Kino-Kritik: “Tron Legacy”
Themen: Film, TV & Presse, Neues |USA 2010. Regie: Joseph Kosinski. Darsteller: Jeff Bridges, Garrett Hedlund, Olivia Wilde, Bruce Boxleitner, Michael Sheen
Story: Sam Flynn hat seinem Vater Kevin, dem genialen Kopf hinter dem Computer-Giganten Encom, nie verziehen, dass er vor 20 Jahren einfach verschwand. Doch als er auf Bitten von Kevin Flynns altem Kumpel Alan Bradley die Spielhalle aufsucht, in der sich sein Vater in den 80ern immer herum trieb, stößt er auf das größte Geheimnis der Menschheit: Den direkten Zugang zum “Grid”, einer digitalen Megalopolis, in der ein Machtkampf entbrannt ist, dessen Auswirkungen das Ende unserer Welt bedeuten könnten…
Ich saß mit Florian Breitsameter von SF-Fan.de im Kino, und mein erster Satz vor Beginn der Presseaufführung war: “Schade, dass der Film an meinen Erwartungen scheitern muss”. Flocki nickte bedächtig. Die Dame auf der anderen Seite meines Sitzes sprach mich an: “Warum eigentlich? Können Sie das erklären?”. Ich versuchte es so: “Man kann Dinge nicht zweimal zum ersten Mal sehen. “Tron” war in seiner Ära ein singuläres Erlebnis, hat uns den Blick in eine völlig neue Welt geöffnet. Heute weiß jeder von Cyberspace und Viren, von Programmen und Usern. Das ist wie bei “Star Wars” 1978: Danach werden die Raumschiffe vielleicht schicker und größer – aber man vergisst nie den wahren Zauber des ersten Mals.”
140 Minuten später gestanden Florian und ich uns ein, falsch gelegen zu haben. Seine Kritik findet ihr hier.
“Tron Legacy” ist “Tron”. Mit zu wenig Tron, aber dazu komme ich gleich noch. Er ist der “real deal”, in allen Stärken und Schwächen dem Original verwandt, und doch ganz neu. Das passt auch inhaltlich wie ein Handschuh, handelt “Tron Legacy” doch von der Verantwortung für die nächste Generation, für das, was wir geschaffen haben – seien es Kinder, Welten, oder Hybriden daraus. “Tron” ist die Ursache von “Tron Legacy”, und “Tron Legacy” übernimmt die Verantwortung für den alt gewordenen “Tron”. Das Alte macht Platz für das Neue, das Neue macht vieles besser, aber auch seine eigenen Fehler.
Einen großen Anteil am Erfolg hat das Production Design. Visuell entwickelt “Tron Legacy” das Vorbild weiter, als hätte niemals die “realistische” CGI im Stil von “Matrix” gewonnen. Hier ist alles Kunst, Licht, Bewegung, Symmetrie und Zickzack. Mehr Rechenpower sorgt nicht für mehr Authentizität, sondern für eine Überhöhung des Artifiziellen. “Tron Legacy” feiert Neon und Plastik, Glas und Aluminium, als wären die 80er nie vorbei gegangen. Der Fiebertraum vieler SF-Covermaler wird gelebt in glatten Linien, endlosen Räumen, verdrehten Perspektiven. Es ist seit Jahren das erste Mal, dass ich eine komplexe Welt entdeckt habe, die mich reizt. In die ich reisen möchte. In der ich mich verlieren will.
“Avatar” my ass.
Fängt “Tron Legacy” noch wie der schwache Versuch an, “Tron” lediglich auf den Stand der Zeit zu bringen – mit plumper Exposition, bekannten Sets und hochgejazzten Varianten der Disc Wars und Lightcycle Races -, driftet der Film nach einer halben Stunde in immer absurdere, immer halluzinatorischere Gefilde ab. Die Gesetze der Physik werden aufgelöst, alles Wissen in Frage gestellt, ohne dass an seiner Stelle ein Ersatz geboten wird. Mit religiösen und politischen Elementen wird gespielt, die Dialoge reichen von esoterisch bis albern, und immer wieder schleichen sich Referenzen ein, die fast wie Erinnerungen wirken, vage Überreste einer anderen Filmwirklichkeit, in der sich die konservative Formalität von “Star Wars” und “Star Trek” durchgesetzt hat.
“Tron Legacy” versucht gar nicht erst, dem gesteigerten Grundwissen der Zuschauer zum Thema Computer entgegen zu kommen: Erklärungen werden nicht gegeben, wer sich nicht anschnallt, ist selber schuld.
