04
Aug 2011

Film-Kritik: Rise of the Planet of the Apes (Nachtrag)

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Planet_der_Affen_Prevolution_Rise_of_the_Planet_of_the_Apes_PosterUSA 2011. Regie: Rupert Wyatt. Darsteller: James Franco, Tom Felton, Brian Cox, Andy Serkis, Freida Pinto, John Lithgow u.a.

Story: Durch ein missglücktes Experiment, bei dem nach einem Alzheimer-Medikament gesucht wird, kommt der Wissenschaftler Will Rodman in den Besitz des kleinen Affen Cäsar, der erstaunliche Intelligenz besitzt. Doch mit zunehmendem Alter wird Cäsar schwieriger zu bändigen und landet schließlich in einer Art Waisenhaus für Affen. Dort schwingt er sich zum Anführer auf, rottet eine Armee Primaten um sich – und bricht aus.

Kritik: Wieder so ein Film, den ich mir nur euretwegen gegeben habe. Machen wir uns nichts vor: Burtons “Planet der Affen” war ein Reinfall mit einem geradezu provokant beschissenen Ende, der kein Sequel verdient hat. Und die Idee, die Affen diesmal in CGI zu gestalten, hat mich ungefähr so begeistert wie die Idee, im “I am legend“-Remake auf Vampire aus dem Computer zu setzen. Das klang alles so… unnötig. Hat die Welt wirklich auf “Rise of the Planet of the Apes” gewartet – inklusive des doofen Titels, der mit “Rise of the Apes” allemal besser und logischer gekürzt worden wäre?

Menschen gegen marodierende Banden von CGI.Affen – pass the popcorn!

Was soll ich sagen? “Rise” ist ein echter Rocker, ein Oldschool-Blockbuster, der tatsächlich weit über das heute übliche Maß an Storytelling und Charaktere hinaus geht, ohne dabei das Spektakel zu vernachlässigen. Wie “X-Men: Erste Entscheidung” zeigt er Tugenden, auf die man im Kinojahr von “Green Lantern” und “Transformers 3” gar nicht mehr gesetzt hatte. Dieser Film ist WIRKLICH spannend, WIRKLICH gut gemacht. Kein Action-Konzentrat und keine leblose Merchandise-Maschine. Echtes Kino.

Ich habe lange in keinem Film jenseits der 150 Mio.-Budgetliga (mit Ausnahme von “Inception” vielleicht) ein so sauber konstruiertes, bis in die Kleinigkeiten getaktetes verfilmtes Drehbuch gesehen. Korrektur: Aktuellen Meldungen zufolge hat “Rise of the Apes” nur beeindruckende 96 Millionen Dollar gekostet.

Nach einer relativ zügigen Intro-Sequenz nehmen sich die Autoren richtig Zeit, um das zu bauen, was sonst gerne nur behauptet wird: einen grundlegenden Konflikt zwischen Antagonisten und Protagonisten – ohne dabei festzulegen, welche Seite davon Mensch und welche Affe ist. Mit viel Mühe wird der Charakter Cäsar gebaut – zu intelligent für die Affen, zu “primal” für die Menschen. Wir sehen, wie Affen gequält werden, Hierarchien selbst in der Gefangenschaft pflegen, die Unvereinbarkeit von menschlicher Vormacht und friedlicher Koexistenz.
rise-of-the-planet-of-the-apes-wallpaper
Das ist auch durchaus politisch zu sehen: “Rise of the Apes” verbindet zwei klassische literarische Grundmotive nahtlos – “Der Aufstand der Sklaven” mit all seinen Facetten (auch ein gut behandelter Sklave ist ein Sklave) und “Frankenstein” mit dem Fluch der Kreatur, die wir geschaffen haben, ohne sie kontrollieren zu können.

“Rise of the Apes” ist in der ersten Stunde nicht immer leicht anzuschauen, und das ist gewollt: Wir müssen die Affen verstehen, ihre Qualen sehen, ihre Unterdrückung, damit sie bei ihrem Aufstand für uns mehr sind als beliebige Monsters, die es zu töten gilt. Als Cäsar im wahrsten Sinne des Wortes die Tür zwischen sich und Will schließt, stehen wir auf seiner Seite. Die Affen wollen nicht erobern – sie wollen frei sein. Und wir haben kein wirkliches Recht mehr, es ihnen zu verweigern. Dass wir es dennoch tun, entpuppt sich als der große Fehler.

Wer trotz der ungemein spannenden Story und dem zügigen Tempo dann nach Remmidemmi lechzt, der wird im Finale mehr als gut bedient: Der Standoff zwischen den Affen und den Spezialeinheiten auf der Golden Gate Bridge mag nicht die fetteste Actionsequenz aller Zeiten sein – aber bei Gott, sie funktioniert! Und sie reißt uns mit, gerade weil wir emotional zu diesem Zeitpunkt erheblich mehr investiert haben als bei vergleichbaren Sommerkrachern.

Vielleicht ist DAS der größte Verdienst von “Rise of the Apes”: Er schafft ein befriedigendes Ende mit einer Option für ein unausweichliches, schreckliches, grandioses Sequel, das für mich gar nicht früh genug kommen kann!

“I am home” – wer da im Kino keine Gänsehaut bekommt, dem ist nicht zu helfen.

Gehen wir mal ein wenig von der Story weg, hin zu den technischen Details: Rupert Wyatt erweist sich in seinem gerade mal zweiten Film als absolut trittsicher, was die emotionalen Beats wie die üppigen Effekte angeht. Er zeigt nie zuviel, deutet gerne an, hat aber auch ein Händchen für genau das große Pathos und die großen Bilder, die ein echter “Planet of the Apes”-Film braucht. Unterstützt wird er dabei von einer flüssigen, die Affen immer begleitenden Kamera, dem nie nach Aufmerksamkeit heischenden Schnitt und einem exzellenten Score. Hier greift alles ineinander, passt, wackelt, hat Luft.

Was die CGI-Affen angeht, die mir vorab das Bauchgrimmen machten: Ja, sie sind aus dem Computer, das ist nicht zu übersehen. Und gerade beim kleinen Cäsar kann das auch nicht überspielt werden. Aber “Rise of the Apes” schafft ein heutzutage fast ausgestorbenes Wunder: Er verkauft uns die CGI durch eine seriöse Inszenierung, einnehmende Charaktere und echte Spannung. Nach spätestens 30 Minuten sieht man zwar immer noch, dass es sich um CGI handelt – aber es ist völlig egal. Weil wir die Affen GLAUBEN. Weil wir MITGEHEN. Wie bei “King Kong” 1933 und “Jaws” 1974 ist nicht die Perfektion der Tricks entscheidend, sondern die Souveränität, mit der sie uns präsentiert werden.

Wie passt “Rise” in die “Apes”-Mythologie? Auch hier bleibt die Balance perfekt gewahrt: Der Burton-Film bleibt komplett außen vor. Manche Orts- und Charakternamen lassen den “Apes”-Fan schmunzeln, im Fernsehen läuft ein Heston-Film, und auch “Get your stinking paws off me, you damn dirty ape!” ist zu hören. Aber es ist nie so selbstreferenziell, dass es den Film aus seiner eigenen Wirklichkeit wirft. Und viel bewundernswerter sind die Details, in denen Wyatt das alte “Apes”-Universum Stück für Stück vorbereitet: Die Schimpansen als Anführer, die Orang-Utans als Berater, die Gorillas als Krieger. Alles schon da, alles fast unvermeidlich. In “Rise of the Apes” kann man “Battle for the Planet of the Apes” und “Conquest of the Planet of the Apes” förmlich schon riechen.

Würde ich niggelig werden wollen, könnte ich jetzt die im Film präsentierte “Wissenschaft” als totaler Kappes diskreditieren, ein paar kleinere Logiklöcher aufzählen, die mangelnde Entwicklung von Freida Pintos Charakter – aber das wäre nur relevant, wenn es der Unterhaltung Abbruch täte. Mir ist komplett egal, ob der Begriff “Virus” hier so hanebüchen verwendet wird wie in meinem “Sumuru” (ich vermute, die Autoren haben sich vorher genau so schlau gemacht wie ich – gar nicht). Oder warum sich ein Pharma-Konzern augenscheinlich nicht mal im Labor Panzerglas leisten kann.

Es. Ist. Wurscht.

Fazit: Ein grandioser Neustart einer tot geglaubten Franchise und ein so perfektes wie überfälliges Beispiel dafür, dass sich großes Entertainment und gutes Storytelling eben doch nicht ausschließen. GO APE!

Der nachfolgende Trailer ist ziemlich clever, denn er scheint die gesamte Handlung zu verraten. Aber mitnichten: Hier werden Szenen und Dialogfetzen zwar stimmig, aber nicht parallel zur Filmhandlung geschnitten. Trotzdem empfehle ich jedem Zuschauer, der noch den vollen Genuss im Kino haben will, hier nicht den Play-Button zu drücken:

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NACHTRAG 6.8.: Momentan sieht es so aus, als würde “Rise of the Apes” mit 54 Millionen am ersten Wochenende deutlich besser abräumen als angenommen. Angesichts des überschaubaren Budgets dürfen wir uns wohl auf “Battle for the…” oder “Conquest of the…” freuen.



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162 Kommentare
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Marcel
Marcel
4. August, 2011 15:51

Wieder mal eine Perle, die wohl sonst an mir vorübergegangen wäre.
Danke Torsten.

Peroy
Peroy
4. August, 2011 15:56

Das ist ja alles schön und gut, aber das Problem ist nur, wen interessiert dieser Film ? Ich glaube, der wird floppen, weil keiner nach einem neuen “Planet der Affen” geschrieen hat. Die CGI-Affen im Trailer turnen auch eher ab.

Wortvogel
Wortvogel
4. August, 2011 15:59

@ peroy: Soll ich deswegen meine Meinung ändern? Ich trommle für gute Filme.

Marko
4. August, 2011 16:24

“… weil keiner nach einem neuen “Planet der Affen” geschrien hat.”
Angesichts der Burton-Panne: Doch, nämlich alle die, die das Thema verfilmt sehen wollen, ohne antiquarische Filme ansehen zu müssen. Zudem ist es ja kein Remake von “Planet der Affen”, sondern eine Art Vorgeschichte.
Ich war (und bin) noch skeptisch, gestehe aber, dass mich die gute Wortvogelkritik sowohl verwundert als auch erfreut …

Dietmar
Dietmar
4. August, 2011 16:31

Eugen Drewermann forderte im “Nachtstudio” des ZDF eine neue Ethik ein, die nicht mehr anthropozentrisch sein dürfe. Ob ihm dieser Film gefiele?
Nur das Original mit Heston war bisher ein guter Film. Diesen hatte ich sowas von gar nicht auf meiner Liste …

Stefan
4. August, 2011 16:31

Na toll, jetzt juckt es doch wieder. Eigentlich wollte ich den Film genauso ignorieren wie Burtons “Machwerk”. Selbst das Zucken nach dem Trailer, den ich im Kino sah, überging ich geschickt. Und jetzt? Nach Deiner Kritik juckt es am ganzen Körper. Ich brauche wohl einen Affen um mich zu entlausen. 🙂

Thomas Thiemeyer
4. August, 2011 16:35

“wen interessiert dieser Film ?”
Mich.

