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Jun 2009

Wortvogels Guide to the West Coast, USA

Themen: Neues |

Ich mache gerne Urlaub in Amerika. Weil der meistens irgendwie mit meinem Beruf zusammenhängt, konzentrieren sich meine Trips allerdings auf die Metropolen: ich war in New York, Austin, Miami, Washington, San Diego, Los Angeles, etc.  Ich würde gerne mal mit einem Wagen einfach drei Wochen quer durchs Land fahren. Vielleicht den Lincoln Highway.

Eine Tour, die ich ziemlich perfektioniert habe, führt in 14 bis 15 Tagen durch Kalifornien, und Teile Nevadas. Sie erscheint mir perfekt für USA-Anfänger, die in kurzer Zeit eine größtmögliche Vielfalt an Landschaften und Sehenswürdigkeiten abhaken wollen, ohne dass es in Stress ausartet. Das ist natürlich relativ touristisch, aber ich empfehle ja auch für London, zuerst einmal den Sightseeing-Bus zu nehmen.

Heute stelle ich diese Tour vor, teilweise mit Bildern von meinen früheren Reisen. Wenn ihr eigene Tipps und Ergänzungen habt, wisst ihr ja, wo ihr die hinstecken könnt (in die Kommentare nämlich).

Es kann unter Umständen hilfreich sein, sich ein Kartenpaket vom ADAC zu Kalifornien schicken zu lassen, und die Reise mit Google Maps oder einem Programm wie “Streets and Trips” vorzuplanen. Das gibt einem ein gutes Gefühl für die zu erwartenden Strecken. Abweichen kann (und sollte!) man davon immer noch.

Ausgangspunkt ist eigentlich immer Los Angeles. Ich kann der Stadt nicht viel abgewinnen, aber Flüge nach LA gibt es preiswert und reichlich, das soll reichen.

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Man landet in LAX, einem selten langweiligen Flughafen, wenn man sich die Bedeutung dieser Metropole klar macht.

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Den Rest der Reise absolviert man per Mietwagen. Den braucht man nicht unbedingt von Deutschland aus zu mieten: Vor den Gates von LAX kommen alle 20 Sekunden die Shuttle-Busse der großen Verleiher vorbei, und man kann sich von denen bequem zum Großparkplatz kutschieren lassen. Übrigens reicht selbst das, was Budget, Dollar, oder Enterprise Rentals als “kleinste Wagenklasse” bezeichnen, locker für die Tour aus. Wenn man mehr Geld in der Tasche hat, kann ein Cabrio den Erlebniswert durchaus steigern. Was die Unfallversicherung angeht: das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich habe noch nie eine abgeschlossen. Nur einmal verlor ich auf einer engen Bergstraße meinen linken Außenspiegel an einen entgegenkommenden Reisebus – die Kosten waren immer noch geringer als die Gebühren für die Versicherung. In Amerika sind die Straßen breit, und die Parkplätze leicht zugänglich. Es ist nicht so, als müsste man zum Berufsverkehr durch Paris kutschieren.

Automatik ist Standard, Klimaanlage oft auch. Beim Tanken muss man übrigens VORHER an der Kasse zahlen, sonst gibt der Zapfhahn nichts her. Es gibt aber immer mehr Tankstellen, bei denen man mit Plastik-Karte an der Zapfsäule direkt bezahlen kann. Vorbildlich. Dran denken: in den USA rechnet man den Sprit in Gallonen (= 3,78 Liter).

Hat man sein Gepäck im Kofferraum des Mietwagens verstaut, sollte man sich ein Motel für die Nacht suchen. Nach dem langen Flug ist man erfahrungsgemäß ziemlich geschlaucht, und es gibt ein gutes Gefühl, eine “Basis” zu haben.

Motels in Amerika sind so eine Sache. Da kann man böse mit auf die Schnauze fallen, und die Preise schwanken massiv. Um sich Stress zu ersparen, empfehle ich daher, konsequent bei einer oder zwei der großen Ketten zu bleiben. Im Preis/Leistungsverhältnis und der landesweiten Verfügbarkeit hat mich Travelodge überzeugt. Besonders praktisch: an der Rezeption bekommt man ein daumendickes Buch, in dem alle Motels der Kette landesweit verzeichnet sind – mit Karten, Preisübersicht, und weiteren Details. Daran kann man sich prima für den Rest der Reise orientieren.

Generell sind die Zimmer in Kalifornien sehr groß – Platz hat man ja genug. Kein Vergleich mit London oder New York. Und bezahlt wird das Zimmer, nicht die Anzahl der Personen, die darin wohnen. Das rechnet sich, wenn man nicht alleine reist.

Frühstück zum Zimmer sollte man meiden – in Motels bedeutet das meistens: pappige Zimtschnecken und Kaffee auf dem 10 Liter-Thermoboiler. Es ist sowieso angesagt, morgens gemütlich in einem Donut-Laden, oder einer Kette wie IHOP zu frühstücken.

Hat man die erste Nacht hinter sich (gegen 4 Uhr morgens – Jetlag!), sollte man konsequent die paar Orte in LA aufsuchen, die halbwegs sehenswert sind.  In meinen Augen ist das Santa Monica (inkl. der Mall), Venice Beach, ein wenig Hollywood Boulevard, Melrose Avenue, und Beverly Hills, und dann ein Nachmittag in den Universal Studio Tours. Alternativ kann man sich noch einen Haufen Drehorte bekannter Filme ansehen.

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Was die Versorgung mit Essen und Trinken angeht: Restaurants, Fastfood, und 24/7-Supermärkte gibt es wirklich überall. Ich würde aber niemals den Wagen in Bewegung versetzen, ohne mindestens zwei große Flaschen Wasser aus dem Supermarkt dabei zu haben. Man trinkt in Kalifornien doch weitaus mehr, als man glaubt. Und das ist auch gut so.

Es ist angeraten, sich in Amerika halbwegs an die Verkehrsvorschriften zu halten – die haben Radarkontrollen, und sind auch bereit, sie zu nutzen:

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Grundsätzlich: saubere Toiletten im öffentlichen Raum sind nicht so üppig gesät wie bei uns. Ich rate dringlich, im Notfall bei einer der besseren Buchketten (Borders, Barnes & Noble) oder in einem der edleren Kaufhäuser in den Malls austreten zu gehen. Das verringert die Chance auf unhygienische Überraschungen. So schlimm wie London ist LA aber glücklicherweise nicht.