“Tron Legacy” ist ein Film, der neben der Zeit steht: Wie “Tron” entstammt er keinem aktuellen Hollywood-Trend, ist nicht Auswuchs eines Genres oder einer bekannten Erzählhaltung. Er steht für sich selbst, verbunden nur über 30 Jahre hinweg mit dem Original. Es ist erfreulich, wie egal es dem Film ist, was andere Filme machen. “Tron” steht für Rebellion.
Ebenso großen Anteil am Impact wie der Look hat bei “Tron Legacy” der geniale Electro-Score von Daft Punk, der wieder zurück greift über drei Jahrzehnte, die 80er im neuen Jahrtausend präsent macht, und nie symphonisch verquast in eine reine digitale Welt einzudringen versucht.
Wo das Licht ist, kommt auch der Schatten her: Wie in “Tron” sind die Charaktere nur Schachfiguren. Schön geschnitzte Schachfiguren manchmal (wie Olivia Wilde), antike Schachfiguren (Jeff Bridges), schräge Schachfiguren (Michael Sheen in bester Ziggy Stardust/Frank’n’Furter-Manier) – aber doch nur Schachfiguren, deren Schicksal uns seltsam gleichgültig bleibt. Zu einem klaren Weltbild mit klaren Zielen lässt ich “Tron Legacy” nie hinreißen. Das Ende des “Grid” erscheint nicht dramatischer als ein “Game Over”, kurz bevor man den Highscore erreicht hat.
Auch die Verwendung digitaler junger Doubles von Boxleitner und Bridges ist nicht unproblematisch: Ich kann nachvollziehen, warum der digitale Diktator CLU trotz aller Mühen der Effekttechniker eben doch nicht wie ein echter Mensch wirkt. Er ist eine Computerkreation, das muss er auch nicht. Aber die Macher von “Tron Legacy” begehen den Fehler, das digitale Modell auch in der Wirklichkeit einzusetzen, um in Flashbacks den jungen Jeff Bridges zu zeigen. DAS geht in die Hose, denn soweit ist die Technik einfach noch nicht. Close, but no cigar.
Und dann ist da die Sache mit Tron. Zwar war Jeff Bridges immer der Star von “Tron”, aber Bruce Boxleitners Charakter des ultimativen Digital-Gladiators Tron war der Held. Er wird in “Tron Legacy” sträflich vernachlässigt, und sein Handlungsstrang wird eher beiläufig durch die Laufzeit geschleppt, als gälte es, ihn nur für die Fortsetzung frisch zu halten. Das hat die Figur nicht verdient, und so mangelt “Tron Legacy” ein wenig das Gladiatoren-Drama.
Auch Kosinskis Regie ist nicht fehlerfrei: Die emotionalen “beats” werden mitunter zu schwach gesetzt, und in den Actionszenen hätte eine bessere Choreographie durchaus geholfen. Sicher hätte man die Cycle Races und die Disc Wars mit ein wenig mehr Eleganz in Szene setzen können.
Egal.
“Tron Legacy” ist ein Film für Jungs. Für Nerds. Ich bezweifle, dass er ein großes Publikum begeistern wird. Teufel auch, ich bezweifle sogar, dass er einen Großteil meiner Leser begeistern wird. Es ist ein Kultfilm, wie ein Kultfilm sein soll: Sperrig, unfertig, untauglich für den dauerhaften Konsum durch die breite Masse. Im Gegensatz zu “Inception” hoffe ich nicht auf ein hohes Einspielergebnis, denn alles, was es zu beweisen galt, ist durch die Existenz dieses Films bewiesen. “Tron Legacy” existiert. Das ist genug.
Kurzum: Es ist “Tron”. Mit allem, was das ausmacht.
Ich bin WIRKLICH auf eure Meinungen gespannt.
Feast your eyes:
Zum Abschluss möchte ich noch einen so hilflosen wie albernen Kommentar mit euch teilen, den ich auf YouTube zu diesem Trailer gepostet fand:
“ihr kleinen kinder…die welt von TRON war damals nur auf kleine spiele in spielhallen beschränkt!mit primitiver grafik und einfachen programmen!sowas wie internet, you tube oder googel gab es nicht!alles was wir jetzt in TRON LEGACY zu sehen bekommen werden ist die welt wie sie jetzt mit computern ist!vernetzt, global, durchsichtig!schaut euch den ersten nochmal an…und dann euer i phone…und wer das nicht kombienieren kann…der solte weniger rtl schauen!”
Also … das sieht gut aus!
