19
Mai 2009

Robert Downey jr. ≠ Sherlock Holmes

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Es tut mir leid, aber das geht gar nicht:

http://www.youtube.com/watch?v=CY7n9OGU-i0

Jude Law gut, Rachel McAdams lecker, Action oppulent -aber Downey ist einfach kein Sherlock Holmes. Er ist irgendwas – viktorianischer Abenteurer, zeitgenössischer Tony Stark, charmanter Haudrauf. Aber nicht Sherlock Holmes.

Positiv überrascht hat mich allerdings der erste Clip der Neuauflage von “V – Die außerirdischen Besucher kommen” – vor allem, weil Morena Baccarin (“Firefly”) mit kurzen Haaren nochmal deutlich gewonnen hat:



Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

107 Kommentare
Älteste
Neueste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
Perry
Perry
19. Mai, 2009 22:08

Finde ich erfrischend. Die klassische Variante von Holmes hat man eh schon tausend mal gesehen. Erinnert an Mark Frosts “Sieben”.

Peroy
Peroy
19. Mai, 2009 22:14

Downey Jr. als Holmes wird so rocken… 8)

“Dingsbums ist einfach kein XY”… *swoosh**klospül*

Wortvogel
Wortvogel
19. Mai, 2009 22:14

@ Perry: Ich bin nicht der Meinung, dass man eine Figur aus der klassischen Vorlage beliebig uminterpretieren kann/darf/muss – irgendwann verliert sie das, was ihren eigentlichen Reiz ausmacht. Sherlock Holmes ist nun mal ein Intellektueller, ein introvertierter Asket mit ungewöhnlichen Hobbys (darunter Morphium).

Wenn du das schon “tausend mal gesehen” hast, okay. Aber dann brauchst du eben keinen neuen Sherlock Holmes-Film. What’s the point?

Sigbert
Sigbert
19. Mai, 2009 22:19

Wird das eine Aktion-Komödie?

Skrymir
Skrymir
19. Mai, 2009 22:37

Morphium und Kokain, genaugenommen 😉

Ich finde das man sich nicht unbedingt an die literarische Vorlage halten muss um einen guten Sherlock Holmes zu erschaffen. Siehe Basil Rathbone und Nigel Bruce (na gut, eher Rathbone als Bruce der Mann war einfach Holmes zumindest entsprach er ziemlich exakt meiner Vorstellung)

Der Trailer bringt mich allerdings dazu um baldige Erschießung meiner selbst zu bitten.

Wortvogel
Wortvogel
19. Mai, 2009 22:40

@ Skrymir: So sehe ich das auch. Man kann durchaus das Konzept aufpeppen, oder Holmes in ein unerwartetes Umfeld setzen (es gab mal ein sehr schönes Comic mit Batman und einem SEHR ALTEN Sherlock Holmes) – aber wenn man den Charakter bis zur Unkenntlichkeit umbiegt, was ist dann daran noch Sherlock Holmes?

(sagt der Autor, der aus der asiatischen Gangsterin Sumuru eine blonde Stammesführerin in ferner Zukunft gemacht hat)

Thomas
Thomas
19. Mai, 2009 22:42

Wo hat das denn noch was mit Sherlock Holmes zu tun?
Aus dem wissenschaftlichen Detektiv, der kokst wenn ihm langweilig ist, wird ein cooler Haudrauf, der sich nackt an ein Bett fesseln lässt?
Der Original Holmes ist schräg drauf und hat teilweise etwas eigene Moralvorstellungen, die von der Norm abweichen, und löst intellektuell Anspruchsvolle Fälle.
Das hat für mich immer den Charme ausgemacht, davon sieht man im Trailer nichts.
Mit den ganzen Gadgets aus dem Trailer könnte es fast “Ironman – Back to the Future” sein mit einem Hauch “Wild Wild West”.

tumulder
19. Mai, 2009 22:51

Warum erinnert mich das nur so stark an Hudson Hawk?

Perry
Perry
19. Mai, 2009 22:58

“Ich bin nicht der Meinung, dass man eine Figur aus der klassischen Vorlage beliebig uminterpretieren kann/darf/muss – irgendwann verliert sie das, was ihren eigentlichen Reiz ausmacht. ”

Da kann ja jeder seine eigene Meinung haben. Ich persönlich finde eine Neuherangehensweise an Altbekanntes durchaus interessant. Das schmälert nicht, wer Holmes in den bisherigen Filmen und Romanen war. Es bereichert den Kosmos. Im schlimmsten Fall ist es das, was bei DC ein Elseworlds-Abenteuer wäre.

Abgesehen davon sollte man sich hüten, eine Meinung anhand eines Trailers zu bilden oder festigen, und das umso mehr, wenn offensichtlich nur ein paar fertige Szenen bisher vorhanden sind, aus denen dieser Trailer hopplahopp geschnitten wurde.

“Sherlock Holmes ist nun mal ein Intellektueller, ein introvertierter Asket mit ungewöhnlichen Hobbys (darunter Morphium).”

So ein bissl klingst nun wie einer der Hardcore-Trekker, die den neuen Film ablehnen 😉

“Wenn du das schon “tausend mal gesehen” hast, okay. ”

Die Sherlock-Holmes-Filmographie ist nun mal lang. Also ja, das hat man schon sehr häufig gesehen. Ob man mit einer originalgetreuen Verfilmung heute noch ein Millionenpublikum ins Kino lockt? Vielleicht. Mit einer frischen Herangehensweise steigen die Chancen aber sicherlich.

“Aber dann brauchst du eben keinen neuen Sherlock Holmes-Film. What’s the point?”

Mal was Anderes zu sehen. Aus dem Grund klang die ursprüngliche Idee für Ridley Scotts ROBIN HOOD auch deutlich interessanter.

Zudem die Art, wie Holmes hier dargestellt wird, unheimlich an Jack Sparks aus “Sieben” erinnert. Mag den meisten egal sein, gefällt mir aber.

Peroy
Peroy
19. Mai, 2009 22:59

Alles was an “Hudson Hawk” erinnert, ist gut…

Und der schlechteste Holmes kann Downey auch schon mal nicht werden, denn das war das Gör aus “Das Geheimnis des verborgenen Tempels”…

Und besser als der wird der neue Film sowieso…

Und jetzt psssst.

Wortvogel
Wortvogel
19. Mai, 2009 23:04

@ Perry: Wir reden hier von zwei verschiedenen Dingen – Holmes neu zu interpretieren, ist legitim. Dabei aber die Essenz von Holmes zu ignorieren, eben nicht.

Stell dir einen radikalen Neuansatz für Batman vor: er jagt nicht mehr Verbrecher, weil seine Eltern ermordet wurden, sondern weil er damit Geld verdienen will. Kostüm braucht er nicht, Bathöhle auch nicht – er eröffnet lieber eine Detektei im sonnigen Florida. Sein Freund Jim Gordon ist ein cooler Neger, der ihm immer Tipps zuschiebt. Robin? Eine Bordsteinschwalbe, die unglücklich in ihn verliebt ist.

Radikaler Neuansatz? Sicher. Batman? Nein.

Der Vergleich mit Trek hinkt außerdem massiv, denn JJ hat genau das Gegenteil geschafft – er hat das Konzept modernisiert, OHNE die Charaktere zu verraten.

Und da der Trailer sich fast komplett auf den Charakter von Sherlock Holmes konzentriert, kann man sehr wohl diese Herangehensweise beurteilen – aber nicht den ganzen Film.

Perry
Perry
19. Mai, 2009 23:13

Ob die Essenz ignoriert wird, kannst du nach 2 Minuten Trailer nun wirklich nicht beurteilen, selbst wenn diese sich auf Holmes konzentrieren.

Dein Batsy-Neuansatz ist ja schön und gut, ob wir es bei Holmes in dieser Radikalform mit so etwas zu tun haben, wissen wir aber (noch) nicht. Und selbst wenn dem so sein sollte, ist es voll und ganz legitim, in eine gänzlich andere Richtung zu gehen. Konnte man in der Welt der Comics auch sehr schön bei Alan Moore und seiner League of extraordinary Gentlemen oder noch extremer bei Lost Girls sehen. Das muss man sicherlich nicht mögen, aber zumindest sollte man erst mal das Endergebnis abwarten.

