Kino-Kritik: Captain America
Themen: Film, TV & Presse, Neues |USA 2011. Regie: Joe Johnston. Darsteller: Chris Evans, Hayley Atwell, Stanley Tucci, Sebastian Stan, Tommy Lee Jones, Hugo Weaving, Neal McDonough, Toby Jones, Michael Brandon, Samuel L. Jackson
Story: 1942. Steve Rogers ist entschlossen, für sein Land gegen die Nazis zu kämpfen. Diverse Allergien und Malaisen machen ihn allerdings zu 100 Prozent untauglich. Der Wissenschaftler Dr. Erskine gibt ihm trotzdem eine Chance – als Teilnehmer an einem Programm, mit dem Supersoldaten gezüchtet werden sollen. Doch kaum ist Steve ein Muskelpaket mit übermenschlichen Reflexen und Kräften, wird Erskine erschossen – Steve wird der Einzige seiner Art bleiben. Als “Captain America” wird er zum patriotischen Maskottchen der US-Armee gemacht, ohne je an der Front zu kämpfen. Doch dann droht “Red Skull”, der Anführer der Hydra-Terrorganisation, die Welt mit einer Superwaffe zu vernichten. Ihr Einsatz, Captain America!
Kritik: Es ist schwer, “Captain America” zu besprechen. Schon deshalb, weil er in seinem Respekt gegenüber der Vorlage und der geradezu pedantischen Umsetzung praktisch perfekt ist. Marvels neustes Superhelden-Opus ist eine so gut geölte Maschine, dass man Kritikpunkte mit der Lupe suchen muss. Und wer von euch lässt sich mit “toller Film, reingehen!” abspeisen? Das könnte ich auch twittern.
“Captain America” ist weniger ein Superhelden- als ein Abenteuerfilm, der im klassischen Hollywood-Stil ein patriotisches, so romantisches wie romantisierendes Märchen erzählt. Es gibt Action, Humor, ein bisschen Liebe und Musik, als wäre die große Ära der Studios nie zu Ende gegangen, als wäre Chris Evans Errol Flynn und Hugo Weaving Basil Rathbone. Der Film spielt nicht in Amerika, sondern in dem Traum, den die Amerikaner heute noch von ihrer “best generation” haben. Den Bösesten der Welt stellt “Captain America” die Amerikaner als die Gutesten gegenüber. So heil, so klar, so naiv. Damals war alles einfacher – und es ist diese Norman Rockwell-sche Simplizität, in der wir uns verlieren können. Sie ist weniger “flashy” als der verführerische Kapitalisten-Charme der Glitzerwelt von Tony “Iron Man” Stark, aber dafür auch nicht moralisch ambivalent. Nicht nur in dieser Beziehung kann “Captain America” eine Seelenverwandtschaft zu “Indiana Jones” und den Serials der 30er Jahre nicht verleugnen. Oder zu “Rocketeer”, der ein ähnlich überzuckertes Americana präsentierte.
Zumindest daran kann man aber auch Kritik üben. Während “Indiana Jones” noch versuchte, mit ein wenig Ironie und Zynismus die verstaubten Stereotypen aufzupolieren, suhlt sich “Captain America” in seiner eigenen Makellosigkeit. Steve Rogers ist der perfekte “all american boy” und damit so spannend wie John Boy Walton. Ohne prächtige Nebenfiguren wie Colonel Phillips oder Howard Stark wäre er kaum in der Lage, den Film zu tragen. Sein Motiv ist Pflichtbewusstsein, nicht die schiere Begeisterung, plötzlich Superkräfte zu haben. Ihm geht die Euphorie eines Tony Stark ab, die düstere Entschlossenheit eines Bruce Wayne.
Andererseits: Gerade die einfach gestrickte Figur des Captain America dürfte interessant mit den etwas facettenreicheren Charakteren wie Bruce Banner und Tony Stark in “The Avengers” kollidieren. Ich könnte mir vorstellen, dass Cap sich am ehesten noch von Thor verstanden fühlt. Somit mag der grobe Strich, mit dem der Charakter gezeichnet wurde, Sinn und Zweck haben. Man wird es sehen. Fest steht auf jeden Fall: DIESER Captain America ist kein Pendant zu DCs “flying boyscout”. Der Superman-Mythos ist doch noch ein paar Nummern größer…
Darüber hinaus ist “Captain America” deutlich teurer produziert als “Thor” und “Green Lantern”. Er malt das ganz große Bild, geht an die ganz großen Locations. Ich habe noch in keinem Film eine derartig hanebüchene Menge an Effekt-Teams und Fachleuten in den Credits gelesen. Trotzdem oder gerade deswegen sind zwei oder drei Effekt-Sequenzen nicht wie aus einem Guss (die Einnahme des Hydra-Zuges wirkt teilweise erschreckend holperig). Auf der anderen Seite haben wir die Szenen, in denen Chris Evans’ Kopf auf einen schmächtigen Körper montiert wird – das ist DERART perfekt, dass man wie hypnotisiert auf die Nahaufnahmen stiert, um irgendein verräterisches Detail zu entdecken. Es gelingt nicht.
Etwas aufgestoßen ist mir die zu liberale Verwendung von Designs und Technologien, die “aus der Zeit gerissen” wirken. Zwar erklärt Howard Stark, dass Red Skull dem Rest der Welt weit voraus ist, aber ein wenig mehr Kontext hätte ich mir schon gewünscht – die geheime Zentrale des Bösewichts würde selbst heute noch futuristisch wirken, von 1942 mal ganz abgesehen. Und es wird arg viel mit Plasma/Strahlenwaffen geschossen. Ein homogeneres Production Design bei den Requisiten hätte mir gefallen.
Und schließlich kann man durchaus monieren, dass das bisschen, was nach der ausführlichen und gut erzählten “origin story” noch an Plot für Red Skull bleibt, aus der untersten James Bond-Schublade stammt. Die Menschheit mit Energiewaffen bedrohen, um eine neue Weltordnung zu schaffen? Gähn. Da passt es auch, dass der große Schlusskampf weder besonders groß ist, noch besonders viel Kampf beinhaltet.
Aber das ist alles Kleinkram in einem Film, der die ganz große Glocke läutet und wieder mal Marvels glückliches Händchen bei der Erschaffung eines kohärenten Universums beweist.
Fazit: Der größte, unterhaltsamste und mitreißendste Superheldenfilm eines Sommers, in dem die DC-Schwergewichte zugegebenermaßen durch Abwesenheit glänzen.
Der Trailer ist übrigens in toto besser als der Film, finde ich:
Werd´ ich mir dann doch vielleicht mal ansehen.
Gut´s Nächtle!
Nacht!
Hier mein Lieblings-Review zu dem Film…
http://redlettermedia.com/half-in-the-bag-captain-america-and-the-rocketeer/
Ich mochte den Film sehr – besonders seinen Serial/Adventure-Charakter – aber es wird sehr schwer, Captain America in die Gegenwart einzubetten (IMHO). Da man dahingegend keinen Druck hatte, wäre eine Cap-Trilogie in den 40ern sinnvoller gewesen (zumindest für mich interessanter – allerdings bin ich beim Cap nicht sehr comicfest, vllt. funzt es ja). Und erst am Ende des dritten Teils kommt er in die gegenwart (somit zu den Avengers). Wäre ja alles kein problem gewesen. Der Cap aus Avengers hätte ja parallel zu Teil 2 und 3 in den 40ern laufen können. Wäre mal was anderes gewesen…
Ja, Doppelpost, trotzdem für die Nachteulen, die sich nicht zu ihrer Nachtollen ins Bette legen wollen, ein toller Zeitvertreib:
http://www.cgsociety.org/index.php/CGSFeatures/CGSFeatureSpecial/captain_america
@Wortvogel: Also ist der Red Skull eher ein ,,Mad Scientist” im Film?
