29
Mai 2010

Ibiza-Impressionen (2): Eklig, geil, cool

Themen: Neues |

Es gab auf Ibiza noch ein paar andere Merkwürdigkeiten, die das Zücken meiner Kamera provozierten.

Einer der Vorteile der Insel ist das Wasser in den Buchten: kristallklar, akzeptabel temperiert, und frei von Dingen, in die man nicht treten möchte.

Normalerweise.

Diesmal entdeckte ich nahe Eulalia jedoch erstmals ein paar faustgroße Quallen.

qualle1

Auf Quallen kann ich gar nicht. In Ägypten habe ich mich mal zwei Wochen lang an den Hotel-Pool gehalten, weil ich im Meer am ersten Tag ein paar Quallen gesehen habe.

Fehlalarm, wie es schien: Ein paar Stunden später war von den Glibberviechern nichts mehr zu sehen. Auch die nächsten Tage blieb alles friedlich.

Drei Tage später aber fuhren wir in eine bezaubernde Bucht im Südwesten der Insel, um einen “Sundowner” zu nehmen.

Es roch seltsam. Irgendwie faulig. Und dann sah ich, dass die Wellen hier eigentümlich klumpig wirkten, als sie an den Strand klatschten.

qualle3

Nähere Betrachtung bestätigte den Verdacht, den Wellen und Geruch genährt hatten:

qualle2

Es müssen zigtausende gewesen sein, die da auf den Kies gespült wurden, um faulig zu trocknen. Ich drückte mit dem Daumen ein frisches Exemplar: erstaunlich prall, gar nicht schwabbelig. Eher wie festes Gummi.

Keine Ahnung, warum die alle an diesem Abend in genau dieser Bucht angespült wurden. Selbstmord? Invasion?

Danach habe ich auf Ibiza keine einzige Qualle mehr gesehen.

Nächstes Thema: In Es Cana und in Sant Carles finden wöchentlich “Hippy-Märkte” statt (und ja, die schreiben Hippie tatsächlich falsch!). Da kann man hauptsächlich Touristensouvenirs kaufen, aber auch nettes Kunsthandwerk und antiquarische Bücher. Natürlich gibt es Freßbuden und Saftstände, oft auch Musik. Diesmal kam das Entertainment von einer Musikform, die ich bisher noch nie live erlebt hatte – Chillout und Trance! “El rostro de la Medusa” gaben sich redlich und erfolgreich Mühe, akustischen Extasy-Exit zu bieten:

chillout

Eine Woche später muss das auch jemand gefilmt zu haben:

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Auf dem Hippy-Markt von Sant Carles wurden zu meiner Überraschung auch Moped-Helme feilgeboten, die erstaunlich leicht waren, und teilweise in camouflage und manchmal auch Stahlhelm-Form glänzten:

helm

Ich war versucht, einen zu kaufen, aber dann dachte ich mir: Diese lahmen Schaumstoff-Becher halten nicht mal durch, wenn mir in München eine Taube auf den Kopf scheißt – und beim ersten Kontakt mit der örtlichen Ordnungsmacht ist der Spaß sowieso vorbei. Unnötiger Schnickschnack also.

Ibiza ist eine Partyinsel, besonders in der Hauptsaison. Die Hauptstadt, sinnigerweise Ibiza-Stadt benamst, hat sich längst darauf eingestellt – mit Bars, Discos, Modeläden, und jeder Menge Ständen, an denen man die aktuellen Trax aus den Clubs auf CD kaufen kann. Einladend (weil ausladend) fand ich die Dame vor dem “Pirate Shop”:

piratin

Ein anderer Laden hatte einen Namen, der cooler gewesen wäre, wenn man ihn sich richtig getraut hätte:

Mode

Zum Abschluss ein Motiv, das euch seltsam unschuldig vorkommen mag – aber ich kann versichern, dass mir in meinem ganzen Leben noch kein realer Apfel unter die Augen gekommen ist, der derart poliert und plasticky aussah:

apfel

Und das muss für dieses Mal reichen.



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8 Kommentare
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Who knows?
Who knows?
29. Mai, 2010 11:06

“Ich drückte mit dem Daumen ein frisches Exemplar: erstaunlich prall, gar nicht schwabbelig.”

Woran erinnert mich das bloß…

“Einladend (weil ausladend) fand ich die Dame vor dem “Pirate Shop””

Ach ja, das war’s… 😉

Marcus
Marcus
29. Mai, 2010 12:43

Wir haben gelernt:

Invasionspläne von Quallen sind notorisch nicht zu Ende gedacht.
Münchner Tauben kacken panzerbrechend.
Man kann Äpfel laminieren.

Und wir fragen uns: war “Jellyfish Beach” ein touristisch genutzter Strand? Und wenn nicht, wer macht dann die Quallen weg?

Chris
Chris
29. Mai, 2010 15:05

David Guetta…interessanter Name für nen Ladenbesitzer.

Philip
Philip
29. Mai, 2010 15:25

Der Name des Ladens kommt wohl von den Alben von David Guetta http://en.wikipedia.org/wiki/Fuck_Me_I%27m_Famous – Gibt auch Klamotten davon

Mollari
Mollari
29. Mai, 2010 18:34

Wenn demnächst ein Pro-Sieben-Eventmovie über Killerquallen ansteht, brauchen wir Leser uns hier zumindest nicht mehr zu fragen, wer das gepitcht hat.

Und auch nicht, wie: “…erstaunlich prall, gar nicht schwabbelig, aber voll unheimlich und zahlreich und so!”

Die Piratentussi steht übrigens auch in List und in Keitum auf Sylt herum. Flittchen.

Peroy
Peroy
29. Mai, 2010 18:37

Dem Wortvogel scheinen seine Daumen nicht viel zu bedeuten. Wenn es ein Tier auf der Welt gibt, dass ich nicht antattschen würde, dann ist es eine Qualle… wenn du bestimmten Exemplaren an die falsche Stelle langst, bettelst du um den Gnadenschuss…

Wortvogel
Wortvogel
29. Mai, 2010 19:02

@Peroy: So ist der Wortvogel – furchtlos sagen die einen (hauptsächlich er selbst), doof die anderen…

Alles im Namen der Wissenschaft!

Comicfreak
Comicfreak
30. Mai, 2010 15:25

:Neid: