12
Jul 2011

Bildersturm: Waiting for my man

Themen: Neues |

Schön, dass man heute eigentlich immer eine Kamera dabei hat. Auch am Hamburger Flughafen: Ankunft, Men in Black, Schildchen, geputzte Schuhe, gepflegte Langeweile, wippende Füße, man kennt sich:
waiting Nett vom Baumarkt, wenn der Kauf der Farbe gleich den Lohn der getanen Arbeit verspricht:
farbe Wie subversiv wäre es, dem deutschen Handwerker statt “Illuminati” und “Ghost Rider” eine Edition mit “Welt am Draht”, “Effie Briest” und “Willi Tobler” anzubieten?
Der immer noch nicht endgültig vollzogene Umzug treibt mich dieser Tage wieder häufiger zum Wertstoffhof, mittlerweile jedoch in die “Filiale” nach Nord-Schwabing. Das ist mir sympathisch, denn man hält sich dort einen quirligen, vier Wochen alten Jack Russell Terrier, der sämtliche Besucher bespaßt.

Eine kleine Rasenfläche der Stadt wird nach und nach mit Figürlichem bestückt, das nicht in die Container soll:
rasen1 Wer genauer hinschaut, entdeckt wundersame Sachen – so hat King Kong im schier endlosen Kampf mit der Luftwaffe schlapp gemacht:
rasen3 Ein G.I.-Mechaniker, von der Besatzungsmacht vergessen, lümmelt entspannt im Gras, vermutlich Lucky Strikes rauchend und Glenn Miller hörend – mit offenem Hosenstall:
rasen2 Er hat keine Augen für die weiblichen Reize der Nachbarin – andere hingegen schon:
rasen4
Beim Disney-Channel in Ismaning musste ich kürzlich feststellen, dass sich nicht jeder Finger zum Nasepopeln eignet:
nasenbohrer
Und schließlich: Die Fragmentierung des öffentlichen Raumes nimmt immer bedenklichere Ausmaße an – Behindertenparkplätze kann ich verstehen, bei Frauenparkplätzen ist meine Toleranz schon überfordert, aber nun auch noch MÜTTERparkplätze?
park1
Nur echt mit dem Glockenrock!

Wenn ich schon nicht dagegen sein darf, sei mir zumindest die feist grinsende Bemerkung erlaubt, dass KEIN anderer Parkplatz im gesamten Parkhaus derart heftige Rückstände aufweisen konnte:
park2 Dazu passend:

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Patrick
Patrick
12. Juli, 2011 09:12

Du wirst die MÜTTERparkplätze (auf denen auch Väter parken dürfen) schon noch lieben lernen, wenn du mal deinen künftigen (?) kleinen Gnom aus dem Auto laden musst und feststellst, dass es angenehm ist einen Maxi-Cosi nicht durch 40cm Türspalt quetschen zu müssen!
Grüße
Patrick

Mollari
Mollari
12. Juli, 2011 09:15

Santa (ent)spannt aber extrem lässig.

Howie Munson
Howie Munson
12. Juli, 2011 09:31

@Patrick: und warum müssen die Mutter&Kind (so heißen die ausgeschrieben auf Hinweisschilder von hiesigen Supermärkten) Parkplätze dann auch noch diejenigen mit dem kürzesten Weg sein? Ist ja auch eher das, was nervt, dass der entweder nicht benutzt wird oder von Leuten ohne Kleinkind und nicht die zusätzliche Breite, die auf dem Foto auch eher im Milimeterberich zu messen ist…
Warum der Handel das macht ist klar: die WOLLEN ein quengelndes Kind an der Süßigkeitenecke der Kasse haben…

Dr. Acula
12. Juli, 2011 10:20

Stenkelfeld FTW!

