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Mai 2011

Fantasy Film Fest 2011: And so it begins…

Themen: Fantasy Filmf. 11, Film, TV & Presse, Neues |

fff2011
Ich bin ja seit 20 Jahren mit von der Partie – also auch heuer. Wieder in Berlin, hoffentlich wieder im Kreise guter Kumpel. Diesmal mit Dauerkarte und FFF-T-Shirt in XL.

Die Videoreviews des vorherigen Jahres wurden ja eher gemischt aufgenommen, was sicher auch an meiner mangelnden technischen Expertise lag. Ich werde mir für 2011 wieder was einfallen lassen. Für Vorschläge bin ich ebenfalls offen. Man bedenke aber: Es geht darum, viele ausreichend ausführliche Reviews in kurzer Zeit und wenig Aufwand online zu bringen. Ideen wie “Sprich deine Kritik doch mal, während du am Fallschirm aus einem Flugzeug springst” können daher nicht berücksichtigt werden.
Dieses Jahr wird das FFF übrigens 25 Jahre alt, wie man am Logo auch schön erkennen kann.

Eben kam eine Pressemitteilung mit Informationen zu den ersten Filmen, die laufen werden. Ich gebe das einfach mal weiter:

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SUPER – USA

Frank (Rainn Wilson) ist verzweifelt! Seine Frau Sarah (Liv Tyler) hat ihn wegen eines schmierigen Drogendealers (Kevin Bacon) verlassen. Doch dann berührt ihn “Der Finger Gottes” und Frank begreift: Er muss ein Superheld werden, um Sarah zu retten. Doch zunächst braucht er Inspiration aus dem Comicladen und erfährt von der leidenschaftlichen Verkäuferin (Ellen Page), welcher Superheld auch ohne Superkräfte und ohne finanzielle Mittel kämpfen kann…
Verleih: Koch Media

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POINT BLANK / À Bout Portant – Frankreich

Samuel (Gilles Lellouche), der als Krankenpfleger arbeitet, und seine Frau Nadia (Elena Anaya) erwarten ihr erstes Kind. Als Nadja auf offener Straße entführt wird, bekommt Samuel per Telefon den Auftrag, einen Patienten, dem er selbst das Leben gerettet hat, aus dem Krankenhaus zu schleusen. Hugo Sartet (Roschdy Zern) ist ein Schwerverbrecher, der unter Polizeibewachung steht. Um seine Frau zu retten, muss Samuel mit Sartets Schergen kooperieren und mit dem Gangster fliehen. Eine Verfolgungsjagd durch Paris beginnt und beide stehen auf der Fahndungsliste der Polizei.
Verleih: Atlas Film + Medien
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THE PREY / La Proie – Frankreich

Regisseur Eric Valette erzählt eine clevere Story mit großartiger Action und ernstzunehmenden Charakteren. Hauptdarsteller Albert Dupontel (SO IST PARIS, SERIAL LOVER) ist ein absoluter Glücksgriff. Er spielt den professionellen Dieb Franck Adrien. Im Gefängnis lernt er Maurel kennen, macht den Fehler, ihm zu vertrauen und entdeckt – zu spät – dass sein Zellengenosse ein lang gesuchter Serienkiller ist. Um seine Familie vor dem frisch entlassenen Maurel zu schützen, gelingt Franck eine atemberaubende Flucht aus dem Gefängnis. Verfolgt von der gesamten Gendarmerie Frankreichs heftet er sich an die Fersen des skrupellosen Mörders.
Verleih: Atlas Film + Medien
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PHASE 7 / Fase 7 – Argentinien

Wie lange lässt sich die Apokalypse verdrängen? Coco (Daniel Hendler) und Pipi (Jazmin Stuart) sind viel zu sehr mit Streiten beschäftigt, als dass sie die panisch die Einkaufszentren plündernden Leute um sie herum bemerken würden. Zuhause in ihrem Appartement erfahren sie, eine Epidemie sei ausgebrochen und das Haus stehe unter Quarantäne. Egal, sie haben ja genug Vorräte. Doch die Nachbarn haben die katastrophale Lage schnell erkannt und rüsten zum Überlebenskampf. Bald ist es an Coco, seine schwangere Freundin zu schützen – mit allen Mitteln!
Weltvertrieb: M-Appeal
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RABIES / Kalevet – Israel

