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Apr 2010

Kino-Kritik: “Kampf der Titanen” – Der Film des Jahres ist HIER!

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

clash_of_the_titans_square_poster_2009USA 2010. Regie: Louis Leterrier. Darsteller: Sam Worthington, Liam Neeson, Ralph Fiennes, Gemma Arterton, Mads Mikkelsen

Story: Perseus ist der Sohn des Zeus, wächst aber unter den Menschen auf. Als seine Pflegefamilie von Hades ermordet wird, will er Rache – und macht sich mit ein paar Getreuen auf, den Gott der Unterwelt zu stellen, bevor dieser die Menschheit grausam straft…

Kritik: “Kampf der Titanen” – Mannometer, ist das auch schon wieder fast 30 Jahre her? Was hatte ich mich auf den gefreut, und wie enttäuscht war ich Steppke hinterher aus dem Kino gekommen.

Man erinnere sich – 1981 sah das so aus:

http://www.youtube.com/watch?v=xVcT5YWBzq8

Dem Film haperte es an vielem, doch hauptsächlich war er schizophren: Er wollte ein Blockbuster wie “Star Wars” und “Superman” sein, hatte aber nur die erzählerischen und technischen Mittel der 60er Jahre zur Verfügung. Modelle, Stop Motion, klassische Theater-Darsteller – “Kampf der Titanen” war schon veraltet, bevor er auf die Leinwand kam. Und Harry Hamlin als Perseus war geradezu spektakulär fehlbesetzt. Der Versuch, sich mit Details wie der Robotereule “Bubo” an das SF-Publikum ranzuhuren, saugte dem Film die letzten Sympathien ab.

Kitschiger Kinderkram, der auch im nostalgischen Rückblick nicht gewinnt.

2010 wird da schon ganz anders aufgefahren:

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Wäre ich ein Deutschrapper, ich würde “Hamma!” sagen. Das Remake von “Kampf der Titanen” löst alle Versprechen ein, an denen das Original scheiterte, bringt großes klassisches Drama auf die ganz große Leinwand, rehabilitiert Sam Worthington als Erstligisten unter den Hollywood-Actionstars, und zeigt “Avatar” geradezu erschreckend beiläufig, wie man sensationelle 3D und gutes Storytelling unter EINEN Hut bringt.

Vor allem aber:

APRIL, APRIL!

Das habt ihr doch jetzt nicht ernsthaft geglaubt, oder?

Tatsache ist leider: “Kampf der Titanen” ist seelenloser, humorloser, und vor allem geschmackloser Rotz ohne Richtung, der den Zuschauer blindlings mit halbgarem Spektakel attackiert, die klassische Sage von Perseus aber jeglichen Charmes beraubt.

Die Story hält sich halbwegs an die Parameter des Originals, sortiert diese aber neu, um die Figurenkonstellation etwas konsistenter zu gestalten (wie schon “Wolfman”). Leider hat man kein sonderliches Augenmerk darauf gelegt, ob das auch alles noch Sinn macht. “Kampf der Titanen” ist eine Ansammlung von “WTF?!”-Momenten, bei der man aus Selbstschutz gut daran tut, sein Hirn abzuschalten, wenn im Kino das Licht ausgeht.

Exemplarisch sei hier nur die komplett unterentwickelte Romanze von Perseus mit der gar nicht unterentwickelten Io genannt: Im Originalfilm will Perseus nicht nur Argos retten, sondern auch und vor allem die hübsche Prinzessin Andromeda (die auch und vor allem hübsche Judi Bowker aus “Black Beauty”). Weil Perseus und Andromeda in der neuen Version nur eine Szene zusammen haben, entschied man sich wohl, die Seherin Io als Ersatz reinzunehmen. Leider schrieb man Andromeda nicht raus, weshalb der Zuschauer sich ständig fragt, warum Perseus mit der drallen Seherin flirtet, obwohl er doch bestimmt ist, die Prinzessin zu retten – und danach zu… ähmm… “retten”, denke ich mal.

