“Ich gucke auch ausschließlich Synchro, weil Originalton-Faschisten immer irgendwie versnobbt und hochnäsig rüberkommen…”

Mehrheitlich gucke ich auch Synchro, aber ausschließen tue ich nix. Sonst erlebst du bei einer Serie wie Babylon 5 das reinste Wunder. Das ist in der deutschen Fassung einfach ungenießbar. Da muss man schon schon zum Original greifen.

Lutz
Lutz
5. Januar, 2012 20:24

Zu Duchovny: Da es schon ewig her ist, dass ich mal ein paar Folgen Akte X gesehen habe, kann ich dazu nicht wirklich viel sagen, aber bei Californication ist er durchaus gut verständlich.

Peroy
Peroy
5. Januar, 2012 20:28

“Mehrheitlich gucke ich auch Synchro, aber ausschließen tue ich nix. Sonst erlebst du bei einer Serie wie Babylon 5 das reinste Wunder. Das ist in der deutschen Fassung einfach ungenießbar. Da muss man schon schon zum Original greifen.”

Tut mir Leid, aber eine Scheisse wie “Babylon 5” ist für mich in jedweder Sprache ungenießbar…

XXX
XXX
5. Januar, 2012 21:08

Dann hast du ja Glück gehabt.

Exverlobter
Exverlobter
5. Januar, 2012 21:43

“Tut mir Leid, aber eine Scheisse wie “Babylon 5″ ist für mich in jedweder Sprache ungenießbar…”

Da ist der Wortvogel wahrscheinlich “not amused”, lol.

Peroy
Peroy
5. Januar, 2012 21:44

“Da ist der Wortvogel wahrscheinlich “not amused”, lol.”

Da kann ich mit leben… 8)

Marcel
Marcel
5. Januar, 2012 22:12

“Da kann ich mit leben…”

Manchmal hab ich den Eindruck, das ist sogar dein Lebenszweck.

K. Lauer
5. Januar, 2012 22:25

Ich schaue auch wenn möglich im englischen Original, finde aber dass man in Sachen Synchro in Deutschland wirklich im Schlaraffenland lebt. Klar, es gibt böse Schnitzer, es ist ein Reizthema(Simpsons mal genannt), aber es gibt halt doch viel positives. Zum Beispiel “Die Ritter der Kokosnuss”: Aus “On second thoughts, let’s not ride to Camelot. It is a silly place.” wurde “Wir reiten besser nicht nach Camelot. Der Fernsehempfang ist noch zu schlecht.” 😀 Großartig-und das in einem Pythonfilm!

Exverlobter
Exverlobter
5. Januar, 2012 23:16

Kenne bei Simpsons jetzt keine Synchrobugs, aber die Originalstimmen. Und da ist die deutsche Synchro doch echt gut. NOrbert Gastell als Homer bleibt weiterhin ungeschlagen.

Gregor
6. Januar, 2012 00:07

K. Lauer (seufz) hat nicht unrecht: “Monty Python und die Ritter der Kokosnuss” finde ich auf Deutsch auch zehnmal besser. Ganz zu Schweigen von den Rainer-Brandt-Synchros …

Peroy
Peroy
6. Januar, 2012 00:42

“K. Lauer (seufz) hat nicht unrecht: “Monty Python und die Ritter der Kokosnuss” finde ich auf Deutsch auch zehnmal besser. Ganz zu Schweigen von den Rainer-Brandt-Synchros …”

Ach, jetzt kommen die Ratten aus ihren Löchern gekrochen ! Als ich vor einem Jahr verkündet habe, dass “Die Ritter der Kokosnuss” auf Deutsch viel lustiger ist (die Franzosen !), wurde ich nur blöd von der Seite angerülpst ! Na, da hat sich euer Gottkaiser aber damals mehr erwartet… ich bin enttäuscht, sehr enttäuscht…

gerrit
gerrit
6. Januar, 2012 02:53

Wenn möglich O o U, und in den Bremer Kinos gibt es OV auch nicht teurer als die synchronisierte Fassung.

gerrit
gerrit
6. Januar, 2012 02:59

Wobei ich das Argument noch nie verstanden habe, “nach blub Stunden Arbeit will ich nicht mehr denken, nur noch entspannen”- ich auch, und darum will ich über Synchrofehler nur noch hier lachen, aber nicht mehr beim Schauen aufregen.

heino
heino
6. Januar, 2012 09:13

@Proesterchen:ist es. Ich habe mir vor einiger Zeit nochmal die ersten 3 Staffeln von Akte X angesehen und da kann man den Kerl wirklich kaum verstehen.