Marko
4. August, 2011 16:35

@ Dietmar: Bitte? Eine nichtanthropozentrische Ethik? Wo soll das enden, darf man dann nicht mal mehr ohne Reue Speziesist sein? o_O

DMJ
DMJ
4. August, 2011 16:38

Hey, damit hätte ich ja nun gar nicht mehr gerechnet. 😀
Ich als Burton-Fan kann den Vorgänger nicht leiden und fürchtete, die Marke habe ein unrühmliches Ende gefunden, doch seit ich die ersten Teaserschnipsel für “Rise” sah, war ich schon gierig darauf. Nun wirklich was positives über den Film zu hören, hätte ich aber gar nicht erwartet.

Dietmar
Dietmar
4. August, 2011 16:49

@Marko: Das frag mal Prof. Drewermann …

Peroy
Peroy
4. August, 2011 16:54

““wen interessiert dieser Film ?”
Mich.”
Wirklich… ?

Doc Knobel
Doc Knobel
4. August, 2011 17:37

Als die Ankündigung eines neuen “Affen” Films kam, war ich mehr als skeptisch. Einerseits mag ich die alte Reihe komplett, wenngleich mit einigen Abstufungen, andererseits passte mir dieser Prequel-Ansatz nicht und zu guter Letzt war ich skeptisch, was den CGI-Einsatz anging. Dann sah ich den Trailer. Und seitdem ist das der einzige Blockbuster dieses Jahr, auf den ich mich wirklich freue, und bei dem ich die Hoffnung habe, dass er eben mehr zu bieten hat, als eine technische Wundertüte und mich nicht so sehr langweilt oder abstößt wie der sonstige Hollywood-Einheitsbrei, der sonst im Sommer auf uns niederprasselt. Und ich hatte ein verdammt gutes Gefühl.
Und dann kommt diese Kritik hier. Wow. Meine Vorfreude ist gerade gestiegen. Freue mich tierisch drauf. Am 13.08. sitze ich drin.

Andy
Andy
4. August, 2011 17:40

Oh das hört sich ja gut an.
Danke Torsten.
Bisher konnte ich mich immer auf deinen Geschmack verlassen.
Gerade im Bezug auf die CGI Affen hatte ich auch ein bisschen Bauchschmerzen!

ColonelHeinz
ColonelHeinz
4. August, 2011 18:19

Also mit solch einer Jubel-Kritik hätte ich jetzt nicht gerechnet. Sah mir alles im Trailer so “Bäh” aus. Gerade die angesprochenen CGI-Affen haben mir jedes Mal die Lust auf den Film genommen.
Das Konzept “Affen gegen Menschen” finde ich immer noch etwas albern. Mal schauen ob sich wer findet, der sich den Film unbedingt ansehen will und mich noch davon überzeugt…

Thomas
Thomas
4. August, 2011 18:25

Ein “bis in die Kleinigkeiten getaktetes … Drehbuch”..? Hallo?
Das da ein Affe im Labor schwanger ist und ein Baby bekommt, ohne das es die dutzenden Wissenschaftler, die sie ständig umschwirren merken ist sauber erzählt? Dass das Mädchen Jahre nicht merkt welche Experimente Franco durchführt?
Dass das Mädchen, aber auch der Vater völlig unterentwickelte Figuren sind, nicht mehr als Stichwortgeber sind und auch Franco nicht gerade ein komplexer Charakter ist?
Das die Affen am Ende über Nacht geradezu Superkräfte entwickeln, praktisch auch noch unkaputtbar werden und die Menschen zu doof sind sie kurz abzuknallen, in diesem zwar netten, aber strunzdoofen Showdown auf der Brücke?
Der Film hat ja seine Stärken, aber ein makelloses Drehbuch gehört nun gewiss nicht dazu, da sollte man doch bei aller Liebe die Kirche im Dorf lassen.

Wortvogel
Wortvogel
4. August, 2011 18:26

@ Thomas: Wo sprach ich von “makellos”?
Den Teil hier hast du noch gelesen? “Würde ich niggelig werden wollen, könnte ich jetzt die im Film präsentierte “Wissenschaft” als totaler Kappes diskreditieren, ein paar kleinere Logiklöcher aufzählen, die mangelnde Entwicklung von Freida Pintos Charakter”… ?

Marcus
Marcus
4. August, 2011 18:51

Na denn – gut zu wissen, dass der evtl. was taugen könnte, falls er mir mal im Fernsehen über den Weg läuft. Ins Kino gehe ich trotzdem nicht, weil mich das Thema einfach komplett kalt lässt.

heino
heino
4. August, 2011 19:03

Interessiert mich auch so gar nicht. Und der Burton-Film ist auch sooo schlecht nicht, zumindest ist er ziemlich nah am Roman.

Thomas Thiemeyer
4. August, 2011 19:24

“wen interessiert dieser Film ?”
“Mich.”
“Wirklich… ?”
Yep. Und zwar ziemlich genau nach DIESEM Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=77hZlEy5gYg
BTW. Kennt jemand die Promoclips? Genial.
http://www.youtube.com/watch?v=GhxqIITtTtU
http://www.youtube.com/watch?v=ya7IhijXYUQ&NR=1
http://www.youtube.com/watch?v=Zz7ShiQqLQg&NR=1

comicfreak
comicfreak
4. August, 2011 19:41

..schließe mich Marcus an..

Peroy
Peroy
4. August, 2011 22:10

Seh’ ich jetzt erst: Heißt das Ding in Deutschland wirklich “PRevolution”… ? Auweiha…

heino
heino
4. August, 2011 22:20

Auch nicht schlimmer als der dämliche amerikanische Titel……..

Peroy
Peroy
4. August, 2011 22:35

Der benutzt wenigstens keine Phantasie-Wörter…

Marcus
Marcus
5. August, 2011 14:06

@Peroy: “Heißt das Ding in Deutschland wirklich “PRevolution”… ?”
Und wie die Tagline uns verrät: “Evolution wird zu Revolution”. 😆

Thomas
Thomas
5. August, 2011 16:27

Ach ja, immer eine gute Möglichkeit: Sich an einem Wort aufzuhängen und die eigentliche Kritik komplett zu ignorieren. Das ist so ungefähr ImdB oder MV-Diskussionsniveau…

Wortvogel
Wortvogel
5. August, 2011 16:32

@ Thomas: Es steht dir frei, woanders zu posten.

Wortvogel
Wortvogel
6. August, 2011 14:33

Es gibt einen kleinen Nachtrag im Text – siehe Korrektur oben.

Magineer
Magineer
9. August, 2011 14:40

Das Presseecho war ja auch fast einhellig positiv – und dann stolper ich über den Verriss in der ZEIT. Irgendwie haben die einen ganz anderen Film gesehen: 🙂
http://www.zeit.de/kultur/film/2011-08/film-planet-der-affen/seite-1

Wortvogel
Wortvogel
9. August, 2011 14:53

@ Magineer: In der Tat, die ZEIT-Kritik strotzt vor grobem Unfug und einer herablassenden Attitüde, für die ich dem Kritiker in einer Pressevorführung bei der Diskussionen einen Einlauf verpasst hätte. Klar, wer die Gleichung aufmacht “Hollywood = Scheiße”, kann das beliebig weiter rechnen: “Rise of the Apes = Hollywood = Scheiße”. So einfach kann Filmkritik sein.

HomiSite
11. August, 2011 11:17

Gestern auch Planet der Affen gesehen, nachdem das Presserauschen (und natürlich des Wortvogels Rezi) doch überraschend positiv war. Wenn man kurz davor Transformers 3 sah, wird man von der Action vielleicht etwas enttäuscht, aber dafür ist Planet der Affen tatsächlich ein weitgehend runder Film, keine Nummernrevue! Ich fühlte mich gut unterhalten, ohne mich dauernd über Blödsinn ärgern zu müssen.
Danach haben mein Kumpel und ich auch länger über die mir bis dato unbekannte ZEIT-Rezi diskutiert (hätte ich auch hier verlinkt), die echt sprachlos macht. Ich bin ja selbst jemand, der Blockbustern eben keinen “Soll ja nur unterhalten”-Freifahrtsschein ausstellt, aber wenn man Kritik übt, dann muss diese doch sachlich stimmen bzw. angemessen sein. Keine Ahnung, was Autor Daniel Erk da geritten hat (seine weiteren rezensierten Filme kenne ich nicht)…
PS: Waren wirklich alle Affen im Film aus dem Computer? Manch kurze Einstellungen von z.B. dem Orang-Utan (?) empfand ich nämlich täuschend echt. Außerdem macht Hollywood offensichtlich Fortschritte beim Dead-Eyes-Problem.

Thomas Thiemeyer
11. August, 2011 21:34

Der Spiegel ist angetan und ich bin es auch.
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,779447,00.html
Nur eine Sache: Sprachfähigkeit hat nur bedingt etwas mit Intelligenz zu tun. Die liegt vor allem in der besonderen Konstruktion unseres Kehlkopfes begründet. Kleiner Logikfehler in einem sonst höchst unterhaltsamen Film

Wortvogel
Wortvogel
11. August, 2011 22:01

@ Thomas: Das war mich auch aufgefallen. Aber damit kann ich leben.

HomiSite
12. August, 2011 00:49

Spoiler zur Sprache:
Ein englisches “No” könnte ich noch als Gegrunze verstehen, auf Deutsch wird’s schon, äh, haariger. Dass am Ende dann noch mehr gesagt wird, fand ich etwas unnötig. Durch Evolution ein paar Generationen weiter wäre es kein Problem.