In den Comics wurde ja der Skull von Hitler persönlich ausgesucht und ausgebildet. Also das Symbol für den Naziterror. Das perfekte Gegenstück zu Cap.
@Peroy
Ich mag “Half in the Bag” nicht so. Ich finde Mr. Plinkett sollte mal wieder ein paar richtige Reviews, wie die berüchtigten Star Wars/Trek-Reviews raushauen, und das nicht bloß 2mal im Jahr. Half in the bag wirkt irgendwie als ob er verbergen will, dass ihm sein normaler REview-Stil zu aufwändig und lästig geworden ist. Und dann filmt er sich halt nur noch im Siskel/Ebert Format, was irgendwie auch ein bisschen ausgelutscht ist. Und die kleinen Sketsche zwischendrin reißen es auch nicht gerade raus.
Klingt doch nach Spass, da freu ich mich drauf:-)
@heino: so ist es. Den will man als Comicfan nicht verpassen. Schlimm genug, dass mir “X-Men: First Class” entgangen ist – “Green Lantern” aber nicht…. *facepalm*
@kosar34: was soll ich lustiger finden: Hitler als Nahkampfausbilder (ELF!), oder dass ein ROTER Totenschädel ein gutes Symbol für den Naziterror abgeben soll? 😉
@ kosar: Red Skull (Johann Schmidt) ist im Film Hitlers bester Wssenschaftler, macht sich aber dann mit der Hydra-Einheit “selbstständig”. Somit kämpft Cap auch meistens nicht gegen Nazis, sondern gegen austauschbare und gesichtslose Hydra-Handlanger.
@wortvogel: Danke für die Info. Das Hydra gegen die Nazis ausgetauscht wurde, stört die US-Fans total. Genauso die Sache mit den Red Skull. Finde ich schon sehr interessant. Sonst sind ja die Nazis ein gern gesehener Filmgegner für die Amis. Deshalb erstaunt mich schon diese Zurückhaltung jetzt bei Cap. Auf der anderen Seite:
Eine Red Skull Actionfilmfigur mit Hakenkreuz, statt Hydrasymbol, da haben wohl selbst die Amis Schiss. 3-D: Top oder Flop?
@marcus: Hitler als Nahkampfausbilder wäre doch sehr interessant. 😉
Das wäre doch was für die Jungs von Monty Phython gewesen.
@Exverlobter:
“Ich mag “Half in the Bag” nicht so. Ich finde Mr. Plinkett sollte mal wieder ein paar richtige Reviews, wie die berüchtigten Star Wars/Trek-Reviews raushauen, und das nicht bloß 2mal im Jahr.”
Aber hallo! Ich finde Half in the Bag besser als nichts, aber die Reviews von Episode I – III schaue ich mittlerweile lieber als die Filme selbst
@Marcus:tu dir selbst einen Gefallen und schalte die First Class-DVD, sobald du sie dir ansiehst, nach der Hälfte der Laufzeit aus. Das erspart dir den Biss in die Tischkante oder wahlweise das wehrlose Sofakissen.
@heino: ich habe “The Spirit” UND “The Loved Ones” überlebt, mich schockt nix mehr.
“Aber hallo! Ich finde Half in the Bag besser als nichts, aber die Reviews von Episode I – III schaue ich mittlerweile lieber als die Filme selbst”
Kunststück…
@Marcus:da haste natürlich recht, schlimmer kann es gar nicht werden. Höchstens noch im Triple mit Catwoman………
Und wie wird wohl Anne Hathaway als Catwoman? Bei den Bildern, die Mizuno neulich im Facebook verlinkte, war ja nicht nur eines von ihr mit Mizunoschuhen, eines, wo ein Nikeshirt erkennbar war, da war zum Anfang ja eines, wo Catwoman das Batbike besetzt.
