Random Shit: Neue Magazin-Beileger auf Ibiza (1)
Themen: Film, TV & Presse, Neues |Keine Panik schieben, in gerade mal drei Tagen bin ich wieder bei euch. Vorab gibt es schon einmal einen zweiteiligen Einblick in die wunderbare Welt der Giveaways. Wie schon berichtet, werden auch in Spanien zwanghaft Präsente zu den Presseerzeugnissen gepackt, um einen (in Deutschland verbotenen) Kaufanreiz zu schaffen. Das reicht von krude bis billig, von praktisch bis obszön.
Ich habe im größten Presseladen der Insel mal wieder den Rauswurf riskiert, um für euch die krassesten Beispiele abzulichten.
Starten wir den Countdown von 20 bis 11…
20
In einem früheren Artikel erwähnte ich, dass in England bei den Modezeitschriften zynischerweise auch ein Schokoriegel beigepackt wird, wenn sich sonst nichts passendes finden lässt. Die spanische Variante davon zeigt das Wissensmagazin „Quo“, das ein Tütchen Erdnüsse offeriert:
19
Natürlich sind es besonders die Jugendzeitschriften, die mit Plastiktand um junge Käuferinnen buhlen. Wer von der Bieber-Mania nicht genug erfasst ist, um das Taschengeld auf den Tresen zu knallen, lässt sich vielleicht mit einem Haarschieber ködern (hat eine anwesende Dame den korrekten Ausdruck parat?):
18
Überteuert ist diese Babyzeitschrift (ihr erinnert euch: letztes Mal habe ich die aufblasbare Babywanne glatt als Schildkröten-Sommerbecken eingekauft), aber dafür ist neben dem Baby-Guide noch ein praktischer Schaumstoff-Türstopper in Marienkäferform dabei:
17
Leider schlecht erkennbar, aber beeindruckend klobig und high tech: „PC actual“ hat ein Aufladegerät für Mobiltelefone und MP3-Player an Bord, das anscheinend auch als USB-Hub dient. Respekt. Hätte einen höheren Rang ergattert, wenn ich 8,95 Euro nicht für ein wenig hochpreisig halten würde.
16
Fans der Zeichentrickserie „Ben 10“ anwesend? Das Magazin des Cartoon Network wird mit einem kompletten Satz Finger-Skateboard ausgeliefert – inklusive Ersatzreifen:
15
Die Reisezeitschrift „Viajar“ bringt für schlappe 4,50 Euro einen Südafrika-Reiseführer mit. Schade, dass ich kaum spanisch kann und in nächster Zeit auch nicht zum Kap will:
14
Kein Mangel an Lektüre bei „Los ultimos cruzados“ – wer mit dem Magazin durch ist, kann sich den dicken Schinken „Der Tempelritter“ von José Luis Corral zu Gemüte führen:
13
Coole Sache, weil es auch thematisch gut passt: Die Taschenlampe, die der aktuellen Ausgabe von „National Geographic Kids“ beiliegt, kommt ganz ohne Batterien aus:
12
Für Achtjährige, die morgens erstmal einen starken Kaffee brauchen – der Barbie-Becher ist full size und natürlich knatsch pink:
11
Magazin, Bürste, Kamm, Feuchtigkeitscreme, Parfümprobe, Rabattkarte – wer „Woman“ kauft, trägt eine halbe Drogerie mit nach Hause:
Zu den Top Ten kommen wir morgen – und da erwarten euch Fesselspiele, Superhelden und Nazis…
Zitat: "mit einem Haarschieber […] (hat eine anwesende Dame den korrekten Ausdruck parat?)"
Bin zwar keine Dame, aber immerhin anwesend, und würde spontan auf "Haarreif" tippen.
Stümmt. http://de.wikipedia.org/wiki/Haarreif
"knatsch pink" halte ich übrigens für einen sehr schönen Ausdruck.
"Zu den Top Ten kommen wir morgen – und da erwarten euch Fesselspiele, Superhelden und Nazis…"
Na, dann warten wir doch mit angehaltenem Atem:-)
"da erwarten euch Fesselspiele, Superhelden und Nazis"
Mit anderen Worten: Die Peitsche von Indiana Jones?
..nun ja, bei den Comics und Kinder-Zeitschriften liegt ein unglaublicher Schrott bei, auch in Deutschland.
Und das teure "Willi wills wissen" -Magazin ist inhaltlich unsortiert, uninformativ, überteuert, und die Zugaben sind Billigstwaren der schlimmsten Sorte.
@Andi: nette Assoziation. Ich bin auch schon gespannt.
Weniger Quark, mehr Vorlander !
irgendwie schade,dass das in deutschland verboten ist :/
"Zu den Top Ten kommen wir morgen – und da erwarten euch Fesselspiele, Superhelden und Nazis…"
Das ist ja wie zuhause 😯
"Bin zwar keine Dame, aber immerhin anwesend, und würde spontan auf “Haarreif” tippen."
Und wie nennt man das, wenn das Haar noch nicht reif ist? *bruhaha*
..noch mal zum verbotenen Kaufanreiz:
in jedem Kindermagazin liegt was drin, gelegentlich ist auch bei Superheldencomics die ein oder andere Spielfigur dabei und sogar die Computer- Bild hatte (glaube ich) mal den Ausweisleser drin, vor dem in der Vorwoche noch gewarnt wurde; Girlie-Hefte haben vom Kleeblatt und Hufeisen Anhänger bis zum Ponytagebuch alles drin, was sich rosa färben lässt und HausfrauenMagazine haben Rezeptkarten und Haarbänder.
Also: wieso ist das verboten und weshalb hält sich keiner dran?
@ Comicfreak: Komplexes Thema. Grundsätzlich darf der Beileger nicht den alleinigen Kaufreiz auslösen. Das ist natürlich schwer zu belegen. Aber trotzdem sind die Beileger in Deutschland sehr mager und billig – warte mal auf die Beispiele, die ich morgen präsentiere.
@Dietmar, #9:
*facepalm*
Du hast eindeutig zu lange mit dem Showgirls-Spinner diskutiert…
"Weniger Quark, mehr Vorlander !"
da bin ich auch dafür! 😀
#16 – auch wenn man die 20 schon hinter sich gelassen hat, sollte man wissen, dass das _kein_ Skateboard ist …
Btw: Früher war das ja viel einfacher … wenn einem ein ausgewachsener Mann auf einem Roller entgegen kam, dann wusste man: Aha, ein Paedophiler auf der Flucht! (frei zitiert, von wem auch immer)
So ein Fingerskateboard gab’s auch schon in der deutschen Micky Maus zu bewundern. Sohnemann hat’s dann auch gleich fachmännisch zerlegt und die Reserveräder verschlampt.
Die Nummer 16 ist ein Kickboard
@Marcus (12): Woran merkst Du das bloß …