Oyko
Oyko
12. Juli, 2011 10:27

kurzweilige Abwechslung vom Alltag….Danke Dir Torsten.
Schade, dass es keinen Turtlecontent mehr geben wird.
(ja auch wir denken oft an ihn!)
Dafür genieße den Catcontent:
http://www.break.com/pictures/frog-brother-2080882

Katrin
Katrin
12. Juli, 2011 10:27

Gebe Patrick voll und ganz recht – pöbele jeden an, der ohne einen Maxi Cosi (oder einem Kindersitz) auf MEINEM Platz steht. Und der kurze Weg ist auch richtig: Müde Zwerge wollen getragen werden. Nicht alle Mütter und Väter sind aber zum Lasttier geboren…

Wizball
Wizball
12. Juli, 2011 10:52

Einen weiteren Grund für den kürzesten Weg bei den Elternparkplätzen sehe ich darin, dass man halt nicht erst lange danach suchen soll. Ist ja um einiges praktischer, wenn sämtliche Sonderparkplätze an einer Stelle zu finden und nicht quer über das gesamte Areal verteilt sind.
Als Papa begrüße ich diese speziellen Parkplätze natürlich.

Lutz
Lutz
12. Juli, 2011 11:33

Sehr schicke Fotos…
Stenkelfeld ist auch wirklich genial. Meine Lieblings sind ja diese:
http://youtu.be/aR6u8zi8V5s?t=7m8s
und
http://www.youtube.com/watch?v=qx9wCU2FiOk
Das Kieler Altstadtparkhaus wird übrigens in den nächsten Monaten abgerissen. Da sah es inzwischen schon überall so aus. 🙂

Jeff Kelly
Jeff Kelly
12. Juli, 2011 11:53

Ich kann mich noch erinnern, dass meine Eltern mit 2 Kindern und Golf 1 genug Platz hatten um mit uns 2 Wochen nach Italien in den Urlaub zu fahren.
Heute braucht man schon Eltern und Kind Parkplätze damit man Einzelkind + halben Hausrat im Kombi der oberen Mittelklasse oder einem BMW X5 bequem und mit wenig Fußweg ausladen kann.
Alleine das diese Baby-Trage von allen nur “Maxi-Cosy” genannt wird zeigt mir das hier vor allem eines gegriffen hat – das Marketing.
Nicht das ich etwas gegen Eltern und Kind Parkplätze habe, ich habe eh kein Auto und das ist auf alle Fälle bessere Platzverwendung als die durchschnittliche Schnarchnase, die mit dem “Ich bin Single mit zu viel Geld” Schlitten gleich drei Parkplätzer blockiert.
Aber Leute ein wenig Perspektive bitte. “Ich hätte gerne genug Platz um meinen Maxi-Cosy aus meinem Opel Insignia, Ford Mondeo oder Audi Q3 auszuladen” ist definitiv ein #firstworldproblem, wenn selbst ein aktueller Polo mehr Platz hat als ein Golf 3.

Jeff Kelly
Jeff Kelly
12. Juli, 2011 11:56

@Katrin: Mit deiner Einstellung erreichst du vor allem eines – allen anderen Eltern einen schlechten Ruf zu verpassen. Vor allem denen die ein lobenswertes Serviceangebot zu Gunsten gestresster Eltern nicht als ein im Grundgesetz verankertes Recht mißverstehen.

Wortvogel
Wortvogel
12. Juli, 2011 12:01

@ Jeff: Ich erinnere mich, dass meine Mutter mal erzählt hat, dass sie heutige junge Mütter (oft von nur einem Kind) nicht versteht, die permanent gestresst sind: Sie hat zwei Jungs in den späten 60ern aufgezogen – ohne Alete, ohne Auto, dafür mit Stoffwindeln und Kohlen aus dem Keller in einer Ein Zimmer-Wohnung. Und wenn mein Vater von der Arbeit kam, musste sie zur Nachtschicht in die Post. Und sie sagt heute noch: “Es ging. Man musste das halt nur richtig organisieren.”