Ich fliege immer “leicht” nach Amerika, und kaufe die meisten einfachen Klamotten für die Reise gleich vor Ort. Am Venice Beach gibt es einen Shop, der preiswert die Ware von Hanes verkauft (T-Shirts, Socken, Unterhosen), und irgendein Kaufhaus hat immer “Sale”, wenn es um Jeans geht. Ein guter Tipp, wenn es halbwegs modisch und preiswert sein soll: Old Navy (meine Lieblings-Schlafanzug-Hose habe ich von denen). Bezahlbare Marken-Sneaker holt man sich dann fix bei Shoe City.

Wer in LA Kultur sucht, sollte sich mit der Einschienenbahn zum Getty Center fahren lassen, einem spektakulären Museumskomplex auf einem Berg, dessen Eingangsbereich so aussieht, als würde hier die Starfleet ihre Kadetten ausbilden:

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Für Comicfans unverzichtbar: der Besuch bei Golden Apple Comics. In diesem Laden decken sich die Stars ein, wenn sie für eine Rolle in einer Superhelden-Verfilmung angesprochen werden. Wundert euch also nicht, wenn ihr dort Nicolas Cage auf die Füße tretet.

Aber trotzdem: Los Angeles ist hässlich, zu groß, stinkt, und die Leute dort sind scheiße. Zwei volle Tage reichen meiner Erfahrung nach vollkommen aus. Man hat ja am Ende der Reise noch einen weiteren Tag vor dem Abflug.

Ich empfehle, am zweiten Nachmittag die Pferdestärken in Richtung Las Vegas zu satteln – für den vollen Wow-Effekt sollte man in der Nacht dort angekommen. Der Highway 15 durch die Wüste ist teilweise völlig unbeleuchtet, man fährt durch tiefschwarze Dunkelheit direkt ins Lichtermeer. Aber nicht verwirren lassen: Die ersten funkelnden Casinos, die man sieht, sind gar nicht Las Vegas, sondern gehören zu Primm, einem winzigen Zockerstädtchen an der Staatsgrenze Kalifornien/Nevada. Weiterfahren!

Ist Las Vegas so geil, wie immer behauptet wird? Nein. Es ist geiler. Wenn man auf komplett künstliches Mega-Entertainment für Erwachsene steht, kann man hier auf seine Kosten kommen wie nirgendwo sonst auf der Welt.

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In Vegas geht man natürlich NICHT ins Travelodge, sondern in eins der schicken Hotels am Strip. Nach meiner Erfahrung gibt es drei Sorten Mega-Hotels: die alten, die noch für die Spieler gebaut waren (langweilig), die revolutionären Neubauten der 80er und frühen 90er (Luxor, New York New York, Excalibur), und die ganz neuen Prunkbauten, die zwar äußerlich massiv was hermachen, aber im Innenbereich enttäuschend ähnlich strukturiert sind (Paris, Venetian, Bellagio). Als Unterkunft empfehle ich besonders die zweite Kategorie, und dabei ganz besonders das überwältigende Luxor. Spasseshalber (auch wenn es etwas mühsamer ist), sollte man eigentlich jede Nacht in einem anderen Hotel schlafen.

Preislich wird man überrascht: bei Tagesangeboten kann man ein Zimmer z.B. im Luxor schon für 59 Dollar kriegen. Unterkunft und Essen sind in Las Vegas notorisch günstig und verschwenderisch – weil man darauf hofft, dass die Besucher ihr Geld in den Casinos lassen. Ich empfehle aber stattdessen, sich ein oder zwei Shows anzusehen, z.B. das Ritterturnier im Excalibur, oder eine der diversen Cirque du Soleil-Aufführungen.

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Das macht man allerdings alles erst gegen Abend – tagsüber fläzt man sich in beeindruckenden Pool-Anlagen, oder macht einen Ausflug, z.B. zum Valley of Fire, zum Hoover-Damm (der eine Zeitzonen-Grenze darstellt), oder gar mit dem Flugzeug zum Grand Canyon.

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Soll übrigens niemand sagen, es gäbe in Las Vegas keine Kultur: immerhin kann man das M&M-Museum, und das Coca Cola-Museum besuchen!

Wem nach Shopping ist: Südlich von Las Vegas gibt es eine Outlet Mall, in der man relativ preiswert Markenklamotten bekommt.

Unterhaltsam ist Las Vegas auch ohne größere Kosten: am Abend gibt es phantastische Wasserspiele vor dem Bellagio, und am Fantasy Island wartet eine Piratenschlacht inklusive sinkender Segelschiffe. Nicht vergessen: sich von mexikanischen Immigranten die kostenlosen Anzeigenblätter der “exotic dancers” (aka Nutten) in die Hand drücken zu lassen. Die Inserate sind teilweise sehr lesenswert: “Fresh out of highschool! Nude! In Your Room! In 20 minutes!”.

Man merkt allerdings schnell: Vegas schlaucht. Nach zwei bis drei Tagen überfordert einen das endlose Spektakel, und dann sollte man den Wagen wieder in Richtung Wüste steuern, diesmal nach Norden, Highway 95. Hier tun sich viele Möglichkeiten auf: man kann einen Schlenker nach Nordosten machen, um die Area 51 zu besuchen. Oder dranbleiben, um zu checken, ob die Cops in Reno wirklich Vollidioten sind, wie das in “Reno 911!” behauptet wird. Dann ist man auch schon halbwegs in Sacramento, dem Regierungssitz von Kalifornien.

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Ich selbst bevorzuge es, nach Osten abzubiegen, und durch das legendäre Death Valley zu fahren. Im Zeitalter von Klimaanlagen und Cola in Dosen ist es nicht mehr ganz so gefährlich wie zu der Zeit, als viele Siedler hier verdursteten, aber es schon ein sehr beeindruckendes Panorama. Außerdem verkürzt es massiv den Rückweg zur Westküste.

In Independence, Big Pine, oder Bishop kann man ganz gut nächtigen, je nachdem, wie weit man es den 395 hinauf schafft – eine angenehme Kleinstadt-Abwechslung zur Gigantomanie von Vegas, und guter Zwischenstopp vor dem großen Abenteuer in der Wildnis.

Fakt: Yosemite ist ein toller Naturpark mit sehenswerter Flora und Fauna. Fakt: Yosemite ist besonders an Wochenenden und Feiertagen so voll wie Karstadt beim Sommerschlussverkauf. Da schiebt man sich die Wanderwege hinauf.