Wir zeigen ihn – den ersten Slasher-Film aus Israel. Mit ihrem Debüt wurde das Regieduo Aharon Keshales und Navot Papushado bereits auf dem Tribeca Festival bejubelt. Der Film stellt die genreüblichen Gesetze auf den Kopf und funktioniert dabei wunderbar. Auch Dank der A-Riege der israelischen Schauspieler wie Lior Ashkenazi, Ania Bukstein, Danny Geva, Yael Grobglas, Ran Danker, Ofer Shechter, Menashe Noy und Henry David.
Weltvertrieb: Jinga Films
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THE LOST BLADESMAN / Guan Yun Chang – China/Hongkong

Kein Fantasy Filmfest ohne Donnie Yen! In diesem eindrucksvollen Schwertkampf-Actioner von Felix Chong und Alan Mak (gemeinsame Schöpfer der INFERNAL AFFAIRS-Trilogie) gelingt es einem aufstrebenden Tyrannen, den ruhmreichsten Krieger des Landes, Guan (Yen), gegen seinen König und besten Freund Liu Bei aufzuhetzen. Denn einst war Guan in Liu Beis zukünftige Konkubine verliebt…
Verleih: Splendid Film
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STAKE LAND – USA

Amerika ist vernichtet. Eine Vampirepidemie hat das Land in ein post-apokalyptisches Schlachtfeld verwandelt und die hungrigen Monster machen gnadenlos Jagd auf Menschenblut. Eine kleine Gruppe Überlebender (Danielle Harris, Kelly McGillis, Connor Paolo) versucht, sich zu einem angeblich sicheren Reservat im Norden Kanadas durchzuschlagen. Doch die Untoten sind nicht die einzige Gefahr, die lauert.
Verleih: Splendid Film
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URBAN EXPLORER – Deutschland

Ein deutscher Film, der sich was traut. Auf der Suche nach dem besonderen Kick lässt sich eine Handvoll junger Touristen von ihrem Berlin-Guide (Max Riemelt) durch ein geheimes Untergrundsystem unter Berlin führen und erlebt den totalen Alptraum. Klaus Stiglmeier gibt einen Bösewicht, dem man auch bei Tageslicht besser nicht begegnet.
Verleih: Universum Film
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Berlin – 16. – 24. August
Hamburg – 17. – 24. August
Frankfurt und Köln – 24. – 31. August
Nürnberg – 25. August – 1. September
München – 30. August – 7. September
Stuttgart – 31. August – 7. September



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Trantor
Trantor
31. Mai, 2011 11:46

“Die Videoreviews des vorherigen Jahres wurden ja eher gemischt aufgenommen”
Was, wer? Hallo, ich fand das klasse, und wer sich darüber beschwert hat, dass die Aufnahme auf der Treppe zu dunkel oder der Effekt im Spiegel zu mau gewesen sei, soll sich trollen, ich fand’s saucool und hab mich jeden Tag gefreut auf deine Reviews.
Also: Videos beibehalten, ist ja für Dich sicherlich auch weniger zeitaufwendig, als Deine ganzen Gedanken sortiert zu tippen. Vorschlag: Du bist doch sicherlich nicht alleine auf dem FFF unterwegs, also schnapp Dir einen oder zwei Kolleechen und nimm Eure Diskussion nach dem Film auf, wie Ihr den Film fandet. Fänd ich lustig und es ergibt sich sicherlich bei dem ein oder anderen Film ein guter Schlagabtausch

Marko
31. Mai, 2011 11:50

Sprich Deine Kritik doch mal, während Du am Fallschirm aus einem Flugzeug springst.

