17
Dez 2010

Google Street View und ich

Themen: Neues |

Aus der Diskussion habe ich mich weitgehend rausgehalten, aber damit ihr wisst, wo ich in der Sache stehe: Ich finde Street View klasse, wünsche mir das für ganz Deutschland, und finde die ganzen Datenschutzbedenken komplett albern. Was im öffentlichen Raum zu sehen ist, darf auch fotografiert werden. Und ins Internet. Wer das anders sieht, soll das anders sehen.

Da 20 deutsche Städte mittlerweile freigeschaltet sind, kann man mein Haus nun auch bei Streetview sehen – und mein Auto dazu:

Streetview mit Aygo

Zwei Dinge muss ich dazu anmerken: Die Konstellation Haus & Auto erlaubt eine vergleichsweise genaue Datierung des Bildes. Obwohl Google Street View erst seit diesem Jahr hier in der Diskussion ist, müssen diese Aufnahmen schon zwischen Mai (Kauf des Toyota Aygo) und Juli 2008 (Renovierung der Hausfassade) gemacht worden sein.

Ich kann nicht verstehen, warum jemand sein Haus verpixeln lässt. Was mich aber ärgert ist die Tatsache, dass meine Nachbarn mein Haus von der einen Seite quasi “kollateral” haben unkenntlich machen lassen:

Gietl

Gibt es bei Google auch eine Seite, wo ich eine ENTpixelung verlangen kann?



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Brandenburgerin
17. Dezember, 2010 18:52

ich fürchte nein, weil die ursprungsdaten verpixelt werden. also einmal weg, immer weg.

du kannst aber bei panoramio ein eigenes bild vom haus einstellen, das wird zwar nicht auf street view direkt gemappt (in anderen ländern schon, aber natürlich in deutschland, bei verpixelten häusern…). aber das bild wird dann glaube ich direkt an der stelle “verlinkt” und man kann es “manuel” aufmachen.

Dietmar
Dietmar
17. Dezember, 2010 19:13

“Was im öffentlichen Raum zu sehen ist, darf auch fotografiert werden. Und ins Internet.”

Ich verstehe diese Bedenkenträgerei auch nicht.

Nun wird in meiner Stadt nie ein Street-View-Auto langkommen. Aber ich würde wohl winken. 🙂

Achim
Achim
17. Dezember, 2010 19:23

Die von Ehrensenf sind auch sauer, ihr Haus wurde ja auch verpixelt.

Marko
17. Dezember, 2010 19:36

Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus, irgendein Vollspast hat seine Wohnung wohl gemeldet, und da wurde dann gleich die ganze Fassade vermilchglast. Vielen Dank. 😕

heino
heino
17. Dezember, 2010 19:37

Ich kann das schon verstehen. Am Beispiel des Hauses meiner Schwester kann man gut die Nachteile erkennen, denn es ist freistehend und man kann gut jede Möglichkeit erkennen, dort ungebeten einzusteigen (falls man denn solche bösen Gedanken hegen sollte). Und am Beispiel meiner Firma konnte ich auf Street View Bilder sehen, die in einer Pause gemacht wurden und den darauf abgebildeten Kollegen auch nicht unbedingt recht waren. Mein Vermieter hat sein Haus auch verpixeln lassen und angesichts der Kriminalitätsrate in Köln kann ich ihm das nicht übel nehmen.

Dietmar
Dietmar
17. Dezember, 2010 19:40

“Am Beispiel des Hauses meiner Schwester”

@heino: Und kann man das nicht einsehen, wenn man als Dieb wie früher ganz old school dran vorbeifährt?

Lukas
17. Dezember, 2010 20:42

Bei uns in Bochum wurden die Bilder anscheinend im Sommer 2007 gemacht. Die abgebildeten Geschäfte gibt es teilweise schon nicht mehr.

heino
heino
17. Dezember, 2010 21:31

@Dietmar:theoretisch schon, aber so wird es den Leuten in meinen Augen unnötig einfach gemacht.

Ich bin da vielleicht auch etwas empfindlicher als die meisten anderen, weil ich durch meine Arbeit (Bankwesen) mitbekomme, wie schlampig und sorglos viele Firmen mit den Daten ihrer Kunden und Mitarbeiter umgehen. Ausserdem widerspricht dieser Google Earth – und Street View-Wahn meiner Vorstellung von der Wahrung der eigenen Privatsphäre. Meiner Meinung nach muss nicht alles öffentlich einsehbar sein, nur weil die Technik das ermöglicht.

@Lukas:das ist wohl bei vielen der Bilder so. Man denke nur an den Fauxpas mit dem Kölner Stadtarchiv. Da stellts ich mir dann auch die Frage, inweiweit das Ganze überhaupt sinnvoll ist, wenn die Daten eh zum grossen Teil veraltet sind.

