Stumbling on the way to fame (2): Fünf Serienstars, die ihr nie gesehen habt…
Themen: Film, TV & Presse, Neues |Ihr dachtet wohl, ich hätte es vergessen, oder? Nein nein, ich habe zwei Teile versprochen, dann mache ich auch zwei Teile.
Fangen wir mit einer Serie an, die schon vom Start weg stolperte: "Conan" mit Ralph Moeller. Zu billig, zu einfallslos, zu wenig Sympathie für die Figuren – sowas kommt raus, wenn ein Trittbrett-Produkt (in diesem Fall von "Hercules" und "Xena") nur die Oberfläche kopiert, aber den Spirit des Originals nicht einfangen kann. Moeller mühte sich redlich, aber gegen die Skripts und das mangelnde Budget kam er einfach nicht an – von Stuntcasting wie Verona Feldbusch (als "wütende Dorffrau"!) mal ganz zu schweigen.
Über die gescheiterten Pläne für die zweite Staffel hatte ich ja schon geschrieben – als das hier verlinkte Promo erschien, waren die Rechte für die Serie schon bei Threshold ("Mortal Kombat: The Series") angekommen. Vorher hatte aber auch Keller Entertainment versucht, eine zweite Staffel zu finanzieren:
An der Seite von Moeller seht ihr hier Playmate Angelica Bridges, die sich als "Red Sonja" durch eine Folge der ersten Staffel gestümpert hatte. Ursprünglich war geplant gewesen, den Charakter in Staffel 2 in den Hauptcast aufzunehmen, um Conan einen weiblichen Gegenpart zu geben, und etwas Romantik in die Sache zu bringen. Unter der Hand machten die Produzenten klar, dass sie dann die Rolle der "Red Sonja" neu casten würden – natürlich mit einem "echten Star".
Dazu kam es nie, auch Treshold konnte die Serie nicht mehr auf die Beine bringen, und "Conan" blieb einstaffelig. Kein großer Verlust.
Es ist mittlerweile kein großes Geheimnis mehr, dass Joss Whedon eine 25minütige "Mini-Episode" von "Buffy" drehte, um dem Sender das Konzept schmackhaft zu machen – man kann diesen "unaired pilot" problemlos im Netz finden. Sarah Michelle Gellar war damals noch brünett, und Alyson Hannigan noch gar nicht dabei – "Willow" wurde (deutlich plausibler, wenn auch kommerziell nicht so vielversprechend) von der übergewichtigen Riff Regan gespielt. Diese ist seither aus der Schauspielerei ausgestiegen, und arbeitet für eine AIDS-Organisation in Washington. In einem alten Prospekt von einer Filmmesse habe ich tatsächlich ein offizielles Pressefoto des Original-Casts gefunden:
Die großartige Science Fiction-Sitcom "Red Dwarf" ist vermutlich zu britisch, um in Amerika zu funktionieren:
Trotzdem wurde es zweimal versucht, und beide Male kam das Projekt nicht über den Status einer gefilmten Präsentation hinaus. Zumindest brauchen sich die Hauptdarstellerinnen DIESER Fassung nicht zu grämen:
Terry Farrell (rechts, als "Cat" – im Original ein Mann) wurde bald darauf "Dax" bei "Depp Space Nine", und kam in der Folge bei "Becker" unter. Jane Leeves (unten, als "Holly") bekam eine der Hauptrollen in "Frasier", und muss nach 11 Staffeln sicher nie mehr arbeiten gehen…
Randnotiz: Die US-Version ist erwartungsgemäß schauerlich gewesen.
Sherilynn Fenn ist nicht gerade vom Glück verfolgt, was TV-Serien angeht. Mit "Twin Peaks" wurde sie zwar zum Kult, aber seither läuft es eher so mau. Ihre Sitcom "Rude Awakening" blieb weitgehend unbeachtet, und in "Birds of Prey" durfte sie im Piloten zwar die böse Hayley Quinn spielen, der Part wurde für die Serie allerdings (deutlich schlechter) mit Mia Sara neu gedreht. Und das passierte Sherilynn nicht zum ersten Mal: Auch für Horror-Paranoia-Serie "Hungry for Survival" hatte sie einen Pilotfilm gedreht.