Seht hier, das erklärt es vielleicht etwas besser:

Kurioserweise nimmt die ganze Romanze ein eher unerwartetes Ende – welches die Autoren dann noch in der letzten Szene wieder hinbiegen, weil sie anscheinend Angst vor der eigenen Courage bekommen haben.

Letztendlich schert uns keine der Figuren, und die im Minutentakt eingstreuten Todesfälle suggerieren eine dramatische Schwere, die vom Skript nicht gedeckt wird. Der Jugendfreigabe zuliebe wird massiv und permanent gestorben, aber komplett blutleer und undramatisch. Sex oder wenigstens Romantik? Nicht in diesem Film.

Es gelingt auch an keiner Stelle, eine glaubwürdige Welt zu bauen – in der Welt von “Kampf der Titanen” scheint es nur zwei Städte zu geben: Argos und Olymp. Dazwischen: Lava-Wüsten und Regenwälder, die von Monstern bevölkert sind. Griechisch ist hier rein gar nichts, weder die Ausstattung, noch die Frisur von Perseus. “Ator II” fühlte sich authentischer an.

Und wieso sagen alle Beteiligten “Sjuss” statt “Ssuss”, wenn sie von Zeus reden!?

Nun erwarte ich von einem “Kampf der Titanen”-Remake kein großes Storytelling wie bei “Watchmen”. Aber selbst auf reduziertem Blockbuster-Niveau kann der Film nicht überzeugen: In der Action wieder mal zu Tode geschnitten, in den Drama-Szenen völlig blutleer, und in der CGI-Qualität bestenfalls schwankend. Wenn man will, kann man über EINEN Insider-Gag mühsam grinsen (Robotereule “Bubo” taucht kurz auf).

Ärgerlich finde ich, dass viele erzählerische und technische Schlampereien durch eine ruhigere Dramaturgie lösbar gewesen wären. In den wenigen Szenen, in denen sich “Kampf der Titanen” nicht hysterisch gibt, kommt tatsächlich sowas wie Atmosphäre auf – NACH dem Finale, kurz vor dem Abspann…

Ein besonderer Witz ist die nachträglich vorgenommene Umarbeitung auf 3D – ich habe “Kampf der Titanen” im Imax gesehen, und was nicht 3D ist, wird auch durch Postproduktion nicht 3D. Ein Mehrwert ist nicht erkennbar – es sei denn, man steht auf dröhnende Kopfschmerzen. Hollywood, lass gut sein.

Was bleibt, ist eine krude Mischung aus dem “camp factor” des Originals, “Scorpion King”, “Hercules”, CGI-Bukkake à la “Transformers”, und eine Riege von Schauspielern, die sich sichtlich schämt.

“Clash of the Titans – Death of a Franchise”…

Tut euch einen Gefallen: belasst es bei dem obigen Trailer, der ungleich mehr rockt als der Film selbst. Träumt von einem Film, der diesem Trailer gerecht wird. Spart 9 Euro, hilflose Wut, und Kopfschmerzen.



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Dietmar
Dietmar
1. April, 2010 12:45

Wird erst nach dem Gucken gelesen.

*ignorier*

Dietmar
Dietmar
1. April, 2010 12:46

Mist: Jetzt habe ich Dein Fazit gesehen beim Absenden.

Hm …

Dietmar
Dietmar
1. April, 2010 12:57

Gelesen.

Ach menno …

Dr. Acula
1. April, 2010 13:03

Eine halbe Sekunde lang hab ich’s geglaubt… Schuft!

Marko
1. April, 2010 13:12

“Der Versuch, sich mit Details wie der Robotereule “Bubo” an das SF-Publikum ranzuhuren, saugte dem Film die letzten Sympathien ab.”