@Achim: “Und wie wird wohl Anne Hathaway als Catwoman?”
Besser als Halle Berry….
Aber schlechter als Michelle Pfeiffer
@Achim/Exverlobter:ich denke, der Vergleich der Darstellerinnen ist sinnlos, denn alle 3 hätten bei entsprechend guter Vorlage auch eine entsprechend gute Leistung abliefern können. Die Pfeiffer hatte es bei “Batman returns” leicht, die Berry bei “Catwoman dagegen eine schier unlösbare Aufgabe, denn dieses dämliche Script kann kein einzelner Darsteller retten. Und die Hathaway wird hoffentlich eine bessere Rolle spielen als Katie Holmes und Maggie Gyllenhaal in den ersten beiden Nolan-Streifen.
@heino:
Gyllenhaal gefiel mir nicht so sehr, das lag aber daran, dass ich mich damals spontan in Katie Holmes verliebt hatte.
@Achim: “Gyllenhaal gefiel mir nicht so sehr, das lag aber daran, dass ich mich damals spontan in Katie Holmes verliebt hatte.”
Geschmacksverirrung, wenn Du mich fragst….
@heino: Maggie Gyllenhaal war doch super. Katie Holmes gefiel mir nicht, weil ich der die gewiefte Staatsanwältin nicht abnehme. Dafür ist die zu kleinmädchenhaft.
Bei Halle Berry muss ich dir zustimmen – sie hat nur insofern schuld, als sie nicht schon beim Lesen des Skripts gesehen hat, wie scheiße der werden wird.
Und Michelle Pfeiffer war super, aber ihre Rolle hatte ja mit der “richtigen” Catwoman aus den Comics mal gar nichts zu tun.
@Marcus
Kenn die Comics überhaupt nicht, ist mir also Wurst, ob das mit denen irgendwas zu tun hat.
Mir hat es gereicht, dass sie das katzenartige von allen dreien(Pfeiffer, Berry, Hathaway) am besten rüberbringt. Und wenn ich die neuen Bilder von Hathaway sehe, weiß ich schon jetzt, dass sie mit Pfeiffer nie mithalten wird können (auch wenn sie schauspielerisch überzeugen mag, der Look passt einfach nicht) Sieht eher wie Batgirl aus.
@Marcus:ich finde Maggie Gyllenhaal prinzipiell auch toll, aber ihre Rolle in The dark knight war noch magerer angelegt als die der Holmes in Batman begins. Und die harte Staatsanwältin konnte ich ihr erst recht nicht abkaufen. Die Holmes wirkt sehr jung, aber das passte meiner Meinung nach zur Rolle der jungen Idealistin, die sie da verkörpern sollte.
@Exverlobter:woher willst du wissen, dass Anne Hathaway nicht mit Michelle Pfeiffer mithalten kann? Bisher haben wir nur ein Bild von ihr auf dem Batpod gesehen, da kan man kaum ein Urteil über den ganzen Film fällen. Und dass ihr Kostüm nicht so aussehen würde wie das in Batman returns, war von vornherein klar. Nolan will es halt so realistisch wie möglich, da passt ein selbstgenähtes Lackkostüm bei einer professionellen Einbrecherin wohl kaum in`s Raster.
Klar, mag Hathaway möglicherweise die beste Performance aller Zeiten abliefen. Und wenn das passiert, werde ich das auch würdigen. Aber Pfeiffer hat insofern den unschlagbaren Vorteil, dass ihr Kostüm sie in der Tat wie eine Katze hat aussehen lassen.
Und dazu muss ich keinen Trailer sehen, das sehe ich schon anhand des Bildes von Hathaway, dass das nix mehr wird.
Sorry, aber das ist Quark. Die erste Setfotos von tom Hardy als Bane zeigten auch etwas, das nicht im mindesten zur Figur zu passen schien. Die neueren Fotos zeigten dann das eigentliche Outfit und schon war die Fanboy-Baggage wieder still.