@gerrit:das Argument greift aber nur, wenn Du schon die OV kennst und den Vergleich ziehen kannst. Ansonsten müssten die Schnitzer schon wirklich so brutal sein, dass man sie unmöglich überhören kann.

jimmy1138
jimmy1138
6. Januar, 2012 12:46

Englisch, soweit verständlich, OV ohne UT, manchmal aus Faulheit mit UT.
Alle anderen Sprachen OmU, zumeist OmeU.
Und zum Thema “aber das Lesen lenkt ab”. Wenn man’s oft macht und kann, merkt man das meiner Meinung nach schon fast gar nicht, daß man da mitliest. Soferne die Untertitel gut gemacht sind (Position, Größe, Schriftart, Farbe, Umrahmung).
Was aber wirklich störend ist: habe mir vor kurzem die dt. DVD von 13 Assassins reingezogen – OmU. Und da waren wieder einmal Texttafeln nicht übersetzt…

Proesterchen
Proesterchen
6. Januar, 2012 13:53

@Heino

Akte X habe ich noch nie im Original gesehen, das muss ich mal auf meine Liste setzen.

@gerrit

Ich glaube, das Problem liegt im variablen Verständnis der jeweiligen Sprache. Wenn ich mich bei Englisch darauf konzentrieren müsste, um zu verstehen, was sich auf der Leinwand/dem Bildschirm abspielt, würde ich das wohl auch nicht häufig in der Freizeit machen.

HAB
HAB
6. Januar, 2012 13:59

Ich bin ein fast reiner Synchro Seher. Ich (und viele die kenne) habe kein wirkliches Interesse an den Orignalversionen, wenn es eh gute Synchros gibt. Die Gründe:
1. Ist OV ansehen meist wesentlich anstrengender und ich bin halt eine faule Sau. 🙂
2. Sind viele Dialekte für mich meist unverständlich.

Das man durch die OV sein Englisch stärkt, mag sein. Da kommt aber bei mir zum Beispiel aber ein Problem. Beruflich und auch privat habe kaum die Möglichkeit Englisch zu sprechen. Was bringt mir also ein ganz toller Englischwortschatz, wenn ich ihn nicht aktiv anwenden kann. Oder wie es ein Kollege so schön ausgedrückt hat: “Englisch lesen und hören ist ja kein Problem, aber sprechen geht gar nicht.”

Mich erinnert das ganze an eine Diskussion mit einem Freund über amerikanische Late-Night-Shows. Er schwärmte mir die ganze Zeit vor, wie toll doch die Witze dort wären und wie gut die ganze politische Situation doch kommentiert wird. Ich kann ihn verstehen dass das lustig ist, nur berührt es mich nicht. Wenn ein österreichischer Kabarettist im Fernsehen die österreichische politische Situation verarscht, finde ich das interessanter als einen Witz über den US-Senator den ich nicht kenne.
Und das trifft auch auf viele der “wichtigen” Insiderwitze zu. Ich krieg sie meist sowieso nicht mit bzw. muss mir erklärt werden. Ein Witz der erklärt werden muss ist aber keiner mehr.

Überhaupt wird diese Diskussion meist sehr hitzig und viele OV-Seher kommen dabei sehr hochnäsig rüber. So nach dem Motto: “Ich bin viiiiiiiiel intelligenter als dieser Synchronpöbel.” Erinnert fast schon an Appel Diskussionen. 🙂

Und kann mir mal einer erklären, wieso es immer nur um englische OV geht. Die Anzahl der Leute die z. B. spanische OV anschauen ist dann auf einmal wesentlich geringer. Sogar unter den Hardcore-OV-Sehern. 🙂

XXX
XXX
6. Januar, 2012 14:21

“Da kommt aber bei mir zum Beispiel aber ein Problem. Beruflich und auch privat habe kaum die Möglichkeit Englisch zu sprechen. Was bringt mir also ein ganz toller Englischwortschatz, wenn ich ihn nicht aktiv anwenden kann.”

Naja, nach der Logik kannst du auch fragen: Was bringt mir Bildung, wenn ich sie für meinen Job nicht zwangsläufig brauche.

