25
Dez 2008

You’ll never work in this town again: Filme, die Karrieren killten (Finale)

Themen: Film, TV & Presse |

Es gibt auch noch die Teile 1, 2, und 3 zu lesen…

3000miles

3000 Miles to Graceland (2001)

Wieder so ein Film, den ich nicht gesehen habe – und konsequenterweise permanent mit “Harley Davidson und der Marloboro Mann” verwechsle. Kein Wunder: beide Gangster-Filme feiern den “American Spirit”, spielen teilweise in Las Vegas, und präsentieren zwei Hollywood-Stars verkleidet als Ikonen (hier Kevin Costner und Kurt Russell, dort Mickey Rourke und Don Johnson).

Gemeinsam ist den Filmen außerdem, dass sie trotz der zur Entstehungszeit gewinnträchtigen Star-Paarungen nur ein sehr begrenztes Publikum erreichten: “Harley Davidson und der Marlboro Mann” blieb unter 10 Millionen, “3000 Miles” bei 15 Millionen US-Dollar hängen. Bei 62 Millionen Dollar Budget (größtenteils für die beiden Hauptdarsteller) schmerzt es in Hollywoods Geldbörsen. Nur Kevin Costner dürfte es egal sein: wer in seiner Karriere so konstant und so zielsicher Flops produziert, wird irgendwann resistent gegen Kritik und Realität.

“You’ll never work in this town again!”: Es ist das alte Lied – Demian Lichtenstein hat für so ziemlich jeden großen Popstar Musikvideos gedreht, und irgendwann gedacht, ein Spielfilm sei wohl nicht viel anders, nur länger. Seit dem Flop von “3000 Miles” muss er Low Budget-Filme mit No Names drehen, die er noch dazu selber produziert. Trotzdem verkündet seine Biographie tapfer, er sei “a major up-and-comer in Feature Film Direction”. Natürlich. Und ich habe in meine Regal auch schon den Platz für den Friedenspreis des deutschen Buchhandels freigeräumt…

http://www.youtube.com/watch?v=-oNe4EE3NQg

rollerball

Rollerball (2002)

Man muss nicht immer unken: Es war keine schlechte Idee, “Rollerball” neu zu verfilmen – das Original ist bestenfalls ein “minor classic”, man kann der Idee von Brutalsport als Massenablenkung heute noch mehr abgewinnen als vor 30 Jahren (“American Gladiators” und “UFC” lassen grüßen), und mit John McTiernan hatte man einen Regisseur an Bord, der mehrfach bewiesen hat, dass er große Action inszenieren kann (“Predator”, “Stirb langsam”).

Doch dann ging alles schief. Und ich meine wirklich ALLES. Wer von den Beteiligten auf die Idee kam, die Wettkampf aus dem futuristischen Umfeld in den zerfallenden Ostblock zu verlegen, dürfte in einem gerechten Universum heute mit dem Blechnapf in der Fußgängerzone sitzen, um sich von vorbeikommenden Filmfans bespucken zu lassen. Dieser Ansatz raubt dem Film jedes Spektakel, jeden Science Fiction-Schauwert.

Und dann Hauptdarsteller Chris Klein – “Ostreicher” aus den “American Pie”-Filmen. Ein Typ, gegen den Casper van Dien als Charakterschauspieler durchgeht. Das Gesicht so leer wie das Hirn, und in der Performance souverän von seinem roten Plastikhelm geschlagen. Zu glauben, man könnte einen Big Budget-Film mit einer solchen Pfeife als Zugpferd in den Markt drücken, zeugt wirklich von heiliger Einfalt.

Auch die Kostars LL Cool J und Rebecca Romijn waren damals allenfalls TV-Film-Riege. Und Jean Reno? Macht bekanntlich für Geld alles, und nie wirklich schlecht. Er ist einer der Schauspieler, deren Karriere durch wirklich gar nichts zu beschädigen ist.

Ein vergurktes Konzept, ein komplett überforderter Hauptdarsteller – aber den Produzenten fiel noch mehr ein, um einen Misserfolg zu garantieren: sie flogen Harry Knowles von Ain’t It Cool News mit dem Privatjet zu einem Screening, in der Hoffnung, er werde den Film im Gegenzug auf seiner Webseite in den Himmel loben. Doch der texanische Filmklops hatte aus dem Debakel um “Godzilla” gelernt, und vernichtete “Rollerball” in einem ausführlichen Essay nach Strich und Faden: “This film is a complete embarrassment. Personally, if I were MGM, I’d digitally remaster and rerelease the original. It would gross more than this crap easily… The film is literally one of the worst conceived series of nonsensical action I’ve ever seen.”