Katrin
Katrin
12. Juli, 2011 12:11

Ich bin übrigens auch die miese Type, die im Intercity mit der bahn.comfort-Karte wedelt und fragt: “Sind sie bahn-comfort-Kunde?” Ich finde Service-Angebote super und nutze sie auch (Presserabatte sind auch klasse!). Und bin ein wenig überrascht, wenn Leute, die dieses Privileg nicht haben, stinkig reagieren. Für Behindertenparkplätze muss man behindert sein, für Frauenparkplätze ne Frau und die “Mit Kind”-Parkplätze sind für…richtig: Leute mit Kind.

Marko
12. Juli, 2011 12:16

@ Wortvogel: Naja … da spielt sicherlich nostalgische Verklärung mit. Ich sage heute auch, ach, die Zeit, als mein Kleiner zwei Jahre alt war, die ging schon irgendwie … aber, nein, eigentlich es ging es NICHT. Wir haben kaum geschlafen, hatten Stress ohne Ende und waren genervt. Und ich kann das jetzt kaum glauben, denn wenn ich daran zurückdenke, fange ich an zu lächeln. o_O
Und Elternparkplätze sind schon praktisch, aber empfand ich als Elternteil nie als besonders nötig. Keine Ahnung, ob das Mütter vielleicht anders sehen. 😉

Dr. Acula
12. Juli, 2011 12:19

Uh, das hat Popcorn-Potential. *Tüte-hol*

Wortvogel
Wortvogel
12. Juli, 2011 12:21

@ Marko: Nostalgische Verklärung bei meiner Mutter? Garantiert nicht. Die ist eh der pragmatische Typ. Aber man muss doch festhalten, dass “Mutter sein” leichter geworden ist. Wegwerf-Windeln, Fertigkost, Mikrowelle, mehr Freizeit, mehr Sonderregeln. Und früher sind Kinder stärker “so nebenher” aufgezogen worden – heute dreht sich alles um das Balg. Ich habe nichts dagegen (wieso auch, bin ja kinderlos), aber wenn ich (wie jemand oben andeutete) junge Frauen mit einem Kind aus dem 3er-BMW steigen sehe, die ihrer Pearl am iPhone vorheulen, wie total überstresst sie sind, weil der Nachwuchs nur halbtags betreut wird, dann finde ich das mitunter etwas albern.

Marko
12. Juli, 2011 12:28

@ Wortvogel: Die 3er-BMW-Tanten kenne ich auch — das ist in meinen Augen nicht nur albern, das ist peinlich. 😉 Ich finde es gut, dass Erziehung heute wichtig genug ist, um nicht “nebenher” zu laufen (mal ehrlich, so toll war diese “Erziehung” in den 60ern ja auch nicht). Leider gibt es im Zuge dessen aber auch Leute – Männlein wie Weiblein -, die den Hals heute nicht voll kriegen und meinen, das eigene Kind sei ein Freifahrtschein für die totale Unterstützung.

Nikolai
Nikolai
12. Juli, 2011 12:34

“Für Behindertenparkplätze muss man behindert sein, für Frauenparkplätze ne Frau”
Der Vergleich passt echt gut. 😀
Es geht bei Frauenparkplätzen ja nicht um die Breite, sondern um die Nähe zum Ausgang des Parkhauses und zum Sitz des Pförtners. Das ist ein reiner Sicherheitsaspekt.
Wenn ich im Fitnessstudio (echt drei s?) aktiv bin, dann sitzen da auch oft welche an der Theke, die 10 Minuten Rad gefahren sind und dann bei einem Kaffee darüber klagen, dass sie keine Zeit haben, andauernd gestresst sind und sich um Dies und Das und Jenes kümmern müssen, und dass das Training ja garnichts bringt.
Dann stehen sie nach zwei Stunden auf und gehen heim.
Da zweifle ich manchmal an der Fähigkeit der Leute logische Schlussfolgerungen zu ziehen.

