"«Die beiden Autoren haben sogar meine Tippfehler abgeschrieben», sagte sie der Zeitung.
Zudem sei vieles in dem Zweiteiler «extrem verfälschend» dargestellt, sagte Krauss über die fünf Millionen Euro teure Produktion.
Dewi wollte sich laut «Münchner Merkur» nicht dazu äußern."
Da bin ich aber mal gespannt…
Dietmar
18. Februar, 2010 00:51
Wie kann denn ein Roman eine Biografie plagiieren? Wenn die Biografie die historischen Tatsachen und Daten beschreibt, dann ist doch wünschenswert, wenn ein Roman sich daran orientiert, statt völlig frei zu erfinden.
Hat die Historikerin da Dialoge geschrieben, oder eine Dramaturgie entwickelt?
Hat Tschaikowski mit seiner Fantasie-Ouvertüre ,,Romeo und Julia" Shakespeare beklaut?
Bleibt die Frage wie man gleichzeitig Tippfehler genau abschreiben UND verfälschen kann…. *duck&wech*
Wortvogel
18. Februar, 2010 07:15
@ alle: Ich werde mich in der Tat dieser Tage dazu ausführlich äußern. Es gab zu dem Thema ja im September schon einen Artikel in der SZ. Soviel vorab: NATÜRLICH ist an den Vorwürfen rein gar nichts dran, und Dietmar hat mit seinen Vermutungen den Nagel auch schon auf den Kopf getroffen.
Wundert mich nicht, dass das jetzt hochgekocht wird – Plagiatsvorwürfe sind nach der Airen/Hegemann-"Strobo"/"Axolotl Roadkill"-Geschichte ja momentan flavor of the month…
Peroy
18. Februar, 2010 10:16
"Axolotl"… *löl*
Wann kommt die Fortsetzung "Quecalquatl Roadkill"… 8)
Dietmar
18. Februar, 2010 10:51
@Dr. Acula: Mich wundert nur, dass eine Lehrstuhl-Inhaberin das nötig zu haben meint.
Wortvogel
18. Februar, 2010 11:22
@ Dietmar: Verletzte Eitelkeit. So einfach ist das manchmal.
Stephan
18. Februar, 2010 13:17
@Dietmar
Ganz so einfach ist es auch wieder nicht. Auch wissenschaftliche Arbeiten (wie z.B. eine historische Biographie) können unter den Schutz des Urheberrechts fallen. Das ganze ist allerdings ein recht strittiges Thema. Am ehesten anerkannt ist derzeit, daß nicht das reine Ergebnis geschützt ist, sondern das Gesamtgewebe einer Arbeit – Inhalt, Duktus, Form.
Um es plastisch zu machen: Wenn die Dame in ihrer Biographie sich über die Essgewohnheiten von Hope auslässt und Torsten übernimmt das 1:1 in seinen Roman, so ist dies unzulässig (und laut Artikel ist dies ja ihr Vorwurf) – entnimmt er lediglich die Information, daß Schweinskopfsülze ihr Lieblingsessen war und verarbeitet dies, gibt es kein Problem.
Aber dies muß dann jeweils am Einzelfall geprüft werden.
@Torsten
Nichts für ungut, das sollten nur allgemeine Ausführungen sein. Ich bin auf Deiner Seite 😉
Wortvogel
18. Februar, 2010 13:24
@ Stephan: Das ist in der Tat richtig – aber genau darum geht es hier nicht. Der TV-Zweiteiler kann ja weder Duktus und Form übernehmen, der Inhalt bleibt historischer Natur – das "Gesamtgewebe" ist erwiesenermaßen nicht angetastet worden, auch nicht für den Roman, der naturgemäß näher an der Originalgeschichte bleibt als mein Manuskript. Und ja, das wurde sogar mehrfach geprüft.
Sobald es mir möglich ist, werde ich mich deutlicher äußern.
Stephan
18. Februar, 2010 13:44
@Torsten
Mit meinem Nachsatz wollte ich das ja gerade ausdrücken. Auf die Argumentation der Dame bzw. ihres Anwalts bin ich gespannt.
Hauptsächlich war mir grade langweilig und ich wollte ein wenig klugscheißen. Sollte nicht auf Deine Kosten gehen.