Wenigstens gefielen Harry die Nacktszenen – die prompt vor dem Kinostart entfernt oder entschärft wurden.

Peinlich genug: Selbst der 1998er “Rollerball”-TV-Ripoff “Futuresport” mit Dean Cain war besser gewesen.

Lange Rede, kurzer Sinn: 70 Millionen Kosten, 25 Millionen Einspiel, und vernichtende Kritiken aus allen Ecken.

“You’ll never work in this town again!”: Es ist kaum vorstellbar, dass ein einzelner Film eine so gewichtige Karriere wie die von McTiernan vernichten konnte. Aber da der gute Mann sich durch seine Arroganzen in Hollywood sowieso nicht beliebt gemacht hatte, nutzte man die Chance, ihm den Flop in die Schuhe zu schieben. Noch vor dem Kinostart hatte er den Vertrag für den Travolta-Flop “Basic” unterschrieben, aber danach war Sense. Drei weitere Filme nennt die IMDB – aber allesamt “in Vorbereitung”. Seit sechs Jahren trug kein Film mehr den Credit “directed by John McTiernan”. Dafür hat John kräftig Ärger mit der Gerichtsbarkeit, weil er zu den Kunden des berüchtigten Hollywood-Detektivs Anthony Pellicano gehörte.

http://www.youtube.com/watch?v=Xt78pLjzYoM

ballistic

Ballistic: Ecks vs Sever (2002)

Wir wissen alle, dass Hollywood immer auf der Suche nach dem “next big thing” ist, seien es Konzepte, Darsteller, Techniken, oder auch Regisseure. Es braucht mittlerweile nur einen Überraschungserfolg im Heimatland (garniert mit ein paar internationalen Preisen), um nach Amerika eingeladen zu werden. Siehe auch Florian Henckel von Donnersmarck. Nun trug es sich 1998 zu, dass der thailändische Regisseur Wych Kaosayananda mit dem Gangsterfilm “Fah” Aufsehen erregte. Außerdem nannte er sich coolerweise “Kaos”.

Beweisen sollte sich Kaos ausgerechnet an “Ballistic: Ecks vs. Sever”, einem mit deutschem Fond-Geldern ausgestatteten Action-Projekt, dem nacheinander Wesley Snipes, Jet Li, Vin Diesel und Sylvester Stallone abgesagt hatten. Kurzes Memo an alle Produzenten: Wenn Wesley Snipes absagt, ist WIRKLICH etwas nicht in Ordnung. Und tut mir leid – Antonio Banderas und Lucy Liu sind zwar durchaus Stars, aber einen Big Budget-Film kann keiner von beiden schultern.

Von allen Seiten ist zu hören, dass die Dreharbeiten die Hölle gewesen sein müssen, und wir unterstellen der Freundlichkeit halber, dass es an kulturellen Unterschieden gelegen hat. Das Ergebnis ist eine selten dumme, geradezu absurd schlecht zusammengestückelte Blendgranate, die keine Gefühle, sondern allenfalls Kopfschmerzen auslöst.

“You’ll never work in this town again!”: Von 70 Millionen Dollar Produktionskosten spielte “Ballistic” weltweit nicht einmal 20 wieder ein. Regisseur “Kaos” gilt seither als verschollen.

http://www.youtube.com/watch?v=yRcAwPnX60w

avengingangelo

Avenging Angelo (2002)

Dieser eine noch, dann sind wir endlich die mit “stupid German money” finanzierten Krücken durch. Als Altstar mit immerhin 30 Jahren Hollywood-Karriere ist Sylvester Stallone ein Darsteller, den man sogar in Kirgisien verkaufen kann. Er ist “bankable”. Davon gibt es nicht mehr viele. Und darum ist es kein Wunder, dass es mit seinem Namen vergleichsweise einfach war, deutsche Investoren zu ködern. Leider vernachlässigte man dabei die simple Faustregel, an die ich mich in meiner Zeit als Entwicklungschef immer gehalten habe: “Wenn das Projekt so gut ist – wieso kriegen die das dann nicht ohne ausländische Investoren gestemmt?”.