Dass das Kostüm La Pfeiffer wie eine Katze ausehen lässt, liegt einzig und allein an den Ohren auf der Kopfmaske. Ohne die wäre das auch nur ein stinknormaler Lackoveralle, der ihr allerdings gut steht. udn wer sagt denn, dass wir schon das endgültige Kostüm der neue Catwoman gesehen hätten?
Ich muss dazu auch noch sagen, dass ich wohl einer der wenigen bin, die mit dem “realistischen” Nolan-Design nicht so viel anfangen können, und deswegen die Burton-Filme besser findet. Da gehöre ich wohl zusammen mit dem Nostalgia-Critic zu einer MInderheit.
Ich finde beides auf seine Art gut. Für mich repräsentiert das auch zwei verschiedene Phasen der Batman-Comics. Nolan steht für die realistischere Gangart der Neal Adams-Phase, Burton für die düstere Gothic-Variante der 40er. Kann man aufgrund der unterschiedlichen Ansätze auch nur schwer vergleichen. Ähnlich wird das wohl bei Spider-Man werden, Raimi steht da für die modernere “Ultimate Spider-Man”-Variante, der neue Film scheint (abgesehen vom Kostüm) doch eher auf die 70er Jahre zu schielen.
Der Grund weshalb ich das Design kritisiere liegt darin, dass IMO bei einer Comic-Verfilmung ein Grund vorliegen muss, den Film auch anzuschauen. Wenn der Film zu realistisch wirkt, kann mir auch ein normales Crime-Drama anschauen, und brauche dann dazu keine Comic-Verfilmungmehr . Deswegen funktionieren meiner Meinung nach die Nolan-Filme nicht. Sie versuchen einem zu vermitteln, dass sie in der REalität spielen, und verknüpfen diese Realität mit der Comic-Welt. Das passt meiner Meinung nach nicht zusammen. Entweder einen richtigen Comic a’la Burton, oder einen Thriller der Marke “Schweigen der Lämmer”. Der Mix wirkt unglaubwürdig.
“Der Grund weshalb ich das Design kritisiere liegt darin, dass IMO bei einer Comic-Verfilmung ein Grund vorliegen muss, den Film auch anzuschauen. Wenn der Film zu realistisch wirkt, kann mir auch ein normales Crime-Drama anschauen, und brauche dann dazu keine Comic-Verfilmungmehr . Deswegen funktionieren meiner Meinung nach die Nolan-Filme nicht. Sie versuchen einem zu vermitteln, dass sie in der REalität spielen, und verknüpfen diese Realität mit der Comic-Welt. Das passt meiner Meinung nach nicht zusammen. Entweder einen richtigen Comic a’la Burton, oder einen Thriller der Marke “Schweigen der Lämmer”. Der Mix wirkt unglaubwürdig.”
Nein.
“Nein.”
That’s all?
Ja.
@heino:
Burton hat KEINE AHNUNG von Batman. Als Batman-Verfilmung ist “Batman Returns” völlig absurd, und in “Batman” stört mich vor allem, wie selbstverständlich Batman da seine Gegner tötet. Das geht doch wirklich gegen den Kern der Figur.
Das ist aber egal, weil die Filme als FILME großartig sind.
Nolan dagegen hat Batman als Figur 100%ig verstanden, aber eben beschlossen, das ganze vollkommen realistisch aufzuziehen. Das und die sehr cleveren Drehbücher machen den Reiz aus. (Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, wie er Bane in “realistisch” rüberbringen will.)
@Exverlobter:
1.) Sorry, dein “das kann ja nix werden” ist einfach unsinnig. Du weißt noch nicht genug, um eine Meinung haben zu können.
