26
Jul 2009

Past Promos – Rohrkrepierer der 90er (4)

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Zur vorläufig letzten Folge meiner kleinen Reihe…

(Beginnen wir mit einem echten Highlight, das gar nicht von meinen VHS-Kassetten kommt: “Primevals” ist ein klassischer Abenteuer-Fantasyfilm mit viel Stop Motion, an dem der (mittlerweile verstorbene) Effekt-Guru David Allen über einen Zeitraum von 30 Jahren immer wieder mal arbeitete. Weil sich Technik und Trends weiterentwickelten, und weil Produzent Charles Band nie genug Geld aufbrachte, um das Projekt in einem Rutsch zu beenden, wird “The Primevals” wohl auf ewig “verschollen” bleiben – ein paar Filmdosen, ein paar Effekt-Spulen, aber nicht ausreichend Material, um einen ganzen Film daraus zu schneiden.

Jetzt ist aber Material aus einem Trailer aufgetaucht, den Band (vermutlich in den frühen 90ern) hat zusammenstellen lassen – und es gibt erstmals (und letztmals) einen guten Einblick in das, was “Primevals” sein sollte. Am Ende fehlen leider einige Teile:)

(Video auf Bitten eines Rechteinhabers entfernt)

Gleiches Genre – deutlich weniger Herzblut: “Sinbad” lief zwei Staffeln lang auf ProSieben. Nur Staffel 2 fand ich erträglich (da wurde es deutlich düsterer), und sehr, sehr selten schaffte es die Serie, die Spielfreude der alten Fantasyfilme mit den Effekten von Ray Harryhausen zu beschwören. Die Skripts waren meist erschütternd kindisch, und die Sets zu offensichtlich aus Sperrholz. Hauptdarsteller Zen Gesner hat mir allerdings gefallen.

In dieser Promo-Rolle zur Serie ist noch vieles unfertig – einige Effekte fehlen, die Tonmischung ist unter aller Sau, und der Schnitt allenfalls provisorisch. Wer bis zum Ende durchhält, wird wenigstens mit ein paar Effekt-Tests belohnt:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Zurück in die Gegenwart – oder besser gesagt: in die Cyber-Frühzeit der 90er. Im Fahrwasser von “The Net” und “Conspiracy Theory” wollten diverse TV-Produzenten rund um die Welt von der mysteriösen neuen “virtual reality” profitieren (und wussten oft genug nicht mal, was das genau sein sollte). Hier nur ein Beispiel, das nie umgesetzt wurde:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Manchmal bekam ich auch “proof of concept”-Promos auf den Schreibtisch, die nur die Möglichkeiten einer bestimmten Technologie aufzeigen sollten – weiß der Geier, um welches Projekt es bei dieser Echtzeit-Motioncapture-Animation ging:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Und nun noch drei Promos von Projekten, die zwar umgesetzt wurden, aber nicht sehr erfolgreich waren. Trotzdem liegen sie mir am Herzen.

“Rag and Bone” basiert auf dem Buch von “Interview with a Vampire”-Autorin Anne Rice. Es war als Serie geplant, mit Dean Cain als Cop, und Robert Patrick als Geist, aber am Ende wurde doch nur eine spielfilmlange Pilotepisode daraus, die weltweit als TV-Film vermarktet wurde:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

“Mercy Point” war eine extrem schräge Idee: “E.R.” im Weltraum! Nur sieben von acht produzierten Folgen wurden 1999 ausgestrahlt, hierzulande lief die Serie auf Premiere und TV Berlin (hatte nicht ursprünglich ProSieben zugegriffen?). Man kann über das Konzept sicher den Kopf schütteln, aber gut gemacht war es allemal:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