Von den vier Filmen, die Stallone Anfang des Jahrtausend mit Fremd-Währung drehte (“D-Tox”, Get Carter”, “Driven”, und “Avenging Angelo”) ist die 17 Millionen-Produktion über den Bodyguard eines getöteten Gangsterbosses, der mit dessen Tochter auf Rachefeldzug geht, sicher der peinlichste: an keiner Stelle sieht das Endprodukt nach mehr aus als einem billigen TV-Film, die Darsteller (inklusive Stallone) sind geradezu apathisch, und was hier als “Action” verkauft wird, macht alten “Derrick”-Folgen alle Ehre. Das lahme Ende muss man gesehen haben, um es zu glauben. Nicht mal das Wortspiel des Titels funktioniert, weil man “Angel” (von “Avenging Angel”, also “Racheengel”), und “Angelo” (von “Avenging Angelo”, also “Angelo rächen”) komplett verschieden ausspricht.

Nun könnte man argumentieren: “Wieso? Bei 17 Millionen Budget ist das doch alles halb so wild, die spielt ein Stallone doch allemal wieder ein”. Schön wär’s. “Avenging Angelo” brachte das Kunststück fertig, als zweiter Stallone-Film seit den 80ern gar nicht mehr in die Kinos zu kommen (Premiere war “D-Tox” im Jahr zuvor gewesen). Er ging direkt auf DVD, was den Star dem Vernehmen nach böse getroffen hat. Ich wage aber die Behauptung, dass ein breiter Kino-Release dieses Stinkers der Karriere von Stallone deutlich mehr geschadet hätte.

“You’ll never work in this town again!”: Stallone ist bekannt dafür, gerne mit jungen Regisseuren zu arbeiten. Er sagt, er möchte damit Talente fördern. Näher an der Wahrheit ist wohl, dass er sich nicht gerne reinreden lässt, und am Set das Kommando führt. Martyn Burke, eigentlich talentierter Autor von Polit-Thrillern, hat seit “Avenging Angelo” nicht mehr viel gemacht. Als Regisseur ist er im letzten Jahr nochmal im Doku-Bereich aufgetreten.

Für Hollywood-Legende Sir Anthony Quinn war “Avenging Angelo” übrigens im wahrsten Sinne des Wortes der Karriere-Killer: Er starb kurz nach Vollendung der Dreharbeiten.

Bezeichnend genug, dass nicht mal YouTube einen präsentierfähigen Clip des Film bereit hält. Autsch!

lxg

League of Extraordinary Gentlemen (2003)

Ich mag nicht über “League of Extraordinary Gentlemen” schreiben. Die völlig überblasene, und mit teuren, aber wenig überzeugenden Effekten totgerittene Adaption des überschätzten Comics von Alan Moore ist einer dieser am Reißbrett geplanten Sommer-Blockbuster, die oft genug in die Hose gehen, weil sie nur mit Kalkül, aber nicht mit Herz gemacht werden. Weitere schöne Beispiele: “Wild Wild West”, “Van Helsing”, und “Time Machine”. Da jagt ein Spektakel das Nächste, Charaktere geben sich im Dutzend die Klinke in die Hand, und der Zuschauer wird atemlos, aber nicht befriedigt aus dem Kino entlassen.

Nun hätte “LXG” durchaus das Zeug gehabt, ein wenig besser zu sein. Mit Sean Connery hatte man einen echten Star an Bord, der dem Geschehen ein wenig Gewicht verleihen konnte. Regisseur Norrington hatte mit “Death Machine” und “Blade” bewiesen, dass er rasante Action inszenieren kann. Und die grundlegende Story über eine Superheldentruppe der viktorianischen Ära, die aus lauter literarischen Legenden besteht, ist ja prima.

Aber es machte keine Freude, im Vorfeld über “LXG” zu lesen. Da war schon deutlich zu merken, dass ein Bombast-Spektakel ohne Rücksicht auf Verluste ins Haus stand. Und vom Set kam die Nachricht, dass Connery und Norrington nach kurzer Zeit beschlossen hatten, kein Wort mehr miteinander zu wechseln…

Das Ergebnis ist exakt das seelenlose Grosskino, das alle befürchtet hatten. Ende vom Lied, ihr ahnt es: Keine 20 Millionen Box Office bei über 80 Millionen Produktionskosten. Mit 66 Millionen Dollar Einspiel in den USA konnten die Produzenten kaum glücklich werden, auch wenn weltweit nochmal 112 dazu kamen. Das geplante Sequel wird uns mit Sicherheit erspart bleiben.

“You’ll never work in this town again!”: Kurios genug, und man mag es nicht glauben, wenn man es nicht selber überprüft hat – “LXG” beendete nicht nur die Regie-Karriere von Stephen Norrington, sondern auch die Karriere von Sean Connery! Zwar sehe ich da nicht unbedingt einen kausalen Zusammenhang, aber der virile Schotte hat seither in keinem Film mehr mitgespielt.

