19
Dez 2011

Von Zapfhähnen und Streithähnen: Der rein hypothetische Tankstellen-Zwischenfall

Themen: Neues |

benzinEs wäre eine zu schöne Geschichte, die man aus Rücksicht auf schwebende Verfahren gar nicht im ganzen Umfang wiedergeben dürfte. Wenn sie wahr wäre. Was sie nicht ist. Natürlich nicht. Habe ich nie behauptet. Werde ich nie behaupten.

Gehen wir mal ein um der Sache willen rein hypothetisches Szenario durch.

Stellt euch einfach vor, ihr fahrt mit dem Wagen an eine kleine Tankstelle irgendwo in einer deutschen Metropole. Es gibt drei Spuren, zwei an den Tanksäulen und eine zur direkten Durchfahrt. Ihr tankt entspannt, bezahlt – und als ihr rausfahren wollt, stellt ihr fest, dass kein Durchkommen ist. An den Tanksäulen sind Autofahrer mit der Befüllung ihrer Kraftfahrzeuge beschäftigt, die freie Spur wird von einem schrottigen Audi okkupiert.

Stellt euch vor, ihr wartet hinter dem schrottigen Audi, weil der Fahrer ja sicher bloß den Gurt anlegt, um dann loszufahren. Was, wenn ihr euch irrt? Was, wenn der Typ in dem schrottigen Audi keine Anstalten macht, loszufahren und euch damit das Verlassen der Tanke zu ermöglichen? Es ist ein heißer Tag im Sommer 2010, es ist spät, ihr wollt heim. Aber nein, der Audi steht wie festgewachsen.

Ich denke mal, ihr würdet das Fenster herunter kurbeln und mit Gesten darum bitten, den Audi aus der Spur auf die einladend freien Parkplätze zu steuern, richtig? Vielleicht würdet ihr auch direkt zur Hupe greifen – so unhöflich wäre ICH wahrscheinlich gar nicht. Wenn aber freundlich gestikulieren und hupen nicht hilft? Steigt man aus, schaut mal nach, was da los ist. Vielleicht ist der schrottige Audi ja fahruntüchtig.

Stellt euch vor, in dem Audi sitzt ein drahtiger kleiner Typ undefinierbaren Alters mit einem blonden Polsterwärmer auf dem Beifahrersitz. Er wirkt entspannt, gar nicht so wie jemand, dessen Wagen nicht anspringt. Zu dem sagt man doch erst mal unverbindlich: “Würden Sie vielleicht Ihren Wagen ein paar Meter vor fahren, damit ich hier von der Tankstelle weg komme?”

Was macht ihr, wenn der “nein” sagt? Den Wunsch wiederholen? Klar. Also: “Sie können hier nicht in der Durchfahrt stehen – da vorne sind freie Parkplätze”. Ist unwahrscheinlich, dass der Typ “Ist mir egal, ich brauche Zigaretten” antwortet und aussteigt? Unwahrscheinlich vielleicht, aber leider nicht unmöglich. Manchmal tritt die Realität der Wahrscheinlichkeit beiläufig in die Eier.

Bleiben wir also bei der Vorstellung, dass der drahtige kleine Mann sich daran macht, in der Tanke Zigaretten zu holen, während sein Wagen die Ausfahrt blockiert und die Polsterwärmerin sichtlich unangenehm berührt drein schaut.

Zeit, ein wenig strenger zu werden, nicht war? So was wie “He, fährst du Held jetzt mal deinen Wagen hier weg?!” scheint angemessen. Man hat weder ewig Zeit, noch muss man sich alles gefallen lassen. Vor allem nicht, wenn die Antwort auf diese Aufforderung ein ausgespucktes “Arschloch” darstellt.

So geht’s ja nun nicht! Sei fair im Verkehr! Zumal man dem drahtigen kleinen Typen ja mit ein paar Schritten ins Kassenhäuschen verfolgen kann, wo er sich prima hinschubsen und anschnauzen lässt: “Ich glaube, es hackt! Fährst du jetzt gefälligst sofort deine Karre aus dem Weg?”