Wortvogel
Wortvogel
12. Juli, 2011 12:35

@ Marko: Das sehe ich ein wenig anders – die “nebenher”-Erziehung war eine gute Sache, weil Kinder dadurch lernten, dass sie nicht permanent im Mittelpunkt stehen, sondern nur in einer “Übergangs- und Lernphase” sind, bis sie selber erwachsene Aufgaben übernehmen können. Ich kann bis heute kein Problem darin sehen, dass wir als Kinder (also Geschwister, Cousins und Cousinen) z.B. bei Familienfesten selber gucken mussten, wie wir uns beschäftigen. Ging auch prima. Und man hat nicht wegen jedem Kleinkram gleich nach der Mama geschrien. Ich finde das recht gesund.
Kinder werden heute zu oft dämonisiert, präsentiert oder zelebriert. Dass dabei keine ausgeglichenen Charaktere wachsen, erscheint mir logisch.

Marko
12. Juli, 2011 12:43

Nunja, für das “nicht permanent im Mittelpunkt” sind heute die Kitas da (die beste Erfindung der Neuzeit). Selbst, wenn meine Frau und ich nicht beide arbeiten würden, würde ich unseren Kleinen immer wieder in so eine Kita stecken — was der da an sozialem Umgang lernt, ist unbezahlbar.
Familienfeste waren früher grausam für Kinder, da eigentlich alle Anwesenden geraucht haben. Und ich weiß ja nicht, was Du heute für Erfahrungen machst, aber ich habe nicht den Eindruck, dass Kinder heute Mittelpunkt solcher Feste sind (zumindest in meinem Umfeld machen die schon noch das, was die wollen, und das auch ohne permanente Betreuung 😉 ). Was allerdings lustig ist, ist die Vermischung von Interessen: Heute kann man bei einer Feier Oma und Enkel vor der Wii vereinen, wohingegen in den 70ern (die 60er waren vor meiner Zeit) Feste so abliefen, dass die Omas und Eltern am Kaffeetisch saßen und die Kinder rumdödelten. Wie gesagt, meiner Erinnerung nach.

Wortvogel
Wortvogel
12. Juli, 2011 12:49

@ Marko: Ich denke in der Tat, dass jeder das anders wahrnimmt. Ich komme aus einer Kampfraucher-Familie, habe das aber nie als Belastung gesehen. Es war halt damals so. Und wir konnten uns auch ohne Wii prächtig beschäftigen, weil wir dazu eben keine komplexen Angebote brauchten. Im Zweifelsfall haben wir uns aus einer Decke und ein paar Kissen ein Fort gebaut. Oder bei den Erwachsenen zugehört. Langweilig war es nie.
Zu Kitas habe ich keine Meinung, denke aber, dass soziale Interaktion lernen angesichts der Einzelkind-Gesellschaft allemal lobenswert ist.

Nikolai
Nikolai
12. Juli, 2011 13:57

Als Gruppenleiter bei den Pfadfindern in mehreren Zeltlagern, muss ich leider sagen, dass es mir so vorkommt, als ob viele Eltern Ihre Kinder zu sehr “nebenbei” erziehen.
Es wird jede Gelegenheit genutzt sein Kind “abzuschieben” und endlich mal zu entspannen. Das mag nicht der Großteil sein, aber es ist genug um aufzufallen.
Wenn im Zeltlager das Kind plötzlich aufblüht, weil ihm endlich mal jemand zuhört, oder wenn das 14jährige ADHS-Kind sich plötzlich 4 Stunden am Stück darauf konzentriert, wie man ein Feuer anzündet, wenn aus Einzelgängern plötzlich Gruppenkinder werden und Rowdys auch mal leise sein können…..dann fragt man sich schon, wie und ob die Eltern sich um ihre Kinder kümmern.

Wortvogel
Wortvogel
12. Juli, 2011 14:01

@ Nikolai: Ich meine mit dem “nebenher erziehen” eben NICHT “abschieben”. Die Kinder in meiner Generation waren eigentlich immer bei den Erwachsenen, es sei denn, sie gingen zum Spielen raus. Die Eltern ignorierten sie nicht, sondern ließen sie an ihrer Welt teilhaben, ohne diese dominieren zu lassen.