Geht nicht? Dann wenigstens wieder Videos, die waren echt gut! 🙂

Peroy
Peroy
31. Mai, 2011 11:56

“Was, wer? Hallo, ich fand das klasse, und wer sich darüber beschwert hat, dass die Aufnahme auf der Treppe zu dunkel oder der Effekt im Spiegel zu mau gewesen sei, soll sich trollen, ich fand’s saucool und hab mich jeden Tag gefreut auf deine Reviews.”
Der Ton war teilweise vor lauter Gerausche nicht zu verstehen. Mir ging es außerdem so, dass ich es enorm schwierig fand, schriftlich auf die Video-Reviews zu antworten, was eine Diskussion über die Filme (für mich zumindest) erheblich erschwert. Ich wäre für schriftliche Kritiken.

Marko
31. Mai, 2011 11:58

“Mir ging es außerdem so, dass ich es enorm schwierig fand, schriftlich auf die Video-Reviews zu antworten …”
Geil, noch ein Grund für die Videos. 8)

reptile
reptile
31. Mai, 2011 12:58

Die Videos fand ich auch sehr gut.Ist sicher auch einfacher umzusetzen im Festval Stress.

Jens
31. Mai, 2011 13:10

la proie und stake land scheinen interessant – der rest weiss nicht aber sind ja erst 6 🙂 (bitte immortals :))

Trantor
Trantor
31. Mai, 2011 13:11

@Marko: Antwort des Tages *lach*

heino
heino
31. Mai, 2011 13:18

Ich fand die Videos auch ziemlich cool, sie sollten nach Möglichkeit nur nicht länger als 6-7 Minuten sein.
“Super” ist gebongt, “Stakeland” und “Phase 7” klingen zumindest interessant.

Marcus
Marcus
31. Mai, 2011 18:54

@Torsten: Videos FTW!
@Marko: 😎
@heino: jepp, “Super” will ich auch sehen. Leider, leider steht das FFF bei mir dieses Jahr noch völlig in den Sternen, da ich die Tage meines Jobs verlustig gegangen bin.

Will Tippin
Will Tippin
31. Mai, 2011 19:30

Dank der Wortvogel-Berichterstattung haben wir uns entschieden, dieses Jahr erstmals das FFF zu besuchen (Stuttgart). “Dank” deshalb, weil mir das Fest sonst nicht großartig bekannt wäre. Aber wenn schon dann richtig, gleich mit Dauerkarten und so vielen Filmen wie möglich. 2011 wurde untypischerweise bisher kinotechnisch sehr schwach genutzt von uns, das muss alles nachgeholt werden. Super und Stake Land sind schon mal notiert, Urban Explorer klingt interessant, was wahrscheinlich an der Berliner Unterwelten-Führung liegt, die wir letztes Jahr mitgemacht haben.

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2011 19:32

@ Will Tippin: Finde ich toll! Und da ich meine Reviews vor euren Kinobesuchen schreibe, habt ihr dank Dauerkarte sogar noch die Möglichkeit, von allzu sauren Gurken noch Abstand zu nehmen.

Peroy
Peroy
31. Mai, 2011 20:17

“@ Will Tippin: Finde ich toll! Und da ich meine Reviews vor euren Kinobesuchen schreibe, habt ihr dank Dauerkarte sogar noch die Möglichkeit, von allzu sauren Gurken noch Abstand zu nehmen.”
Das ist die Theorie… 8)

Howie Munson
Howie Munson
31. Mai, 2011 20:43

Die meisten späteren Videos waren doch völlig ok und die zwei weniger guten gingen mit Kopfhörer auch…
aber das “amtliche High-Speed-Photo” solltest du dir diesmal sparen *g*
( lieber ein Mikro kaufen *duck* )

heino
heino
31. Mai, 2011 20:44

@Marcus:schon wieder? Du hast aber auch echt kein Glück mit deinen Jobs. Ich drück dir die Daumen, dass sich das bald bessert.