Dietmar
Dietmar
12. August, 2011 01:23

Ich mag die Story eigentlich nicht: Cäsar beginnt eine Revolution gegen die Menschen, um seine Art zu befreien. Wenn ich das richtig erinnere, ist das in den Folgefilmen des Originals thematisiert. Wenn man sich den ersten Film ansieht, ist der entscheidende Punkt aber eben, dass die Menschen sich selbst in´s Aus gebombt haben (so sieht es jedenfalls Moses, äh … Taylor … oder wie Heston hier heißt) und in der Konsequenz Platz gemacht für die nächste Spezies, die diese Nische zu besetzen in der Lage war, eben die Menschenaffen. Daraufhin verlieren die Menschen ihre Vorherrschaft, Sprachfähigkeit etc., die Affen gewinnen diese. Das ist eine spannende Aussage und mit Blick auf Evolution ziemlich schlüssig dazu. Ein besonders intelligenter Affe führt einen Affenaufstand siegreich an, ist dagegen eher lahm.

klopskalle
klopskalle
12. August, 2011 06:12

Bis zum finalen Showdown ein spannender, unterhaltsamer Film. Dann wird`s – im sprichwörtlichen Sinne – affig. Szenen, in denem Affen mit Gullideckeln Polizeiautos außer Gefecht werfen, sind selbst in No-Brain-Blockbustern wie diesem einfach nur schwachsinnig.

Thomas Thiemeyer
12. August, 2011 08:58

@Dietmar: Wer sagt denn, dass es nicht genauso kommt? Die paar intelligenten Affen werde kaum die Menschheit überrennen. Hier wurde nur die Saat gelegt, die Menschen werden den Sargdeckel schon noch selbst draufzimmern. Zumindest vermute ich, dass es so kommt, denn irgendwie müssen ja die verbotene (= verstrahlte) Zone und die Mutanten in “Beneath the Planet of the Apes” erklärt werden

Wortvogel
Wortvogel
12. August, 2011 09:26

@ Thomas: Das unterstellt aber, dass die Sequels eine den Originalen analoge Geschichte erzählen. Das scheint mir nicht der Fall – bis auf den Grundkonsens “Intelligente Affen übernehmen die Erde” wird der Mythos wohl neu gebaut. Und ich finde das gut.

Wortvogel
Wortvogel
12. August, 2011 09:38

Ich bin kein wirklicher Fan von Kleingers (https://wortvogel.de/2009/09/alter-schmutziger-mann-spiegel/), aber er hat es bei Spiegel online auch sehr gut getroffen:
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,779447,00.html

Thomas Thiemeyer
12. August, 2011 10:24

@Wortvogel: We’ll see.
Dank guter Einspielergebnisse werden wir uns ja wohl auf eine Fortsetzung freuen dürfen.

Samira
Samira
12. August, 2011 13:51

Kann mir bitte jemand das Ende von Tim Burtons Film erklären? Nach den negativen Kritiken hier hatte ich ihn mir jetzt extra doch angeschaut, obwohl ich es eigentlich nur bei den alten belassen wollte – aber ich verstehe das Ende einfach nicht. Zeitlinie? Sinn? Logik?

Peroy
Peroy
12. August, 2011 14:08

“Kann mir bitte jemand das Ende von Tim Burtons Film erklären?”
Nein.

Samira
Samira
12. August, 2011 14:14

Ich hab’s befürchtet.

Marcus
Marcus
12. August, 2011 16:05

@Samira: “Kann mir bitte jemand das Ende von Tim Burtons Film erklären?”
Koks. Unmengen von Koks.

DMJ
DMJ
12. August, 2011 16:30

Nee, da kann man wohl wirklich wenig erklären.
Teile zumindest sind wohl der Romanvorlage entnommen…
*SPOILER*
Dort ist es ja tatsächlich ein fremder Planet, auf dem der Astronaut das alles erlebt, aber als er zur Erde zurückkommt, muss er feststellen, dass auch diese inzwischen von Affen übernommen wurde. Nicht gerade wahrscheinlich, aber es ist ja auch mehr auf Satire, denn auf SF ausgerichtet.
Bei Burton ergibt das aber durch das Thade-Denkmal aber gar keinen Sinn mehr. – Da kann ich auch nur Marcus’ Erklärung anbieten.

Dietmar
Dietmar
12. August, 2011 16:51

Ich hatte das so verstanden, dass das ein Dimensionstor ist und er in einer anderen Zeitlinie zurückkehrt.

Dietmar
Dietmar
12. August, 2011 16:57

Äh, was bedeutet, dass Thade ein Nachfahre des ersten durch das Tor gereisten Affen ist, der in der anderen Zeitlinie auf der Erde bliebe.
Hm…
Ne, Koks war doch die richtige Lösung.

Samira
Samira
12. August, 2011 16:59

Im Buch hat das ganze für sich zumindest eine in sich abgeschlossene Logik. Der Astronaut war so lange weg, dass auf der Erde nun auch Affen die Vormacht erlangt haben. Damit kann ich als Erklärung prima leben.
Ich habe nun den voice over Kommentar von Burton angehört, Tenor: er habe selber nicht so wirklich eine Erklärung für das Ende aber es sehe gut aus.
Na dann. Danke für den cineastischen Mittelfinger.

Marko
12. August, 2011 17:00

Das Ende von Burtons Affenfilm ist genauso kacke wie das von “Der Nebel”: Es sollte ein wtf!-Moment geschaffen wrden, koste es, was es wolle. Klar kann man das IRGENDWIE “erklären”, aber Sinn und Verstand? Interessiert doch keinen, Hauptsache wtf! …

Peroy
Peroy
12. August, 2011 17:44

Schließt WTF?!? nicht Sinn und Verstand difinitionsmäßig aus… ?

Marko
12. August, 2011 17:47

Nunja. Ein wtf!-Moment mit Sinn und Verstand wäre, wenn er einen im Kontext des Films schockt — und nicht, weil er dämlich ist.

Marcus
Marcus
12. August, 2011 18:25

@Marko: naja, aber das Ende von “Der Nebel” ist doch nicht unlogisch….

Marko
12. August, 2011 18:50

@ Marcus: Ohne jetzt spoilern zu wollen … doch. Was die Überlebenden da am Ende machen, das geht auf keine Kuhhaut …

Marcus
Marcus
12. August, 2011 19:26

@Marko: man muss das Ende nicht mögen, aber was daran unlogisch sein soll, sehe ich nicht.

Marko:-?
12. August, 2011 20:10

Back to topic: Ich fand die Musik übrigens furchtbar nichtssagend und habe mal geschaut, wer die runtergenudelt hat: Patrick Doyle. Irgendwie kann der Mann nichts. Seine Filmographie auf wikipedia listet keinen einzigen Film, dessen Score mir in Erinnerung geblieben wäre (mit der obligatorischen, die Regel bestätigenden Ausnahme “Frankenstein” von 94, da hat Doyle tolle Arbeit abgeliefert).
Schade, die Affen hätten einen denkwürdigeren Soundtrack verdient. 😕

Marcus
Marcus
12. August, 2011 20:11

@Marko: Dein Nickname ist kaputt….

Marko:-?
12. August, 2011 20:12

Ja, ich Depp hab den Smiley ins falsche Textfeld gesetzt … frag nicht … *facepalm*

Peroy
Peroy
12. August, 2011 20:52

“@Marko: man muss das Ende nicht mögen, aber was daran unlogisch sein soll, sehe ich nicht.”
Oh, es ist nicht unlogisch, als fundichristliche Schwachsinns-Propaganda macht es perfekten Sinn…

Marko
12. August, 2011 20:54

Ich find’s unlogisch. Unlogisch im Sinne von: “Alter?! Sowas macht doch kein Mensch!” Vielleicht kann sich Torsten ja mal erbarmen, den Streifen zu schauen …

Peroy
Peroy
12. August, 2011 20:54

By the way, ich bin absolut erstaunt – ERSTAUNT ! – Dass der Affenfilm so erfolgreich ist…
Hätte gedacht das Ding geht unter wie die Titanic… nun ja…

Peroy
Peroy
12. August, 2011 20:56

“Ich find’s unlogisch. Unlogisch im Sinne von: “Alter?! Sowas macht doch kein Mensch!” Vielleicht kann sich Torsten ja mal erbarmen, den Streifen zu schauen …”
So nach dem Motto “Gut dass ich meinen Sohn vor den Monstern gerettet habe, reich’ mir die Knarre damit ich ihn umlegen kann…” jaja… die anderen haben allerdings auch nicht besonders am Leben gehangen, wie es scheint…
Schlimmer fand ich allerdings fast die Nebel-zersetzenden Flammenwerfer, mit denen das Militär angerückt ist…
Ach ja, der Dewi fand “Der Nebel” übrigens ganz, ich zitiere, “prima”, was nur ein weiterer Beleg dafür ist, dass man seine Kritiken mit zwei, drei Kilo Steinsalz schlucken sollte…

Marko
12. August, 2011 21:07

Achso, er hat ihn schon gesehen? Wieso finde ich keinen entrüsteten “Kackfilm!”-Beitrag von ihm? o_O
“Opfert das Kind, und Gott macht den Nebel weg!”
PENG!
Nebel ist weg …

Marcus
Marcus
12. August, 2011 22:11

@Marko: “Opfert das Kind, und Gott macht den Nebel weg!”
Ja, genau. 😎
Aber das ist eine doofe Message, keine Unlogik.
Und ich konnte auch keine Wortvogel-Kritik zu “Der Nebel” finden. Peroy?

OnkelFilmi
12. August, 2011 22:19

“Back to topic: Ich fand die Musik übrigens furchtbar nichtssagend und habe mal geschaut, wer die runtergenudelt hat: Patrick Doyle. Irgendwie kann der Mann nichts. Seine Filmographie auf wikipedia listet keinen einzigen Film, dessen Score mir in Erinnerung geblieben wäre”
Dann würde ich mal an Deiner Stelle zum Ohrenarzt gehen. Doyle mag zwar kein absoluter “Name” sein, aber der Mann liefert verdammt gute Musik ab. All seine Kollaborationen mit Kenneth Brannagh (die Ausnahme ist “Thor”, wo er einen recht generischen Actionscore ablieferte) sind absolut großartig, besonders die Musik zu “Much Ado about Nothing”. Und sein Theme zu Alfonso Cuáron’s Neuauflage von “Great Expectations” ist eins der schönsten der 90er Jahre (die grösstenteils vom Media Ventures Einheitsbrei oder dem Widergekäue eines James Horner verseucht waren) …
http://www.youtube.com/watch?v=UWj95T75Yh0

Marko
12. August, 2011 22:55

@ OnkelFilmi: Danke für den Hinweis — ich will gar nicht ausschließen, dass ich mich irre, schließlich kenne ich nicht ALLE seine Werke …
… aber der Score von “Rise of the Planet of the Apes” war nun wirklich keiner, der im Ohr blieb. 😕

reptile
reptile
12. August, 2011 22:59

Also das Ende von “Der Nebel” ist nicht unlogisch sondern einfach richtig schön zynisch böse. Die haben absolut keine Hoffnung und wollen nicht von einem der Monster getötet werden. King mochte dieses Ende

Marko
12. August, 2011 23:02

King’s Ende der Kurzgeschichte ist um Längen besser, weil offen. Und das Ende vom Film ist nicht zynisch böse, sondern ein Möchtegern-Schocker.