Marko
17. Dezember, 2010 21:47

@ eigene Privatsphäre: Ich hoffe doch sehr, daß all die “Privatsphärenfans”, die ihre Häuser verpixeln lassen, selbstverständlich keine Mobiltelefone mit Vertrag haben, sonst wären sie ja keine “Meister der Privatsphäre”, sondern nur “Meister der Inkonsequenz”. -_-

heino
heino
17. Dezember, 2010 21:52

@Marko:falls du mich damit meinen solltest, möchte ich dazu mal 3 Dinge anmerken:

1. es ist nicht mein Haus, ich bin nur Mieter
2. ich habe tatsächlich kein Vertragshandy
3. ist das aber auch egal, denn zum einen habe ich mich nie als Meister von irgendwas bezeichnet und kann so inkonsequent sein, wie es mir passt, und zum anderen könnte ja theoretisch auch mein Rechner schon gehackt sein, ohne dass ich es merke. Was ich tun kann, ist meine Privatsphäre im Rahmen meiner Möglichkeiten zu schützen und das tue ich. Wenn du das anders siehst und keinen Wert auf deine Privatsphäre legst, ist das deine Sache.

dubtron
17. Dezember, 2010 22:16

Was mich daran stört: Google will ja damit nicht die Welt verbessern – die wollen Geld machen. Und unter diesem Aspekt verstehe ich schon wenn man sein Haus verpixeln lässt.

Proesterchen
Proesterchen
17. Dezember, 2010 22:30

Da unsere Stadt in Streetview noch nicht veröffentlich wurde, bin ich noch in freudiger Erwartung. Ähnlich wie beim Wortvogel haben wir unsere Fassade im Jahr der Aufnahmen erneuern lassen (Albtraum permanentes Gerüstfoto), und auch die Frage, ob wir einen aufgeschäuchten BILD-Leser unter unseren Mietern haben, sorgt für Spannung.

Die Ängste vorm Streetview-nutzenden Gesinde gehören für mich ins Reich der (übereifrigen) Phantasie. Man muss sich nur überlegen, wie viele Menschen in einem regulären Monat am eigenen Haus vorbei kommen, denen man nicht verbieten kann, sich daran jederzeit und uneingeschränkt zu erinnern.

Marko
17. Dezember, 2010 22:51

@ heino: Nein, ich meinte Dich nicht persönlich. Ist aber trotzdem schön, daß Du konsequent bist. 😉

S-Man
S-Man
18. Dezember, 2010 00:10

Jaja, die Verpixler sind dann auch genau die Leute, die dann ihre letzte Gartenparty bei Facebook online stellen oder so 😉 Ist lustig, dass sie jetzt alle auf aufschreien, wo das schlimmste schon vorbei ist. In den Anfängen konnte ich das nachvollziehen, als Autokennzeichen nicht unkenntlich gemacht worden sind und man das Kennzeichen zum Haus zuordnen konnte. Aber nun, alles halb so wild.

Udo Vetter hatte kürzlich auch einen netten Artikel dazu: http://www.lawblog.de/index.php/archives/2010/11/27/bin-jetzt-bei-panoramio/

Zaphod
18. Dezember, 2010 00:52

Ob und wie Google damit Geld verdienen kann ist immer noch fraglich, wer zahlt schon für steinalte Daten. Mir ist immer noch nicht klar wo da ein Geschäft zu machen ist, aber so lange es nicht mein Geld ist was sie wollen, mir egal. Ich find Street View sehr genial und ärger mich auch über verpixelte Häuser in “meiner” Stadt. Welche Privatsphäre bedroht sein soll, bei Standbildern die vor Jahren aufgenommen wurden, keine Ahnung. Ich fand die Diskussion darüber auch komplett albern, vor allem die “Argumente” einiger Gegner, ganz besonders aber der Bundesregierung, die durch Street View sehr schön von ihren eigenen Vorhaben ablenken konnte, was die Daten ihrer Bürger anbelangt .
Bei mir kann man übrigens auch gut einbrechen, auf dem Street View Foto bin ich gerade nicht zuhause.

Roman
Roman
18. Dezember, 2010 06:26

Wenn ich meine Adresse bei einem Dritten angebe, möchte ich damit erreichen, dass dieser genau damit erstmal nur meine Adresse kennt (und mir Post schicken kann). Die Entscheidung darüber, ob jemand bspw. sehen kann, welches Auto ich fahre (oder ähnliche personenbezogene Daten, die sich aus solch einem Foto ergeben, erfährt), möchte ich damit nicht dem Unternehmen Google übergeben.
Mein Haus ist nicht verpixelt, ich habe mit dem Foto kein Problem. Uninformierte Angst und Kurzschlusspanik sind Mist und sollten durch Informationsmaßnahmen ausgeräumt werden. Allerdings finde ich es richtig, dass die Beantwortung der Frage, ob das Haus verborgen bleibt oder nicht, letztendlich beim Anwohner liegt. Genau das ist das Prinzip jener “albernen Datenschutzbedenken”, die der Internetgemeinde sonst so wichtig sind: Selbstbestimmung. (Man informiere sich nur mal unter dem Stichwort “informationelle Selbstbestimmung”. Der Name kommt nicht von ungefähr.) Es ist nun mal ein Unterschied, ob ich jederzeit und an jedem Ort auf jede Einfahrt/jeden Garten der Welt blicken kann, oder ob ich zum konkreten Ort fahren muss und ggf. über Zäune blicken muss. Meine Einfahrt/ mein Garten ist eben kein öffentlicher Raum, sondern mein Eigentum. ICH möchte selber darüber entscheiden, ob mein Eigentum nur von außen einsehbar oder auch im Internet abrufbar ist. In dem Maßstab stellt Google Earth ein genau so großes Datenschutz-Problem dar, wie Street View. Nochmal: Prinzip ist Selbstbestimmung. Egal wie klein und idiotisch dem Otto-Normal-Bürger der Unterschied zwischen Real-Life und Internetdarstellung erscheinen mag: Der Betroffene entscheidet darüber und Idiotie ist kein Kriterium. Nur der Betroffene weiß, welche Inhalte er vor Dritten abschirmen möchte, Google darf ihm diese Entscheidung nicht abnehmen.
Also: Wenn schon Selbstbestimmung, dann richtig und umfassend.