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catinthehat

Cat in the Hat (2003)

Wieder so ein Projekt, das nicht hätte schiefgehen dürfen. “Cat in the Hat” war der Versuch, den Erfolg von “Der Grinch” zu wiederholen. Das Drehbuch basierte wieder auf einem Charakter des beliebten Kinderbuchautors Dr. Seuss, und der Film startete wie “Grinch” pünktlich zum Weihnachtsgeschäft. Mit Mike Meyers hatte man einen der großen drei Star-Komiker seiner Zeit an Bord (neben Sandler und Carey). Ein Rezept, das einfach aufgehen musste!

Leider hat die Realität die mitunter irritierende Angewohnheit, sich nicht an Absprachen zu halten. Und im Fall von “Cat in the Hat” kann man auch sehen, warum: Der Film ist scheußlich. Unkomisch, hysterisch, banal, nervig.

Warum das so ist? Ich hatte es schon bei “Howard the Duck” geschrieben – Konzeptfilme brauchen eine starke Hand, um nicht aus dem Ruder zu laufen. Bei “Der Grinch” war das Ron Howard gewesen, einer der erfolgreichsten Kommerz-Regisseur der letzten 30 Jahre. Er hatte auch Autoren mit an Bord gebracht, die u.a. für “Shrek “und “Roger Rabbit” verantwortlich waren. Das war ein Team, dem man so einen Blockbuster durchaus zutraut.

Nicht so “Cat in the Hat”. Regisseur Bo Welch hatte bis dahin hauptsächlich als Produktionsdesigner gearbeitet – ein rein technischer Job. Die Autoren kamen vom Fernsehen, wo sie primär dialoggetriebene Skripts geschrieben hatten (“Seinfeld”, “Curb your enthusiasm”).

Und tatsächlich: “Cat in the Hat” krebst vor sich hin wie eine auf 90 Minuten gestreckte Sitcom-Episode. Da steckt keine wirkliche Geschichte dahinter, und die Charaktere sind mit “pappig” noch freundlich beschrieben. Am schlimmste ist aber die Figure “Cat” selbst: man möchte nach einer halben Stunde zur Schrotflinte greifen, um der Hampelei ein Ende zu bereiten.

Nun sollte man meinen, dass das US-Publikum nicht kritisch genug ist, um den Unterschied zu “Der Grinch” zu bemerken, noch dazu zur Weihnachtszeit, wenn der Nachwuchs quäkt, weil er ins Kino will. Aber zur Überraschung des Studios spielte “Cat in the Hat” mit 100 Millionen nicht einmal die Produktionskosten wieder ein, und im Rest der Welt (oft genug der Rettungsanker vieler Produktionen) wurde es ganz düster: es kamen nur 32 Millionen obendrauf. Selbst mit den DVD-Verkäufen dürfte der Film bis heute sein Geld nicht eingespielt haben. Zum Vergleich: “Der Grinch” hatte fast das Dreifache reingeholt.

“You’ll never work in this town again!”: Bo Welch ist als Regisseur durch, er konzentriert sich seither wieder auf die Arbeit als Designer. Aber auch Mike Meyers hat eine Pechsträhne: Nach brutalen Flops mit “Flight Girls”, “Studio 54”, “Cat in the Hat”, und “Der Love Guru” wird er sich in den nächsten Jahren wohl darauf konzentrieren, mit Sequels seinen Star-Status mühsam wieder aufzubauen: “Shrek IV” und “Austin Powers IV” stehen an.

http://www.youtube.com/watch?v=1OSStCz6EdY

aeonflux

Aeon Flux (2005)

Es wundert mich immer wieder, wie wenig weibliche Regisseure es in Hollywood gibt. In den 80er und 90er Jahren dachte man mal, das könnte sich durch Susan Seidelman, Kathryn Bigelow und Mary Lambert langsam ändern, aber daraus ist nichts geworden. Allenfalls Penny Marshall und Betty Thomas halten die Fahne hoch – zumeist jedoch mit außerordentlich harmloser Dutzendware.

Anfang des neuen Jahrtausends galt Karyn Kusama als aufstrebendes Talent. Sie hatte sich mit Musikvideos einen Namen gemacht, und mit “Girlfight” einen Indie-Hit gelandet (der auch Start und Höhepunkt der Karriere von Michelle Rodriguez war). Trotzdem dauerte es 5 Jahre, bis sie die Chance bekam, ihren ersten großen Studio-Film zu drehen: “Aeon Flux”, basierend auf dem ultra-schrägen Zeichentrick von Peter Chung.