Peroy
Peroy
12. August, 2011 23:08

“Und ich konnte auch keine Wortvogel-Kritik zu “Der Nebel” finden. Peroy?”
Er hat’s bei den “Knowing”-Kommentaren mal anklingen lassen…
Es ist halt erstaunlich, dass er den einen Film zum Kotzen und den anderen “prima” findet, da beide Streifen von der Message her ja Jacke wie Hose sind…

Peroy
Peroy
12. August, 2011 23:11

“Also das Ende von “Der Nebel” ist nicht unlogisch sondern einfach richtig schön zynisch böse. Die haben absolut keine Hoffnung und wollen nicht von einem der Monster getötet werden. King mochte dieses Ende”
Wenn nach den Schüssen Schluss gewesen wäre, wäre das Ende diskutabel. Aber da 90 Sekunden später die Army aufmarschiert und der Nebel sich verzieht (!) ist es ärgerlich. Und was Stphen King von dem Ende hält, juckt mich gerade mal überhaupt nicht, denn der hat erstens auch genügend religiös verbrämten Müll geschrieben (“The Stand”, anyone ?) und zweitens mochte der auch “Dreamcatcher” und das sagt ja wohl alles…

Marcus
Marcus
13. August, 2011 01:06

@Peroy: “Dreamcatcher”
Morgan Freeman, Kackwürmer und metaphysischer Bullshit – what’s not to like?

Peroy
Peroy
13. August, 2011 01:35

Äh… alles ? 😕

Dietmar
Dietmar
13. August, 2011 02:39

“@Peroy: “Dreamcatcher”
Morgan Freeman, Kackwürmer und metaphysischer Bullshit – what’s not to like?”
Dachte ich zuerst auch. Dann habe ich den Film gesehen *ächz*

Thomas Thiemeyer
14. August, 2011 13:50

“Dann würde ich mal an Deiner Stelle zum Ohrenarzt gehen. Doyle mag zwar kein absoluter “Name” sein, aber der Mann liefert verdammt gute Musik ab”
Danke!

Exverlobter
Exverlobter
17. August, 2011 12:00

Kann gar nicht verstehen, warum sich so viele über das Wort “PRevolution” aufregen. Ich finde das ausnahmsweise mal für einen deutschen Titel richtig kreativ. Und ich hab das Gefühl dass das Wort “Rise” in amerikanischen Kinotiteln mittlerweile etwas inflationär gebraucht wird. (the dark knight rises usw.)

Marcus
Marcus
17. August, 2011 12:11

@Exverlobter: “Kann gar nicht verstehen, warum sich so viele über das Wort “PRevolution” aufregen.”
Weil es das Wort “Prevolution” nicht gibt.
Weil keiner weiß, was zum Geier “Prevolution” sein soll.
Weil es ein doofes, pseudokleveres Wortspiel ist. Was zum Fim wirklich passen würde, wäre ein Wortspiel auf “Revolution” und “Evolution”.
“Und ich hab das Gefühl dass das Wort “Rise” in amerikanischen Kinotiteln mittlerweile etwas inflationär gebraucht wird.”
Findest du? TDKR, der hier, die Untertitel zu GI Joe und was noch?

Peroy
Peroy
17. August, 2011 12:18

“Kann gar nicht verstehen, warum sich so viele über das Wort “PRevolution” aufregen. Ich finde das ausnahmsweise mal für einen deutschen Titel richtig kreativ.”
Eine wahre PR-(R)Evolution…

heino
heino
17. August, 2011 12:34

Ist bei dem Ende von “Der Nebel” eigentlich niemandem aufgefallen, dass das Ende von Ray Bradbury geklaut ist? Den Titel der Geschichte weiss ich nicht mehr, aber die ist ewig alt und hat mit religiöser Propaganda nix zu tun. Der Film auch nicht, denn nirgendwo wird behauptet, der Nebel käme von Gott oder würde von ihm aufgelöst. Ganz im Gegenteil, analog zur Vorlage wird angedeutet, dass es sich um ein schief gelaufenes militärisches Experiment handelt.

Marko
17. August, 2011 12:36

Der Verweis zu Bradbury ist bekannt, macht die unterschwellige Botschaft aber nicht besser. Natürlich behauptet keiner, der Nebel käme von Gott … aber die “Gottgesandte” verlangt, dass das Kind getötet wird, damit der Nebel verschwindet, und kaum WIRD das Kind getötet, verschwindet der Nebel. Zufall? Klaaaar …

Exverlobter
Exverlobter
17. August, 2011 13:04

Es ist ein Wortspiel aus Evolution, Revolution und “Prä”. Aufgrund der Evolution muss das “Ä” halt abgewandelt werden.

Peroy
Peroy
17. August, 2011 13:20

“Es ist ein Wortspiel aus Evolution, Revolution und “Prä”.”
NEIN ! IS’ JA’N DING ! HAMMER !
Danke, Captain Obvious…

heino
heino
17. August, 2011 13:24

@Marko:man kann natürlich hinter jedem Busch einen Teufel vermuten, aber ich unterstelle Darabont, dass er dem Publikum nicht fundamentalistische Propaganda unterjubeln, sondern einfach nur die Erwartungshaltung unterlaufen wollte. Für mich läuft das Ende – wie auch bei Bradbury – unter “verzweifelte Menschen tun verzweifelte Dinge”. Und nur weil die bekloppte Tante das verlangt, ist das noch lange kein Beweis. Schließlich wird an keiner Stelle auch nur angedeutet, dass der Vater sich von dieser Maßnahme das Verschwinden des Nebels verspricht.

Peroy
Peroy
17. August, 2011 13:26

“@Marko:man kann natürlich hinter jedem Busch einen Teufel vermuten, aber ich unterstelle Darabont, dass er dem Publikum nicht fundamentalistische Propaganda unterjubeln, sondern einfach nur die Erwartungshaltung unterlaufen wollte.”
Egal.
“Für mich läuft das Ende – wie auch bei Bradbury – unter “verzweifelte Menschen tun verzweifelte Dinge”.”
Egal.
“Und nur weil die bekloppte Tante das verlangt, ist das noch lange kein Beweis. Schließlich wird an keiner Stelle auch nur angedeutet, dass der Vater sich von dieser Maßnahme das Verschwinden des Nebels verspricht.”
Auch egal.

Exverlobter
Exverlobter
17. August, 2011 14:35

@Peroy
Zitat von Markus:”Weil keiner weiß, was zum Geier “Prevolution” sein soll.”
Zumindest er brauchte eine Erklärung.

Marcus
Marcus
17. August, 2011 14:59

@Exverlobter:
Ich verstehe die Bestandteile des Wortspiels schon. Aber was soll das HEISSEN? Was sagt mir das über den Film? Was soll das sein, “Prevolution”? Würde der Film “(R)Evolution”, dann würde das Sinn ergeben, aber was ist daran “Prä”?
Der Originaltitel bringt den Film auf den Punkt, der deutsche will clever sein und scheitert erbärmlich, mit der deutschen (und englischen, bzw. pseudolateinischen) Sprache als Kollateralschaden.

Exverlobter
Exverlobter
17. August, 2011 15:07

Das “Prä” “vor” wurde gewählt, weil es sich ja um ein Prequel handelt.
Also hat dieses KUnstwort gleich 3 Bedeutungen:
1) Es verweist darauf, dass es sich um das “PR”equel zum Planet der Affen handelt
2) Es verweist auf die “R”evolution der Affen
3) Sowie auf die “Evolution” vom Tier zum Intelligenten Lebewesen.
Eigentlich gar nicht mal so ein unkluges Wortspiel. Also ich finde das besser als “Rise of the Planet of the Apes”. Das klingt doch sehr holprig!Zweimal “of” in einem Satz. Solche Wiederholungen gaben schon im Deutsch/Englischunterricht Punktabzug)

Marcus
Marcus
17. August, 2011 15:20

@Exverlobter: nochmal – was es theroretisch ausdrücken soll, ist mir schon klar.
Ich wiederhole: Was ist “Prevolution”? Da haben die deutschen Verleiher die Silbe “Prä” irgendwie reingeschmuggelt, toll. Weil’s ein PREquel ist. Aber das Wort, dass dabei rauskommt, bedeutet gar nichts. Wenn man’s erklären bzw. in seine Einzelteile zerlegen muss, um zu verstehen, was es heißen soll, ist es eben kein gutes Wortspiel.
Außerdem: welche Variante würde in der Schule mehr Punktabzug geben: der Nonsense-Wortsalat oder das grammatikalisch völlig korrekte Original? 😉
Am Ende des Tages ist es als Titel freilich Geschmackssache (und weiß Gott nicht der erste unsinnige/sprachschändende “deutsche” Titel), aber gutes Deutsch/Englisch/whatever oder ein sprachlich gelungenes Wortspiel ist es einfach nicht.

Howie Munson
Howie Munson
17. August, 2011 15:24

@Peroy: ich hab die knowing-komentare überflogen, konnte aber nicht die stelle findne in dem Nebel vom Wortvogel gelobt wurde…
https://wortvogel.de/2009/03/ruhe-da-vorne-movie-mania-2009-50-heute-knowing/#comments
bist du sicher das du das nicht mit eurer “Gottes Existenz ist widerlegbar”-Diskussion durcheinander wirftst?
(und hat irgendwer Lust die Kommentare dort nochmal nachzulesen um das defintiv rauszufindne? *duck*`)

Marko
17. August, 2011 15:28

“Ich wiederhole: Was ist “Prevolution”?”
Nix anderes als eine Wortschöpfung à la “Beilight”. Das kann man kreativ und witzig finden, wenn man will, muss man aber nicht. Als deutscher Beisatz funktioniert es jedenfalls, weil man weiß, was gemeint ist — mehr will das “Wort” gar nicht.

heino
heino
17. August, 2011 15:32

@Peroy:deine Argumentation ist wie so oft schlüssig, gut nachzuvollziehen und unwiderlegbar. Und Schweine können fliegen.