Ist man also während der Saison in der Gegend, sollte man in den etwas weiter südlich gelegenen Park Mammoth Lakes ausweichen:

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Da kommt das richtige Jack London-Feeling auf, und wunderschöne Wanderwege laden auf einen Ausflug ein. Gerade nach einem Abstecher nach Vegas kommt das sehr gelegen. Ich kann aus eigener Erfahrung den gemütlichen Spaziergang zum Rainbow Falls empfehlen. Das überfordert auch Stadtkinder nicht allzu sehr.

Im einem Aufwasch sollte man dann auch noch zum Mono Lake fahren, einem Salzsee, dessen verdunstendes Wasser am Ufer unglaublich bizarre Salzskulpturen hinterlassen hat:

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Der Abstieg zum See ist allerdings angesichts des sandigen Untergrunds ziemlich anstrengend – ich kam ganz schön ins schwitzen.

Man kann auf der Weiterfahrt dann durchaus noch eine Pause im Yosemite-Park einlegen, und u.a. den Berg besichtigen, an dem Captain Kirk in “Star Trek V” herumkraxelte. Einziger wichtiger Hinweis: Der Park wird im Winter geschlossen, und drum herumfahren ist ein gigantischer Umweg, den man einplanen muss.

Nach einer weiteren ordentlichen Tagestour landet man schließlich in San Francisco, der sicher europäischsten Großstadt Amerikas. Hier gibt es sehr viel zu sehen – ältere Leser werden an “Die Straßen von San Francisco” erinnert, jüngere an “Charmed”:

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Vom Coit Tower auf dem Telegraph Hill hat man eine schöne Aussicht über die Stadt:

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Richtig was los ist in der Stadt während der “Fleet Week” – dann gibt es überall Volksfest, Paraden, und Flugshows. Man kann prima eklige Sachen probieren. Ein Hotel muss  man sich aber etwas außerhalb suchen, es ist dann alles ausgebucht.

San Francisco ist eine der Städte, in denen es durchaus Spass macht, auch die ganz touristischen Sachen abzuhaken: Golden Gate Bridge, Fisherman’s Wharf, und Chinatown (wo es coole Filme auf VCD billig zu kaufen gibt):

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Je nach Neugier kann man hier zwei oder drei Tage verbringen – allerdings sollte man einen Reiseführer konsultieren, denn man kann auch prima sinnlos durch die Gegend stiefeln, ohne wirklich was zu sehen.

Danach beginnt eigentlich schon der Rückweg, aber der hat seine ganz eigenen Reize: wichtig ist vor allem, dass man nicht den Highway 101 nimmt, der langweilig und schnurgerade wieder nach LA führt, sondern den Pacific Coast Highway, der sich die Küste entlang schlängelt. Man wird mit atemberaubenden Aussichten und einigen wirklichen Sehenswürdigkeiten belohnt.

Monterey ist eine kleine Edel-Gemeinde, in der Amerikaner leben, die es nicht mehr nötig haben, sich unter den Pöbel zu mischen. Hier gibt es tolle Wochenmärkte, schicke Restaurants, Festivals, und ein paar schöne Flaniermeilen, mit dem Geblöke der Seelöwen immer im Hintergrund:

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Extrem interessant fand ich den Ausflug ins Monterey Bay Aquarium, in dem mal wieder vorgemacht wird, wie man Tiere spannend und halbwegs artgerecht einem breiten Publikum vorstellt. Wem so etwas gefällt, der sollte sich auch überlegen, Sea World in San Diego zu besuchen.

Von Monterey aus ist es nur ein Katzensprung nach Carmel, einer Ortschaft, in der Clint Eastwood mal Bürgermeister war. Auch hier: alles sauber, alles schick, alles sehr gediegen. Ein Motel sollte man sich allerdings außerhalb suchen, weil die Preise entsprechend gesalzen sind. Ins Budget einplanen sollte man ein Abendessen in der “Mission Ranch”, die Clint gehört (das “Hog’s Breath” hat er vor Jahren verkauft, was viele Leute nicht wissen).

Ab jetzt keine Eile mehr! Der Rückweg nach LA hat noch drei echte Highlights zu bieten. Los geht’s mit dem prunkvollen Schloss des Zeitungsmagnaten William Randolph Hearst, das mittlerweile zu besichtigen ist. Der Mann und sein Ansitz waren nicht weniger als die Inspiration für “Citizen Kane”, und ein Besuch vermittelt einen tollen Eindruck vom Hollywood-Glamour der 20er und 30er Jahre.

Weiter nach San Luis Obispo. Eine langweilige Stadt, aber mit einem unglaublichen Hotel. Im “Madonna Inn” habe ich meinen 35. Geburtstag gefeiert, und jedes der liebevoll gestalteten Zimmer hat ein anderes Design. Klickt euch bei dem Link mal durch, es lohnt sich.

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Zum “Madonna Inn” gehört ein scheußlich-geniales Steakhouse in einem Stil, den ich bestenfalls als “gay Western” bezeichnen kann:

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Man käme sich wie in Texas vor – wenn nicht die gesamte Einrichtung rosa wäre! Allein die Dekoration der Toiletten ist einen Besuch wert, Blasendrang hin oder her. Und dann die Steak – DIE STEAKS:

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Ich habe im “Madonna Inn” das beste Stück Fleisch meines Lebens gegessen. Und zum Nachtisch erkundigt sich der Besitzer freundlich plaudernd, wie es denn geschmeckt habe – und erzählt von den Weiden, auf denen seine Kühe stehen.

Wenn man aufs Budget achtet, muss man im “Madonna Inn” nicht übernachten – aber das Steakhaus bezeichne ich jetzt einfach mal als Pflichtbesuch.

Irgendwann muss man vom Pacific Coast Highway dann doch wieder auf den großen Highway 101 – und sollte bei Santa Ynez darauf achten, die Ausfahrt “Los Alamos” nicht zu verpassen. Dieses Kuhkaff wird seit 80 Jahren nicht mehr modernisiert:

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Der Großteil der Ortschaft sieht aus, als wären hier die “Waltons” gedreht worden, und im lokalen Diner kann man tolles “french toast” essen.

Die Nostalgie von Los Alamos ist der perfekte Kontrapunkt zur Rückfahrt nach LA, die aller Voraussicht nach SO abläuft:

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Jetzt kann man sich noch einen Tag gönnen, um Souvenirs für die Lieben daheim zu kaufen, ins Kino zu gehen, oder noch ein paar Fastfood-Ketten zu testen. Das Beverly Hills Center kann einen locker einen Nachmittag lang beschäftigen, und ganz in der Nähe ist der tolle “Storyopolis“-Laden von Dawn Heinrichs. Man kann sich auch mit Sachen eindecken, die man in Deutschland nur schwer, oder erheblich teurer bekommt: Vitamine, Aspirin, Erkältungskapseln, Jellybeans – alles im Supermarkt eures Vertrauens.