Ob JJ einige seiner Figuren verraten hat, liegt vermutlich auch im Auge der Betrachter. Harte Fans des alten Trek werden möglicherweise nicht allzu erfreut sein, dass Spock nun Uhura poppt.

Ich bin ehrlich gesagt sehr überrascht, dass gerade Du Dich hier als Originaltreue-Fundi generierst. Ich würd’s vielleicht noch verstehen, wenn der Film vorliegen würde, aber so steht deine Meinung irgendwie auf sehr sandigem Boden.

Donalbain
Donalbain
19. Mai, 2009 23:24

Ach, es geht doch gar nicht um Originaltreue, sondern eher darum, dass eine originelle, eigenwillige Figur auf einen X-beliebigen Actionkomödien-Haudrauf runtergezogen wird.

Mein Gedanke beim Trailer war ebenfalls: Würg!

Philip
19. Mai, 2009 23:27

Regie: Guy Ritchie

Wow, dem Look und der offensichtlichen Verachtung der Vorlage nach hätte ich ja eher auf Stephen Sommers getippt

Wortvogel
Wortvogel
19. Mai, 2009 23:27

@ Perry: Du scheinst die Grundlage der Diskussion immer noch nicht zu verstehen: Umfeld und Essenz sind zwei grundverschiedene Dinge. Spock poppt Uhura (was meines Wissens nach nicht behauptet wurde, oder)? Das ist Umfeld. Trotzdem spielt Quinto den Spock, den wir kennen – oder zumindest einen, aus dem glaubwürdig der Spock werden kann, den wir kennen. Ob “harte Fans” “möglicherweise” “nicht allzu erfreut” sein werden, ist für die Diskussion zwischen uns irrelevant.

Ich bin da überhaupt kein Fundi – wie mehrfach gesagt: interessante Neuinterpretationen einer Figur gefallen mir. Aber diese müssen auf dem Fundament des Originals stehen, weil sie sonst nichts mehr mit dem zu tun haben, was uns an der Figur reizt. Wie du selber sagst: dieser Holmes ist mehr Jack Sparks. Warum ist es dann ein Holmes-Film? Sollte “Beverly Hills 90210” vielleicht besser im New Yorker Ghetto spielen? Vielleicht. Aber wäre es dann noch “Beverly Hills 90210”?

Ein konkretes Beispiel; Es wurde mal versucht, die Sitcom “The Vicar of Dibley” für den deutschen Markt zu adaptieren – darin geht es um eine dicke Pfarrerin, die einer störrischen Gemeinde zugeteilt wird. Die Produzenten hielten das für “zu englisch”, und machten aus der Hauptfigur einen männlichen Tierarzt. Schön und gut – aber was hat das mit “Vicar of Dibley” zu tun? Hätte man dafür die Lizenz kaufen müssen?

Respekt vor der Vorlage ist nicht notwendigerweise unangebracht. Schon gar nicht bei unbestritten brillanten Klassikern.

Und natürlich kann ich das beurteilen: wenn die Szenen so wie im Trailer auch im Film sind, ist die Figur falsch gehandhabt. Einzige andere Möglichkeit: ALLE Szenen im Trailer zeigen Holmes, wie er sich als andere Person ausgibt, um in der Londoner Unterwelt nicht aufzufallen (das ist aber auszuschließen).

Ich versuche es noch einmal klar zu sagen: Man sollte keine FILME beurteilen, die man nicht gesehen hat. Aber Trailer erlauben eine Einschätzung (sonst bräuchte sie ja niemand, um sich zu entscheiden, ob er einen Film sehen will). Ich kann anhand eines Trailers durchaus Figuren, Spezialeffekte, und Design bewerten.

Du hast übrigens nicht gesagt, ob du mit dem von mir oben genannten Batman-Ansatz leben könntest.

Peroy
Peroy
19. Mai, 2009 23:36

“Du hast übrigens nicht gesagt, ob du mit dem von mir oben genannten Batman-Ansatz leben könntest.”

Schlechter als “Batman & Robin” oder “The Dark Knight” kann’s auch nicht werden…

Wortvogel
Wortvogel
19. Mai, 2009 23:38

@ Peroy: Ich glaube, du hast fälschlicherweise vermutet, dass jemand mit DIR redet…

Perry
Perry
19. Mai, 2009 23:43

Ich verstehe den Stein des Anstoßes durchaus, ich sehe das aber alles etwas gemäßigter.

Ich müsste ja wohl oder übel mit dem Batman-Ansatz leben, würde er Realität. Gefallen würde er mir nicht, aber mir gefällt auch viel anderes nicht. Ein radikaler Neuansatz ändert nichts daran, dass das Vorhergegangene so ist und bleibt, wie’s einem gefällt.

Darüber hinaus könnte man Batman auch komplett neu erfinden und es könnte dennoch gut sein. Ich habe nicht umsonst Elseworlds erwähnt. Da ist die Essenz der Figur auch nicht immer gegeben. Wo liegt also das Problem, wenn man als Holmes-Fan, der seinen Sherlock gerne so möchte, wie Doyle ihn geschrieben hat, diesen neuen Film als Elseworlds-Variante zu betrachten?

Du bringst ja ein paar schöne Beispiele, wie Dinge verändert werden. Hab ich auch getan. Wendy, Dorothy und Alice in “Lost Girls” sind auch grundverschieden von “Alice im Wunderland”, “Zauberer von Oz” und “Peter Pan”. Genau das macht aber auch einen interessanten Ansatz aus und erlaubt einen gänzlich anderen, frischen Blick auf eine altbekannte Figur, mit deren Manierismen man bestens vertraut ist.

Dass Spock mit Uhura poppt, sieht man zwar nicht – und gesagt wird’s auch nicht. Aber was sollen die zwei wohl sonst tun? Spock wird wohl der Logik gehorchen müssen. Und bei zwei Menschen/Außerirdischen, die sich lieben, bedeutet das in der Konsequenz halt mal Beischlaf.

Das hier, find ich, ist ein interessanter Punkt:

“Trotzdem spielt Quinto den Spock, den wir kennen – oder zumindest einen, aus dem glaubwürdig der Spock werden kann, den wir kennen. ”

Wer sagt denn, dass am Ende dieses neuen Holmes-Films nicht der Holmes da ist, den wir kennen? Er könnte ja durchaus eine Entwicklung durchmachen.

Ob der Quinto-Spock nun aber wirklich zum Nimoy-Spock werden könnte, darüber kann man sicherlich auch streiten, müsste dafür aber die 80 TOS-Folgen sezieren.

Mal aus reiner Neugier: Magst du “Genie und Schnauze” (“Without a Clue”) auch nicht?

Lutz
Lutz
19. Mai, 2009 23:44

Mit Downey jr. als Holmes habe ich nicht so sehr das Problem. Ich denke, dass er ganz gut in die Rolle passt. Allerdings stört mich auch, wie Holmes hier gezeigt wird. Vom Trailer her habe ich auch das gefühl, dass das hier wenig mit Holmes zu tun hat.

Noch problematischer ist für mich aber Jude Law als Watson. Er wird hier ja beinahe als Ebenbürtiger zu Holmes gezeigt, der noch dazu begeistert draufschlägt. Watson immer eigentlich der ständig staunende, leicht biedere Bürger und den erkenne ich hier gar nicht wieder.

Peroy
Peroy
19. Mai, 2009 23:52

“@ Peroy: Ich glaube, du hast fälschlicherweise vermutet, dass jemand mit DIR redet…”

Ich dachte hier wäre momentan Narrenfreiheit… das beknackte Topic hat mich dazu animiert…

Peroy
Peroy
19. Mai, 2009 23:55

“Du bringst ja ein paar schöne Beispiele, wie Dinge verändert werden. Hab ich auch getan. Wendy, Dorothy und Alice in “Lost Girls” sind auch grundverschieden von “Alice im Wunderland”, “Zauberer von Oz” und “Peter Pan”. Genau das macht aber auch einen interessanten Ansatz aus und erlaubt einen gänzlich anderen, frischen Blick auf eine altbekannte Figur, mit deren Manierismen man bestens vertraut ist.”

Ist das nicht nur ‘ne Ausrede um die Existenz dieser Wichsvorlage zu rechtfertigen… ?

Peroy
Peroy
19. Mai, 2009 23:57

“Mal aus reiner Neugier: Magst du “Genie und Schnauze” (”Without a Clue”) auch nicht?”