Es gibt vier Gründe, warum ich von Tag 1 an überzeugt war, dass “Aeon Flux” floppen würde:

  • Ich war nie ein Fan der Trickserie, die in meinen Augen auch keine Basis für einen Langfilm bietet
  • Die Fetisch- und Gewaltphantasien der Vorlage lassen sich nicht brauchbar umsetzen
  • Der einzige größer budgetierte Film des Autorenteams ist Jackie Chans Debakel “The Tuxedo” gewesen
  • Charlize Theron ist eine gute Schauspielerin, süß und sexy – aber nie im Leben eine glaubhafte “Aeon Flux”

Man kann nicht alle diese Probleme auf Karyn Kusama schieben: sie hatte nicht den Endschnitt des Films zu verantworten, und wollte auch lieber Michelle Rodriguez als Hauptdarstellerin – aber das Studio bestand auf einen echten Star.

Egal: “Aeon Flux” ist konfuser, blutleerer, langweiliger Quatsch, ohne jeden Biss. Sexy wie die Müllabfuhr. Ich habe mittlerweile das Gefühl, es liegt ein Fluch auf SF-Filmen, die in Berlin gedreht werden: auch “Speed Racer” und “Equilibrium” wurden den Erwartungen nicht gerecht. Warten wir mal “Pandorum” ab…

“You’ll never work in this town again!”: Eine Studiokarriere kann sich Karyn Kusama nach einem mageren Einspielergebnis von 50 Millionen Dollar weltweit abschminken. Sie kam bei der Serie “The L Word” unter (Anlaufstelle so ziemlich aller Lesben Hollywoods derzeit), und arbeitet gerade an dem Low Budget-Vampirfilm “Jennifer’s Body”.

http://www.youtube.com/watch?v=3Fr0MDfiU8M

So, genug ist genug. Mit vier Teilen ist die Reihe schon zwei Teile länger geworden, als ich ursprünglich geplant hatte. Nun sind neue Themen dran.



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Dr. Acula
25. Dezember, 2008 23:46

3000 Miles to Graceland – den mochte ich eigentlich und hab den Totalflop nicht ganz verstanden. Muss man aber auch nicht immer…

Rollerball – der dagegen ging gar nicht, was wirklich schade ist, denn, wie du schon sagst, das Update drängt sich geradezu auf (zumal das Original außerhalb seiner “Sport”-Szenen, die allerdings gigantisch sind, an so mancher Stelle Rätsel aufgibt). Neben dem Ostblock-Ding stört mich vor allem, dass das bewusst simple Konzept des Rollerball an sich zugunsten dieser Comic-Bahn mit Rampen, Gräben etc. aufgegeben wurde und der Sport an sich für den Film keine Rolle spielt. Wirklich ein Fall von “gar nix verstanden”.

Zu “Cat in the Hat” sollte man vielleicht noch erwähnen, dass sich nach diesem Fiasko das Dr.Seuss-Estate weitere Realfilme verboten hat und nur noch Animationsfilme (deren erster dann “Horton hört ein Hu” war) erlaubte…

“Aeon Flux” fand ich ansehbar. Nicht gut, aber auch nicht “aktiv scheiße” (TM Wortvogel).

Wortvogel
Wortvogel
25. Dezember, 2008 23:49

Acula: Schon “Futuresport” hat den Sport albern mit Rampen und Sprüngen aufgepeppt. Ich frage mich, wer da von wem abgeguckt hat…

Peroy
Peroy
26. Dezember, 2008 01:02

Der erste Beitrag der Reihe mit 6 Filmen, die wirklich allesamt grottenschlecht waren und zu Recht gefloppt sind…

“Dieser eine noch, dann sind wir endlich die mit “stupid German money” finanzierten Krücken durch.”