Stellt euch vor, alle schauen betroffen: Andere Kunden, Kassiererin, Kurierfahrer. Man ist sauer, dass man sich soweit hat treiben lassen, aber jede christliche Nächstenliebe hat ihre Grenzen. Das Problem: Das Arsenal der Möglichkeiten ist erschöpft, sofern man nicht zu körperlicher Gewalt greifen will. Wenn der kleine drahtige Typ nun doch noch Glimmstengel (lt. Jason Dark: “Stäbchen”) kauft, weiß die Wut kaum noch, wohin.

Na ja, man kann am Wagen warten, um den Unsympath noch mal richtig anzuschnauzen. Bis der wiederkommt, kann man die Tankstelle sowieso nicht verlassen. Also steht man da, behält den schrottigen Audi und die blonde Polsterwärmerin im Auge – und bereitet sich auf männliches Urgeschrei vor.

Das kommt dann auch. Üppig.

Er kommt, er schreit. Du schreist. Er schreit. Er droht mit Schläge (unter Zuhilfenahme weiterer Begriffe wie “Pisser”, “Wichser”, etc.). Wegfahren scheint aber nicht auf seiner Agenda zu stehen. Das Problem: auf die lautstark angedrohte körperliche Konfrontation will er sich augenscheinlich doch nicht einlassen, trotz mehrfacher Einladung (“Große Klappe, große Töne – komm doch mal her und lass Taten folgen”). Kleine drahtige Männer vermeiden wohl lieber den Faustkampf mit sensiblen Bloggern (ihr seid doch sensible Blogger, oder?), die ihnen vierzig Kilo und 22 Zentimeter (nach oben!) voraus haben. Und man kennt ja auch den Film: “In meiner Wut wiege ich vier Zentner”. Es bleibt also bei schrillen Drohungen: “Wenn hia keine Kamara wehr, würt ich dich todschlagen!”

Nun stellt euch vor, ihr amüsiert euch mittlerweile mehr über den rumpelstilzigen Schreihals, als ihr euch ärgert, was für Zeit sein Gezeter kostet. Irgendwann fallen ihm dann sicher keine Beleidigungen (limitierter Wortschatz, you know) und Drohungen mehr ein. Er setzt sich hoffentlich in den schrottigen Wagen, holpert selbigen zur Ausfahrt, ihr tut es ihm seufzend gleich.

Was wäre, wenn der gleiche kleine drahtige Typ in dem schrottigen Audi dann 200 Meter weiter auf der Schnellstraße plötzlich beginnt, euch von der Straße zu drängen. Wenn er sich amerikanische Actionreißer der 70er zum Vorbild nimmt, um… ja, was eigentlich? Ihr wisst es vermutlich auch nicht. Aber man will ja keinen Schaden am eigenen Wagen wegen einer so dummen Geschichte. Nicht auszuschließen, dass ihr euch entscheidet, am Mittelstreifen anzuhalten, um diese alberne “Verfolgungsjagd” zu beenden.

Es könnte euch eventuell passieren, dass der Fahrer des Audis dann aus dem Wagen springt, auf euer Auto zu läuft und die Hände auf die Motorhaube legt mit den Worten: “Steich aus, dahn schlag ich dech tod, du Schwain!”

Nun denken wir mal nach: was sind die Optionen? Aussteigen und “sech tod schlagen” lassen eher weniger. IHN totschlagen scheint auch ein wenig übertrieben. Auf einen gentleman-liken Faustkampf einlassen? Klar, weil man womöglich noch wegen Körperverletzung verknackt werden will, weil man einem blöden Plärrer angemessen was aufs Maul gegeben hat.

Nein nein, lasst euch von mir raten: Bleibt sitzen, genehmigt euch allenfalls einen launigen Spruch wie “Warum sollte ich aussteigen, wenn du mich dann totschlagen willst?”. Da aber im Rückspiegel eine große Menge Autos von der Großkreuzung naht, müsstet ihr ins Auge fassen, die Farce aufzulösen. Ist ja verkehrsgefährdend.

Was tun, sprach der Scheich? Habt ihr eine Idee? Wäre ICH in einer solchen Situation, ich würde mein Lenkrad weit einschlagen und den Wagen mit minimalem Gas kommen lassen, um an dem Schreihals vorbei wieder in den geregelten Verkehr zu steuern.

Ich behaupte nicht, dass es die Königslösung ist. Hat wenig Würde, man verdrückt sich auch nicht mit dem Gefühl, “gewonnen” zu haben. Vor allem aber: es hilft nicht weiter, wenn ein kleiner überhitzter drahtiger Mann dann entscheidet, mit voller Wucht in euren Wagen zu treten.

Wenn DAS nämlich passiert, müsst ihr doch aus dem Wagen aussteigen. Ihr müsst die Beule begutachten, dem herannahenden Verkehr ausweichen, und dem hysterischen Treter mitteilen: “Ich würde an Ihrer Stelle jetzt nicht auch noch Körperverletzung obendrauf mitnehmen.”

Warnblinklicht, 110, tatü, tata, guten Abend, die Herren. Was ist denn hier passiert?

Nun denkt man sich vielleicht: der Abend ist hinüber, der Wagen auch, aber wenigstens ist die Sachlage klar, es gibt Zeugen und Rechtsschutzversicherungen. Die Polizei hat mittlerweile auch fesche Digitalkameras, um alles fotografisch zu dokumentieren. Zeitraubend, aber immerhin kommen kleine drahtige Männer in schrottigen Audis nicht einfach so davon, wenn sie harmlosen Mitbürgern ins Auto treten. Wo leben wir denn?

Das denkt ihr vielleicht.

Dann verklagt euch der kleine drahtige Mann wegen Sachbeschädigung (häh?) und Körperverletzung. Und der Autohändler taxiert den Schaden an eurem Wagen auf über 2000 Tacken. Und die Versicherung teilt mit, dass es sich nicht um einen Verkehrsunfall handelt, weil der Mann euch nicht mit dem Auto, sondern mit dem Fuß geschädigt hat. No dinero, amigo.

Zeit für die Rechtsschutzversicherung. Wozu bezahlt man seit 15 Jahren Beiträge?

Stellt euch vor, die Angelegenheit zieht sich anderthalb Jahre hin, weil Akten nicht weiter gegeben werden, die Polizei keine sonderliche Dringlichkeit sieht und der Rechtsanwalt das Ergebnis des Verfahrens gegen euch abwarten will (“Es wird Ihnen helfen, wenn die Gegenseite da mit Pauken und Trompeten verliert”). Das Auto wollt ihr nicht ohne finanzielle Rückendeckung reparieren lassen, richtig? Das wird aber in der Garage anfangen zu rosten.

Natürlich würdet ihr euch freuen, wenn der kleine drahtige Mann erwartungsgemäß mit seiner Taktik auf die Schnauze fällt. Wenn das Gericht IHN wegen Körperverletzung und Nötigung erstmal zu einer vierstelligen Geldstrafe verurteilt – die er nicht zahlen kann, weil er sowieso schon von EUREN Steuern lebt. Wenn danach IHR mit eurer Forderung nach Begleichung der Schadenskosten dran seid – die ebenfalls nicht in seinem Budget liegt. Wenn ihr erfahrt, dass der Geselle wegen Körperverletzung und diverser anderer Delikte schon einsaß, auf Bewährung draußen ist – und sogar “Mädchenhandel” auf der Vorstrafenliste hat. Würdet ihr seine blonde Polsterwärmerin neu bewerten – gar froh sein, dass die Angelegenheit ohne ein Messer zwischen euren Rippen abgegangen ist?

Generell würdet ihr euch vermutlich fragen, wie so jemand verteidigt wird, Was kann man in so einem Fall überhaupt verteidigen? Und so versucht es der (vermutlich ebenfalls von EUREN Steuern bezahlte) Anwalt eher hilflos mit der Formulierung, es sei wohl “zu der Beschädigung gekommen”, als der kleine drahtige Mann sich vor dem Versuch, ihn zu überfahren, in Sicherheit bringen wollte. Close, but no cigar.