(“alberne Datenschutzbedenken”. Was für ein Quatsch. Bei jeder staatlichen Erhebungsmaßnahme wird von Datensammelwut schwadroniert, aber wenn ausländische Private wild rumfotografieren, dann haben wir uns alle lieb. Ich krieg nen Koller. Wie fänden wir das denn wenn die Polizei rumfahren würde, unsere Grundstücke von der Straße und via Satellit fotografieren würde und die Fotos einfach nur so mal so zum Spaß speichern würde?
Der Rant richtet sich nicht gegen diesen Blog im speziellen (lese Herrn Dewi wahnsinnig gern), aber zum Thema GoogleSV krieg ich gerade nen Anfall.)

Dietmar
Dietmar
18. Dezember, 2010 09:58

@Roman: Blöd ist nur, wenn man in einem Mehrparteienhaus wohnt, wo ein einziger reicht, anonym für eine Verpixelung zu sorgen, während die anderen nicht gefragt werden.

HAB
HAB
18. Dezember, 2010 10:09

Was mich immer wundert, alle stürzen sich in der öffentlichen Diskussion auf Google Streetview, vergessen aber auf die anderen Anbieter.
Hier in Österreich gibt es z. B. http://www.norc.at die genau das selbe machen. In den Medien war nie irgendeine Kritik zu hören, immer nur das “böse” Google. Was ist aber der Unterschied? Ich sehe keinen.
Vorallem weil NORC meiner Meinung nach bei der Verpixelung wesentlich schleisiger ist als Google. Bei der ersten Aufnahme von der Wiener Rotenturmstraße kann man das Kennzeichen des Lieferwagen der Glaserei identifizieren. Außerdem erkennt man, das einige Gesichter nicht verpixelt wurden. Wo bleibt da der Aufschrei? Ist Google “böse” weil “groß”, NORC aber “gut” weil “klein”?

Ich versteh es nicht, vielleicht kann mir wer weiterhelfen

Howie Munson
Howie Munson
18. Dezember, 2010 10:35

es gibt auch deutschland-panorama.de

von sightwalk.de war die Bild auch begeistert…
http://www.bild.de/BILD/lifestyle/reise/2009/04/sightwalk-in-koeln/3D-stadtrundgang-im-internet.html

Neuer Internet-Dienst „Sightwalk“ Stadtrundgang durch Köln in 3D
16.04.2009 – 17:01 UHR
Am besten einfach mal ausprobieren – und beim Köln-Bummel hoffen, dass die eigene Stadt auch bald virtuell begehbar sein wird.

Howie Munson
Howie Munson
18. Dezember, 2010 10:39

Mist, da zitiert man einmal die Bild und landet prompt in der Moderationsschleife. *g*

EDIT: hmm, das war jetzt aber nur ein kurzer Aufenthalt, damit hat sich diese Posting auch (fast) erledigt….

Johannes
Johannes
18. Dezember, 2010 11:17

@dubtron: “Was mich daran stört: Google will ja damit nicht die Welt verbessern – die wollen Geld machen.”

Ja, Skandal. Ein Unternehmen das Geld verdienen will. Ist mir auch schleierhaft wie es dazu kommen konnte. Sollte sich Google mal ein Beispiel an Verlagen nehmen die Architektur-Bücher mit Fotos von berühmten Gebäuden veröffentlichen. Ist doch klar, dass die damit kein Geld verdienen wollen. Nein, die wollen die Welt ein kleines bisschen besser machen.

Jedes Unternehmen auf dieser Welt will Geld verdienen. Selbst Greenpeace.

Viewer
Viewer
18. Dezember, 2010 12:59

Zum Aufnahmedatum musste mal vors Matthäser klicken. Anhand der Kinowerbung sieht man ziemlich gut, welche Woche das gewesen sein muss.

heino
heino
18. Dezember, 2010 17:03

@Marko:hätte mich auch gewundert, aber gut, dass wir das geklärt haben:-)

@Roman:Danke, du hast mir da echt aus der Seele gesprochen. Ich kann mich noch gute an den allgemeinen Aufschrei bei der letzten Volkszählung erinnern, aber wenn Google mal eben meint, den gesamten Lebensraum aller Bürger ablichten und öffentlich machen zu müssen (oder Norc und Konsorten, Google ist halt am bekanntesten), ist man ein Spiesser, weil man das unter eigener Kontrolle haben möchte? Albern, echt albern.

Und an S-Man:ich weiss nicht, welche Leute du so kennst, aber weder ich noch mein Vermieter oder meine Schwester stellen zwanghaft jedes verfügbare Bild auf Facebook aus. Ich vermute sogar, dass die Befürworter eher in den Reihen der mit solchen Diensten aufgewachsenen Menschen zu suchen sind, da diese sich mehr daran gewöhnt haben, sowas wie Privatsphäre gar nicht mehr zu kennen.

Und wenn ich ehrlich sein soll, frage ich mich auch, was genau der Nutzen von Street View ist? Soll ich dadurch besser Häuse finden können, die ich auch anhand der Hausnummer erkennen kann?

Dietmar
Dietmar
18. Dezember, 2010 19:29

@heino: “Ich vermute sogar, dass die Befürworter eher in den Reihen der mit solchen Diensten aufgewachsenen Menschen zu suchen sind, da diese sich mehr daran gewöhnt haben, sowas wie Privatsphäre gar nicht mehr zu kennen.”