Und wer im Umkreis von drei Reihen saß, konnte durch dein ständiges Gequassel obenstehende Kommentare auch schon während des Films erhalten 😉
”DAS geht in die Hose, denn soweit ist die Technik einfach noch nicht.”
Die Technik ist schon soweit aber bei Tron Legacy hat man wieder das ”Dead Eyes” Problem!
Gut Avatar hatte nur blaue Aliens aber das die Figuren so gut funktionierten lag meiner Meinung nach an den Augen.
Genug der Technik ich freue mich auf Tron Legacy in 3D? oder in 2D.
Das Original war aber doch auch nicht so ein Box Office Hit oder?aber halt Kult.
Hoffe das der Film gut läuft da der Regisseur ja auch ein Remake vom ”Schwarzen Loch” machen will.
Gruß
Der Soundtrack läuft gerade bei mir rauf und runter. Bombast irgendwo zwischen Elektronik und London Symphony Orchestra. Sehr zu empfehlen!
@ Olu: Da verwechselst du mich. Ich habe zwar sehr animiert geredet – allerdings NACH dem Film.
Hm, dann schaue ich mir den vielleicht doch mal an. Nach dem damaligen Trailer hatte ich irgendwie noch Probleme mit dem SFX-Stil, der das völlig artifizielle des Originals mit moderner Technik verbindet und sich für mich so zwischen beide Stühle setzte.
Der Soundtrack hatte ja schon im Vorweg recht hohe Wellen geschlagen und funktionierte auch ohne Film (wenn ich da auch manche Inception-Anleihe hörte).
Heute aber wohl erstmal “Monsters”, auch wenn die Begeisterung in meiner Twitter-Timeline sich arg zurückhält…
@ Andy: Das Problem sind nicht nur die “dead eyes” – das Problem sind die Lippen, deren komplexes Muskelspiel immer noch nicht perfekt nachzuahmen ist.
“Avatar” hatte es da einfacher – bei Aliens wissen wir nicht instinktiv, wie es in echt aussehen würde. Es gibt keinen Bruch zu einer uns bekannten Realität, die wir erkennen könnten.
@Wvogel
Hast Du denn Film in 3D gesehen oder “normal?
Als der Trailer im Kino lief dachte ich mir bei DEM Film könnte sich 3D vielleicht mal wieder lohnen.
@ reptile: Das hatte ich im Review aus Zeitgründen nicht mehr behandelt – erstaunlicherweise nein. 3D habe ich gesehen, aber praktisch nie wahrgenommen. Er wirkt zwar nicht störend auf 3D geprügelt wie “Clash of the Titans”, aber es dürfte total ausreichen, ihn 2D zu sehen. Ich empfehle aber dringlich ein gutes Kino mit 1a-Digi-Projektion.
Trailer und Soundtrack hatten mich schon überzeugt, jetzt noch diese positive Kritik… ich kanns kaum erwarten, insbesondere da ich für den Film sogar ‘nen Kinogutschein geschenkt bekommen habe 😉
@Wortvogel
Ahh die Lippen also!!
Na gut das wird auch in den nächsten 1-3 Jahren besser!
Aber wollen wir das? Schauspieler komplett aus dem Rechner?
Als Gimmick sicherlich nett aber ich sehe das auch mit ein bisschen gemischten Gefühlen.
Hach, “Tron”… was für’n Quark…
Aber schön für Boxleitner, dass er zur Abwechslung mal wieder was Größeres machen darf als “Transmorphers Teil 12″…
@ Peroy: Und Boxleitner ist (trotz begrenzter Rolle) mal wieder richtig gut. Der hätte eine erheblich größere Karriere verdient. Immer noch.
Ja, der kann was…
Nicht erst nach dieser Besprechung ist Tron Legacy ein Muß. Zumal ich gerade die Deluxe Edt. von Tron zugesandt bekam. Zum Erinnerungen-auffrischen sozusagen. ^^
Tron soll nächstes Jahr auf Blu Ray erscheinen mit verbesserten Effekten und so.
Zitat:”Der Soundtrack hatte ja schon im Vorweg recht hohe Wellen geschlagen und funktionierte auch ohne Film (wenn ich da auch manche Inception-Anleihe hörte)”
Das ist nicht verwunderlich, ist doch im Booklet zu lesen: “Daft Punk would like to thank Hans Zimmer, Harry Gregson Williams und anderen”.
Ich finde diesen Soundtrack jedoch deutlich besser als Inception, der außer dem markanten Hauptthema wenig zu bieten hat.