Ich habe den Film beinahe HAUPTSÄCHLICH wegen dieser Eule geliebt. Hey, ich war 12! (Und erwartet jemand ernsthaft, daß sich so ein Film an älteres Publikum wendet?)

“Und Harry Hamlin als Perseus war geradezu spektakulär fehlbesetzt. ”

In irgendeinem neueren Computerspiel wurde die Figur des Perseus aber genau nach diesem Film”ideal” erstellt und hat dafür großes Lob bekommen. (Okay, das ist kein Pro-Argument. Wollte ich nur mal gesagt haben. 😉 )

Ich muss mir das Original mal dringend anschauen, so, wie Du den Streifen in den Boden stampfst, müssen da schon wieder kiloweise nostalgische Verklärtheit drin stecken. Wehe, Du hast Recht! 😕

Und das Remake schau’ ich trotzdem. 😛

Gruß,
Marko

Peroy
Peroy
1. April, 2010 14:49

“Ich habe den Film beinahe HAUPTSÄCHLICH wegen dieser Eule geliebt. Hey, ich war 12! (Und erwartet jemand ernsthaft, daß sich so ein Film an älteres Publikum wendet?)”

Dazu gibt es hier…

http://www.reelviews.net/php_review_template.php?identifier=1497

…diesen folgenden, schönen Satz…

“The film’s approach to what should be an heroic epic is to treat the material as if no one over the age of 12 would be interested in the story.”

Marko
1. April, 2010 14:51

Weia. Keine guten Voraussetzungen, das Ding heute nochmal zu schauen, was? 🙁

Gruß,
Marko

Heino
Heino
1. April, 2010 15:27

Ich dachte schon, du würdest das ernst meinen:-))

Schade aber auch, hätte gutes Entertainment werden können.

Tornhill
Tornhill
1. April, 2010 15:34

Gnarf…ich bin voll in die Aprilfalle getappt!

Schade, auf den Film habe ich mich wirklich gefreut (und mag dem Vogel auch noch immer nicht glauben…werde seine Warnung also wohl missachten, schon aus Monstergeilheit). Das Original mag ich auch noch immer recht gerne – die miese Dreckseule geht zwar auf jeden erdenklichen Wecker, aber schicke Harryhausenmonster und eine tatsächlich mal vernünftige Götterdarstellung (findet man eher selten), gerade mit dem Schlusstext und Sternzeichenverweis fand und finde ich sehr charmant.

Lari
Lari
1. April, 2010 15:48

Ich WOLLTE es zumindest glauben. Ach, verdammt, der Verriss deckt sich mit allem, was ich bislang gehört habe. 🙁
Bedingt durch halbwüchsige Verwandtschaft werde ich wohl nicht umhinkommen, mir das absehbare Debakel anzutun. Brrr…

Shah
Shah
1. April, 2010 16:57

Ich frag mich immer noch,warum Neeson unterschrieb……der Mann sollte doch eig. kein Geld brauchen….

Wortvogel
Wortvogel
1. April, 2010 17:07

@ Shah: Die Frage ist komplett hinfällig – warum hat Laurence Olivier im Original mitgemacht? Was macht Ralph Fiennes da? Warum war Anthony Hopkins in “Wolfman”? Sean Connery in “League of Extraordinary Gentlemen”? Kenneth Branagh in “Wild Wild West”? Das Argument “Der hat doch genug Geld” zieht nie.

Matti
1. April, 2010 17:15

@ Shah, ich habe heute in der (Schrott)presse gelesen, das Neeson es seiner Kinder wegen getan hat (Vati soll den Zeus spielen!!!), aber ob man dem glauben kann? *Kopfkratz*

Wortvogel
Wortvogel
1. April, 2010 17:16

@ Matti: Virginia Madsen erzählte mir damals auch, sie habe in “Highlander 2” mitgemacht, damit ihre Nichte mal einen Film mit ihr anschauen könne. Darf man in der Tat als “last line of defense”-Argument sehen.