Ich kann ja nur für mich sprechen, aber auf mich zumindest trifft Deine Vermutung nicht zu: Meinen ersten Computer hatte ich mit ca. 35 Jahren, im Internet bin ich erst seit wenigen Jahren unterwegs. Also ich bin keineswegs mit solchen Diensten aufgewachsen, halte aber diese Bedenken für übertrieben. Mein ehemaliges Auto wurde zufällig bei einem Stadtfest abgelichtet und zierte lange Zeit ein offizielles Buch des Stadtmarketings; mit erkennbarem Nummernschild. Wer soll das herausfinden, wem das Auto gehört, was will der damit anfangen? Mein Haus ist auf einigen Luftaufnahmen meiner Stadt zu sehen und natürlich auch bei Google. Ich sehe darin kein Problem.

Wäre ich beispielsweise Brad Pitt, wäre das etwas Anderes. So sehe ich einfach nur besser aus. *öhöm*

HAB
HAB
18. Dezember, 2010 20:11

Also ich werde im Beruf öfters fotografiert und lande dann ungewollt im Internet. Es gibt halt Leute die irrsinnig gerne Züge fotografieren und als Lokführer kann ich mich schwer verstecken. Rege ich mich deswegen auf und will es verbieten lassen? Nein, sicher nicht.

Wegen dem Nutzen? Na ja, nur weil etwas für einen persönlich uninteressant ist, ist es ja noch lange nicht schlecht. Ich habe mir schon mal vorher einfach ein Hotel und die Umgebung angeschaut bevor ich gebucht habe. Auch einfach so Gegend anzuschauen, zu denen man wohl nie kommen wird ist spannend. Und vor einiger Zeit konnte mir meine Mutter mittels eines solchen Service den Ort zeigen, wo ich als kleines Kind gewohnt habe.

Und irgendwann wird auch es auch historisch interessant sein. Ich kenne Leute die Straßen abfotografieren um die Entwicklung der Stadt festzuhalten. Wenn GSV o. ä. regelmäßig (z. B. alle 10 Jahre) auf den neuesten Stand gebracht wird, gibt es da eine tolle Fundgrube wenn man Sachen vergleichen will, ohne selbst dauernd mit Kamera unterwegs zu sein.

Dr. Acula
18. Dezember, 2010 20:51

Ich verstehe die Hysterie auf beiden Seiten nicht ganz… mir ist Street View völlig wurscht, und von mir aus kann man ins Netz blasen, was man will, aber der Hass, der teilweise auf SV-Gegner einprasselt, ist auch nur noch schwer zu begreifen.

Eins muss man sehen – es sind Daten, die verfügbar sind, und Daten, die verfügbar sind, werden immer – ohne Ausnahme – ge- und missbraucht. Es wäre naiv anzunehmen, dass SV-Informationen nicht zum Kredit-Scoring herangezogen werden und wenn der potentielle neue Chef die Bewerberadresse checkt und feststellt, dass im gleichen Haus auch ein Sexshop ansässig ist, mag das in gewisse Entscheidungsprozesse reinspielen (hab das gestern gerade erst in gewisser Weise selbst ausprobiert – wir haben ein neues Zwangsverwaltungsobjekt und über SV festgestellt, dass im Nachbarhaus eine Massagepraxis der eher nicht gesundheitlich orientierten Art sitzt – freundlicherweise von Google auch gleich als solche textlich präsentiert – was dann noch demonstriert, wie herkömmliche Google-Informationen und SV-Daten kombiniert werden).

Ich verkenne nicht den gewissen Nutzen (ohne dass sich mir erschließt, warum man offensichtlich nicht mehr ohne SV leben kann), aber so blauäugig zu sein, dass es kein Missbrauchspotential gibt, sollte man auch nicht sein.

Der Steffen
19. Dezember, 2010 10:46

Hi torsten,
hier findest du Hinweise, wie du dein Haus in Street View nachträglich einfügen kannst: http://streetview.mixxt.de/
Ich persönlich finde aber, dass Dr. Acula das sehr treffend dargestellt hat. Folgenden Gedanken möchte ich noch hinzufügen: Stell dir mal vor, du bewirbst dich irgendwo. Schon heute wird ja gerne von der Adresse, wo jemand wohnt (ich weiß wovon ich spreche, da ich selbst lange in so genannten Problemstadtteilen gelebt habe) auf dessen Vharakter geschlossen. Nun kann jeder Anhand deiner Adresse via SV sehen, ob du aus “gutem Hause” kommst oder in einem schäbigen Abrisshaus wohnst. Mir persönlich ist da wurscht, da ich mich nicht mehr bewerben muss. Von mir aus kann sich auch jeder gerne das Häuschen ansehen, dass ich mir vor kurzem gekauft habe. Dann möge er doch aber bitte seinen Arsch hierherbewegen. Wenn er klingelt und nett fragt, krieg er von mir vielleicht sogar ein Bier spendiert. Amen.
Noch kurz zu den Einbrüchen, Dietmar: Natürlich kann man als professioneller Panzerknacker auch Häuser nach eigenem Augenschein auschecken. Dann läuft man aber Gefahr, gesehen zu werden, was nicht selten zur Aufklärung von Einbrüchen beiträgt. Viel bequemer (und sicherer) geht’s halt per SV!