Ein Meisterwerk ! 8)

Wortvogel
Wortvogel
19. Mai, 2009 23:57

@ Lutz: Der Watson von Law machte Sinn, wenn Holmes traditioneller wäre – Watson könnte dann als seine rechte Hand durchaus für “gröbere Angelegenheiten” zuständig sein.

@ Perry: Unterstellen wir mal, Spock und Uhura haben Sex miteinander. Das ist absolut folgerichtig:
1) Spocks Vater hatte ebenfalls Sex mit einer Erdenfrau
2) Spock ist nicht einmal voller Vulkanier, und er hat sich der Föderation angeschlossen, um unter Menschen zu sein.

Daran widerspricht nichts dem Charakter Spock, wie wir ihn kennen.

Downey hingegen spielt eine Figur, die (zumindest dem Trailer nach) nichts mehr mit Sherlock Holmes zu tun hat.

“Genie & Schnauze” hat mir damals gut gefallen, weil er AUF DER BASIS DES ORIGINALS ein paar bezaubernde Einfälle hat.

Bei den Elseworlds (die ich liebe – ich habe eine zeitlang nichts anderes gesammelt) muss ich wieder (seufz) auf den Unterschied von Umfeld und Essenz eingehen. Ich würde dir nämlich widersprechen:

1) selbst Elseworlds, in denen unsere Figuren komplett anders gezeichnet sind (sei es als Vampir, oder als Höhlenmensch), tun das unter Rückbezug auf die originalen Eigenschaften. Sie brechen unsere Erwartungen, ohne diese zu ignorieren.

2) Die meisten Elseworlds haben eine genau gegenteilige Aussage: egal in welche Zeit oder Umgebung du z.B. Superman steckst – am Ende ist er immer Superman. Weil der Charakter sein Umfeld transzendiert.

3) “Sherlock Holmes” soll (soweit ich das weiß) kein “Elseworld” sein.

Mein Batman-Ansatz gefällt dir also nicht. Zeigt das nicht, dass jeder nur einen anderen Gradmesser hat, ab welchem Punkt seine Sicht der Figur pervertiert wird? Nichts anderes habe ich hier behauptet – für MICH ist das nicht mehr Sherlock Holmes.

Perry
Perry
19. Mai, 2009 23:58

“Ist das nicht nur ‘ne Ausrede um die Existenz dieser Wichsvorlage zu rechtfertigen… ?”

Hast du mal die Zeichnungen gesehen?

Wortvogel
Wortvogel
19. Mai, 2009 23:59

@ Perry: Nebenschauplatz – “Lost Girls” spielt in einem eigenen Universum, ähnlich wie “League of Extraordinary Gentlemen”. Das ist legitim.

Peroy
Peroy
20. Mai, 2009 00:03

““Ist das nicht nur ‘ne Ausrede um die Existenz dieser Wichsvorlage zu rechtfertigen… ?”

Hast du mal die Zeichnungen gesehen?”

Nö. Aber ich weiß ja worum’s geht, ne… *ritschratschzwinkerzwinker*…

Peroy
Peroy
20. Mai, 2009 00:04

“@ Perry: Nebenschauplatz – “Lost Girls” spielt in einem eigenen Universum, ähnlich wie “League of Extraordinary Gentlemen”. Das ist legitim.”

“Pornoversum”… 8)

Perry
Perry
20. Mai, 2009 00:16

“Mein Batman-Ansatz gefällt dir also nicht.”

Nö, aber vielleicht würd’s als Film was taugen. Käme auf den Versuch an.

“Zeigt das nicht, dass jeder nur einen anderen Gradmesser hat, ab welchem Punkt seine Sicht der Figur pervertiert wird? ”

Sicher. Hab ja auch nichts dagegen gesagt, aber das ist eher eine Geschmacksfrage als irgendetwas sonst. Bei Batman wäre es mir ehrlich gesagt sogar wurscht, wenn alles über Bord fliegt.

“Nichts anderes habe ich hier behauptet – für MICH ist das nicht mehr Sherlock Holmes.”

Was ja voll und ganz in Ordnung ist. Ich behalte mir ein Urteil vor, bis ich den Film gesehen hab.

Übrigens: als die Besetzung bekannt gegeben wurde, fand ichs merkwürdig. Rein optisch hätte ich anders herum besetzt: Law als Holmes, Downey als Watson.

“1) selbst Elseworlds, in denen unsere Figuren komplett anders gezeichnet sind (sei es als Vampir, oder als Höhlenmensch), tun das unter Rückbezug auf die originalen Eigenschaften. Sie brechen unsere Erwartungen, ohne diese zu ignorieren.”

Du unterstellst jedoch, dass dieser Holmes nicht die originalen Eigenschaften besitzt. Ob er drogensüchtig ist, wird sich zeigen müssen. Ob er Lestrade ständig wie einen Deppen aussehen lässt, wird sich erst noch zeigen müssen. Ob er in typischer Holmes- Kluft rumläuft, wird sich zeigen müssen. Ob er Geige spielt, wird sich zeigen müssen. Dass er ein begnadeter Detektiv ist, muss sich nach dem Trailer zwar auch noch zeigen, davon gehe ich aber einfach mal aus.

Mehr Action hat er abbekommen, ja, aber wenn ich mich nicht irre, wird Holmes auch als hervorragender Boxer beschrieben.

Und das ist alles, worauf ich hinauswollte. Anhand dieses Trailers kann man nicht mit letzter Konsequenz sagen, wie Holmes im Film dargestellt sein wird.

“2) Die meisten Elseworlds haben eine genau gegenteilige Aussage:”

Ich kenne nicht alle Elseworlds, nehme dich aber beim Wort. Wenn die MEISTEN eine genau gegenteilige Aussage haben, dann gibt es EIN PAAR, die die Essenz der Figur stark verändern.

“3) “Sherlock Holmes” soll (soweit ich das weiß) kein “Elseworld” sein.”

Dazu zitiere ich mal Whatever happened to the Man of Tomorrow: “This is an Imaginary Story… Aren’t they all?”

Perry
Perry
20. Mai, 2009 00:17

“@ Perry: Nebenschauplatz – “Lost Girls” spielt in einem eigenen Universum, ähnlich wie “League of Extraordinary Gentlemen”. Das ist legitim.”

Und Sherlock Holmes spielt nicht im eigenen Universum?

Perry
Perry
20. Mai, 2009 00:17

“Hast du mal die Zeichnungen gesehen?”

Nö. Aber ich weiß ja worum’s geht, ne… *ritschratschzwinkerzwinker*…”

Tja, na dann viel Spaß beim Hobeln, wenn dich die Zeichnungen ansprechen sollten.

Peroy
Peroy
20. Mai, 2009 00:24

“Tja, na dann viel Spaß beim Hobeln, wenn dich die Zeichnungen ansprechen sollten.”

Also kann ich davon ausgehen, dass das genau so beschissen gezeichnet ist, wie “Watchmen”… ? Dann googel ich den Kram nicht…

Wortvogel
Wortvogel
20. Mai, 2009 00:28

@ Perry: Manchmal stellst du dich absichtlich dumm (hoffe ich zumindest): “Und Sherlock Holmes spielt nicht im eigenen Universum?” Ich meinte offensichtlich ein eigenes Universum JENSEITS des Original-Universums.

“Du unterstellst jedoch, dass dieser Holmes nicht die originalen Eigenschaften besitzt. Ob er drogensüchtig ist, wird sich zeigen müssen. Ob er Lestrade ständig wie einen Deppen aussehen lässt, wird sich erst noch zeigen müssen. Ob er in typischer Holmes- Kluft rumläuft, wird sich zeigen müssen. Ob er Geige spielt, wird sich zeigen müssen. Dass er ein begnadeter Detektiv ist, muss sich nach dem Trailer zwar auch noch zeigen, davon gehe ich aber einfach mal aus.” – das sind ausschließlich wieder Äußerlichkeiten und Umfeld-Element, die nichts mit der Essenz des Charakters zu tun haben. Dass er nicht die originalen Eigenschaften (wie oben beschrieben – Askese, Intellekt, Introspektion) hat, ist offensichtlich. Dann ist es mir wurscht, ob er den Deerstalker trägt, oder die Meerschaum-Pfeife raucht,

“Ich behalte mir ein Urteil vor, bis ich den Film gesehen hab.” – so wie du Dan Browns Stil nicht analysierst, ohne die Bücher gelesen zu haben? scnr.

