Ruhe da vorne! Movie-Mania 2009 (2)Heute: Whistle and I’ll come to you
Themen: Film, TV & Presse, Movie-Mania 2009, Neues |England 1968. Regie: Jonathan Miller. Darsteller: Michael Hordern, Ambrose Coghill, Nora Gordon
Hintergrund: Eine knapp 50minütige Adaption der Kurzgeschichte "Oh, whistle and I’ll come to you, my lad" von M.R. James – es hatte in den 60er und 70er Jahren Tradition, seine Geistergeschichten zur Weihnachszeit im Fernsehen zu präsentieren.
Es geht um Professor Parkins, der während eines Urlaubs in Norfolk auf ein Grab stößt, das teilweise zum Meer hin abgesackt ist. Er findet eine kleine Knochen-Flöte mit einer seltsamen Inschrift. Als Rationalist beunruhigt ihn das wenig, er bläst sogar einen Ton auf dem Instrument. Doch von dem Moment an findet er keine Ruhe mehr, fühlt sich verfolgt von seltsamen Träumen, Dingen gerade außerhalb seines Augenwinkels. Einbildung – oder ein Geist?
Gestern James Bond, heute das hier – Kontrastprogramm, here I come!
Ich hätte diese Adaption gerne gemocht, denn sie ist in kräftigem Schwarzweiß schön gefilmt, und läßt sich ausreichend Zeit, die fast schon lähmende Behäbigkeit in dem kleinen Landhotel auf den Zuschauer zu übertragen. Die Spannungskurve wird trotzdem konstant gehalten, denn man möchte ja wissen, was Parkins da gerufen hat.
Doch leider: es soll nicht sein. Regisseur (und Adapteur der Vorlage) Miller stolpert auf der Zielgeraden, und liefert ein Ende, das zwischen "albern" und "unverschämt" schwankt. Das mag man der Tatsache zuschreiben, dass das "zutiefst schreckliche Gesicht aus zerknittertem Leinen" damals einfach technisch nicht umsetzbar war, und der Geist daher genau so aussieht, wie er nicht aussehen dürfte – wie ein wehendes Bettlaken. Miller hätte hier eine andere, befriedigendere Lösung finden müssen, hängt sich allerdings zu sklavisch an die Vorlage.
Trotzdem ist "Whistle and I’ll come to you" (ein großartiger Titel, wie ich finde) ein interessanter Einblick in das Genre des verfilmten britischen Schauerromans. Und bei knapp 50 Minuten Laufzeit quält man sich nicht allzu sehr, auch wenn die extrem gemächliche Erzählweise den modernen Erwartungen nicht gerade entgegen kommt.
Wer es genauer wissen will: die Original-Story findet man hier, eine gute Besprechung hier.
Die ganze Verfilmung gibt es auch in fünf Teilen auf YouTube zu sehen:
http://de.youtube.com/watch?v=49648aS3lgo
Irgendwie tauchen deine Youtube Sachen bei mir gar nicht mehr auf. Da ist einfach nur weiße Fläche. Bin ich der Einzige mit dem Problem?
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Mensch, Du kannst doch nicht einerseits Deine Leser wegen der Fürsprache für Raubkopien ermahnen und dann andererseits eine solche im Artikel verlinken! Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Youtube-Upload legal ist – der Film ist nicht von irgendeiner obskuren, längst vergangenen Hinterhoffirma produziert, sondern von der BBC und ist von dieser auch auf DVD veröffentlicht worden.
@ Lari: Ich habe den Film auf DVD gesehen, und verweise nur auf YouTube. Nicht mein Problem.
Aber wenn sich das jetzt einer auf youtube anguckt, um auf dein Review zu antworten, ist das nicht Pfuibähböse… ?
Na ja, aber mit dieser Argumentation könntest Du auch bei jeder Kritik, die Du zu einem aktuellen Kinofilm schreibst, einen Link mitliefern zu einem der zahlreichen chinesischen und russischen Youtube-Derivate, bei denen man sich den Streifen streamen kann, oder?
Nein, denn YouTube ist legal, und ich gehe davon aus, dass es die Inhalte auch sind. Ich verweise nicht auf YouTube-Derivate, Torrents, P2P-Netze, etc., sondern auf eine Tochterfirma von Google, die dieses Video offiziell anbietet.
Kurgeschichten kenne ich nur zu gut. Aber zur Weihnachszeit sollte man doch bei seiner Familie sein.
@Patient: HÄH???
Mich dünkt, des Patienten Kurschatten bemächtigte sich der Tastatur.
@topic: Gerade geguckt…
Zwei Worte: Langweiliger Scheiss.
"Mich dünkt, des Patienten Kurschatten bemächtigte sich der Tastatur."
Nee, weil der Wortvogel oben ein "z" vergessen hat…
Trotzdem nur mäßig witzig…
Ah. Oh. Brr. Patient, ich empfehle einen Humor-Schwenkeinlauf.