DMJ
DMJ
31. Mai, 2011 22:08

Hm…Text oder Videos? Schwierige Frage…
An sich mochte ich die Videos, aber es ist tatsächlich etwas unhandlich, dass man nicht direkt aus ihnen zitieren kann (sondern erst nach Gehör aufschreiben muss) und schwerer auf direkte Einzelsätze antworten kann. – Andererseits wäre Peroy auch für Texte und da hat Marko nicht ganz unrecht… 😀

Thies
Thies
31. Mai, 2011 23:17

Sind das eigentlich die offiziellen Beschreibungen des Festivals? Denn mittlerweile bin ich bei gewissen Formulierungen doch ein wenig skeptisch. Wenn z.B. bei “Rabies” geschrieben wird, dass der Film herkömmliche Genre-Regeln auf den Kopf stellt, dann formuliere ich das im Kopf um in “der Film hat alles, aber keine logische Story”. Klar, dass Geschmäcker immer verschieden sind und einem daher nicht jeder gezeigte Film gefallen kann. Aber besonders blumige Beschreibungen im Festival-Heft sind für mich inzwischen ein sicherer Indikator für einen Stinker.

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2011 23:36

@ Thies: Es sind die Beschreibungen aus der Pressemeldung – und du sprichst eine große Wahrheit gelassen aus: Man entwickelt über die Jahre einen Instinkt, von welchen Formulierungen man sich nicht bullshitten lassen darf. Ich mache immer einen weiteren Bogen, wenn von “herrlich böse” oder “jede Menge schwarzer Humor” die Rede ist…

Dietmar
Dietmar
1. Juni, 2011 06:54

“Leider, leider steht das FFF bei mir dieses Jahr noch völlig in den Sternen, da ich die Tage meines Jobs verlustig gegangen bin.”
Oh … hätte ich das vorher gelesen, hätte ich Dir im anderen Threat nicht die Zunge rausgestreckt …
Im Ernst: Scheiße, sowas, drücke die Daumen.

André
1. Juni, 2011 10:55

Also ich kann nur sagen, ich fand die Video-Reviews suuuper! Würde mich freuen wenn es sowas in der Art dieses Jahr wieder zu sehen gäbe. Nur, lass dich – falls du dabei wieder auto fährst – nicht noch mal blitzen 😉
Viel Spaß beim FFF – Freue mich auf Lesestoff und wortvogelige Video-Reviews 🙂
Grüße
André

XXX
XXX
1. Juni, 2011 13:44

Und wie üblich sieht’s nach einer ganzen Reihe von Filmen aus, die innerhalb von ein bis drei Monaten sowieso auf DVD vorliegen. Das macht das FFF seit Jahren zusehends uninteressanter. Die Überraschungen bleiben aus. Anyway, SUPER hat mir echt gut gefallen.

heino
heino
1. Juni, 2011 14:07

@Thies:das ist ein altes Problem mit dem FFF. Die Programmhefte sind unglaubwürdiger als die BILD und sämtliche Girlie-Mags zusammen. Ich wähle inzwischen nur noch danach aus, wie seltsam die Grundidee klingt, denn dann ist der Streifen zumindest interessant.

Wortvogel
Wortvogel
1. Juni, 2011 14:09

@ XXX: Da bin ich aber GANZ anderer Meinung. Kinobesuch + Festival + Kumpel ≄ DVD. Und nach 20 Jahren kann ich durchaus repräsentativ sagen, dass die Zahl der Filme, die während oder kurz nach dem Festival erhältlich sind, mitunter schwankt, aber über die Jahre relativ konstant bleibt. Mal mehr, mal weniger. Und schließlich: Nach den ersten paar von einigen Dutzend Filmen zu konstatieren, die Überraschungen blieben aus (geschweige denn nicht anzunehmen, dass sich die Überraschungen ja erst beim Festival erschließen), finde ich etwas gewagt.

Wortvogel
Wortvogel
1. Juni, 2011 14:11

@ Heino: “und sämtliche Girlie-Mags zusammen” – was soll DAS denn heißen? Willst du insinuieren, dass die ganzen geilen Schnitten gar nicht single sind und drauf stehen, vom fremden Männern in Bars begrapscht zu werden? Womöglich, dass die sich nicht aus Naturgeilheit, sondern für GELD ausziehen? Dass die “10 Tricks, mit denen sie jede Frau rumkriegen” gar nicht unfehlbar sind? Meister, mach mich nicht schwach!