Howie Munson
Howie Munson
17. August, 2011 15:33

das “Wortspiel” weist eindeutig darauf hin, dass die “Kreativabteilung” selber weiß wie affig die Fortentwicklung der Öffentlichkeitsarbeit ist… eigenlich war es nur als Witz gemeint aber es traute sich niemand diesen dem Chef zu erklären….. *weg*

Peroy
Peroy
17. August, 2011 15:38

“@Peroy:deine Argumentation ist wie so oft schlüssig, gut nachzuvollziehen und unwiderlegbar. Und Schweine können fliegen.”
Ja, es tut mir leid, aber in dem Punkt mache ich einen auf Wortvogel auf dem Atheismus-Trip und scheisse gepflegt auf Argumente und Diskussionskultur. Diejenigen, die in “Der Nebel” keinen erbarmungswürdigen Fundi-Scheissdreck erkennen können/wollen, sind für meine Begriffe im besten Fall doof. Der Film lässt nur eine einzige Leseart zu und wer das nicht erkennt, kann mir mal den Buckel runterrutschen…

Marcus
Marcus
17. August, 2011 15:56

@howie: “eigenlich war es nur als Witz gemeint aber es traute sich niemand diesen dem Chef zu erklären…..”
Die Vorstellung wäre zum Lachen, wenn es nicht vermutlich stimmen würde. 😀
@Peroy: “Diejenigen, die in “Der Nebel” keinen erbarmungswürdigen Fundi-Scheissdreck erkennen können/wollen, sind für meine Begriffe im besten Fall doof. Der Film lässt nur eine einzige Leseart zu”
Nö. Diese Lesart lässt er auch zu, aber nicht exklusiv.
@heino: “Und Schweine können fliegen.”
Fliegen? Nein. An Decken entlanglaufen? Hmmmm…..

Peroy
Peroy
17. August, 2011 15:57

“Nö. Diese Lesart lässt er auch zu, aber nicht exklusiv.”
Alternative ?

Marcus
Marcus
17. August, 2011 16:01

@Peroy:
Wie oben schon gesagt: verzweifelte Menschen tun verzweifelte Dinge. Eine Kugel ist barmherziger als Monster-Mampf zu werden. Das Ende des Nebels danach: Scheißpech.
Und was den “Die Menschenopfer-Sumpfkuh hatte Recht”-Teil angeht: ob die Monster nicht fünf Minuten nach der Flucht unserer Helden den Supermarkt gestürmt und die Fundichristen-Gruppe weggemampft haben, wissen wir nicht.

Marcus
Marcus
17. August, 2011 16:02

@Marko: “Nix anderes als eine Wortschöpfung à la “Beilight”.”
Jepp, das war genauso doof.

Peroy
Peroy
17. August, 2011 16:05

“Wie oben schon gesagt: verzweifelte Menschen tun verzweifelte Dinge. Eine Kugel ist barmherziger als Monster-Mampf zu werden. Das Ende des Nebels danach: Scheißpech.”
Ich gehe aber davon aus, dass Dinge in Filmen aus Gründen passieren, sonst wären sie nicht in den Filmen drin. Wie gesagt: Obigen Lesearten KÖNNTE ich mich anschließen, wenn direkt nach den Schüssen Schluss wäre (der Film wäre dann immer noch scheisse und indiskutabel, aber aus weniger abstoßenden Gründen). Da direkt im Anschluss aber die Armee aufmarschiert, man die Frau vom Anfang auf einem Laster vorbeifahren sieht (ja, klar…) und die Flammenwerfer den Nebel AUFLÖSEN (!), komme ich allerdings nur zu einem einzigen Schluss.
Fundidreck. Zur Hölle damit.

Marcus
Marcus
17. August, 2011 16:05

Und weil ich’s vorher überlesen habe, Peroy und Dietmar: meine #71 war ironisch gemeint. NATÜRLICH ist “Dreamcatcher” Kappes.

Peroy
Peroy
17. August, 2011 16:08

“Und was den “Die Menschenopfer-Sumpfkuh hatte Recht”-Teil angeht: ob die Monster nicht fünf Minuten nach der Flucht unserer Helden den Supermarkt gestürmt und die Fundichristen-Gruppe weggemampft haben, wissen wir nicht.”
Irrelevant. Vielleicht ist auch Hitler auf einem Drachen angeflogen und hat alle gerettet…

Marcus
Marcus
17. August, 2011 16:10

Die Flammenwerfer lösen doch nicht den Nebel auf! Die werden benutzt, um die zurück gebliebenen Insektenviecher zu erledigen.
“Ich gehe aber davon aus, dass Dinge in Filmen aus Gründen passieren, sonst wären sie nicht in den Filmen drin.”
Oder anders gesagt: es ist dir egal, was im Film vorkommt oder nicht, solange es dir in die Argumentationslinie passt.
Und könntest du dich mal entscheiden, was denn nun deiner Meinung nach den Nebel aufgelöst hat? Die Flammenwerfer oder das Menschenopfer?

Marcus
Marcus
17. August, 2011 16:11

@Peroy: “Irrelevant. Vielleicht ist auch Hitler auf einem Drachen angeflogen und hat alle gerettet…”
Das Gleiche gilt aber auch für deine Theorie, dass das Menschenopfer den Nebel vertrieben und die Fundichristen also recht hatten.

Peroy
Peroy
17. August, 2011 16:14

“Die Flammenwerfer lösen doch nicht den Nebel auf! Die werden benutzt, um die zurück gebliebenen Insektenviecher zu erledigen.”
Siehst du, und wegen solchen Eumel-Antworten und den hilflosen Versuchen, mir erklären zu wollen, was “PRevolution” bedeutet, findet für mich hier keine Diskussion statt.

Marcus
Marcus
17. August, 2011 16:14

@Peroy:
Nochmal auf den Punkt gebracht: ich streite nicht ab, dass deine Interpretation des Films grundsätzlich stichhaltig ist. Ich streite nur ab, dass es hier eine einzig wahre, eindeutige “Fundi-Message” gibt. Man KANN es so sehen, muss aber nicht.

Marcus
Marcus
17. August, 2011 16:17

“wegen solchen Eumel-Antworten”
Wieso? Wo bitte lösen die Flammenwerfer den Nebel auf? Timecode bitte.
“den hilflosen Versuchen, mir erklären zu wollen, was “PRevolution” bedeutet”
Hab ich doch gar nicht.

Peroy
Peroy
17. August, 2011 16:18

“Und könntest du dich mal entscheiden, was denn nun deiner Meinung nach den Nebel aufgelöst hat? Die Flammenwerfer oder das Menschenopfer?”
Was den Nebel im Film aufgelöst hat, weiß ich nicht. Es gibt keine gute Erklärung dafür. Ich sehe allerdings, dass nachdem über ein Großteil der Laufzeit von der Christen-Furie propagiert wurde, dass sich alles zum Guten wenden wird, wenn man den Jungen opfert, sich plötzlich und ohne Grund alles zum Guten wendet, nachdem der Junge “geopfert” wurde…
Daraus Schlüsse zu ziehen überlasse ich jedem selbst… oder besser nicht…

Marcus
Marcus
17. August, 2011 16:19

Wieso muss mein Kommentar moderiert werden? Schiebung! Der Bullshit-Detektor ist bei Peroy doch auch nicht angesprungen!

Peroy
Peroy
17. August, 2011 16:20

“Nochmal auf den Punkt gebracht: ich streite nicht ab, dass deine Interpretation des Films grundsätzlich stichhaltig ist. Ich streite nur ab, dass es hier eine einzig wahre, eindeutige “Fundi-Message” gibt. Man KANN es so sehen, muss aber nicht.”
Buckel. Swoosh.

Marko
17. August, 2011 16:22

@ Marcus: Geschieht Dir recht. Alle, die “Der Nebel” verteidigen, gehören gefälligst ins Nirvana moderiert. 😉

Marcus
Marcus
17. August, 2011 16:24

@Peroy, #105: Und ich sehe all das, aber eben auch, dass der ganze Film viel Mühe darauf verwandt hat, um die Fundichristen als gefährliche Irre darzustellen. Deshalb fühlt sich der Versuch, den Film über das Ende zur Fundichristen-Propaganda umzudeuten, einfach unplausibel an. Deswegen drängt sich dein Schluss, wenn man den ganzen Film berücksichtigt und nicht nur die Teile, die einem in den Kram passen, eben nicht so eindeutig auf.

Marcus
Marcus
17. August, 2011 16:26

@107: wie meinen?
@Marko: aber “Ghost Rider”-Superfinden ist okay? This is a stupid world we live in….

Marko
17. August, 2011 16:30

@ Marcus: “Ghost Rider” war aber nur doof und hatte keine “Seht! Der Hauptdarsteller ist ein sein eigenes Kind (!) mordender Atheist (!!) und wird am Ende von Gott GEFICKT, weil er ein beschissener Ungläubiger ist!”-Aussage. 😛

Peroy
Peroy
17. August, 2011 16:32

“@Peroy, #105: Und ich sehe all das, aber eben auch, dass der ganze Film viel Mühe darauf verwandt hat, um die Fundichristen als gefährliche Irre darzustellen. Deshalb fühlt sich der Versuch, den Film über das Ende zur Fundichristen-Propaganda umzudeuten, einfach unplausibel an. Deswegen drängt sich dein Schluss, wenn man den ganzen Film berücksichtigt und nicht nur die Teile, die einem in den Kram passen, eben nicht so eindeutig auf.”
Sagt einer von denen, die diesen Scheissdreck offenbar selektiv geschaut haben… nun ja…
“@Marko: aber “Ghost Rider”-Superfinden ist okay? This is a stupid world we live in….”
Der versucht einem wenigstens nicht hinterrücks eine unmenschliche Message ins Kleinhirn zu drücken…
Ganz allgemein muss man schon unterscheiden zwischen Filmen, die abzulehnen sind, weil sie einfach schlecht sind (z.B…. öh… “Batman & Robin” of the top of my head) und FIlmen, die von ihrer Botschaft, Attütüde und Moral her “schlecht” sind. Unter letztere Gattung würde dann Abfall wie “Der Nebel”, “Knowing”, “Shuttle”, “300”, “Matrix” und dergleichen fallen…

Marcus
Marcus
17. August, 2011 17:59

“Ganz allgemein muss man schon unterscheiden zwischen Filmen, die abzulehnen sind, weil sie einfach schlecht sind (z.B…. öh… “Batman & Robin” of the top of my head) und FIlmen, die von ihrer Botschaft, Attütüde und Moral her “schlecht” sind. ”
Und wie steht’s mit dem Unterschied zwischen Filmen, die das Hineindeuten einer zweifelhaften Message passiv zulassen (eben “Der Nebel”) und solchen, die diese Message wirklich aktiv vertreten (auf jeden Fall “300”, evtl. auch “Knowing”, nach allem, was ich gehört habe – hab ihn nicht gesehen)?
@Marko: “Seht! Der Hauptdarsteller ist ein sein eigenes Kind (!) mordender Atheist (!!) und wird am Ende von Gott GEFICKT, weil er ein beschissener Ungläubiger ist!”
Sahen wir denselben Film?
Machte der Nebel einen Punkt draus, dass Tom Janes Figur ein Atheist ist? Meiner Erinnerung nach nicht; nur daraus, dass er kein irrer Fundichrist ist, der seinen Sohn opfern will. Da ist ein Unterschied.
Hat er seinen Sohn ermordet oder nur (aus seiner Sicht) in auswegloser Lage getötet, um ihm weiteres Leid zu ersparen? Meine Ansicht kennst du.
Wurde er “von Gott gefickt”, wie du dich auszudrücken beliebst? Nein, inwiefern denn auch?