Dann ist de Reise auch schon rum, die Schachtel mit den Erinnerungen gefüllt, und der Speicher der Digital-Kamera voll. Auto zurück zur Mietwagen-Station bringen, Shuttle zum Flughafen besteigen, Rückflug antreten – und in Deutschland auf einen Jetlag freuen, der einen für eine Woche komplett aus dem Ruder wirft.

Mehr Amerika in 2 Wochen geht nicht – oder?

NACHTRAG: Falls jemand wissen will, was so ein Trip aus einem Wortvogel macht:

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52 Kommentare
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PabloD
PabloD
29. Juni, 2009 20:41

Sehr schöner Bericht. Da ich es bisher noch nicht in die Staaten geschafft habe, bin ich jetzt schon ein wenig neidisch und erwarte einfach mal einen ebensolchen East Coast Beitrag.

Dr. Acula
29. Juni, 2009 20:43

Jou, schön. Ich sekundiere vollkommen die Meinung des Vogels zu LA (langweilig, doof, hässlich), Vegas (großartig, hysterisch, aber auch anstrengend), San Francisco (wunderschön, zu Fuß erkundbar, wenn man will) und dem Monterey Aquarium (wer wollte nicht schon immer mal ‘ne Seegurke streicheln?).

Wer ‘ne Woche länger Zeit hat als die hier avisierten 14-15 Tage, sollte einen Abstecher nach Utah in den Bryce Canyon erwägen (unterwegs kann man auch mal am Grand Canyon vorbeikucken…), und in der Ecke von Mono Lake ist’s nicht weit nach Bodie, einem “authentic ghost town”.

Und in Six Flags Magic Mountain, unweit von L.A. gibt’s einige der besten Rollercoaster wo gibt 🙂

Wortvogel
Wortvogel
29. Juni, 2009 20:47

@ Pablo: Zur East Coast kann ich nicht viel sagen, da bin ich nie groß gewesen. Ich habe nur mal eine nennenswerte Tour von Fort Lauderdale nach Key West gemacht. Ist aber schon ewig her.

@ Doc: Bryce Canyon wird von vielen Pauschalreisen als “must see” gebucht, stimmt. Und Bodie wollte ich auch immer sehen, kam nur nie dazu.

Six Flags hat Insolvenz nach Chapter 11 angemeldet.

Seegurke? That’s what SHE said! 🙂

Dr. Acula
29. Juni, 2009 21:09

@Vogel
– Bryce. Ja, ist wohl mittlerweile ziemlich “mainstream” geworden. Vor 10 Jahren, als ich dort war (MEIN GOTT ICH BIN ALT GEWORDEN ARGH), war’s noch ein “Geheimtipp”, d.h. man wurde als German da noch angesehen wie gerade vom Mars gekommen…
– Six Flags. Wat? Schweinerei. Dann beantrage ich, dass die Coaster gefälligst hier aufgebaut werden!
– Seegurke. Gnrchgrnf! *evil*

Dr. Acula
29. Juni, 2009 21:10

@Vogel
Und wenn du lieb “bitte bitte” sagst, scan ich vielleicht mal meine Bodie-Fotos 🙂

Damocles
Damocles
29. Juni, 2009 21:14

“Oder dranbleiben, um zu checken, ob die Cops in Reno wirklich Vollidioten sind, wie das in “Reno 911!” behauptet wird.”

Das kann ich nur für dem extrem Urlauber empfehlen. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, das Ami Cops und Deutsche Cops eines gemeinsam haben “Sie haben keinerlei Humor” Manche Cops verstehen sogar sehr gut Deutsch was wir zu unseren Leidwesen erfahren durften.

Wortvogel
Wortvogel
29. Juni, 2009 21:28

@ Damocles: Mir sind die US-Cops auch als sehr humorlos aufgefallen, aber man sollte da vielleicht auch Verständnis aufbringen:

Morde in München 2008: 3
Morde in LA 2008: 381

GrinsiKleinPo
GrinsiKleinPo
29. Juni, 2009 21:38

Stimmt es, das die Highway Cops wirklich scharf wie Hunde sind, die man 6 Wochen lang mit Jogurt gefüttert hat? Man sagte mir, man solle in US die Geschwindigkeitsbegrenzung peinlichst genau einhalten sonst Bleifuß ab. Aber das sagt man mir nur, denn ich lasse fahren. 🙂

cptboa
cptboa
29. Juni, 2009 21:41

Guter Bericht, wirklich sehr schön beschrieben und macht richtig Lust auf “jetz ab in die USA” 😀 Aber wieviel Geld sollte man für so eine zweiwöchige Reise veranschlagen und ist die Jahreszeit egal, wann man dort hinfliegt?

Daniel
Daniel
29. Juni, 2009 21:53

Toller Bericht. Was ich mich aber frage? Gibt es keine Probleme mit dem Zoll, wenn man, mit lauter neuen Jeans usw. im Gepäck, einreisen will? Und zahlt sich das trotz Verzollung trotzdem aus? Und macht man sich nicht verdächtig, wenn man mit Taschen voller Vitaminen, Asprin und/oder ähnliches eindeckt?

Wortvogel
Wortvogel
29. Juni, 2009 22:07

@ cptboa: Habe das gerade mal gecheckt – Flug, Mietwagen, und Motels kommen bei zwei Personen auf ca. 1200 Euro pro Person. Dazu noch Futter und Benzin.

Was die Jahreszeit angeht: außerhalb der Hauptsaison ist aus Kostengründen empfehlenswert. November bis Februar ist eine gewisse Regenwahrscheinlichkeit vorhanden. Ansonsten bleibt es da entspannt sonnig und warm.

@ Daniel: Wir reden ja nicht vom Groß-Import. Ich hatte nie Probleme mit dem Zoll, weil ich zwei verdreckte Jeans, eine Handvoll T-Shirts, und ein paar Socken und Unterhosen in der Reisetasche hatte. Solange es ungefähr so viel Klamotten sind, wie man in zwei Wochen USA tatsächlich braucht, fällt das nicht auf. Man sollte allerdings keine Quittungen oder Verpackungen dekorativ mit sich rumtragen. Ich glaube nicht, dass eine Großpackung Aspirin, ein paar Vitamine, und ein halbes Kilo Jellybeans mich zum Gangsta machen.