XXX
XXX
1. Juni, 2011 14:35

Mag sein, dass Du es als Highlight ansiehst, einen Film im Kino zu sehen. Meiner Meinung nach hat der Kinospaß über die Jahre deutlich abgenommen: Köpfe im Bild, störendes Publikum (Chipsraschler, ewige Quatschköpfe und Schnarcher), mitunter lausige Qualität (ganz zu schweigen von ausgelassenen Filmrollen wie jüngst bei I SAW THE DEVIL in München).
Die Erfahrungswerte von vor 10 oder 20 Jahren sagen auch wenig über die Situation der letzten Jahre aus. Seit Aufkommen des DVD-Booms hat sich das deutlich geändert. Man muss sich nur das Programmheft ansehen. Die meisten Filme haben schon einen deutschen Verleiher und sind demnach wenig später auf dem Markt. Schön für das Filmfest, weil die Kosten niedriger werden (bzw. nicht existent sind, weil auf den Verleiher abgeschlagen), aber für den Zuschauer einigermaßen unspektakulär.
Alleine von den 8 genannten Filmen, sind bei 6 schon die DVD-Verleiher bekannt (bei manchen wie STAKELAND ja sogar schon die VÖ-Termine). Das Zeug kommt alles noch vor Ende des Jahres auf DVD.

Wortvogel
Wortvogel
1. Juni, 2011 14:47

@ XXX. Sorry, da wird kein Schuh draus. Ein Kinobesuch war IMMER ein anderes Erlebnis als das Heimkino. Geraschelt es in den 40er Jahren schon und Leute mit Afros gab es in den 70ern. Da stelle ich keine Verschlechterung fest. Und die Projektion ist eher besser geworden. Wenn ich daran denke, in welchem Zustand ich damals “Near Dark” sehen musste…
“Mag sein, dass Du es als Highlight ansiehst, einen Film im Kino zu sehen.” – das habe ich nicht gesagt und nicht gemeint. Aber das die Festivalatmosphäre und das soziale Erlebnis dem Genuss zuträglich sind, willst du demnach bestreiten?
“Die Erfahrungswerte von vor 10 oder 20 Jahren sagen auch wenig über die Situation der letzten Jahre aus.” – auch das habe ich weder gesagt noch gemeint. Im Gegenteil: Ich habe die Erfahrung über 20 Jahre gemacht, von 1990 bis heute. Und nein, die letzten zehn Jahre habe ich nicht in einer Höhle verbracht. Ich weiß, was sich geändert hat. Man kommt heute leichter an viele FFF-Filme dran, weniger wegen der DVDs, sondern wegen des immer komfortableren Online-Shoppings. In wie weit man daraus den Machern des FFF einen Vorwurf machen sollte, erschließt sich mir nicht.
Ehrlich gesagt ist es mir schnuppe, ob der Filme drei Monate, drei Wochen oder drei Stunden nach dem Kinobesuch auf DVD erscheint. Ich gehe immer noch zum FFF, um coole Filme auf der ganz großen Leinwand zu sehen. Mit einer Silberscheibe vor dem Flachbildschirm kann ich auch den Rest des Jahres sitzen.
Aber warum streiten wir? Ich gehe hin, du nicht. Ende Gelände.