In den meisten Fällen zeugt der Vorwurf, man habe plagiiert, nur von einem: Dass man mit seinem Werk Erfolg hat und Neider auf den Plan ruft (siehe Dan Brown, J.K. Rowling und James Cameron – den konnte ich mir jetzt nicht verkneifen).
Natürlich gibt es Ausnahmen wie der Fall Helene Hegemann beweist, aber in der Regel sind solche Vorwürfe unhaltbar und dienen nur dazu, die eigene Werbetrommel zu rühren.
Dietmar
19. Februar, 2010 00:54
@Stephan: ,,Hauptsächlich war mir grade langweilig und ich wollte ein wenig klugscheißen."
Na, und das hast Du sehr schön gemacht. 😉
Im Ernst: Ich finde das sehr interessant!
Dietmar
19. Februar, 2010 11:08
Ich denke ja nicht gründlich aber dafür langsam.
Oder so …
Jedenfalls: Ist Wissenschaft nicht auch Dienst für die Allgemeinheit und die Wissenschaft selbst? Sind Forschungsergebnisse nicht dafür da, verwendet zu werden?
Wortvogel
19. Februar, 2010 15:12
@ Dietmar: Sollte man meinen. Bis zu einem gewissen Grad kann ich auf emotionaler Ebene allerdings durchaus verstehen, dass Frau Krauss Hope für "ihr Baby" hält. Sie hat ja (wie wir) jahrelang recherchiert. Aber aus der emotionalen Befindlichkeit lässt sich eben kein rechtlicher Anspruch ableiten.
Stephan
19. Februar, 2010 18:36
@Dietmar
Das ist eines der Argumente, mit denen das "Urheberrrecht" an Forschungsergebnissen abgelehnt wird (beispielsweise im Gegensatz zur konkreten Verwendung, die dann wieder patentrechtlich geschützt werden kann).
Sollte Dich das Thema wirklich interessieren, kann ich Dir einen recht interessanten Aufsatz zu dem Thema zukommen lassen.
Dietmar
19. Februar, 2010 21:23
@Stephan: Danke! Aber wie machen wir denn des?
Stephan
19. Februar, 2010 23:01
@Dietmar
Torsten müsste ja Deine Mail-Adresse haben, wenn er einverstanden ist, könnten wir ihn als Dealer verwenden. Torsten? 🙂
http://www.open-report.de/artikel/Historikerin+erhebt+Plagiatsvorw%FCrfe+gegen+%ABDr.+Hope%BB-Autoren/40809.html
gibts zu dem Thema schon eine Stellungsnahme?
"«Die beiden Autoren haben sogar meine Tippfehler abgeschrieben», sagte sie der Zeitung.
Zudem sei vieles in dem Zweiteiler «extrem verfälschend» dargestellt, sagte Krauss über die fünf Millionen Euro teure Produktion.
Dewi wollte sich laut «Münchner Merkur» nicht dazu äußern."
Da bin ich aber mal gespannt…
Wie kann denn ein Roman eine Biografie plagiieren? Wenn die Biografie die historischen Tatsachen und Daten beschreibt, dann ist doch wünschenswert, wenn ein Roman sich daran orientiert, statt völlig frei zu erfinden.
Hat die Historikerin da Dialoge geschrieben, oder eine Dramaturgie entwickelt?
Hat Tschaikowski mit seiner Fantasie-Ouvertüre ,,Romeo und Julia" Shakespeare beklaut?
Oder die Bibel das Gilgamesch-Epos?
(Hochkultur ahoi!)
und wieso kommentiert ihr das nicht bei einen Hope Beitrag?
https://wortvogel.de/2010/02/dr-hope-teaser/
Bleibt die Frage wie man gleichzeitig Tippfehler genau abschreiben UND verfälschen kann…. *duck&wech*
@ alle: Ich werde mich in der Tat dieser Tage dazu ausführlich äußern. Es gab zu dem Thema ja im September schon einen Artikel in der SZ. Soviel vorab: NATÜRLICH ist an den Vorwürfen rein gar nichts dran, und Dietmar hat mit seinen Vermutungen den Nagel auch schon auf den Kopf getroffen.