Marko
1. April, 2010 17:19

Last Line of Defense?! Pff, wer keine Kinder hat, kann das nicht verstehen … :schmoll:

Gruß,
Marko

Matti
1. April, 2010 17:21

Hihihi, deswegen auch die “Schrottpresse” und das “Kopfkratz”, oder um es mit den Worten von H.Simpson zu sagen: “Dieser miese, kleine…”

Burner
Burner
1. April, 2010 17:21

Du Ratte! Da habe ich den ganzen Tag überstanden ohne auf einen doofen Aprilscherz hereinzufallen, und dann das hier! Das hat man davon, wenn man Deinem Urteil blindlings vertraut… 😉 Aber im Ernst: Danke, die 9 Euro spare ich mir sicher.

Dr. Acula
1. April, 2010 17:29

Wobei man “Highlander 2” ja auch keinem Kind zeigen sollte… eigentlich ja gar niemandem…

Peroy
Peroy
1. April, 2010 17:38

Na ja, “Highlander 2” war immer noch besser als “Kampf der Titanen”…

comicfreak
comicfreak
1. April, 2010 17:47

..du fieses Stück!
Hab letzte Woch den Trailer gesehen und den Film schon aufgrund dessen für nichtssagend, belanglos, und trotz Action langweilig gehalten.
Beim Anfang deiner Kritik hab ich mich dann völlig entsetzt gefragt, ob es am Schlafmangel, dem durch die Sommerzeit verschobenen Biorythmus oder meinem Alter zuzuschreiben ist, dass ich jetzt gute Filme nicht mehr erkenne…

Danke für den Adrenalinschub zum Feierabend 🙂

Peroy
Peroy
1. April, 2010 19:39

Der Trailer ist ziemlich geil. Die Mucke rockt…

Wortvogel
Wortvogel
1. April, 2010 19:43

@ Peroy: Deswegen ist diese Sorte Musik auch nicht im Film….

OnkelFilmi
1. April, 2010 20:15

Peroy – dann hoffe ich mal sehr, daß Du niemals die komplette Version des Stückes zu hören bekommst…

OnkelFilmi
1. April, 2010 20:23

Naja, ich bin mal nicht so, und verderbe euch mal den Abend:

http://www.youtube.com/watch?v=2eHxrUFcEHo

W Ü R G !

MILE
1. April, 2010 20:40

Für mich wird sowieso “The Expendables” der Film des Jahres…! Zumindest von der Zusammenstellung der Darsteller her… 🙂

OnkelFilmi
1. April, 2010 20:40

Aber ich will ja nicht, daß euch eure Lauscherchen vollends ausbluten, von daher hier gute Musik (im Stil des Clash…-Trailers) aus einem wirklich schlechten Film:

http://www.youtube.com/watch?v=cC4OY8JGHBs
http://www.youtube.com/watch?v=zPHjodjWPxs

Wortvogel
Wortvogel
1. April, 2010 20:52

@ MILE: Die Frage ist, ob es auch nur theoretisch möglich ist, diesem Cast gerecht zu werden…

blub
blub
1. April, 2010 20:53

Also *ich* mag das Lied ja. 😀

Und der Trailer ist eigentlich in 95% der Fälle immer besser als das Endprodukt… Schade, sah lustig aus. ^^

Peroy
Peroy
1. April, 2010 21:23

Sorry, ich finde den Goldsmith-Score zu “Kull” mit seinen Pseudo-Metal-Anleihen genau so cheesy wie den Film selbst… allein bei dem Gitarren-Riff ziehen sich mir die Klöten zusammen…

Marko
1. April, 2010 21:27

“Kull” hatte Metal-Anleihen? o_O

Muss ich doch glatt mal reinhören, ist mir beim Schauen (okay, ist auch schon Ewigkeiten her) nicht aufgefallen.

