13
Nov 2009

“No soup for you!”: Windows 7-Pleite

Themen: Neues |

w7

Ihr erinnert euch vielleicht: am 15. Juli beteiligte ich mich am eher unfairen Wettrennen um die Vorab-Lizenzen für Windows 7. Amazon vergeigte die Sache richtig, aber glücklicherweise bekam ich bei Avitos noch einen Gutschein für das neue Betriebssystem.

Ich war zufrieden.

Nun kam der Release-Tag von Windows 7 (22.10.) – aber das Paket mit der entsprechenden DVD nicht. Kein Problem: Ich habe derzeit genug andere Probleme. Da muss ich mich nicht auch noch mit der Installation eines neuen Betriebssystems herum schlagen.

Nach einer Woche wurde ich aber ein wenig unruhig, kramte die Bestellbestätigung raus und rief bei der Avitos-Hotline an. Man erklärte mir freundlich, dass es nur eine Frage von Tagen sei, bis das OS bei mir eintreffe.

Eine weitere Woche später. Kein Windows 7. Ich google “Windows 7” und “Avitos”.

Tscha: Hätte man mir auch sagen können, dass die Firma im August in Insolvenz gegangen ist.

Gestern: Ich rufe wieder an. Nun gibt die Hotline wenigstens zu, dass die Firma bankrott ist. Man warte “stündlich” darauf, dass der Konkursverwalter Bescheid sage, wie mit den Bestellungen zu verfahren ist.

Was tun, sprach der Scheich? Ich sehe drei Szenarien:

  • Avitos rückt die Kopie von Windows 7 noch raus – die bieten das OS auf ihrer Webseite ja auch noch fleißig an.
  • Avitos stellt sich tot – dann habe ich wenig Möglichkeiten.
  • Microsoft erklärt sich bereit, gegen Vorlage der Kaufbestätigung zumindest einen Download von Windows 7 für geprellte Käufer zu ermöglichen. Und der Mond ist aus grünem Käse.

Prima. Ganz prima.

UPDATE: Nachdem ich mich in einigen Foren schlau gelesen habe, und eben nochmal die Hotline dran hatte, sieht es so aus: Windows 7 wird angeblich definitiv ausgeliefert, sogar schon dieser Tage. Ich  muss Avitos lediglich bestätigen, dass meine Bestellung in die Konkursmasse aufgenommen wird (simple Email). Sollte dem so sein, will ich mich nicht weiter beschweren. Warten wir es ab…

UPDATE 2: Die Bestätigung des eben genannten Vorgangs: “Sehr geehrter Herr Dewi, heute haben wir eine gute Nachricht für Sie: Ihre bei der AVITOS erworbene Windows 7 Version kann an Sie ausgeliefert werden.”

Jetzt muss es nur noch kommen…

UPDATE 3: Selten genug, dass Geschichten heutzutage noch ein Happy End haben: Mein Windows 7 ist da! Installiert wird es allerdings erst Mitte Dezember, wenn mein Roman fertig ist.



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breakman
breakman
13. November, 2009 12:04

Hast keinen Bekannten/Verwandten, der einen MSDNAA-Account hat? Ich hab irgendwie 15 Lizenzen oder so.

badsector
badsector
13. November, 2009 12:58

Ihm geht’s ums Prinzip. Er hat dafür gezahlt, also hat er die Ware zu bekommen. Basta!

pa
pa
13. November, 2009 13:17

“No soup for you!”? Du hast doch nichts falsch gemacht.

Wäre das nicht eher ein Fall von “Keine Arme, keine Kekse!”?

Wortvogel
Wortvogel
16. November, 2009 12:18

@ Andreas: Schön wär’s. Der Artikel ist von September, und das Unternehmen ist immer noch in Insolvenz.

Dr. Acula
16. November, 2009 14:30

Ha, endlich kann ich mal fachliche Expertise einwerfen. Dass das Unternehmen übernommen wird, beendet nicht automatisch die Insolvenz. Der Investor wird mit Sicherheit das Unternehmen (in welchen Teilen auch immer) ohne die bisherigen Verbindlichkeiten, quasi auf “0” übernehmen. D.h. Forderungen, die aus der Zeit vor der Insolvenzeröffnung stammen, bleiben Insolvenzforderungen, die der Insolvenzverwalter, so er (hoffentlich) in der Zeit, in der er den Geschäftsbetrieb weiterführte, Gewinn gemacht hat, quotal befriedigen muss – sofern der Gläubiger die Forderung auch angemeldet hat (wer sich nicht beim Verwalter meldet, kriegt auch nix). Iinteressant wäre jetzt die Frage, ob tatsächlich schon ein eröffnetes Verfahren oder nur eine vorläufige Insolvenzverwaltung vorliegt, denn nur nach tatsächlicher Eröffnung kann man als Gläubiger die Forderung anmelden).

Hach, Insolvenzrecht. Es ist so schön…