Wundert mich nicht, dass das jetzt hochgekocht wird – Plagiatsvorwürfe sind nach der Airen/Hegemann-"Strobo"/"Axolotl Roadkill"-Geschichte ja momentan flavor of the month…
"Axolotl"… *löl*
Wann kommt die Fortsetzung "Quecalquatl Roadkill"… 8)
@Dr. Acula: Mich wundert nur, dass eine Lehrstuhl-Inhaberin das nötig zu haben meint.
@ Dietmar: Verletzte Eitelkeit. So einfach ist das manchmal.
@Dietmar
Ganz so einfach ist es auch wieder nicht. Auch wissenschaftliche Arbeiten (wie z.B. eine historische Biographie) können unter den Schutz des Urheberrechts fallen. Das ganze ist allerdings ein recht strittiges Thema. Am ehesten anerkannt ist derzeit, daß nicht das reine Ergebnis geschützt ist, sondern das Gesamtgewebe einer Arbeit – Inhalt, Duktus, Form.
Um es plastisch zu machen: Wenn die Dame in ihrer Biographie sich über die Essgewohnheiten von Hope auslässt und Torsten übernimmt das 1:1 in seinen Roman, so ist dies unzulässig (und laut Artikel ist dies ja ihr Vorwurf) – entnimmt er lediglich die Information, daß Schweinskopfsülze ihr Lieblingsessen war und verarbeitet dies, gibt es kein Problem.
Aber dies muß dann jeweils am Einzelfall geprüft werden.
@Torsten
Nichts für ungut, das sollten nur allgemeine Ausführungen sein. Ich bin auf Deiner Seite 😉
@ Stephan: Das ist in der Tat richtig – aber genau darum geht es hier nicht. Der TV-Zweiteiler kann ja weder Duktus und Form übernehmen, der Inhalt bleibt historischer Natur – das "Gesamtgewebe" ist erwiesenermaßen nicht angetastet worden, auch nicht für den Roman, der naturgemäß näher an der Originalgeschichte bleibt als mein Manuskript. Und ja, das wurde sogar mehrfach geprüft.
Sobald es mir möglich ist, werde ich mich deutlicher äußern.
@Torsten
Mit meinem Nachsatz wollte ich das ja gerade ausdrücken. Auf die Argumentation der Dame bzw. ihres Anwalts bin ich gespannt.
Hauptsächlich war mir grade langweilig und ich wollte ein wenig klugscheißen. Sollte nicht auf Deine Kosten gehen.
In den meisten Fällen zeugt der Vorwurf, man habe plagiiert, nur von einem: Dass man mit seinem Werk Erfolg hat und Neider auf den Plan ruft (siehe Dan Brown, J.K. Rowling und James Cameron – den konnte ich mir jetzt nicht verkneifen).
Natürlich gibt es Ausnahmen wie der Fall Helene Hegemann beweist, aber in der Regel sind solche Vorwürfe unhaltbar und dienen nur dazu, die eigene Werbetrommel zu rühren.
@Stephan: ,,Hauptsächlich war mir grade langweilig und ich wollte ein wenig klugscheißen."
Na, und das hast Du sehr schön gemacht. 😉
Im Ernst: Ich finde das sehr interessant!
Ich denke ja nicht gründlich aber dafür langsam.
Oder so …
Jedenfalls: Ist Wissenschaft nicht auch Dienst für die Allgemeinheit und die Wissenschaft selbst? Sind Forschungsergebnisse nicht dafür da, verwendet zu werden?
@ Dietmar: Sollte man meinen. Bis zu einem gewissen Grad kann ich auf emotionaler Ebene allerdings durchaus verstehen, dass Frau Krauss Hope für "ihr Baby" hält. Sie hat ja (wie wir) jahrelang recherchiert. Aber aus der emotionalen Befindlichkeit lässt sich eben kein rechtlicher Anspruch ableiten.
@Dietmar
Das ist eines der Argumente, mit denen das "Urheberrrecht" an Forschungsergebnissen abgelehnt wird (beispielsweise im Gegensatz zur konkreten Verwendung, die dann wieder patentrechtlich geschützt werden kann).
Sollte Dich das Thema wirklich interessieren, kann ich Dir einen recht interessanten Aufsatz zu dem Thema zukommen lassen.
@Stephan: Danke! Aber wie machen wir denn des?
@Dietmar
Torsten müsste ja Deine Mail-Adresse haben, wenn er einverstanden ist, könnten wir ihn als Dealer verwenden. Torsten? 🙂