2.) Du hast auch nicht allzu genau hingesehen. Schau dir das Bild von Catwoman auf dem Batbike nochmal an. Ihre Hightech-Brille hat etwas dezidiert Katzenartiges, mit den leicht hochgezogenen Seiten, fast wie Katzenohren geformt. Außerdem werden die Augenlinsen bestimmt im Dunkeln leicht glimmen, Infrarotsicht und so. Und es wird vermutlich noch etwas offensichtlicher, wenn man sie mal sieht, ohne dass sie leicht den Kopf senkt. Es ist nicht so “in your face”, wie es Katzenohren am Kostüm wären, aber es ist da. Und es hat, im Gegensatz zu den bisher dagewesenen Kostümen, einen Sinn. Auch von ihrem Kostüm selber sieht man auf dem Bild ja nicht soviel. Dazu Anne Hathaway mit ihren großen, dunklen Augen. Das passt doch viel besser als Michelle Pfeiffer (die natürlich trotzdem super war) zu dem Aussehen, das Catwoman in den Comics hat. Und wie sie es SPIELT, haben wir auch noch nicht gesehen.
Die Nolan Filme funktionieren wunderbar. Selbst wenn man noch nie etwas von Batman gehört hätte, wäre doch “Batman Begins” ein nachvollziehbarer Film.
Ich verstehe nicht, wo das Problem bei Comicverfilmungen sein soll.
Romane werden ja auch verfilmt
@ Peroy: “Nein.”
Genau. 🙂
“Die Nolan Filme funktionieren wunderbar.”
Nein.
“Burton hat KEINE AHNUNG von Batman. Als Batman-Verfilmung ist “Batman Returns” völlig absurd, und in “Batman” stört mich vor allem, wie selbstverständlich Batman da seine Gegner tötet. Das geht doch wirklich gegen den Kern der Figur.
Das ist aber egal, weil die Filme als FILME großartig sind.”
Nein.
Ein bisschen einsilbig heute… egal…
@Exverlobter:
“Wenn der Film zu realistisch wirkt, kann mir auch ein normales Crime-Drama anschauen, und brauche dann dazu keine Comic-Verfilmungmehr . Deswegen funktionieren meiner Meinung nach die Nolan-Filme nicht. Sie versuchen einem zu vermitteln, dass sie in der REalität spielen, und verknüpfen diese Realität mit der Comic-Welt. ”
Das ist doch völlig willkürlich. Wieso sollte eine Comicverfilmung unrealistisch aussehen MÜSSEN, um gut zu sein?
Eine Comicverfilmung MUSS, wie jeder andere Film auch, nur eins: GUT sein. WIE das erreicht wird, ist egal.
Durch düsteren Realismus, wie Nolan: gut. Durch einen epischen, in sich stimmigen, phantastischen Comic-Look, wie bei Burton: auch gut.
@Peroy: Doch. Doch. 😀
Gut, das ist halt Geschmacksache. Bei Burton, oder gar bei Schumacher werde ich allein von den Designelementen in die COmic-Welt hineingezogen, und kann das ganze auch als das betrachten was es ist, nämlich als eine Comic-Verfilmung.
Ein Film wie “Dark Knight” hingegen ist so realistisch, dass er schon komplett ohne die Comic-Elemente funktionieren würde, und somit in der realen Welt spielen könnte. In der realen Welt würde ein Terrorist wie es der Joker im Dark Knight verkörpert aber nicht wie auf einem Kostümball herumlaufen. Der würde eher so aussehen wie Anders Behring Breivik, nämlich relativ unauffällig. Bis er gnadenlos zuschlägt.
Mein Punkt ist, dass sich der realistische Anspruch mit den Comic-Elementen irgendie nicht verträgt. Entweder will ich das eine haben oder das andere.
@Exverlobter: “Mein Punkt ist, dass sich der realistische Anspruch mit den Comic-Elementen irgendie nicht verträgt.”
Verstehe ich nicht. Definiere Er “Comic-Elemente”…..