“Und kann mir mal einer erklären, wieso es immer nur um englische OV geht. Die Anzahl der Leute die z. B. spanische OV anschauen ist dann auf einmal wesentlich geringer. Sogar unter den Hardcore-OV-Sehern. 🙂 ”

Weil man Englisch in der Schule hatte, also einen Grundstock bekommt, Spanisch hingegen nicht. Ich kenne aber auch genug, die ales in O-Ton kucken, egal, welche Sprache es hat. Der Vorteil beim Spanischen ist, dass der Klang der Sprache m.E. nach sehr hübsch ist.

Howie Munson
Howie Munson
6. Januar, 2012 15:31

ich schau österreichisches Kaberett auch nur OmU *duck*

ernsthaft: ich schau es eher gar nicht, eben weil ich (fast) keine Politiker aus Österreich kenne.

N
N
6. Januar, 2012 16:35

Für mich, einen der hochnäsigen OV-Faschisten, gibt es noch einen Vorteil, der für die Originalfassungen und gegen das Abwarten auf Synchros spricht. Ich bin nicht abhängig von den Main-stream-Angeboten, die dem deutschen Publikum zugemutet oder großzügigerweise zugänglich gemacht werden. Ich kann auf die Filme, Serien und Bücher zugreifen, die mich interessieren und muss nicht auf das warten, was mir Dritte dann gnädigerweise irgendwann mal anbieten.

Bei Moon und Four Lions z.B. waren meines Wissen die Filme in Deutschland noch nicht mal gelaufen (wenn überhaupt), als ich schon die DVDs aus UK hatte. Serien wie West Wing, Mad Men, Thick of it oder The Wire, um nur einige zu nennen, laufen entweder gar nicht oder nur auf obskuren Pay-TV-Sender und auf DVD-Veröffentlichungen darf man auch warten.

Was ansonsten Originalfassungen mit/ohne Untertitellesen, Dialekte, Akzente, Nuscheln usw. angeht, so ist das einfach eine Frage des guten Willens und der Übung. Ich kann allerdings verstehen, wenn man sich die Mühe nicht machen will.

heino
heino
6. Januar, 2012 19:19

“Bei Moon und Four Lions z.B. waren meines Wissen die Filme in Deutschland noch nicht mal gelaufen (wenn überhaupt), als ich schon die DVDs aus UK hatte.”

Das dürfte allerdings eher die Regel als die Ausnahme sein. “Moon” wurde allerdings tatsächlich hier oft verschoben, dafür kam die DVD sehr kruz danach raus. Und bei “Four Lions” war beides im normalen Rahmen.

Dr. Acula
6. Januar, 2012 20:45

“Four Lions” alles im Rahmen? 15 Monate von FFF-Kino bis BluRay bei mir daheim? Hmmm…

Peroy
Peroy
6. Januar, 2012 20:47

Is’ doch wurscht wie lange es dauert solange man vorher nicht stirbt…

Gregor
6. Januar, 2012 20:56

“Ach, jetzt kommen die Ratten aus ihren Löchern gekrochen ! Als ich vor einem Jahr verkündet habe, dass “Die Ritter der Kokosnuss” auf Deutsch viel lustiger ist (die Franzosen !), wurde ich nur blöd von der Seite angerülpst ! Na, da hat sich euer Gottkaiser aber damals mehr erwartet… ich bin enttäuscht, sehr enttäuscht…”

Alle hassen dich und würden dir nie in Sichtweite zustimmen. Ätsch.

Dr. Acula
6. Januar, 2012 21:05

@peroy
Man weiß nie, ob man nicht unverhofft MV über’n Weg läuft…

Peroy
Peroy
6. Januar, 2012 21:29

“Alle hassen dich und würden dir nie in Sichtweite zustimmen. Ätsch.”

Du bist hässlich !

Marko
6. Januar, 2012 21:30

*demschweizerzustimm*

😎

nameless
nameless
6. Januar, 2012 22:35

“oder bei den Simpsons (siehe hier: http://mentalsavage.blogsome.com/2007/08/09/simpsons-film-original-vs-synchronisation )”

ich finde ja beide okay, wobei mir die eigenständigere alte stimme besser gefällt, aber wenn man zwischen volkmann und engelke keinen unterschied hört, muss man schon was an den ohren haben…
bei der serie wurde ja auch mehr die übersetzung als die stimmen kritisiert (wobei da zu kritisieren wäre, dass in den alten folgen die stimmen der nebencharaktere häufig wechselten). imo wurde die übersetzung dann mit den jahren im schnitt besser, richtig bergab gings dann wieder mit dem start von futurama, wo ein klassischer combrinck (http://derblogohnenamen.wordpress.com/2011/04/17/prost-helmut) nach dem anderen gebaut wurde…

McCluskey
McCluskey
6. Januar, 2012 23:25

Ich versteh ehrlich gesagt das Problem nicht. Gut, ich leiste mir eher selten DVDs, die nicht mit mehreren Tonspuren ausgestattet sind. Und so kommt sowohl die Synchro als auch die OV zum Einsatz, da kann man problemlos in kurzem Abstand denselben Film zweimal sehen, ohne sich zu langweilen.