Peroy
Peroy
17. August, 2011 18:07

Bei einem Selektivgucker und -versteher wie dir ist jedes weitere Wort so sinnlos wie in die hohle Hand zu wichsen…

Marcus
Marcus
17. August, 2011 18:11

Sprach der Selektivgucker, der einen Film, in der die Fundichristen durch eine gemeingefährliche Irre und ihre leicht zu verführende Schafherde repräsentiert werden und in dem religiöse Erklärungen für das Geschehen gar nicht vorkommen, zur Fundichristenpropaganda umdeuten will, nur weil ihm das Ende nicht passt.

XXX
XXX
17. August, 2011 18:13

“Das “Prä” “vor” wurde gewählt, weil es sich ja um ein Prequel handelt.
Also hat dieses KUnstwort gleich 3 Bedeutungen:
1) Es verweist darauf, dass es sich um das “PR”equel zum Planet der Affen handelt”
Nach der Erklärung hat dann die deutsche Titelschmiede nicht kapiert, was für ein Film das ist. RISE ist nämlich KEIN Prequel. Das ist ganz simpel ein Reboot des franchise ohne Verbindungen zu vorhergekommenen Filmen.

Marcus
Marcus
17. August, 2011 18:16

@XXX: Off-topic, oder wie? Das hier ist doch der “Nebel”-Thread, in dem Peroy in selbigem rumredet…. whait…. oh….. 😀
“RISE ist nämlich KEIN Prequel. Das ist ganz simpel ein Reboot des franchise ohne Verbindungen zu vorhergekommenen Filmen.”
Echt? Kann ich nichts dazu sagen, hab ihn nicht gesehen.
Wenn es aber so ist, @Exverlobter: HA! 😎

XXX
XXX
17. August, 2011 18:24

Ist so. Ist auch kein Geheimnis, erzählt Rupert Wyatt auch jedem, der nicht bei drei auf’m Baum ist.

Marcus
Marcus
17. August, 2011 18:28

@XXX: Na toll. Und dabei habe ich mir vorhin solche Mühe gegeben, um zu erklären, wieso ich das Wortspiel so doof finde. Hätte ich auch einfacher haben können: Nix Prequel = nix kreatives Wortspiel. 🙂

heino
heino
17. August, 2011 19:24

“Ja, es tut mir leid, aber in dem Punkt mache ich einen auf Wortvogel auf dem Atheismus-Trip und scheisse gepflegt auf Argumente und Diskussionskultur. Diejenigen, die in “Der Nebel” keinen erbarmungswürdigen Fundi-Scheissdreck erkennen können/wollen, sind für meine Begriffe im besten Fall doof. Der Film lässt nur eine einzige Leseart zu und wer das nicht erkennt, kann mir mal den Buckel runterrutschen…”
Und damit beweist du nur, dass du genau so verbohrt wie die von dir angeprangerten Fundis bist. Man muss den Film sicher nicht mögen und dass das Ende vielen auf den Magen schlägt, ist nachvollziehbar, aber ihm (und allen, die deine Meinung nicht teilen) so einen Scxhwachsinn zu unterstellen, ist armselig. Marcus hat ja schon absolut jeden von dir und Marko kritisierten Punkt angesprochen und gezeigt, dass eure Meinung kaum die einzige und unangreifbar richtige ist, daher spare ich mir jeglichen weiteren Kommentar.

Peroy
Peroy
17. August, 2011 19:27

“Und damit beweist du nur, dass du genau so verbohrt wie die von dir angeprangerten Fundis bist. Man muss den Film sicher nicht mögen und dass das Ende vielen auf den Magen schlägt, ist nachvollziehbar, aber ihm (und allen, die deine Meinung nicht teilen) so einen Scxhwachsinn zu unterstellen, ist armselig. Marcus hat ja schon absolut jeden von dir und Marko kritisierten Punkt angesprochen und gezeigt, dass eure Meinung kaum die einzige und unangreifbar richtige ist, daher spare ich mir jeglichen weiteren Kommentar.”
Tu das.

Peroy
Peroy
17. August, 2011 19:32

“Sprach der Selektivgucker, der einen Film, in der die Fundichristen durch eine gemeingefährliche Irre und ihre leicht zu verführende Schafherde repräsentiert werden und in dem religiöse Erklärungen für das Geschehen gar nicht vorkommen, zur Fundichristenpropaganda umdeuten will, nur weil ihm das Ende nicht passt.”
Der Film gibt den von der bekloppten Kuh im Text getätigten Aussagen durch seine Handlung Recht und legitimiert diese dadurch. Wenn ich in einer Welt voll bekloppter Arschlöcher lebe ist es egal ob ich sie leiden kann oder nicht, WENN SIE NUN MAL LEIDER RECHT HABEN.
Ihr erschreckt mich alle sehr (Dr. Grunz ausgenommen)…

Marcus
Marcus
17. August, 2011 19:40

@Peroy: ich weiß, es ist hoffnungslos mit dir. Aber:
Wo sagt der Film, dass Gott den Nebel geschickt hat?
Wo sagt der Film, dass der Nebel weggeht, weil Gott sein gewünschtes Menschenopfer bekommen hat?
Inwiefern wird Tom Jane für seinen Atheismus “bestraft”?

Peroy
Peroy
17. August, 2011 19:44

“@Peroy: ich weiß, es ist hoffnungslos mit dir. Aber:
Wo sagt der Film, dass Gott den Nebel geschickt hat?
Wo sagt der Film, dass der Nebel weggeht, weil Gott sein gewünschtes Menschenopfer bekommen hat?
Inwiefern wird Tom Jane für seinen Atheismus “bestraft”?”
Wer sagt, dass der Film das explizit sagen muss, um es zu sagen… ?

Marcus
Marcus
17. August, 2011 19:54

Na schön – wo deutet er es an?

Peroy
Peroy
17. August, 2011 19:57

“Na schön – wo deutet er es an?”
Wenn ich DAS (JETZT NOCH) erklären muss, ist bei dir eh Schicht im Schacht… das ist so wie “Wo steht geschrieben dass 2 + 2 = 4 ist ?”…

Exverlobter
Exverlobter
17. August, 2011 20:27

@Peroy und xxx
Ob das ein Reboot ist, weiß man erst sobald sich Brüche in der Kontinuität zwischen “Rise of the Planet….” und dem Heston-Ape ergeben.
Sowie bei BSG . Starbuck ist plötzlich ne Frau. Oder STar Trek. VUlcan wird in die LUft gejagt.
Wer sagtdenn , dass die Events aus “Rise of.. ” letztedlich doch nicht zum Heston-Film führen können. Schließlich spielt der ja mehrere tausend Jahre in der Zukunft.

Marcus
Marcus
17. August, 2011 20:28

Nee, sag mal: wo impliziert der Film das? Welche Szene weist darauf hin, dass das alles so ist, wie du sagst?
Das wirst du mir nicht zeigen können. Weil es eine solche Szene nicht gibt.
Der Nebel kommt. Monster greifen an.
Die Fundi-Irre redet Zeugs über die Strafe Gottes und Menschenopfer.
Nirgendwo legt der Film nahe, dass das eine mit dem anderen was zu tun hat. Nirgendwo deutet der Film auch nur an, dass sie Recht haben könnte.
Dass das Ende des Nebels FÜR TOM JANE (nicht für alle anderen, die schon vorher gerettet wurden – darunter auch die Frau vom Anfang, die loslief und damit nach deiner Logik ja noch viel ungläubiger und todeswürdiger wäre) kommt, kurz nachdem er seinen Sohn erschossen hat, beweist nicht, dass das eine mit dem anderen was zu tun hat. Du konstruierst eine Kausalität, wo keine ist. Hätte er seinen Sohn nicht erschossen, wäre der Nebel (der, wie es der Film in der Tat andeutet, vermutlich Ergebnis eines fehlgeschlagenen Experiments war) auch verschwunden.
Der Film kritisiert exakt diese dümmliche ignorante Leichtgläubigkeit, die übertrieben gesagt in jedem Donnergrollen den Zorn Odins sieht, dann um besser Wetter betet, und wenn dann die Sonne rauskommt, “hosianna” schreit und das als Beweis Gottes akzeptiert.
Der Tod des Jungen und der anderen ist tragisch, weil sinnlos. Er hätte vermieden werden können, indem man einfach zusammenhält und sich lange genug im Supermarkt verbarrikadiert. Und wer hat das verhindert? Richtig: die religiöse Irre, die mit ihrem hasserfüllten, irrationalen Glauben die Gesellschaft gespalten und vergiftet hat, sodass Tom Jane fliehen musste, um seinen Jungen zu retten. Der Film zeigt, dass eine Gesellschaft ohne fanatische, missionierungswütige, intolerante Glaubensfundamentalisten besser dran ist.
Wie man DAS als Fundichristenpropaganda sehen kann, will mir nicht in den Kopf.

XXX
XXX
17. August, 2011 20:41

“@Peroy und xxx
Ob das ein Reboot ist, weiß man erst sobald sich Brüche in der Kontinuität zwischen “Rise of the Planet….” und dem Heston-Ape ergeben.”
Die Brüche sind schon da.

Peroy
Peroy
17. August, 2011 20:51

“Der Nebel kommt. Monster greifen an.
Die Fundi-Irre redet Zeugs über die Strafe Gottes und Menschenopfer.
Nirgendwo legt der Film nahe, dass das eine mit dem anderen was zu tun hat. Nirgendwo deutet der Film auch nur an, dass sie Recht haben könnte.”
Das Kind stirbt. Der Nebel verschwindet.

Marcus
Marcus
17. August, 2011 20:59

“Das Kind stirbt. Der Nebel verschwindet.”
Es regnet. Peroy betet um Sonnenschein. Es hört auf zu regnen. Peroy ist bekehrt und rennt in die Kirche, um Buße zu tun für sein sündiges Leben.