Machen wir uns nichts vor: Ihr könnt nicht gewinnen. Ihr könnt nur hoffen, dass es so etwas wie eine Strafe gibt, damit kleine drahtige Männer in schrottigen Audis künftig zweimal nachdenken, bevor sie altgedienten Gesamtschülern (ihr seid doch Gesamtschüler, oder?) ins Auto treten. Darum nehmt ihr auch das Angebot der Gegenseite an, die Kosten für die Reparatur in monatlichen Raten abgestottert zu bekommen, die vermutlich nicht mal das Zigarettenbudget des kleinen drahtigen Mannes übersteigen.

Es ist kein schöner Sieg. Dafür hat er zu lange gedauert, dafür ist nicht einmal sicher gestellt, dass die Zahlungen nicht irgendwann einfach abbrechen (woraufhin ihr allerdings entschlossen seid, die Gegenseite augenblicklich vor Gericht zu zerren, was er sich angesichts seines Registers eher weniger erlauben kann). Kein Sieg, aber eine gewisse moralische Befriedigung, die so weit geht, dass ihr sogar auf die eingeforderten Zinsen und das Schmerzensgeld verzichten würdet, wenn ihr im Gegenzug die Chance bekämet, euch noch mal vor den kleinen drahtigen Mann zu stellen, ihm die Zunge raus zu strecken und Nelson-esk “HA-ha!” zu rufen.

Ihr habt es euch nicht gefallen lassen. Ihr habt euch nicht weg geduckt, als man euch angegriffen hat. Ihr habt die Sache durchgezogen, weil solche Leute zu oft erfolgreich darauf spekulieren, dass sich anständige Leute einschüchtern lassen. Ist nicht immer schön, Rückgrat zu zeigen. Don’t be Ellis. No dramatic slow clap. Nur eine kleine Episode, ein kleines “nicht mit mir”.

So stelle ich mir das zumindest vor, wenn es passieren würde. Also im wahren Leben. Nicht in der hier erzählten hypothetischen Geschichte.

Foto (c) pixelio.de



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Freund9
Freund9
19. Dezember, 2011 08:19

wut durch ohnmacht ein leider allzubekanntes phänomen

PabloD
PabloD
19. Dezember, 2011 09:15

Na zum Glück bist du ja eher so der Roller-Typ 😉

Offtopic: Seit wann kommentierst du denn bei DWDL unter deinem Klarnamen?

Wortvogel
Wortvogel
19. Dezember, 2011 09:36

@ Pablo: Ich habe gestern gesehen, dass das geht und dachte: mache ich doch mal!

viewer
viewer
19. Dezember, 2011 10:13

Ich glaube, ich würde bei der Tankstellen-Situation folgendes machen, wenn der Typ einfach seine Kippen holen geht: mich in mein Auto setzen, einen halben Meter auf sein Auto zufahren und dann die Hupe druchdrücken und gedrückt lassen. So lange drücken bis wirklich jeder in der Umgebung schaut und sieht, dass man blockiert wird. Hilft zwar auch nicht weiter und schützt einen natürlich schon gar nicht vor weiteren Konflikten auf der Straße, aber es baut ungemein gut Stress ab! 😉

Reptile
Reptile
19. Dezember, 2011 10:56

“Kleine, drahtige Männer in Schrottautos” ist das nicht irgendwie ein schöner Filmtitel?

Der Meistertroll
Der Meistertroll
19. Dezember, 2011 12:02

Der “drahtige kleine Typ” hat beim Autofahrertrollen so ziemlich alles falsch gemacht was man falsch machen kann.

milan8888
milan8888
19. Dezember, 2011 12:14

Rückwartsgang einlegen – über den Gehweg zur Ausfahrt – Auf Wiedersehen.