Oh ja. Ich freu mich auch schon wie ein Schneekönig, seit die ersten Ankündigungen kamen. Ich bin zwar erst nach dem Erscheinen von “Tron” geboren und dann auch noch im “amerikanische Filme”-feindlicherem Teil Deutschlands, aber meine Erinnerung an die erste Sichtung im Sonntag-Vormittagprogramm von RTL (!!! Immer wieder einem Skandal gleich und dieses Films nicht würdig) als Grundschüler macht mir immer wieder Gänsehaut. Genau wie der Trailer. Ich freu mich drauf. Auch wenn es ein Film für ein paar beknackte Nerds ist. Oder gerade deswegen.
@Thomas Thiemeyer:
Ah so, wusste ich nicht. Bin auch nicht der große Musikexperte, aber dieses extrem markante und plakative “Döhn” 🙂 aus Inception fand ich schon ziemlich einzigartig dort und war erstaunt, es so deutlich von Daft Punk zitiert zu sehen.
Deine letzte Empfehlung, “Inception”, führte zu einem sensationellen Kinoerlebnis. Da werde ich also demnächst wieder ins Kino pilgern. Vielen Dank für den Tip! Den neuen Tron hätte ich sonst sicher nicht angesehen.
@Homisite: hab mir gerade “Inception” auf DVD geholt. Muss ich mal drauf achten – ein “Döhn” ist mir im Kino nicht aufgefallen. Dazu fehlen halt doch die 60s-Batman-Comic-Soundeffekte im Bild 😆 .
Zum “Tron”: auf Empfehlung des Hausherrn (“Tron gucken – sofort!”) habe ich mir inzwischen auch das Original reingetan – und ja, es hat ein gewisses Flair, dem man sich schwer entziehen kann.
Bleibt also nur noch, auf den Kinostart von “Tron Legacy” zu warten, um dann mit dem gnadenlosen Scharfblick des zu spät Geborenen zu ergründen, wieviel der obigen Jubelarie auf die rosarote Brille der Nostalgie zurückzuführen ist. 😉
Und wo wir gerade dabei sind: ab wann läuft der eigentlich?
@Marcus: Ab dem 27. Januar (hoffentlich) in einem Kino Ihrer Wahl. 😉
Also Boxleitner ist doch eigentlich einer von den wenigen B5 Stars, der nicht in der Versenkung verschwunden ist. Auch wenn er jetzt in Asylum Produktionen mitspielt, immerhin hört man noch was von ihm. Die anderen sind entweder tot oder weg vom Fenster. Außer Jerry Doyle, der schreibt andauernd Bücher warum Obama ein Idiot ist.
@Marcus:
Ich wusste nicht, wie ich diese markanten einzelnen Töne bei Inception beschreiben sollte :-). BTW: http://www.youtube.com/watch?v=UVkQ0C4qDvM
Gestern vor Monsters nochmal den Tron-Trailer gesehen. Anscheinend wirkt die positive Berichterstattung, denn zusammen mit der Musik – auf die ich dieses Mal mehr achtete – rockte der Trailer mich da ziemlich. Aber muss ja nix heißen, denn ALLE Trailer des Abends waren sehr gut – außer The Tourist.
Wer diesen OST mag, sollte sich auch mal die OST der Spiele Mass Effect 1 & 2 anhören.
Dein neuer Roller?
http://auto.t-online.de/tron-lightcycle-reales-bike-aus-der-cyberwelt/id_43738036/index
@ Dietmar:
“Aus dem mäßigen Science-Fiction-Film “Tron” von 1982 sind allenfalls noch die obercoolen Extrem-Motorräder in Erinnerung.” – wenn ich DEN erwische!!!
““Aus dem mäßigen Science-Fiction-Film “Tron” von 1982 sind allenfalls noch die obercoolen Extrem-Motorräder in Erinnerung.” – wenn ich DEN erwische!!!”
Aber mal echt… ich erinnere mich an wesentlich mehr Dinge aus dem mäßigen Science-Fiction-Film “Tron” von 1982…
Hiho,
Ich kann nur empfehlen sich dieses Video zum Soundtrack mal anzuhören. Sehr schön. Der Song macht mir schon jetzt Lust auf den Film.
http://www.youtube.com/watch?v=_6Afc2uzw4g&feature=youtu.be&hd=1
mfg. Shinjy
“Aus dem mäßigen Science-Fiction-Film “Tron” von 1982 sind allenfalls noch die obercoolen Extrem-Motorräder in Erinnerung”
Das trifft dann wohl eher auf den extrem mässigen Minority Report zu, der sich genau diese Motorräder “ausgeliehen” hat
Aha, Daft «wir wissen, wie man den Sequencer anschaltet» Punk hat statt 08/15-Synthiegedudel halt 08/15-Hollywoodspielfilmgedudel abgeliefert. Toll.