Marko
17. August, 2011 21:00

@ Marcus: Das eine ist aber geskriptet, das andere Zufall …

Marcus
Marcus
17. August, 2011 21:08

Außerdem hab ich mir mal den Spass gemacht und nach religiös geprägten Reviews gesucht.
Und, was soll ich sagen, Peroy, die Christen, die hier so super Propaganda geliefert kriegen, sind echt undankbar. So gut wie keiner von denen, für die hier angeblich getrommelt wird, findet, dass dieser Film besonders wertvoll für ihn und ihresgleichen wäre.
Nur mal so als Beispiel: http://christiananswers.net/spotlight/movies/2007/mist2007.html
“I found this movie to be very offensive and blasphemous. It’s depressing and full of despair. The movie sends a strong message that Christians are nothing more than loony fanatics who preach about an angry God out for blood. My convictions will not allow me to recommend this movie to anyone for any reason.”
Und so geht das weiter. Ich konnte keinen finden, der sich selber Christ nennt und diesen Film als pro-christlich einstuft. So offensichtlich ist die Fundi-Message. Muss ich SCHON WIEDER den “Geisterfahrer auf der Autobahn”-Witz bringen, Peroy?

Marcus
Marcus
17. August, 2011 21:10

@Marko: “Das eine ist aber geskriptet, das andere Zufall …”
Wo deutet das Skript an, dass es kein Zufall ist?

Marcus
Marcus
17. August, 2011 21:16

Noch mehr dankbare Fundichristen:
http://www.jesus-is-savior.com/Evils%20in%20America/Hellivision/stephen_king.htm
“I feel that King is a Luciferian worshipper—evidenced by his persistent attack against God, desecrating things that are holy and righteous, and combining science fiction with Biblical truth.”
“In my sincere Christian opinion, King deliberately confuses horror movies with Biblical Christianity to desecrate, disrespect and discredit Christianity and the God of the Bible.”
Schreib den mal an und erklär ihm, wieso er sich irrt und der Film doch eigentlich seine Sache vertritt, Peroy.

Marko
17. August, 2011 21:16

Wenn DAS im Film Zufall sein soll, dann ist das ein Zufall der Marke “Sowas glaubt einen im Film keiner!”: Da kann man auch gleich jemanden zeigen, der laut “Wenn ich lüge, dann soll mich jetzt der Blitz treffen!” ruft und dann – o Wunder – tatsächlich vom Blitz erschlagen wird. Wer bitte würde DA glauben, das sei halt Zufall?
Wer solche Zufälle im Film nutzt, der will sie nicht als Zufall verstanden haben, sondern als kausale Zusammenhänge. So schlecht kann und darf ein Regisseur nicht sein, um sich in so einen “Zufall” zu retten …

Marko
17. August, 2011 21:17

“Schreib den mal an und erklär ihm, wieso er sich irrt und der Film doch eigentlich seine Sache vertritt, Peroy.”
Ich schreib das jetzt ungern, aber einem gläubigen Menschen zu vermitteln, dass er sich irrt, das ist so oder so … schwierig. 😉

XXX
XXX
17. August, 2011 21:21

Das is das eigentlich Grandiose an dem Film: Atheistische Fundis wie Peroy wittern harte christliche Propaganda, und Christen-Fundis fühlen sich verunglimpft.

Peroy
Peroy
17. August, 2011 21:27

“Das is das eigentlich Grandiose an dem Film: Atheistische Fundis wie Peroy wittern harte christliche Propaganda, und Christen-Fundis fühlen sich verunglimpft.”
So nach dem Motto “Wenn Scheissfilme nichts taugen, retten sie sich in die Kontroverse”… aha…
Mit Verlaub, was irgendwelche Bible-Belt-Spacken von dem Film halten mögen, geht mir getrost am Arsch vorbei. Aber stimmt schon, wenn ich auf irgendeine Fremdmeinung einen Rattenschiss geben würde, dann auf die von jemandem, der glaubt, die Erde wäre 6000 Jahre alt…

Marcus
Marcus
17. August, 2011 21:34

@Marko: “Ich schreib das jetzt ungern, aber einem gläubigen Menschen zu vermitteln, dass er sich irrt, das ist so oder so … schwierig.”
Darum ging’s mir nicht. Ich hoffe nur, dass Peroy und du endlich sehen, dass ihre Interpretation von “Der Nebel” nicht so universal und offensichtlich richtig ist, wie sie meinen. Wenn doch sogar die, die sie eigentlich super finden MÜSSTEN, so dagegen abgehen.
“Wenn DAS im Film Zufall sein soll, dann ist das ein Zufall der Marke “Sowas glaubt einen im Film keiner!””
Erstens: mir doch egal, was man “im Film” glaubt. Du hebst die Sache unnötig auf eine Metaebene, indem du sagst, für die Interpretation dessen, was wir sehen, sei es wichtig, dass wir wissen, dass es ein geskriptetes Filmereignis ist. Als würden Filme in einer Welt spielen, in der unsere Logik nichts mehr gilt. Wenn du so argumentierst, kann man mit dir nicht diskutieren, weil man alles mit “im Film muss man anders über solche Vorgänge denken als in der Realität” abblocken kann. Das wäre das Ende der Filmanalyse.
Zweitens: “übernatürliche” Zusammenhänge sehen, wo nach aller Schulweisheit keine sind, ist doch das Wesen des Aberglaubens. Wenn du hier einen kausalen Zusammenhang siehst, musst du auch zwischen dem Gebet um Sonnenschein und dem Aufhören des Regens einen sehen. Willkommen im Mittelalter.

Peroy
Peroy
17. August, 2011 21:38

Geht sterben. Alle.

Marko
17. August, 2011 21:42

“Als würden Filme in einer Welt spielen, in der unsere Logik nichts mehr gilt.”
Die Logik, dass jemand vom Blitz getroffen wird, wenn er davor als eine Art Gottesbeweis danach verlangt hat, ist, dass es wohl einen Gott gibt, oder? Nochmal: Wenn sowas im Leben passiert, dann KANN das Zufall sein. Im Film ist es aber kein Zufall, sondern eine Position, die der Regisseur vertritt. Sonst kann er ja auch einfach eine Handlung aus lauter Zufällen zusammenbasteln mit dem Verweis, sowas KÖNNTE ja passieren.
“Zweitens: “übernatürliche” Zusammenhänge sehen, wo nach aller Schulweisheit keine sind, ist doch das Wesen des Aberglaubens.”
Natürlich. Aber wenn da keine sind, warum knüpft der Film dann die Verbindung? Er entschließt sich, einen Aberglauben nicht zu kippen, sondern zu bestätigen. Das ist doch keine Frage der Metaebene, sondern der Aussage.

Marcus
Marcus
17. August, 2011 21:46

@Peroy, #139: muhahahahahaha!
Ich fasse nochmal zusammen, zum Geniessen:
Peroy, #92: “Der Film lässt nur eine einzige Leseart zu und wer das nicht erkennt, kann mir mal den Buckel runterrutschen…”
Peroy, #97: “Fundidreck. Zur Hölle damit.”
Also, der Film ist offensichtlich Fundichristen-Propaganda. Hat der kleine Peroy so entschieden, ist so. Argumente dagegen, was der Film denn sonst bedeuten könnte, wie meine #128, ignoriert er in seiner Weisheit. Nein, das ist fundichristliche Propaganda. Dass gerade die Leute, DIE DAS MERKEN SOLLTEN, WEIL SIE FUNDICHRISTEN *SIND*, den Film ablehnen, obwohl sie doch eigentlich die eifrigsten Befürworter sein müssten, gibt ihm nicht zu denken, sondern bestätigt ihn nur in seiner Gewissheit, der klügste Mensch der Welt zu sein, der als einziger die böse Fundichristenverschwörung entdeckt hat, die sich in “Der Nebel” so gut versteckt, dass sogar die Fundichristen sie nicht bemerkt haben.
Es tut mir leid, ich KANN nicht anders:
Radio: “Auf der Autobahn XYZ nach blablafurz kommt Ihnen ein Falschfahrer entgegen.”
Peroy: “Einer? Dutzende!”

Marko
17. August, 2011 21:49

Marcus: Es hilft Deiner Argumentation nicht, wenn Du Dich auf das stützt, was Fundi-Christen toll finden und was sie ablehnen … 😉

Marcus
Marcus
17. August, 2011 21:53

@Marko:
“Nochmal: Wenn sowas im Leben passiert, dann KANN das Zufall sein. Im Film ist es aber kein Zufall, sondern eine Position, die der Regisseur vertritt.”
Womit du implizierst, dass für Filme andere logische Maßstäbe gelten als für das richtige Leben. Wenn wir das so hinnehmen, hat kein Film eine Aussage, die hier in der richtigen Welt was zu bedeuten hat.
Und woher willst du wissen, dass Darabont diese Aussage treffen wollte, und nicht einfach nur einen Zufall als bittere Pointe eingebaut hat?
“Aber wenn da keine sind, warum knüpft der Film dann die Verbindung?”
Wir drehen uns im Kreis. Der FILM knüpft da keine Verbindung, du tust das mit deiner Lesart des Films. Der Film zeigt dir einen Tintenfleck, du siehst den Schmetterling. Die Verbindung ist nur da, wenn du dir die “Logik” des Aberglaubens zu eigen machst

Marcus
Marcus
17. August, 2011 21:58

@Marko: “Es hilft Deiner Argumentation nicht, wenn Du Dich auf das stützt, was Fundi-Christen toll finden und was sie ablehnen …”
Wieso? Man sollte doch meinen, wenn es etwas gibt, was die können, dann auf sie ausgerichtete Propaganda bemerken.
Tun sie hier offenbar nicht. Also, kann die Propaganda so offensichtlich und unübersehbar sein wie ihr sagt?
Dieter Bohlen-Fans können auch so doof sein wie sie wollen, aber wenn du sagst, “Film XYZ ist offensichtlich 1A-Werbung für Dieter Bohlen”, und dann alle Dieter-Bohlen-Fans auf http://www.dieter-ist-der-geilste.de sagen “Was für ein Scheiß, wie XYZ über den armen Dieter ablästert”, dann solltest du merken, dass du auf dem Holzweg bist.
EDIT: wieso hat das Teil hier meine Scherz-Adresse in einen Hyperlink umgewandelt? Bin ich froh, dass da nix ist….. 😀

Marko
17. August, 2011 22:02

@ Marcus: Ich bin kein Filmanalytiker, ich schreibe das hier also aus reiner Ahnungslosigkeit: Ja, ich denke, dass in Geschichten (Bücher, Filme, Comics) eine Logik gilt, die durch ihren Einsatz im Film eine andere Wertigkeit hat als im realen Leben (RL). Im Leben passieren Dinge “einfach so”, im Film nicht, denn dort werden sie IMMER geskriptet, haben also immer eine Bedeutung. Der kreative Kopf hinter der Geschichte kann Aussagen damit treffen. Zudem kann der Zuschauer Zusammenhänge hinein interpretieren, die im RL völliger Kappes wären, da er davon ausgehen kann, dass der Regisseur eben nicht Kollege Zufall zu Hilfe genommen hat. Ehrlich gesagt fühle ich mich als Zuschauer sogar verarscht, wenn mir ein Regisseur bei der Frage nach dem “Warum?” ein “Sowas passiert doch auch im RL, warum nicht auch im Film” entgegnet. Filme sind doch nicht dafür da, die Realität abzubilden, sondern Geschichten zu erzählen, die – innerhalb ihrer eigenen Logik – glaubhaft sind? Oder sehe ich das falsch? Ich kann nur für mich sprechen, aber, um bei meinem Beispiel zu bleiben, ein vom Blitz erschlagener Mann erfährt für mich im Film einen vom Regisseur bewußt implizierten Gottesbeweis, wohingegen Blitze im realen Leben um Blitzschlägebittende Menschen sehr, sehr selten erschlagen und das damit klar erkennbar Zufall ist.
Wie gesagt, ich bin kein Analytiker, aber ich habe Geschichten nie als bloße Abbilder der Realität verstanden. Wenn das ein fundamentaler (haha! 😉 ) Fehler sein sollte, dann bekenne ich mich dessen schuldig.

reptile
reptile
17. August, 2011 22:04

Habe den Film jetzt auch gesehen und bin begeistert.
Überraschend gut und schlüssig.
Allein die Szene, in der Caesar das erste Mal spricht – das ist so gut vorbereitet und kommt überraschend, dass ich Gänsehaut hatte.