Der Steffen
19. Dezember, 2010 10:53

Sorry für die Vertipper, durfte den Kommentar aus irgendwelchen Gründen nicht bearbeiten. Dann eben noch mal…

Hi Torsten,
hier findest du Hinweise, wie du dein Haus in Street View nachträglich einfügen kannst: http://streetview.mixxt.de/
Ich persönlich finde aber, dass Dr. Acula das sehr treffend dargestellt hat. Folgenden Gedanken möchte ich noch hinzufügen: Stell dir mal vor, du bewirbst dich irgendwo. Schon heute wird ja gerne von der Adresse, wo jemand wohnt (ich weiß wovon ich spreche, da ich selbst lange in so genannten Problemstadtteilen gelebt habe) auf dessen Charakter/Eignung geschlossen. Nun kann jeder anhand deiner Adresse via SV noch viel besser sehen, ob du aus “gutem Hause” kommst oder in einer schäbigen Abrissbude wohnst. Mir persönlich ist das wurscht, da ich mich nirgends mehr bewerben muss. Von mir aus kann sich auch jeder gerne das Häuschen ansehen, dass ich mir vor kurzem gekauft habe. Dann möge er doch aber bitte seinen Arsch hierherbewegen – wenn er klingelt und sich persönlcih vorstellt, trinke ich vielleicht sogar ein Bierchen mit ihm. Amen.
Noch kurz zu den Einbrüchen, Dietmar: Natürlich kann man Häuser auch nach eigenem Augenschein auschecken. Dann läuft man aber Gefahr, gesehen zu werden, was nicht selten zur Aufklärung von Straftaten beiträgt. Viel bequemer (und sicherer) geht’s halt per SV…

Dietmar
Dietmar
19. Dezember, 2010 11:08

@Der Steffen: Sicher, die “Herkunft” spielt eine Rolle, ich will das nicht herunterreden. Zwar tat sie das auch schon, bevor man die Möglichkeit hatte, sich das bequem anzusehen, aber da ist schon was dran.

Allerdings sind bei den Überfällen, von denen ich bei uns weiß, keine “Erkunder” vorher aufgefallen, und es wurden m. W. keine vereitelt, weil sie das wären. Ich bezweifele auch, dass ein Einbruch in mittelständische Häuser und Wohnungen auffällige Vorarbeit notwendig macht. Entweder sind das Routiners oder Gelegenheits-Einbrecher. Dieser Gedanke überzeugt mich also gar nicht.

Der Steffen
19. Dezember, 2010 11:55

@Dietmar: Okay, ich bin jetzt auch kein Kriminalist, habe dafür aber länger in der Polizeiredaktion gearbeitet. Die Polizei fragt nach Straftaten immer als erstes nach solchen “Erkundungsfahrten”. Denn oft ist das der einzige Anhaltspunkt, den es gibt. Ich will das aber gar nicht so hoch hängen. Ich bin ja jetzt auch nicht ganz so naiv zu glauben, dass ich auf der sicheren Seiten bin, weil ich mein Haus habe verpixeln lassen. Würde ich aber irgendwo einsteigen wollen, würde ich mir das Terrain vorher schon ziemlich genau über SV anschauen (Wo steht ein dickes Auto vor der Tür, gibt es unvergitterte Kellerfesnter, was sind möglich Fluchtwege etc.)

HAB
HAB
19. Dezember, 2010 12:38

Na ja, also ein Einbrecher der auf sich auf GSV verlässt muss schon etwas dämlich sein. Die Fotos sind ja schon älter, also kann er sich nicht darauf verlassen diesen Zustand auch wirklich anzutreffen. Es bleibt ihm also nichts übrig als sowieso hinzufahren.

Wegen dem Bewerben: Unser Personalchef hat mir einmal erklärt, dass er keine Zeit hat, jeden Bewerber im Netz zu googlen und es ihm auch nichts bringt. Es fiel dann der schöne Satz: “Wenn es jemand nötig hat einen Bewerber auf diese Art einzuschätzen, ist er kein Personalchef, sondern ein Human Resources Idiot.”

Der Steffen
19. Dezember, 2010 12:59

@HAB: Punkt für euren Personlachef. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass es da draußen weit mehr “Human Ressources Idioten” gibt, als Personalchefs, die diesen Namen verdienen…

heino
heino
19. Dezember, 2010 14:17

@Dietmar:jetzt häng dich doch nicht so an meinem Beispiel mit dem potentiellen Einbrecher auf, das war halt das erste Beispiel, das mir in den Sinn kam. Der Doc hat da ja auch auf ein paar wirklich sehr gute Punkte hingewiesen, die vielleicht öfter vorkommen. Sie alle illustrieren aber, dass Sachen wie SV eben nicht nur postitiv sind.

@HAB:du könntest die Veröffentlichung doch auch nicht verhindern, da die Bilderdich in Ausübung deiner Arbeit zeigen und somit ein Widerspruch Sache deines Arbeitgebers wäre, oder sehe ich das falsch?

Und die Frage nach dem Nutzen war ernst gemeint. Ich habe mir bisher nicht allzu viele Gedanken über Street View gemacht, weil es für mich schlicht irrelevant ist. Und um mal eines deiner Beispiele aufzugreifen:Klar kann ich mir da vielleicht die UMgebung meines geplanten Urlaubshotels ansehen und wenn das gut aussieht, dahin fahren. Aber was nutzt mir das, wenn die Daten schon 2 Jahe alt sind? In der Zwischenzeit könnte ja z.B. vor dem Hotel eine riesige Baustelle sein.