Gruß,
Marko

OnkelFilmi
1. April, 2010 21:52

@blub:

“Also *ich* mag das Lied ja.”

Bist Du männlich oder weiblich?

@Namensvetter: Habe ich doch weiter oben verlinkt. Ich find’s grandios (aber bei mir rotierte ja auch der “Ghosts of Mars”-Score monatelang…)

entzückter
entzückter
1. April, 2010 21:57

*lol* das erste was ich gemacht habe nachdem ich das erste video gesehen habe war “Judi Bowker” googeln(nach bildern natürlich! ) XD

Peroy
Peroy
1. April, 2010 22:01

“@Namensvetter: Habe ich doch weiter oben verlinkt. Ich find’s grandios (aber bei mir rotierte ja auch der “Ghosts of Mars”-Score monatelang…)”

Der war ja auch geil… ANTHRAX !

Und bevor einer kommt: Der Film ist auch spitze.

Julian
1. April, 2010 22:52

Vor dem Sprung habe ich mich noch gefragt, ob ich mich jetzt mit Dir anlege, weil ich den Film so arm fand. Dann hab ich mich gefragt, ob das sein muss, weil wir ja oft unterschiedlicher Meinung sind und man sich ja nicht ständig kappeln muss. Und dann hab ich mich gefragt, ob es vielleicht ein Aprilscherz war. Das verwarf ich dann jedoch wieder, weil Du gar so begeistert geschrieben hast.

Ich ziehe meinen Hut, Du hast mich erfolgreich aufs Glatteis geführt!

… und die 3D war erbärmlich, echt. Ich saß ja weiter hinten und etwas seitlich, da war’s auch nicht besser. Mir schien alles irgendwie unscharf zu sein, und bei im Vordergrund vorbeiziehenden 3D-Elementen (Menschen, Bäume, was auch immer) scheint immer die 2D-Variante dahinter als eine Art Umriss erkennbar zu sein, ganz komisch, das. Release the Kraken, würde ich mal sagen!

Marko
1. April, 2010 22:56

Das mit dem “schlechten” 3D fiel mir schon bei “Alice im Wunderland” auf, kein Vergleich zu “Avatar”. Ich habe gelesen, daß irgendeine Biermarke ihren neuen Werbespot jetzt mit den gleichen Kameras gedreht hat wie Cameron “Avatar” und daß diese Werbung vor “Kampf der Titanen” im Kino zu sehen sein soll — das wäre schon bitter, wenn die besten 3D Effekte VOR dem eigentlichen Film kämen. Und das ist wohl zu erwarten. 😕

Gruß,
Marko

Sir Richfield
Sir Richfield
2. April, 2010 00:19

Den bekloppten Film, den ich nicht mal auf der Couch sehen will mal beiseite.
Viel wichtiger ist:
Es gibt eine Realverfilmung von The Tick??? TEH EFF? warum sagt mir das keiner? Wo finde ich die, wie heißt die, wieviel Alkohol brauche ich dafür?

Zaphod
2. April, 2010 00:55

Das Internet ist wirklich gnadenlos, man fällt auch nach dem 1.4. noch auf Aprilscherze rein.

Lutz
Lutz
2. April, 2010 01:40

Also, ich habe den originalfilm mit 6 Jahren oder so im Fernsehen gesehen und habe damals ziemlichen Schiss vor den Skorpionen und der Medusa gehabt. Bei mir hat das damals gewirkt und darum fühle ich da auch immer noch ein wenig nostalgisch. Habe den Film jetzt seit über 15 Jahren nicht mehr gesehen (nein, ich bin nicht erst 22) und weiß daher nicht, wie schlecht ich ihn jetzt finden würde, aber ich denke, das Figurendesign würde mir immer noch gefallen (bis auf die olle Eule).