OnkelFilmi
OnkelFilmi
19. Dezember, 2011 12:39

Aussteigen, hingehen, anschnauzen, wenn er nicht abhaut, weiter anschnauzen, warten bis er aussteigt, Treffer kassieren vortäuschen und dann “denge de denge de deng”:

http://www.youtube.com/watch?v=YLYfJO4BRPM

Comicfreak
19. Dezember, 2011 13:35

http://www.youtube.com/watch?v=-lktd1OBHVI

..so!
Zum Glück war die Story nur hypothetisch..

XXX
XXX
19. Dezember, 2011 13:50

Ich nehme an, dass “kleine, drahtige Männer in Schrottautos” eh nicht lesen können, also wird der hypothetische Mann hier auch nicht aufschlagen (und niemanden tot schlagen).

Howie Munson
Howie Munson
19. Dezember, 2011 15:44

Nie im Leben würde ich zum anderen Auto gehen.
Wahrscheinlich würde ich im eigenen Auto rumschimpfen, entnervt nach ‘nen radiosender suchen und mit die gefühlten 15 Minuten ärgern, die der imaginäre Depp das lustig findet, da doof rumzustehen….

…sollte das noch länger dauern wär ich wohl soweit ähnlich wie viewer in (4) zu handeln…

Kai
Kai
19. Dezember, 2011 17:36

Vielleicht reagiert der hypothetische Fahrer einfach mal so souverän wie hier:

http://www.dailymotion.com/video/x22b5_investiere-in-den-spass-part-ii_news?start=0#from=embediframe

Wortvogel
Wortvogel
19. Dezember, 2011 17:40

@ Kai: Um dann souverän im Knast zu landen? Außerdem hat sich der Typ in dem von dir verlinkten Video vor ein paar Jahren souverän erhängt.

DMJ
DMJ
19. Dezember, 2011 17:42

Gut, dass das nur eine hypothetische Geschichte ist – in der Realität hätte ich mir da nämlich das sofortige Auftauchen Charles Bronsons erhofft.

Kai
Kai
19. Dezember, 2011 17:49

@Wortvogel Lass es mich so formulieren: Zu dem von Dir beschriebenen, hypotethischem Verhalten gab es natürlich keine Alternative. Das war schon alles richtig so.

Allerdings kenne ich diese kleinen Alltagssituationen auch, in denen ich gerne wie die verlinkte Kiezgröße reagieren würde. Hypotethisch.

Wortvogel
Wortvogel
19. Dezember, 2011 17:51

@ Kai: Hypothetisch wird da natürlich ein Schuh draus 😉

BCF
BCF
19. Dezember, 2011 18:34

Hypothetisch oder nicht: Eine schöne Geschichte, bravo!
Und für mich hoffe ich, vor solchen Szenarien verschont zu bleiben. Und zwar deshalb, weil ich mir den Knilch mit einiger Sicherheit zur Brust genommen hätte. Klingt nicht gerade souverän, weiß ich. Aber ich habe meine Zweifel, ob ich mit so viel Provokation umgehen könnte. Rein hypothetisch natürlich… 😉

Paralyta
Paralyta
19. Dezember, 2011 18:51

@milan8888
Rückwartsgang einlegen – über den Gehweg zur Ausfahrt – sich vor die Karre des Dödels setzen – aussteigen – Hose runterziehen – Kackwurst auf dessen Motorhaube servieren – Hose hochziehen – sich mit durchdrehenden Reifen verabschieden

Einblendung: Coca Cola Zero

Stimme auf dem Off: “Das Leben: Wie Es Sein Sollte”

/fixed

Who knows?
Who knows?
19. Dezember, 2011 19:29

Ich glaub’, mir würde es gehen wie BCF.