Dirk
29. Juni, 2009 22:07

Eine schöne Tour, wirklich. LA war ich noch nicht, San Francisco ist wirklich toll, und Vegas ist einfach überwältigend.

Ich habe letztes Jahr folgende Tour gemacht: New York, dann Phoenix/Scottsdale, Gran Canyon, Las Vegas, und nochmal 1 Tag New York. New York-Phoenix und Vegas-NYC mit dem Flieger, der Rest dann mit dem Auto. Auch sehr nett, wenn man auf Golfspielen in Scottsdale steht (was ich super fand).

Daniel
Daniel
29. Juni, 2009 22:39

Haha Wortvogel. Als Großimporteur habe ich dich auch nicht gehalten. Ist mir schon klar, dass man nicht Sachen (mit Rechnung daneben und Etikett an der Klamotte) für ein Jahr einkauft. Aber hätte ja sein können, dass man vom Zoll genervt wird.
Wegen den Großpackungen. Ich frag nur nach, weil wenn die wegen Flüssigkeiten so einen Aufstand machen, was könnten Großpackungen an vermeintlichen Aspirin für Klärungsbedarf sorgen. Eine Tube Zahnpasta ist ja eigentlich auch harmlos. Und trotzdem darf man, soviel ich weiß, nicht mehr als 100ml mitnehmen. Daher habe ich mich gefragt, ob man mit einer Großpackung Aspirin nicht eine Grenze überschreitet und man somit aufgefordert wird diese vor Ort zu entsorgen. Ich bin lange nicht mehr geflogen, aber vlt gibt es ja diese ganzen Restriktionen nicht mehr. Will ja auch nicht kofferweise Tabletten rüberschiffen. 🙂 Sorry, für diese recht unnötige Diskussion.

Wortvogel
Wortvogel
29. Juni, 2009 22:45

@ Daniel: natürlich darf man Flüssigkeiten mitnehmen – nur eben nicht im Handgepäck. Was du in deiner Reisetasche rumschwappen hast, ist denen egal.

Daniel
Daniel
29. Juni, 2009 22:54

Aha gut, danke. Dann kann ich ja guten Gewissen eine XXXL-Flasche Cola in dem Koffer verstauen. 🙂 Wie gesagt, bin schon lange nicht mehr geflogen.

joersch
joersch
29. Juni, 2009 23:27

Hallo Werte Gemeinde, lese schon ein Weilchen mit und will mich nun auch mal (zunächst kurz) melden. Was soll ich sagen, geiler Blog, Leute auf meiner Wellenlänge, macht Spaß mitzulesen…usw.
Ich habe eine große Tour von der East zur West-Coast hinter mir, das ganze mit dem Auto und ich kann es nur jedem empfehlen. Allerdings hab ich mein Herz an eine Stadt verloren die hier noch nicht erwähnt wurde, nämlich New Orleans. Ich sag euch da rockt das Haus und es ist auch noch ein Stück europäischer (wenn das denn einGrund ist in die USA zu fahren…) als Frisco. Ansonsten hatte die Tour folgende Checkpunkte: Washington, Charlotte, Savannah, Atlanta, New Orleans, Houston, Phoenix, Flagstaff (Grand Canyon), Las Vegas, LA (pfui), San Francisco…das ganze in knapp 4 Wochen. War anstrengend…aber auf dem Highway ist net unbedingt die Hölle los und den Tempomat kann man duchaus etwas höher als erlaubt einstellen. Meine Erfahrungen nach vielen Meilen waren eher so, das Mietwagen weniger von denCops beachtet werden als Hispaniacs in ihren PickUp Trucks…Den ganzen Trip hab ich auch schön mitgefilmt und derzeit schneid ich die 400 minuten Rohmaterial zusammen…die ersten 2 Teile kann man auch bei youtube schauen, nur trau ich mich nicht bei meinem ersten Post hier, gleich einen Link einzufügen…

Wortvogel
Wortvogel
29. Juni, 2009 23:32

@ joersch: Klingt super spannend – immer her mit dem Link!

Ferdi
Ferdi
30. Juni, 2009 05:31

@wortvogel
toller Bericht, ich hab die Reise als Teenie mit meinen Eltern im Wohnmobil gemacht. Kleine Abweichungen (wir sind nach San Francisco geflogen und von dort weg)
das Valley of Fire, der Hoover Damm, und Nationalparks sind mir auch in guter Erinnerung. Ich wollte was zu Vegas anmerken: Die Hitze sowie die Temperaturunterschiede draussen/drinnen sind erheblich. Draussen ist`s vielleicht 38°, nachts immernoch 30. und dann geht man in shorts und tshirt ins Casino und holt sich ne Erkältung 🙂
Ach und dann gibts natürlich noch Geisterstädte oder auch Wild Western/Gold Rush Orte, keine Ahnung wie die hießen.
Und LA ist wohl echt der schlimmste Ort von allem: Der Walk of Fame, eine Seitenstraße weiter siehts aus wie man sich Compton und SouthHampton (da wo die Gangster-Rapper herkommen) vorstellt.
Ich mach den Trip irgendwann nochmal, dann auch mit dem Auto.

Ferdi
Ferdi
30. Juni, 2009 05:33

ich meinte South Central nicht South Hampton (das gibts nämlich nicht sondern heisst Southampton und liegt in UK)…

Wortvogel
Wortvogel
30. Juni, 2009 10:39

@ Ferdi: Das Problem mit den Temperaturunterschieden hat man in ganz Kalifornien. Die drehen ihre Klimaanlagen auch in Geschäften gerne widerlich hoch, und man meint, plötzlich den eigenen Atem sehen zu können. Totaler Overkill.