Als ich vom Remake hörte, hatte ich mich ehrlich drauf gefreut, der erste Blick auf den Trailer war dann ernüchternd. Im Gegensatz zu dir fand ich nicht, dass der rockte. Im Prinzip wurde da nur immer wieder die Skorpionszene gezeigt und ansonsten nur Schwertgeschwinge. Mich lässt das nur einen reinen Actionfilm erwarten komplett ohne Story. Meine Erwartung war jedenfalls gedämpft. Die Kritiken, die ich bisher gelesen habe, waren auch allesamt eher mäßig. Nach deinem Verriss jetzt werde ich mir den Film in der Tat schenken.

Was den Aprilscherz angeht: Ich bin dir auch auf den Leim gegangen, aber vor allem deshalb, weil ich es gewohnt bin, dass du teilweise eine andere Sicht auf Filme hast als ich 🙂

Peroy
Peroy
2. April, 2010 01:43

“Mich lässt das nur einen reinen Actionfilm erwarten komplett ohne Story.”

Also wie’s Original mit besseren Effekten.

Heino
Heino
2. April, 2010 10:11

Das Original läuft gerade auf RTL. Mal schauen, wie lang ich durchhalte……..

Dany
2. April, 2010 11:30

Sieh’ an, der Ebert gibt drei (von vier) Sternen ..!

“I like this kind of stuff. I don’t say it’s good cinema, although I recognize the craftsmanship that went into it. I don’t say it’s good acting, when the men have so much facial hair they all look like Liam Neeson. I like the energy, the imagination, the silliness. I even like the one guy who doesn’t have a beard. That’s Perseus.
(…)
“So do I recommend the movie? Yes, if you intuit that this review is affectionate and have the same tolerance for goofy Greek gods as I do.”

Gut, ich gehe ohnehin ins Kino …

ocilels
ocilels
2. April, 2010 12:42

filmstarts.de gibt 7/10 und sagt, man solle das ganze als Trash sehen.

Wortvogel
Wortvogel
2. April, 2010 13:05

@ ocilels: Da hat einer aber wieder arg einhändig geschrieben: “Die Einflüsse verschiedener Vaterfiguren duellieren sich um seine Identität ” fapfapfapfap…

Und das hier ist schlicht falsch: “Seine Kampfsequenzen sind schnell, aber nicht unübersichtlich. Ob beim intimen Kampf oder der Schlacht gegen den Kraken, zu Land und in der Luft, der Verlauf der zahlreichen Kampfsequenzen bleibt stets nachvollziehbar.”

Grundgütiger – die Kritiken von Jan Hamm wären einen eigenen Beitrag wert! Zu “Stoic”: “Bolls Darsteller impersonifizieren wenig mehr als simple Stichpunkte”

Das hat schon Quotenmeter-Quasselniveau…

Wortvogel
Wortvogel
2. April, 2010 13:14

@ Sir Richfield: “The Tick” lief nur neun Folgen lang. Besonders der Pilot ist nicht weniger als genial. Das DVD-Set wird in USA deutlicher teurer verkauft als zum Start, aber gebraucht gibt es die komplette Serie ab 12 Dollar. Kann ich Tick-Fans auf jeden Fall empfehlen (“I’m telling you, Falco died! Si – Amadeus, Amadeus, he is a dead person!”).

OnkelFilmi
2. April, 2010 14:59

Die “Tick”-Serie lohnt schon alleine wegen der Besetzung – Patrick Warburton (“Rules of Engagement”, Puddy aus “Seinfeld”) als Tick, Liz Vassey (Wendy aus “CSI”) als Captain Liberty, und Nestor Carbonell (Richard Alpert aus “Lost”) als Batmanuel.