Wizball
Wizball
12. Juli, 2011 14:12

So richtig verstehe ich den ganzen Wind nicht, der hier um Elternparkplätze gemacht wird. Nehmen die in der Stadt eine ganze Etage im Parkhaus ein? Bei den Supermärkten hier auf dem platten Land machen die vielleicht gerade mal drei oder vier Plätze aus.
@Wortvogel: “Ich komme aus einer Kampfraucher-Familie, habe das aber nie als Belastung gesehen. Es war halt damals so.”
Das war bei uns zwar damals auch so, aber die nostalgische Verklärung hält sich da bei mir in Grenzen. Meinem Bruder und mir ist jedesmal kotzübel davon geworden, wenn Opa und Mutter permanent im Auto qualmten und uns gleichzeitig verboten die Fenster aufzumachen.
Kann man schönreden, muss man aber nicht. 😉

Wortvogel
Wortvogel
12. Juli, 2011 14:14

@ Wizball: Wo habe ich das Rauchen schöngeredet oder nostalgisch verklärt?

Marko
12. Juli, 2011 14:14

@ Autoqualmerei: So war’s bei uns leider auch. 🙁

Wizball
Wizball
12. Juli, 2011 14:18

@ Wortvogel: Naja, dein “Es war halt damals so” klang für mich schon danach. Wenn es gar nicht so gemeint war, dann nix für ungut.

Wortvogel
Wortvogel
12. Juli, 2011 14:19

@ Wizball: Rauchen war damals wie heute scheiße. Kindern gegenüber gleich dreimal. Aber wenn man in einer Generation und Umgebung aufgewachsen ist, in der Raucherei eher der Normalfall war, dann fällt das nicht so stark auf. Zumal bei uns wenigstens die Fenster geöffnet werden durften 😉

Wizball
Wizball
12. Juli, 2011 14:25

@ Wortvogel: Fenster auf? Aber der Zug! Davon bekommt man doch einen steifen Nacken!
So in etwa die Argumentation der Erwachsenen damals (zumindest im Auto).

Marko
12. Juli, 2011 14:42

“Die “nebenher”-Erziehung war eine gute Sache, weil Kinder dadurch lernten, dass sie nicht permanent im Mittelpunkt stehen, sondern nur in einer “Übergangs- und Lernphase” sind, bis sie selber erwachsene Aufgaben übernehmen können …”
Dazu möchte ich noch etwas sagen: Kinder sollten meiner Ansicht nach schon eine ganze Weile das “Ich bin der Mittelpunkt”-Gefühl ausleben dürfen, einfach, weil es in der Natur ihres Entwicklungsstandes liegt. Wenn ein Kind zu sprechen beginnt, bringe ich ihm ja auch nicht gleich Linguistik bei, und so sollte auch die Gefühlswelt der Kinder dem Alter entsprechend gefördert werden. Kinder sind schnell verletzt, wenn sie merken, dass sie Eltern – überspitzt ausgedrückt – egal sind, und eine Nebenher-Erziehung vermittelt dieses Gefühl in meinen Augen zu leicht. Ich denke, ein gesundes Selbstbewusstsein lässt sich am ehesten mit Wertschätzung anerziehen, und dazu gehört mMn auch das Eingeständnis, dass das Kind für eine gewisse Zeit durchaus der Mittelpunkt ist (und das darf das Kind dann auch gerne genießen). Wichtig ist, dass es zusätzlich lernt, wie man sich mit diesem Selbstbewusstsein auch sozial verhalten kann.
Die Nebenher-Erziehung früherer Zeiten hat für mich den Beigeschmack von “Es ist mir egal, was das Kind macht”. Man darf ein Kind natürlich auch nicht verhätscheln; “der Mittelpunkt sein” heisst nicht “darf alles”. Vermutlich liegen wir in der Vorstellung, was ein gesundes Mittelmaß ist, nicht weit auseinander, nur die Erinnerung an die Nebenher-Erziehung ist für Dich wohl deutlich positiver als für mich, habe ich das Gefühl. 😉

PabloD
PabloD
12. Juli, 2011 15:21

“[…]wenn du mal deinen künftigen (?) kleinen Gnom aus dem Auto laden musst und feststellst, dass es angenehm ist einen Maxi-Cosi nicht durch 40cm Türspalt quetschen zu müssen!”
Bis zu dem Hinweis, dass das was zu tragen ist, dachte ich bei Maxi-Cosi tatsächlich an einen Vornamen für den Gnom. Entweder hat mich die Welt da draußen mittlerweile völlig krank gemacht oder ich bin gottseidank noch nicht komplett vermarketingt.