Elemente, die ein buntes, nicht ganz realistisches Abbild der Wirklichkeit darstellen. (seien es jetzt Enten in den Duck Tales, oder Mensch/Spinnen oder Mensch/Fledermaus Hybride bei Spiderman und Batman)
Das mit den Comic-Elementen, die im Film anvisiert werden sollen, kommt bei mir nicht an: Comics sehen nach Comics aus, weil sie eben gezeichnet sind. Die Batman-Comics, die ich gelesen habe, haben kein Entenhausen dargestellt, sondern eine Stadt abgebildet. Jetzt kann man ja vielleicht versuchen, dieses Zeichnerische im Film darzustellen, wie in “Sin City”, oder mit bestimmten Einstellungen typische Bilder zitieren, aber wenn in einem Comic Realität mit den Mitteln eines Comics abgebildet wird, warum sollte dann bei einer Comic-Verfilmung Realität nicht mit Mitteln des Films abgebildet werden?
Bei Burton sehe ich buntem, operettenhaften Treiben und Chargieren zu. Bei Nolan sehe ich das Drama, das die Comics für mich waren.
Batman ist kein Mensch/Fledermaus-Hybride, das ist ein Multimillionär in einer Ganzkörperrüstung…
@Peroy: Und selbst wenn er dieser Hybride wäre, wäre auch das immer noch kein gutes Argument gegen eine realistischen Look.
Also ich dachte das Bruce Wayne von einer Fledermaus gebissen wurde. Bin mir zwar nicht sicher was die Comics angeht, aber zumindest in Batman Forever mit Val Kilmer war das so. Der kleine Bruce stürzt in eine Höhle, und eine kleine Fledermaus kommt langsam auf ihn zu.
Das mit der Fledermaushöhle wurde in Batman Begins besser erklärt. Wayne wurde natürlich nicht gebissen, sondern hatte nur furchtbar Angst. Deshalb entschloß er sich, selber als Fledermaus aufzutreten, um den Gangstern genauso Angst zu machen. So in etwa.
Aber zum Beispiel der Jigsaw Killer aus den SAW Filmen verkleidet und maskiert sich auch. Da wurde glaube ich aufgrund der FILME ein Comic von produziert.
Genauso gut könnte man auch ein Hannibal Lecter Comic machen.
@Peroy
Doch.
Scarecrow wurde von einer Vogelscheuche gebissen und der Joker von einem Clown …
Diese Doppelposts …
Das hängt immer bei mir hier irgendwie.
Verzeihung.
Das kommt dabei raus, wenn die Fledermaus beißt:
http://nachrichten.t-online.de/usa-mann-stirbt-nach-biss-tollwuetiger-vampir-fledermaus/id_48833570/index
Von wegen Batman werden … 😉
@Dietmar: “Scarecrow wurde von einer Vogelscheuche gebissen und der Joker von einem Clown …”
Und Robin von einem Rotkehlchen….
@Peroy:
teilweise muss ich dir zustimmen, teilweise eben nicht.
So, gerade auch gesehen.
Film: genehmigt.
3D: nervt mich immer noch.
Review: what he said.
Zwei Anmerkungen, mit *SPOILER*:
1.) Ging es nur mir so, dass Red Skull ab dem Moment, in dem er sich demaskiert und nicht mehr mit Hugo Weavings Visage rumläuft, weitaus uninteressanter, uncharismatischer und (hähä) gesichtsloser wird?
2.) Ist das Ende so zu verstehen, dass Red Skull nach Asgard gebeamt wurde? (NAZIS IN SPACE! ELF! 😯 )
@Marcus:”Burton hat KEINE AHNUNG von Batman. Als Batman-Verfilmung ist “Batman Returns” völlig absurd, und in “Batman” stört mich vor allem, wie selbstverständlich Batman da seine Gegner tötet. Das geht doch wirklich gegen den Kern der Figur.”