Dieter
Dieter
20. Mai, 2009 00:30

Für mich sieht der Holmes-Trailer so aus: Man wollte Holmes überraschend neu darstellen, eben als charmanten Haudrauf und dazu passt Downey und er wird das auch glanzvoll machen. Aber was bei Bond geglückt ist (auch da haben vorher viele gesagt, Craig ist kein Bond) wird in meinen Augen hier nicht funktionieren: Die ,,härtere Bond-Ausgabe” kann man leicht rechtfertigen, denn Bond ist im Grunde auch ein Killer. Wenn man diese Härte in den Vordergrund stellt, ist das interessant. Wo aber gibt es bei Holmes Hinweise auf diesen neuen Typen? Holmes als Action-Held, der durch geschlossene Fenster ca. 10 Meter tief einen Kopfsprung ins Wasser macht und sich mit nacktem Oberkörper Boxkämpfe liefert? Das passt nicht, finde ich.

Ich denke, da wurde der Charakter zu radikal umgekrempelt.

Peroy
Peroy
20. Mai, 2009 00:37

“Holmes als Action-Held, der durch geschlossene Fenster ca. 10 Meter tief einen Kopfsprung ins Wasser macht und sich mit nacktem Oberkörper Boxkämpfe liefert?”

Der Original-Holmes ist Wasserfälle runtergestürzt, hat seinen Tod gefaked, ist ein Meister der Verkleidung, hat gegen die Nazis gekämpft, beherrscht asiatische Kampfkünste etc.blabla…

Da geht einiges, mit MINIMALEM Aufwand kann man den in Richtung Indiana Jones drehen…

Wortvogel
Wortvogel
20. Mai, 2009 00:42

“Der Original-Holmes ist Wasserfälle runtergestürzt” – im Kampf gestürzt, nicht gesprungen.

“hat seinen Tod gefaked, ist ein Meister der Verkleidung” – was hat das mit Action zu tun?

“hat gegen die Nazis gekämpft” – WOOT? Wo?

“beherrscht asiatische Kampfkünste” – das wird in den Romanen erwähnt, aber nie nennenswert ausgespielt.

Dieter
Dieter
20. Mai, 2009 00:44

,,Da geht einiges, mit MINIMALEM Aufwand kann man den in Richtung Indiana Jones drehen…”

Unsinn.

Peroy
Peroy
20. Mai, 2009 00:50

““hat gegen die Nazis gekämpft” – WOOT? Wo?”

“Gekämpft” im übertragenen Sinne von “hat als Spion spioniert”… natürlich hat er keinem Nazi das Herz rausgerissen und es gefressen…

Wortvogel
Wortvogel
20. Mai, 2009 00:51

@ Peroy: Nochmal – WO???

Peroy
Peroy
20. Mai, 2009 00:52

“,,Da geht einiges, mit MINIMALEM Aufwand kann man den in Richtung Indiana Jones drehen…”

Unsinn.”

Pfff, guck’ dir doch “Das Geheimnis des verlorenen Tempels” an, Luftpumpe…

Baumi
20. Mai, 2009 00:53

Bin da bauchgefühlig auch eher auf des Vogels Seite: Wen der Trailer den Film akkurat wiedergibt, ist das nicht Sherlock Holmes sondern ein x-beliebiger Actionheld, der zufällig im viktorianischen England rumrennt und -hechtet.

Gewisse Grundkonstanten machen eben eine Figur aus – wenn ich die verändere, kommt vielleicht auch eine interessante Figur raus, aber eben eine andere

Ein Geheimagent, der menschliches Leben hoch schätzt, Kämpfen aus dem Weg geht und seine Spionage-Aktivitäten durch Verkleidungen und Abhöranlagen bestreitet, könnte eine interessante Figur sein – aber es wäre albern, ihn “James Bond” zu nennen, denn er hätte mit den bekannten Eigenschaften der Figur so wenig gemein, dass das variierte Vorbild genauso gut MacGver, Sherlock Holmes oder der Typ aus “Mission Impossible” hätte sein können.

An einem oder zwei Faktoren einer Figur zu drehen, kann interessant sein ohne das Vorbild völlig zu verbiegen: Was wäre, wenn Superman ohne sein Kostüm an den Rollstuhl gefesselt wäre?
Was wäre, wenn Sherlock Holmes so wäre, wie von Doyle beschrieben, aber eine Schwäche für Frauen hätte – wie würde das die anderen Eigenschaften beeinflussen?

Aber wenn ich fast alles verändere, was den Charakter des Originals ausmacht, dann bleibt vom Original nicht viel mehr als der Name – und dann bräuchte man auch den nicht mehr, es sei denn, um mehr Geld an der Kinokasse einzuspielen.

Umgekehrt kann ich – solange ich den Kern nicht anfasse – das Drumherum beinahe beliebig verändern. Selbst ein Sherlock Holmes, der durch irgendein Plot-Device auf der Enterprise oder in Mittelerde landet, wäre vielleicht etwas arg trashig, aber für mich vorstellbar, denn auch in diesen Welten könnte man mit den Eigenschaften von Doyles Figur Verbrechen aufklären. (Und TNG hat ähnliche Sachen mit Hilfe des Holodecks ja auch schon gemacht.)

Peroy
Peroy
20. Mai, 2009 00:55

“@ Peroy: Nochmal – WO???”

Na, in irgendeiner von den späteren Geschichten, von der ich den Namen jetzt nicht weiß und auch das Buch nicht nachschlagen kann, weil es im Saarland liegt… Jedenfalls ist Holmes da glaub’ ich in seinen 60ern…

Peroy
Peroy
20. Mai, 2009 00:56

HALT , FUCK, ALLES RETOUR ! Vielleicht (wahrscheinlich) waren es nur “Deutsche”, und mein verkorkstes Hirn hat daraus “Nazis” gemacht… weil alle Deutschen ja Nazis sind…

Okay, ein Punkt an den Vogel…

Dieter
Dieter
20. Mai, 2009 00:58

,,“,,Da geht einiges, mit MINIMALEM Aufwand kann man den in Richtung Indiana Jones drehen…”

Unsinn.”

Pfff, guck’ dir doch “Das Geheimnis des verlorenen Tempels” an, Luftpumpe…”

Ok. Hör zu, du Arschloch: Nenne mich Luftpumpe, dann nenne ich dich Arschloch. Von mir aus können wir uns auch mal treffen und es gibt gepflegt was aufs Maul.

Wortvogel
Wortvogel
20. Mai, 2009 00:58

@ Peroy: Die Tatsache, dass Arthur Conan Doyle 1930 starb, und die letzte Holmes-Geschichte 1927 erschien, sollte ein Hinweis sein, dass der “Original-Holmes” kaum gegen die Nazis spioniert hat…

Wortvogel
Wortvogel
20. Mai, 2009 00:59

@ Dieter: Komm runter. Das ist doch den Ärger nicht wert. Ignorier ihn einfach.

Wortvogel
Wortvogel
20. Mai, 2009 01:00

@ Peroy: So ist’s brav.

Ach ja: Holmes HAT gegen die Nazis gekämpft – allerdings in der Film-Reihe mit Rathbone, die ja deutlich später spielte.

Dieter
Dieter
20. Mai, 2009 01:01

@Wortvogel: Entschuldigung.

Baumi
20. Mai, 2009 01:03

Naja, im Kino gab’s Holmes vs. Nazis: http://tinyurl.com/paks3z

Aber Holmes im 2. Weltkrieg ist natürlich ganz offensichtlich Alternate Universe. (Und funktioniert anscheinend trotzdem, weil die Figur Holmes genauso gegen die Nazis vorgeht wie der “echte” Holmes gegen die Verbrecher seines Universums.)

Peroy
Peroy
20. Mai, 2009 01:03

“@ Peroy: Die Tatsache, dass Arthur Conan Doyle 1930 starb, und die letzte Holmes-Geschichte 1927 erschien, sollte ein Hinweis sein, dass der “Original-Holmes” kaum gegen die Nazis spioniert hat…”

Jajajaja… ja ja… ja…

Ja, stimmt. Nix Nazis. Ich doof. Ignööh.