Auch wenn man es respektlos gegenüber dem Schauspieler ansehen mag, der für sein Originalorgan ja nix kann – ich find manche Synchronstimmen echt aufwertend. Willis/Lehmann wurde hier schon genannt, ich möchte noch Volker Brandt als Stimme von Michael Douglas oder die Mischung Ford/Pampel anfügen, weitere Beispiele ließen sich nennen. Mal ganz davon abgesehen, dass Santiago Ziesmer ein Synchro-Gott ist… 😀

Natürlich gibt es auch Gegenbeispiele, gerade im Sitcom-Bereich. Meine Al Bundy-Boxen hab ich mir mit wachsender Begeisterung im O-Ton mit englischen Untertiteln angeschaut. Gerade in den späteren Staffeln, als die Akteure erst einmal 30 Sekunden lang regungslos in der Kulisse stehen mussten, weil das Live-Publikum abtobte, lassen die mit den immer gleichen Lach-Samples versehene RTL-Synchro uralt aussehen.

Mein bisher härtester Fall: ein von einer Freundin aus Costa Rica zugeschickter argentinischer Film. Nur spanischer Ton, keinerlei UT. Ich versuch mich immer wieder dran, langsam krieg ich die Dialoge auf die Kette… 😀

Howie Munson
Howie Munson
7. Januar, 2012 09:37

als die Akteure erst einmal 30 Sekunden lang regungslos in der Kulisse stehen mussten, weil das Live-Publikum abtobte, lassen die mit den immer gleichen Lach-Samples versehene RTL-Synchro uralt aussehen.

naja das lag ja dann wohl daran das der ynchro eben keiner seperate publikumsspur zur verfügung stand…. ok hätte man an stellen an denen wirklich nix gesagt wird eventuell durch höheren Aufwand auch ändern können, aber das ist genauso wie die Paranmount Begründung für die Unabändrlichkeit vom Mono von der deutschen Version von TNG: die meisten Kunden zahlen so oder so, also wozu “unnötig” Geld ausgeben…

heino
heino
7. Januar, 2012 13:00

@Doc:15 Monate? Ich könnte mich täuschen, meine aber, die Scheibe wesentlich schneller bei Amazon und Saturn gesehen zu haben

Dr. Acula
7. Januar, 2012 16:45

Gesehen ja, aber die wurde (zumindest bei amazon) auch tausendmal verschoben…

HAB
HAB
7. Januar, 2012 21:51

“Naja, nach der Logik kannst du auch fragen: Was bringt mir Bildung, wenn ich sie für meinen Job nicht zwangsläufig brauche.”
Du hast mich falsch verstanden. Mir geht es um die Routine. Ich komme kaum zum Englisch sprechen, deswegen bin ich auch sehr zurückhaltend. Ich spreche gerne Englisch, aber wenn leider habe ich kaum die Möglichkeit dazu. Vor kurzen hatte ich eine Sitzung mit einem Finnen und freute mich schon darauf Englisch sprechen zu können. Und dann hatte er einen Englischübersetzer dabei. 🙁

“ich schau österreichisches Kaberett auch nur OmU *duck*
Da bist du sicher nicht der einzige. Vor einigen Jahren war es ja hier ein kleiner Skandal, als die ARD Trautmann (sehr empfehlenswert, hier kann man den Anfang einer Folge sehen:http://www.youtube.com/watch?v=BvQMP1r8yMc) synchronsieren wollte, was aber dann verweigert wurde. Ich konnte es aber irgendwie verstehen weil Wienerisch vorallem für Norddeutsche schwer zu verstehen ist. Aber selbst in einer synchronisierten Fassung wäre die Witze, Anspielungen,… wohl für viele Deutsche unverständlich. 🙂

Howie Munson
Howie Munson
7. Januar, 2012 23:00

Mistkübel z.B. sind bei uns norddeutschen was etwas anderes als bei euch wenn ich mich nicht irre…
(nämlich so ein Behälter mit rein organischen Inhalt, der dann auf den Misthaufen kommt und nicht auf den Mistplatz, der bei uns eher Werstoffhof oder Mülldeponie heißt..)

sowas muss man schon wissen, ansonsten hört sich einiges etwas alberner an als gemeint. *gg*

aber das Hauptproblem ist halt das ich über östereichische Politik /Tagesgeschehen auch nicht wirklich viel weiß, erst recht nicht über die Eigenheiten der einzelnen Personen.