Marcus
Marcus
17. August, 2011 22:21

@Marko:
Nur sagt halt hier keiner “möge der Blitz mich treffen, wenn ich lüge” und dann trifft ihn der Blitz. Hier fällt der Moment des Endes des Nebels FÜR TOM JANE (alle anderen wurden vorher gerettet, die Soldaten ware n vorher da und haben Leute eingesammelt, und der Nebel scheint ja auch langsam abzuziehen und damit nicht überall zur gleichen Zeit zu verschwinden) fast mit dem Moment zusammen, an dem er seinen Sohn erschießt. Und der Film gibt dir sonst nichts an die Hand, das einen solchen Zusammenhang rechtfertigt (es sei denn, du zählst das Gefasel der Irren).
Es kann gar nicht sein, dass Darabont das nicht eingebaut hat, damit du mal drüber nachdenkst und dann merkst “hmm, es sieht zwar auf den ersten Blick so aus, aber wenn man mal logisch überlegt, wie soll das zusammenhängen? Da hat mich der Film doch fast drangekriegt. So wie die “leichtgläubigen” Anhänger der Fanatiker im Film – und bestimmt auch im Leben. Man darf sich nicht von irrationalem Aberglauben reinlegen lassen.”
“Ja, ich denke, dass in Geschichten (Bücher, Filme, Comics) eine Logik gilt, die durch ihren Einsatz im Film eine andere Wertigkeit hat als im realen Leben (RL).”
Sicher. Aber wenn der Film vorher nirgendwo etabliert, dass es innerhalb seiner Story göttliche Intervention und “Rache” für Ungläubigkeit gibt, mit welcher Berechtigung kann ich dann vermuten, dass er mir jetzt auf einmal sagen will, dass er das doch tut? Geschichten können ihre eigene Welt und ihre eigenen Gesetze haben, aber das heißt nicht, dass sie sich nicht dran halten müssen. Die Logik, die du dem Film hier unterstellst, passt nicht zu dem, was uns der Film vorher erzählt hat.
Und jetzt mal Butter bei die Fische: was sagst du zu meinem Gegenvorschlag zur Aussage des Films in #128?
Auch ohne Klimmzüge zu machen wie “Wenn DAS im Film Zufall sein soll, dann ist das ein Zufall der Marke “Sowas glaubt einen im Film keiner!””, ergibt sich doch aus dem, was wir im Film als Fakten erfahren (und nicht vermuten müssen), doch eindeutig, dass die Fundi-Irre nicht “Recht” hatte, sondern sie die Tragödie letztendlich zu verantworten hat. Womit der Film doch keine Fundichristen-Propaganda sein kann.
Darauf antwortest du nicht, und Peroy auch nicht. Mir scheint, das vermeidet ihr deswegen, weil ihr das nicht entkräften könnt.

Marcus
Marcus
17. August, 2011 22:23

@reptile: Falscher Thread – hier geht’s um “Der Neb— …äääh… okay…. 😀
Bloß gut, dass der Hausherr nicht hier ist….

reptile
reptile
17. August, 2011 22:42

Also ich habe jetzt nicht alles in der Nebel Diskussion gelesen aber es geht wohl um das Ende.
Das ist bitterböse und zynisch, muss nun aber ganz sicher nicht religiös verstanden werden.
Dass soll ja nicht bedeuten, die religiöse Irre hatte doch recht. Hatte sie natürlich nicht. Der Regisseur wollte einfach ein wirklich böses Ende, das eigentliche Buchende war ihm wohl zu offen.

Peroy
Peroy
17. August, 2011 23:21

“Also ich habe jetzt nicht alles in der Nebel Diskussion gelesen aber es geht wohl um das Ende.
Das ist bitterböse und zynisch, muss nun aber ganz sicher nicht religiös verstanden werden.
Dass soll ja nicht bedeuten, die religiöse Irre hatte doch recht. Hatte sie natürlich nicht. Der Regisseur wollte einfach ein wirklich böses Ende, das eigentliche Buchende war ihm wohl zu offen.”
Nein.

XXX
XXX
17. August, 2011 23:23

Ich kürz das mal ab.
“Doch.”
“Nein.”
“Wohl.”
“Nö.”
usw.

Wortvogel
Wortvogel
17. August, 2011 23:33

@ XXX: Genau so. Kindergarten.
Arbeitet euch lieber an meinen nächsten zwei FFF-Reviews ab!

Peroy
Peroy
17. August, 2011 23:40

“@ XXX: Genau so. Kindergarten.”
Die Antwort merke ich mir für deinen nächsten Beitrag, bei dem du dich bemüßigt fühlst, den Atheisten raushängen zu lassen…

Dietmar
Dietmar
18. August, 2011 00:04

Abfällige Onliner wären ja auch mal ganz was Neues …

Marcus
Marcus
18. August, 2011 10:26

@Wortvogel: “Arbeitet euch lieber an meinen nächsten zwei FFF-Reviews ab!”
Würde ich ja, wenn das nicht Filme wären, die ich aufm FFF in Köln nicht noch selber sehen wollte. Bin also im Spoilervermeidungsmodus.

reptile
reptile
23. August, 2011 15:51

Es ist Quatsch dem Regisseur da eine Aussage unterschieben zu wollen.
Die Überlebenden einigen sich auf kollektiven Selbstmord da die Situation hoffnungslos erscheint: Kein Benzin, kein Ende, Monster ect.
Der Vater opfert ja nicht nur seinen Sohn, sondern tötet alle anderen und will auch selber sterben bevor man von irgendwelchen Monster zerfleischt wird. Er hätte aber auch einfach 5 Minuten warten können und die Rettung wäre eingetroffen. Da ging es einfach um ein böses Knallerende.
Die Buchversion hört ja einfach mittendrin auf und lässt den Leser im Ungewissen.

Marko
23. August, 2011 16:07

“Die Buchversion hört ja einfach mittendrin auf und lässt den Leser im Ungewissen.”
Und das war ein gutes Ende.
Der “kollektive Selbstmord” ist Schwachsinn. Mal ehrlich, wer würde sich DARAUF einlassen? Da sitzt man doch lieber stundenlang im Auto, bevor man sowas in Erwägung zieht. Da der Charakter des Vaters den gesamten Film über als rational agierend aufgebaut wurde, ist diese Entscheidung einfach albern und unglaubhaft.
Zudem hätte er sich ja auch eine Kugel für sich aufbewahren können, wenn er denn wirklich mit den anderen hätte sterben wollen. Einen der anderen hätte er vorher erwürgen können, oder zwei Leute mit einem Schuss erledigen. Aber nein, er muss denjenigen spielen, der als Überlebender noch einmal aus dem Auto rausgeht, um vom bööösen Ende überrascht zu werden. Das ist einfach nur dämlich zusammen konstruiert, um ein Schockende zu generieren, das sich so überhaupt nicht entwickelt hätte, wenn der Film sich treu geblieben wäre.
Wie gesagt, ich habe nichts gegen Schockenden, aber sie sollten sich aus der Handlung ergeben, und nicht um des Schocks Willen an den Schluss gebastelt werden. Ich kam jedenfalls aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus. 😕

reptile
reptile
23. August, 2011 16:19

@Marko
Ja, ich haben den Film damals in einer Sneak Preview gesehen und die Reaktionen waren wirklich sehr kontrovers.King selber mochte ja das Filmende.
So konstruiert finde ich es aber nicht. Ich meine wenn plötzlich die ganze Realität auf den Kopf gestellt wird und man sich in so einer Situation befindet. Der Vater will sicher nicht mitansehen, wie sein kleiner Junge in Stücke gerissen oder gegessen wird.
Natürlich wollte man dann doch auf Teufel komm raus(Ha!) einen Knaller provozieren. Trotzdem war dies ganz sicher nicht religiös motiviert sondern mehr “ich will jetzt mal die Zuschauer schocken.”

XXX
XXX
23. August, 2011 16:57

“Der “kollektive Selbstmord” ist Schwachsinn. Mal ehrlich, wer würde sich DARAUF einlassen? Da sitzt man doch lieber stundenlang im Auto, bevor man sowas in Erwägung zieht. ”
Ist auch sicher spannend. 7-Stunden-Film, die letzten 5 davon gammeln die im Auto rum. 😉
“Einen der anderen hätte er vorher erwürgen können,”
Ich gehe davon aus, dass ein Normalbürger schon Schwierigkeiten hat, jemanden umzubringen. Ein Schuss ist schnell, Erwürgen nicht. Da wehrt sich das Opfer, selbst wenn es sterben will, da das kein “schöner” Tod ist.
“oder zwei Leute mit einem Schuss erledigen. ”
Geht das so leicht? Ich mein, nicht nur im Film, im echten Leben und so.

Marko
23. August, 2011 16:59

“Geht das so leicht? Ich mein, nicht nur im Film, im echten Leben und so.”
Klar, zwei Köpfe hintereinander und dem ersten ins Auge schießen. Ist ja schließlich eine Extremsituation und so. 😀

Dietmar
Dietmar
27. Dezember, 2011 02:58

Großer Film!
(Also die Affen, nicht der Nebel…)