Das ist erstens so nicht richtig, weil Burton im Gegensatz zu Nolan – der nach eigener Aussage in diversen Interviews vor “Batman begins” niemals Comics gelesen hat und deshlab auf das Script von Goyer bauen musste – schon lange Batman-Fan war, und zweitens hat Batman das in den Anfangsjahren auch in den Comics in schöner Regelmäßigkeit getan, bis DC kalte Füße bekam. Ich sehe das immer noch so, dass die 3bisherigen Regisseure (vermutlich unbeabsichtigt) jeweils eine Periode der Comics vefilmt haben. Burton steht dabei für die 40er, Schumacher für die grausigen 60er, in denen Batman oft zusammen mit Supes auch gegen Typen wie Mongul antreten musste, und Nolan für die härteren 80er. “Batman begins” bezieht sich ja auch ziemlich deutlich auf die “Year one”-Miniserie, da erklärt sich so einiges draus.
Das beste an Captain America war die Star Spangled Man Propaganda-Szene sowie der Abspann. Der Rest?? Na ja.
Zuviel Sci-Fi und zu wenig WWII-Exploitation. Ich bin enttäuscht.
Und mal eine Frage an die Hardcore-Comic Nerds? Basiert diese ganze Hydra-GEschichte auf dem Comic, oder ist es wie Mr. Plinkett vermutet nur ein Plot-Device um Swastikas im Film zu umgehen (Political Correctness ausgerechnet in Captain America?)
Warum sollten sich Amis, drum scheren, Hakenkreuze zu umgehen?
Keine Ahnung, könnte denen ja echt egal sein. Aber wie die Jungs von Redlettermedia in dem von Peroy verlinkten Video sagten: Für Captain America, die Propaganda-Figur des Krieges schlechthin, ist das echt recht zahm umgesetzt. Eigentlich geht es in dem Film ja auch gar nicht um den Zweiten Weltkrieg. Lame!
Wie bei Star Trek 11, waren die End-Credits besser als der Film selbst, und zeigten genau das, was ich eigentlich im Film sehen wollte.
“Und mal eine Frage an die Hardcore-Comic Nerds? Basiert diese ganze Hydra-GEschichte auf dem Comic, oder ist es wie Mr. Plinkett vermutet nur ein Plot-Device um Swastikas im Film zu umgehen (Political Correctness ausgerechnet in Captain America?)”
In den Comics (sowohl die aus den 40ern als auch in der Ultimates-Serie) sind es Nazis, was ja auch nur logisch ist, denn schließlich wurde CA ja erschaffen, um Hitler zu besiegen. Warum das im Film geändert wurde, kann ich nicht sagen. Aber ich glaube nicht, dass es was mit den Hakenkreuzen zu tun hatte.
@Heino
Amerikaner haben zwar keine Angst vor Hakenkreuzen, sind aber empfindlich was “Political correctness” anbelangt. Womöglich liegt es ja daran.
Denke ich nicht, bei “Rocketeer” hat das ja auch keinen gestört. Ich kann mich aber noch an die Kontroverse erinnern, die der Dino-verlag in den 90er auslöste, als er freiwillig aus dem CA/Batman-Crossover die Hakenkreuze entfernte. Vielleicht wurde hier wirklich Rücksicht auf die angenommene Empfindlichkeit der ausländischen Märkte genommen.
Und der Film ist überraschend erfolgreich, obwohl CA hier nie den Bekanntheitsgrad von Superman, Batman oder Spider-Man erlangt hat:
http://www.aintitcool.com/node/51198
@heino: “Ich kann mich aber noch an die Kontroverse erinnern, die der Dino-verlag in den 90er auslöste, als er freiwillig aus dem CA/Batman-Crossover die Hakenkreuze entfernte.”
Hakenkreuze zu löschen oder zu verfremden ist bei deutschsprachigen Comicveröffentlichungen doch üblich, siehe TDKR, Hellsing, Hellboy…..
Mir fällt sofort “Hans Gruber” ein, und das ist weit harmloser.