Nathan
Nathan
4. April, 2010 01:30

Da ich sie gerade lese – die QM-Kritik zu “Mankells Wallander: Die Schuld”, die, um den Bogen zum “Krampf der Titanen” zu schlagen, göttlich misslungen ist. http://www.quotenmeter.de/cms/?p1=n&p2=41123&p3=

Auszug: “Der eigentliche Widerstand der Szenerie ist Krister Henriksson selbst. Eigentlich zu betrauern, dass das Privatleben des Ermittlers innerhalb der Reihe nicht viel Raum einnimmt, wendet sich hier das Blatt. Henriksson ist zwar ein talentierter Schauspieler, dem es durch und durch Spaß macht bei den Ermittlungen zu folgen (…)”

Welch wunderbares Osterei. Ich lache.

dunkel
dunkel
4. April, 2010 11:05

“CGI-Bukkake”
Danke für dieses Wort, – Vogel.

Wortvogel
Wortvogel
4. April, 2010 11:20

@ Nathan: Nichts ist schlimmer als ein Mensch mit einem begrenzten Wortschatz, der sich eine blutige Nase beim Versuch holt, sprachlich außerhalb seiner Liga zu spielen. Könnte ich auch mal einen Beitrag drüber machen.

@ dunkel: Ich bin auch sehr stolz drauf. Hat lange gedauert, bis den einer bemerkt hat 🙁

Dietmar
Dietmar
4. April, 2010 14:41

,,“CGI-Bukkake”
Danke für dieses Wort, – Vogel.”

,,@ dunkel: Ich bin auch sehr stolz drauf. Hat lange gedauert, bis den einer bemerkt hat ”

Nur, weil ich nicht weiß, was das bedeutet.

*unschuldig-guck*

xenoforge
xenoforge
4. April, 2010 19:35

Zum Glück verfällst du nicht dem 80er Jahre Nostalgie-Virus, denn der Original “Clash” ist auch eine ganz schöne Trash-Granate vor dem Herrn, voll mit schon damals nicht mehr technisch auf der Höhe der Zeit befindlichen Stop Motion-Effekten (Tippet konnte das besser!) und grausigen Darstellern. Dazu eine Machart,die an seelinge 50s/60s Sandalenfilme erinnerte, und knallbunte Sets jenseits jeder Geschmacksrichtung. Naja, egal. Grosse Erwartungen hatte ich an das “Clash”-Remake eh nicht, Sam Worthington kann eigentlich nie wirklich überzeugen, und bleibt extrem blass und charakterlos.

reinifilm
6. April, 2010 14:39

Tja… bin natürlich auch voll drauf reingefallen – mir hatte gerade jemand von der Pressevorführung erzählt und wie miserabel der Streifen sei… und dann lese ich erstmal sowas – gelungener Scherz! 🙂

Georgios
Georgios
7. April, 2010 11:15

hi leute…
also hab mir den film vorgestern angeschaut und muss sagen das ich diese ganze kritik kaum verstehn kann. ok manchmal wirkt der film ein bisschen stumpf.
ich kenne mich mit griechischer mythologie recht gut aus (bin grieche und lebe auch hier). das die story nicht 1:1 aus den büchern umgesetzt wird war mir auch klar. siehe Troja,300.
muss aber trozdem sagen das es im gegensatz zu dem ÜBERSCHROTTKITSCHFILM AVATAR schon fast ein meisterwerk ist. fakt ist der film ist kurz, knackig und sehr actiongeladen.
sam worthington kommt authentisch rüber und die monster sind der hammer.
mir reicht schon die werbung die für griechenland gemacht wird und das die leute einen überblick über unsere alten helden und götter bekommen.

Wortvogel
Wortvogel
7. April, 2010 11:48

@ Georgios: Es steht dir frei, den Film besser zu finden, als ich es tue. Und meine Meinung zu “Avatar” findet sich ebenfalls auf dieser Webseite. Ob “Clash of the Titans” Werbung für Griechenland ist, kann ich schlecht beurteilen – als ich auf Syros Urlaub gemacht habe, war ich froh, keinen haushohen Skorpionen zu begegnen 😉

gerrit
gerrit
7. April, 2010 12:31

@Nathan:
Gegenbeispiel gefunden:
http://www.quotenmeter.de/cms/?p1=n&p2=41187&p3=

Es gibt sie, die eine QM-Kritik, die ohne große Klopfer auskommt und mit der man auch inhaltlich einverstanden sein kann, ohne sich zu verbiegen.

