Gummienten sind gefährlich
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Konstantin, der Neffe meiner LvA, ist zwar erst 12, aber mit erstaunlichem Ehrgeiz kreativ. Zu Weihnachten und Geburtstag gibt es von ihm als Geschenk eigentlich immer neue Versuche, sich künstlerisch auszudrücken. Das obenstehende Bild hat er gemalt, die untenstehende Geschichte hat er geschrieben. Beides wollte ich einfach mal mit euch teilen.
Ich gehe zur Tür rein. Was ich sehe, lässt mich wie angewurzelt stehen bleiben.
Da steht eine kleine Gummiente. Sie spricht mich auf Englisch an: „Hello. My name is Henriette.“ Ich hole meine Flöte raus, um Henriette zu beschwören. Henriette beginnt sich erst langsam, dann immer schneller im Kreis zu drehen. Sie singt: „Alle meine Menschen laufen auf die Straße“. Dann wendet sich Henriette ab, läuft ins Badezimmer, wo sie von weiteren 20 Gummienten mit lautem Gejubel auf englisch, französisch, spanisch, italienisch und türkisch begrüßt wird.
Die 21 Gummienten Henriette, Hen, Herrmann, Herbert, Henri… fangen mit beherztem Einsatz an, die Wasserhähne abzumontieren und den Abfluss zu verstopfen. Schon spritzt das Wasser in alle Richtungen und nach kurzer Zeit bildet sich ein See auf dem Fußboden des Badezimmers.
Eine Etage unter mir liest Herr Meier gerade Zeitung, als ein Wassertropfen auf seinen Kopf fällt. Er wundert sich, schaut nach oben und sieht ein Menge Tropfen an der Decke. Er rennt brodelnd ein Stockwerk höher. Wütend klopft er an meine Tür und drückt gleichzeitig heftig auf den Klingelknopf, bis ich öffne und eine Flutwelle 21 Gummienten, Herrn Meier und mich die Treppe hinunter spült.
Als wir schließlich im Erdgeschoß ankommen, zieht Herr Meier entnervt sein Handy aus der Tasche und ruft die Polizei an: „Hilfe, Polizei! Hier sind 21 Gummienten, die alle durcheinander reden und das ganze Haus unter Wasser gesetzt haben!“. Doch der Polizist denkt, dass er es mit einem betrunkenen Spinner zu tun hat. Da ruft Herr Meier in völliger Verzweiflung: „Halt, es sind 21 Schwerverbrecher! Ich musste lügen, weil sie mich beobachtet haben! Es sind die Entkommenen aus Konstantinopel.“
Der Polizist alarmiert sofort 42 speziell ausgebildete Polizisten. Kurze Zeit später erstrahlt die Straße in einem Meer aus Blaulicht und mit schusssicheren Westen ausgestattete Polizisten umstellen das Haus, klettern an der Fassade entlang und verschaffen sich mit vorgehaltenen Waffen Zugang. Doch sie haben keine Chance gegen die 21 Gummienten.
Eine davon, und zwar Henriette, wollte den Minister sogar in die Nase beißen, obwohl er unter höchstem Schutz steht. Aber dazu ein andermal…
Das erinnert mich gerade an die guten alten Schulaufsätze, als man noch nichts interpretieren musste sondern sich aus drei vorgegebenen Worten ne Geschichte ausdenken durfte. Die wurde meistens lustig.
einfach toll, ein sehr begabter junger Mann, mit viel Phantasie und einem beachtlichen Wortschatz.
Und das Bild ist auch sehr schön
sorry fürs Doppelposting, aber das muss ich noch loswerden…
Der Cliffhanger am Ende ist der Hammer… Was wird aus dem Minister? Muss er ohne Nase rumlaufen?
Ist Henriette jetzt auf en Geschmack von Menschenfleisch gekommen? Droht jetzt eine marodierende Entenhorde
alle Menschen zu verspeisen? Fragen über Fragen. Aber dazu ein anderes Mal.
Erst 12? Gottverdammt, da wär ich auch ein stolzer Schwiegeronkel.
Schade, dass genau sowas in der Schule spätestens ab der 8. Klasse nicht mehr gefördert wird.
Wirklich eine tolle Geschichte!
Was für eine Begabung! Passt bloß auf, dass die nächsten Schuljahren ihm die nicht rauben.
🙂 :hug:
grandiosess Bild!
Verdammt, das ist wirklich gut! O_O
Jetzt erst gelesen: Alle Achtung! Witzig, phantasievoll, schön formuliert. Und das Bild finde ich ebenso schön.
Kompliment an den Künstler!