“Action” ist eine Sitcom, von der ich damals das Pilot-Drehbuch bekam, und mir einfach nicht vorstellen konnte, dass sowas tatsächlich gedreht wird – noch dazu für eines der großen Networks in den USA! Wurde es aber – mit Gaststars wie Keanu Reeves und Sandra Bullock. Die DVD der 13 Episoden kann ich jedem Fan zynischer und bösartiger Hollywood-Sitcoms nur an Herz legen:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Und zum Abschluss was aus einer ganz anderen Ecke: ich habe euch ja neulich ein paar Blooper-Rollen gezeigt. Dabei bin ich noch auf ein ganz allerliebstes Extra aus “House” gestoßen. Wie es scheint, machen sich Lisa Edelstein (Cuddy) und Jennifer Morrison (Cameron) ab und an den Spass, einige ihrer Szenen im überdrehten “Valley Girl”-Stil à la Britney Spears zu spielen. Hier eine Kompilation davon:

http://www.youtube.com/watch?v=Zwrru04nY7Y



Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

16 Kommentare
Älteste
Neueste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
Peroy
Peroy
26. Juli, 2009 14:30

““Action” ist eine Sitcom, von der ich damals das Pilot-Drehbuch bekam, und mir einfach nicht vorstellen konnte, dass sowas tatsächlich gedreht wird – noch dazu für eines der großen Networks in den USA! Wurde es aber – mit Gaststars wie Keanu Reeves und Sandra Bullock. Die DVD der 13 Episoden kann ich jedem Fan zynischer und bösartiger Hollywood-Sitcoms nur an Herz legen”

Ich fand’s schrecklich…

TomHorn
TomHorn
26. Juli, 2009 15:17

Scheiß auf Peroy, Action war super. Pro 7 hat die Serie ja leider im montäglichen Nachtprogramm versteckt. Und schade, dass es davon nur 13 Episoden gab, hatte damals immer gehofft, dass da noch mehr kommen…

Lari
Lari
26. Juli, 2009 17:28

Um Primevals ist es dem Trailer nach extrem schade. Was genau fehlt denn da? Die Szenen mit Schauspielern dürften doch alle abgedreht worden sein, oder?

Der Echtzeit-MoCap-Clip sieht technisch ziemlich beeindruckend aus, aber inhaltlich ist das ein ziemlicher Ritt. Was um Himmels Willen sollte das wohl werden?

Wortvogel
Wortvogel
26. Juli, 2009 17:31

@ Lari: Es ist (soweit wir das recherchieren konnten) ein Großteil der Darsteller-Szenen gedreht worden, allerdings mit wechselnden Akteuren, und über 20 Jahre verteilt. Auch die Effekte wurden in verschiedenen Dekaden gemacht (die Hütten auf den Wurzeln z.B. sind definitiv aus den 70ern). Für meine Recherche zum Charles Band-Buch haben wir auch mehrere Aussagen von Beteiligten, dass sich eine komplette Überarbeitung nicht lohnen würde – der Streifen ist auch inhaltlich veraltet, und Stop Motion will heute wohl keiner mehr sehen.

Neben “Pulse Pounders” und “Stingers” der dritte Band-Film, der nie veröffentlicht wurde.

Lari
Lari
26. Juli, 2009 17:53

Veraltet, mir doch egal! Ich will den sehen!

Heino
Heino
26. Juli, 2009 19:14

Du hast Zen Gessner gemocht? Das klang in deinem TV-Guide mit der Sinbad-Besprechung aber völlig anders….
“Primevals” klingt ziemlich wild, aber mit einer ordentlichen Finanzierung hätte das durchaus Potenzial gehabt.
“Virtual Conspiracy” kann mMn gar nicht aus den frühen 90ern sein, denn da wurden im Trailer Ausschnitte aus “Cospiracy theory” benutzt und der ist von 1997. War aber wohl eh eine inhaltliche Nullnummer.
Das Animations-teil sieht echt gut aus. Schade, dass die Absicht dahinter so vage bleibt.
“Mercy Point” erinnert mich an die SF-Romane um das Krankenhausraumschiff. Das wäre mal was wirklich Neues gewesen, da fehlten nur ein paar ordentliche Aliens.
Und “Action” war einfach grandios. Wirklich schade, dass es da nur so wenig Folgen gibt.