Paddy-o
Paddy-o
30. Juni, 2009 10:55

Echt toller Bericht!
Das Fernweh packt mich 🙁

Hmm wow, die 1200 Tacken für Flug UND Wagen UND Motels haben mich dann doch schon überrascht. Das klingt echt finanzierbar.
Ab jetzt wird gespaaaart! 😉

Wortvogel
Wortvogel
30. Juni, 2009 11:13

@ Paddy: Obwohl gerade Hauptsaison ist, bekommt man einen Flug und Wagen bei Expedia für ca. 1000 Euro. Person 2 braucht nur den Flug für ca. 700 Euro. Motels kosten ca. 40 Euro pro Nacht für beide, also ca. 550 Euro für die ganze Zeit. Macht 2250 Euro für beide, 1125 pro Person. Dazu noch ein paar Euro für das teurere Hotelzimmer in Las Vegas. Benzin ist relativ preiswert. Und das ist jetzt Hauptsaison – wenn man sich umschaut, kann man außerhalb der Saison noch ein paar Euro sparen.

joersch
joersch
30. Juni, 2009 11:27

na dann will ich mal nicht so sein, hier der link zum ersten und zweiten teil meiner reise:
http://www.youtube.com/watch?v=1ZXMBlnj6oo
und
http://www.youtube.com/watch?v=J3TVJqYLgHk&feature=related
Feedback ist herzlich willkommen und wennich Ziet hab gibt es irgendwann mal einen zusammenhängenden Film

milan8888
milan8888
30. Juni, 2009 11:35

Ich buch immer von Deutschland aus den kleinstmöglichen Wagen. Bisher gab es den dann nie vor Ort und es gab immer ein kostenloses Upgrade auf die nächst höhere Kategorie (auch wenn der Mitarbeiter diese einem erstmal kostenpflichtig anbietet weil man ja mit dem ganzen Gepäck gar nicht in die kleinste Kategorie reinpassen würde…).

Wortvogel
Wortvogel
30. Juni, 2009 11:35

@ Joersch: Danke dafür. Sehr launig, sehr speedy, sehr peppig geschnitten und musikalisch unterlegt. Als Nicht-Beteiligter der Reise hat man natürlich null Orientierung, was man da eigentlich sieht. Es ist halt Footage ohne wirkliche Narrative. Und mir persönlich ein bisschen zuviel Autofahrerei 😉

Aber da hast du dir echt Arbeit gemacht – Respekt!

Wortvogel
Wortvogel
30. Juni, 2009 11:42

@ milan: Die Verleiher versuchen immer, ihre kleinste Klasse als unzulänglich darzustellen. Vor ein paar Jahren wurde in vielen Prospekten noch behauptet, die kleinste Klasse habe oft keinen abschließbaren Kofferraum! “Klein” heißt bei den Amerikanern sowieso was anderes als bei uns – meine Wagen waren dort bisher immer mindestens so groß wie aktuelle Polos oder Fiestas. Wenn man dann noch berechnet, dass Geschwindigkeit auf den Highways keine Relevanz besitzt, ist das nur vernünftig.

milan8888
milan8888
30. Juni, 2009 12:26

Ich bekam als Klein(st)wagen unter anderem ein Pontiac Sunfire Coupe und auch ein Chevrolet Cobalt Coupe. Einen Chevrolet HHR hätte ich auch mal haben können (der stank aber im Innenraum).

Auf jeden Fall sollte man den Wagen vollgetankt zurück bringen sonst wird ne saftige Nachzahlung fällig.

Betty
Betty
30. Juni, 2009 14:53

Also dann mal noch mein Senf:

Wer Geld sparen möchte kann sich auch aufs Camping besinnen, was wie Hotelzimmer, auch nicht pro Person abgerechnet wird. So kann man sich für etwa 20 Dollar einen Zeltplatz mieten und zu viert oder sechst darauf zelten. KOA ist eine Kette deren Plätze wirklich gut sind und in den Nationalparks gibt es eh parkeigene Plätze.

Sollte ich mal wieder zu Bryce -und Grand Canyon fahren werde ich vorher ein Weitwinkel-Objektiv kaufen.

Ich würde auf jeden Fall wieder den Abstecher über Salt Lake nach Yellowstone machen, das gehört zu meinen schönsten Erlebnissen.

Sonst wurde schon alles gesagt, was mir einfällt. Es lohnt sich auf jeden Fall die USA zu besuchen und es sich nicht vom Antiamerikanismus einiger mies machen zu lassen.

Wortvogel
Wortvogel
30. Juni, 2009 15:00

@ Betty: Ich bin 40. Camping kommt für mich nicht mehr in Frage.

Betty
Betty
30. Juni, 2009 15:04

@Vogel: Bezieh nicht immer alles nur auf dich :-p

Dr. Acula
30. Juni, 2009 15:41

Aber Vogel, einige der besten Camper sind weit über 60 😉

Wortvogel
Wortvogel
30. Juni, 2009 15:42

@ Acula: Mir wurscht! Ich will eine Matratze unterm Arsch, und eine Tür mit Schloss dran.

Allenfalls eine längere Wohnmobil-Reise könnte ich mir vorstellen – dann aber eher in einem Land, in dem die Motels dünner gesät sind (z.B. Australien).

Buche
Buche
30. Juni, 2009 16:00

@Wortvogel: Netter Bericht. Bei den Worten Matratze und abschließbar sah ich Wortvogel schon am Steuer eines RV durch die USA kurven. 😉

Ich würde jedem an dieser Stelle einen “Clam Chowder” aus dem ausgehöhlten Brötchen in SF nahelegen, genauso wie den Besuch eines Christmas Stores. Schon sehr komisch, im Hochsommer sich Weihnachtssachen anzuschauen, aber in seiner Intensität durchaus die Reise wert.

Wegen Zoll: Eine gute Zusammenfassung bietet
http://www.zoll.de/c0_reise_und_post/a0_reiseverkehr/z1_reisefreigrenzen_drittland/index.html
Kurz: Normaler Scheiß bis 300€ ist OK. Worauf man wiklich achten sollte ist das Kriterium des Schätzwertes. Wenn man keine Quittung hat, nehmen die Kollegen von Zoll einen Wert an, dies ist nur in Ausnahmefällen für den Einreisenden von Vorteil. Wenn man also unter 300€ bleibt, so ist das Aufheben der Quittungen evtl. sogar von Vorteil.

Ich empfehle an der Stelle im September jedem die Reise nach Boston, die zweiteuropäischste Stadt der USA, und dann einen Ausflug hoch Richtung Maine, Indian Summer und Lobster sind hier die Stichworte.

Wortvogel
Wortvogel
30. Juni, 2009 16:00

So im Nachhinein fallen mir immer noch Kleinigkeiten ein, die ich vielleicht hätte erwähnen sollen:

– Man braucht in Deutschland kein Geld umtauschen, es ist in den USA stressfrei, Kohle am Geldautomaten zu ziehen. Und das meiste bezahlt man sowieso mit Kreditkarte (Ausnahme: Vega – da geht alles auch cash). Aus Sicherheitsgründen ist anzuraten, dass BEIDE Urlauber eine eigene Kreditkarte haben.

– Kino in Amerika ist relativ teuer, aber dafür ohne Werbung. Wenn man einmal an der Kartenkontrolle im Multiplex durch ist, ist es meistens egal, in welchen Saal man letztlich geht.