XXX
XXX
1. Juni, 2011 15:05

“Ein Kinobesuch war IMMER ein anderes Erlebnis als das Heimkino.”
Anders schon, aber ob’s besser ist, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks.
“Geraschelt es in den 40er Jahren schon und Leute mit Afros gab es in den 70ern. Da stelle ich keine Verschlechterung fest. ”
Lauter ist das Publikum nach meinen Erfahrungen aber geworden. Vor allem, was die Quatscher betrifft. Es vergeht kaum ein Kinobesuch, wo man nicht einen Vollhonk, der meint, er kann sich gebärden wie bei sich zuhause, zur Ordnung rufen muss. Was die Qualität betrifft: Wenn’s keine digitale Projektion ist, dann sieht die Blu-ray auf einem großen Fernseher sehr viel schöner aus als Film auf der Kinoleinwand.
“Aber das die Festivalatmosphäre und das soziale Erlebnis dem Genuss zuträglich sind, willst du demnach bestreiten?”
Subjektiv ja. Ich maße mir aber nicht an, für andere zu sprechen. Ich persönlich sehe kein großes soziales Erlebnis, einen Film mit 200 Fremden zu sehen (da sicher gleich das Kumpel-Argument kommt: Man kann geselliges Rudelkucken auch zuhause machen). Und die Festivalatmosphäre? Würde vielleicht aufkommen, wenn das Festival irgendetwas zu bieten hätte außer 5 Filme pro Tag runterzuspulen. So ist es halt einfach Kino. Nicht mehr, nicht weniger.
“Ich weiß, was sich geändert hat. Man kommt heute leichter an viele FFF-Filme dran, weniger wegen der DVDs, sondern wegen des immer komfortableren Online-Shoppings.”
Mehr als das. Vor ein paar Jahren musste man noch auf RC1 und 3 zurückgreifen, um zeitnah den Film auf DVD sehen zu können. Heutzutage kommt das meiste sogar mit Synchro innerhalb kürzester Zeit geliefert.
“In wie weit man daraus den Machern des FFF einen Vorwurf machen sollte, erschließt sich mir nicht.”
Ich mache keinen Vorwurf, ich konstatiere nur, dass das FFF dieses Umstands wegen langweiliger geworden ist. Und zudem gerne mal auf Filme verzichtet, die keinen hießigen Verleiher haben, aber teuer sind.
“Ehrlich gesagt ist es mir schnuppe, ob der Filme drei Monate, drei Wochen oder drei Stunden nach dem Kinobesuch auf DVD erscheint. Ich gehe immer noch zum FFF, um coole Filme auf der ganz großen Leinwand zu sehen. Mit einer Silberscheibe vor dem Flachbildschirm kann ich auch den Rest des Jahres sitzen.”
Steht Dir ja auch frei, das so zu handhaben. Mag auch sein, dass ich aufgrund der vielen PVs den Reiz des Kinos nicht mehr so spüre.
“Aber warum streiten wir? Ich gehe hin, du nicht. Ende Gelände.”
Ist doch kein Streit. Gepflegte Diskussion. Und den einen oder anderen Film seh ich mir sicherlich auch an, aber eher nichts, was sowieso bald anderweitig verfügbar ist.

Wortvogel
Wortvogel
1. Juni, 2011 15:16

@ XXX: Man kann so argumentieren. Aber wenn ich das höre, bin ich doch froh, dass mir die Begeisterung für das Kino nicht abhanden gekommen ist. Das Festival ist für mich ein Highlight, auch und gerade weil man viele Filme “blind” anschaut, weil man unerwartet Leute trifft (bei wie vielen privaten DVD-Screenings steht auf einmal Kalkofe in der Tür?), und weil es einmal in Jahr was Tolles ist, sich fünf Filme am Stück lang den Arsch platt zu sitzen. Im Kino.
Ich gebe aber zu, dass der Sensationswert geringer ist, weil viele Filme bald verfügbar sind. Anfang der 90er hatte man oft genug den Fall, dass Filme auf dem FFF liefen, die es danach praktisch nie wieder zu sehen gab. Das ist seltener geworden. Und ein intimeres Festival wie Badmovies gewinnt einfach durch die eingebrachte Leidenschaft.

Peroy
Peroy
1. Juni, 2011 15:20

““Mag sein, dass Du es als Highlight ansiehst, einen Film im Kino zu sehen.” – das habe ich nicht gesagt und nicht gemeint. Aber das die Festivalatmosphäre und das soziale Erlebnis dem Genuss zuträglich sind, willst du demnach bestreiten?”
Da schließe ich mich Vin Diesel an. Noch keinen Film gesehen, der im Kino gegenüber DVD gewonnen hätte…

Peroy
Peroy
1. Juni, 2011 15:24

“Ich gebe aber zu, dass der Sensationswert geringer ist, weil viele Filme bald verfügbar sind. Anfang der 90er hatte man oft genug den Fall, dass Filme auf dem FFF liefen, die es danach praktisch nie wieder zu sehen gab. Das ist seltener geworden.”
“Giallo”… ? Gibt’s den überhaupt ?