Auf den Rest bin ich allerdings sehr gespannt. Sieht gut aus!
In Minority Report hatte es Motorräder? Sogar DAS habe ich von dem Film vergessen.
Moss, Jelly? *g*
Für nen OST klingt das nicht übel. Nix, was ich mir jetzt im Auto rauf und runter anhören würde (dafür sind die Titel mit Wumms zu wenig und zu kurz) aber nett.
Und äh… simma mal ehrlich, selbst wenn man Deinen Maßstab nimmt: 08/15 Synthiegedudel – Virtuelle Welt, erschaffen von einer Person in den 80ern, von da aus von Programmen weiter entwickelt. Passt doch ins Setting, oder?
Gut, also geguckt hätte ich den Film eh, Prinzip und so. Freue mich, dass der Wortvogel meint, der Film sei ein ähnliches Kunstwerk wie das Original, dessen Existenz alleine reicht. Und nicht, wie befürchtet, mainstreamkonformer Einheitsbrei.
Achja, ich weiß, es ist nicht des Wortvogels Aufgabe, deshalb erwähne ich das mal: Das Spiel zum Film ist… Meh. Nicht ganz so mies wie sonstige Lizenzgurken, aber auch bei Weitem nicht gut.
Das Setting nutzt sich extrem schnell ab, Abwechslung gibt es so gut wie keine, die Story spielt keine Rolle (Ich denke mal, es wird eh im Film erwähnt, warum CLU doesn’t have any clue any more (Jepp, das sind ganze 27,35 € für die miese Wortwitz Kasse!), etc. pp…
Und da sind wir noch nicht beim Gameplay, dass irgendwo in der Prä-Beta Phase von Prince of Persia – Sands of Time hängen geblieben ist.
Spielbar, aber nicht zwingend.
Dann lieber Tron 2.0. Ist zwar nicht Kanon, ist aber mit deutlich mehr Liebe zur Vorlage gemacht worden.
(Seit Tron 2.0 weiß ich auch genau, was ein Package Loss ist. Da will man nicht bei sein!)
@Sir Richfield:soweit ich mich erinnere, waren das Autos, deren Design bei den Tron-Cycles “entliehen” war. und das war mehr als deutlich.
Die Medichlorianer aus Star Wars – Episode 1, der Merowinger aus Matrix 2, das sind alles keine Zutaten für einen guten Film.
Visuell und akkustisch sehr gut, aber schwaches Erzählen einer an sich guten Story. Der sträfliche Umgang mit Tron selbst steht für das Ganze.
SPOILERS !
http://thatguywiththeglasses.com/videolinks/thatguywiththeglasses/bum-reviews/29075-tron-legacy
http://thecinemasnob.com/2010/12/19/tron-legacy-review.aspx
http://spoonyexperiment.com/2010/12/19/vlog-12-1910-tron-legacy/
Muss ich mir Sorgen machen, dass ich die gleichen Seiten sehe wie Peroy?
Muss mir Spoony noch ansehen. Der arme Snob. Zuerst klingt der nach fetter Grippe und dann hat er noch Probleme mit seinen Mitmenschen.
Spoiler sehe ich allerdings noch keine großen. Bisher hat mir noch keiner gesagt, was genau mit Tron ist. Ich habe zwar eine Vermutung, aber… Naja, ist ja bald Januar.
Und die Story an sich: Wer sich die nicht denken kann, sollte vielleicht in überhaupt keine Filme mehr… oder halt – der sollte wirklich in jeden, gottverdammten Film gehen und sein Geld verbrennen.
Aber wenn ihr Spoiler wollt (So das denn einer ist):
Dem Spiel zufolge geht alles los, weil die sog. ISOs ein wenig rebellisch werden und ein Abraxas genannter Virus das Grid kaputt macht. Clu fühlt sich hilflos und schiebt den ISOs den Virus in die Schuhe, weil die wild und frei sind.
Flynn sagt ihm dann, seine eingeschränkte Sichtweise sei seine Schuld, er hätte ihn halt so programmiert, er könne sich nicht entwicklen.
Der “Mimik” Clus in der Szene ist zu entnehmen, dass der DA erst in den Hitler Modus wechselt.