Baumi
20. Mai, 2009 01:03

@Wortvogel: Uuups -da bin ich zu langsam gewesen. 🙂

OnkelFilmi
20. Mai, 2009 01:05

Holmes hat gegen die Deutschen spioniert (in “Hist last bow”), allerdings gegen die Kaiserlichen, nicht die Nazis. Erster, nicht zweiter Weltkrieg. Gegen die Nazis ging’s nur in den Verfilmungen mit Basil Rathbone (u.a. “Sherlock Holmes and the Secret Weapon”.

Zu denen, die sich über Holmes Boxkampf mokieren: Holmes wurde in den Büchern stets als formidabler Boxer beschrieben (zB “Im Zeichen der Vier”), sowie als Fan des “Baritsu”, einer gegen Ende des 19. Jahrhunderts recht populären Kampfsportart.

Peroy
Peroy
20. Mai, 2009 01:06

“Ok. Hör zu, du Arschloch: Nenne mich Luftpumpe, dann nenne ich dich Arschloch. Von mir aus können wir uns auch mal treffen und es gibt gepflegt was aufs Maul.”

Ach Gottchen… ich hol’ mir noch’n Bier…

Wortvogel
Wortvogel
20. Mai, 2009 01:09

@ Filmi: Mir macht die Box-Szene nichts (eigentlich müsste es übrigens Bartitsu heißen), aber sie ist ein wenig arg kontemporär gestaltet. Englische Gentlemen haben sich sicher ein wenig würdiger verhauen…

OnkelFilmi
20. Mai, 2009 01:18

Ich weiß, daß es eigentlich “Bartitsu” heisst, Conan Doyle hat es aber immer “Baritsu” geschrieben.

Und würdiger verhauen? Au contraire, dear Wortvogel. Conan Doyle verabscheute die in den 1860er eingeführten “Marquess of Queensberry Rules” (die auch heute noch Bestand haben) und bevorzugte, wie die meisten Briten das gute alte “no holds barred” boxen nach den sogenannten “London Prize Ring Rules”. Das hatte mit dem, was heute als “the sweet science” bezeichnet wird, nicht viel zu tun, eher mit dem brasilianischen Vale Tudo (dem Vorläufer der heutigen MMA). Es waren Griffe und Würfe erlaubt, sogar Stiefel mit Spikes oder Spitzen, und es wurde ohne Handschuhe oder Bandagen gekämpft, und Schluss war, wenn der andere sich nicht mehr regte, oder aufgab.

Ich finde zwar, daß Ritchie da ein wenig zuviel Zeitlupe benutzt (zumindestens im Trailer), aber die Art und Weise, wie da “geboxt” wird, ist geschichtlich gesehen absolut korrekt, und wahrscheinlich sogar noch einen Tacken runtergedreht.

OnkelFilmi
20. Mai, 2009 01:30

Und was das Aussehen Holmes’ angeht, sollten wir eins nicht vergessen – es gibt KEIN festes Holmes Bild. Es gibt KEINEN festen Dresscode, an den sich Holmes hielt.

Die meisten Leute denken immer, daß Holmes dieser gelackte Gentleman im karierten Anzug mit Deerstalker ist, aber das ist ein Bild, das mehr oder weniger durch die Filme geprägt ist, denn in den Büchern wird Holmes zumeist mit normalem, schwarzen Anzug und wechselnden Kopfbedeckungen beschrieben (vom Zylinder bis zur Schlägermütze!).

Und auch daß Downey unrasiert und mit wirren Haaren daher kommt, ist auf die Bücher zurückzuführen, denn Watson beschrieb Holmes Körperhygiene des öfteren als eher… unzureichend, und verglich das ganze mit “Katzenwäsche, wenn überhaupt”.

aCks
aCks
20. Mai, 2009 08:25

Dass sich eine literarische Figur, die sich über Jahre hinweg entwickelt, von Geschichte zu Geschichte verändert, ist nichts Neues. Bei der Figur des Sherlock Holmes ist dies in Nuancen auch für den Laien nachvollziehbar. Bei Sherlock Holmes kommt erschwerend hinzu, dass es von dieser Figur ja nicht nur die von Arthur Conan Doyle erzählten Geschichten gibt. Es wurden im Laufe der Zeit auch von vielen anderen Schriftstellern Stories erfunden. Und auch die vielen filmischen Interpretationen tragen sicher zur allgemeinen Verwirrung bei.

Auch wenn man nun alle diese unterschiedlichen Versionen miteinander vergleicht, bleibt Holmes meiner Meinung nach immer noch der selbe Charakter. Es kommt ja nicht von ungefähr, dass es so manchen gibt, der glaubt, Holmes und Watson wären reale Personen gewesen.

Allerdings muss man sagen, dass eine mehr oder weniger radikale Neuinterpretation nicht unbedingt etwas schlechtes sein muss (Andererseits gilt dies natürlich auch für das Gegenteil). Wenn man schon einen Vergleich heranziehen will, dann plädiere ich für Miss Marple. Hier haben sich die Filmemacher so ziemlich alle Freiheiten genommen und die Figur sehr stark verändert – geschadet hat es trotzdem nicht.

Peroy
Peroy
20. Mai, 2009 11:18

Ich möchte nur noch mal anmerken, dass der Trailer völlig awesome aussieht… *hibbel**froi* 8)

Olsen
Olsen
20. Mai, 2009 11:23

Ach du meine Güte, Guy Ritchie vergewaltigt Sherlock Holmes, so wie ich ihn mir immer vorgestellt habe. Ob das ein Publikum findet? Bin skeptisch.

Der Ausschnitt aus “V” sieht auch nicht besser aus. Aber offensichtlich ist das zumindest ein Auffangbecken für Seriendarsteller (der eine Hansel aus “The 4400” war zu sehen, ebenso Elizabeth Mitchell aus “Lost”).

Peroy
Peroy
20. Mai, 2009 11:29

“Ach du meine Güte, Guy Ritchie vergewaltigt Sherlock Holmes, so wie ich ihn mir immer vorgestellt habe. Ob das ein Publikum findet? Bin skeptisch.”

Blockbuster, 600 Millionen weltweit.

Wortvogel
Wortvogel
20. Mai, 2009 11:30

@ Olsen: Ich verstehe zwar nicht ganz, warum es verwunderlich ist, dass eine TV-Serie die Dienste von TV-Darstellern in Anspruch nimmt, aber bitte…

Wortvogel
Wortvogel
20. Mai, 2009 11:32

@ Peroy: Genau.

Guy Ritchie ≠ Kassenschlager

Olsen
Olsen
20. Mai, 2009 11:38

@ Wortvogel:

Mein Fehler. Ich hätte schreiben sollen “miserable Seriendarsteller”, was ich zumindest auf diese beiden Leute bezogen so empfinde. Aber das ist vermutlich auch persönlicher Geschmack.

Peroy
Peroy
20. Mai, 2009 11:45

“@ Peroy: Genau.

Guy Ritchie ≠ Kassenschlager”

Der Durchschnitts-Zuschauer geht aber nicht wegen einem Regisseur ins Kino oder lässt es bleiben. Zumal der bislang auch ein wenig glückliches Händchen mit der Auswahl seiner depperten Gangster-Stoffe hatte (der Zug ist abgefahren, kein Wunder dass das keiner sehen wollte). Aber ich denke, dank des momentanen Popularitätshochs von Downey Jr. und der cool auf Action-Adventure gedrehten Holmes-Vorlage wird da einiges gehen…

Zumal der Trailer wie gesagt wirklich toll ist. 8)

Okay, 600 Mille sind natürlich zu hoch gegriffen, aber einen Flop erwarte ich nicht…

Peroy
Peroy
20. Mai, 2009 11:46

“Mille” sind Tausend, oder… verdammt, den Fehler mache ich immer wieder… ich Depp.

Wortvogel
Wortvogel
20. Mai, 2009 11:48

@ Peroy: Doch doch – 600 Mille geht…

Eric
20. Mai, 2009 15:29

Mich erinnert Sherlock Holmes an de „Liga der außergewöhnlichen Gentleman“… und daran möchte ich nicht erinnert werden 🙁

Peroy
Peroy
20. Mai, 2009 16:15

“Mich erinnert Sherlock Holmes an de „Liga der außergewöhnlichen Gentleman“… und daran möchte ich nicht erinnert werden :(”

Fairerweise muss man sagen, dass die Idee hinter LXG grandios war und man nur bei der Umsetzung geschlampt hat… ansonsten würde ich doch einfach mal den fertigen Film abwarten, bevor ich mit irgendwelchen Vergleichen um mich schmeiße…

Mencken
Mencken
20. Mai, 2009 20:14

Von Sherlock Holmes gab es nach Doyles Tod auch eine Groschenromanserie, die deutlich mehr auf Action setzte (eben analog zu Nick Carter und anderen Titeln der Zeit) und meines Wissens (natürlich) auch Holmes gegen Nazis Geschichten enthielt.
Selbst in den Originalgeschichten wird Holmes aber bereits als exzellenter Athlet und Kämpfer dargestellt (und dies ist in vielen Geschichten auch entscheidend), insofern würde ich sogar behaupten wollen, daß Downeys Interpretation in dieser Hinsicht (soweit der Trailer Rückschlüsse zulässt) hier näher an der Vorlage ist, als nahezu alle bisherigen Verfilmungen (eine Ausnahme ist Jeremy Brett, dessen Holmes ja u.a. auch deshalb als beste Version der Rolle gilt, weil er eben nicht “nur” Intellektueller war, sondern auch die eine oder andere Schlägerei und sonstige Auseinandersetzung bestritt).

Dr. Watson war ursprünglich auch als überaus tüchtiger Partner gezeichnet (und Kriegsveteran), auch in dieser Hinsicht scheint mir der Film 8wiederum anhand des Trailers) deutlich näher an der Vorlage zu sein, als dies ein Großteil der bisherigen Verfilmungen war.

Ich zumindest bin nach Ansicht des Trailers eher positiv überrascht, einige Details stören zwar etwas (die Bettfesselung, etwas überdrehte Inszenierung der Actionszenen), aber einige Zugeständnisse an den heutigen Publikumsgeschmack sollte man schon akzeptieren und die Essenz der Figur scheint mir hier trotzdem besser getroffen, als dies in vielen älteren Verfilmungen der Fall war.

Wortvogel
Wortvogel
20. Mai, 2009 20:33

@ Mencken: Alles soweit richtig – nach mehrfacher Ansicht des Trailers lässt sich mein Ärger auf einen einzigen Punkt fokussieren: Holmes ist keine ironische Figur. Lustige Oneliner und coole Sprüche passen nicht zu ihm. Genau DAS ist mein Problem.

Mencken
Mencken
20. Mai, 2009 20:48

@Wortvogel: In dem Punkt sind wir einer Meinung, aber ich sehe das eher als notwendiges, bzw. unvermeidbares Übel und hoffe, daß sich die Sprüche auf wenige Szenen beschränken.

Dr. Acula
20. Mai, 2009 21:00

@Peroy
Pe”ich-beurteile-einen-Film-nach-Kritiken-ohne-auch-nur-einen-Frame-davon-gesehen-zu-haben”roy als “nicht nach dem Trailer urteilen”-Verteidiger? MUWAHAHAAA!
(Sorry, Vogel, ich konnt mich nicht beherrschen)

Wortvogel
Wortvogel
20. Mai, 2009 21:04

@ Mencken: Warum unvermeidbar? Sind Literatur-Klassiker heute nicht mehr unironisch verfilmbar? Das sehe ich aber heftig anders.

@ Doc: Passt schon. Perry hat den Vorwurf ja auch gebracht – nachdem er Dan Browns Stil analysierte, ohne ein Buch gelesen zu haben. Alles Helden.

Dr. Acula
20. Mai, 2009 21:05

@vogel
scheint an den Nicks mit “Per*y” zu liegen 🙂

Revan
Revan
20. Mai, 2009 23:11

Arthur C. Doyle aka Dr. Watson hat sich und seinen Partner Holmes in den Romanen so erscheinen lassen, wie er und seine Leser es sich wünschten. Die teilweise skandalöse Wahrheit sollte verschleiert werden. Völlig in Ordnung für einen Biographen, der selbst Protagonist ist. Vielleicht sieht man im Film endlich den wahren, ungeschönten Holmes? Den Menschen hinter dem Mythos. 😉

Da ich als Jugendlicher alle Geschichten von Holmes & Watson gelesen habe, freue ich mich auf “neuen Stoff”. Das die Charaktere so stark verändert werden stört mich bislang nicht. Ich geb dem Film eine Chance. Vielleicht wird’s Bollshit oder eine Spaßgranate a la “Kiss, Kiss, Bang, Bang” (OK, schlechter Vergleich). Hoffentlich letzteres.

Torstens Neuansatz von Batman stell ich mir ziemlich witzig vor und eine halbwegs plausible Begründung für den radikalen Jobwechsel findet sich immer: Bruce Wayne bankrott wegen Zockerei an der Börse (Betman), alles gepfändet außer Robin, Neuanfang als Privatschnüffler in Florida. Fertig ist der Lack.
Besetzung: z.B. John Travolta als Batman und Dwayne Johnson oder Elijah Wood als Robin. Oh Stop, zu viel von “Be Cool” abgekupfert.

Revan
Revan
20. Mai, 2009 23:19

Apropos Morena Baccarin: Geschmackssache diese kurzen Haare. Aber so eine wunderschöne Frau könnte selbst eine Glatze nicht (oder kaum) entstellen.

Wortvogel
Wortvogel
20. Mai, 2009 23:22

@ Revan: Wie kann es von einer fiktiven Figur eine “wahre und ungeschönte” Darstellung geben? Holmes ist per Definition nur das, was Conan Doyle über ihn geschrieben hat.

Peroy
Peroy
20. Mai, 2009 23:26

“scheint an den Nicks mit “Per*y” zu liegen”

Hättest mich damals ja anders nennen können, Dödel…

Matt
Matt
21. Mai, 2009 16:02

Hugh Laurie hätte ich mir auch als Holmes vorstellen können. Liegt wohl auch daran, dass House eigentlich ein Holmes im Doktorkittel ist (oder auch nicht).

Und McAdams ist heiß.

OnkelFilmi
21. Mai, 2009 16:20

Ich sehe eigentlich nicht allzuviel Holmes in House, wenn schon eine TV-Figur Holmes ist, dann Detective Robert Goren (Vincent D’Onofrio) aus “Law and Order: Criminal Intent”. Spürsinn, faible für Verkleidungen etc., alles stark an Holmes angelehnt.

Der hat(te) sogar seine eigene Irene Adler, “Nicole Wallace” (Olivia D’Abo)

Wortvogel
Wortvogel
21. Mai, 2009 16:24

@ Filmi: Da muss man aber schon sehr betriebsblind sein: House/Holmes, Wilson/Watson, Moriarty als Attentäter, spielt klassische Musik und nimmt Drogen, Gehstock, sieht die Details, die allen anderen verborgen bleiben, löst die kniffligsten Fälle. Soweit ich weiß, entspricht sogar seine Apartmentnummer der Hausnummer in der Baker Street. Genau so haben die Macher die Serie damals auch dem Network gepitcht – “Sherlock Holmes als Arzt”.

Matt
Matt
21. Mai, 2009 16:27

Außerdem glaube ich mich zu erinnern, dass selbst David Shore diese House/Holmes-Ding in einem Interview bestätigt hat.

mencken
mencken
21. Mai, 2009 16:30

@Wortvogel: Unvermeidbar, weil ich Sherlock Holmes eher als popkulturelle Figur und weniger als Literatur-Klassiker sehe (was natürlich auch zutrifft) und da habe ich mittlerweile schon das gefühl, daß es ohne Ironie nicht mehr geht, sofern es sich nicht um eine allgemein als “düster” akzeptierte Figur handelt. In der Vorlage ist Homes oftmals arrogant und herablassend und nicht unbedingt ein sonderlich sympathischer Mensch und eine Abänderung in einen One-liner von sich gebenden Charakter für die Verfilmung hatte ich tatsächlich schon erwartet. Sicherlich ist “unvermeidbar” etwas überspitzt, aber eine Tendenz, die stark genug ist, um einem gelegentlich “unvermeidbar” zu erscheinen, sehe ich schon (zumindest bei Filmen dieser Größenordnung und in Kombination mit dem erwähnten popkulturellen Hintergrund).

Wortvogel
Wortvogel
21. Mai, 2009 16:34

@ Mencken: Ich mag das nicht glauben. “House” ist die erfolgreichste Serie der westlichen Hemisphäre, und es gibt zwar viel Sarkasmus, aber die Figur wird ernst geführt. Was spräche dagegen, auch Holmes so zu zeigen? Und beweist Daniel Craig als James Bond nicht, dass man sogar DIESE Figur auch fast ironiefrei führen kann, ohne sie zu verlieren?