Wortvogel
Wortvogel
1. Juni, 2011 15:47

@ Peroy: Mach dich schlau – der ist wegen rechtlicher Streitigkeiten mit Adrian Brody lange nicht veröffentlich worden. Wird sich nun ändern.

Marcus
Marcus
1. Juni, 2011 18:43

@Peroy: “Noch keinen Film gesehen, der im Kino gegenüber DVD gewonnen hätte…”
Naja – aber DU würdest “Showgirls: Exposed” sehen wollen…. 😉
@Wortvogel: Nach allem, was ich über “Giallo” gehört habe, bestanden die “rechtlichen Streitigkeiten mit Adrian Brody” vermutlich darin, dass er alle seine Szenen im Nachhinein rausgeschnitten haben wollte. Die Mundpropaganda war ja dermaßen mies, dass sogar ich als ausgewiesener Fan es nicht mehr eilig habe, Darios nächste Selbstdemontage zu sehen.

Peroy
Peroy
1. Juni, 2011 19:08

“Naja – aber DU würdest “Showgirls: Exposed” sehen wollen…. ;-)”
Neinneinnein… ich hätte ihn GEKAUFT… 12 mal…
Das ist ein Unterschied.

Will Tippin
Will Tippin
1. Juni, 2011 19:09

“Noch keinen Film gesehen, der im Kino gegenüber DVD gewonnen hätte…”
Herr der Ringe. Ich bedaure jeden, der die Teile nicht auf der großen Leinwand gesehen hat. Oder generell alles was mit vielen Landschaftsaufnahmen arbeitet. Ein leistungsstarker Beamer zuhause kann das nur teilweise nachahmen.

Peroy
Peroy
1. Juni, 2011 19:11

“@Wortvogel: Nach allem, was ich über “Giallo” gehört habe, bestanden die “rechtlichen Streitigkeiten mit Adrian Brody” vermutlich darin, dass er alle seine Szenen im Nachhinein rausgeschnitten haben wollte. Die Mundpropaganda war ja dermaßen mies, dass sogar ich als ausgewiesener Fan es nicht mehr eilig habe, Darios nächste Selbstdemontage zu sehen.”
Also ich hab’ gehört, sie hätten ihm nicht seine volle Gage gezahlt… was auch mehr Sinn macht. Ist der als Hauptdarsteller (in ‘ner Doppelrolle auch noch) nicht in so gut wie jeder Szene drin ? Was bleibt da noch übrig ?

Wortvogel
Wortvogel
1. Juni, 2011 19:31

@ Peroy: So habe ich das auch gehört.

Peroy
Peroy
1. Juni, 2011 19:53

Wäre auch komisch, wenn jeder Schauspieler hinterher ankommen könnte “Dein Film ist scheisse, schneid’ mich raus!…

Marcus
Marcus
1. Juni, 2011 20:35

Leute, das war ein SCHERZ! 🙂
Ich hatte nur gehört, dass der Film furchtbar sein soll.
@Peroy:
“Neinneinnein… ich hätte ihn GEKAUFT… 12 mal…
Das ist ein Unterschied.”
Ah, okay. Aber Du bist Dir schon im Klaren, dass das Deiner Außenwirklung nicht wirklich hilft, oder?

Peroy
Peroy
1. Juni, 2011 20:38

“Ah, okay. Aber Du bist Dir schon im Klaren, dass das Deiner Außenwirklung nicht wirklich hilft, oder?”
Aber es ist so ein herrlich dekadentes Gefühl ordentlich Kohle für den allerletzten Scheiss zu löhnen… 🙁

Marcus
Marcus
1. Juni, 2011 21:30

“Aber es ist so ein herrlich dekadentes Gefühl ordentlich Kohle für den allerletzten Scheiss zu löhnen… ”
Meine “Histoire d’O”-DVD nickt gerade….