Auch wenn er keine Karriere gekillt hat, würde ich spaßeshalber noch Al Pacinos “88 Minutes” drannehmen, den muss man wirklich gesehen haben, um ihn zu glauben… Leute, gebt die deutsche Kohle lieber Uwe Boll, der macht mehr draus…

“Equillibrium” ist übrigens ein Knaller vor dem Herrn, der bessere “Matrix” und wird vom Wortvogel (wie so viele große Filme) eindeutig unterschätzt…

Wortvogel
Wortvogel
26. Dezember, 2008 01:14

Peroy – es sind SIEBEN Filme…

Peroy
Peroy
26. Dezember, 2008 01:22

Dann hab’ ich ja gut geschätzt… 8)

Horst
Horst
26. Dezember, 2008 01:29

dachte Sean Connery hatte einfach keine Lust mehr auf Schauspielerei

Peroy
Peroy
26. Dezember, 2008 01:31

“dachte Sean Connery hatte einfach keine Lust mehr auf Schauspielerei”

Ja, nach dem Film…

iggypop
iggypop
26. Dezember, 2008 02:07

Equillibrium fand ich auch spitze..

Dieter
Dieter
26. Dezember, 2008 03:41

Man gönne dem hochvedienten Schotten seinen Ruhestand und messe ihn an seinen Erfolgen. ,,Die Liga” war Hühnerkacke. Schade drum. Connery hat aber souverän gespielt.

Der ganze ,,Dr. Suess”-Kram geht mir persönlich ziemlich auf den Wecker. Den ,,Grinch” fand ich dämlich und durch meinen Sohn musste ich mir ,,Horton” im Kino ansehen. Wo kann man verlorene Zeit zurückklagen?

xanos
xanos
26. Dezember, 2008 05:25

Harley Davidson und der Marloboro Mann war in meiner Jugend lange Zeit mein Lieblingsfilm. Ich hätte mir damals aufschreiben sollen wieso, dann wüsste ich es heute.
Was McTiernan angeht, waren es nicht eher seine … humm … Offscreenflops, die ihn in die Gosse gezogen haben?
Und hab ich nicht erst diese Woche von Stephen Norrington gelesen, dass er für ein The Crow Remake unterzeichnet hat? Ich weiß, man liest viel im Internet. Irgendwo findet man auch Leute, die Uwe Boll Filme mögen (was absurderes fiel mir nicht ein ^^).

Charlize schau ich mir ja gerne an, auch wenn sie ein unglaubliches Talent hat sich immer mal wieder mit merkwürdigen Frisuren zu verunstalten. Der Film ist aber eine sinnlose Abfolge von Einzelszenen ohne Spannungsbogen. Man nimmt es hin, es ist nicht richtig schlecht, aber selbst jeder unvorgebildete Zuseher merkt, dass irgendwas fehlt.
Ultraviolet war für mich die größere Enttäuschung, da ich Equilibrium sehr vielversprechend fand. Der hat zu kleines Budget um in dieser Kategorie Beachtung zu finden. Aber ich hoffe, nie wieder was von Kurt zu sehen! Bin nachtragend!

Peroy
Peroy
26. Dezember, 2008 05:50

“Ultraviolet” war nett…

comicfreak
comicfreak
26. Dezember, 2008 09:13

..ja, den haben Göttergatte und meine Wenigkeit letztens auch gesehen und Tränen gelacht!

Dirk
26. Dezember, 2008 10:23

LXG war wirklich schlecht, aber so ein Flop dann doch nicht. Laut IMDb lag das Gross worldwide bei $175,465,204, was dann doch die Produktionskosten wieder reinspielt. Das Startwochenende waren die 20 Millionen US-$. Außerdem ist auch LXG zum Teil mit Stupid German Money finanziert worden (u.a. mit meinem, daher bin ich auch sehr froh, dass er nicht total gefloppt ist).

Mike Myers wird so ein paar Flops durchaus wegstecken können. Nicht, weil er ein so toller Schauspieler ist, sondern weil er mit den Shreks und Austin Powers Filmen so viel Kohle eingesackt hat, dass er locker mal ein paar Jahre die Füße hochlegen kann.

Charlize Theron war auch der einzige Grund, Aeon Flux überhaupt anzusehen, der Film ist aber wirklich unsinnig.

Wortvogel
Wortvogel
26. Dezember, 2008 11:10
Reply to  Dirk

@ Dirk: In der Tat, bei LXG bin ich in der Zeile verrutscht, als ich das Einspielergebnis recherchiert habe. Wird sofort korrigiert. Danke für den Hinweis.

Wortvogel
Wortvogel
26. Dezember, 2008 11:21

@ alle: Ich finde “Equilibrium” auch nicht schlecht, nur inhaltlich unterentwickelt. Die Inszenierung ist ziemlich scharf.

ABER: Der Film hat um die 20 Millionen gekostet (mehr als “Avenging Angelo”), und gerade mal 5 Millionen eingespielt. Weltweit. Zum Vergleich: sogar Bolls “House of the Dead” hat bei 12 Mio Kosten noch 13 Mio eingespielt.