Ich habe nur einfach keinen Bock mehr auf dieses ewige Augenzwinkern, auf die unausgesprochene Komplizenschaft mit dem Publikum in Stoffen, in die das einfach nicht reingehört.

Ist aber bloß MEINE Meinung, wie immer.

OnkelFilmi
21. Mai, 2009 16:45

Naja, wie gesagt, Goren ist da doch noch mehr Holmes (allerdings auch ein wenig Maigret, wie Rene Balcer offen zugegeben hat). Hat einen älteren Bruder (wie Holmes), Eames ist sein(e) Watson, spricht gut ein Dutzend Sprachen, war u.a. ein Amateurboxer, ist Raucher, leidet an Depressionen, bevorzugt deutsche Musik, erlitt wie Holmes zwei Nervenzusammenbrüche, ebenfalls entgegen seiner äusseren Erscheinung körperlich topfit, hat wie Holmes absolute Ordnung im Chaos auf seinem Schreibtisch… das könnte man noch so ziemlich beliebig weiterführen.

Wilson/Watson? Dafür hat Wilson zu wenig Einfluss bzw Teilnahme an Houses Fällen. Auf rein freundschaftlicher Basis ja, da ist die Dynamik definitiv ähnlich, aber sonst? Eher nicht.

Und House und klassische Musik? Also, 90% der Musik, die er spielt ist Rock. Stones zB, oder in der Folge mit Dave Matthews die Boomtown Rats (I don’t like Mondays)

Wortvogel
Wortvogel
21. Mai, 2009 16:47

@ Filmi: Es geht hier nicht um eine Meinung – House ist als “Holmes als Arzt” konstruiert worden. Das ist nun mal nicht zu bestreiten. Dass man ihn in einem Krankenhaus-Setting nicht so nah an das Original fahren kann wie in einer Krimi-Serie, ergibt sich von selbst.

Nimm es einfach mal hin.

OnkelFilmi
21. Mai, 2009 16:49

““House” ist die erfolgreichste Serie der westlichen Hemisphäre”

BEEP! Nö. CSI Miami. Und zwar nicht nur in der westlichen Hemisphäre, sondern weltweit.

Wortvogel
Wortvogel
21. Mai, 2009 16:50

@ Filmi: Quelle?

OnkelFilmi
21. Mai, 2009 16:51

“Nimm es einfach mal hin.”

[peroy]Nö![/peroy]

Und klar hätte man “House” auch im Krankenhaus näher an Holmes anlegen können, warum auch nicht? Das meiste ist doch rein persönlicher Natur, da ist es egal, ob der Holmes-Verschnitt jetzt Detektiv, Polizist, Arzt oder Hellseher ist.

OnkelFilmi
21. Mai, 2009 16:55

U.a. die BBC: http://news.bbc.co.uk/2/hi/entertainment/5231334.stm

Gibt auch noch einen aktuelleren Artikel, den ich aber grade nicht finden kann. “House” hat zwar in den letzten 2 Seasons bessere US-Quoten gehabt als CSI Miami, allerdings liegt das auch am Lead In “American Idol” begründet (jede Serie, die bisher hinter AI kam hatte höhere Quoten als alleinstehend).

Wortvogel
Wortvogel
21. Mai, 2009 16:58

@ Filmi: Wie du selbst sagst – veraltet. “House” ist in den USA erfolgreicher als CSI, in Deutschland sowieso, und in England (meines Wissens nach) auch. Damit hast du den TV-Markt der westlichen Hemisphäre schon mehrheitlich im Sack.

Nicht, dass es für die Diskussion nicht komplett irrelevant ist….

OnkelFilmi
21. Mai, 2009 16:59

Okay, letztes Jahr hat dann doch “CSI” sein spin-off als Nummer 1 überholt:

http://www.smh.com.au/news/tv–radio/csi-is-worlds-favourite-show/2008/06/16/1213468306913.html

OnkelFilmi
21. Mai, 2009 17:00

Siehe meinen aktuellen Post 😉

“House” can suck it 😉

Wortvogel
Wortvogel
21. Mai, 2009 17:02

Leute wie du kaufen auch Zune, und hatten in den 80ern einen Schneider CPC, pöh!

OnkelFilmi
21. Mai, 2009 17:02

Die Daten für 2008 werden übrigens Ende Juni/Anfang Juli veröffentlicht

OnkelFilmi
21. Mai, 2009 17:03

Ich hatte in den 80er Jahren einen C64 und einen Atari ST :p

Und isch besitze garkeine Empehdreiepläja, Signore Wortevogele!

OnkelFilmi
21. Mai, 2009 17:05

Aber MP3-Player erinnert mich dann doch an House

“Oh, i think i sat on something. What’s this? It says Ipp-Odd”

Tornhill
Tornhill
21. Mai, 2009 20:21

Werfe ich mal meine Gedanken zusammen:

Ich bin Holmes-Fan, liebe “Das Geheimnis des verborgenen Tempels” und finde, dass der Trailer wirklich verlockend aussieht…nur eben von vorn bis hinten nicht nach Holmes!
Wenn es einfach um einen neuen, viktorianischen Actionhelden, gespielt vom coolen Robert Downey jr. ginge, würde ich applaudieren und mich freuen, aber warum befleckt man den Film mit einem unzutreffenden Label?

Ich liebe auch Elseworlds, aber die funktionieren nach dem “Eigentlich wissen wir, dass es anders ist”-Prinzip, wie es durch eine Texttafel am Anfang (oder irre ich?) auch beim “Tempel” etabliert wird. Aber dieser Film sieht für mich danach aus, als würde und wollte er allein stehen…und dann verzerrt er nur eine Figur unzuverlässig.
Wenn er gut ist, werde ich mich trotzdem damit amüsieren können, aber ein Wermutstropfen bleibt doch. Radikale Interpretationen von Helden sind schön und gut, aber es muss halt irgendwas mehr übrig bleiben, als der bloße Name.

Perry
Perry
21. Mai, 2009 23:55

“@ Perry: Manchmal stellst du dich absichtlich dumm (hoffe ich zumindest): “Und Sherlock Holmes spielt nicht im eigenen Universum?” Ich meinte offensichtlich ein eigenes Universum JENSEITS des Original-Universums.”

Ja, sehr offensichtlich. Ein imaginäres Universum jenseits des imaginären Universums.

“das sind ausschließlich wieder Äußerlichkeiten und Umfeld-Element, die nichts mit der Essenz des Charakters zu tun haben. Dass er nicht die originalen Eigenschaften (wie oben beschrieben – Askese, Intellekt, Introspektion) hat, ist offensichtlich. ”

Naja, offensichtlich ist das nicht. Der Tailer besteht praktisch nur aus Action. Davon auf Holmes’ Intellekt im Film zu schließen, halte ich für sehr, sehr gewagt.

“Ich behalte mir ein Urteil vor, bis ich den Film gesehen hab.” – so wie du Dan Browns Stil nicht analysierst, ohne die Bücher gelesen zu haben? scnr.

Hab ich auch nicht gemacht, wenn du mal genauer mitlesen würdest.

Wenn wir uns über andere Themen als Holmes unterhalten wollen, können wir aber auch die Kaffeesatzleserei zum V-Trailer hier breittreten.

Wortvogel
Wortvogel
22. Mai, 2009 00:07

@ Perry: Ich gehe jetzt ins Bett, aber wenn’s der Diskussion dient:

“Ja, sehr offensichtlich. Ein imaginäres Universum jenseits des imaginären Universums.” – ganz genau. Ein ANDERES Universum. So wie die Elseworlds nicht im normalen DC-Universum spielen, und sich daher Abweichungen vom Kanon erlauben können. Sollte klar sein.

“Naja, offensichtlich ist das nicht. Der Tailer besteht praktisch nur aus Action. Davon auf Holmes’ Intellekt im Film zu schließen, halte ich für sehr, sehr gewagt.”

Ganz genau – die Tatsache, dass der Trailer ausschließlich auf Action und Sprüche setzt, lässt durchaus auf die Handhabung des Charakters schließen.

“Hab ich auch nicht gemacht, wenn du mal genauer mitlesen würdest.”