Das Grid geht also vor die Hunde, weil der User ein Programm im Nebensatz beleidigt.
Gut, wenn man betrachtet, dass die größten IT Katastrophen durch Schlamperei verursacht werden – doch eine nette Analogie. *g*
Gna, der Spoony redet sich ja fast ne Stunde in Rage, da ist kein Edit mehr möglich.
Spoony ist ein Fall von zu viel nachgedacht und dann die Hälfte davon nicht begriffen (oder begreifen wollen).
Mitunter zieht er sich an Sachen hoch, die albern sind.
Z.B. beschwert er sich, dass nicht erklärt wird warum Character Q einen Character Z kennt. Da müssten der Vogel und der Doc wohl lange in den Archiven suchen, einen Film zu finden, der SOWAS erklärt.
Er kann den McGuffin auch nicht einfach den McGuffin sein lassen.
Natürlich ist es sein gutes Recht, den Film auf diese Weise zu betrachten. Aber wenn er diese Sichtweise an irgendeinen anderen Film legen würde, der Film würde genauso verkacken.
(was hielt der eigentlich von Inception? Der Film erklärt ja auch nix.)
Von dem was ich bisher las und sah, gehe ich davon aus, dass der Film genug “Story” hat, die Protagonisten von A nach B zu scheuchen. Mehr bot der erste Film auch nicht.
Aber gesehen sollte man seinen Rev… Rant schon, denn das gehört zur Meinungsbildung.
Muss ich mir Sorgen machen, dass ich die gleichen Seiten sehe wie Peroy? Muss mir Spoony noch ansehen. Der arme Snob. Zuerst klingt der nach fetter Grippe und dann hat er noch Probleme mit seinen Mitmenschen. Spoiler sehe ich allerdings noch keine großen. Bisher hat mir noch keiner gesagt, was genau mit Tron ist. Ich habe zwar eine Vermutung, aber… Naja, ist ja bald Januar. Und die Story an sich: Wer sich die nicht denken kann, sollte vielleicht in überhaupt keine Filme mehr… oder halt – der sollte wirklich in jeden, gottverdammten Film gehen und sein Geld verbrennen. Aber wenn ihr Spoiler wollt (So das denn einer ist): Dem Spiel zufolge geht alles los, weil die sog. ISOs ein wenig rebellisch werden und ein Abraxas genannter Virus das Grid kaputt macht. Clu fühlt sich hilflos und schiebt den ISOs den Virus in die Schuhe, weil die wild und frei sind. Flynn sagt ihm dann, seine eingeschränkte Sichtweise sei seine Schuld, er hätte ihn halt so programmiert, er könne sich nicht entwicklen. Der “Mimik” Clus in der Szene ist zu entnehmen, dass der DA erst in den Hitler Modus wechselt. Das Grid geht also vor die Hunde, weil der User ein Programm im Nebensatz beleidigt. Gut, wenn man betrachtet, dass die größten IT Katastrophen durch Schlamperei verursacht werden – doch eine nette Analogie. *g*
Harry Knowles ist auch überzeugt:
http://www.aintitcool.com/node/47636
DANKE für diese Kritik.
So, endlich gesehen. Weder doof noch langweilig, wie überall zu lesen sondern – im Gegenteil – höchst unterhaltsam. Ein optisch/akustisches Viel-Gänge-Menü in 3D. Dafür wurde Kino gemacht. Black Swan kann ich mir auch in Blu-Ray auf meiner Hartz-4 Glotze daheim anschauen. Und zwar besser und konzentrierter.
Einziger Wermutstropfen: Dem künstlich verjüngten Jeff Bridges hat man seine Rechnergeburt zu jedem Zeitpunkt angesehen. Für mich leider kein würdiger Gegenspieler. Michael Sheen als Zuse hingegen zum Niederknien.
Großartiger Film. Unglaublich stylishe Visuals, ein Soundtrack zum Niederknien, inhaltlich deutlich runder als angesichts der miesen Presse befürchtet. Das Seltsamtste: Trotz der mainstreamkompatiblen Präsentation hat man tatsächlich ständig das Gefühl, dass es den Film – unterm Strich immerhin eine meditative Schöpfungsdystopie, angereichert mit abstrakten, buddhistischen Ideen – nach normalen Maßstäben eigentlich nicht geben dürfte, ähnlich wie beim erwähnten Inception oder auch z.B. bei Starship Troopers oder Watchmen. Kaum zu glauben, dass so was tatsächlich von den Executives durchgewunken wurde.
Kann ich unterschreiben, die Kritik.
