30
Apr 2011
TV-Kritik – richtig gemacht
Themen: Film, TV & Presse, Neues |Im letzten Jahr habe ich mit Begeisterung das neue Kostümdrama "Downton Abbey" geguckt. Und eben habe ich im (sowieso verehrenswerten) "Guardian" mit ebensolcher Begeisterung die Kurzkritik zu einem Wiederholungsmarathon der Serie gelesen:
Ist es zu viel verlangt, wenn ich mir auch in Deutschland solche TV-Kritiken wünsche?
Ja, ist es, und, auf die Gefahr hin, Widerspruch auszulösen, das ist auch gut so. Das ist ’ne Kritik, wie man sie schön in ein Blog stellen kann, aber als Info in einer Zeitun ist das völlig untauglich. Ich erfahre über die Serie ausschließlich, dass sie irgendwie "schön böse" zu sein scheint. Aber sonst? Nix zu Plot, nix zu Charakteren, nix zu Genre – ist das Komödie, Thriller, Drama, worum geht’s überhaupt? Ich käme nach der Lektüre dieser Kritik nicht auf die Idee, die Serie einzuschalten, weil ich schlicht nicht wüsste, warum.
Gerade mal bei Wiki nachgelesen. Kann das sein, dass die Serie "Downton Abbey" und nicht "Downtown Abbey" heißt ?
@Dr. Acula: Auf der Insel den Inhalt von DA zu skizzieren dürfte etwa so nötig sein wie hier in D vor 20 Jahren jemandem die "Schwarzwaldklinik" zu erklären.
@Teleprompter: Ja. Das betreffende Gebäude hat auch wirklich rein gar nichts mit Innenstadtlage zu tun. 😀
Mir kommt die Kritik vor allem etwas lang vor. Das Wort "marvellous" hätte wirklich vollumfänglich ausgereicht.
Dass ich mich beim Titel vertan habe, steht sogar über der Kritik selbst. Ist geändert.
@ Doc: Wie Andi richtig erklärte: Es handelt sich um die WIEDERHOLUNG eines absoluten Straßenfegers von 2010 (die Serie war so populär, dass sich mittlerweile Comedians darüber lustig machen). Bei einem "Derrick"-Marathon würde ja auch niemand schreiben: "Es geht um einen triefäugigen Oberinspektor in wattierten Trenchcoats, der offensichtlich seinen Führerschein verloren hat und die körperliche Arbeit von seinem hündisch ergebenen Assistenten Klein-Klein erledigen lässt."
@ Andi: Gorgeous.
Die taz schreibt doch immer so über den aktuellen Tatort.
Ich kenne jemanden, der mal ein Praktikum oder Volontariat oder irgendwas bei der TV Movie oder TV Spielfilm gemacht hat (ist lange her). Der gute Mann jedenfalls durfte in dieser Zeit die Bildunterschriften machen, und so prangte bei einer Kritik zu einem der TNG-Star-Trek-Filme unter einem Screenshot von Patrick Stewart eben die Zeile "Juchhei, es ist Captain Picard!" Und das wurde so gedruckt. Zumindest ein Schritt in die richtige Richtung.
@Sebastian: Das würde sich vielleicht ändern, wenns zum Tatort endlich mal was interessantes zu erzählen gäbe…
.. 🙂