Wortvogel
Wortvogel
26. Juli, 2009 23:25

@ Heino: Lies nochmal nach – ich sprach von der Cyber-Frühzeit der 90er, nicht von den frühen 90ern Jahren.

GrinsiKleinPo
GrinsiKleinPo
27. Juli, 2009 08:01

@Wortvogel, meinst du nun Cyber im Film oder im Buch. Sollte letzteres der Fall sein, hast du dich um eine gute Dekade vertan. Ich nehme aber mal an, dass du Hollywood meinst und die haben nie so richtig was mit Cyberpunk anfangen können.

Marko
27. Juli, 2009 09:25

“Primevals” hätte auch ich gern gesehen, und “Mercy Point” ebenfalls — coole Idee!

House Valley Girls: Gott, was habe ich gehofft, daß Cameron und Cuddy sich am Ende gegenseitig die Klamotten vom Körper reißen und wild züngelnd aufs Sofa fallen. Naja, man kann nicht alles haben …

Gruß,
Marko

Perry
Perry
27. Juli, 2009 14:03

“und “Mercy Point” ebenfalls — coole Idee!”

kannst du doch, marko. sind ja 8 folgen gemacht worden. mich hats nicht vom hocker gerissen. wenn alien xy mit krankheit zz daher kommt und man dann technobabble-heilung rauskramt, isses einfach unspannend.

Tornhill
Tornhill
27. Juli, 2009 14:33

Sakra! “Primevals” sieht ja wirklich herzlich auch, das hätte ich alter Stop-Motion-Fan gerne gesehen. Die “Sindbad”-Serie hab ich nie gesehen; seit ich beim zufälligen Reinzappen mal das liebloseste, billigst animierteste und anscheinend sogar texturenlose Monster der Filmgeschichte sah…da starb was in mir.

Heino
Heino
27. Juli, 2009 18:33

@Wortvogel:hast recht, Asche auf mein Haupt……

aber bei Zen Gessner habe ich mich richtig erinnert, da hast du damals sogar Christopher Lee für sein Mitwirken kritisiert und nur die Darstellerin der Marion in der ersten Staffel gelobt (wegen ihres Dekolletes)

Wortvogel
Wortvogel
27. Juli, 2009 18:39

@ Heino: In der Tat – ich fand die Marion der ersten Staffel weit leckerer als den weiblichen Sidekick der zweiten Staffel. Die zweite Staffel war aber generell düsterer, erwachsener, und etwas erträglicher. Was Gesner angeht: Der hat sich auch gemausert, und seine Qualitäten wurden mir von Alec Newman bei den Dreharbeiten zu “Der Wüstenplanet” bestätigt (ich hätte Gesner gerne als Feyd gehabt).

Wortvogel
Wortvogel
18. August, 2009 09:52

@ Alle: Ich möchte das nochmal klarstellen: Ich habe das Video von “Primevals” vom Netz genommen, weil Chris Endicott (Spezialist für Special Effects aus Hollywood) mich freundlich darum gebeten hat. Er versucht derzeit, den Film tatsächlich fertig stellen zu lassen, und hält die Präsentation solcher Clips für kontraproduktiv. Hätte er die Löschung VERLANGT, hätte ich es nicht getan, weil es dafür keine rechtliche Grundlage gibt. Aber er hat darum gebeten, und da bin ich flexibel. Außerdem bekomme ich so ein Interview mit ihm für mein Buch.

Marko
18. August, 2009 09:54

Guter Deal. Hätte ich auch so gemacht.

Gruß,
Marko

Dietmar
Dietmar
18. August, 2009 10:02

Jetzt bin ich aber gespannt, was daraus noch wird.