XXX
XXX
1. Juni, 2011 21:57

“Man kann so argumentieren. Aber wenn ich das höre, bin ich doch froh, dass mir die Begeisterung für das Kino nicht abhanden gekommen ist. ”
Mir ist nur die Begeisterung für den Film wichtig 😀
“weil man unerwartet Leute trifft (bei wie vielen privaten DVD-Screenings steht auf einmal Kalkofe in der Tür?), ”
Gott sei Dank bei keinem. Dafür hab ich ihn mal in einer PV gesehen, wo es sich ein paar Leute nicht nehmen ließen, sich anzubiedern. Brr.
“und weil es einmal in Jahr was Tolles ist, sich fünf Filme am Stück lang den Arsch platt zu sitzen. Im Kino.”
Dafür sind mir die Kinosessel deutlich zu unbequem.
“Herr der Ringe. Ich bedaure jeden, der die Teile nicht auf der großen Leinwand gesehen hat.”
Das ist sicher richtig. Die sahen (und sehen, jüngst gab’s ja wieder Live-Konzert mit Film im Gasteig) groß einfach schön aus.
Richtig “blind” seh ich mir Filme auf dem FFF aber höchst selten an. Da der FFF-eigene Katalog aufgrund Superlativen für jeden Film wertlos ist, muss man ja fast im Internet kucken, was die Streifen so taugen. Denn irgendwelche Graupen á la 36 Pasos möcht ich nicht für teuer Geld sehen.

Peroy
Peroy
1. Juni, 2011 22:06

Ich mochte “36 Pasos”… vielleicht nochmal auf DVD gucken…

Wortvogel
Wortvogel
1. Juni, 2011 22:23

@ XXX: Du argumentierst vernünftig – und genau DAS ist das Problem. Zur Leidenschaft für Kino (nicht nur für Film) gehört eben auch, böse Überraschungen sportlich zu nehmen. Ich habe für “36 Pasos” bezahlt (in vielerlei Hinsicht), habe den Dämon in einem Review ausgetrieben, und das war okay. Es gehört dazu. Clevere Auswahl treffen, arbeitsverträglichen Zeitplan aufstellen und baldige DVD-Releases auslassen ist für Pussies 🙂

Peroy
Peroy
1. Juni, 2011 22:27

Warum mag keiner “36 Pasos”… ? Der war doch echt gut für das, was er war… ?

Pogopuschel
Pogopuschel
1. Juni, 2011 22:40

Mein Begeisterung fürs Kino hat in den letzten Jahren ein wenig nachgelassen, was aber mehr an der Qualität der gezeigten Filme liegt und der gleichzeitig ansteigenden Qualität von TV-Serien (Das wäre doch was fürs FFF – eine Staffel „Breaking Bad“ oder „The Walking Dead“ im Kino zeigen). Trotzdem ist der Besuch des FFF für mich jedes Jahr ein Höhepunkt. Selbst wenn ich – wie im letzten Jahr in Berlin – alleine dort hingehe, kommt Festivalatmosphäre auf. Alleine schon durch die Gespräche der um mich herum sitzenden Filmfreaks. Der Kinowechsel über die andere Straßenseite zerstört diese Atmosphäre leider in wenig. Auch das Warten in der ewig langen Schlange hat etwas. Es ist doch wunderbar, durchgeknallte Filme wie „Tucker and Dale vs. Evil“ oder „Rubber“ in einem Saal voller Bekloppter (mich eingeschlossen) zu sehen.
Ob ein Film schon einen Monat später auf DVD erscheint, hat keinen Einfluss auf meinen Filmgenuss in der Vorstellung.

Peter Krause
16. Juni, 2011 01:04

@Marcus zu Peroy:
“Ah, okay. Aber Du bist Dir schon im Klaren, dass das Deiner Außenwirklung nicht wirklich hilft, oder?”
Du hast die philosophische Tiefe von Peroys Kommentaren noch nicht im Ansatz erfaßt.
Oder ich interpretiere einfach zu viel in sie hinein …
@xxx:
Sorry, aber Du klingst ein bischen wie ein alter Mann, der sich über den schlechten Sex heutzutage beschwert.