Im Laufe der Jahre wird er dank DVD und BluRay sicher ein paar Cent Gewinne gemacht haben, aber die Produzenten hatten sich das mit Sicherheit anders vorgestellt.

Tornhill
Tornhill
26. Dezember, 2008 15:29

Oha, hier werde ich wieder die Minderheit: Ich mochte sowohl “3000 Miles to Graceland”, als auch “Ballistic: Ecks vs. Sever” (wer sich allerdings “Kaos” nennt, hat auch keine Karriere verdient) und “Aeon Flux” sogar wirklich gerne. Im Vorfeld wollte ich letzteren eigentlich hassen, da er alles, was die göttliche Serie ausmachte fallen ließ (etwa die schon erwähnten Fetisch- und Gewaltphantasien, die da doch recht elementar waren), aber…sein überbordendes Design und seine Schrägheiten schafften es dann doch irgendwie mein Herz zu erobern.

Zuletzt sei natürlich noch angemerkt, dass die Vorlage zu “League of Extraordinary Gentlemen” keineswegs überschätzt ist – verfluchter Vogel, du!

Peroy
Peroy
26. Dezember, 2008 15:54

“Zuletzt sei natürlich noch angemerkt, dass die Vorlage zu “League of Extraordinary Gentlemen” keineswegs überschätzt ist – verfluchter Vogel, du!”

Alles von Morre, Miller und der restlichen Mischpoke ist überschätzt und taugt nur für völlig verkorkste Mistfilme…

Benny
Benny
26. Dezember, 2008 16:55

Lief “Equilibrium” eigentlich hier im Kino? Hab von dem Film erst bei meinen Persönlichen Amazon Empfehlungen was erfahren

Lari
Lari
26. Dezember, 2008 16:56

“3000 Miles”, bzw. “Crime is King” (doofer deutscher Verleihtitel) hat Spaß gemacht und war wohl am ehesten ein Flop, weil das Publikum Filme mit Costner mittlerweile gewohnheitsmäßig meidet.
Bei “LXG” wundert mich immer noch, wie man das Projekt derart in den Sand setzen konnte. Fähiger Regisseur hinter + Superstar vor der Kamera, erstklassiges Szenario und dann so was. 🙁

(“Speed Racer” fand ich allerdings grandios)

Peroy
Peroy
26. Dezember, 2008 17:06

“Lief “Equilibrium” eigentlich hier im Kino?”

Nö, den haben sie direkt auf DVD rausgehauen… leider…

3d-razor
26. Dezember, 2008 18:41

Zu LGX und Kosten wiedereingespielt:

Von den 175 Mille worldwide hat die Produktionsfirma doch nur einen Bruchteil gesehen. In den Ländern in denen sie selbst auch den Film verleiht(USA, GB, D, etc.) bekommen die ungefähr 50% vom Umsatz eines Tickets. Und davon müssen auch noch die direkten Stückkosten einen Kinokopie gezahlt werden(wenn ich mich recht entsinne ca. 1500 Euro pro Kopie und die kommt dann schon aus Italien und sieht milchig sondergleichen aus). Im Endeffekt bleibt also von jedem verkauften Ticket nicht mehr viel über, besonders dann nicht, wenn der Besucherschnitt pro Kopie niedrig ist. In den Ländern wo der Film nicht von der Produktionsfirma(z.B. Fox) vertrieben wird, bekommen die ehh nur eine Lizenzsumme ausgezahlt, sind also ehh nicht direkt am Ticketverkauf beteiligt. Sagen wir also mal im Endeffekt konnte vom 175 Mille Einspiel weltweit vlt. eine reale Zahl von 60-70 Millionen generiert werden, die für die Deckung der Produktions- und Marketingkosten herangezogen werden konnte. Und da die Marketingkosten auch mal locker 50 Mille verschlingen können, hat der Film einen wahnsinnigen Verlust im Kinoeinsatz gemacht. Möglicherweise wurde der in der Resteverwertung im Heimkinobereich noch genullt, trotzdem sind Filme eigentlich kein lohnendes Investment.

Sebas
26. Dezember, 2008 20:25

Schade, dass das schon das Finale war. Ich fand die Serie grandios, interessant, lehrreich. Danke dafür.