DMJ
DMJ
8. Januar, 2012 12:22

Da ich weiß, hier niemanden bekehren zu können, verleihe ich hier einfach nur mal meinem Jammer darüber Ausdruck, dass manche Unmenschen die deutschen “Ritter der Kokosnuss” dem Original für überlegen halten.
– Und GERADE die “Fernsehempfang”-Stelle ist für mich ein Tiefpunkt. T_T

XXX
XXX
8. Januar, 2012 12:37

Auf jeden Fall ist die Synchro von “Sartana – Noch warm und schon Sand drauf” dem Original überlegen 😀

Peroy
Peroy
8. Januar, 2012 15:03

“Da ich weiß, hier niemanden bekehren zu können, verleihe ich hier einfach nur mal meinem Jammer darüber Ausdruck, dass manche Unmenschen die deutschen “Ritter der Kokosnuss” dem Original für überlegen halten.
– Und GERADE die “Fernsehempfang”-Stelle ist für mich ein Tiefpunkt. T_T”

Ich habe dir im Forum geantwortet… 🙂

Gregor
8. Januar, 2012 15:07

@ DMJ: Die haben *ihre* Synchro wenigstens veröffentlicht gekriegt. 🙂

DMJ
DMJ
8. Januar, 2012 15:22

Und das ist vielleicht das traurigste daran.
Man könnte mit all dem Mist, der es auf den Markt schafft ja viel besser leben, wenn nicht gleichzeitig besseres es nicht schafft. 🙁

Peroy
Peroy
8. Januar, 2012 15:36

Nun ja, behaupten kannst du viel, aber den Beweis, dass es besser ist, bleibst du ja weiterhin schuldig… 8)

Zudem glaube ich dir nicht… “Kratz’ dich mal”, “Nie!”, “Durchbimsen”, “Kalte Ente” “Die Isländer erweitern die drei Meilen Zone”, die Franzosen… da kommst du nicht ran…

Peroy
Peroy
8. Januar, 2012 15:44

Übrigens, wenn man vom Titel ausgeht, sind es jetzt drei Jahre, damit hast du den Verspätungs-Rekord von Passage geknackt… gratuliere… 8)

G
G
8. Januar, 2012 16:03

Der Artikel über Synchronisation ist meiner Meinung nach nicht uninteressant:

http://www.orf.at/stories/2097666/2097706/

Was sagt ihr dazu?

Peroy
Peroy
8. Januar, 2012 16:05

“Euch beide nenne ich Hans und Karl, wie die bösen Riesen im Märchen…” 😀

DMJ
DMJ
8. Januar, 2012 20:02

Zumindest bin ich an der Verspätung unschuldig – das sind alles die bösen Bochumer (wobei dieser Tage wieder Gerüchte aufgekommen sind, dass er ENDLICH erscheinen soll…was ja allerdings mit dem Weltuntergang ähnlich verlässlich ist).

Aber zumindest das kleine Premierenpublikum kann die (hoffentliche) Qualität bestätigen und das Jahr, in dem sie es gesehen haben, rechtfertigt zumindest weiterhin den Titel.

Traurig isses trotzdem. 🙁

Peroy
Peroy
8. Januar, 2012 20:07

“Zumindest bin ich an der Verspätung unschuldig – das sind alles die bösen Bochumer (wobei dieser Tage wieder Gerüchte aufgekommen sind, dass er ENDLICH erscheinen soll…was ja allerdings mit dem Weltuntergang ähnlich verlässlich ist).”

Jajaja, immer die anderen Leute… 8)

Howie Munson
Howie Munson
8. Januar, 2012 22:02

Der Artikel über Synchronisation ist meiner Meinung nach nicht uninteressant:

http://www.orf.at/stories/2097666/2097706/

Was sagt ihr dazu?

Das steht größteils im wikepedia-artikel der vom hausherrn oben verlinkt ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Synchronisation_%28Film%29#Zeitgeist_und_Zensur

nur Hitler kommt da gar nicht drin vor…