Dietmar
Dietmar
19. Dezember, 2010 14:59

@Heino: Ich wollte das nicht totreiten sondern nur etwas genauer erklären, warum ich das da nicht so eng sehe.

Smalltalk halt.

Who knows?
Who knows?
19. Dezember, 2010 15:50

Ich habe nie einen Volkszählungsfragebogen ausgefüllt, daher könnte man argumentieren, dass ich gar nicht wirklich weiß, wovon ich spreche.
Aber ich glaube nicht, dass man die Dinge, die bei der Volkszählung erhoben wurden, von einer Häuserfassade ablesen kann. Von daher tue ich mich mit dem weiter oben gezogenen Vergleich schwer.

Und ohne mich an dem Beispiel mit dem potentiellen Einbrecher aufhängen zu wollen 😉 : Könnte es nicht auch sein, dass es gerade die verpixelten Häuser sind, die die Aufmerksamkeit zwielichtiger Typen erregt?

Ich persönlich finde Street View eine feine Sache. Es ist praktisch, wenn man beispielsweise im Begriff ist, irgendwohin zu reisen, wo man noch nicht war, und man kann sich dann aber schon mal per SV vorab orientieren.

Dennoch möchte ich nicht ausschließen, dass jemand gute Gründe für ein Verpixeln seines Hauses/Grundstücks haben mag. Dann soll er das gerne veranlassen.

Aber es gibt auch Herrschaften die sich lächerlich machen:
http://www.rp-online.de/duesseldorf/duesseldorf-stadt/nachrichten/Buergerprotest-gegen-Google_aid_892897.html

Und auch dieses hier ist lesenswert, finde ich:
http://www.dennis-knake.de/2010/08/11/google-streetview-die-stunde-der-hypokriten/

heino
heino
19. Dezember, 2010 20:42

@Dietmar:das kam dann wohl bei mir falsch an, für mich klang das nach zwanghafter Verteidigung. Mea culpa..

@Whoknows:ich finde gar nicht, dass die Bürger aus dem ersten Artikel sich albern verhalten haben. Ganz im Gegenteil, es wird ja sogar z.T. gesagt, dass man gegen SV an sich gar nichts einzuwenden habe, aber gegen die Verwendung der Bilder ohne vorherige Anfrage. Dass die Herren und Damen Politiker das auszunutzen versuchten, ist klar und erbärmlich, aber das wird man wohl nie vermeiden können.

Ich war auch nicht alt genug, um so einen Fragebogen zur Volkszählung ausfüllen zu müssen. Aber soweit ich mich erinnere, wurden da teilweise schon sehr genaue Fragen gestellt und die meisten Gegner regten sich darüber auf, dass die Befragung nicht per Post, sondern persönlich stattfinden sollte.

Brandenburgerin
20. Dezember, 2010 09:07

@heino: wobei der RP artikel echt witzig ist. sein haus verpixeln lassen, aber dafür in der zeitung und der RP online schön sich selbst (unverpixelt) und sein haus im hintergrund “abdrucken” lassen.

Brandenburgerin
20. Dezember, 2010 09:11

btw: ich frage mich schon länger, warum keiner bei google earth solch eine verpixelungsaktion verlangt hat. aber vielleicht liegt es daran, dass da der öffentliche raum schon viel länger einsehbar ist (und sogar der private (hinterhöfe, gärten), nämlich auf karten.

Nikolai
Nikolai
20. Dezember, 2010 09:58

” ist meine Privatsphäre im Rahmen meiner Möglichkeiten zu schützen”

Es ist halt so, dass das Äußere deines Hauses/Wohnung nicht zu deiner Privatssphäre gehört.

Ich frage mich, wieviel von den Verpixlern wohl eine Paybackkarte beim Einkaufen benutzt?

Realsatiriker
Realsatiriker
20. Dezember, 2010 12:23

Auf dem SV-Bild meines Hauses werden gerade die Grünflächen vorm Gebäude bepflanzt und die Wirtschaftkanzleien im Erdgeschoss hatten offenbar noch nicht ihre Mietverträge unterzeichnet. Muss Ende 2008 gewesen sein. Wenig aussagekräftig das Ganze, nichts, das man beim Flanieren in meiner Gegend nicht ohnehin sehen könnte. Viel Lärm um ganz schön wenig.

Lutz
Lutz
20. Dezember, 2010 13:08

Wenn man vom Dorf kommt, ist man bisher noch damit verschont geblieben, sich wirklich damit auseinandersetzen zu müssen, ob man das nun toll fände, wenn sein Haus bei Street View zu sehen wäre oder nicht. Ich sehe das etwas zwiespaltig. Einerseits geht mir die Hetze gegen Google von vielen Seite etwas zu weit, andererseits denke ich aber eben auch, dass man das Recht haben sollte, einem Unternehmen, dass mit der Verbreitung der Daten ja ganz offensichtlich Kohle scheffeln will, zu sagen, dass man da nicht mitmachen will.

Mein Lieblingsbeitrag zu der ganzen Debatte ist der von Herm:
http://www.hermsfarm.de/blog/?p=5271#more-5271

Nikolai
Nikolai
20. Dezember, 2010 14:54

“andererseits denke ich aber eben auch, dass man das Recht haben sollte, einem Unternehmen, dass mit der Verbreitung der Daten ja ganz offensichtlich Kohle scheffeln will, zu sagen, dass man da nicht mitmachen will.”

Wenn es die Privatssphäre betrifft, hast du vollkommen Recht.
Aber das Fotografieren (Fotographieren…Photographieren??) einer Hausfront betrifft die Privatssphäre einfach nicht.