Dr. Acula
26. Dezember, 2008 22:21

@Lari
“Crime is King”… tja, deutsche Verleiher. Die haben einfach die US-Tagline zum Titel und den US-Titel zur Tagline gemacht…

OnkelFilmi
27. Dezember, 2008 13:16

@Torsten:

” Der Film hat um die 20 Millionen gekostet , und gerade mal 5 Millionen eingespielt. Weltweit. Zum Vergleich: sogar Bolls “House of the Dead” hat bei 12 Mio Kosten noch 13 Mio eingespielt.

Im Laufe der Jahre wird er dank DVD und BluRay sicher ein paar Cent Gewinne gemacht haben, aber die Produzenten hatten sich das mit Sicherheit anders vorgestellt.”

Der Vergleich hinkt massiv. “Equilibrium” war, neben Twohy/Aronofskys “Below”, das ungeliebte rothaarige Stiefkind, das man regelmässig verprügelt (Vincenzo Natalis “Cypher” wurde schon sofort nach der “Geburt” im Keller verbuddelt).
Miramax/Disney steckten keinerlei Werbung in beide Projekte, und beide wurden schliesslich ohne Ankündigung in den “limitierten Release” (beide etwas mehr als 300 Screens) geschickt – der nahezu vollständig auf sogenannte “Dollar Houses” ( die auch bei uns bekannten 1$ pro Film Kinos, in denen alte abgenudelte Studio-Ware läuft) fiel.

Nur mal zur Verdeutlichung daß Werbung seitens Miramax/Disney wirklich non-existent war: ich war damals in New York, und wollte mir “Equilibrium” mit ein paar Freunden ansehen – das “Dollar House” in dem wir schliesslich endeten hatte nichtmals Poster bekommen!!!

Der Film wurde dann zwar zu einem kleinen Video/DVD-Hit, und dürfte so (und durch Auslandsverkäufe) sein Budget schlussendlich wieder rein bekommen haben, aber das war für die Macher sicherlich kein großer Trost.

“House of the Dead” hingegen startete auf knapp 1600 Screens in Multiplexen überall in den USA, mit (für einen Horrorfilm) massig Promotion, und lief selbst in Woche 3 und nach katastrophalen Kritiken in mehr als doppelt sovielen Kinos wie “Equilibrium”/”Below” zusammen. (Davon abgesehen hat HotD keine 13 Mio. gekostet, nichtmals “ca. 7 Mio” wie die IMDB berichtet. Der gute Doktor hat damals extremst übertrieben…)

Und zu “Ultraviolet” – ein paar Freunde haben an dem Film mitgearbeitet, etwa in der Mitte der Dreharbeiten habe ich eine E-Mail von einem der Jungs bekommen – “They’re fucking with Kurt… AGAIN!” Das ganze soll ein “corporate fuckup” ähnlichen Ausmasses gewesen sein wie “LXG”…

OnkelFilmi
27. Dezember, 2008 13:21

Und da hat man grade was abgeschickt, da findet man das Zitat, das man gesucht hat.

Kurt Wimmer in Bezug auf fehlende Werbung/Unterstützung durch Miramax:

“Also, the worst thing it had against it was that it was in profit due to foreign pre-sales prior to release. The studio saw no reason to risk further monies on P&A and risk turning a money-maker into a money-loser.”

xanos
xanos
27. Dezember, 2008 18:06

Und wenn das Ding nicht massiv in den USA beworben wird lassen die regionalen Verleiher auch lieber die Finger davon oder schreiben es vielleicht gleich als Verlust ab, bevor sie da noch gutes Geld reinstecken und verlieren. Das letzte Zitat war mir auch bekannt – aber das alles entschuldigt Ultraviolet nicht. Das ist nämlich wie Kaffee im vierten Filterdurchlauf. Klar, es gibt eine externe eingekaufte Story, aber inhaltlich ist das alles EQ-Remake. Die Optik ähnelt oft EQ, es gibt wieder Gun-Kata, verdammt, sogar der pseudoschlaue Twist am Ende ist genau der gleiche (der eigentliche Antagonist stellt sich als das Gleiche wie der Protagonist raus). EQ hatte die Hoffnung in mir geweckt, dass Kurt Wimmer ein Mann mit Ideen und Visionen ist und UV ist dann die Bestätigung, dass er nur ein paar Ideen hat und auf denen immer wieder rumkaut. Dabei rege ich mich noch nichtmal über einige richtig übel geskriptete Sachen auf, oder die Leistung mir Milla unsympathisch erscheinen zu lassen.

meistermochi
30. Dezember, 2008 13:59

aber wie ist das? müsste nicht selbst rollerball nach vielen jahren alles wieder eingespielt haben? allein die videotheken usw?