Wenn so ein Rumpelstilzchen mir Gewalt androhen würde, wäre ich wahrscheinlich viel zu neugierig auf den Trick, um da souverän zu bleiben 😉

Will Tippin
Will Tippin
19. Dezember, 2011 23:14

Rein hypothetisch kann es ja auch passieren, dass auf der Autobahn jemand mit knapp 200 und Lichthupe einem fast in den Kofferraum fährt, ehe man die Spur nach rechts wechselt. Rein hypothetisch könnte man dann versteckt den Mittelfinger der linken Hand erheben. Rein hypothetisch könnte der lichthupende Überholer dies aber bemerken, sofort rüberziehen und einen kräftig bis auf 60km/h ausbremsen. Und in dem Tempo weiterfahren. Und sofort nach links wechseln, wenn man zum überholen ansetzt. Bis ein Parkplatz kommt. Dann könnte der lichthupende Überholer einen bis auf 40km/h runterbremsen und per Blinker zur Abfahrt auf den Parkplatz animieren. Sollte man diesem Wunsch nachkommen und die Sache wie vernünftige Erwachsene ausdiskutieren? Rein hypothetisch könnte man sich stattdessen auch zur Weiterfahrt entscheiden, abermals zum überholen ansetzen und während des nun gewährten Überholvorgangs möglichst devot und entschuldigend nach rechts gestikulieren. Um dann zu sehen, dass sich der lichthupende Überholer wild keifend und drohend eine Pistole an den roten Kopf hält, ehe er mit 200 davonbraust. Rein hypotethisch alles natürlich.

Ben
Ben
20. Dezember, 2011 00:17

Beruhigend, dass das alles hypothetisch ist – ich bekäme sonst noch Angst um den geistigen Zustand meiner Mitmenschen.

Wortvogel
Wortvogel
20. Dezember, 2011 09:38

@ Will: In so einem Fall hätte jemand wie ich hypothetisch dafür gesorgt, dass dieser Waffenschwinger aus dem Verkehr gezogen wird.

@ Ben: Im STERN war ja vor ein paar Jahren das Foto eines Bundeswehrsoldaten, der auf der Autobahn ein älteres Ehepaar mit einer Waffe bedrohte, weil diese ihm nicht schnell genug Platz gemacht hatte. Weil die Dame aber eine Kamera dabei hatte, ist er mit der Aktion letztlich nicht glücklich geworden.

Man erinnere sich auch an die Pfeifen aus meiner Führerschein-Nachschulung:
https://wortvogel.de/2010/12/belanglose-erinnerungen-mit-unangemessenem-enthusiasmus-erzahlt-1/

Peroy
Peroy
20. Dezember, 2011 10:38

Alle umlegen. Peng und gut.

Earonn
Earonn
20. Dezember, 2011 13:20

Wenn denn je so eine Geschichte geschehen wäre – was sie nicht ist! – dann hättest Du doch richtig reagiert. Denn vielleicht, vielleicht, vielleicht hätte besagter Drahthaardackel es sich zumindest beim nächsten Tankstellenbesuch überlegt, ob er sich noch mal mit einem großen, bösen Kerl anlegt. Welcher (der Tankstellenbesuch) auf Grund Mangels an Zigarettengeld ja auch noch auf sich warten lassen dürfte.
Oder kurz: es ginge ja um Sozialisierung. Die hättest Du wahrscheinlich ein bißchen vorangetrieben. Und es sich gefallen lassen ginge nun gar nicht…

Wortvogel
Wortvogel
20. Dezember, 2011 13:27

@ Earonn: Danke! Denn genau SO würde ich argumentieren, wenn mich jemand fragen würde, warum ich mich auf so was einlasse. Wenn ich es denn täte. Also außerhalb der Hypothese.

XXX
XXX
20. Dezember, 2011 16:10

Das Problem bei sowas ist, dass solche Typen, die schon auf ein dickes Vorstrafenregister schauen, nicht überlegen.

Martin
Martin
29. Dezember, 2011 19:28

Unfassbar, was es für Assis gibt.

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[…] Zeit (eigentlich schon immer) nur unser Zweitwagen, aber ich hänge an ihm. Wir haben einiges zusammen erlebt. Der ist so schön klein, praktisch und zuverlässig. Ich bin mit ihm nach Sylt und zurück […]