Ich zitiere:

——-
“Ohne je einen Dan-Brown-Roman gelesen zu haben, vermute ich schon, dass das Handwerk passt, aber vielleicht ein eher simpler Stil benutzt wird. Und gerade das mag auch für Massenkompatibilität sorgen.”
——-

“Wenn wir uns über andere Themen als Holmes unterhalten wollen, können wir aber auch die Kaffeesatzleserei zum V-Trailer hier breittreten.” – auch diese basiert ausschließlich und expressis verbis auf dem, was im Trailer zu sehen ist.

Ich erkläre es gerne nochmal: Es ist legitim, das zu beurteilen, was man gesehen hat. Das Gesehene erlaubt (immer unter Vorbehalt) Rückschlüsse. Muss es ja, sonst wären Trailer wertlos bei der Entscheidungsfindung. Simples Beispiel: Ich kann nach dem “V”-Trailer sagen, dass mir der Look von Morena Baccarin gefällt, und dass ich die Raumschiff-CGI etwas auffällig finde. Wo ist das Kaffeesatzleserei?

Man kann allerdings nach einem Trailer nicht den Film bewerten, so wie man nach einem Klappentext nicht den Inhalt eines Buches bewerten kann.

Und daran halte ich mich sehr präzise. Wie du gemerkt haben wirst, habe ich an keiner Stelle behauptet, “Sherlock Holmes” sei ein schlechter Film, oder die Neuauflage von “V” gelungen/missraten.

Perry
Perry
22. Mai, 2009 00:12

Also, der Vogel sagt das hier:

“@ Doc: Passt schon. Perry hat den Vorwurf ja auch gebracht – nachdem er Dan Browns Stil analysierte, ohne ein Buch gelesen zu haben. Alles Helden.”

Darauf zitiere ich noch mal, was ich schrieb.

“Ohne je einen Dan-Brown-Roman gelesen zu haben, vermute ich schon, dass das Handwerk passt, aber vielleicht ein eher simpler Stil benutzt wird. Und gerade das mag auch für Massenkompatibilität sorgen. ”

Sollte Dir das Wörtchen “VERMUTE” entgangen sein? Oder reicht das bereits, um einen Textbeitrag als Analyse zu bezeichnen?

Egal, kommen wir wieder zu Dir.

“nach mehrfacher Ansicht des Trailers lässt sich mein Ärger auf einen einzigen Punkt fokussieren: Holmes ist keine ironische Figur. Lustige Oneliner und coole Sprüche passen nicht zu ihm. Genau DAS ist mein Problem.”

Heißt das, deine “Analyse” des Trailers, in der Du anmahnst, dass die essenziellen Charakteristika der Figur fehlen, nix war? Tja, scheinst auch einer der “Helden” zu sein…

Perry
Perry
22. Mai, 2009 00:16

“Ja, sehr offensichtlich. Ein imaginäres Universum jenseits des imaginären Universums.” – ganz genau. Ein ANDERES Universum. So wie die Elseworlds nicht im normalen DC-Universum spielen, und sich daher Abweichungen vom Kanon erlauben können. Sollte klar sein.”

Kanon. Den sollte man nicht bemühen, wenn es sich nicht um eine durchgehende Serie a la Star Trek handelt. Was ist Kanon? Nur Doyles Geschichten? Alle Romane zu Holmes? Filme auch? Oder wie oder was?

“Ganz genau – die Tatsache, dass der Trailer ausschließlich auf Action und Sprüche setzt, lässt durchaus auf die Handhabung des Charakters schließen.”

Was du hier übersiehst, und das obwohl ich’s schon erwähnt habe, ist der simple Fakt, dass bis dato nur eine Handvoll Szenen existieren aus denen dieser Trailer geschnitten wurde, WEIL die Dreharbeiten noch laufen.

“Ich kann nach dem “V”-Trailer sagen, dass mir der Look von Morena Baccarin gefällt, und dass ich die Raumschiff-CGI etwas auffällig finde. Wo ist das Kaffeesatzleserei?”

Du lässt dich auch über den Mystery-Aspekt der Serie, der durch die Enthüllung im Teaser ja sowieso keiner ist, noch aus.

Wortvogel
Wortvogel
22. Mai, 2009 00:22

@ Perry: echt jetzt? Willst du das durchziehen? Da gewinnst du kein Land. Aber bitteschön…

“Sollte Dir das Wörtchen “VERMUTE” entgangen sein? Oder reicht das bereits, um einen Textbeitrag als Analyse zu bezeichnen? ” – das Wort ist mir nicht entgangen, es macht die Sache nur noch schlimmer. Den Stil eines Autors zu vermuten ist einfach nur albern. Ich hoffe, ich werde nie einen Satz mit “Ohne je einen X-Y gelesen/gesehen zu haben…” beginnen. Denn danach KANN keine kompetente Aussage kommen.

“Heißt das, deine “Analyse” des Trailers, in der Du anmahnst, dass die essenziellen Charakteristika der Figur fehlen, nix war? ” – heißt es nicht. Aber für dich fummel ich es gerne nochmal auseinander: Der MANGEL an essentiellen Charakteristika stört mich, lässt aber nicht auf den Film schließen, in dem sie ja trotzdem vorkommen können. Die Oneliner hingegen sind konkret vorhanden, und die stören mich als etwas, das auf den Film schließen lässt.

Vereinfacht: Intellekt, Askese – im Trailer nicht zu sehen, das stört, aber endgültig kann ich das erst nach dem Film sagen. Oneliner – im Trailer zu sehen, kann ich zu diesem Zeitpunkt schon eindeutig für Scheiße erklären.

Wortvogel
Wortvogel
22. Mai, 2009 00:27

@ Perry: Oh, Jesus:

“Kanon. Den sollte man nicht bemühen, wenn es sich nicht um eine durchgehende Serie a la Star Trek handelt. Was ist Kanon? Nur Doyles Geschichten? Alle Romane zu Holmes? Filme auch? Oder wie oder was?”

Öhhh… wie kommst du denn auf das schmale Brett? Kanon sind selbstverständlich alle von Arthur Conan Doyle geschriebenen Holmes-Geschichten. Nicht mehr, nicht weniger. Schon die Rathbone-Filme können nicht Kanon sein, weil sie an einem ganz anderen Ort, und zu einer ganz anderen Zeit spielen.

Das weißt du doch selber, oder? Werd’ nicht albern…

“Was du hier übersiehst, und das obwohl ich’s schon erwähnt habe, ist der simple Fakt, dass bis dato nur eine Handvoll Szenen existieren aus denen dieser Trailer geschnitten wurde, WEIL die Dreharbeiten noch laufen.” – siehe oben. Außerdem: die Dreharbeiten starteten am 3. Oktober. Wenn die nur eine Handvoll Szenen haben, sieht das böse aus…

“Du lässt dich auch über den Mystery-Aspekt der Serie, der durch die Enthüllung im Teaser ja sowieso keiner ist, noch aus.” – es geht um die Dramaturgie des Trailers. Sie bezieht ihre Spannung aus dem Geheimnis der Aliens, welches am Schluss in einem schnellen Schnitt angedeutet wird (den wir aber nur nachvollziehen können, weil wir das Original kennen – QED).

Wortvogel
Wortvogel
22. Mai, 2009 00:33

Kleiner Nachtrag, weil es mich selber verwundert hätte, wenn ich so leichtfertig gewesen wäre: “Das größte Problem ist in meinen Augen, dass auch hier im Trailer auf ein Geheimnis gesetzt wird, das jeder Zuschauer schon längst weiß” – ich habe an keiner Stelle die Handhabung des Mystery-Aspekts in der Serie beurteilt.

Peroy
Peroy
22. Mai, 2009 01:07

“Wie du gemerkt haben wirst, habe ich an keiner Stelle behauptet, “Sherlock Holmes” sei ein schlechter Film”

Nö, nur durch geschickte Wortklaubereien wie “Tut mir leid, aber DAS geht gar nicht” geschickt impliziert…

Wortvogel
Wortvogel
22. Mai, 2009 01:10

@ Peroy: “Geschickt” war doppelt, da müssen wir leider einen Punkt abziehen.

Tut mir leid, ich bin nicht verantwortlich für das, was du in meine Texte rein interpretierst, sondern nur für das, was ich tatsächlich schreibe….

Peroy
Peroy
22. Mai, 2009 01:12

Na, es war ja auch sehr geschickt…