Peroy
Peroy
12. Juli, 2011 15:42

Meine Meinung zum Thema “Frauenparkplatz”: Wer gleichberechtigt sein will, der muss auch mal einen Triebtäter im Parkhaus abkönnen…

PabloD
PabloD
12. Juli, 2011 16:12

Überhaupt gibt es noch zu wenige TriebtäterINNEN. Da krankt das System imho ganz gewaltig. 😀

Nikolai
Nikolai
12. Juli, 2011 16:17

Ob eine Quote da sinnvoll wäre?
Man veruteilt einfach irgendwelche Frauen als Triebtäter….der Statistik wegen.

DMJ
DMJ
12. Juli, 2011 16:17

@Peroy:
Wahr gesprochen!
Mit Elternparkplätzen (von denen ich, der ich keine Auto besitze, gerade zum ersten Mal höre) habe ich kein Problem, da ich immerhin verstehe, dass die Supermärkte die jungen Konsumenten locken wollen und wir ja alle wen brauchen, der die Rente sichert. Frauenparkplätze hingegen regen mich ziemlich auf, aus zu vielen Gründen, um sie hier alle aufzuzählen. Aber sollte ich je zum Sexualmörder umschulen, werde ich mir meine Opfer ausschließlich dort holen.

Marcus
Marcus
12. Juli, 2011 17:58

@DMJ: man kann sich zum Sexualmörder umschulen? 😯
@Katrin: “Für Behindertenparkplätze muss man behindert sein, für Frauenparkplätze ne Frau”
Steilvorlage für Dutzende von Sprüchen, die ich aber, Gentleman der ich bin, nicht verwandeln werde. 😉
Ansonsten bin ich so lange gegen Frauenparkplätze, wie es für Leute wie mich nicht auch Nichteinparkenkönner-Parkplätze gibt. Da ist doch wenigstens noch ein praktisch begründbares Bedürfnis hinter.
@PabloD; “Bis zu dem Hinweis, dass das was zu tragen ist, dachte ich bei Maxi-Cosi tatsächlich an einen Vornamen für den Gnom.”
Nun gibt es ja heutzutage genügend hippe junge Eltern, die das wirklich fertigbrächten. 😀
Und zur “Nebenbeierziehung”: meine Theorie ist ja, dass dieser Tanz, der schon die letzten 20 Jahre ums Kind gemacht wird, mit “muss sich entfalten können” und “keine Verbote” und so weiter, der Grund dafür ist, dass der ÖPNV so unerträglich geworden (“Thorben-Maximilian, ich finde das gar nicht gut, wenn du hier so laut herumschreist, dass schon zwei Leute Hörstürze bekommen haben”) und generell die Arschloch-Quote in der Bevölkerung um gefühlte 200% angestiegen ist.
O tempora, o mores!

Marko
12. Juli, 2011 18:02

@ Marcus: Was Du meinst, ist FEHLENDE Erziehung. 😉
Und so schlimm wie die – vermeintlich – antiautoritäre Erziehung der 60er kann’s heute kaum sein.

DMJ
DMJ
12. Juli, 2011 19:15

@Marcus:
Ich nehm’s doch mal an. Es wäre jedenfalls unverantwortlich, eine so empfindliche Sache in die Hände unausgebildeter Amateure zu legen.

FJack
FJack
12. Juli, 2011 19:38

Mutter+Kind Parkplätze gibt es in Hamburg überall, wahrscheinlich ist mir deshalb beim betrachten des Bildes aufgefallen, dass das Taxi ein “Made my day” Kennzeichen hat.