Das kann jeder fotografieren der will.
Ich fände es viel interessanter, wenn Goggle es auf eine richterliche Entscheidung hätte ankommen lassen.
Dann wüßte man wenigstens wo man dran ist.

Realsatiriker
Realsatiriker
20. Dezember, 2010 16:53

Eben. Man könnte meinen, Street View sei ein 24/7-Live-Feed von jeder Hausecke, der auch Hinterhof und Eingang im Bild hat, so dass man bei jedem Öffnen der Haustür das Surren der Kamera hört. Hat für meinen Geschmack mit der (verständlichen) Sorge vor Datenkraken nur minimalst zu tun.

HAB
HAB
20. Dezember, 2010 17:29

@heino:
Ob ich oder mein Arbeitgeber da Widerspruch einlegen können, weiß ich nicht weil es mir selbst ja ziemlich wurscht ist.
Nur einige Kollegen sind da sensibel, weil gerne angebliche “Verfehlungen” des Lokführer ins Internet gestellt werden und auch beim Arbeitgeber angeschwärzt werden.

heino
heino
20. Dezember, 2010 22:15

@Brandenburgerin:das war natürlich extrem inkonsequent, da hast du völlig recht.

@Nikolai:wo hab ich denn davon gesprochen, dass das mein Haus wäre? Aber das Haus meiner Schwester (das übrigens in einem Dorf steht und sehr wohl auf SV zu finden ist) ist Privatbesitz und damit wohl auch Privatsphäre.

@HAB:von Lokführern kann ich das nicht sagen, aber mir sind tatsächlich schon solche Fälle untergekommen. Der deutsche Blockwart ist halt überall:-(

hilti
hilti
20. Dezember, 2010 23:35

Wie Dr. Acula verstehe ich weder Hysterie noch Schärfe der Diskussion. Wahrscheinlich, weils mir auch relativ egal ist. Streetview ist ein nettes Spielzeug, das durch ein paar verpixelte Häuser nicht kaputtgeht. Wenn sich Vermieter über verpixelte Objekte ärgern ist das mehr als nachvollziehbar, aber allen anderen kann es doch egal sein.

Ich fand den Text Die Stunde der Schnüffler von Don Alphonso in der FAZ ganz gut, um die Bedenken der “Gegner” nachvollziehen zu können. Der hat zumindest mir in der Hinsicht geholfen.

Nikolai
Nikolai
21. Dezember, 2010 01:13

@heino:
Das Problem hierbei ist der Begriff “Privatssphäre”.
Was öffentlich einsehbar ist gehört schlichtweg nicht dazu.
Damit muss es auch nicht geschützt werden.

Der Steffen
21. Dezember, 2010 07:49

@Nikolai (stellvertrendend für alle anderen, die diese Auffassung vertreten): Sorry, aber das ist Quatsch. Dann dürfte ich mich auch an euren Gartenzaun stellen und deine Familie beim Sonntagskaffee filmen. Oder sich beim Wortvogel ans Fenster stellen udn schauen, ob man einen schönen Schnappschuss vom Meister bei der Arbeit machen kann…

Nikolai
Nikolai
21. Dezember, 2010 07:59

Ich sagte nicht, dass man filmen darf ohne Ende.

Aber der Begriff “Privatsphäre” wird hier einfach falsch benutzt.
Privatsphäre ist (ich zitiere mal wiki, sehr gut erklärt): “den nicht-öffentlichen Bereich, in dem ein Mensch unbehelligt von äußeren Einflüssen sein Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit wahrnimmt.”

Und das ist dein Vorgarten einfach nicht.
Privatsphäre ist “wo du tun und lassen kannst was du willst”.

Dietmar
Dietmar
21. Dezember, 2010 08:19

Nikolai hat recht.

Ich meine, Häuser werden schon lange kartografiert, für Zeitungen und Prospekte fotografiert und gefilmt. Die Sorge entsteht jetzt nur durch das neue Medium.

Der Steffen
21. Dezember, 2010 08:29

Ohne jetzt hier den ganzen Sermon zu posten: http://www.fotorecht.de/publikationen/gebaeude.html
1. In Google Earth kann durchaus nach Adressen gesucht werden – es ist also ein Leichtes, Namen, Adressen und Bilder zu kombinieren.
2. Um mein Haus zu fotografieren, muss man (m)einen Privatweg befahren, auf dem ich allerdings für Nachbarn, Polizei, Müllabfuhr etc. ein allgemeines Nutzungsrecht gewähren muss. Muss ich deshalb Google erlauben, hier Fotos zu machen? Ich glaube kaum. Dürfen sich aber umgekehrt die Nachbar beschweren, dass ihre Häuser nicht fotografiert werden können, weil ich Google die Durchfahrt untersage? Ich breite das deshalb so spitzfindig aus, weil wohl auf den meisten Schnittstellen zwischen öffentlichem und privatem Raum eine ähnlich komplexe Rechtslage vorzufinden ist. Google setzt darüber einfach hinweg und sagt: “Wenn du meinst, dass ich deinen Arsch nicht fotografieren darf, dann musst du Einspruch erheben. Sonst machen wir, was wir wollen.” Das halte ich insgesamt für ein ziemlich dreistes Vorgehen. Und ich gehöre im Übrigen keineswegs zu den chronischen Google-Bashern – ganz im Gegenteil! Ich schätze diesen Konzern sehr. Aber man muss ihn (wie jeden Konzern) in seine Schranken verweisen, wenn er zu weit geht.