– “No shoes, no shirt, no service” meinen die durchaus ernst.

– Das Mindestalter bei den meisten Mietwagenfirmen ist 25. Und das für Alkohol 21.

– Man liegt nie falsch, wenn man den Amerikaner für prüder hält, als er eigentlich ist.

– Die Aussage amerikanischer Bekanntschaften, man solle sie doch mal daheim besuchen (und dort auch wohnen), sollte man nicht ZU ernst nehmen.

– Man kann auf den großen Highways nach meiner Erfahrung relativ stressfrei knapp 10 Meilen pro Stunde schneller fahren, als eigentlich erlaubt ist. Ansonsten empfehle ich sowieso den Tempomat, dann ist es egal. Rasen fällt aus.

– Auch in LA gibt es fest installierte Radarfallen – ich habe ein Foto, um das zu beweisen 🙁

– In den Universal Studios wird man mitunter angesprochen, ob man nicht bei der Aufzeichnung einer TV-Sendung dabei sein will. Mitmachen!

– Wenn man sich auf dem Hollywood-Boulevard mit einem Imitator (Superman, Shrek, Michael Jackson) fotografieren lässt, muss man dafür zahlen. Das ist üblich.

– Die Amis verpacken ALLES in Plastiktüten. Früh gegensteuern, wenn man nicht nach einer Shoppingtour ein halbes Pfund Plastik in das Handschuhfach stopfen will.

– Wear suncreen.

Wortvogel
Wortvogel
30. Juni, 2009 16:03

@ Buche: Stimmt, Clam Chowder aus der Brotschüssel sollte man mal probiert habe. Kommt auch in Monterey gut.

Bei meinem letzten Trip 2003 hatten gerade diverse “Halloween-Stores” eröffnet, die auch nur für jeweils einen Monat ihre Waren feilbieten. Coole Sache!

joersch
joersch
30. Juni, 2009 19:03

@wortvogel: Danke für das Feedback, hab mich sehr gefreut und dank beruflichem Hintergrund war es auch garnicht ganz soviel Arbeit… jaaa die Autofahrerei ist mir auch schon aufgefallen und das obwohl ich selbst keinen Führerschein besitze…tzz. Mein Kumpel ist allerdings ganz Auto-vernarrt und so blieb mir nicht viel übrig. Unsere Tour war auch zeitlich knapp kalkuliert so das wir zwar viel gesehen aber eben auch unseren Arsch im Autositz plattgedrückt haben. Freu mich übrigens weiterhin täglich über deinen Blog, hab ihn vor einem halben Jahr entdeckt und komm nich mehr los_als Medienmensch aus dem Produktionsbereich, Filmfreund und Genießer schöner Geschichten ist es immer wieder sehr schön draufzuklicken, so jenuch geschleimt 🙂

co
co
30. Juni, 2009 22:51

ich habe gerade eine ähnliche tour hinter mir.
Flug nach Vegas, Grand Canoyn, zurück nach Vegas, Yosemite, SF, Highway No1 nach LA
Obwohl wir nen ‘Mittelklasse’ Wagen gebucht hatten, war der Nissan nicht größer als ein Jetta, ohne Tempomat und mit mir nicht nachvollziehbarer ZV, was zur Folge hatte, dass der Wagen die erste Nacht offen in Vegas stand…
Geht nicht ins Hilton und nicht ins Stratosphere, die sind zu weit draussen.
Im Grand Canyon bekomtm man in 2h nen 1A Sonnenbrand.
Anfang Mai sind die Pässe zum Yosemite noch zu, was zur Folge hatte, dass wir statt 600km von Vegas aus 1200km an einem Tag reissen mussten… Aber wir wurden durch sehr nette Wasserfälle entschädigt, die im Sommer ausgetrocknet sind.
SF ist toll, vor allem wenn man mal nen Tag hat, an dem die Golden Gate nicht im Nebel liegt. Leider habe nwir irgendwie vergessen, mal die Lombard Street runter zu fahren. In der Polk Street gibts nette Kneipen und Musik.
Das Silicon Valley hab ich mir kleiner vorgestellt 🙂
Standford Univ. ist nen Besuch wert, Google auch.
LA ist die überschätzteste Stadt, die ich kenne mit dem hässlichsten Flughafen.
Von unserem Hotel aus warens egal ob nach Beverly Hills oder an den Strand immer 35km.

Was mir sehr positiv aufgefallen ist, ist die Hilfsbereitschaft. Man steht nur irgendwo rum und schaut und schon wird man angeredet, ob man ‘directions’ braucht. Kenne ich so nciht aus D, aber auch nciht aus NY
Das mit den 1200€ stimmt, günstiger geht sowas glaub ich fast nicht und wir waren nur einmal in einem Motel6 – nicht zu empfehlen. Super 8 Motels dagegen sind TOP!

Paddy-o
Paddy-o
30. Juni, 2009 23:09

@WortVogel:
Haste eigentlich in LA mal bei ner Show vom Ferguson reingeschaut?
Oder ist das mit stundenlangem Anstehen auf gut Glück verbunden? 😛

Wortvogel
Wortvogel
30. Juni, 2009 23:21

@ Paddy: Du Napfel! Check mal, wann ich zuletzt in LA war. Und dann check, seit wann es die Craig Ferguson-Show gibt 😉

@ co: Es scheint in der Tat einen breiten Konsens zu geben, was die Tour angeht – mit leichten Abweichungen hat jeder dieselben Erfahrungen gemacht.

Ich hatte auch einen Wagen, dessen ZV mir ein Rätsel war!

Mein Motel6 in San Diego damals war aber ganz in Ordnung.

Paddy-o
Paddy-o
1. Juli, 2009 11:01

Hmm seit 2004… hmm…
Dann halt die ‘Late Late Show’ allgemein – mit welchem Host auch immer?! 😉

Aber stimmt wohl, die Frage hat sich dann wohl erübrigt.

co
co
1. Juli, 2009 15:30

nochwas vergessen.
Es gibt in Las Vegas, ober- und unterhalb SF und vor L.A große Outlets, in LV sogar 2. Falls also jemand sehr günstige Levis, Chucks, Nikes aber auch Nautica, Hilfiger oder CK braucht:
http://www.premiumoutlets.com/centers/
(Chucks 40$, Hilfiger T-Shirt 10$, Levis Jeans 30$)

Montana
Montana
2. Juli, 2009 10:13

1A-Bericht! Danke dafür. Ich werde ihn bei Bedarf beherzigen. Mist, dass ich beizeiten nicht noch einen biometriefreien Reisepass beantragt habe. Als EU-Bürger ist man an Grenzkontrollen gar nicht mehr gewohnt.

