02
Dez 2008

Wie entstehen Drehbücher?

Themen: Neues |

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Was – hier geht’s um ein Stop-Schild? Glaubt mir: macht keinen Unterschied.



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Dieter
Dieter
2. Dezember, 2008 23:50

Du musst Deinen Beruf sehr lieben …

,,Kreativen” Köpfe, die alles verwässern, würden mich in den Wahnsinn treiben.

Wortvogel
Wortvogel
2. Dezember, 2008 23:52

Wem sagst du das? Wir hatten am Samstag Brunch bei unserer Agentin, und da saßen dann 15 Autoren, die überrascht waren, dass sie mit ihrem Problem nicht alleine waren – jeder hatte das gleiche erlebt. Immer wieder.

Soederberg
Soederberg
3. Dezember, 2008 08:51

Genauso läuft’s immer, wirklich immer ab.
Du wechselst die Agentur, denkst die verstehen was Du willst und dann produzieren die denselben Bullshit wie die zuvor.
Ein Problem dabei ist wohl, dass die immer versuchen so viel wie möglich aus anderen Aufträgen zu recyceln. Hierbei handels es sich also eher darum dem Kunden etwas zu verkaufen was er nicht braucht, nicht bestellt hat und auch gar nicht will.

Wortvogel
Wortvogel
3. Dezember, 2008 10:28

@ Soederberg: Das wiederum entspricht nicht so sehr meiner Erfahrung. Ich habe eher das Gefühl, dass JEDER, der an einem Projekt beteiligt ist (Sender, Produktionsfirma, etc.) darauf aus ist, SEINE Vorstellung des Stoffes durchzusetzen, SEINE Handschrift zu hinterlassen, SEINE Ideen als “richtig” zu verteidigen. Jeder darf mal ran, jeder will und muss gehört werden – eine Autorität des Autors (obwohl Autorität ja mit Autor anfängt!) wird nicht respektiert. Man fummelt Details rein, ohne an das Gesamtbild zu denken, oder das eigentliche Ziel. Dadurch verkompliziert man Stoffe, die gerade dann gut funktionieren, wenn sie einfach sind. Stop!

zu-schauer-lich
3. Dezember, 2008 10:39

Der Kollege am Schreibtisch gegenüber hat gestern mit einem Verlag telefoniert, es ging um einen Buchtitel. Der Titelvorschlag, der bislang vorlag bestand aus drei Worten, eines davon war “and”. Einfach, schlicht; ich fands schick, auch wenn ich mit dem Projekt nichts zu tun habe. Der Verlag wünscht sich nun erstmal einen Untertitel, im Titel selbst sollen noch drei bis vier wichtige Buzzwords auftauchen. Und überhaupt, der Titel soll nicht Käuferoptimiert, sondern Datenbank bzw. Google kompatibel sein. Irgendwie erinnerte mich das Telefonat an das Video….

Dieter
Dieter
3. Dezember, 2008 11:29

Womit der Verlag recht hat! Titel müssen Informationen enthalten. Viel Informationen. Die hatten doch keine Ahnung, die Titel erfanden wie ,,Romeo und Julia”, ,,Das Kartell”, ,,Bibel” oder ,,Faust” (War wohl die Vorlage für die Rocky-Filme)

Wortvogel
Wortvogel
3. Dezember, 2008 11:33

Bei Filmen vertut man sich da oft leicht: “12 Uhr mittags” – Kochshow? “Casablanca” – Reisemagazin auf VOX? “Der dritte Mann” – Liebeskomödie auf SAT.1? “Der Pate” – Tauf-Reality auf Super RTL? Das muss griffiger werden!

Ein Autor
Ein Autor
3. Dezember, 2008 12:08

Mir gefallen in dem Clip insbesondere zwei Dinge:

Die Menschen sind so fröhlich und begeistert von ihren Ideen. Das erkennt man sofort wieder, wenn man mal Meetings mit Senderverantwortlichen hatte:
Die sagen entweder das Offensichtliche oder total Absurdes… und freuen sich immer einen Wolf über ihre tollen Ideen.

Und dann natürlich: “My daughter didn´t really get it!”.
Besonders toll getroffen hier ist: Es wird einfach eine Wunschzielgruppe konstatiert:

“Das verstehen Teenies nicht!”…
“Okay, aber Eure Quote machen doch seit Jahren zum Großteil die Mittdreißiger?!?!”
“Ja, aber… wir wollen doch insbesondere die Teenies ansprechen!”

Auch heute Abend wird das deutsche Fernsehen wieder voll von Stoppschildern sein…

Wortvogel
Wortvogel
3. Dezember, 2008 12:15

@ Autor: Voll von PINKFARBENEN Stoppschildern, mit AUFKLEBERN, ohne das Wort STOPP, natürlich.

Man kann nicht gewinnen. Spricht man die Zielgruppe an, heißt es: “Wir wollen aber auch andere Zielgruppen ansprechen”. Spricht man andere Zielgruppen an, heißt es: “Damit kriegen wir die Kernzuschauer nicht”. Versucht man, ALLE Zuschauer anzusprechen, heißt es: “Das ist zu breit, da ist mir die Zielgruppe nicht klar.”

Lindwurm
3. Dezember, 2008 12:52

Großartiges Video 🙂

Rotker
Rotker
3. Dezember, 2008 15:51

Klasse Video 🙂

Und wie (TV-)Drehbücher wirklich entstehen erkundet Charlie Brooker in der aktuellen Folge von “Screenwipe” (in Überlänge).
Dazu interviewt er u.a. Graham Linehan (Father Ted, Black Books, IT Crowd, …), einen Autoren von “Eastenders”, Russell T. Davis und die Autoren von “Peep Show”; und das Ganze ist höchst interessant und unterhaltsam, wie ich finde.

Ich kann die Sendung nur empfehlen (natürlich nicht nur diese “Drehbuch-Folge”, sondern “Screenwipe” allgemein und eigentlich so gut wie alles was Charlie Brooker bisher gemacht hat ;-))

Wortvogel
Wortvogel
3. Dezember, 2008 15:57

@ Rotker: Brooker (und besonders Screenwipe) habe ich hier schon mehrfach empfohlen.

Leider sind gerade die Engländer in Sachen Drehbuch nicht repräsentativ, denn dort muss man nur sechs Folgen pro Jahr schreiben, und hat als Autor deutlich mehr inhaltliche Hoheit als hier oder in den USA.

Tim
Tim
3. Dezember, 2008 22:18

Jepp das Video ist echt klasse. Ich hab vor Kurzem erst ein Bild gesehen das etwas ähnliches aufgreift, auch wenn es eher auf die IT-Branche bezogen ist. http://www.bildercache.de/anzeige/20081203-221604-30.jpg

Julian
4. Dezember, 2008 01:28

@Torsten:

Großartig, genauso ist es sicherlich auch in den meisten anderen Branchen, wo Marketingleute sich breitmachen.

@Tim:

Geil, genau das hab ich schon eine Weile gesucht! Danke vielmals!