Der Steffen
21. Dezember, 2010 09:50

@Dietmar: NEIN, die Sorge entsteht durch die systematische Zuordbarkeit!

Brandenburgerin
21. Dezember, 2010 10:14

@Steffen: Privatwege dürfen nicht befahren werden. Dazu gabs auch schon ein Urteil, wo Google einen symbolischen (lachhaft) Euro zahlen musste. Ob die Bilder gelöscht worden sind, weiß ich gar nicht.

@Privatsphärediskusion: natürlich darf mich keiner filmen. Nicht in meinem Garten, nicht durch mein Fenster aber ebensowenig auf offener Straße – ohne meine Eiwilligung. Hier werden PERSONEN und “GEGENSTÄNDE” zusammengeschmissen, was in der Privatphärediskusion so nicht gemacht werden darf. Häuserfronten, die öffentlich einsehbar sind, gehören nicht zur Privatsphäre. Was hinter den Fenstern passiert schon.

Dietmar
Dietmar
21. Dezember, 2010 12:52

@Steffen: Sehe ich ein.

Dietmar
Dietmar
21. Dezember, 2010 12:52

@Steffen: Ja, das sehe ich ein.

Dietmar
Dietmar
21. Dezember, 2010 12:54

😯

Fühle mich gerade wie Scotty mit der Maus: “Computer? Computer …”

Der Steffen
21. Dezember, 2010 13:12

🙂

Howie Munson
Howie Munson
21. Dezember, 2010 15:18

NEIN, die Sorge entsteht durch die systematische Zuordbarkeit!

@Steffen: hast du deinen Einwohnermeldeam schon untersagt, dass sie deine Daten weiterverkaufen?
http://www.piratenpartei.de/node/924

mal davon ab, das scoring agenturen längst aktuellere (und vertraulichere) Daten haben als die Hausfassaden von vor zwei Jahren…

Payback- Kredit- und EC-Karte ist dann beim einkaufen auch tabu, wenn du nicht willst, dass jemand mit deinen Daten Geld verdient…

Der Steffen
21. Dezember, 2010 15:50

@Howie: Lies dir doch bitte meine Kommentare durch. Ich habe kein Wort vom Weiterverkauf von Daten geschrieben. Ich finde es schon bemerkenswert, dass man, wenn man anderer Meinung ist als die “Was soll’s”-Fraktion, andauernd irgendwelche Argumente untergeschoben bekommt, die man überhaupt nicht geäußert hat…

Howie Munson
Howie Munson
21. Dezember, 2010 21:35

ich hab genau das zitiert, auf was ich mich bezog…

Du möchtest keine vernetzten Daten und ich schreibe halt, dass diese Vernetzung von Daten auch ohne Streetview existieren, für jeden zugänglich, der dafür zu zahlen bereit ist…

und ich hab weniger Problemen mit dem bei google Earth abrufbaren Grundrissen, Luftaufnahemn und nun Hausfassaden als mit den Daten die hinter meinen Rücken erfasst werden, weswegen ich eben keine Payback Karte haben und meisten Bar zahle.

Für mich ist das halt einfach das falsche Schlachtfeld, bei Daten die ich jederzeit selbst einsehen kann hab ich halt weniger Bauchschmerzen als bei der Schufa&Co. Wenn du das anders siehst, ist das auch ok, ich wollt ja nur mal auf die anderen Datenlöcher hinweisen, weil das eben bei den Hauptmedien, die ganze Zeit unter den Tisch fällt…

Der Steffen
22. Dezember, 2010 08:10

@Howie: Alles klar, sorry, da hab ich dich falsch verstanden. Ganz persönlich und abseits der von dir angeführten (sicher berechtigten) Datenschutzfragen muss ich sagen, dass ich Street View als eine Art von Zudringlichkeit/Nötigung von Seiten Googles empfinde. Vielleicht bin ich in der Sache deshalb etwas biestig.

Wortvogel
Wortvogel
22. Dezember, 2010 09:42

@ Steffen: Ich bin nun etwas baff – bist du nicht DER Steffen, der noch vor einem Jahr lautstark argumentierte, man solle sich nicht so anstellen, wenn man (trotz Aufkleber) unerwünschte Werbung im Briefkasten hat?

Der Steffen
22. Dezember, 2010 14:58

@Wortvogel: Ja, war ich (na ja, “lautstark”…?) Aber ob Werbung im Briefkasten und Fotos vom eigenen Grund und Boden, die ins Netz gestellt werden, jetzt unbedingt vergleichbar sind…

Wortvogel
Wortvogel
22. Dezember, 2010 18:27

@ Steffen: Es geht um die Autonomie meiner Privatsphäre. Wenn jemand den öffentlichen Raum fotografiert, zu dem meine Hauswand gehört – bon. Fotografiert jemand durch mein Badezimmerfenster, wie ich plantsche, gibt es Ärger.

Ebenso bei der Werbung: Reklametafeln und Plakate? Okay. Gestopft in meinen Briefkasten trotz Ablehnung? Ärger.

Bei GSV wird eine Auflösung der Privatsphäre unterstellt, die einfach nicht gegeben – und andere, dringendere Lecks werden hingenommen, wie andere Kommentatoren schon ausführten.

Der Steffen
22. Dezember, 2010 19:27

Lieber Torsten, ich wünsche dir schöne Feiertage und viel Spaß beim Plantschen. (DIESER Einblick würde mich eventuell doch noch für GSV einnehmen.) 😉