“Extrem interessant fand ich den Ausflug ins Monterey Bay Aquarium”

Schade, dass George und Gracy inzwischen im 23. Jahrhundert sind. 🙂

“Six Flags hat Insolvenz nach Chapter 11 angemeldet.”

Die Parks sind aber nach wie vor geöffnet. Der Gigantismus konnte nicht ewig gut gehen. Der Titel des weltweit schnellsten Coasters gehört trotzdem bald “uns”.

“Auch in LA gibt es fest installierte Radarfallen – ich habe ein Foto, um das zu beweisen”

Ich gehe davon aus, dass Du kein Foto des Blitzkastens meinst. Heißt das, es werden Tempoverstöße auch im Ausland verfolgt?

Hirngabel
3. Juli, 2009 00:44

@Wortvogel – re: “breiter Konsens”

Schau mal in die Reiseveranstalterkataloge – das ist DIE Standardtour für USA-Reisen. =) Eben i.d.R. noch mit Grand Canyon und ggfls. Bryce Canyon und Zion NP dabei.

Ich würde übrigens schon dazu raten, die Mietwagen von hier aus zu buchen. In den allermeisten Fällen hat man von hier aus günstigere Konditionen und das obwohl oftmals noch Ausschluss der Selbstbeteiligung mit dabei ist (was ich sehr wichtig finde).

Ansonsten schöne Beschreibung mit vielen, persönlichen Tipps. Findsch gut!

Und wie man an den Kommentaren sehen kann, gibts einfach noch so richtig viele, tolle Ecken nebendran und zwischendrin zu sehen. Aber bevor man mir hier noch berufliche Interessen vorwirft, lasse ich mich dazu besser mal nicht weiter aus. =)

Wortvogel
Wortvogel
3. Juli, 2009 01:02

@ Hirngabel: Genau das ist so faszinierend – ich habe mir die Tour über Jahre selbst erarbeitet, und dann festgestellt, dass das ein touristischer Standard ist. Meine Eltern haben das als betreute Bustour vor drei Jahren gemacht, und waren begeistert.

@ Montana: Mir wurde gesagt, dass die Verkehrsdelikte nicht bis nach Deutschland verfolgt werden, man aber bei einer erneuten Einreise Schwierigkeiten bekommen kann. Ich habe dann doch lieber bezahlt…

Habe die Radaranzeige oben im Beitrag jetzt nachgeliefert.

Montana
Montana
3. Juli, 2009 08:12

@Wortvogel: Ah, sehr schön. Danke. Mich hatte halt interessiert, ob sich die US-Behörden überhaupt in Deutschland melden. Offenbar ja. Schon klar, dass man lieber nicht auf die schwarze Liste möchte.

Soso, Rotlichtverstoß im Volvo convertible also. 🙂

pa
pa
3. Juli, 2009 10:19

Wieviel hat der Verstoss denn nun für Rola Bauer (Jack’s Schwester?) gekostet?

Wenn’s nicht allzuviel ist, würde es sich für solch ein Souvenir schon lohnen 😉

Wortvogel
Wortvogel
3. Juli, 2009 11:27

@ pa: Das lohnt nicht – hab’s gerade mal gecheckt: satte 270 Dollar! Und Rola Bauer ist meine Ex-Chefin, die den Wagen gemietet hatte. Bezahlt habe ich selbst.

hirngabel
3. Juli, 2009 17:10

@Wortvogel

Das ist natürlich schon sehr witzig. Zeigt aber eben, dass es schon sein Grund hat, warum diese Touren zu den beliebtesten gehören.

Was das Straßenverkehrsverhalten angeht:
Beim letzten Trip Anfang Juni hatten wir Teilnehmer der Gruppe, die sind mit teilweise knapp 190km/h über die Straßen gebrettert, weil wir “etwas” spät dran waren. Das kann man dann auch wirklich nur machen, wenn man, wie wir, im absoluten Nirgendwo unterwegs sind (lt. Aussage eines Anwohners kommt ca. einmal im Monat eine Polizeistreife in diese Ecke Colorados) – und auch dann würde ich definitiv nicht dazu raten, das Glück auf die Probe zu stellen.

Kann ziemlich empfindlich werden, die Bestrafung!

Der Vorteil in den USA allerdings: Es gibt keine allgemeinen Verkehrskontrollen, d.h. die Polizisten müssen einen konkreten Anlass haben, um Dich anhalten zu dürfen. Selbst wenn man also ein bisschen was getrunken hat, könnte man relativ gefahrlos fahren – solange man nix dummes anstellt. So einfach angehalten werden kann man jedenfalls nicht.

(Ähm, auch dazu rate ich natürlich nicht…)

mousolo
mousolo
3. Juli, 2009 18:05

– wer längere touren (~10 wochen) plant und jmd. in den staaten kennt, der kann sich auch sehr günstig das auto (+versicherung) kaufen. wiederverkaufswert tendiert dann erfahrungsgemäß zwar gegen null, aber immernoch billiger als die miete.

– wer dann noch ein wenig auf das geld schauen will, sollte sich über die hostels informieren. meistens gibt es ein wesentlich bessere angebot, als in verschiedenen reiseführern vermerkt ist. vorteil sind nicht nur die günstigen preise (oft inkl. frühstück für 15 $ die nacht – wenn man abseits des stadtzentrums ist), sondern auch eine “soziale komponente”. die besten und aktuellsten tips für viele bereiche bekommt man immernoch von menschen, und die lernt man sehr leicht und unkompliziert dort kennen. in vegas z.b. nur unweit des strips mit großem pool, sehr netten leuten und wöchentlichen freibier abenden 😉

Marco
Marco
11. Januar, 2013 04:58

Kleiner Update: Storyopolis ist leider nur noch ein Kinderladen, in dem man keine Geekdinge mehr bekommt, sondern nur noch paedagogisch wertvolles Kinderspielzeug. Da in LA lebend bin ich vor kurzem mal hingefahren und habe es mir angeschaut. Da wurde mir dann die lange ‘Trennung, Texas, Gallerie, Spielzeug’ Geschichte erzaehlt.
ABER: es gibt in LA noch genug anderes sehenswertes, also kommt ruhig! 🙂

comicfreak
comicfreak
19. Februar, 2013 20:27

*neid*

Olga
28. Juni, 2013 04:37

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