Georgios
Georgios
7. April, 2010 12:41

@wortvogel
damit meine ich doch keine skorpione und monster mein freund. fakt ist das über griechische mzthologie gesprochen wird und das reicht mir schon

Wortvogel
Wortvogel
7. April, 2010 12:44

@ gerrit: Natürlich gibt es solche Beispiele, viele sogar. Die QM-Seite ist abhängig von den Leuten, die ihre Texte schreiben. Bokelmann ist völlig okay. Andere hingegen (scheinbar in der Mehrheit) kriegen keinen klaren Gedanken auf das Blatt.

Wortvogel
Wortvogel
16. April, 2010 19:11

@ Peroy: Ein exzellenter Beitrag, der zeigt, dass “Clash” (wie auch “Terminator: Salvation”) durchaus das Potential für einen guten Film hatte, dieses aber während der Produktion konsequent rausgedrängt wurde. Was ich da lese, ergibt Sinn. Und einen besseren Film. Es zeigt auch, dass ich mir diverse Unstimmigkeiten (wie die Perseus/Io-Beziehung) nicht eingebildet habe.

Peroy
Peroy
16. April, 2010 22:11

Ich fand “Terminator: Salvation” spitze. Bei dem bin ich froh, dass es nicht der Film geworden ist, der es mal hätte werden sollen…

Nicht zu vergessen das Amüsement, das uns damals der Christion-Bale-Rant beschert hat… 😀

heino
heino
18. Januar, 2012 00:07

So, jetzt endlich doch auch mal gesehen. Was für ein Schrott. Ich hätte nicht gedacht, dass man das absolut miese Original noch dermassen unterbieten kann. Und kann bitte mal jemand den Herrschaften in Hollywood sagen, daß Worthington einfach nicht zum leading man taugt. Der hat absolut null Charisma.

“Clash of the Titans – Death of a Franchise”…
Tja, schön wär´s. Aber “War of the titans” ist ja schon in Produktion……….

Peroy
Peroy
18. Januar, 2012 00:39

@heino:

Also, dem kann ich nicht zustimmen. Meiner Meinung nach ist das Remake nicht mieser als das Original, sondern nur genauso schlecht. Amüsant fand ich, wie sie versucht haben, die Medusa hochzusexen mit ihren CGI-Titten… that’s awkward… 8)

Wortvogel
Wortvogel
18. Januar, 2012 00:48

@ Peroy: Medusa hatte (leider!) mehr Sex als die Arterton in dem Film.

Peroy
Peroy
18. Januar, 2012 01:10

Und mehr Charisma als der Hauptdarsteller… Bazinga.

Marko
18. Januar, 2012 08:02

Ich hätte mich über eine Arterton/Medusa-Lesbenszene sehr gefreut … hach, die Möglichkeiten, die MÖGLICHKEITEN! Denkt mal drüber nach! 😀

heino
heino
18. Januar, 2012 09:03

@Peroy:verlangt ja auch keiner, dass du mir zustimmst. Zugegeben, das Original habe ich sehr lange nicht mehr gesehen, aber das fand ich damals zumindest nicht ganz so schlimm. Mag romantische Verklärung sein, ich mag ja auch noch Krull, obwohl der ebensowenig als guter Film durchgeht.

Und ja, die Medusa war echt sch***. Die sah so nach billigem PC-Spiel aus.

Gregor
18. Januar, 2012 14:27

“Und kann bitte mal jemand den Herrschaften in Hollywood sagen, daß Worthington einfach nicht zum leading man taugt. Der hat absolut null Charisma.”

In “Avatar” fand ich ihn toll, das könnt ihr Hollywood auch mitteilen.