Hier ein Screenshot aus Szenen, die ich auf einem Promo-Tape der Produktionsfirma gefunden habe – der ganze Pilot ist meines Wissens nach nirgendwo gezeigt worden:
Doch als die Produktion anlief, wurde das Projekt in "Prey" umbenannt, und die Hauptrolle mit Debra Messing neu besetzt:
Zum Abschluss noch ein relativ aktuelles Beispiel. Christian Slater hat ja seit zwei Jahren den Drang, seine erschlaffte Kinokarriere durch eine prestigeträchtige TV-Rolle zu ersetzen – wie Kiefer Sutherland mit "24". Der erste Versuch, die aufwändige Agentenserie "My own worst enemy", floppte allerdings böse. Um keine Zeit zu verlieren, suchte man sofort ein neues Projekt für ihn – und fand die Bruckheimer-Produktion "The Forgotten". Die hatte allerdings mit Rupert Penry-Jones bereits einen Hauptdarsteller:
Die Lösung: Penry-Jones wurde gefeuert, und mit ihm Reiko Aylesworth.
Slater brachte der Produktion allerdings kein Glück: "The Forgotten" lief miserabel, und wurde nach 18 Folgen eingestellt.
Und damit für heute: Klappe zu, Affe tot.
"The Skull that talks" LOL
Sarah Michelle Gellar sieht in brünett ja verflucht schnukelig aus.
"Prey" fand ich früher ganz gut, die Idee gefiel mir. Genauso wie "John Doe".
Ich hatte mal die Idee zu einem Buch, dass sich nur mit abgesetzten Serien beschäftigt.
Dieser Conan-Mist lief doch sogar noch auf dem ZDF, oder? Die hatten doch auch ihre Finger bei dem "Die Macht des Schwertes"-Rohrkrepierer drin. Scheibar lernt man in Mainz nicht sehr schnell.
Die ursprüngliche Willow hat aber schon ein ziemlich hübsches Gesicht. Trotzdem war es wohl nicht falsch, sie gegen Alyson Hannigan auszutauschen, da die ja nun definitiv grosses komisches Talent besitzt.
Den Red Dwarf-Teil hast du doch aus deinem TV-Guide recyclet, oder? Die Fotos und der Text kommen mir sehr bekannt vor:-)
Sherilynn Fenn durch Mia Sara zu ersetzen war definitiv eine echt blöde Idee. Die Sara wirkt echt so dermassen überdreht, als hätte sie die ganze Zeit gekokst. Echt grässlich.
Oha, von dem "Buffy"-Mini-Piloten erfahre ich tatsächlich gerade zum ersten Mal.
Und das mir, als Fan der ersten Stunde (der, bevor hier ein böser Verdacht aufkommt, mit dem Kinofilm allerdings auch nichts anfangen konnte 😉 ).
«Depp Space Nine», soso …
@ Wortvogel
Da es hier grad um vergangene Serien geht habe ich eine Frage an dich:
An verschiedenen Stellen in deinem Blog erwähnst du, dass du noch einen Beitrag zum nie produzierten Raumpatrouille Orion Remake schreiben wirst.
Kommt der Beitrag noch oder kam er schon und ich habe ihn nur überlesen?
Beste Grüße
@ Hawks: Der kommt noch. Da brauche ich nur ausreichend Muße zu. Ist halt alles schon 13 Jahre her – und ich darf auch bestimmte Interna nicht verraten.
Aber du darfst immer wieder verraten, dass du sie nicht verraten darfst…
@ Peroy: Das schon!
Danke für die schnelle Antwort. Ich Freu mich dann schon mal auf den Artikel.
"@ Peroy: Das schon!"
Lass das!