Und auch ich bin ähnlich wie Lukas sehr erstaunt, dass Disney sogar heute noch dann und wann mal in den artsy-Modus schaltet, und einen Haufen Filmspinner einfach machen lässt, statt auf maximale Breitenwirkung zu schielen. Denn großes Spielzeug-Verkaufspotenzial sehe ich bei diesem düster vor sich hin brütenden Film nicht.
So, gestern dann “Tron: Legacy” gesehen. Mein Vorhaben, das Original noch vor dem Kinobesuch (endlich mal wieder) zu schauen, hatte ich zwar nicht geschafft, somit hatte ich “nur” nostalgische Erinnerungen im Kopf.
Nach der eher peinlichen Eingangsszene mit dem Fallschirmsprung hat mich dann der Film schnell gefangen. Torstens Aussage, der Film stehe neben der Zeit, kann ich nachvollziehen: Versuche realistischer/glaubwürdiger Erklärungen gibt es kaum, wasserdicht ist die Geschichte auch nicht, aber das schert den Film nicht. Viele Blockbuster geben sich einen realistischen Anstrich, bleiben im Innern aber dümmlich/hohl. Bei “Tron: Legacy” passen Form und Inhalt in seiner Infantilität hervorragend zusammen.
Der Look des Film ist sehr schön, weil er zum Glück doch verspielter/abgespaceter ist als befürchtet. Trotzdem hätte ich mir etwas mehr Farben und schnöde Polygone wie im Original gewünscht. Und natürlich, dass die Panzer mehr Platz bekommen hätten! Die Musik von Daft Punk ist trotz der Inception-Anleihe herausragend, phasenweise wirkt der Film wie “Daft Punkt – The Movie 2” (nach “Interstella 5555”); Höhepunkt sicher die Zuse-Bar!
Bruce Boxleitner habe ich übrigens erst nach einigen Minuten erkannt, so alt ist er geworden/gestylet – und hat eine andere Synchro als im TV. Bei den CGI-Versionen von Bridges/Boxleitner sind der Knackpunkt wie oben von Andy erwähnt die Augen – warum nehmen sie da nich die echten Augen der Darsteller?!
Ob der Film so sehr subversiv/düster ist wie ich’s aus Lukas’ und Mollaris herauslese, weiß ich nicht. Vieles ist doch recht platt/offensichtlich, man kann aber schon CLUs Vorgehen/Motivation auf unsere Welt übertragen.
Anyway: Sehr schöner und unterhaltsamer Film, aber “objektiv” wohl schwer zu bewerten.
war in tron 3d. absolute verarsche. 3d aufpreis gezahlt für eine lausige 3d vorstellung wenn es überhaupt mal sequenzen in 3d gab. reg mich tierisch auf … so n scheiß. die filmindustrie hängt überall 3d an, um ne menge mehr geld zumachen für so gut wie keine effekte … den film kann man ohne 3d brille anschauen, 3d kannst in die tonne kicken. sound ist geil: “duft punk” spart euch 3d … so ein f…k
Ich bin doch positiv überrascht. Als ich das erste Mal von den Plänen zu diesem Film hörte, hab ich das mal direkt als Quark abgetan. Aber Kosinski hat es echt geschafft, nicht einfach nur eine Fortsetzung zu drehen, sondern auch den Spirit aus dem ersten Film zu bewahren. Natürlich könnte man etliches bemängeln, aber es ist doch schön zu sehen, dass es noch SF-Filme mit völlig eigener Ästhetik gibt. Hier fand ich dann auch mal den Einsatz von 3D sinnvoll, weil er die beiden Welten klar trennt und das 3D niemals zum Gimmick verkommt oder den künstlichen Aspekt zu sehr hervorhebt (wie mir das z.B. bei Avatar sauer aufstiess). Klasse Film, hat Spass gemacht. Und die verjüngten Versionen von Bridges und Boxleitner haben mich auch nicht gestört, die sahen auf jeden Fall besser aus als die jungen Xavier und Magneto in X-Men 3
Hier mal das Fazit eines Kumpels, der den gesehen hat:
“Augenschmaus. Toller Soundtrack. Deus ex Machina-Ende. Keine Ahnung warum in dem Film irgendeiner was aus welchem Grund macht.”
Davor folgte dann ein etwa einstündiger Rant über die verschiedenen logischen Inkonsistenzen des Drehbuchs, die wohl ziemlich starker Tobak sein müssen… auweia, ist der abgegangen, Jesus Christus…
Ich denke, ich warte auf die reduzierte DVD…
@ Peroy: Wenn in den letzten 12 Monaten ein Film zwingend bedingte, sich das größte Kino mit der besten Projektion zu suchen, dann “Tron: Legacy”. Ob ich den zu Hause sehen will, weiß ich nicht.
Ja, aber ich weiß jetzt nicht mal, ob ich den überhaupt sehen will… 😛
@ Peroy: Lass es. Ist für Augenmenschen, nicht für Drehbuchnazis.
Also wirklich ein Scheissfilm, der toll aussieht… dann sagt das auch und redet nicht um den heißen Brei…
Wie er sich angesprochen fühlt … süß. 😛
Habe ihn nun auch gesehen. Fürs Auge, ja. Optik und Sound krachen richtig und der Soundtrack ist richtig geil.
Handlung, naja aber das war im Original auch schon so.
Gerade deshalb kann der Film auch nur im Kino funktionieren.(Oder Blueray und ein großes TV Gerät)
Ja, wenn man mit “@ Peroy” anfängt, dann fühle ich mich angesprochen… Arschgeige…
*Popcorn_hol*
********Gerade deshalb kann der Film auch nur im Kino funktionieren*******
schade, dann halt nicht.
Herr Arschgeige, bitte. Soviel Zeit muss sein.
Der Soundtrack fetzt, ohne Zweifel. Auch wenn er in einer perfekten Welt zu diesem Film nur von einer Gruppe hätte kommen dürfen: Kraftwerk.
Wie befremdlich, dass der Film bei dem Titel seinen Tron-Charakter zur dritten Garnitur verkommen lässt, der tut hier nicht mehr als ein x-beliebiger Stormtrooper in “Krieg der Sterne”. Das Vermächtnis des Originals hält man auf die Art jedenfalls nicht in Ehren. Ansonsten ist das einer jener Filme, bei dem die Gedanken ständig abschweifen, weil man gerade wieder irgendein Detail entdeckt hat, das irgendwie keinen Sinn zu machen scheint, man sich aber mental verzweifelt bemüht, einen zu finden… also ein WTF?-Streifen. Als Fortsetzung zum ’82er-Original in etwa so passend wie es “Riddick” zu “Pitch Black” gewesen ist… also überhaupt nicht. Ich fand den nicht mal optisch besonders eindrucksvoll, denn die grobe Klötzchen-Grafik des ersten Teils hatte noch ein ganz eigenes Flair und ist mit den Jahren als Moment-Aufnahme des damaligen technischen Standards auch nicht wirklich gealtert, “Tron Legacy” ist hingegen von einer faden und sterilen Beliebigkeit geprägt, die zum Vorgänger keine wirklichen Ansatzpunkte mehr hat. Dort gab es Programm-Outfits, hier gibt es Plastik- und Gummi-Fetisch-Klamotten. Dort war Wasser “Energie”, hier ist Wasser… nun ja, ich denke mal Wasser. Im Computer. Das ist auch so ein Detail, das keinen Sinn macht… wie eben der Schweinebraten. Oh, der Schweinebraten… :facepalm:
Das Allerschlimmste an dem Film ist übrigens die digitale CGI-Verjüngung, der man Jeff Bridges unterzogen hat und nach der er aussieht, als wäre er dem jüngsten Pixar- oder Dreamworks-Animationsfilm entsprungen. Selten so einen miserablen Effekt gesehen, der von einem Film so stolz und selbstverliebt zur Schau gestellt wurde. Ach, übrigens, in den zwanzig Jahren, in denen Bridges im Computer festgehockt ist (obwohl er, wenn ich das richtig verstanden habe, jederzeit ganz leicht hätte entkommen können… und nochmal: WTF?), ist er offenbar zum Kiffer-Guru mutiert und hat denselben Trick gelernt, den Sean Connery in “Highlander 2” auch schon draufhatte: Nämlich die Selbstsprengung per eingebauter Smartbomb, wenn es der Plot gerade erfordert. Nicht, dass sowas mal dramaturgisch irgendwie vorbereitet werden müsste oder so…
Ach ja, der letzte Satz der Inhaltsangabe vom Wortvogel über den Machtkampf, der das Ende unserer Welt bedeuten könnte, ist natürlich Quatsch… denn was will Clu mit seiner Armee denn bitteschön anrichten, wenn er erstmal in unserer Welt angelangt ist ? Dann ist er doch ein normaler Mensch, wenn ich das richtig verstanden habe… ? Stell drei Soldaten mit Uzis vor den Eingang zur Spielhalle und die Sache ist gegessen…